TCM mit westlichen Pflanzen - Sieglinde Friedrich - E-Book

TCM mit westlichen Pflanzen E-Book

Sieglinde Friedrich

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Beschreibung

Sie möchten die TCM mit vertrauten Heilpflanzen kombinieren, die Ihnen mehr Sicherheit bieten und leicht verfügbar sind? Diesem Ansatz wird das vorliegende Buch gerecht. Der anwenderfreundliche Aufbau erlaubt Ihnen einen schnellen Zugriff: Ausgehend von den 5 Elementen und ihren Organsystemen beschreibt Teil 1 unterschiedliche Disharmoniemuster und ihre phytotherapeutische Therapie. Viele Rezepturen sowie Hinweise zur Akupunktur und Diätetik erhöhen den Praxisnutzen des Buches. In Teil 2 sind mehr als 130 Monografien westlicher Pflanzen nach TCM-Kriterien beschrieben, die Kommentare erläutern jeweils das Wesen der Pflanze. Neu in der 2. Auflage: -Erweiterung des Therapieansatzes durch Angabe von Geschmack und Temperaturverhalten der Pflanzen, - 20 neue Pflanzenmonografien, - alle Monografien ergänzt um Inhaltsstoffe und -nach lateinischem Namen sortiert.

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EPUB

Veröffentlichungsjahr: 2012

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Rita Traversier, Kurt Staudinger und Sieglinde Friedrich

TCM mit westlichen Pflanzen

Phytotherapie – Akupunktur – Diätetik

2., überarbeitete und erweiterte Auflage

24 Abbildungen 168 Tabellen

Rita Traversier Geboren in Diksmuide, Belgien.

Als Ethik-Lehrerin in Belgien tätig.

Arbeitet seit 1981 in Deutschland. Berichtet neun Jahre als freie Journalistin von Bayern aus für die belgische Presse und verfasst Beiträge für den Deutschlandfunk. Über ihren Aufenthalt bei den Eskimos an der Ostküste von Grönland schreibt sie 1986 das Buch Sermiligaq, wo die Eisberge herkommen (Steiger Verlag).

1990 nimmt sie das Studium der Naturheilkunde auf. Es folgen Fortbildungen in der Phytotherapie an der Paracelsus-Schule und dem Zentrum für Naturheilkunde, Fortbildung in Chengdu/China und ein regelmäßiger Austausch mit Prof. Dr. Hu Kaming verfestigen ihr TCM-Wissen.

Seit 1995 führt sie eine Naturheilpraxis mit dem Schwerpunkt „TCM mit westlichen Pflanzen“und Augendiagnostik. Nach 8 Jahren Taiji-Quan-Ausbildung macht sie 2002 die Prüfung als Taiji-Form-Lehrerin nach Meister Song. Seitdem übt und unterrichtet sie diese chinesische Bewegungskunst.

Kurt Staudinger Geboren in Berg, Niederbayern.

Intensives Selbststudium in Psychologie, Pflanzenheilkunde und schamanistischen Heilweisen.

Nach seiner Heilpraktikerausbildung an der Josef-AngererSchule in München (1981−1984) assistiert er fünf Jahre in verschiedenen Praxen (Ingolstadt, München). 1989 gründet er seine eigene Praxis in München mit den Schwerpunkten Phytotherapie, psychosomatische Therapie, Augendiagnose.

Im Zentrum für Naturheilkunde in München ist er seit 1992 Dozent für traditionelle und moderne Phytotherapie. Des Weiteren Vorträge und Veröffentlichungen in Pflanzenheilkunde und psychosomatischer Therapie, Organisation und Leitung von Workshops mit dem Schwerpunkt Pflanzenheilkunde.

Sieglinde Friedrich Geboren in Rosenheim, Oberbayern.

Seit ihrem 15. Lebensjahr gilt ihr Interesse den Heilkräutern und ihrer Anwendung, v. a. im Bereich der Volksheilkunde. Sie hält Vorträge und leitet Kräuterwanderungen.

Ausbildung in traditioneller und moderner Kräuterheilkunde und Phytotherapie, außerdem ein Fernkurs an „The School of Herbal Medicine“, Kent/England, und Ausbildung zur Ernährungsberaterin nach den fünf Elementen bei Barbara Temelie, jetzt in diesem Bereich tätig. Ausbildung zur Qigong-Übungsleiterin.

Vorwort zur 2. Auflage

Zehn Jahre sind vergangen, seit wir mit der Arbeit an der ersten Auflage dieses Buches begannen. Die TCM sprach uns auf Grund ihres holistisch-philosophischen Denkens, ihrer Nähe zur Natur sowie kluger diagnostischer Methode besonders an. Es wurde nicht die bloße Übernahme einer alten chinesischen Heilkunst. Wir vereinigten sie mit unserer abendländischen Phytotherapie, mit eigener Kultur und Tradition, sowie unserer eigenen Kreativität und Erfahrung. Die erste Phase einer am Anfang noch fraglichen Ehe, die von vielen Seiten skeptisch beobachtet wurde, hat die „TCM mit westlichen Pflanzen“inzwischen überstanden.

Mut, Offenheit, Wandel treibt fortwährende Entwicklung der Dinge voran. Die Ost-West-Begegnung ermöglicht es, in unsere westliche Medizin noch wenig bekannte heilkundliche Ansichten einfließen zu lassen. Jeder Therapeut, der in seiner Praxis nach dieser neuen Methode arbeitet, sammelt weiter Erfahrungen und Wissen und trägt auf diese Weise dazu bei, dass die „TCM mit westlichen Pflanzen“sich weiterentwickelt und reift. So hat sie in der Zwischenzeit Eigendynamik bekommen: Schulen bieten Ausbildungen an, Kurse, Workshops laufen und im Handel ist mittlerweile ein geräumiges Angebot an Fachliteratur zu bekommen. In der Schweiz werden sogar auf beruflicher Ebene Prüfungen geplant, damit die „TCM mit westlichen Pflanzen“zwischen den anderen therapeutischen Richtungen eine eigene Nische bekommt. Das ist Leben, Lebendigkeit! Nach einem Nachdruck bekommt dieses Buch nun eine zweite Auflage. Im Strom der Zeit sammelten auch wir Verfasser Wissen und Erfahrungen, die hier mit einfließen und Inhalte vertiefen und korrigieren. In dieser Zweitauflage wurden die Pflanzenporträts erweitert, einige auch aktualisiert. Rezepte haben wir nach den neuen Erkenntnissen optimiert, befürworten jedoch nach wie vor die individuelle Rezeptur.

Persönlich praktiziere ich seit zehn Jahren TCM mit westlichen Pflanzen. Meine Patientenklientel besteht hauptsächlich aus Menschen mit chronischen Beschwerden, die in der Schulmedizin kein Heil oder keine Hilfe bekommen. Selbstverständlich hat auch die TCM ihre Grenzen. Aber nicht selten drängt sich mir während der Arbeit der Gedanke auf: „Welches Glück, dass dieser Mensch auf die TCM trifft!“Zugegeben, die Diagnostik nach der TCM ist nicht immer einfach. Offen für neue Erfahrungen und holistische Methodik kombiniere ich sie – warum auch nicht? – mit unserer westlichen Augendiagnostik. Und auch diese Ost-West-Verzweigung beweist sich nicht weniger fruchtbar: man bekommt als Therapeut eine Menge an Einsicht und Information über die aktuell vorliegenden Disharmonien, ihre Ursachen sowie über die Veranlagungen und Dispositionen bzw. über das Vor-Himmels-Qi eines Menschen.

Ich erlaube mir, das Gesagte an dieser Stelle mit einem Beispiel zu veranschaulichen. Nils, 32 Jahre alt, kommt in die Praxis wegen Schwindel. Nils traut sich kaum noch aus dem Haus: wiederholt überfällt ihn aus heiterem Himmel eine schwere Schwindelattacke. Er stürzt, und was darauf folgt, ist ihm mehr als bekannt: Krankenwagen, Klinikaufenthalt, wochenlang Untersuchungen, teure Maschinerie, Schwierigkeiten in der Arbeit, Unverständnis seines Chefs, Tabletten schlucken, alles ohne irgendein Ergebnis. Und das seit fünf Jahren! Nils ist total verzweifelt. Innere Unruhe und Ratlosigkeit treiben ihn in seiner Wohnung umher. Er ist müde, unausgeschlafen, schwitzt bei geringer Anstrengung. Das Leben ist für ihn eine Qual geworden. Nils’ Puls ist voll, schnell und schlüpfrig. Es liegt eine tiefrote Zunge mit trockenem gelben Belag vor, deutlich ein Fülle-Muster. Ich diagnostiziere Bluthitze: intensive Hitze bringt das Blut immer wieder zum Stocken. Eine gründliche Anamnese verrät schließlich die Hauptübeltäter: sein hektisches Leben und die heiße, scharf-würzige Ernährung, die er alltäglich zu sich nimmt. – Contraria contrariis. – Ich verschreibe ihm blutkühlende, winddämpfende und durchblutungsfördernde Arznei wie Tilia cordata (Linde), Paeonia rubra (Rote Pfingstrose), Crataegus oxyacantha (Weißdorn), Viscum album (Mistel), Chrysanthemum parthenium (Mutterkraut) u. a., stelle auch die Ernährung um. Nils hat nie mehr einen Schwindelanfall.

Gegen jedes Unheil ist ein Kraut gewachsen. Eher als nach den Inhaltsstoffen werden die Heilpflanzen im Sinne der TCM aus energetischer Sicht betrachtet und eingesetzt. Es bestätigt sich immer wieder im Praxisalltag, dass die geistig-philosophische Sichtweise der alten Chinesen auf ihre Pflanzenwelt ebenso auf unsere Heilpflanzen, auf die westliche „Materia medica“, übertragen werden kann. Warum soll es da auch Zweifel oder Widerspruch geben? Schließlich ist alles ein und dieselbe Natur, ein und dieselbe Welt. Pflanzen sind Lebewesen, die in subtilem Austausch mit ihrer Umgebung stehen und über alle gesunde Kraft verfügen, solange ihnen Vielfalt und Harmonie erlaubt wird. Lassen wir sie gewähren und gebären. Sie bedürfen keineswegs gentechnischer Manipulation und Patentierung, sondern respektvoller Betrachtung und weisen Umgangs. In dieser kritisch ökologischen Zeit sollten wir uns dessen mehr als je zuvor bewusst sein und danach handeln – oder auch nicht.

Rita Traversier für die Autoren St. Johann, im Oktober 2011

Inhalt

Vorwort zur 2. Auflage

1 Einleitung

Teil 1Fünf Elemente

2 Element Holz

2.1 Die Funktionskreise

2.1.1 Die Funktionen von Leber und Gallenblase

2.2 Organdisharmonien

2.2.1 Leber-Muster

2.2.2 Kombinierte Leber-Muster

2.2.3 Gallenblasen-Muster

3 Element Feuer

3.1 Die Funktionskreise

3.1.1 Die Funktionen von Herz und Dünndarm

3.1.2 Die Funktionen von Perikard und 3-Erwärmer

3.2 Organdisharmonien

3.2.1 Herz-Muster

3.2.2 Dünndarm-Muster

3.2.3 Muster des Perikards.

3.2.4 Muster des 3-Erwärmers

4 Element Erde

4.1 Die Funktionskreise

4.1.1 Die Funktionen von Milz-Pankreas und Magen

4.2 Disharmonien von Milz-Pankreas und Magen

4.2.1 Muster von Milz-Pankreas

4.2.2 Kombinierte Muster

4.2.3 Magen-Muster

5 Element Metall

5.1 Die Funktionskreise

5.1.1 Die Funktionen von Lunge und Dickdarm

5.2 Organdisharmonien

5.2.1 Lungen-Muster

5.2.2 Dickdarm-Muster

6 Element Wasser

6.1 Die Funktionskreise

6.1.1 Die Funktionen von Niere und Blase

6.2 Organdisharmonien

6.2.1 Nieren-Muster

6.2.2 Kombinierte Muster

6.2.3 Blasen-Muster

Farbtafel

Teil 2Pflanzenmonografien

7 Pflanzenmonografien

Achillea millefolium

Acorus calamus

Adonis vernalis

Aesculus hippocastanum

Agnus castus

Agrimonia eupatoria

Agropyron (Triticum) repens

Alchemilla vulgaris

Aloe vera

Alpinia officinarum

Althaea officinalis

Ammi visnaga (Khella)

Angelica archangelica

Arctium lappa (Bardana)

Arctostaphylos uva ursi

Armoracia rusticana

Arnica montana

Artemisia abrotanum

Artemisia vulgaris

Avena sativa

Bellis perennis

Berberis vulgaris

Betula alba

Borago officinalis

Boswellia serrata (sacra/carteri/odorata)

Bupleurum falcatum

Calendula officinalis

Capsella bursa pastoris

Carduus benedictus

Carduus marianus

Carlina acaulis

Carum carvi

Centaurium erythraea

Cetraria islandica

Chelidonium majus

Chrysanthemum parthenium

Cichorium intybus

Cimicifuga racemosa

Cinnamomum zeylanicum/cassia

Citrus aurantium

Commiphora abussinica

Convallaria majalis

Corydalis cava

Crataegus oxyacantha

Curcuma longa

Cynara scolymus

Digitalis purpurea

Dioscorea villosa

Echinacea purpurea/angustifolia

Eleutherococcus senticosus

Equisetum arvense

Euphrasia officinalis

Foeniculum vulgare

Fraxinus excelsior/americana

Fumaria officinalis

Gentiana lutea

Geranium robertianum

Ginkgo biloba

Glechoma hederacea

Glycyrrhiza glabra

Hamamelis virginica

Hedera helix

Helleborus niger/viridis

Hepatica nobilis

Herniaria glabra

Hippophae rhamnoides

Hydrocotyle (Centella) asiatica

Hypericum perforatum

Imperatoria ostruthium

Inula helenium

Juniperus communis

Lamium album

Lavandula angustifolia

Leonurus cardiaca

Levisticum officinale

Lycopodium clavatum

Lycopus europaeus/virginicus

Matricaria chamomilla

Melilotus officinalis

Melissa officinalis

Mentha piperita

Menyanthes trifoliata

Nasturtium officinale

Ocimum basilicum

Olea europaea

Origanum majorana

Paeonia officinalis/alba/lactiflora

Panax ginseng

Passiflora incarnata

Petasites officinalis (hybridus)

Phytolacca decandra

Pimpinella alba (P. saxifraga et P. magna)

Pimpinella anisum

Pinus sylvestris

Plantago lanceolata (major)

Pneumus boldo

Polygonatum officinale

Polypodium vulgare

Potentilla tormentilla

Primula veris

Punica granatum

Quercus robur

Raphanus sativus

Rosa canina; Rosa damascena/centifolia

Rosmarinus officinalis

Ruta graveolens

Salix alba

Salvia officinalis

Sambucus nigra

Scilla maritima

Scutellaria laterifolia

Selenicereus (Cactus) grandiflorus

Solanum tuberosum

Solidago virgaurea

Spiraea ulmaria (Filipendula ulmaria)

Stachys officinalis

Stellaria media

Symphytum officinale

Taraxacum officinale

Thymus vulgaris

Tilia cordata (platyphyllos)

Tribulus terrestris

Trifolium pratense

Tropaeolum majus

Uncaria tomentosa

Urtica urens (dioica)

Valeriana officinalis

Verbascum thapsiforme

Verbena officinalis

Veronica officinalis

Viola odorata

Viola tricolor

Viscum album

Anhang

8 Literatur

9 Abkürzungsverzeichnis

10 Pflanzenverzeichnis

11 Verzeichnis der Krankheitsmuster

12 Sachverzeichnis

1 Einleitung

Unsere Erfahrungen in Europa mit chinesischen Heilkräutern sind sehr bescheiden. Als Alternative zu den chinesischen Heilkräutern steht uns ein heimischer Heilpflanzenschatz zur Verfügung, dessen Verwendung sich in aller Selbstverständlichkeit anbietet. Erfahrungen und profunde Kenntnisse in der westlichen Kräuterkunde sind in Europa seit mehr als 2000 Jahren überliefert und positiv belegt. Sie gehören zu unserem Kulturgut und dürfen nicht in Vergessenheit geraten.

Was soll uns davon abhalten, unsere eigene reichhaltige Pflanzenapotheke nach den Kriterien der TCM zu betrachten, einzuteilen und schließlich einzusetzen? Die humoralpathologische Ordnung und Denkstruktur, die jahrhundertelang Grundlage der westlichen Pflanzenheilkunde war, erlaubt eine einigermaßen harmonische Anpassung an das System der TCM (▶Abb. 1.1, Abb. 1.2, Abb. 1.3, Abb. 1.4). Auch sie stützt sich auf eine Elementen-Lehre. Ähnlich der TCM beschreibt sie die energetischen und humoralen Eigenschaften des zu behandelnden Menschen sowie der Heilpflanze. Diese Betrachtung dient uns als Basis und Brücke, um die zwei unterschiedlichen kulturellen Welten und Heilsysteme zu verbinden. So wurde es uns möglich, eine Pflanze unter Beachtung ihrer Energie und Wirkweisen den beschriebenen Krankheitsmustern der TCM zuzuordnen.

▶Abb. 1.1 Die fünf Elemente der TCM.

▶Abb. 1.2 Die Hervorbringungssequenz.

▶Abb. 1.3 Die Kontroll- und Überwindungssequenz.

▶Abb. 1.4 Die Verachtungssequenz.

Um aber noch tiefer zu gehen, halten wir es für erforderlich, die Kenntnisse über die einzelne Pflanze so zu verdichten, dass sie uns nach ihren Eigenheiten und ihrer Wirkung immer verständlicher und klarer wird. Neben den bekannten und durch die laufende Forschung als relevant erkannten Eigenschaften und Wirkweisen gelingt es zunehmend, auch die psychisch-geistige Wirkung zu erkennen und zu erfahren. Diese Arbeit wird heute von verschiedenen Schulen vorangetrieben. Gerade die anthroposophische Pflanzenheilkunde hat in dieser Richtung schon viel veröffentlicht. Die Arbeit muss mit großer Sorgfalt und dem Bewusstsein für ein hohes Maß an Verantwortung durchgeführt werden, soll sich aus unseren Bemühungen eine verlässliche und nachvollziehbare Weiterentwicklung dieser uralten Heilmethode ergeben.

Dasselbe muss auch für die Bearbeitungen der Heilpflanzen nach den Maßstäben der TCM gelten. Tatsächlich ist es möglich, die bei vielen Pflanzen unübersichtliche und scheinbar undurchschaubare Vielfalt an Indikationen, die uns aus der alten Literatur überliefert sind, mit Hilfe der TCM in einen logischen Zusammenhang zu bringen. Somit leistet die Arbeit auf diesem Gebiet zweierlei: Zum einen vertieft und festigt sie den in der TCM überaus bedeutenden Teilaspekt der Pflanzenmedizin in der westlichen Naturheilkunde. Zum anderen trägt sie zu einem umfassenderen und tieferen Verständnis der Phytotherapie in der westlichen Welt bei.

In den vergangenen Jahren sind einige wertvolle Arbeiten zu dem Thema erschienen, die wir als willkommene Hilfestellungen verwerten konnten. Dass nicht in allen Fällen Übereinstimmung zu erzielen ist, sollte den Leser nicht über Gebühr irritieren. Besonders bei der Zuordnung der Energetik einer Pflanze ist es nicht immer leicht, Übereinstimmung zu finden. Eventuelle Diskussionen und Kontroversen, die naturgemäß daraus erwachsen, halten wir für dienlich.

Die Rezepturen, die wir in recht großer Zahl in die Arbeit mit aufgenommen haben, sind nicht allesamt aus der Schule der TCM hervorgegangen. Allerdings haben wir sie inhaltlich auf ihre Energie und Stimmigkeit hin geprüft und im Sinne der TCM bearbeitet. Aufgrund der eindeutigen Charakterisierung der Pflanzen ist es dem Therapeuten natürlich möglich, die Rezepturen individuell zu modifizieren.

Es war unser Ziel, zugleich dem Verständnis des TCM-Therapeuten sowie dem Kenner der Pflanzenheilkunde zu entsprechen. Die Auflistung westlicher Krankheitsbilder soll dem beginnenden TCM-Therapeuten als Unterstützung dienen. Mit der Aufnahme von Pflanzen-Exoten wie Boldo, Gelbwurz, Katzenkralle usw. in unsere westliche Materia medica soll die ausgezeichnete Wirkung dieser Heilpflanzen, die auch hier problemlos zu bekommen sind, nicht übersehen und integriert werden.

Verordnung und Nachfrage bestimmen den Markt. Möge es mit dieser und anderen Arbeiten im Sinne der TCM gelingen, zu einer respektvollen Neubelebung unserer „alten“einheimischen Pflanzenheilkunde beizutragen.

Teil 1 Fünf Elemente

2 Element Holz

3 Element Feuer

4 Element Erde

5 Element Metall

6 Element Wasser

2 Element Holz

2.1 Die Funktionskreise

2.2 Organdisharmonien

2.1 Die Funktionskreise

2.1.1 Die Funktionen von Leber und Gallenblase

Leber Gan (Zang-Organ)

Bereits im frühen Embryonalstadium, wenn die meisten Organe noch im Entstehen begriffen sind, beginnt die Leber (Gan) mit ihrer auf bauenden, bewegenden und speichernden Funktion. Wenig geformt und einem Schwamm im Wasser vergleichbar, zeigt die Leber Qualitäten des Yin. Zusammen mit Nieren, Milz-Pankreas, Herz, Lunge und Perikard gehört sie zu den sechs Zang-Organen, die für die Produktion, Umwandlung, Speicherung, Bewegung und Regulation der vitalen Substanzen wie Qi, Blut (Xue), Essenz (Jing) und Körperflüssigkeiten (Jin Ye) zuständig sind. Ihrer hohen Regenerationsfähigkeit verdankt die Leber, dass sie ihre wichtigen Aufgaben zeitlebens zuverlässig erfüllen kann.

Die wichtigste Aufgabe der Leber ist die Speicherung von Blut. Sie sorgt gleichzeitig dafür, dass das Blut abhängig von der physischen Aktivität dorthin im Körper gelangt, wo es gebraucht wird. Während des Schlafes kehrt das Blut in die Leber zurück; bei körperlicher Arbeit wird es dem Bewegungsapparat zur Verfügung gestellt, um Sehnen, Bänder und Muskeln zu nähren und zu befeuchten. Die Leber versorgt den Körper über das Blut mit nährenden, nützlichen Stoffen und transportiert schädliche, fremde Substanzen ab. Im Erkennen und Trennen der Substanzen liegt die eigentliche Entgiftungsleistung, die für den energetischen Zustand eines Organismus eine ganz zentrale Rolle einnimmt. Probleme bei der Entgiftung führen zu Energiemangel, zu Erschöpfung.

Eine weitere wichtige Funktion der Leber ist die Regulierung des freien Qi-Flusses. Das Blut steht in enger Verbindung zum Qi. Einerseits ist das Blut gemäß der Lehre der Traditionellen Chinesischen Medizin die „Mutter des Qi“, andererseits ist das Qi der „Befehlshaber des Blutes“. Das Blut der Leber stärkt unmittelbar das Lungen-Qi und das Abwehr-Qi (Wei Qi). So ist eine gesunde Leber eine wichtige Voraussetzung für ein funktionierendes Immunsystem.

Als Blutspeicher und Qi-Verteiler beeinflusst die Leber auch das Konzeptionsgefäß (Renmai) und das Durchdringungsgefäß (Chongmai) – beides Leitbahnen mit enger Beziehung zur Gebärmutter und großem Einfluss auf Menstruation, Fruchtbarkeit, Empfängnis und Menopause. Eine über längere Zeit gestaute Leber führt zu einer Stase des Leber-Blutes. Als Folge treten das Prämenstruelle Syndrom sowie schmerzhafte, dunkle und klumpige Regelblutungen auf. Ein Qi-Mangel, der zum Blutmangel führt, zieht eine Oligorrhöe oder Amenorrhöe nach sich. Bei einer Blut-Fülle oder -Hitze entsteht Metrorrhagie.

Ist das Leber-Qi gestaut, entwickelt sich Hitze. Schlafstörungen, Hypertonie, Kopfschmerzen, Tinnitus, Nasenbluten, Konjunktivitis, Gallenleiden, Verstopfung und viele andere Beschwerden können die Folge sein. Anzeichen für Leber-Wind sind dagegen alle unkontrollierten Bewegungen wie Zucken, Zittern, Tics, Muskelkrämpfe und Sehnenkontrakturen.

Außerdem manifestiert sich die Leber in den Finger- und Fußnägeln und nährt die Haut. Ist die Leber gesund, sind die Nägel elastisch, fest und glänzend, die Haut ist intakt und widerstandsfähig. Bei schlechter Qualität oder Mangel des Leber-Blutes werden die Nägel rissig oder brüchig und es entstehen Hauterkrankungen.

Die Leber steht in enger Beziehung zum Auge und zum Sehvermögen: Die Öffnung der Leber sind die Augen. „Wenn die Leber das Blut empfängt, können die Augen sehen.“ (Huangdi Neijing: Reine Fragen. 1979; Kap. 10) Bei Mangel kann es zu Mouches volantes, Farbenblindheit, trockenen Augen mit Fremdkörpergefühl, Kurzsichtigkeit und unscharfem Sehen kommen.

Auf psychischer Ebene ist die Leber Sitz der Wanderseele Hun. Westlich ausgedrückt kann Hun mit dem Unterbewusstsein oder mit der den Tod überlebenden Seele gleichgesetzt werden. Hun ist der Speicher sämtlicher Eindrücke, die wir bewusst oder unbewusst in unserem jetzigen oder auch in früheren Leben aufgenommen haben. Es prägt die Persönlichkeit eines Menschen und ist der individuelle Ausdruck seiner Kreativität, seiner Intuition und seines Willens. Dank Hun kann der Mensch träumen, kann er Pläne, Wünsche und Ziele entwickeln und auch nach ihrer Verwirklichung streben. Werden diese Sehnsüchte unterdrückt oder an der Entfaltung gehindert, kommt es zu einem Stau des Leber-Qi und der Mensch neigt neben den oben beschriebenen körperlichen Symptomen zu Unzufriedenheit, Ärger, Wut und Aggression. Gemäß der klassischen chinesischen Literatur ist der Wohnsitz von Hun das Leber-Blut. Wenn die Leber ins Ungleichgewicht gerät oder der Mensch an Blut-Leere leidet, wird Hun seiner sicheren Verankerung enthoben.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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