Tatort Kirche - Kurt Bauer - E-Book

Tatort Kirche E-Book

Kurt Bauer

0,0

Beschreibung

Ich bin kirchliches Missbrauchsopfer und war Zögling in einem Franziskaner-Internat. Meine Eltern haben mich dorthin gegeben, um mir im Schutze der klösterlichen Fürsorge eine fundierte schulische Ausbildung zu ermöglichen. Das Internat erwies sich als Alptraum. Die Patres hatten ein Doppelgesicht: freundlich nach außen und gewalttätig nach innen. Mehrfach sexuell missbraucht und gewalttätig niedergeschlagen wurde ich selbstentfremdet. Mein Innenleben hatte einen Riss bekommen. Bewusstseinslöcher, Blockaden in der Wahrnehmung und im Denken waren die Folge. Für mich war das ziemlich normal, denn viele Jahre war ich nicht in der Lage, Zusammenhänge zu erkennen. Erst als mein Leben auseinanderbrach und ich vor dem Selbstmord stand, wurde mir klar, dass ich Hilfe brauchte. Und von da an wollte ich wissen, was mich in solche Ausweglosigkeit und Lebensentfremdung getrieben hatte. Allmählich öffneten sich Zugänge …

Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:

Android
iOS
von Legimi
zertifizierten E-Readern
Kindle™-E-Readern
(für ausgewählte Pakete)

Seitenzahl: 237

Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:

Android
iOS
Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



www.tredition.de

Kurt Bauer

Tatort Kirche

Ein Missbrauchsopfer erzählt seine Geschichte

www.tredition.de

© 2018 Kurt Bauer

Verlag und Druck: tredition GmbH, Hamburg

ISBN

Paperback:

978-3-7469-4389-3

Hardcover:

978-3-7469-4390-9

e-Book:

978-3-7469-4391-6

Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages und des Autors unzulässig. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung.

TATORT KIRCHE

EIN MISSBRAUCHSOPFER ERZÄHLT SEINE GESCHICHTE

Kurt Bauer

Inhaltsverzeichnis:

Vorwort

Der neue Anfang

Das Clearing

Meine Entscheidung

Erinnerungslöcher

Der Riss

Das psychologische Gutachten

Der Verlust

Der Aufbruch

Der Lebensvertrag

Am Hl. Berg Athos

Begegnung

Bis sich der Einklang ergibt

Anerkannt kirchliches Missbrauchsopfer

Vorwort

Ich bin kirchliches Missbrauchsopfer. Ich war Zögling in einem Franziskaner Internat. Meine Eltern haben mich dorthin gegeben, um mir eine fundierte schulische Ausbildung für mein Leben zu ermöglichen. Es kam ganz anders. Unvorstellbar schockierend anders. In diesem Internat wurde ich von zwei Mönchen mehrfach sexuell missbraucht, niedergeschlagen und seelisch und körperlich entwürdigt.

Ich hatte dann einen Riss, im Bewusstsein, in der Wahrnehmung und im Denken. Jahrelang wusste ich das nicht und habe mich in meinem Denken und Handeln ziemlich „normal“ erlebt. Erst als mein Leben auseinanderbrach, ich vor dem Selbstmord stand, erfasste ich, dass sich dringenden Bedarf hatte darauf zu kommen, wer ich wirklich bin.

Von da an begab ich mich auf die Spurensuche nach meinem Leben und davon erzähle ich in diesem Buch.

Alle handelnden Personen, die im Buch vorkommen, wurden verfremdet und sind dem Autor persönlich bekannt.

Kurt Bauer

Der neue Anfang

Es ist ein Morgen wie jeder andere. Dennoch wird sich an diesen Tag mein Leben ändern. Besser gesagt: auf den Kopf stellen. In der Küche schalte ich die Kaffeemaschine ein. Die Maschine heizt sich auf, schaltet auf grün und ist produktionsbereit. Ich braue mir einen Kaffee, schäume die Milch auf und gebe ein Stück Süßstoff in meinen Cappuccino. Dann kommen 3 Knäckebrote dazu, die ich mit Frischkäse bestreiche. Nun kann der Tag beginnen. Ich greife nach der Tageszeitung und auf der Titelseite springt mich die Überschrift in großen Buchstaben an:

MISSBAUCHSSKANDAL IN DER KIRCHE!KARDINAL HANDELT!

Der Kardinal hatte am gestrigen Palmsonntag in der Pressestunde des ORF eine unabhängige Opferbeauftragte beauftragt, die ganz unabhängig arbeiten werde. Der Kardinal lädt sexuelle Missbrauchsopfer ein, sich bei der unabhängigen Opferschutzkommission zu melden. Jedes kirchliche Missbrauchsopfer erhält Therapiestunden und eine finanzielle Wiedergutmachung zugesprochen.

Keine Kirchenkrise der vergangenen Jahre hat so tiefe Spuren hinterlassen wie die bekannt gewordenen Missbrauchsfälle.

Meine Hand zittert und ich verschütte Kaffee. Ohne den Blick von dem Zeitungsartikel abzuwenden, rufe ich nach meiner Frau: „Komm bitte her und lies das!“ Meine Frau eilt herbei und erkennt an meiner Bestürzung, dass es um etwas Wichtiges geht. Sie schaut sich die Titelseite an und erfasst meinen Zustand. Kurz merkt sie an: „Jetzt kommt dir deine Geschichte schon sehr nahe.“

Von Seiten der Kirche hat mein sexueller Missbrauch bisher niemanden interessiert. Alle Gespräche, die ich mit kirchlichen Würdenträgern geführt hatte, waren im Sand verlaufen.

Heute ist etwas Neues in mein Leben getreten. Berichte über diverse sexuelle Übergriffe in der katholischen Kirche wurden schon länger in den Medien verbreitet und seit einem Monat verfolge ich diese relativ gelassen. Denn meiner Erfahrung nach sitzt die Kirche alles aus, ohne einen Finger zu rühren, was an sie herangetragen wird, wenn es um Missbrauch in den eigenen Reihen geht. Aber heute scheint tatsächlich etwas in Bewegung zu kommen. Kardinal Ziskovits nimmt Stellung zum sexuellen Missbrauch und ruft eine kirchliche Opferschutzkommission ins Leben, um dem Geschehen auf den Grund zu gehen. Ich bin gespannt, was daraus wird.

Womit ich nicht gerechnet habe: Plötzlich bin ich selber Betroffener. Ich fühle mich direkt angesprochen. Ja, diese Aufforderung trifft auch mich. Diese Nacht schlafe ich schlecht. Schweißnass schrecke ich auf. Ich bin beunruhigt und wehre mich gegen Erinnerungen, die sich ins Bewusstsein drängen. Vor langer Zeit war ich Zögling in einem Franziskanerinternat und das Geschehene lässt sich nicht einfach abschütteln.

In gewisser Weise habe ich mich mit dem, wie es ist, abgefunden. Es fühlt sich in etwa so an wie ein Stillstand, der nie aufhört. Vielleicht ist das auch Resignation. Mir ist klar: Kardinal Ziskovits hat eine Türe aufgestoßen mit seinen Worten: „Menschen, die im Kindes- oder Jugendalter durch Vertreter und Einrichtungen Opfer von Missbrauch und Gewalt der katholischen Kirche in Österreich geworden sind, können sich bei der Opferschutzkommission melden. Sie steht allen Opfern von Missbrauch und Gewalt in Kirche und Gesellschaft in Österreich zur Verfügung und will rasch und wirksam helfen.“ Die Frage, die sich mir stellt, lautet: Wie hilft man einem sexuellen Missbrauchsopfer? Wie geht man mit dem Täter um? Ich kenne Priester, die wegen sexueller Übergriffe angeklagt waren und dann einfach in eine andere Pfarre verschoben wurden, oder der Vorwurf wurde von der Kirche überhaupt nicht zur Kenntnis genommen. Also, warum sollte sich jetzt irgendetwas ändern?

Nie zuvor war ich aufgefordert worden, mich über das Geschehene zu äußern. Ich bin von Zweifel durchdrungen und von Angst erfüllt. Meine Vergewaltiger sind verstorben, ich habe also nichts zu befürchten. Und dann gibt es in mir Stimmen, die sagen: Du kannst doch jetzt nicht mit dem Finger auf Pater Ägidius und Pater Franz zeigen! Ich fühle mich schuldig, dem Erlebten einen Namen zu geben. Außerdem ist dieser sexuelle Missbrauch schon verjährt. Warum also nicht alles beim Alten lassen? Widersprüchliche Gedanken jagen durch meinen Kopf und ich weiß nicht, was ich machen soll. Herr Kardinal Ziskovits hat unvermittelt alte Wunden aufgerissen. Ich hatte doch schon abgeschlossen mit meiner Vergangenheit!

Mehrere Monate sind nun vergangen. Es hat sich herausgestellt, dass Kardinal Ziskovits es ernst meint mit seinem Aufruf an die Missbrauchsopfer: Missbrauch verjährt in der Kirche nicht! Die Opferschutzkommission hat ihre Arbeit aufgenommen und fordert wiederholt auf, dass sich sexuelle Missbrauchsopfer melden sollen. Die Fälle werden geprüft und die Täter zur Verantwortung gezogen und sogar vor Gericht gestellt. In schweren Fällen erhalten die Missbrauchsopfer einen finanziellen Schadensersatz und Therapiestunden zugesprochen.

In meinem Schädel hämmert noch immer der Vorwurf, dass man ja Tote nicht zur Verantwortung ziehen kann. Tote sollte man ruhen lassen. Außerdem ist es doch ein Frevel, wegen dieser Geschichte dann noch Geld zu bekommen. Kann man das Geschehene eigentlich mit Geld wiedergutmachen? Ich weiß nicht einmal wirklich, was mir angetan wurde. Was mir angetan wurde, ruht tief unten in mir unter Verschluss, versiegelt in Wortlosigkeit. Und wenn man keine Worte dafür hat, existiert somit auch nichts, was es gut zu machen gäbe. In meinem Kopf meldet sich auf einmal eine laute Stimme, die weiß, was zu tun ist. „Jetzt ist es an der Zeit, zu vergeben.“ Nach der Devise: „Denn sie wissen nicht, was sie tun.“ Es zeugt doch von der Größe eines Menschen, wenn er vergeben kann! Der Gutmensch in mir meint: „Da gibt es sicher noch viele andere Menschen, die Hilfe und Unterstützung dringender benötigen als ich.“ Ich stehe in einer Zerreißprobe, alles scheint gegen mich zu stehen. Ich erlebe mich hilflos und gelähmt und weiß nicht vor und nicht zurück. Mein Versuch aufzuhören, darüber nachzudenken, gelingt mir nicht; ich befinde mich in einem Sog und fühle mich dem Wahnsinn nahe.

Ich besuche meinen Freund und bringe mich mit meinem Dilemma zur Sprache. Er versteht mich und meint: „Warum legst du denn deine Entscheidung nicht aus der Hand? Melde dich bei der Opferschutzkommission als Missbrauchsopfer und ersuche um Klärung deiner Situation. Du brauchst jemanden, der dir zuhört und fachlich so kompetent ist, dass er herausfinden kann, was damals mit dir geschehen ist. Danach kann man sagen, ob du als Missbrauchsopfer anerkannt wirst. Ich bin mir sicher, du bist nicht der Einzige, dem es so geht.“ Mir fällt ein Stein vom Herzen. Ja, das ergibt Sinn.

Ich folge dem Rat und schreibe einen Brief an die Opferschutzkommission in Wien. Kurz gefasst erzähle ich von der Geschichte des sexuellen Missbrauchs, den ich 1959-1961 in einem Knabeninternat in Steyr, Oberösterreich, erlebt habe, das von dem Orden der Franziskaner geleitet worden war. Ich bitte um Klärung meiner Situation und sende den Brief ab.

Die Zeit des Wartens ist vorbei. Ich habe einen Brief von der Opferschutzkommission erhalten, in dem die Leiterin, Frau Waltraud Weber, im Namen von Kardinal Ziskovits ihr Bedauern über den sexuellen Missbrauch und das erlittene Leid ausdrückt. Sie bietet mir ein so genanntes Clearing bei einer von drei Psychotherapeutinnen an, um von meinem Missbrauch zu erzählen. 10 Stunden stehen mir dafür zur Verfügung. Am Ende dieses Clearings würde die Psychotherapeutin ein Gutachten erstellen und der Opferschutzkommission vorlegen. Von diesem Gutachten werde es abhängen, wie es weitergehe. Danach würde sich die Kommission bei mir melden.

Sie bat mich noch, sobald ich meine Therapeutin gewählt und mit ihr einen Termin vereinbart hätte, ihr Bescheid zu geben. Die Kommission würde der Therapeutin alles Notwendige mitteilen. Dann könne das Clearing beginnen. Der Rest des Schreibens waren Formalitäten und noch einmal der Ausdruck großen Bedauerns.

Mir kam das Ganze wie ein Schuldspruch vor. Jemandem von meinem Leben zu erzählen war das Eine, damit aber jemanden an den Pranger zu stellen, war etwas ganz Anderes. Ich hatte nicht damit gerechnet, dass mein Schritt, an die Opferschutzkommission heranzutreten, solche Zweifel in mir wachrufen würde. Daher beschloss ich, einen weiteren Besuch bei meinem Freund zu machen, um mit ihm über die derzeitige Situation zu reden. Er hatte mir seine Unterstützung zugesagt, wir waren ja schon seit Jahren miteinander befreundet und hatten schon einiges durchgetragen. Wir trafen uns in einem Café. Seine erste Frage war: „Na, wie geht es dir, Kurt? Du schaust belastet aus. Hast du eine Antwort von der Opferschutzkommission erhalten?“ „Ja das habe ich.“ Ich erzähle von meiner Situation und all den Zweifeln, die mich plagen. „Ich befinde mich in einem Brandherd. Ich habe eine Einladung zum Clearing und dazu mindestens vier gegensätzliche Meinungen im Kopf.“ Mein Freund lacht und meint: „Ja, das verstehe ich! Es ist nur so: Mit den unterschiedlichen Meinungen im Kopf machst du dich selbst fertig.“ Mit einem tiefen Seufzer stimme ich ihm zu. Ich sehe ja, wie ich mich damit herumquäle. Mein Freund fährt fort: „Kardinal Ziskovits hat da einiges in dir losgetreten. Ich halte es für das Beste, du bleibst bei dem eingeschlagenen Weg. Du nimmst das Angebot der Opferschutzkommission an und machst das Clearing. Sicher nicht einfach, aber besser als Nichts zu tun. Mein Rat an dich: Packe es an!“

Aus den drei angebotenen Kontaktadressen wähle ich eine erste Adresse aus. Die Ärztin ist eine Psychotherapeutin an der Universitätsklinik Salzburg. Ich rufe sie an und habe Glück. Sie hebt ab und fragt nach meinem Anliegen. Ich berufe mich auf die Opferschutzgesellschaft, die mir Ihre Adresse gegeben hat. Dann schildere ich ihr meine Situation und ersuche sie, mit mir diesen Klärungsprozess zu machen. Sie hört mir aufmerksam zu, um dann zu bemerken, dass sie volles Verständnis für mich habe, aber terminlich total ausgebucht sei. Was ihr besonders leid tue. Die vage Hoffnung, die in mir inzwischen aufgekeimt war, zerfällt augenblicklich wieder. Meine Kehle ist trocken, als ich mich verabschiede und meine Hände ganz feucht. Das Ganze regt mich ziemlich auf. Altbekannte Zweifel spannen mich wieder in ihren Schraubstock.

Als Nächstes rufe ich eine Psychologin und Traumatherapeutin an, sie heißt Michaela Rabe. Sie hebt ab und begrüßt mich freundlich. Ich informiere sie darüber, dass ich von der Wiener Opferschutzgesellschaft sowohl ihre Adresse als auch 10 Stunden für ein Clearing meiner Situation als kirchliches Missbrauchsopfer zur Verfügung gestellt bekommen habe. Auch ihr erzähle ich von meiner Erfahrung, meiner inneren Zerrissenheit und den wiederkehrenden Zweifeln, ob ich das Clearing überhaupt machen solle. Ich bitte sie um Unterstützung und Rat. Sie sagt, dass sie mich verstehe und bereit sei, das Clearing mit mir zu machen. Dann sucht sie nach einem nächstmöglichen Termin und wir vereinbaren ein erstes Treffen in einer Woche.

Diese eine Woche, die mich von der Begegnung mit der Therapeutin trennt, ist eine Stresszeit. Für solche Zeiten habe ich mir angewöhnt, meine Gedanken im Kopf zu strukturieren, indem ich sie niederschreibe. Das tue ich auch jetzt. Ich halte alles fest, was sich in mir ausdrückt. Was habe ich gehört oder angestellt, dass es so zugeht in mir? Es sind verschiedene Stimmen und Meinungen, die aufeinanderprallen, ich habe ein ganzes Parlament im Kopf. Jeden einzelnen Gedanken schreibe ich auf und vermeide instinktiv, mich an dieser Debatte zu beteiligen oder in einen Dialog zu treten. Als ich das Ganze durchlese, lese ich immer nur, dass ich schuld bin. Woran eigentlich?

Das Clearing

Ich bin bei der Praxis von Frau Rabe angekommen und fühle mich wie vor einer Prüfung. Aufgewühlt und angespannt und mit nassen Händen stehe ich da und hoffe, dass das bei der Begrüßung nicht so sehr auffällt. Ich atme tief durch und drücke den Knopf der Klingel, der sich neben dem Namen Michaela Rabe befindet. Im Haus macht es Ding - Dong. Ich höre, wie eine Türe geöffnet wird und denke mir, jetzt kommt sie. Kurz darauf öffnet sich die Haustüre. Eine Frau wird sichtbar, die schlank ist und recht jung wirkt. Ich frage: „Sind Sie Frau Doktor Michaela Rabe?“ „Ohne Doktor! Ich bin Magister der Psychotherapie spezialisiert auf Trauma-behandlung und ja, ich bin Michaela Rabe und heiße sie herzlich willkommen.“ antwortet sie. „Ich heiße Kurt Bauer und wir haben miteinander telefoniert. Ich habe einen Termin bei Ihnen.“, stelle ich mich vor. „Ja, ja, ich weiß, kommen Sie herein.“ Sie öffnet die Haustür ganz, tritt zur Seite, sodass ich vorbeigehen kann, und schließt die Türe hinter mir. „Ich gehe voraus!“ sagt sie, dreht sich um und geht auf dem gegenüber liegenden Raum zu. Auf der Tür fällt mir ein Schild auf: „Bitte nicht stören - PRAXIS. Darunter: Mag. Michaela Rabe, Psychotherapeutin“.

Der Raum, den ich betrete, ist lichtdurchflutet und wirkt freundlich auf mich. Auf der einen Seite befindet sich ein Schreibtisch mit einigen Akten darauf, ein Stuhl steht daneben. Hier steht eine Sitzgruppe, auf der mich Frau Rabe einlädt, Platz zu nehmen. Ich wähle einen Platz, an dem ich das Licht im Rücken habe. Gegenlicht mag ich nicht, denn dann kann ich mein Gegenüber schlecht erkennen. Frau Rabe setzt sich an die Stirnseite des Tisches und rückt ihre Papiere zurecht. Sie schaut mich freundlich an und gibt mir Zeit, mich zurechtzufinden.

Ich stehe unter Strom und mir ist es nur allzu recht, als sie endlich beginnt: „Ich schlage Ihnen vor, dass ich Ihnen einige Informationen gebe, damit Sie wissen, wo Sie sind und was Sie erwartet.“ Ich nicke zustimmend. „Ich bin Psychotherapeutin mit einer speziellen Ausbildung zur Traums-Therapie und wurde von der kirchlichen Opferschutzkommission gebeten, mit Ihnen einen Klärungsprozess über zehn Stunden zu machen, um den Grad ihres Traumas, hervorgerufen durch den sexuellen Missbrauch, herauszufinden.“

Ich stehe unter Druck und melde mich zu Wort. „Ich würde Ihnen gerne etwas zu meiner derzeitigen Situation erzählen, weil ich mir nicht sicher bin, ob ich diese 10 Stunden brauche.“ Frau Rabe nickt bestätigend und ermuntert mich, fortzufahren. „Ich war in einem von Franziskanern geführten Internat als Zögling. Mir ist zugänglich, dass ich sexuell missbraucht wurde, aber mir ist nicht zugänglich, in welchem Ausmaß. Mir wäre es eine große Hilfe, wenn Sie mir nach dieser Stunde sagen könnten, ob ich ein Trauma habe oder nicht. Fühlen Sie sich daher bitte frei, auch zu sagen: Es tut mir leid, aber was Sie mitbringen, reicht dafür nicht. Ich könnte dann dankbar nach Hause gehen und zufrieden sein. Seit Wochen quält mich diese Unsicherheit. Ja, nein, vielleicht, oder doch.“ So, jetzt ist es heraußen. Wirklich leichter ist mir nicht. Ich warte auf die Reaktion.

Ohne Umschweife kommt Frau Rabe zur Sache: „Ja, ich werde mich bemühen. Ich sehe, dass Sie sehr unter Druck stehen und weiß natürlich um die Schwere des Geschehens Bescheid. Soweit es mir möglich ist, werde ich Ihnen heute noch mitteilen, ob ich der Meinung bin, dass die 10 Stunden Clearing Sinn machen.“

Also das schlägt ein. Ich bin beeindruckt. Sie redet nicht um den heißen Brei herum. Sie analysiert und reflektiert nicht, wie ich es in anderen Therapien erlebt habe. Jetzt schaue ich sie mir genauer an. Sie hält meinem Blick stand, das gefällt mir.

„Was setzt Sie denn so unter Druck, Herr Bauer?“ fragt sie mich. „Also ganz sicher hat mein Zustand mit Kardinal Ziskovits und der Opferschutzgesellschaft zu tun. Ich erinnere mich noch genau an den Zeitungsartikel, in dem er kirchliche Missbrauchsopfer auffordert, sich zu melden. Der Kernsatz war: Sexueller Missbrauch in der Kirche verjährt nicht! - Ich hatte jedoch damit abgeschlossen! Es ist jetzt so, als wäre die alte Wunde aufgebrochen.“

Frau Rabe setzt zu einer Bemerkung an. „Wie ist es Ihnen vor dieser Zeitungsmeldung mit dem Missbrauch gegangen?“ „Ich hatte mich damit abgefunden, vielleicht war ich resigniert. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte ich schon verschiedene Therapien gemacht in meinem Leben, aber der Zugang zum sexuellen Missbrauch im Internat war bis jetzt immer eine verschlossene Tür geblieben. Was sich dahinter befindet, bleibt bis jetzt verborgen.“ antwortete ich.

„Ich komme dann auf meine eigentliche Frage wieder zurück. Was setzt Sie so unter Druck?“ insistiert Frau Rabe, „also nicht, weil ich lästig sein will, sondern weil ich spüre, dass sie etwas unter großen Druck setzt und da will ich Sie verstehen!“ Ein wenig resigniert und mit einem tiefen Seufzer antworte ich: „Ich weiß es nicht. Mir geht es so, als hätte ich eine unsichtbare Schranke übertreten. Ich hätte das nicht tun sollen, mich bei der Opferschutzkommission melden und jetzt auch noch das Clearing mit Ihnen zu machen.“

Frau Rabe meint: „Ich glaube schon, dass ich Sie verstehe. Es sind zwei verschiedene Dinge, eine Therapie, in der man über intime Dinge spricht, die niemand erfährt, außer ihr Therapeut, und einer, zu der Kardinal Ziskovits auffordert. Das ist eine ganz andere Herausforderung. Für mich ist sexueller Missbrauch die Versklavung von Leib und Seele. Es ist ein Zustand, in dem man sich nicht mehr selber gehört. Das Opfer kann dem Täter hörig werden, auch das ist Missbrauch. Griechisch heißt Trauma „Wunde“. Mir geht es nicht um den Schweregrad ihres Traumas. Irgendwann wird das ein Thema für die Opferschutzgesellschaft sein. Die Wunde des sexuellen Missbrauchs, die sollten Sie ins Auge fassen und das geht nur, wenn Sie die 10 Stunden in Anspruch nehmen. Dazu benötigen wir diese Zeit.“

Also, was soll ich dazu sagen? Ich bin betroffen und denke nach. Ich lasse einige Erinnerungen an die letzte Zeit an mir vorüberziehen. „So wie es mir derzeit geht, erinnert mich das schon an Versklavung. Zumindest im Kopf fühlt es sich so an. Da tickt so etwas: Wenn ich wegschaue und das Geschehene in Ruhe lasse… hmm, … dann wird alles wieder gut. Dann die Angst davor, was werden die anderen sagen? Ich habe aber auch keine Garantie, wie sich mein Leben verändert, wenn ich diesen Prozess anpacke“, spreche ich meine Gedanken laut aus. „Also da fällt mir schon was ein“, sagt Frau Rabe, „denken Sie doch einmal zurück. Hat Ihnen die Therapie zur Bewältigung des Lebens geholfen? Stehen Sie jetzt besser da?“ Ich denke nach, nicke zustimmend den Kopf und sage: „Ja, das hat es!“ Frau Rabe spricht weiter: „Gibt es einen Grund, dass Sie denken müssen, es kann nur schlechter werden?“

Jetzt muss ich wirklich lachen. Frau Rabe wartet neugierig, was als Nächstes von mir kommt. Ich sage: „Ja, den gibt es. Es sind meine Stimmen im Kopf. Da läuft eine Maschine mit Bewertungen.“ Wir blicken uns an. Frau Rabe schüttelt bedächtig den Kopf, lächelt ein wenig und sagt: „Ich kann im gegenwärtigen Moment nichts zu Ihrem Trauma sagen. Aber was feststeht, ist: Ihre Chancen haben sich deutlich verbessert. Sie können sich entscheiden, die 10 Stunden Clearing in Anspruch zu nehmen, oder eben auch nicht. Wie sehen Sie das?“

Ich sage: „Ich bin ja nicht blöd und jetzt brauche ich auch nicht mehr darüber nachzudenken: Ja, ich nehme die 10 Stunden an.“ Hier beenden wir unsere erste Sitzung und ich gehe erstaunlich zufrieden nach Hause.

Meine Entscheidung

Das nächste Treffen mit Frau Rabe beginnt mit einer Feststellung von ihr: „In meiner Zusammenarbeit mit der kirchlichen Opferschutzgesellschaft bin ich angehalten, Sie bestimmte Dinge zu fragen, um am Ende dieser 10 Stunden ein Kurzgutachten erstellen zu können. Wenn Sie dabei etwas als zu belastend oder unangenehm erleben, können wir jederzeit abbrechen. Sie müssen keine dieser Fragen beantworten. Vielleicht können Sie auch manche gar nicht beantworten, weil diese ein Teil Ihres Traumas sind. Wie geht es Ihnen damit?“

„Wie es mir damit geht?“ sage ich, „Ich fühle mich schlecht. Auf der einen Seite erzähle ich von meinem sexuellen Missbrauch und klage damit zwei Priester an und das ist ganz und gar nicht einfach für mich. Auch wenn ich im Kopf weiß, dass das ein Unrecht ist, gehört es in meiner Erinnerung irgendwie zum normalen Alltag im Konvikt. Auf der anderen Seite wird das, was ich erzähle, von völlig fremden Menschen bewertet. Das macht mir Angst und ich habe einen Krampf im Bauch.“ Frau Rabe nickt bestätigend und sagt: „Ja, das verstehe ich. Vielleicht nimmt es ein wenig von Ihrer Angst, wenn ich Ihnen sage, dass das, was hier besprechen, überhaupt nicht zur Opferschutzgesellschaft kommt. Aus dem, was Sie mir erzählen, erstelle ich ein Gutachten. Und dann möchte ich noch sagen, dass sexuelle Traumata ein sehr komplexes Geschehen sind.“

Mir drängt sich jetzt eine Frage auf. „Wozu brauche ich dieses Gutachten?“ Lakonisch meint Frau Rabe: „Sie brauchen es überhaupt nicht! Kardinal Ziskovits bietet den Missbrauchsopfern Wiedergutmachung für das innerhalb und von der Kirche zugefügte Leid an. Sie können mit dem Gutachten Ihren Anspruch geltend machen. Der Weg dorthin sind die 10 Stunden Clearing. Ich glaube Ihnen, dass das für Sie nicht einfach ist, weil Sie mit Verwundungen in Berührung kommen, die Sie schon als abgeschlossen betrachtet haben.“

„Womit wir beim Kern angelangt wären“, sage ich. „Was meinen Sie damit?“ fragt Frau Rabe nach. „Ich glaube nicht, dass man mit ein paar tausend Euro und einigen Stunden Therapie Wiedergutmachung für den sexuellen Missbrauch und das irreparable Leid, das daraus entstanden ist, leisten kann. Von den Tätern haben wir ja noch gar nicht gesprochen.“ Frau Rabe erwidert: „Ich glaube das auch nicht, aber es ist trotzdem ein Angebot an Sie. Dabei geht es nur um die Frage, ob Sie Ihren Anspruch auf Wiedergutmachung geltend machen wollen.“ „Sie sprechen hier etwas an, das mir unter den Nägeln brennt. Anspruch auf Wiedergutmachung! Das trifft bei mir ins Schwarze. In manchen Nächten werde ich von Vorwürfen und Schuldgefühlen überrollt. Die hat der Kardinal mit seiner Wiedergutmachung losgetreten. Ich weiß ja nicht einmal, ob und wie das ist mit meinem Trauma!“ schreie ich heraus. An dem, wie Frau Rabe mich ansieht, merke ich, dass ich ziemlich laut geworden bin und meine Emotionen hochkochen. Ich versuche, mich in den Griff zu kriegen. Vielleicht wäre es besser, eine Pause zu machen.

Frau Rabe sieht, wie ich mit mir ringe und spricht mich ganz ruhig an: „Bitte, Herr Bauer, schlucken Sie Ihre Emotionen nicht hinunter. Ich halte Sie aus und ich bitte Sie, Ihre innere Erregung auch auszuhalten.“ Eine Stimme dringt an mein Ohr. „Hören Sie, mich Herr Bauer? Schauen Sie sich doch einmal um und nehmen Sie wahr, wo sie sind!“ Ich bin wieder klarer im Kopf und schaue Frau Rabe an. „Vielleicht können wir es so stehen lassen für heute.“ Hier beenden wir unser heutiges Treffen.

Beim nächsten Treffen schaut mich Frau Rabe ein wenig besorgt an. „Ich kann Sie beruhigen“, sage ich „ich habe den Boden wieder unter den Füßen. Beim letzten Treffen wurde ich heftig durchgerüttelt, aber ich habe mich wieder gefasst und eine Entscheidung getroffen.“ - „Fahren Sie fort, ich höre zu.“ - „Die Idee, dass die Kirche - zwar unter massivem gesellschaftlichen Druck, aber immerhin - an Wiedergutmachung denkt, finde ich gut. Es ist einfach so, dass ich trotz der Dinge, die sich für mich von meinem Trauma her nicht geöffnet haben, zu einer sehr beständigen und guten Lebensform gefunden habe. Gleichzeitig habe ich Angst davor alte Wunden aufzureißen. Ich will mein Anspruch auf Wiedergutmachung erheben.“

Frau Rabe nickt, greift nach ihrem Schreibblock und sagt: „Das finde ich eine gute Entscheidung, Herr Bauer. Dann sollten Sie noch wissen, dass ich mir bei den Interviews schriftliche Aufzeichnung machen werde, um sie dann für das Gutachten zu verwenden. Sind Sie damit einverstanden?“ - „Ja!“ antworte ich bereitwillig.

„Dann können wir eigentlich beginnen. Erzählen Sie mir: Woran können Sie denn von dem sexuellen Missbrauch erinnern?“ fordert Frau Rabe mich auf. „Ich möchte zunächst etwas von meinem Umfeld erzählen.“, antworte ich. Frau Rabe stimmt zu. „1969 war ich elf Jahre alt. Meine Mutter und mein Vater betrieben ein Kaffeehaus in Saalfelden. Ich war ein schlechter Schüler, hatte keine Unterstützung und rutschte daher mit den Noten nach unten, was meine Mutter mit Faulheit bewertete. Immer wieder hörte ich von ihr, dass sie natürlich keine Zeit habe für mich. Denn in jedem Fall ging die Arbeit in der Café-Konditorei vor. Für mich war also kein Platz. Die erste Idee meiner Mutter war, mich nach Villach zu meiner Tante zu schicken. Dort erlebte ich das Gegenteil von einem Zuhause. Diese Tante hatte so viel Zeit für mich übrig, dass mir ihre Überfürsorge schier unerträglich wurde. Jetzt war guter Rat teuer und meine Mutter entschloss sich, mich in ein Internat zu geben, damit ich das erhielt, was ich ihrer Meinung nach brauchte: jemanden, der mich in Griff bekam. Was immer meine Mutter entschied, lief ohne mich ab. Nie fragte sie nach meinen Wünschen oder Bedürfnissen. Ich hatte das Gefühl, sie wollte mich einfach loswerden. In einem Gespräch hatte mir meine Mutter versichert, dass jetzt alles gut werden würde, denn sie habe einen Platz in einem katholischen Internat gefunden. Dieses Internat hatte zudem den Vorteil, dass in unmittelbarer Nähe ihre Schwester wohnte und ich daher jedes Wochenende zu Onkel und Tante gehen konnte.

Ich erinnere mich, wie wir die Straße zum Internat hinaufgingen, das einem Schloss glich. Es war ein Herrensitz, das ehemals einem Waffenfabrikanten, Herrn Wehrle, gehört hatte. Wie ich später erfuhr, hatte er es zu einem sehr günstigen Preis den Franziskanern überlassen, damit diese dort Gutes bewirken konnten.

Meine Mutter hatte ihr bestes Gewand angezogen, um bei den katholischen Patres einen guten Eindruck zu hinterlassen. Beim Hineingehen in das Gebäude hielt ich mich fest an ihrer Hand an und versprach ihr hoch und heilig, dass ich lernen und mich sicher in der Schule verbessern würde. Sie sagte nur: „Das hast du ja schon mehrmals versprochen und nicht gehalten. Du bist eben ein fauler Kerl“. Alles Betteln, die Entscheidung rückgängig zu machen, half nichts. Ich weiß noch, wie meine Mutter beim Anblick des Schlosses tief Luft holte und meinte: „Schau, ist das ja nicht wunderschön? Du wirst dich ganz sicher wohl fühlen. Die hier wissen, wie man mit Jungs wie du einer bist, richtig umgeht.“ Wir warteten am Tor auf Einlass. Ich hatte vor Angst einen verkrampften Bauch und schweißnasse Hände. „Benimm dich!“ schärfte mir meine Mutter ein.

Nun öffnete sich das Tor und ein kleiner Mann in einer braunen Kutte hieß uns willkommen. „Grüß Gott, euer Ehrwürden, ich bringe Ihnen einen neuen Zögling.“ Der Pater begrüßte meine Mutter und gab mir die Hand. Ich drückte mich an die Mutter und er meinte dann: „Na, na, bei uns wird dir schon nix passieren. Da geht's allen Buben gut.“ Er streckte mir die Hand entgegen und ich nahm sie. „Na, kommen’s doch herein!“ Wir folgten seiner Einladung. Nachdem meine Mutter die Formalitäten erledigt hatte, kam es zu einer kurzen Umarmung. Mutter wischte sich einige Tränen aus den Augen meinte noch: „Lern brav!“ Zum Abt gewandt, sagte sie: „Sie können ihm ruhig eine hinter die Ohren geben, wenn der Bub nicht spurt. Das hat noch niemandem geschadet.“ Dann drehte sie sich um und ging. Ich blieb alleine zurück.

Ich erinnere mich an meine erste Begegnung mit dem Präfekten Pater Franz. Ein Hüne, der mir allein wegen seiner riesigen Hände Angst machte. Bei der Begrüßung verschwand meine kleine Hand in der seinen. Er trug eine braune Kutte, darunter schauten große Zehen heraus, denn er hatte Sandalen an. Nun sprach er mich an: „Ah, du bist also der Kurti. Willkommen, ich bin Pater Franz, dein Präfekt. Komm, ich zeige dir jetzt das Haus.“ Alles war fremd. Was ich mir gemerkt habe, waren die langen Gänge. Ich wusste jetzt, wo mein Schlafplatz, mein Studienplatz, die Kirche und der Speisesaal waren. Und dann kannte ich noch die Schuhgarderobe, die miefte. Von hier ging eine Wendeltreppe nach oben, die wir benützten, um die einzelnen Räume zu erreichen. Es gab dann noch eine Prachttreppe beim Haupteingang, die aber normalerweise für uns verboten war und nur benützt werden durfte, wenn wir morgens um 6.30 Uhr zum Gottesdienst gingen. Dieser fand an jedem Werktag statt.