Taschenatlas myofasziale Triggerpunkte - Eric Hebgen - E-Book

Taschenatlas myofasziale Triggerpunkte E-Book

Eric Hebgen

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Beschreibung

Mit dem Schmerzguide kann der Osteopath auf einen Blick die richtigen myofaszialen Ansatzpunkte für seine Therapie erfassen. Praktisch: eine Doppelseite pro Muskel; links Text, rechts Abbildungen. - Muskelbeschreibung und Abbildung zur Schmerzausstrahlung. - Beschreibung des osteopathischen Vorgehens mit Anamnese, Befund, Test, DD-Tipps, Technik inklusive Abbildung. Praxisorientiert: alle Muskelgruppen enden mit einem Schmerzguide: tabellarische und grafische Zusammenfassung aller Muskeln, die für die Schmerzen in der entsprechenden Region verantwortlich sind. Hilfreich: im Anhang finden Therapeuten zu jedem Muskel anatomische Abbildungen mit den eingetragenen Triggerpunkten.

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Eric Hebgen

Taschenatlas Myofasziale Triggerpunkte

Schmerzguide für Osteopathen und Manualtherapeuten

Vorwort

Ich kannte meine Urgroßeltern nicht, sie stammten aus dem späten 19. Jahrhundert. Meine Großeltern wurden allesamt zu Beginn des 20. Jahrhunderts geboren. Damals wurden revolutionäre Dinge erfunden, die die Welt für immer verändern sollten: Elektrizität, Telefon, das Auto, um die wichtigsten zu nennen. An manches gewöhnten sich die Menschen schnell, anderes blieb suspekt. Ein oder zwei Generationen weiter, also die Generation meiner Eltern und meine, betrachten diese neuartigen Erfindungen des späten 19. Jahrhunderts als selbstverständlich, nicht mehr aus dem täglichen Leben wegzudenken. Und wieder finden technische Revolutionen statt, die Sie und ich „verkraften“ müssen. Allen voran hat das Internet unser tägliches Leben unendlich beschleunigt und verändert. Gab es überhaupt ein Leben vor dem Internet?

Informationen sind heute blitzschnell und von überall abrufbar. Komprimiertes und strukturiertes Wissen wird heute gefordert, so wird gelernt, so wird Information täglich genutzt, ob im Beruf oder privat. Möglicherweise mag man es bedauern, dass das intensive Einarbeiten in ein Thema dabei verloren geht. Möglicherweise fehlen auf diese Weise Informationen, die man nicht schnell abrufen kann. Und eventuell lehnt man diesen neuen Umgang mit Informationen ab – so, wie unsere Großeltern und Urgroßeltern Neues vielleicht abgelehnt haben. Mein Opa sagte einmal: „Ich verstehe die Jugend nicht mehr, aber ihr werdet das schon machen.“ Da war er über 80 Jahre alt. Ich meine, dass dies eine gute Einstellung zum Leben ist.

In dem Ihnen vorliegenden Buch Taschenatlas Myofasziale Triggerpunkte ist Information komprimiert, strukturiert und für den schnellen Zugriff aufgearbeitet. Es ist gedacht für den praxisnahen Einsatz, wenn man eine Information für die Behandlung eines Patienten ad hoc zur Verfügung haben möchte. Eigene Praxiserfahrungen sind nach 17 Jahren Beschäftigung mit und Anwendung der Triggerpunkttherapie hier mit eingeflossen. Ich würde mir wünschen, dass Sie dieses Buch nicht nur zum Nachschlagen und Nachmachen benutzen, sondern als Anregung verstehen, mit Neugierde und eigener Kreativität an die Behandlung Ihrer Patienten heranzugehen.

Dig on!

Vinxel, im August 2012

Eric Hebgen

Inhalt

Vorwort

Teil I Theorie

1 Definition

2 Klassifikation der Triggerpunkte

2.1 Aktive und latente Triggerpunkte

2.2 Symptome

2.3 Begünstigende Faktoren

3 Pathophysiologie der Triggerpunkte

3.1 Lokale Spannungserhöhung des Triggerpunkts, ausstrahlender Schmerz

3.2 Konvergenzprojektion

3.3 Konvergenzfazilitation

3.4 Axonverästelungen

3.5 Sympathische Nerven

3.6 Metabolische Entgleisung

3.7 Muskeldehnungen wirken auf den Muskelmetabolismus ein

3.8 Der hypertone palpierbare Muskelstrang

3.9 Muskuläre Schwäche und schnelle Ermüdbarkeit

4 Diagnostik von Triggerpunkten

4.1 Genaue Anamnese

4.2 Schmerzmuster aufzeichnen

4.3 Muskeln in Aktivität untersuchen

4.4 Nach Triggerpunkten suchen

5 Therapie der Triggerpunkte

5.1 Stretch-and-Spray-Technik

5.1.1 Kühlspray aufbringen

5.1.2 Passive Dehnung

5.1.3 Aktive Dehnung

5.2 Postisometrische Relaxation / Muskel-Energie-Technik / Myofascial Release

5.3 Ischämische Kompression / Manuelle Inhibition

5.4 Tiefe Friktionsmassage (deep friction)

6 Anleitung für die Behandlungstechnik der Muskeln

6.1 Wie wirkt das Dehnen?

6.1.1 Veränderung der Muskelstruktur

6.1.2 Reflektorische Wirkung des Dehnens

6.1.3 Gewöhnungseffekt – Psychische Komponente

6.2 Prinzip für die Dehnung der Muskeln

7 Triggerpunkt aufrechterhaltende Faktoren

7.1 Mechanische Faktoren

7.2 Systemische Faktoren

8 Das fazilitierte Segment

Teil II Die Triggerpunkte

9 Kopf- und Nackenschmerzen

9.1 M. trapezius

9.1.1 Anatomie und Schmerzausstrahlung

9.1.2 Osteopathisches Vorgehen

9.2 M. sternocleidomastoideus

9.2.1 Anatomie und Schmerzausstrahlung

9.2.2 Osteopathisches Vorgehen

9.3 M. masseter

9.3.1 Anatomie und Schmerzausstrahlung

9.3.2 Osteopathisches Vorgehen

9.4 M. temporalis

9.4.1 Anatomie und Schmerzausstrahlung

9.4.2 Osteopathisches Vorgehen

9.5 M. pterygoideus lateralis

9.5.1 Anatomie und Schmerzausstrahlung

9.5.2 Osteopathisches Vorgehen

9.6 M. pterygoideus medialis

9.6.1 Anatomie und Schmerzausstrahlung

9.6.2 Osteopathisches Vorgehen

9.7 M. digastricus

9.7.1 Anatomie und Schmerzausstrahlung

9.7.2 Osteopathisches Vorgehen

9.8 M. orbicularis oculi, M. zygomaticus major, Platysma

9.8.1 Anatomie und Schmerzausstrahlung

9.8.2 Osteopathisches Vorgehen

9.9 M. occipitofrontalis

9.9.1 Anatomie und Schmerzausstrahlung

9.9.2 Osteopathisches Vorgehen

9.10 M. splenius capitis und M. splenius cervicis

9.10.1 Anatomie und Schmerzausstrahlung

9.10.2 Osteopathisches Vorgehen

9.11 M. semispinalis capitis, M. semispinalis cervicis, Mm. multifidi

9.11.1 Anatomie und Schmerzausstrahlung

9.11.2 Osteopathisches Vorgehen

9.12 Mm. recti capitis posterior major et minor, Mm. obliqui capitis inferior et superior

9.12.1 Anatomie und Schmerzausstrahlung

9.12.2 Osteopathisches Vorgehen

9.13 Schmerzguide

10 Obere Thoraxschmerzen und Schulter-Arm-Schmerzen

10.1 M. levator scapulae

10.1.1 Anatomie und Schmerzausstrahlung

10.1.2 Osteopathisches Vorgehen

10.2 Mm. scaleni

10.2.1 Anatomie und Schmerzausstrahlung

10.2.2 Osteopathisches Vorgehen

10.3 M. supraspinatus

10.3.1 Anatomie und Schmerzausstrahlung

10.3.2 Osteopathisches Vorgehen

10.4 M. infraspinatus

10.4.1 Anatomie und Schmerzausstrahlung

10.4.2 Osteopathisches Vorgehen

10.5 M. teres minor

10.5.1 Anatomie und Schmerzausstrahlung

10.5.2 Osteopathisches Vorgehen

10.6 M. teres major

10.6.1 Anatomie und Schmerzausstrahlung

10.6.2 Osteopathisches Vorgehen

10.7 M. latissimus dorsi

10.7.1 Anatomie und Schmerzausstrahlung

10.7.2 Osteopathisches Vorgehen

10.8 M. subscapularis

10.8.1 Anatomie und Schmerzausstrahlung

10.8.2 Osteopathisches Vorgehen

10.9 Mm. rhomboidei

10.9.1 Anatomie und Schmerzausstrahlung

10.9.2 Osteopathisches Vorgehen

10.10 M. deltoideus

10.10.1 Anatomie und Schmerzausstrahlung

10.10.2 Osteopathisches Vorgehen

10.11 M. coracobrachialis

10.11.1 Anatomie und Schmerzausstrahlung

10.11.2 Osteopathisches Vorgehen

10.12 M. biceps brachii

10.12.1 Anatomie und Schmerzausstrahlung

10.12.2 Osteopathisches Vorgehen

10.13 M. brachialis

10.13.1 Anatomie und Schmerzausstrahlung

10.13.2 Osteopathisches Vorgehen

10.14 M. triceps brachii

10.14.1 Anatomie und Schmerzausstrahlung

10.14.2 Osteopathisches Vorgehen

10.15 M. anconaeus

10.15.1 Anatomie und Schmerzausstrahlung

10.15.2 Osteopathisches Vorgehen

10.16 Schmerzguide

11 Ellenbogen-Finger-Schmerzen

11.1 M. brachioradialis

11.1.1 Anatomie und Schmerzausstrahlung

11.1.2 Osteopathisches Vorgehen

11.2 M. extensor carpi radialis longus

11.2.1 Anatomie und Schmerzausstrahlung

11.2.2 Osteopathisches Vorgehen

11.3 M. extensor carpi radialis brevis

11.3.1 Anatomie und Schmerzausstrahlung

11.3.2 Osteopathisches Vorgehen

11.4 M. extensor carpi ulnaris

11.4.1 Anatomie und Schmerzausstrahlung

11.4.2 Osteopathisches Vorgehen

11.5 M. extensor digitorum

11.5.1 Anatomie und Schmerzausstrahlung

11.5.2 Osteopathisches Vorgehen

11.6 M. extensor indicis

11.6.1 Anatomie und Schmerzausstrahlung

11.6.2 Osteopathisches Vorgehen

11.7 M. supinator

11.7.1 Anatomie und Schmerzausstrahlung

11.7.2 Osteopathisches Vorgehen

11.8 M. palmaris longus

11.8.1 Anatomie und Schmerzausstrahlung

11.8.2 Osteopathisches Vorgehen

11.9 M. flexor carpi radialis

11.9.1 Anatomie und Schmerzausstrahlung

11.9.2 Osteopathisches Vorgehen

11.10 M. flexor carpi ulnaris

11.10.1 Anatomie und Schmerzausstrahlung

11.10.2 Osteopathisches Vorgehen

11.11 M. flexor digitorum superficialis, M. flexor digitorum profundus

11.11.1 Anatomie und Schmerzausstrahlung

11.11.2 Osteopathisches Vorgehen

11.12 M. flexor pollicis longus

11.12.1 Anatomie und Schmerzausstrahlung

11.12.2 Osteopathisches Vorgehen

11.13 M. pronator teres

11.13.1 Anatomie und Schmerzausstrahlung

11.13.2 Osteopathisches Vorgehen

11.14 M. adductor pollicis

11.14.1 Anatomie und Schmerzausstrahlung

11.14.2 Osteopathisches Vorgehen

11.15 M. opponens pollicis

11.15.1 Anatomie und Schmerzausstrahlung

11.15.2 Osteopathisches Vorgehen

11.16 M. abductor digiti minimi

11.16.1 Anatomie und Schmerzausstrahlung

11.16.2 Osteopathisches Vorgehen

11.17 Mm. interossei

11.17.1 Anatomie und Schmerzausstrahlung

11.17.2 Osteopathisches Vorgehen

11.18 Schmerzguide

12 Obere Rumpfschmerzen

12.1 M. pectoralis major

12.1.1 Anatomie und Schmerzausstrahlung

12.1.2 Osteopathisches Vorgehen

12.2 M. pectoralis minor

12.2.1 Anatomie und Schmerzausstrahlung

12.2.2 Osteopathisches Vorgehen

12.3 M. subclavius

12.3.1 Anatomie und Schmerzausstrahlung

12.3.2 Osteopathisches Vorgehen

12.4 M. sternalis

12.4.1 Anatomie und Schmerzausstrahlung

12.4.2 Osteopathisches Vorgehen

12.5 M. serratus posterior superior

12.5.1 Anatomie und Schmerzausstrahlung

12.5.2 Osteopathisches Vorgehen

12.6 M. serratus posterior inferior

12.6.1 Anatomie und Schmerzausstrahlung

12.6.2 Osteopathisches Vorgehen

12.7 M. serratus anterior

12.7.1 Anatomie und Schmerzausstrahlung

12.7.2 Osteopathisches Vorgehen

12.8 M. erector spinae

12.8.1 Anatomie und Schmerzausstrahlung

12.8.2 Osteopathisches Vorgehen

12.9 M. rectus abdominis, M. obliquus internus et externus abdominis, M. transversus abdominis, M. pyramidalis

12.9.1 Anatomie und Schmerzausstrahlung

12.9.2 Osteopathisches Vorgehen

12.10 Schmerzguide

13 Untere Rumpfschmerzen

13.1 M. quadratus lumborum

13.1.1 Anatomie und Schmerzausstrahlung

13.1.2 Osteopathisches Vorgehen

13.2 M. iliopsoas

13.2.1 Anatomie und Schmerzausstrahlung

13.2.2 Osteopathisches Vorgehen

13.3 Muskeln des Beckenbodens

13.3.1 Anatomie und Schmerzausstrahlung

13.3.2 Osteopathisches Vorgehen

13.4 M. glutaeus maximus

13.4.1 Anatomie und Schmerzausstrahlung

13.4.2 Osteopathisches Vorgehen

13.5 M. glutaeus medius

13.5.1 Anatomie und Schmerzausstrahlung

13.5.2 Osteopathisches Vorgehen

13.6 M. glutaeus minimus

13.6.1 Anatomie und Schmerzausstrahlung

13.6.2 Osteopathisches Vorgehen

13.7 M. piriformis

13.7.1 Anatomie und Schmerzausstrahlung

13.7.2 Osteopathisches Vorgehen

13.8 Schmerzguide

14 Hüft-, Oberschenkel- und Knie-Schmerzen

14.1 M. tensor fasciae latae

14.1.1 Anatomie und Schmerzausstrahlung

14.1.2 Osteopathisches Vorgehen

14.2 M. sartorius

14.2.1 Anatomie und Schmerzausstrahlung

14.2.2 Osteopathisches Vorgehen

14.3 M. pectineus

14.3.1 Anatomie und Schmerzausstrahlung

14.3.2 Osteopathisches Vorgehen

14.4 M. quadriceps femoris

14.4.1 Ursprung

14.4.2 Anatomie und Schmerzausstrahlung

14.4.3 Osteopathisches Vorgehen

14.5 M. gracilis

14.5.1 Anatomie und Schmerzausstrahlung

14.5.2 Osteopathisches Vorgehen

14.6 M. adductor longus

14.6.1 Anatomie und Schmerzausstrahlung

14.6.2 Osteopathisches Vorgehen

14.7 M. adductor brevis

14.7.1 Anatomie und Schmerzausstrahlung

14.7.2 Osteopathisches Vorgehen

14.8 M. adductor magnus

14.8.1 Anatomie und Schmerzausstrahlung

14.8.2 Osteopathisches Vorgehen

14.9 M. biceps femoris

14.9.1 Anatomie und Schmerzausstrahlung

14.9.2 Osteopathisches Vorgehen

14.10 M. semitendinosus, M. semimembranosus

14.10.1 Anatomie und Schmerzausstrahlung

14.10.2 Osteopathisches Vorgehen

14.11 M. popliteus

14.11.1 Anatomie und Schmerzausstrahlung

14.11.2 Osteopathisches Vorgehen

14.12 Schmerzguide

15 Unterschenkel-, Knöchel- und Fußschmerzen

15.1 M. tibialis anterior

15.1.1 Anatomie und Schmerzausstrahlung

15.1.2 Osteopathisches Vorgehen

15.2 M. tibialis posterior

15.2.1 Anatomie und Schmerzausstrahlung

15.2.2 Osteopathisches Vorgehen

15.3 M. peronaeus longus, M. peronaeus brevis, M. peronaeus tertius

15.3.1 Anatomie und Schmerzausstrahlung

15.3.2 Osteopathisches Vorgehen

15.4 M. gastrocnemius

15.4.1 Anatomie und Schmerzausstrahlung

15.4.2 Osteopathisches Vorgehen

15.5 M. soleus

15.5.1 Anatomie und Schmerzausstrahlung

15.5.2 Osteopathisches Vorgehen

15.6 M. plantaris

15.6.1 Anatomie und Schmerzausstrahlung

15.6.2 Osteopathisches Vorgehen

15.7 M. extensor digitorum longus

15.7.1 Anatomie und Schmerzausstrahlung

15.7.2 Osteopathisches Vorgehen

15.8 M. extensor hallucis longus

15.8.1 Anatomie und Schmerzausstrahlung

15.8.2 Osteopathisches Vorgehen

15.9 M. flexor digitorum longus

15.9.1 Anatomie und Schmerzausstrahlung

15.9.2 Osteopathisches Vorgehen

15.10 M. flexor hallucis longus

15.10.1 Anatomie und Schmerzausstrahlung

15.10.2 Osteopathisches Vorgehen

15.11 M. extensor digitorum brevis

15.11.1 Anatomie und Schmerzausstrahlung

15.11.2 Osteopathisches Vorgehen

15.12 M. extensor hallucis brevis

15.12.1 Anatomie und Schmerzausstrahlung

15.12.2 Osteopathisches Vorgehen

15.13 M. abductor hallucis

15.13.1 Anatomie und Schmerzausstrahlung

15.13.2 Osteopathisches Vorgehen

15.14 M. flexor digitorum brevis

15.14.1 Anatomie und Schmerzausstrahlung

15.14.2 Osteopathisches Vorgehen

15.15 M. abductor digiti minimi

15.15.1 Anatomie und Schmerzausstrahlung

15.15.2 Osteopathisches Vorgehen

15.16 M. quadratus plantae

15.16.1 Anatomie und Schmerzausstrahlung

15.16.2 Osteopathisches Vorgehen

15.17 Mm. interossei dorsales, Mm. interossei plantares

15.17.1 Anatomie und Schmerzausstrahlung

15.17.2 Osteopathisches Vorgehen

15.18 M. adductor hallucis

15.18.1 Anatomie und Schmerzausstrahlung

15.18.2 Osteopathisches Vorgehen

15.19 M. flexor hallucis brevis

15.19.1 Anatomie und Schmerzausstrahlung

15.19.2 Osteopathisches Vorgehen

15.20 Schmerzguide

16 Anatomische Zeichnungen

Teil III Anhang

17 Literatur

18 Abkürzungen

19 Abbildungsnachweis

20 Sachverzeichnis

Teil I Theorie

1 Definition

2 Klassifikation der Triggerpunkte

3 Pathophysiologie der Triggerpunkte

4 Diagnostik von Triggerpunkten

5 Therapie der Triggerpunkte

6 Anleitung für die Behandlungstechnik der Muskeln in diesem Buch

7 Triggerpunkt aufrechterhaltende Faktoren

1 Definition

Ein Triggerpunkt (TP) ist eine stark irritierte Region innerhalb eines hypertonen Stranges in einem Skelettmuskel oder einer Muskelfaszie. Der Triggerpunkt ist schmerzhaft bei Palpation und kann zu triggerpunktspezifischen ausstrahlenden Schmerzen, muskulären Spannungen (auch in anderen Muskeln) oder vegetativen Reaktionen führen.

Es gibt auch Triggerpunkte in anderen Geweben, z. B. in der Haut, in Fettgewebe, Sehnen, Ligamenten, Gelenkkapseln oder im Periost. Diese Triggerpunkte sind allerdings nicht so konstant und von immer gleicher Lokalisation wie die myofaszialen Triggerpunkte. Außerdem erzeugen sie keine ausstrahlenden Schmerzen.

2 Klassifikation der Triggerpunkte

2.1 Aktive und latente Triggerpunkte

Man unterscheidet zwischen aktiven und latenten Triggerpunkten. Ein aktiver Triggerpunkt erzeugt Schmerzen sowohl in Ruhe als auch während muskulärer Aktivität. Ein latenter Triggerpunkt hingegen kann alle diagnostischen Zeichen eines aktiven Triggerpunkts aufweisen (s. u.), er generiert Schmerzen aber nur bei Palpation.

Aktive Triggerpunkte können sich zu latenten umwandeln, insbesondere wenn Triggerpunkt aufrechterhaltende Faktoren fehlen oder der Muskel durch die normale tägliche Aktivität ausreichend gedehnt wird.

Umgekehrt können latente Triggerpunkte über Jahre stumm in einem Muskel überdauern und in aktive Triggerpunkte transformiert werden. Faktoren, die eine solche Umwandlung begünstigen, sind z. B. Überdehnung oder übermäßiger Gebrauch des Muskels, im weitesten Sinne also die muskuläre Überlastungsdysfunktion.

2.2 Symptome

Folgende Symptome weisen auf aktive oder latente Triggerpunkte hin:

Eingeschränkte aktive und/oder passive Beweglichkeit in Verlängerung (Dehnung) und Verkürzung des betroffenen Muskels. Es imponiert eine Steifheit des Bewegungsgefühls.

Schwäche des betroffenen Muskels.

Ausstrahlender Schmerz mit charakteristischen Mustern, die für jeden Muskel definiert sind. Bei aktiven Triggerpunkten erscheint der ausstrahlende Schmerz durch Aktivität, Ruhe oder Palpation des Triggerpunkts. Latente Triggerpunkte erzeugen das typische Muster nur bei diagnostischer Palpation.

Muskuläre Steifheit und Schwäche machen sich besonders nach längeren Ruhephasen oder allgemein nach Inaktivität bemerkbar. Typische Beispiele sind die Morgensteifigkeit oder der muskuläre Anlaufschmerz nach längerem Sitzen.

Die Ausprägung der Symptome und die palpatorische Empfindlichkeit aktiver Triggerpunkte können sich innerhalb von Stunden und von Tag zu Tag verändern. Die Symptome der Triggerpunktaktivität überdauern den auslösenden Grund zum Teil sehr lange.

Andere Symptome, die von Triggerpunkten ausgelöst werden können, sind:

vegetative Veränderungen in der Zone des ausstrahlenden Schmerzes, wie z. B. lokale Vasokonstriktion, Schwitzen, Tränenfluss, vermehrte Nasensekretion, gesteigerte pilomotorische Aktivität (Gänsehaut)

Störungen der Tiefensensibilität

Gleichgewichtsstörungen und Schwindel

Veränderung der Motoneuronenaktivität mit gesteigerter Erregbarkeit

verschlechterte muskuläre Koordination

2.3 Begünstigende Faktoren

Faktoren, die die Entstehung von Triggerpunkten begünstigen, sind:

akute muskuläre Überlastung

chronische Überlastung mit Übermüdung des Muskels

direktes Trauma

Unterkühlung (muskuläre Aktivität ohne vorherige Aufwärmung)

andere Triggerpunkte

Erkrankungen innerer Organe

arthritische Gelenke

segmentale reflektorische Dysfunktion (

Kap. 8

Das fazilitierte Segment)

negativer Stress (Disstress)

3 Pathophysiologie der Triggerpunkte

3.1 Lokale Spannungserhöhung des Triggerpunkts, ausstrahlender Schmerz

Die lokale Spannungserhöhung des Triggerpunkts wird zurückgeführt auf eine veränderte, d. h. eine erhöhte Empfindlichkeit von Gruppe-3- und Gruppe-4-Nervenfasern. Diese Nerven bilden in einem Muskel die Nozizeptoren in Form von freien Nervenenden. Ist eine solche Nervenfaser empfindlicher für Reize, bedeutet das, dass auch kleine Stimuli, in diesem Fall Schmerzreize, zu einer vergrößerten Reaktion des Körpers führen. Die Reaktion kann z. B. in eine stärkere Schmerzwahrnehmung oder ausgeprägtere vegetative Reaktionen münden. Allgemein gesprochen kann es durch die stärkere Reaktion der afferenten nozizeptiven Nervenfaser auf einen Stimulus zu efferenten Antworten in Nerven kommen, die unter normalen Umständen nicht reagieren würden. Die Informationsverarbeitung für diese Phänomene liegt auf segmentaler Rückenmarksebene.

Substanzen, die zu einer erhöhten Empfindlichkeit von Gruppe-3- und Gruppe-4-Fasern führen, sind z. B. Bradykinin, Serotonin, Prostaglandine oder Histamin. Afferente Impulse aus den Gruppe-3- oder Gruppe-4-Nozizeptorenfasern können auch dafür verantwortlich sein, dass das Gehirn diese Impulse „fehlinterpretiert“ und als ausstrahlenden Schmerz oder Spannungserhöhung beantwortet. Die dafür verantwortlichen Mechanismen sind die Folgenden.

3.2 Konvergenzprojektion

Es existieren alternativ zwei mögliche Verschaltungen im Rückenmark, bei denen Afferenzen auf das efferente Neuron umgeschaltet werden (▶Abb. 3.1):

Ein afferenter nozizeptiver Impuls aus der Haut, dem Muskel oder einem Inneren Organ wird im Rückenmark auf ein für beide Afferenzen zuständiges Interneuron geschaltet, bevor dieses Neuron wiederum auf die Efferenz zur Beantwortung des Reizes umgeschaltet wird.

Eine Haut-, Muskel- und Viszeroafferenz haben eine gemeinsame Endstrecke, bevor der Reiz auf die Efferenz weitergeleitet wird.

▶Abb. 3.1 Entstehungswege übertragener Schmerzen. (Schmidt u. Lang 2011)

Die afferenten Informationen werden nicht nur zur Reizantwort auf die Efferenz geleitet, sondern auch über den Tractus spinothalamicus ins ZNS geführt. Im zentralen Nervensystem kommt ein afferenter Reizfluss an und in beiden Möglichkeiten der segmentalen Reizverarbeitung ist es für das ZNS unmöglich zu unterscheiden, ob der nozizeptive Impuls aus Haut/Muskel oder einem inneren Organ kommt. Da unser Körper bzw. das Zentralnervenystem im Laufe des Lebens gelernt hat, dass nozizeptive, also schädigende Reize den Körper in der Regel von außen treffen, werden sie als aus der Haut bzw. aus einem Muskel kommend interpretiert: Ein zur bewussten Wahrnehmung über den Tractus spinothalamicus weitergeleiteter Schmerzreiz wird als ausstrahlender Schmerz in der segmental zugehörigen Haut bemerkt.

Eine afferente Impulsaktivität aus einem Triggerpunkt wird vom zentralen Nervensystem ähnlich behandelt wie eine nozizeptive Afferenz aus einem inneren Organ: Die Wahrnehmung des Schmerzes geschieht in der Haut, also in der segmental zugeordneten Referenzzone.

3.3 Konvergenzfazilitation

Viele afferente Nerven besitzen eine Hintergrundaktivität. Man kann sagen, dass sie eine Art von Grundrauschen generieren, eine Impulsaktivität, die nicht von äußeren (oder inneren) Reizen ausgeht, sondern neurophysiologisch als ein Absenken der Reizschwelle durch Ionenkanalveränderungen zu erklären ist. Aktionspotenziale werden dadurch leichter ausgelöst. Dies kann als Schutzmechanismus gegenüber nozizeptiven Reizen angesehen werden, die so schneller erkannt und beantwortet werden können.

Wird nun eine solche Hintergrundaktivität einer Hautzone durch eine afferente nozizeptive Reizserie aus einem inneren Organ oder einem Triggerpunkt verstärkt (konvergent fazilitiert) und auf ein Neuron des Tractus spinothalamicus ins ZNS weitergeleitet (▶Kap. 3.2 Konvergenzprojektion), wird der Schmerz als sehr stark in der Hautzone wahrgenommen.

3.4 Axonverästelungen

Die Dendriten eines afferenten Nervs können in diverse Zweige verästelt sein, sodass verschiedene Bereiche des Körpers von diesem Nerv sensibel erfasst werden. Dies kann zur Folge haben, dass das ZNS den afferenten Reizfluss fehldeutet: Die einzelnen Körperbezirke können ab dem Axonhügel nicht mehr differenziert werden. Der Schmerz wird infolgedessen als aus dem gesamten Innervationsgebiet des Neurons stammend wahrgenommen.

3.5 Sympathische Nerven

Es könnte sein, dass diese Nerven die ausstrahlenden Schmerzen mit unterhalten, indem sie Substanzen freisetzen, die die nozizeptiven Afferenzen der Schmerzregion zusätzlich sensibilisieren und deren Reizschwelle senken. Es ist auch denkbar, dass aufgrund von sympathischer Innervation die Blutversorgung der Afferenzen aus der Schmerzregion reduziert wird.

3.6 Metabolische Entgleisung

Die Triggerpunkt-Region ist ein Muskelbezirk, der geprägt ist von einer metabolischen Entgleisung. Man findet dort eine Kombination aus größerem Energiebedarf bei gleichzeitigem Mangel an Sauerstoff und Energie. Dies ergibt sich wahrscheinlich aus der reduzierten Blutzirkulation in dieser Region. Es entwickelt sich nun ein Circulus vitiosus, der darin mündet, dass der Muskelbereich mit der verminderten Energieversorgung Triggerpunkte entwickelt. Ebenso können bereits existierende Triggerpunkte durch diese metabolische Entgleisung unterhalten werden.

3.7 Muskeldehnungen wirken auf den Muskelmetabolismus ein

Der Muskel setzt sich aus Muskelfaserbündeln zusammen, die aus quer gestreiften Muskelzellen oder -fasern bestehen. Eine einzelne Faser enthält i. d. R. ca. 1000 Myofibrillen. Jede Myofibrille ist von einem Geflecht mit sackartiger Struktur umgeben, dem sarkoplasmatischen Retikulum.

Werden kontrakte Sarkomere durch Dehnung auf ihre maximale Länge gebracht, hat das unmittelbare Folgen für den Muskel (▶Abb. 3.2): Zum einen wird der Verbrauch an Adenosintriphosphat (ATP) reduziert und der Stoffwechsel normalisiert, zum anderen nimmt die Muskelspannung ab.

▶Abb. 3.2 Aufbau und Kontraktionsmechanismus eines normalen Skelettmuskels. (nach Travell u. Simons 1983)

Erläuterung zur Abbildung. Ausschnittsvergrößerungen (▶Abb. 3.2): Adenosintriphosphat (ATP) und freies Kalzium (Ca2+) aktivieren die Myosinkreuzbrücken, wodurch diese an den Aktinfilamenten ziehen. Dieser Zug nähert die Z-Linien einander an und verkürzt das Sarkomer, die kontraktile Einheit, wodurch sich der Muskel verkürzt. Die Abschnitte der Aktinfilamente, die auf beiden Seiten einer Z-Scheibe keine Myosinfilamente enthalten, bilden das I-Band. Das A-Band entspricht der Länge der Myosinfilamente. Ist nur ein A- und kein I-Band vorhanden, liegt eine maximale Verkürzung vor.

Sind aufgrund einer metabolischen Entgleisung im Muskel Substanzen freigesetzt worden (z. B. Prostaglandine), die verschiedene triggerpunktrelevante Pathomechanismen in Gang setzen können, nimmt deren Konzentration mit der Rückführung des Metabolismus in den Normalbereich wieder ab. Es wird auch vermutet, dass die Erregbarkeit der afferenten nozizeptiven Nervenfasern durch einen ausgeglichenen Stoffwechsel normalisiert wird.

3.8 Der hypertone palpierbare Muskelstrang

Der hypertone palpierbare Muskelstrang ist ein strangartiger Muskelabschnitt von 1–4 mm Dicke um den Triggerpunkt herum, der bei Palpation durch seine größere Festigkeit im Vergleich zur Umgebung auffällt. Dieser Strang beeindruckt durch seine hyperästhetische Eigenschaft bis hin zur deutlichen Schmerzhaftigkeit. Am leichtesten lässt sich dieser hypertone Muskelstrang palpieren, wenn seine Muskelfasern gerade so auf Dehnung gebracht werden, während die nicht in diesen Strang integrierten Fasern entspannt bleiben.

Durch Dehnung oder starke Kontraktion des Strangs oder durch Druck auf den Triggerpunkt innerhalb des Muskelstrangs kann man einen lokalen Schmerz und mit einer gewissen Latenzzeit auch einen ausstrahlenden Schmerz auslösen.

Die Muskelfasern in einem normalen Muskel besitzen Sarkomere, die alle die gleiche Länge aufweisen. Sie ordnen sich in der Länge an, die die maximale Kraftentwicklung des Muskels erlaubt. Um dies zu erreichen, müssen sich die Aktin- und Myosinfilamente in einem bestimmten Verhältnis zueinander überlappen. Überlappen sie zu viel oder zu wenig, so ist die Kraft des Muskels reduziert.

Die Muskelfasern des hypertonen Muskelstrangs sind davon histologisch unterscheidbar: Die Sarkomerlänge innerhalb des Strangs variiert. So sind die Sarkomere um den Triggerpunkt herum verkürzt, ohne dabei elektromyografische Aktivität zu zeigen – sie sind kontrakt (▶Abb. 3.3). Kompensatorisch dazu findet man verlängerte Sarkomere an den Enden des Muskelstrangs in der Nähe des muskulotendinösen Übergangs.

Diese Besonderheit erklärt, warum ein Muskel mit einem hypertonen palpierbaren Muskelstrang sowohl eine verringerte Dehnfähigkeit (kontrakte Sarkomere), als auch eine reduzierte Kraftentwicklung (verkürzte und verlängerte Sarkomere – Sarkomere außerhalb der optimalen Länge) aufweist (▶Abb. 3.4).

▶Abb. 3.3 Vergleich zwischen Sarkomeren gleicher Länge in einem normalen Muskel und den in ihrer Länge veränderten Sarkomeren eines Muskels mit Triggerpunkten. Verkürzte Sarkomere in der Triggerpunkt-Region erhöhen die Spannung im Bereich des hypertonen Muskelstrangs und reduzieren die Dehnfähigkeit dieses Muskels. (nach Simons 1987)

▶Abb. 3.4 Isometrische Muskelspannung in Abhängigkeit von der Sarkomerlänge. (nach Silbernagl 2007)

3.9 Muskuläre Schwäche und schnelle Ermüdbarkeit

Diese Symptome zeigen Patienten mit Triggerpunkten wahrscheinlich aufgrund einer reduzierten Zirkulation und der daraus resultierenden Hypoxie im betroffenen Muskel.

4 Diagnostik von Triggerpunkten

Zur Diagnostik von Triggerpunkten ist folgendes schrittweises Vorgehen hilfreich.

4.1 Genaue Anamnese

Um die Muskeln, in denen Triggerpunkte entstanden sind und die zu dem aktuellen Beschwerdebild geführt haben, zu identifizieren, ist eine genaue Anamnese notwendig:

Hat ein Trauma zu den Beschwerden geführt? Wurde z. B. zu Beginn der Schmerzen eine große Anstrengung durchgeführt oder führte ein Hinfallen zu den Beschwerden?

In welcher Position oder bei welcher Bewegung ist der Schmerz das erste Mal aufgetreten?

Sind segmentale Dysfunktionen, z. B. Gelenkblockaden oder Bandscheibenvorfälle, vorhanden, die das gesamte Segment fazilitiert haben könnten?

Gibt es viszerale Dysfunktionen, die im Sinne eines viszerosomatischen Reflexes die segmental gleich innervierte Muskulatur hyperton fazilitiert und die Ausbildung von Triggerpunkten begünstigt haben?

4.2 Schmerzmuster aufzeichnen

Es kann hilfreich sein, sich die Schmerzmuster auf ein Körperschema aufzuzeichnen und so typische, einzelnen Muskeln zugeordnete Muster zu erkennen. Dabei sollten die Muster nach ihrem historischen Erscheinen klassifiziert werden. Es ist nicht selten, dass sich die Muster überlappen. Dabei sollte man versuchen, folgende Fragen zu beantworten:

Ist trotz überlappender Muster eine Reihenfolge des Auftretens der Schmerzen herzustellen? Kann man muskelspezifische Areale isolieren?

Gibt es bei den überlappenden Mustern eine Gemeinsamkeit, z. B. gleiche segmentale Innervation, die auf eine Dysfunktion im viszeralen oder strukturellen Funktionskreis hinweist?

Die Schmerzen (und auch Spannungserhöhungen), die ein Triggerpunkt hervorruft, werden normalerweise in einiger Entfernung zur Lokalisation des Triggerpunkts projiziert und wahrgenommen. Man sollte auch beachten, dass das Beschwerdebild in Abhängigkeit von schmerzauslösenden Haltungen oder muskulärer Aktivität stark variieren kann. Als Folge davon können die Beschwerden sowohl innerhalb eines Tages als auch von Tag zu Tag sehr stark variieren.

Sind Schmerzen nicht nur in Bewegung, sondern auch in Ruhe vorhanden, spricht dies für eine stärkere Beeinträchtigung durch Triggerpunkte.

Neben den Schmerzen kann der Triggerpunkt in dem muskelspezifischen Hautareal auch Missempfindungen der Oberflächen- und Tiefensensibilität hervorrufen. Auch eine vegetative Begleitsymptomatik in diesem Bereich kann vorkommen, z. B. eine erhöhte vasomotorische Aktivität mit Blässe der Haut während der Triggerpunkt-Stimulation und reflektorische Hyperämie nach der Stimulation, Gänsehaut und gesteigerte Tränen- und Nasensekretion.

4.3 Muskeln in Aktivität untersuchen

Die vorher bestimmten Muskeln werden nun in Aktivität untersucht. Dabei achtet man auf dem gesamten aktiven Bewegungsweg auf schmerzauslösende Haltungen und/oder Bewegungsbereiche. Ebenso untersucht man den Muskel passiv und aktiv bis zur maximalen Dehnstellung. Sowohl auf lokalen Schmerz im Triggerpunkt-Bezirk als auch auf das ausstrahlende Schmerzmuster wird geachtet.

Folgende Befunde können beim Vorhandensein von Triggerpunkten auftreten:

Die maximale Kraft eines betroffenen Muskels ist im aktiven Widerstandstest reduziert, ohne eine Atrophie aufzuweisen.

Die typischen Schmerzmuster können auftreten oder verstärkt werden, wenn man den Muskel isometrisch oder exzentrisch arbeiten lässt.

Aktives und passives Dehnen lösen ebenfalls den ausstrahlenden Schmerz aus.

Die Dehnfähigkeit des Muskels ist aktiv und passiv eingeschränkt.

4.4 Nach Triggerpunkten suchen

In den einzelnen erkannten Muskeln sucht man nun nach Triggerpunkten (▶Abb. 4.1). Die Untersuchung wird in Neutralstellung durchgeführt – die nicht betroffenen Muskelfasern sollten weder angenähert noch gedehnt sein.

▶Abb. 4.1a–f Suche nach Triggerpunkten (nach Travell und Simons 1983)

Mit der Fingerspitze palpiert man bei oberflächlichen Muskeln senkrecht zur Längsachse das Gewebe (flache Palpation). Trifft man auf einen deutlich spannungserhöhten bandartigen Bereich, hat man den hypertonen Muskelstrang mit dem zu erwartenden Triggerpunkt gefunden. Innerhalb des Strangs sucht man nun den sensibelsten Punkt – der Triggerpunkt ist gefunden. Durch Druck auf den Triggerpunkt kann man deutlich lokale Schmerzen und bei länger anhaltendem Druck den ausstrahlenden Schmerz hervorbringen. Der lokale Schmerz kann so groß, scharf und spontan auftreten, dass der Patient mit einem „Jump-Zeichen“ reagiert: Er zuckt zusammen, äußert laut seine Schmerzempfindung oder entzieht dem Therapeuten den Muskel.

Erläuterung zur Abbildung. a–c: Querschnitt, der die flächige Palpation eines verspannten Muskelfaserbündels (schwarzer Ring) und seines Triggerpunktes zeigt. Flächige Palpation wird bei Muskeln eingesetzt, die nur von einer Seite zugänglich sind, wie der M. infraspinatus. (a) Zu Beginn der Palpation wird die Haut weggeschoben. (b) Die Fingerspitze gleitet über die Muskelfaser. Ein verspanntes Faserbündel ist an seiner strangartigen Textur zu erkennen. (c) Abschließend wird die Haut zur anderen Seite verschoben. Dieselbe Bewegung wird als schnellende Palpation bezeichnet, wenn sie schneller durchgeführt wird.

d–f: Querschnitt, der die Zangengriffpalpation eines verspannten Muskelfaserbündels (schwarzer Ring) am Triggerpunkt darstellt. Die Zangengriffpalpation eignet sich für Muskeln, die mit den Fingern erfasst werden können. Dies gilt z. B. für die Mm. sternocleidomastoideus, pectoralis minor und latissimus dorsi. (d) Muskelfasern im Zangengriff von Daumen und Fingern. (e) Die Festigkeit des verspannten Faserbündels ist deutlich spürbar, wenn es zwischen den Fingern gerollt wird. Durch Veränderungen des Stellungswinkels der Finger-endglieder entsteht eine Schaukelbewegung, die Einzelheiten besser erkennen lässt. (f) Der palpierbare Rand des verspannten Faserbündels hebt sich deutlich ab, wenn es zwischen den Fingerspitzen entweicht. Oft erfolgt gleichzeitig eine lokale Zuckungsreaktion.

Bei tiefer liegenden Muskeln kann die Suche nach dem hypertonen Muskelstrang durch die darüber liegenden Strukturen erschwert oder unmöglich sein. Hier benutzt man die direkte Druckpalpation in der Tiefe der Gewebe zum Auffinden der Triggerpunkte.

Bei Muskeln, die zwischen zwei Fingern gefasst werden können (z. B. M. trapezius), ist der Zangengriff