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Sie möchten die TCM mit vertrauten Heilpflanzen kombinieren, die Ihnen mehr Sicherheit bieten und leicht verfügbar sind? Diesem Ansatz wird das vorliegende Buch gerecht. Der anwenderfreundliche Aufbau erlaubt Ihnen einen schnellen Zugriff: Ausgehend von den 5 Elementen und ihren Organsystemen beschreibt Teil 1 unterschiedliche Disharmoniemuster und ihre phytotherapeutische Therapie. Viele Rezepturen sowie Hinweise zur Akupunktur und Diätetik erhöhen den Praxisnutzen des Buches. In Teil 2 sind mehr als 130 Monografien westlicher Pflanzen nach TCM-Kriterien beschrieben, die Kommentare erläutern jeweils das Wesen der Pflanze. Neu in der 2. Auflage: -Erweiterung des Therapieansatzes durch Angabe von Geschmack und Temperaturverhalten der Pflanzen, - 20 neue Pflanzenmonografien, - alle Monografien ergänzt um Inhaltsstoffe und -nach lateinischem Namen sortiert.
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Seitenzahl: 1062
Veröffentlichungsjahr: 2012
Rita Traversier, Kurt Staudinger und Sieglinde Friedrich
TCM mit westlichen Pflanzen
Phytotherapie – Akupunktur – Diätetik
2., überarbeitete und erweiterte Auflage
24 Abbildungen 168 Tabellen
Rita Traversier Geboren in Diksmuide, Belgien.
Als Ethik-Lehrerin in Belgien tätig.
Arbeitet seit 1981 in Deutschland. Berichtet neun Jahre als freie Journalistin von Bayern aus für die belgische Presse und verfasst Beiträge für den Deutschlandfunk. Über ihren Aufenthalt bei den Eskimos an der Ostküste von Grönland schreibt sie 1986 das Buch Sermiligaq, wo die Eisberge herkommen (Steiger Verlag).
1990 nimmt sie das Studium der Naturheilkunde auf. Es folgen Fortbildungen in der Phytotherapie an der Paracelsus-Schule und dem Zentrum für Naturheilkunde, Fortbildung in Chengdu/China und ein regelmäßiger Austausch mit Prof. Dr. Hu Kaming verfestigen ihr TCM-Wissen.
Seit 1995 führt sie eine Naturheilpraxis mit dem Schwerpunkt „TCM mit westlichen Pflanzen“und Augendiagnostik. Nach 8 Jahren Taiji-Quan-Ausbildung macht sie 2002 die Prüfung als Taiji-Form-Lehrerin nach Meister Song. Seitdem übt und unterrichtet sie diese chinesische Bewegungskunst.
Kurt Staudinger Geboren in Berg, Niederbayern.
Intensives Selbststudium in Psychologie, Pflanzenheilkunde und schamanistischen Heilweisen.
Nach seiner Heilpraktikerausbildung an der Josef-AngererSchule in München (1981−1984) assistiert er fünf Jahre in verschiedenen Praxen (Ingolstadt, München). 1989 gründet er seine eigene Praxis in München mit den Schwerpunkten Phytotherapie, psychosomatische Therapie, Augendiagnose.
Im Zentrum für Naturheilkunde in München ist er seit 1992 Dozent für traditionelle und moderne Phytotherapie. Des Weiteren Vorträge und Veröffentlichungen in Pflanzenheilkunde und psychosomatischer Therapie, Organisation und Leitung von Workshops mit dem Schwerpunkt Pflanzenheilkunde.
Sieglinde Friedrich Geboren in Rosenheim, Oberbayern.
Seit ihrem 15. Lebensjahr gilt ihr Interesse den Heilkräutern und ihrer Anwendung, v. a. im Bereich der Volksheilkunde. Sie hält Vorträge und leitet Kräuterwanderungen.
Ausbildung in traditioneller und moderner Kräuterheilkunde und Phytotherapie, außerdem ein Fernkurs an „The School of Herbal Medicine“, Kent/England, und Ausbildung zur Ernährungsberaterin nach den fünf Elementen bei Barbara Temelie, jetzt in diesem Bereich tätig. Ausbildung zur Qigong-Übungsleiterin.
Zehn Jahre sind vergangen, seit wir mit der Arbeit an der ersten Auflage dieses Buches begannen. Die TCM sprach uns auf Grund ihres holistisch-philosophischen Denkens, ihrer Nähe zur Natur sowie kluger diagnostischer Methode besonders an. Es wurde nicht die bloße Übernahme einer alten chinesischen Heilkunst. Wir vereinigten sie mit unserer abendländischen Phytotherapie, mit eigener Kultur und Tradition, sowie unserer eigenen Kreativität und Erfahrung. Die erste Phase einer am Anfang noch fraglichen Ehe, die von vielen Seiten skeptisch beobachtet wurde, hat die „TCM mit westlichen Pflanzen“inzwischen überstanden.
Mut, Offenheit, Wandel treibt fortwährende Entwicklung der Dinge voran. Die Ost-West-Begegnung ermöglicht es, in unsere westliche Medizin noch wenig bekannte heilkundliche Ansichten einfließen zu lassen. Jeder Therapeut, der in seiner Praxis nach dieser neuen Methode arbeitet, sammelt weiter Erfahrungen und Wissen und trägt auf diese Weise dazu bei, dass die „TCM mit westlichen Pflanzen“sich weiterentwickelt und reift. So hat sie in der Zwischenzeit Eigendynamik bekommen: Schulen bieten Ausbildungen an, Kurse, Workshops laufen und im Handel ist mittlerweile ein geräumiges Angebot an Fachliteratur zu bekommen. In der Schweiz werden sogar auf beruflicher Ebene Prüfungen geplant, damit die „TCM mit westlichen Pflanzen“zwischen den anderen therapeutischen Richtungen eine eigene Nische bekommt. Das ist Leben, Lebendigkeit! Nach einem Nachdruck bekommt dieses Buch nun eine zweite Auflage. Im Strom der Zeit sammelten auch wir Verfasser Wissen und Erfahrungen, die hier mit einfließen und Inhalte vertiefen und korrigieren. In dieser Zweitauflage wurden die Pflanzenporträts erweitert, einige auch aktualisiert. Rezepte haben wir nach den neuen Erkenntnissen optimiert, befürworten jedoch nach wie vor die individuelle Rezeptur.
Persönlich praktiziere ich seit zehn Jahren TCM mit westlichen Pflanzen. Meine Patientenklientel besteht hauptsächlich aus Menschen mit chronischen Beschwerden, die in der Schulmedizin kein Heil oder keine Hilfe bekommen. Selbstverständlich hat auch die TCM ihre Grenzen. Aber nicht selten drängt sich mir während der Arbeit der Gedanke auf: „Welches Glück, dass dieser Mensch auf die TCM trifft!“Zugegeben, die Diagnostik nach der TCM ist nicht immer einfach. Offen für neue Erfahrungen und holistische Methodik kombiniere ich sie – warum auch nicht? – mit unserer westlichen Augendiagnostik. Und auch diese Ost-West-Verzweigung beweist sich nicht weniger fruchtbar: man bekommt als Therapeut eine Menge an Einsicht und Information über die aktuell vorliegenden Disharmonien, ihre Ursachen sowie über die Veranlagungen und Dispositionen bzw. über das Vor-Himmels-Qi eines Menschen.
Ich erlaube mir, das Gesagte an dieser Stelle mit einem Beispiel zu veranschaulichen. Nils, 32 Jahre alt, kommt in die Praxis wegen Schwindel. Nils traut sich kaum noch aus dem Haus: wiederholt überfällt ihn aus heiterem Himmel eine schwere Schwindelattacke. Er stürzt, und was darauf folgt, ist ihm mehr als bekannt: Krankenwagen, Klinikaufenthalt, wochenlang Untersuchungen, teure Maschinerie, Schwierigkeiten in der Arbeit, Unverständnis seines Chefs, Tabletten schlucken, alles ohne irgendein Ergebnis. Und das seit fünf Jahren! Nils ist total verzweifelt. Innere Unruhe und Ratlosigkeit treiben ihn in seiner Wohnung umher. Er ist müde, unausgeschlafen, schwitzt bei geringer Anstrengung. Das Leben ist für ihn eine Qual geworden. Nils’ Puls ist voll, schnell und schlüpfrig. Es liegt eine tiefrote Zunge mit trockenem gelben Belag vor, deutlich ein Fülle-Muster. Ich diagnostiziere Bluthitze: intensive Hitze bringt das Blut immer wieder zum Stocken. Eine gründliche Anamnese verrät schließlich die Hauptübeltäter: sein hektisches Leben und die heiße, scharf-würzige Ernährung, die er alltäglich zu sich nimmt. – Contraria contrariis. – Ich verschreibe ihm blutkühlende, winddämpfende und durchblutungsfördernde Arznei wie Tilia cordata (Linde), Paeonia rubra (Rote Pfingstrose), Crataegus oxyacantha (Weißdorn), Viscum album (Mistel), Chrysanthemum parthenium (Mutterkraut) u. a., stelle auch die Ernährung um. Nils hat nie mehr einen Schwindelanfall.
Gegen jedes Unheil ist ein Kraut gewachsen. Eher als nach den Inhaltsstoffen werden die Heilpflanzen im Sinne der TCM aus energetischer Sicht betrachtet und eingesetzt. Es bestätigt sich immer wieder im Praxisalltag, dass die geistig-philosophische Sichtweise der alten Chinesen auf ihre Pflanzenwelt ebenso auf unsere Heilpflanzen, auf die westliche „Materia medica“, übertragen werden kann. Warum soll es da auch Zweifel oder Widerspruch geben? Schließlich ist alles ein und dieselbe Natur, ein und dieselbe Welt. Pflanzen sind Lebewesen, die in subtilem Austausch mit ihrer Umgebung stehen und über alle gesunde Kraft verfügen, solange ihnen Vielfalt und Harmonie erlaubt wird. Lassen wir sie gewähren und gebären. Sie bedürfen keineswegs gentechnischer Manipulation und Patentierung, sondern respektvoller Betrachtung und weisen Umgangs. In dieser kritisch ökologischen Zeit sollten wir uns dessen mehr als je zuvor bewusst sein und danach handeln – oder auch nicht.
Rita Traversier für die Autoren St. Johann, im Oktober 2011
Vorwort zur 2. Auflage
1 Einleitung
Teil 1Fünf Elemente
2 Element Holz
2.1 Die Funktionskreise
2.1.1 Die Funktionen von Leber und Gallenblase
2.2 Organdisharmonien
2.2.1 Leber-Muster
2.2.2 Kombinierte Leber-Muster
2.2.3 Gallenblasen-Muster
3 Element Feuer
3.1 Die Funktionskreise
3.1.1 Die Funktionen von Herz und Dünndarm
3.1.2 Die Funktionen von Perikard und 3-Erwärmer
3.2 Organdisharmonien
3.2.1 Herz-Muster
3.2.2 Dünndarm-Muster
3.2.3 Muster des Perikards.
3.2.4 Muster des 3-Erwärmers
4 Element Erde
4.1 Die Funktionskreise
4.1.1 Die Funktionen von Milz-Pankreas und Magen
4.2 Disharmonien von Milz-Pankreas und Magen
4.2.1 Muster von Milz-Pankreas
4.2.2 Kombinierte Muster
4.2.3 Magen-Muster
5 Element Metall
5.1 Die Funktionskreise
5.1.1 Die Funktionen von Lunge und Dickdarm
5.2 Organdisharmonien
5.2.1 Lungen-Muster
5.2.2 Dickdarm-Muster
6 Element Wasser
6.1 Die Funktionskreise
6.1.1 Die Funktionen von Niere und Blase
6.2 Organdisharmonien
6.2.1 Nieren-Muster
6.2.2 Kombinierte Muster
6.2.3 Blasen-Muster
Farbtafel
Teil 2Pflanzenmonografien
7 Pflanzenmonografien
Achillea millefolium
Acorus calamus
Adonis vernalis
Aesculus hippocastanum
Agnus castus
Agrimonia eupatoria
Agropyron (Triticum) repens
Alchemilla vulgaris
Aloe vera
Alpinia officinarum
Althaea officinalis
Ammi visnaga (Khella)
Angelica archangelica
Arctium lappa (Bardana)
Arctostaphylos uva ursi
Armoracia rusticana
Arnica montana
Artemisia abrotanum
Artemisia vulgaris
Avena sativa
Bellis perennis
Berberis vulgaris
Betula alba
Borago officinalis
Boswellia serrata (sacra/carteri/odorata)
Bupleurum falcatum
Calendula officinalis
Capsella bursa pastoris
Carduus benedictus
Carduus marianus
Carlina acaulis
Carum carvi
Centaurium erythraea
Cetraria islandica
Chelidonium majus
Chrysanthemum parthenium
Cichorium intybus
Cimicifuga racemosa
Cinnamomum zeylanicum/cassia
Citrus aurantium
Commiphora abussinica
Convallaria majalis
Corydalis cava
Crataegus oxyacantha
Curcuma longa
Cynara scolymus
Digitalis purpurea
Dioscorea villosa
Echinacea purpurea/angustifolia
Eleutherococcus senticosus
Equisetum arvense
Euphrasia officinalis
Foeniculum vulgare
Fraxinus excelsior/americana
Fumaria officinalis
Gentiana lutea
Geranium robertianum
Ginkgo biloba
Glechoma hederacea
Glycyrrhiza glabra
Hamamelis virginica
Hedera helix
Helleborus niger/viridis
Hepatica nobilis
Herniaria glabra
Hippophae rhamnoides
Hydrocotyle (Centella) asiatica
Hypericum perforatum
Imperatoria ostruthium
Inula helenium
Juniperus communis
Lamium album
Lavandula angustifolia
Leonurus cardiaca
Levisticum officinale
Lycopodium clavatum
Lycopus europaeus/virginicus
Matricaria chamomilla
Melilotus officinalis
Melissa officinalis
Mentha piperita
Menyanthes trifoliata
Nasturtium officinale
Ocimum basilicum
Olea europaea
Origanum majorana
Paeonia officinalis/alba/lactiflora
Panax ginseng
Passiflora incarnata
Petasites officinalis (hybridus)
Phytolacca decandra
Pimpinella alba (P. saxifraga et P. magna)
Pimpinella anisum
Pinus sylvestris
Plantago lanceolata (major)
Pneumus boldo
Polygonatum officinale
Polypodium vulgare
Potentilla tormentilla
Primula veris
Punica granatum
Quercus robur
Raphanus sativus
Rosa canina; Rosa damascena/centifolia
Rosmarinus officinalis
Ruta graveolens
Salix alba
Salvia officinalis
Sambucus nigra
Scilla maritima
Scutellaria laterifolia
Selenicereus (Cactus) grandiflorus
Solanum tuberosum
Solidago virgaurea
Spiraea ulmaria (Filipendula ulmaria)
Stachys officinalis
Stellaria media
Symphytum officinale
Taraxacum officinale
Thymus vulgaris
Tilia cordata (platyphyllos)
Tribulus terrestris
Trifolium pratense
Tropaeolum majus
Uncaria tomentosa
Urtica urens (dioica)
Valeriana officinalis
Verbascum thapsiforme
Verbena officinalis
Veronica officinalis
Viola odorata
Viola tricolor
Viscum album
Anhang
8 Literatur
9 Abkürzungsverzeichnis
10 Pflanzenverzeichnis
11 Verzeichnis der Krankheitsmuster
12 Sachverzeichnis
Unsere Erfahrungen in Europa mit chinesischen Heilkräutern sind sehr bescheiden. Als Alternative zu den chinesischen Heilkräutern steht uns ein heimischer Heilpflanzenschatz zur Verfügung, dessen Verwendung sich in aller Selbstverständlichkeit anbietet. Erfahrungen und profunde Kenntnisse in der westlichen Kräuterkunde sind in Europa seit mehr als 2000 Jahren überliefert und positiv belegt. Sie gehören zu unserem Kulturgut und dürfen nicht in Vergessenheit geraten.
Was soll uns davon abhalten, unsere eigene reichhaltige Pflanzenapotheke nach den Kriterien der TCM zu betrachten, einzuteilen und schließlich einzusetzen? Die humoralpathologische Ordnung und Denkstruktur, die jahrhundertelang Grundlage der westlichen Pflanzenheilkunde war, erlaubt eine einigermaßen harmonische Anpassung an das System der TCM (▶Abb. 1.1, Abb. 1.2, Abb. 1.3, Abb. 1.4). Auch sie stützt sich auf eine Elementen-Lehre. Ähnlich der TCM beschreibt sie die energetischen und humoralen Eigenschaften des zu behandelnden Menschen sowie der Heilpflanze. Diese Betrachtung dient uns als Basis und Brücke, um die zwei unterschiedlichen kulturellen Welten und Heilsysteme zu verbinden. So wurde es uns möglich, eine Pflanze unter Beachtung ihrer Energie und Wirkweisen den beschriebenen Krankheitsmustern der TCM zuzuordnen.
▶Abb. 1.1 Die fünf Elemente der TCM.
▶Abb. 1.2 Die Hervorbringungssequenz.
▶Abb. 1.3 Die Kontroll- und Überwindungssequenz.
▶Abb. 1.4 Die Verachtungssequenz.
Um aber noch tiefer zu gehen, halten wir es für erforderlich, die Kenntnisse über die einzelne Pflanze so zu verdichten, dass sie uns nach ihren Eigenheiten und ihrer Wirkung immer verständlicher und klarer wird. Neben den bekannten und durch die laufende Forschung als relevant erkannten Eigenschaften und Wirkweisen gelingt es zunehmend, auch die psychisch-geistige Wirkung zu erkennen und zu erfahren. Diese Arbeit wird heute von verschiedenen Schulen vorangetrieben. Gerade die anthroposophische Pflanzenheilkunde hat in dieser Richtung schon viel veröffentlicht. Die Arbeit muss mit großer Sorgfalt und dem Bewusstsein für ein hohes Maß an Verantwortung durchgeführt werden, soll sich aus unseren Bemühungen eine verlässliche und nachvollziehbare Weiterentwicklung dieser uralten Heilmethode ergeben.
Dasselbe muss auch für die Bearbeitungen der Heilpflanzen nach den Maßstäben der TCM gelten. Tatsächlich ist es möglich, die bei vielen Pflanzen unübersichtliche und scheinbar undurchschaubare Vielfalt an Indikationen, die uns aus der alten Literatur überliefert sind, mit Hilfe der TCM in einen logischen Zusammenhang zu bringen. Somit leistet die Arbeit auf diesem Gebiet zweierlei: Zum einen vertieft und festigt sie den in der TCM überaus bedeutenden Teilaspekt der Pflanzenmedizin in der westlichen Naturheilkunde. Zum anderen trägt sie zu einem umfassenderen und tieferen Verständnis der Phytotherapie in der westlichen Welt bei.
In den vergangenen Jahren sind einige wertvolle Arbeiten zu dem Thema erschienen, die wir als willkommene Hilfestellungen verwerten konnten. Dass nicht in allen Fällen Übereinstimmung zu erzielen ist, sollte den Leser nicht über Gebühr irritieren. Besonders bei der Zuordnung der Energetik einer Pflanze ist es nicht immer leicht, Übereinstimmung zu finden. Eventuelle Diskussionen und Kontroversen, die naturgemäß daraus erwachsen, halten wir für dienlich.
Die Rezepturen, die wir in recht großer Zahl in die Arbeit mit aufgenommen haben, sind nicht allesamt aus der Schule der TCM hervorgegangen. Allerdings haben wir sie inhaltlich auf ihre Energie und Stimmigkeit hin geprüft und im Sinne der TCM bearbeitet. Aufgrund der eindeutigen Charakterisierung der Pflanzen ist es dem Therapeuten natürlich möglich, die Rezepturen individuell zu modifizieren.
Es war unser Ziel, zugleich dem Verständnis des TCM-Therapeuten sowie dem Kenner der Pflanzenheilkunde zu entsprechen. Die Auflistung westlicher Krankheitsbilder soll dem beginnenden TCM-Therapeuten als Unterstützung dienen. Mit der Aufnahme von Pflanzen-Exoten wie Boldo, Gelbwurz, Katzenkralle usw. in unsere westliche Materia medica soll die ausgezeichnete Wirkung dieser Heilpflanzen, die auch hier problemlos zu bekommen sind, nicht übersehen und integriert werden.
Verordnung und Nachfrage bestimmen den Markt. Möge es mit dieser und anderen Arbeiten im Sinne der TCM gelingen, zu einer respektvollen Neubelebung unserer „alten“einheimischen Pflanzenheilkunde beizutragen.
2 Element Holz
3 Element Feuer
4 Element Erde
5 Element Metall
6 Element Wasser
2.1 Die Funktionskreise
2.2 Organdisharmonien
Bereits im frühen Embryonalstadium, wenn die meisten Organe noch im Entstehen begriffen sind, beginnt die Leber (Gan) mit ihrer auf bauenden, bewegenden und speichernden Funktion. Wenig geformt und einem Schwamm im Wasser vergleichbar, zeigt die Leber Qualitäten des Yin. Zusammen mit Nieren, Milz-Pankreas, Herz, Lunge und Perikard gehört sie zu den sechs Zang-Organen, die für die Produktion, Umwandlung, Speicherung, Bewegung und Regulation der vitalen Substanzen wie Qi, Blut (Xue), Essenz (Jing) und Körperflüssigkeiten (Jin Ye) zuständig sind. Ihrer hohen Regenerationsfähigkeit verdankt die Leber, dass sie ihre wichtigen Aufgaben zeitlebens zuverlässig erfüllen kann.
Die wichtigste Aufgabe der Leber ist die Speicherung von Blut. Sie sorgt gleichzeitig dafür, dass das Blut abhängig von der physischen Aktivität dorthin im Körper gelangt, wo es gebraucht wird. Während des Schlafes kehrt das Blut in die Leber zurück; bei körperlicher Arbeit wird es dem Bewegungsapparat zur Verfügung gestellt, um Sehnen, Bänder und Muskeln zu nähren und zu befeuchten. Die Leber versorgt den Körper über das Blut mit nährenden, nützlichen Stoffen und transportiert schädliche, fremde Substanzen ab. Im Erkennen und Trennen der Substanzen liegt die eigentliche Entgiftungsleistung, die für den energetischen Zustand eines Organismus eine ganz zentrale Rolle einnimmt. Probleme bei der Entgiftung führen zu Energiemangel, zu Erschöpfung.
Eine weitere wichtige Funktion der Leber ist die Regulierung des freien Qi-Flusses. Das Blut steht in enger Verbindung zum Qi. Einerseits ist das Blut gemäß der Lehre der Traditionellen Chinesischen Medizin die „Mutter des Qi“, andererseits ist das Qi der „Befehlshaber des Blutes“. Das Blut der Leber stärkt unmittelbar das Lungen-Qi und das Abwehr-Qi (Wei Qi). So ist eine gesunde Leber eine wichtige Voraussetzung für ein funktionierendes Immunsystem.
Als Blutspeicher und Qi-Verteiler beeinflusst die Leber auch das Konzeptionsgefäß (Renmai) und das Durchdringungsgefäß (Chongmai) – beides Leitbahnen mit enger Beziehung zur Gebärmutter und großem Einfluss auf Menstruation, Fruchtbarkeit, Empfängnis und Menopause. Eine über längere Zeit gestaute Leber führt zu einer Stase des Leber-Blutes. Als Folge treten das Prämenstruelle Syndrom sowie schmerzhafte, dunkle und klumpige Regelblutungen auf. Ein Qi-Mangel, der zum Blutmangel führt, zieht eine Oligorrhöe oder Amenorrhöe nach sich. Bei einer Blut-Fülle oder -Hitze entsteht Metrorrhagie.
Ist das Leber-Qi gestaut, entwickelt sich Hitze. Schlafstörungen, Hypertonie, Kopfschmerzen, Tinnitus, Nasenbluten, Konjunktivitis, Gallenleiden, Verstopfung und viele andere Beschwerden können die Folge sein. Anzeichen für Leber-Wind sind dagegen alle unkontrollierten Bewegungen wie Zucken, Zittern, Tics, Muskelkrämpfe und Sehnenkontrakturen.
Außerdem manifestiert sich die Leber in den Finger- und Fußnägeln und nährt die Haut. Ist die Leber gesund, sind die Nägel elastisch, fest und glänzend, die Haut ist intakt und widerstandsfähig. Bei schlechter Qualität oder Mangel des Leber-Blutes werden die Nägel rissig oder brüchig und es entstehen Hauterkrankungen.
Die Leber steht in enger Beziehung zum Auge und zum Sehvermögen: Die Öffnung der Leber sind die Augen. „Wenn die Leber das Blut empfängt, können die Augen sehen.“ (Huangdi Neijing: Reine Fragen. 1979; Kap. 10) Bei Mangel kann es zu Mouches volantes, Farbenblindheit, trockenen Augen mit Fremdkörpergefühl, Kurzsichtigkeit und unscharfem Sehen kommen.
Auf psychischer Ebene ist die Leber Sitz der Wanderseele Hun. Westlich ausgedrückt kann Hun mit dem Unterbewusstsein oder mit der den Tod überlebenden Seele gleichgesetzt werden. Hun ist der Speicher sämtlicher Eindrücke, die wir bewusst oder unbewusst in unserem jetzigen oder auch in früheren Leben aufgenommen haben. Es prägt die Persönlichkeit eines Menschen und ist der individuelle Ausdruck seiner Kreativität, seiner Intuition und seines Willens. Dank Hun kann der Mensch träumen, kann er Pläne, Wünsche und Ziele entwickeln und auch nach ihrer Verwirklichung streben. Werden diese Sehnsüchte unterdrückt oder an der Entfaltung gehindert, kommt es zu einem Stau des Leber-Qi und der Mensch neigt neben den oben beschriebenen körperlichen Symptomen zu Unzufriedenheit, Ärger, Wut und Aggression. Gemäß der klassischen chinesischen Literatur ist der Wohnsitz von Hun das Leber-Blut. Wenn die Leber ins Ungleichgewicht gerät oder der Mensch an Blut-Leere leidet, wird Hun seiner sicheren Verankerung enthoben.
Eine gesunde Leber vermittelt Flexibilität, emotionale Harmonie, Elan und Entschlussfreude. Ist die Leber gestaut, wird der Mensch zunächst reizbar, zornig und cholerisch („gelbgallig“), später verschlossen, verstimmt und melancholisch („schwarzgallig“).
Die Gallenblase (Dan) bildet mit der Leber ein funktionelles, energetisches Gespann und repräsentiert den Yang-Aspekt in der Wandlungsphase Holz. Zusammen mit Blase, Magen, Dünndarm, Dickdarm und Dreifachem Erwärmer gehört sie zu den sechs Fu-Organen, deren Aufgabe die Aufnahme, Weiterleitung und Absorption von Nahrung und Getränken sowie die Ausscheidung der „unreinen“Substanzen ist. Die Gallenblase speichert die Galle – eine gelbe, bittere Flüssigkeit, die in der Leber produziert wird. Zur Unterstützung des Verdauungsprozesses gibt sie bei Bedarf Gallenflüssigkeit an den Darm ab.
Während die Leber die Sehnen mit Blut nährt, bekommen sie von der Gallenblase ihr Qi.
Im psychischen Bereich verhilft die Gallenblase zur Entscheidungsfähigkeit. Sie macht Mut, verleiht Antrieb und stimuliert die persönliche Initiative zur Umsetzung der dank einer gesunden Leber geschmiedeten Lebenspläne. In der Mutter-Kind-Beziehung (Hervorbringungs-Sequenz) nährt das Element Holz das Element Feuer, steht die Gallenblase zum im Herzen verankerten Geist Shen: Sie verleiht Shen den Mut zur Verwirklichung von Entscheidungen. Ist Shen infolge einer Herz-Leere geschwächt, ist es deshalb notwendig, zur Unterstützung auch die Gallenblase zu tonisieren. Ein Qi-Mangel der Gallenblase führt zu Unentschlossenheit, Mutlosigkeit und Schüchternheit; ein Qi-Überschuss verleitet zu Ärger und vorschnellen Entscheidungen.
▶Tab. 2.1 Die wichtigsten Zuordnungen zum Funktionskreis Leber.
Bezugsfaktor
Entsprechung
Jahreszeit
Frühling
Himmelsrichtung
Osten
Element
Holz
komplementäres Organ
Gallenblase
Tageszeit
23–3 Uhr
klimatischer Faktor
Wind, Zugluft, Wetterschwankungen
Farbe
blau-grün
Geschmack
sauer
Emotion
Zorn
spezifische Körperöffnung
Augen
Schichten
Sehnen und Muskeln
ausgeschiedene Flüssigkeit
Tränen
stimmliche Manifestation
Rufen
sichtbare Entfaltung
Finger- und Fußnägel
korrespondierender Planet
Jupiter
Die Leber ist der „Schmied der Lebenspläne“. Sie stimuliert Bewegung (Pläne, Wünsche, Ziele) oder hemmt sie, während ihr Partner, die Gallenblase, letztendlich entscheidet. „Das Element Holz steht für die gerichtete Bewegung der Existenz.“ (Hammer 2002, S. 202)
Inneres Fülle-Syndrom
emotionale Probleme wie Gereiztheit, Ärger, psychische Labilität, Stimmungsschwankungen, Melancholie, Niedergeschlagenheit, Traurigkeit, Depression, Antriebslosigkeit
schmerzhaftes Spannungsgefühl im Hypochondrium, Kloßgefühl in der Kehle, Engegefühl im Thorax, Schluckprobleme, Seufzen, Schluckauf
Verdauungsprobleme wie Blähungen, Appetitlosigkeit, Aufstoßen, Borborygmen, Übelkeit, Erbrechen, saurer Reflux, abdominelle Distension, Diarrhöe
prämenstruelles Syndrom (PMS), unregelmäßiger Zyklus, Dysmenorrhöe, Mastitis
Zunge: häufig normale Farbe oder blauviolett, dünner weißer Belag
Puls: saitenförmig, v. a. links
Verdauungsprobleme, Schmerzen im Hypochondrium, Obstipation, Colon irritabile, prämenstruelles Syndrom, Dysmenorrhöe, Knoten in der Brust, Laktationsstörungen, Mastitis, Depression, psychische Labilität, Globusgefühl, Roemheld-Syndrom
Emotionale Probleme, Enttäuschungen, Frustration, Neid, Eifersucht, Zorn, Überforderung, Überanstrengung und Stress können zu einer Stagnation des Leber-Qi führen.
Das Leber-Qi bewegen, die Mitte stärken.
Cave
Das Temperaturverhalten soll nicht zu warm sein.
▶Tab. 2.2 Phytoarzneien (scharf, bitter), die das Leber-Qi bewegen.
Name (lat.)
Name (dt.)
Geschmack
Temperatur
Chelidonium majus
Schöllkraut
scharf, bitter
thermisch warm
Mentha piperita
Pfefferminze
scharf
thermisch warm (kühl)
Artemisia absinthium
Wermut
bitter, leicht scharf, adstringierend
thermisch warm
Citrus aurantium
Bitterorange (unreife Früchte)
bitter, leicht scharf
thermisch leicht kühl
Chrysanthemum parthenium
Mutterkraut
bitter, ein wenig scharf
thermisch kühl
Matricaria chamomilla
Kamille
süß, leicht scharf, bitter
thermisch neutral bis leicht warm
Alpinia officinarum
Galgant
scharf
thermisch heiß
Curcuma longa
Gelbwurz
bitter, scharf
thermisch warm, heiß
Artemisia vulgaris
Beifuß
scharf, bitter
thermisch warm
Lavandula angustifolia
Lavendel
leicht scharf, etwas bittert
thermisch neutral
Carduus benedictus
Kardobenediktenkraut
leicht scharf, bitter, adstringierend
thermisch warm
Inula helenium
Alant
aromatisch-scharf, süß, etwas bitter
thermisch warm
Pneumus boldo
Boldo
aromatisch, leicht bitter
thermisch kühl
Urtica urens
Brennnessel
leicht bitter, leicht süß und salzig, adstringierend
thermisch kühl
Nasturtium officinale
Brunnenkresse
scharf, leicht bitter, leicht salzig, süßlich
thermisch warm
Artemisia abrotanum
Eberraute
leicht bitter, aromatisch
thermisch warm
Origanum majorana
Majoran
aromatisch-scharf, leicht bitter
thermisch warm
Centella asiatica
Asiatischer Wassernabel
bitter, süß
thermisch kühl
▶Tab. 2.3 Phytoarzneien (süß, scharf, warm), die das Qi von Milz-Pankreas tonisieren und bewegen.
Name (lat.)
Name (dt.)
Geschmack
Eigenschaft
Pimpinella anisum
Anis
süß
thermisch warm
Ocimum basilicum
Basilikum
leicht süß und scharf, etwas bitter
thermisch warm
Panax ginseng
Ginseng
süß, leicht bitter
thermisch neutral bis leicht warm
Glycyrrhiza glabra
Süßholz
süß
thermisch neutral
Eleutherococcus senticosus
Taigawurzel
scharf, bitter, süß
thermisch warm
Carum carvi
Kümmel
scharf, leicht süß
thermisch warm
Foeniculum vulgare
Fenchel
süß, scharf
thermisch warm
Calendula officinalis
Ringelblume
süß, salzig, leicht bitter
thermisch neutral
Achillea millefolium
Schafgarbe
süßlich, aromatisch, bitter, leicht salzig
thermisch neutral
Imperatoria ostruthium
Meisterwurz
scharf, würzig, etwas bitter
thermisch warm
Solanum tuberosum
Kartoffel
leicht süß
thermisch warm
Carduus benedictus
Kardobenediktenkraut
leicht scharf, bitter, adstringierend
thermisch warm
Matricaria chamomilla
Kamille
bitter, leicht süß und scharf
thermisch leicht warm
Acorus calamus
Kalmus
bitter, scharf-aromatisch
thermisch leicht warm
Angelica archangelica
Engelwurz
scharf-aromatisch, etwas bitter, leicht süß
thermisch warm
Tinkturmischung zum Entstauen des Leber-Qi bei Kindern
(Erregbarkeit, Zorn, Krampfzustände im Bauchbereich, Einschlafstörungen)
Tinct. Angelicae
Tinct. Melissae
Tinct. Passiflorae aa ad 30 ml
5 Tr. in 1 Glas Holundermuttersaft einnehmen. oder
Extr. Pericarp. Aurantii
5–10 Tr. in ½ Glas Heidelbeersaft einnehmen.
Tee bei akuter psychischer Verletzung
(Enttäuschung, innere Unruhe, Gedankenkreisen, Schlaflosigkeit, Herzschmerz, Oberbauchschmerz, Globusgefühl)
Hb. Lycopi 20 g
Hb. Melissae 20 g
Fol. Verbenae odor. 20 g
Hb. Menthae pip. 20 g
Hb. c. Rad. Taraxaci 40 g
1 EL Kraut/¼ l Wasser, aufgießen und 10 Min. bedeckt ziehen lassen. ¾ l im Laufe des Tages warm trinken.
Abends 1 Tasse Baldriantee trinken, dazu 1 TL/Tasse mit kochendem Wasser aufgießen.
Infus, der das Leber-Qi in Fluss bringt
Rhiz. Galangae
Hb. Verbenae
Jeweils 2 EL/½ l Wasser 15 Min. köcheln lassen.
In einer Thermoskanne aufbewahren, im Laufe des Tages immer wieder 1 EL lauwarm einnehmen.
Tinkturmischung bei langfristigen psychischen Belastungen
(Gereiztheit im Wechsel mit Niedergeschlagenheit, innere Unruhe, Schlaflosigkeit, unruhiger Schlaf, Gedankenflucht, Schmerz im rechten Oberbauch, Fettunverträglichkeit, einseitiger Kopfschmerz)
Tinct. Avenae sat. 30 ml
Tinct. Hyperici 20 ml
Tinct. Chelidonii 20 ml
Tinct. Boldo 20 ml
Tinct. Menthae pip. 10 ml
3 × 20–25 Tr./Tag in etwas lauwarmem Wasser einnehmen.
Abkochung bei Roemheld-Syndrom
Pericarp. Aurantii amara 50 g
Fruct. Anisi 60 g
Hb. c. Flor. Crataegi 30 g
1 geh. TL in 1 Tasse Wasser für einige Stunden kalt ansetzen, kurz aufkochen, 10 Min. ziehen lassen. Tgl. 3 Tassen trinken.
Tinkturmischung bei PMS
(gespannte Brust, Gereiztheit, Schmerz zu Beginn der Periode, unregelmäßiger Zyklus)
Tinct. Agni casti
Tinct. Basilici
Tinct. Verbenae aa ad 100 ml
kombiniert mit
Tee bei PMS
Hb. Alchemillae
1 TL Kraut mit 1 Tasse Wasser aufgießen.
Über den Zyklus hinweg 1 Tasse tgl. und 10 Tr. der Tinktur.
1 Woche vor der Periode 3 Tassen tgl. und
jeweils 10 Tr. der Tinktur.
Tee bei PMS mit schwacher Blutung
Fruct. Agni casti 50 g
Cort. Viburni 30 g
Hb. Lycopi 20 g
Hb. Pulegii 30 g
Fol. Rosmarini 30 g
Hb. Anserinae 40 g
1 TL mit 1 Tasse Wasser aufgießen, 10–15 Min. ziehen lassen. In der zweiten Zyklushälfte 1 Tasse abends trinken. Nach einer normalen Periode eine Woche vor der nächsten Menstruation 1 Tasse tgl. bis zum Anfang der Blutung.
Kapseln zur Anregung der Cholerese
Bei Lebererkrankungen, die mit einer Exkretionsstörung der Galle einhergehen, bei Dyskinesien von Gallenblase und Gallenwegen:
Extr. Chelidonii Rhiz. stand. 100 mg
Extr. Curcumae Rhiz. 60 mg
Im Handel als Chelidonium-Curcuma-Kapseln von Weleda erhältlich.
Pulver bei kalten Extremitäten aufgrund von Yang-Mangel und Leber-Qi- Stagnation
Pulv. Rad. Panacis ginseng
Pulv. Rad. Angelicae sinensis
Pulv. Rad. Bupleuri
Pulv. Rad. Liquiritiae
Pulv. Pericarp. Aurantii amara
Pulv. Cort. Cinnamomi aa ad 180 g
3 × tgl. 1 Msp. einnehmen.
Wein bei Melancholie und langfristig gestautem Leber-Qi
Tinct. Hyperici 20 ml
Tinct. Cichorii 10 ml
Tinct. Centaurii 10 ml
Crocus Urtinktur 5 ml
Vinum medicinale ad 700 ml
3 × tgl. 1 Likörglas nach den Mahlzeiten trinken.
Tee bei Katarakt auf Grund von chronischer Leber-Qi-Stagnation
Rad. Cichorii
Hb. Chelidonii
Rad. Carlinae
Fruct. Foeniculi aa ad 160 g
1 geh. TL/1 Tasse Wasser aufgießen, 15 Min. ziehen lassen. Tgl. 3 Tassen vor den Mahlzeiten trinken.
Tinkturmischung bei Schwachsichtigkeit, die das Leber-Qi entstaut und das Auge entspannt
Tinct. Chelidonii 10 ml
Tinct. Rutae 30 ml
Tinct. Avenae sat. 30 ml
Tinct. Crataegi 30 ml
3 × tgl. 30 Tr. In etwas warmer Flüssigkeit vor den Mahlzeiten einnehmen.
Technik: Sedierend nadeln, keine Moxibustion anwenden.
Gb 34 harmonisiert die Leber, beseitigt Leitbahn-Obstruktionen, entspannt die Sehnen.
Le 3 Hauptpunkt zur Bewegung des Leber-Qi; beruhigt die Wanderseele Hun, unterdrückt das Leber-Yang, stoppt Erbrechen; in Kombination mit Di 4 sehr beruhigende Wirkung auf den Geist.
Le 13 fördert den Fluss des Leber-Qi, beseitigt Störungen der Verdauung, stärkt die Milz, löst Fülle und Auftreibung.
Le 14 Alarmpunkt der Leber; löst Stauungen der Leber und der Leitbahnen, beruhigt die Leber, unterstützt den Magen.
3E 6 bewegt das Leber-Qi, beseitigt Hitze und Wind, löst Stauungen in der Leitbahn auf, öffnet die Eingeweide.
KS 6 und KS 7 Indirekte Beziehung zur Leber über das Jue-Yin-Leitbahn-Paar, wirken leberentstauend; KS 7 beruhigt den Geist, KS 6 wirkt stimmungsaufhellend.
LG 24 und Gb 13 Sehr wichtige Punkte zur Beruhigung des Geistes; Kombination beider Punkte bei starken Angstzuständen.
Nahrungsmittel und Getränke mit künstlichen Farb-, Aroma-, Süß- und Konservierungsstoffen, die die Leber belasten
erhitzend und austrocknend wirkende Nahrungs- und Genussmittel sowie Getränke, da sie die Leberenergie zu sehr anfeuern:
Speisen mit scharfen (stark erwärmenden) Gewürzen wie Knoblauch, Curry, Chili, Cayennepfeffer, Paprika (scharf), Thymian, Senfsaat, Muskat, Nelke, Lauch, Meerrettich, rohe Zwiebel
Fleisch von Lamm, Schaf, Ziege, und Wild
große Fleisch- und Wurstportionen (besonders abends)
fette Speisen, scharf Angebratenes, Frittiertes, Gegrilltes,
Gepökeltes, Geräuchertes
Alkohol
Kaffee, Getreidekaffee, Schwarztee, Gewürztee
kühlende und befeuchtende Nahrungsmittel, die die Mitte schädigen:
fabrikzuckerhaltige Nahrungsmittel und Getränke
Milchprodukte
Fruchtsäfte
Algen
Rohkost, Südfrüchte
eisgekühlte Speisen und Getränke
sauer-adstringierende Nahrungsmittel, die Stagnationen begünstigen:
Zitrusfrüchte, Rhabarber, Sauerkirsche, sauer eingelegtes Gemüse
Lebensmittel, die in der Mikrowelle erwärmt bzw. zubereitet wurden, da sie die Mitte schädigen
neutrale und leicht warme Nahrungsmittel, die die Mitte stärken, das Leber-Qi entspannen und den Qi-Fluss anregen:
Hirse, Polenta, Dinkel, Quinoa
Karotte, Kartoffel, Kürbis, Kohl, Pastinake, Rote Bete, Petersilienwurzel
Fleisch von Huhn, Pute und Rind, Leber von Huhn und Rind (aus biologischer Haltung)
Hühnerei (in kleinen Mengen)
Hummer, Scholle, Shrimps, Aal, Kabeljau, Karpfen, Forelle
Haselnüsse, Walnüsse
Gewürze wie Vanille, Kurkuma, Safran
etwas kühlere Nahrungsmittel, die den Qi-Fluss anregen:
Artischocke, Endivien, Rucola, Stangensellerie
frische Kräuter wie Dill, Petersilie, Schnittlauch, Basilikum, Löwenzahn
kleine Mengen von Ziegen- und Schafskäse
„Gut gekaut ist halb verdaut.“
Unregelmäßige und unter Zeitdruck eingenommene Mahlzeiten vermeiden.
Abends leichte vegetarische Mahlzeiten – kurz gekocht, gedünstet, blanchiert – bevorzugen, am besten vor 19 Uhr.
Regelmäßig Zeit für Entspannung und Bewegung einplanen.
Inneres Fülle-Syndrom
Allgemeinsymptome: unregelmäßiger Zyklus, Dysmenorrhöe, dunkles, klumpiges Menstruationsblut, abdominaler Schmerz vor und während der Menstruation, Hämatemesis, Epistaxis, Knoten im Abdomen; typisch ist der bohrende oder stechende Schmerz an einer fixen Stelle im Abdomen; auch Männer können betroffen sein
Zunge: livid bläulich, purpurrot, violette Punkte, gestaute Unterzungenvenen
Puls: schlüpfrig und drahtig
Menstruationsstörungen, Myome, Zysten, Knoten, Endometriose, Hepatitis. Lang anhaltende Leber-Blut-Stagnation führt zu Fibromen und Karzinomen der Gebärmutter.
Eine Stagnation des Leber-Blutes entsteht durch eine lang andauernde Leber-Qi-Stagnation, emotionale Störungen, eingedrungene Kälte, hormonelle Kontrazeptiva, evtl. auch durch die Spirale.
Das Leber-Qi und -Blut in Bewegung bringen.
Cave
Das Temperaturverhalten der Rezeptur soll nicht zu warm sein.
▶Tab. 2.4 Phytoarzneien (scharf, bitter), die Leber-Qi und -Blut in Bewegung bringen.
Name (lat.)
Name (dt.)
Geschmack
Temperatur
Ruta graveolens
Raute
scharf, bitter würzig
thermisch warm
Alpinia officinarum
Galgant
scharf
thermisch heiß
Rosmarinus officinalis
Rosmarin
scharf (frisch), bitter (getr.)
thermisch warm
Curcuma longa
Gelbwurz
bitter, scharf
thermisch warm bis heiß
Origanum majorana
Majoran
aromatisch-scharf, leicht bitter
thermisch warm
Arnica montana
Arnika (Blüten)
bitter, scharf
thermisch warm
Thymus vulgaris
Thymian
scharf, würzig, bitter
thermisch warm
Capsella bursa pastoris
Hirtentäschel
bitter, scharf, adstringierend
thermisch kühl
Alchemilla vulgaris
Frauenmantel
leicht bitter
thermisch kühl bis neutral
Chrysanthemum parthenium
Mutterkraut
bitter, leicht scharf
thermisch kühl
Angelica archangelica
Engelwurz
scharf-aromatisch, etwas bitter, leicht süß
thermisch warm
Melilotus officinalis
Steinklee
leicht bitter, süßlich
thermisch neutral bis leicht warm
Paeonia rubra
Rote Pfingstrose (Wurzel)
sauer, bitter
thermisch kühl
Viburnum opulus
Gemeiner Schneeball
bitter, adstringierend
thermisch kühl
Mitchella repens
Rebhuhnbeere (Kraut)
bitter, adstringierend
thermisch kühl
Tee bei klumpigem, dunklem Menstruationsblut, Dysmenorrhöe, unregelmäßigem Zyklus, Myomen, abdominalem Schmerz
Hb. Rutae 20 g
Hb. Millefolii 20 g
Cort. Viburni 30 g
Hb. Alchemillae 20 g
Rad. Paeoniae rubr. 20 g
Hb. Meliloti 10 g
1 TL mit 1 Tasse Wasser aufgießen, 7–10 Min. ziehen lassen. Tgl. 3 Tassen warm trinken.
Außerdem Kissen mit getrocknetem Bärlappkraut auf den Unterbauch legen und mit einer Wärmflasche abdecken.
Tinkturmischung gegen Leber-Blut-Stagnation
Tinct. Rutae
Tinct. Rosmarini
Tinct. Salviae
Tinct. Chrysanthemi
Tinct. Hyperici aa ad 100 ml
3 × tgl. 20 Tr. in warmem Wasser einnehmen.
Tee bei Ovarialzysten
Hb. Alchemillae alp. 30 g
Fol. Basilici 20 g
Flor. Spireae 20 g
Hb. Equiseti 20 g
Hb. c. Rad. Levistici 30 g
Sem. Urticae 30 g
1 EL mit ¼ l Wasser aufgießen, 10–15 Min. ziehen lassen. Tgl. ¾ l trinken.
Zusätzlich Leberwickel mit Steinkleekissen anwenden. Dazu 500 g Steinklee in ein feuchtes Tuch wickeln und mit Wärmflasche und Wolldecke abdecken.
Technik: Sedierend oder neutral nadeln.
Gb 34 in Kombination mit KG 6 bewegt das Qi (und damit das Blut) im unteren Abdomen; Hauptpunkt bei Schmerz im Hypochondrium.
Le 3 bewegt das Leber-Qi und Blut, stillt Schmerzen.
Le 14 Alarmpunkt der Leber; bewegt Leber-Qi und -Blut.
3E 6 bewegt das Leber-Qi und -Blut im Hypochondrium.
Bl 17 in Kombination mit Bl 18 nährt das Leber-Blut, beseitigt Blut-Stasen in allen Organen (keine Moxibustion anwenden).
MP 10 beseitigt Blut-Stau, reguliert die Menstruation.
MP 6 bewegt das Blut und stillt Schmerzen.
Lu 7 in Kombination mit Ni 6 öffnen das Konzeptionsgefäß, regulieren das Blut im Uterus.
MP 4 und KS 6öffnen das Durchdringungsgefäß, reguliert das Blut im Uterus.
leberbelastende Nahrungsmittel und Speisen, die eine Leber-Qi-Stagnation begünstigen
Nahrungsmittel, die künstliche Farb-, Aroma-, Süß- und Konservierungsstoffe enthalten
stark erhitzend wirkende Nahrungs- und Genussmittel sowie Getränke, die das Leber-Qi zu sehr anfeuern:
scharfe Gewürze wie Chili, Curry, Knoblauch, Pfeffer usw.
Fleisch von Wild, Lamm, Ziege, Schaf
Alkohol
austrocknend wirkende Nahrungs- und Genussmittel, die zu Stagnation führen:
Kaffee, Getreidekaffee, Gewürztee, schwarzer Tee
Nikotin
kühlende und befeuchtende Nahrungsmittel, die die Mitte schädigen:
fabrikzuckerhaltige Nahrungsmittel und Getränke
Milchprodukte
Fruchtsäfte
Algen
Rohkost, Südfrüchte
eisgekühlte Speisen und Getränke
häufiger Genuss von salzigen Produkten, die eine Stagnation des Blutes hervorrufen:
salzige Nahrungsmittel wie Wurst, Schinken, Salami, Geräuchertes, Gepökeltes
Algen
Mineral-, Quellwasser
Meeresfrüchte wie Krebs, Krabben
Miso
Salz, Himalayasalz
kühlende, saure, zusammenziehende Nahrungsmittel, die ebenfalls Stagnation bewirken:
Sauerkirschen, Rhabarber, Zitrusfrüchte
Sauermilchprodukte wie Kefir, Joghurt, Buttermilch, Dickmilch
Lebensmittel, die in der Mikrowelle erwärmt bzw. zubereitet wurden
erwärmende Nahrungsmittel, die das Blut bewegen:
Hirse, Polenta, Dinkel, Hafer
Huhn, Pute, Rind
Barsch, Forelle
Rote Bete, Karotte, Kartoffel, Süßkartoffel, Pastinake
frische Kräuter wie Salbei, Basilikum, Petersilie, Rosmarin, Majoran
Gewürze wie Anis, Fenchelsamen, Safran, Vanille
Süßkirsche, Pfirsich, Pflaume, Himbeere
Trockenfrüchte wie Aprikosen, Rosinen, Datteln, Feigen
Haselnüsse, Walnüsse
scharf schmeckende Nahrungsmittel, die Blut und Qi bewegen:
Rettich, Radieschen, Kresse (scharf-erfrischend)
Lauch, Frühlingszwiebel, Zwiebel, Schnittlauch, Ingwer (scharf-warm, deshalb nur in geringen Mengen und nicht abends verwenden)
Aubergine: aktiviert Qi und Blut, löst Blutstagnation im Unteren Erwärmer
Inneres Fülle-Hitze-Syndrom
Allgemeinsymptome: Gereiztheit, Neigung zu Zornausbrüchen, Aggression, Verbissenheit, rotes Gesicht und rote Augen, Konjunktivitis, Augenbrennen, intensiv pochender Kopfschmerz an den Schläfen oder in den Augen, Schwindel, plötzlich auftretender hochfrequenter Tinnitus, Hörsturz, Schwerhörigkeit, trockener Stuhl, Obstipation, dunkelgelber Urin, Durst, bitterer Mundgeschmack, Durchschlafstörungen, intensives Träumen, Epistaxis, Hämatemesis, Hämoptysis
Zunge: roter Zungenkörper mit intensiv geröteten Rändern, gelb-trockener Belag
Puls: saitenförmig, voll und schnell
Kopfschmerzen, Hypertonie, Blutungen im oberen Verdauungstrakt, Augenerkrankungen (Konjunktivitis, Glaukom), Ohrenerkrankungen (Morbus Menière, Entzündungen, Labyrinthitis, Hörsturz), Tinnitus, Schwindel, Hyperthyreose, Wechseljahrsbeschwerden, Obstipation, dunkler Urin, erhöhte Triglyceride im Blut, hoher Harnsäurespiegel
Ein chronischer Leber-Qi-Stau, lang andauernde emotionale Belastungen (Zorn, Groll, Unterdrückung der Gefühle) sowie ein übermäßiger Verzehr von gebratenen oder frittierten Speisen, scharfen Gewürzen, Kaffee und Alkohol können ein Leber-Feuer verursachen. Auch Völlerei und das spätabendliche Essen begünstigen dieses Syndrom.
Das Leber-Feuer klären, Hitze kühlen.
▶Tab. 2.5 Phytoarzneien (bitter, kühl, kalt), die Leber-Feuer klären und kühlen.
Name (lat.)
Name (dt.)
Geschmack
Temperatur
Gentiana montana
Gelber Enzian
bitter, leicht süß
thermisch kühl
Chrysanthemum parthenium
Mutterkraut
bitter, leicht scharf
thermisch kühl
Cichorium intybus
Wegwarte
mäßig bitter
thermisch kühl
Cynara scolymus
Artischocke
bitter, süßlich, etwas salzig
thermisch kühl
Corydalis cava
Lerchensporn
bitter
thermisch kalt
Taraxacum officinale
Löwenzahn
bitter, süß
thermisch kalt
Stachys officinalis
Heilziest
süß, leicht bitter
thermisch kalt
Lycopodium clavatum
Bärlapp
bitter
thermisch kühl
Solidago virgaurea
Goldrute
bitter, herb, leicht adstringierend
thermisch kühl
Passiflora incarnata
Passionsblume
neutral, etwas bitter
thermisch kühl
Viscum album
Mistel
leicht bitter, etwas süßlich
thermisch kühl
Melissa officinalis
Melisse
bitter, etwas aromatisch, adstringierend
thermisch kühl
Arctium lappa
Große Klette
leicht bitter, süßlich
thermisch kühl
Cimicifuga racemosa
Traubensilberkerze
bitter, scharf, leicht süß
thermisch kühl
Primula veris
Schlüsselblume (Wurzel)
scharf, bitter, süßlich
thermisch neutral
Kapseln bei drohendem Schlaganfall, virilem Klimakterium, Hypertonie, Arbeitsüberlastung, hochfrequentem Tinnitus
Hb. Cynarae
Rad. Taraxaci
Fol. Visci albi
Rad. Imperatorii
Pulv. aa ad 40 g ad capsulam 0,4 g
3 × tgl. 3 Kapseln mit viel Flüssigkeit einnehmen.
kombiniert mit
Tinkturmischung bei drohendem Schlaganfall, virilem Klimakterium, Hypertonie, Arbeitsüberlastung, hochfrequentem Tinnitus
Tinct. Primulae flor. 30 ml
Tinct. Passiflorae 30 ml
Tinct. Arnicae 10 ml
Tinct. Serpinae 10 ml
Tinct. Rutae 20 ml
3 × tgl. 25 Tr. in etwas lauwarmem Wasser einnehmen, die Menge allmählich reduzieren.
Ergänzend dazu: 3 × tgl. 1 EL Avena Sativa-Presssaft und den Saft einer halben ausgepressten Zitrone in ½ Glas lauwarmem Wasser einnehmen.
Tee bei roten Augen, Konjunktivitis, Augenbrennen
Hb. Euphrasiae 30 g
Hb. c. Rad. Taraxaci 30 g
Hb. Stellariae mediae 40 g
Flor. Primulae 20 g
Hb. Bursae past. 20 g
Hb. Chelidonii 20 g
2 EL Kraut in ¼ l Wasser aufkochen und 15 Min. ziehen lassen. In eine Thermoskanne füllen und mehrmals tgl. 1–2 EL einnehmen.
kombiniert mit
Umschläge bei roten Augen, Konjunktivitis, Augenbrennen
¼ l Gurkensaft und jeweils 2 EL Tee von Hb. Absinthii und Hb. Euphrasiae 2–3 × tgl. bis zum Abklingen der Beschwerden anwenden.
Löwenzahn-Augen-Tee, der loderndes Leber-Feuer kühlt
Hb. c. Rad. Taraxaci 50 g
In 2 Tassen Wasser köcheln lassen, bis die Menge Wasser zur Hälfte reduziert ist. 3–4 Tassen nur lauwarm im Laufe des Tages trinken. Äußerlich als Kompresse 1 × tgl. ½ Std. auf die geschlossenen Augen legen.
Tinkturmischung bei Leber-Feuer, die kopf- und nervenberuhigend wirkt
Tinct. Hyperici
Tinct. Melissae
Tinct. Boldo
Tinct. Menthae pip.
Tinct. Visci albi aa ad 100 ml
3 × tgl. 30 Tr. vor den Mahlzeiten einnehmen.
Tinkturmischung mit Artischocke bei erhöhten Blutfetten (alimentär bedingt)
Tinct. Veronicae 30 ml
Tinct. Cynarae scol. 20 ml
Tinct. Chelidonii Rademacheri 20 ml
Tinct. Cardui mar. 30 ml
3 × tgl. 25 Tr. in 1 Likörglas Schwarzrettichsaft vor den Mahlzeiten einnehmen.
Saft des Granatapfels (Punica granatum) bei Hypercholesterinämie
3 × tgl. 1 Likörgläschen trinken.
Tee, der Leber-Feuer dämpft und gleichzeitig das Wasser stärkt
Rad. Gentianae 30 g
Rad.Taraxaci 30 g
Fol. Betulae 20 g
Hb. Equiseti 20 g
Hb. Solidaginis 20 g
Teedrogen vor der Entnahme gut durchmischen. 1 EL/¼ l Wasser aufgießen, 5 Min. ziehen lassen. 3 × tgl. ¼ l trinken.
Tee als mildes Laxans
Rad. Cichorii 60 g
Flor. Bellidis per. 30 g
Flor. Pruni spin. 30 g
2 TL/¼ l Wasser zum Kochen bringen, 15 Min. ziehen lassen. Als Kur über 4 Wochen morgens nach dem Aufstehen und abends nach dem Abendessen je 1 Tasse trinken.
Abkochung zur Entgiftung, Begleittherapie zur Chemotherapie, bei Krebserkrankungen
Rad. Bardanae
Rad. c. Hb. Taraxaci
Rad. Urticae
Rad. Eleutherococci
Cort. Uncariae aa ad 250
1 EL/¼ l Wasser einweichen, mindestens ½ Std. bei schwacher Hitze kochen lassen. ¾ l im Laufe des Tages trinken.
Tee bei Vergiftungen durch Kontakt mit chemischen Holzbehandlungs-, Lack- und Beizmitteln
Rad. Bardanae
Rad. c. Hb. Taraxaci
Lign. Guajaci
Lign. Santali rubri aa ad 120 g
1 TL/Tasse Wasser über Nacht einweichen, 10 Min. köcheln lassen. Über 5 Wochen tgl. 2 Tassen trinken. In jede Tasse 20 Tr. Okoubaka-Urtinktur geben.
Tinkturmischung bei Fettleber
Tinct. Cardui Mariae 30 ml
Cynara Urtinktur 20 ml
Extr. fluid. Boldo 30 ml
Tinct. Quassiae 20 ml
2–3 × tgl. 20–25 Tr. mit 1 EL Flüssigkeit einnehmen.
Technik: Sedierend nadeln, keine Moxibustion.
Le 2 leitet Leber-Feuer aus.
Le 3 und Gb 20 unterdrücken das hochschlagende Leber-Yang; Gb 20 ist indiziert bei Schwindel.
Le 3 und Di 4 lassen die Wanderseele Hun zur Ruhe kommen, wirken stark beruhigend auf den Geist.
Gb 13 beseitigt inneren Wind.
Tayang beseitigt äußeren und inneren Wind; bei Augenerkrankungen und Kopfschmerzen durch Leber-Feuer.
Le 14 bei Verletzungen der Lunge durch Leber-Feuer; beruhigt die Leber, bewegt das Qi im Thorax-Bereich.
Lu 3 harmonisiert Leber und Lunge.
Bl 18 Zustimmungspunkt der Leber, kühlt Leber-Feuer.
Gb 13 und Gb 15 bei Schlafstörungen, wenn der Geist nicht zu Ruhe kommen kann; Gb 15 beseitigt Hitze und klärt die Augen.
Bl 47 verwurzelt die Wanderseele Hun im Leber-Yin und begünstigt dadurch den Schlaf.
Bl 62 kombiniert mit Bl 1 (neutral) und Ni 6 harmonisieren den Fluss des Yin- und Yang-Fersengefäßes und begünstigen dadurch den Schlaf.
Nahrungsmittel, die das Leber-Feuer aktivieren:
scharf Angebratenes, Gegrilltes, Frittiertes, Geröstetes
Gepökeltes, Geräuchertes, Wurst, Schinken und Salami
vom energetischen Temperaturverhalten her alle heißen, scharf-warmen und bitter-warmen Nahrungs- und Genussmittel sowie Getränke
Fleisch von Wild, Lamm, Schaf und Ziege
Curry, Chili, Knoblauch, getrockneter Ingwer, Pfeffer, Peperoni, Muskat, Nelke, Fenchelsamen, Thymian, Rosmarin, Senfsaat, Paprika, Zimt, Anis, Tabasco
Lauch, Zwiebel, Frühlingszwiebel, Meerrettich, Fenchel, Schnittlauch
Kaffee, Getreidekaffee, Gewürztee
Aal, Hummer, Shrimps
Alkohol
kühlende und neutrale Nahrungsmittel, um das Feuer zu kühlen und Leber- und Nieren-Yin zu fördern:
Weizen, Gerste, Reis, Buchweizen, Amarant
grüne Blattsalate, bittere Salate wie Chicorée, Löwenzahn, Rucola, Radicchio, Rettich, Radieschen, Kresse, Sprossen und Keimlinge, Tomate, Gurke, Artischocke
Karotte, Sellerie, Brokkoli, Stangensellerie, Pastinake, Petersilienwurzel, Spinat, Mangold, Weißkohl, Kartoffel, Kohlrabi
Sauerkraut
frische Kräuter
Algen, Meeresfrüchte, Krabben, Austern, Tintenfisch
Ente (gedünstet)
Sauermilchprodukte in Maßen
Südfrüchte in kleinen Mengen (z. B. Wassermelone, Banane, Kiwi)
Sauerkirschen, Johannis-, Heidel-, Preisel- und Holunderbeeren, Rhabarber, Birnen, Äpfel
Pfefferminztee, Melissentee, grüner Tee, Mineralwasser in Maßen
Inneres Fülle-Syndrom
Bei diesem Syndrom unterscheidet man:
Extreme Hitze, die zu Wind führt
Leber-Yin-Mangel und aufsteigendes Leber-Yang
Leber-Blut-Mangel, der zu Leber-Wind führt
Allgemeinsymptome: hohes Fieber, Nackensteifigkeit, Konvulsionen, Opisthotonus, Tremor, Bewusstseinstrübungen, evtl. Koma
Zunge: tiefrot und steif, dickgelber trockener Belag
Puls: saitenförmig, schnell und voll
Infektionskrankheiten, Meningitis, Enzephalitis, Masern, Scharlach
Äußere Hitze oder Wind-Hitze dringen bis auf Blut-Ebene durch und rufen so inneren Wind hervor.
Das Yin kontrolliert das Yang nicht mehr. Wind beseitigen, Hitze kühlen, Yang senken, Yin und Blut nähren.
▶Tab. 2.6 Phytoarzneien (bitter, kühl), die Wind beseitigen, Hitze kühlen und das Yang senken.
Name (lat.)
Name (dt.)
Geschmack
Temperatur
Stachys officinalis
Heilziest
süß, leicht bitter
thermisch kalt
Chrysanthemum parthenium
Mutterkraut
bitter, leicht scharf
thermisch kühl
Tilia cordata
Linde
leicht süß, etwas bitter
thermisch kühl
Passiflora incarnata
Passionsblume
neutral, etwas bitter
thermisch kühl
Primula veris
Schlüsselblume (Blüten)
süßlich
thermisch neutral
Menyanthes trifoliata
Bitterklee
bitter
thermisch kalt
Eschscholtzia californica
Kalifornischer Mohn (Wurzel, Kraut)
leicht bitter
thermisch kühl
Humulus lupulus
Hopfen
bitter, scharf, adstringierend
thermisch kühl
Fraxinus excelsior
Esche (Blätter)
bitter, etwas süßlich
thermisch kühl
Citrus aurantium
Bitterorange (Fruchtschale)
bitter, süß, leicht scharf
thermisch neutral
Arctium lappa
Große Klette (Wurzel)
leicht bitter, süßlich
thermisch kühl
Primula veris
Schlüsselblume (Wurzel)
scharf, bitter, süßlich
thermisch neutral
▶Tab. 2.7 Phytoarzneien (sauer, süß, salzig), die Yin und Blut nähren.
Name (lat.)
Name (dt.)
Geschmack
Temperatur
Punica granatum
Granatapfel (Saft)
süß, sauer, leicht bitter
thermisch kühl.
Urtica urens(dioica)
Brennnessel
leicht süß, salzig und bitter, adstringierend
thermisch kühl
Sambucus nigra
Holunder (Früchte)
leicht süß, sauer
thermisch kühl.
Hippophae rhamnoides
Sanddorn (Früchte)
sauer
thermisch kühl
Cetraria islandica
Isländisches Moos
leicht süß, fade, schleimig, bitter
thermisch leicht kühl
Glycyrrhiza glabra
Süßholz
süß
thermisch neutral
Agropyron repens
Gemeine Quecke
süßlich, leicht fad
thermisch kühl
Stellaria media
Vogelmiere
leicht süß und salzig
thermisch kühl
Trifolium pratense
Rotklee
süß
thermisch kühl
Avena sativa
Grüner Hafer (Kraut, Früchte)
neutral, leicht süß
thermisch warm (Fructus), neutral (Herba)
Nasturtium officinale
Brunnenkresse
leicht bitter, süßlich, salzig
thermisch warm
Paeonia officinalis
Weiße Pfingstrose (Wurzel)
bitter, sauer
thermisch kühl
Petroselinum crispum
Petersilie (Wurzel)
süß
thermisch warm
Tinkturmischung, die Wind dämpft, Fieber senkt und das Yin nährt
Tinct. Trifolii fibrini
Tinct. Passiflorae
Tinct. Eschscholziae
Tinct. Taraxaci aa ad 100 ml
Stündlich 30 Tr., in etwas Wasser einnehmen, bei Kindern die Dosierung anpassen.
Tee, der Hitze kühlt und Wind beseitigt
Flor. Tiliae
Flor. Primulae veris
Flor. Sambuci
Hb. Betonicae
Rad. Paeoniae alb. aa ad 100 g
1 TL/Tasse Wasser aufgießen, 10 Min. ziehen lassen. Tgl. ¼–½ l Tee trinken.
Tee gegen Pruritus auf Grund von Wind und Hitze
Flor. Chrysanthemi
Fol. Hamamelidis
Hb. Violae tric.
Hb. Fumariae aa ad 100 g
1 EL/¼ l Wasser aufgießen, 15 Min. ziehen lassen. ¾ l im Laufe des Tages trinken. Jeweils 20 Tr. Cardiospermum-Urtinktur zugeben.
Technik: Sedierend nadeln, die Shixuan-Punkte zum Bluten bringen.
Le 2 bewegt und verteilt das Leber-Qi, beseitigt Hitze und unterdrückt Wind.
Le 3 Hauptpunkt zur Bewegung des Leber-Qi.
Dü 3 zerstreut Hitze und Wind, vertreibt inneren Wind aus dem Lenkergefäß (Dumai), entkrampft den Bewegungsapparat, klärt das Bewusstsein.
LG 20, LG 16 und Gb 20 besänftigen inneren Wind.
Shixuan-Punkte kühlen Hitze, besänftigen Wind, bei Bewusstlosigkeit.
thermisch stark erwärmende, erhitzende und austrocknende Nahrungs- und Genussmittel sowie Getränke:
Gegrilltes, Gebratenes, Frittiertes
scharfe, erwärmend wirkende Gewürze wie Chili, Curry, Ingwer, Pfeffer, Knoblauch, Paprika, Senfsaat, Muskat, Zimt, Anis, Nelke, Tabasco
Zwiebel, Frühlingszwiebel, Lauch, Meerrettich
Haferflocken
Alkohol
Kaffee, Getreidekaffee Gewürztee, Kakao, schwarzer Tee
tierische Eiweiße, da sie den Organismus zu sehr belasten
Milchprodukte, da sie verschleimend wirken und die Qi-Bewegung hemmen
leicht verdauliche, kühlend wirkende Speisen und Getränke:
Apfel-, Birnenmus, Holunderbeerenkompott leicht gesüßt mit Agavendicksaft (befeuchtet), Banane
Weizengrieß, Gerstenflocken, Hirse
leichtes Gemüse wie Champignon, Sellerie, Tomate (gedünstet), Aubergine, Brokkoli
Sprossen und Keimlinge
Algen
Kartoffelbrei, Congee
Aufguss aus frischen Melisse- und Pfefferminz-Blättern mit etwas Zitrone
erfrischende Getränke wie Johannisbeersaft, Mineralwasser, Sanddornbeerensaft in Süßholztee (lauwarm, evtl. mit etwas Honig)
Nicht das Fieber unterdrücken, sondern mildern und lenken. Nicht gegen das Fieber, sondern mit ihm arbeiten.
Übermäßige Nahrungsaufnahme vermeiden, damit sich der Körper gegen die Erkrankung wehren kann.
Allgemeinsymptome: Schwindelgefühle, starke Kopfschmerzanfälle, Krämpfe, Tremor, schiefes Auge, schiefer Mund, plötzlicher Bewusstseinsverlust, Hemiplegie, Sprachstörungen, Aphasie, plötzlicher Kollaps, Koma, Synkope
Zunge: rot, belaglos, zittrig, abweichend
Puls: oberflächlich, saitenförmig oder leer, fein, schnell
blasser Schlaganfall, Präkoma, Koma, Epilepsie, Kopfschmerzen, Migräneattacken, Hypertonie, Schwindel, Hypercholesterinämie, Nervenschwäche
Zwei Muster verursachen dieses Syndrom: Leber-Yin-Mangel und Aufsteigendes Leber-Yang. Der Leber-Yin-Mangel entsteht durch übermäßige körperliche Anstrengung, exzessive Sexualität, bei Frauen auch in Folge eines Leber-Blut-Mangels. Aufsteigendes Leber-Yang ist die Folge eines länger gestauten Leber-Qi. Anhaltende Zustände von Frustration, Groll, Wut, Ärger begünstigen dieses Syndrom. Die Kombination von Leere und Fülle führt zu Wind.
Wind ausleiten, Yang senken, Yin und Blut nähren.
▶Tab. 2.8 Phytoarzneien (bitter, kühl, kalt), die Wind ausleiten und das Yang senken.
Name (lat.)
Name (dt.)
Geschmack
Temperatur
Corydalis cava
Lerchensporn
bitter
thermisch kalt
Menyanthes trifoliata
Bitterklee
bitter
thermisch kalt
Arctium lappa
Große Klette (Wurzel)
leicht bitter, süßlich
thermisch kühl
Stachys officinalis
Heilziest
süß, leicht bitter
thermisch kalt
Citrus aurantium
Bitterorange (Blüten)
bitter, leicht scharf
thermisch kühl
Primula veris
Schlüsselblume (Blüten)
etwas süß
thermisch neutral
Verbascum thapsiforme
Großblumige Königskerze
leicht bitter und süß
thermisch neutral bis kühl
Piscidia erythrina
Fischrinde (Wurzelrinde)
scharf, adstringierend
thermisch kühl
Scutellaria laterifolia
Virginisches Helmkraut
bitter, süßlich, adstringierend
thermisch kühl
Passiflora incarnata
Passionsblume
neutral, etwas bitter
thermisch kühl
Lavandula angustifolia
Lavendel
leicht scharf, etwas bitter
thermisch neutral
▶Tab. 2.9 Phytoarzneien, die Yin und Blut nähren.
Name (lat.)
Name (dt.)
Geschmack
Temperatur
Punica granatum
Granatapfel (Saft)
süß, sauer, leicht bitter
süß, sauer, leicht bitter, thermisch kühl
Urtica urens (dioica)
Brennnessel
leicht süß, salzig und bitter, adstringierend
thermisch kühl
Sambucus nigra
Holunder (Früchte)
leicht süß, sauer
thermisch kühl
Hippophae rhamnoides
Sanddorn (Früchte)
sauer
thermisch kühl
Cetraria islandica
Isländisches Moos
leicht süß, fade, schleimig, bitter
thermisch leicht kühl
▶
S. 19
Innerlich erregender Wind sowie
▶
S. 19
Extreme Hitze, die zu Wind führt
Abkochung bei innerem Wind aufgrund von Yin-Mangel und hochschlagendem Leber-Yang
Flor. Chrysanthemi 30 g
Cort. Rad. Berberidis 20 g
Hb. Betonicae 30 g
Fol. Melissae 20 g
Rad. Paeoniae alb. 40 g
2 EL/½ l Wasser aufgießen und 10 Min. ziehen lassen. Im Laufe des Tages trinken.
Tee als Anti-Epileptikum (als Zusatztherapie zu chemischen Mitteln)
Rad. Paeoniae alb. 40 g
Hb. Visci albi 40 g
Flor. Convallariae 10 g
Hb. Violae odor. 20 g
Flor. Tiliae 20 g
Hb. Artemisiae 20 g
1 EL/¼ l Wasser 2 Std. kalt ansetzen, aufwallen lassen. Als Kur über 6 Wochen 2 × tgl. 1 Tasse trinken.
Kräuterblutsaft
Tinct. Liquiritiae
Tinct. Urticae
Tinct. Cetrariae isl. aa ad 90 ml
3 × tgl. 30 Tr. in 1 Glas Granatapfel- oder Holundermuttersaft einnehmen.
Tinkturmischung mit Arnika als Apoplexie-Prophylaxe
Tinct. Arnicae 30 ml
Tinct. Rutae 50 ml
Tinct. Imperatoriae 50 ml
Tinct. Primulae 50 ml
2 × tgl. 20 Tr. in etwas Wasser einnehmen.
Tinkturmischung, die das Yin nährt und das Auge stärkt
Tinct. Valerianae
Tinct. Euphrasiae
Tinct. Nasturtii
Tinct. Rutae
Tinct. Cimicifugae aa ad 100 ml
3 × tgl. 15 Tr. in etwas lauwarmem Wasser einnehmen.
Technik: Le 8, MP 6, Ni 3 tonisieren; Le 3, LG 16, Gb 20 sedieren; Bl 18 neutral.
Le 3 bewegt das Leber-Qi, unterdrückt das Leber-Yang.
Le 8 stützt das Leber-Qi und Leber-Yin, leitet Wind aus, reguliert das Xue.
Ni 3 nährt die Nieren, leitet Feuer nach unten, nährt das Yin.
LG 16 besänftigt Wind, wirkt krampflösend.
Gb 20 kühlt Hitze und besänftigt Wind.
Bl 18 kräftigt Leber und Gallenblase, kühlt Nässe-Hitze der Leber und Gallenblase, harmonisiert das Qi, beruhigt den Geist.
thermisch stark erwärmende, erhitzende und austrocknend wirkende Nahrungs- und Genussmittel sowie Getränke:
Gegrilltes, Gebratenes, Gepökeltes, Frittiertes, Geräuchertes
sehr fettige, ölige Speisen
Fleisch von Lamm, Ziege, Schaf und Wild
Kaffee, schwarzer Tee, Getreidekaffee, Gewürztee
Alkohol
Chili, Ingwer, Curry, Knoblauch, Pfeffer, Paprika, Zimt, Nelke, Anis, Muskat, Senfsaat, Fenchelsamen
rohe Zwiebel, Lauch, Frühlingszwiebel, Meerrettich, Fenchel, Schnittlauch
Haferflocken
Nahrungsmittel, die künstliche Farb-, Aroma-, Süß- und Konservierungsstoffe enthalten
kühlende, neutrale, Yin-aufbauende Nahrungsmittel, die befeuchtend wirken:
alle grünen Gemüse, bittere Blattsalate, Mangold, Spinat, Stangensellerie, Aubergine
Artischocke, alle Sprossen, Tomate und Gurke gedünstet, Radieschen, Rettich
frische Kräuter
Birne, Pflaume, Honigmelone, Wassermelone, Zitrone (Saft und Schale), Apfel, Erdbeeren, Brombeeren
Austern, Tintenfisch, Krabben
Algen
kleine Mengen Sahne, Joghurt, Sauerrahm sowie Sojaprodukte
Reis, Weizengrieß, Buchweizen, Gerste
schwarze Sojabohne, Sesam, Hülsenfrüchte
Leinöl, Sesamöl
Haselnüsse, Mandeln bzw. Mandelmus
Melissentee, grüner Tee, Holunder-, Preiselbeer-, Sanddornsaft, Mineralwasser (in Maßen)
kleine Mengen Rohr- und Kandiszucker (wirken zwar befeuchtend, sind aber warm)
saftig zubereitete Speisen, gedünstet, gedämpft oder blanchiert mit reichlich Gemüse und Kompott
Starke körperliche und psychische Belastungen sowie Arbeiten in den späten Abend- und Nachtstunden schwächen das Yin und sollten deshalb vermieden werden.
Rauchen trocknet das Blut und schwächt das Yin.
Alkohol unterstützt das Emporlodern des Yang und zerstört das Yin.
Allgemeinsymptome: Kopfwackeln, Tics, Tremor oder Taubheitsgefühle der Extremitäten, Schwindel beim Aufstehen, Sprachstörungen
Zunge: blass und trocken, abweichend
Puls: rau, dünn
Tics im Augenbereich, Schwindel, periphere Neuropathien, Parästhesien der Extremitäten, plötzliche Sehstörungen, Alterszittern, Altersschwäche, Apoplexie, Folgen von Alkoholismus und Drogensucht, Spasmen, Morbus Parkinson
Längere Zeit bestehender, primärer Leber-Blut-Mangel (mit seinen Ursachen) kann zu Leber-Wind führen.
Wind beseitigen, Yin und Blut nähren.
▶Tab. 2.10 Phytoarzneien (bitter), die Wind beseitigen.
Name (lat.)
Name (dt.)
Geschmack
Temperatur
Paeonia officinalis
Weiße Pfingstrose (Wurzel)
bitter, sauer
thermisch kühl
Tilia cordata
Linde
leicht süß, etwas bitter
thermisch kühl
Corydalis cava
Lerchensporn
bitter
thermisch kalt.
Primula veris
Schlüsselblume (Wurzel)
scharf, leicht bitter
thermisch neutral
Viscum album
Mistel
leicht bitter, etwas süß
thermisch kühl
Lavandula angustifolia
Lavendel
leicht scharf, etwas bitter
thermisch neutral
Chrysanthemum parthenium
Mutterkraut
bitter, leicht scharf
thermisch kühl
Stachys officinalis
Heilziest
süß, leicht bitter
thermisch kühl
Cimicifuga racemosa
Traubensilberkerze
bitter, scharf, leicht süß
thermisch kühl
Eschscholtzia californica
Kalifornischer Mohn
leicht bitter
thermisch kühl
Scutellaria laterifolia
Virginisches Helmkraut
bitter, süßlich, leicht adstringierend
thermisch kühl
Origanum vulgare
Dost (Kraut)
bitter
thermisch warm
Primula veris
Schlüsselblume (Blüten)
etwas süß
thermisch neutral
Phytoarzneien, die Yin und Blut nähren:
▶
S. 19
Innerlich erregender Wind und
▶
S. 19
Extreme Hitze, die zu Wind führt.
Tinkturmischung, die das Yin nährt und Wind beseitigt
Tinct. Corydalis
Tinct. Papaverae escholz.
Tinct. Betonicae
Tinct. Scutellariae
Tinct. Primulae ex flor. aa ad 50 ml
3 × tgl. 15 Tr. in etwas Wasser einnehmen.
Tinkturmischung begleitend bei Morbus Parkinson
Corydalis Urtinktur
Hyosciamus Urtinktur aa ad 50 ml
3 × tgl. 10 Tr. in etwas Wasser einnehmen.
Tinktur mit hohlem Lerchensporn bei Multipler Sklerose, bei eintretendem Zittern
Corydalis Urtinktur
Scutellaria Urtinktur aa ad 50 ml
3 × tgl. 10 Tr. in etwas Wasser einnehmen.
Blutbildend wirkender Tee
Rad. Angelicae sinensis
Hb. Nasturtii
Hb. Urticae
Hb. Millefolii
Hb. Stellariae med. aa ad 200 g
1 EL/¼ l Wasser aufkochen, 7–10 Min. ziehen lassen. Über 6 Wochen tgl. ½ l trinken.
Tinkturmischung mit weißer Pfingstrose bei nervöser Schlaflosigkeit mit Wadenkrämpfen und Parästhesien in den Extremitäten
Tinct. Paeoniae alb. 30 ml
Tinct. Betonicae 30 ml
Tinct. Avenae sat. 20 ml
Tinct. Hyperici 20 ml
Tinct. Aesculi hippocast. 20 ml
1 Std. und unmittelbar vor dem Zubettgehen jeweils 20 Tr. in wenig Flüssigkeit einnehmen.
Tinkturmischung mit hohlem Lerchensporn bei Alterszittern
Tinct. Corydalis 20 ml
Tinct. Betonicae 20 ml
Tinct. Lavandulae 20 ml
Tinct. Imperatorii 20 ml
Tinct. Liquiritiae 20 ml
3 × tgl. 30 Tr. in etwas Flüssigkeit einnehmen.
Zusätzlich Einreibungen mit Lavendel-, Rosmarin-, Kampfer-Spiritus.
Technik: Le 3, Di 4, Gb 20, LG 16, LG 20 sedierend nadeln; Bl 17: direkte Moxibustion; alle anderen Punkte tonisierend nadeln.
Le 3 bewegt das Leber-Qi, beruhigt die Leber, unterdrückt Wind, reguliert das Xue.
Le 8 nährt das Leber-Blut.
Di 4 treibt Wind aus; kombiniert mit Le 3 eliminiert dieser Punkt Wind im Gesichtsbereich (z. B. Tics).
Gb 20 besänftigt Wind, harmonisiert Qi und Blut.
LG 16 zerstreut Wind, wirkt krampflösend und schmerzstillend.
MP 6 und Ni 3 tonisieren das Nieren-Yin.
Bl 17, Bl 18, Bl 23 nähren das Blut.
Bl 20 reguliert das Milz-Qi, harmonisiert das Xue, unterstützt den Transport und die Transformation der Körperflüssigkeiten.
LG 20 beseitigt inneren Wind.
Di 11 treibt Wind aus, kühlt Hitze.
Xiaochanxue (1,5 Cun kaudal von He 3). Punkt zur Tremorkontrolle
Lokale Punkte an von Tremor betroffenen Extremitäten:
Arm: Di 4, Di 10, Di 11, 3E 5
Bein: Ma 31, Ma 36, Ma 41, Gb 31, Gb 34, Gb 40
thermisch stark erwärmende, erhitzende und austrocknend wirkende Nahrungs- und Genussmittel sowie Getränke:
Gegrilltes, Gebratenes, Gepökeltes, Frittiertes, Geräuchertes
sehr fettige, ölige Speisen
Fleisch von Lamm, Ziege, Schaf und Wild
Kaffee, schwarzer Tee, Getreidekaffee, Gewürztee, Kakao
Alkohol
Chili, Ingwer, Curry, Knoblauch, Pfeffer, Paprika, Zimt, Nelke, Anis, Muskat, Senfsaat, Fenchelsamen
rohe Zwiebel, Lauch, Frühlingszwiebel, Schnittlauch, Meerrettich, Fenchel
Haferflocken
Nahrungsmittel, die künstliche Farb-, Aroma-, Süß- und Konservierungsstoffe enthalten
eisgekühlte Getränke und Speisen
einseitige Diäten
blutaufbauende und die Mitte stärkende Nahrungsmittel:
Leber von Huhn, Rind, Kaninchen (aus biologischer Aufzucht)
Rindfleisch
Barsch, Forelle
Reis, Hirse, Polenta, Dinkel, Amarant, Quinoa
Sesam, Walnüsse, Mandeln, Sonnenblumenkerne
Leinöl, Sesamöl
Rote Bete, Karotten, Wurzelgemüse
kleinste Mengen an Rohr- oder Kandiszucker, Honig
kühlende, neutrale, Yin-aufbauende Nahrungsmittel:
alle grünen Gemüse, bittere Blattsalate, Mangold, Spinat, Stangensellerie, Aubergine
Artischocke, alle Sprossen, Tomate und Gurke gedünstet, Radieschen, Rettich
frische Kräuter
Birne, Pflaume, Honigmelone, Wassermelone, Zitrone (Saft und Schale), Apfel, Erdbeeren, Brombeeren
Austern, Tintenfisch, Krabben
Algen in Maßen
kleine Mengen Sahne, Joghurt, Sauerrahm sowie Sojaprodukte
Reis, Weizengrieß, Buchweizen, Gerste, Amarant
schwarze Sojabohne, Sesam
Melissentee, grüner Tee, Holunder-, Preiselbeer-, Sanddornsaft, Mineralwasser (in Maßen)
Inneres Fülle-Hitze-Syndrom
Allgemeinsymptome: ganztags leichtes Fieber, spärlicher dunkler Urin, klebriger Mundgeschmack, Übelkeit, Erbrechen, saures Aufstoßen, Appetitverlust, wenig Durst, Distension des Abdomens, Abneigung gegen fette Speisen, Völlegefühl und dumpfer Schmerz in Thorax und Hypochondrium, Druckgefühl auf der Brust und unter dem Rippenbogen, übel riechende Blähungen und Stühle, gelber Fluor vaginalis, Schmerzen, Rötung und Schwellung des Skrotums, Pruritus vaginalis, Stagnation im Bereich der Gallenblasen-Leitbahn, übermäßig laute Stimme, Erregbarkeit, Neigung zu Wutausbrüchen und Jähzorn, Entscheidungsschwierigkeiten
Zunge: roter Zungenkörper, klebrig, fettig-gelber Belag
Puls: saitenförmig, schlüpfrig, schnell
Cholelithiasis, Cholezystitis, Fettunverträglichkeit, Ikterus, Hepatitis, Neigung zu Ischiasbeschwerden, Beckenschiefstand, Beinlängendifferenz, Migräne, temporaler oder einseitiger Kopfschmerz, übelriechender Schweiß im Genitalbereich, Schweißfüße, Mittelohr- oder Nebenhöhlenentzündung, viel Ohrschmalz, verklebte Augen, eitrige Konjunktivitis, Herpes genitalis, Fluor vaginalis, Ekzeme, Pilze
Milz-Pankreas-Qi-Mangel in Kombination mit Leberstau ist der Hauptverursacher dieses Syndroms. Milz-Pankreas-Schwäche entsteht durch einen unregelmäßigen Lebensstil, übermäßiges Essen von fetten, scharfen und kalten Speisen, durch Zucker- und Alkoholabusus. Auch äußere Nässe (feuchte Wohnung, nasse Kleidung), zu viel geistige Arbeit, zu viel Grübeln schwächen das Qi von Milz und Pankreas. Ein langfristiger Leber-Stau (▶S. 8) führt zu Leber-Hitze.
Auch klimatische Nässe-Hitze (z. B. in den Tropen) kann eine Nässe-Hitze-Symptomatik fördern.
Hitze und Nässe ausleiten, den Leber-Qi-Stau beseitigen, das Qi von Milz-Pankreas stärken.
Die Rezeptur soll insgesamt thermisch kühl sein.
▶Tab. 2.11 Phytoarzneien (bitter, scharf, kühl, kalt), die Hitze und Nässe ausleiten und gleichzeitig den Leber-Qi-Stau beseitigen.
Name (lat.)
Name (dt.)
Geschmack
Temperatur
Cichorium intybus
Wegwarte
leicht bitter
thermisch kühl
Taraxacum officinale
Löwenzahn
bitter, süß
thermisch kalt
Agrimonia eupatoria
Odermennig
bitter
thermisch neutral
Hepatica nobilis
Leberblümchen
scharf
thermisch kühl
Menyanthes trifoliata
Bitterklee
bitter
thermisch kalt
Berberis vulgaris
Berberitze (Rinde)
bitter
thermisch kühl bis kalt
Cynara scolymus
Artischocke
bitter, süßlich, etwas salzig
thermisch kühl
Hepatica nobilis
Leberblümchen
scharf
thermisch kühl
Citrus limon
Zitrone (Schale)
sauer, leicht bitter
thermisch kühl
Agropyron repens
Gemeine Quecke
süßlich, leicht fad
thermisch kühl
Marrubium album
Andorn (Kraut)
bitter
thermisch kalt
Rheum palmatum
Rhabarber (Wurzel)
bitter
thermisch kalt
Raphanus sativus
Schwarzrettich
scharf
thermisch kühl
Achillea millefolium
Schafgarbe
bitter, aromatisch, leicht süß und salzig
thermisch neutral
Centaurium erythraea
Tausendgüldenkraut
bitter
thermisch neutral
Chelidonium majus
Schöllkraut
scharf, bitter
thermisch warm
Fumaria officinalis
Erdrauch
bitter
thermisch neutral bis leicht warm
▶Tab. 2.12 Phytoarzneien (süß, warm), die das Qi von Milz-Pankreas stärken.
Name (lat.)
Name (dt.)
Geschmack
Temperatur
Pimpinella anisum
Anis
süß
thermisch warm
Carum carvi
Kümmel
leicht süß
thermisch warm
Carlina acaulis
Eberwur
süßlich scharf
thermisch warm
Petroselinum crispum
Petersilie (Wurzel)
süß
thermisch warm
Panax ginseng
Ginseng
süß, leicht bitter
thermisch neutral bis leicht warm
▶
S. 8
Leber-Qi-Stagnation
Tee, der kühlend und trocknend wirkt bei chronischer Nässe-Hitze im Leber/Galle-Bereich
Rad. Cichorii
Cort. Berberidis rad.
Rad. c. Hb. Taraxaci
Fol. Boldo
Fruct. Foeniculi aa ad 150 g
1 gestr. EL/¼ l Wasser über Nacht einweichen, bedeckt kurz aufwallen lassen. Bis zu ½ l tgl. trinken.
Schwarzrettich-Saft (bei Cholelithiasis und Cholezystitis in schweren Fällen)
3 × tgl. 1 TL einnehmen, innerhalb von 14 Tagen steigern bis zu 3 × tgl. ½ Tasse.
Tinktur aus Leberblümchen
Tinct. Hepaticae
3 × tgl. 20 Tr. zu den Mahlzeiten einnehmen.
Tee mit Leberblümchen, der den Leber-Galle-Bereich entschleimt
Fol. Hepaticae 30 g
Hb. c. Rad. Taraxaci 40 g
Hb. Nasturtii 30 g
Fruct. Foeniculi 50 g
1 EL/¼ l Wasser aufgießen, 10 Min. ziehen lassen. ¾ l über den Tag verteilt trinken.
Tee mit Artischocke bei Hypercholesterinämie
Hb. Cynarae 40 g
Hb. Veronicae 30 g
Hb. Cichorii 30 g
Hb. Alii ursini 20 g
1 TL/Tasse Wasser aufgießen, 10 Min. ziehen lassen. Tgl. 3 Tassen jeweils vor den Mahlzeiten trinken.
Auflagen bei chronischer Konjunktivitis
Augenbäder mit einer Abkochung von Fenchel (Fruct. Foeniculi) und Augentrost (Hb. Euphrasiae) oder mit Wegwarten-Augenwasser (Rad. Cichorii)
Technik: KG 12 und Bl 20 tonisierend nadeln, alle anderen Punkte sedierend oder neutral nadeln.
Le 2 bewegt und verteilt das Leber-Qi, kühlt Leber-Hitze.
Le 14 tonisiert das Leber-Qi, reguliert das Leber-Qi in Hypochondrium und Epigastrium.
Gb 24, Bl 19 beruhigen die Gallenblase, beseitigen Nässe und Hitze aus der Gallenblase; Alarm- und Zustimmungspunkte der Gallenblase.
Gb 34 bewegt das Leber-Qi, beseitigt Nässe-Hitze.
Bl 20 Zustimmungspunkt von Milz-Pankreas, stärkt Milz-Pankreas, beseitigt Nässe und Schleim.
LG 9 beseitigt Nässe aus der Gallenblasen-Leitbahn, kühlt Hitze.
KG 12 kombiniert mit Bl 20 tonisieren Milz-Pankreas, beseitigen Nässe.
MP 6 und MP 9 stärken die Mitte, beseitigen Nässe aus dem Unteren Erwärmer.
Di 11 beseitigt Nässe und Hitze.
befeuchtend wirkende Nahrungsmittel:
weißer Zucker, Süßigkeiten, Backwaren usw.
zuckerhaltige Getränke wie Limonade, koffeinhaltige Erfrischungsgetränke, Fruchtsäfte
sehr süße Nahrungsmittel wie Honig, Ahornsirup, Trockenobst
Milchprodukte
Erdnüsse
Schweinefleisch
Brotmahlzeiten
die Mitte schwächende und belastende Nahrungsmittel:
Nahrungsmittel, die künstliche Farb-, Aroma-, Konservierungs- und Süßstoffe enthalten
Fertigprodukte
große Fleischportionen, besonders als Abendmahlzeit
kalte oder eisgekühlte Nahrungsmittel und Getränke
Nahrungsmittel, die in der Mikrowelle zubereitet wurden
thermisch heiße Nahrungsmittel:
Geräuchertes, Gegrilltes, Gebratenes
Fleisch von Hammel, Lamm, Ziege und Wild
scharfe Gewürze wie Chili, Paprika (scharf), Curry, Ingwer, Pfeffer, Tabasco usw.
hochprozentige Alkoholika
Kaffee, Gewürztee, Kakao
vegetarische Abendmahlzeiten mit gedünstetem, gedämpftem, blanchiertem Gemüse
kühlende, Hitze und Feuchtigkeit ausleitende Nahrungsmittel:
Reis, Buchweizen, Gerstengraupen, Weizengrieß
Sprossen, z. B. Weizensprossen, Mungbohnensprossen
frische Kräuter
bittere Blattsalate, z. B. Chicorée, Radicchio, Endivien, Löwenzahn
Artischocke, Grünkohl, Mangold, Rettich, Radieschen, Stangensellerie, Zucchini
Austern, Tintenfisch, Muscheln, Krebse
Maisgriffeltee, Löwenzahntee, Pfefferminztee
warme Nahrungsmittel, die die Mitte stärken:
Leber von Huhn, Rind, Kaninchen (aus biologischer Aufzucht)
Rindfleisch
Barsch, Forelle
Hirse, Polenta, Quinoa
Sesam, Walnüsse, Mandeln, Sonnenblumenkerne
Leinöl, Sesamöl
Rote Bete, Karotten, Wurzelgemüse, Kartoffel
Hülsenfrüchte
Inneres Fülle-Kälte-Syndrom
Allgemeinsymptome: Völlegefühl, Distension des Abdomens (oberhalb der Blase), zu den Hoden oder zur Vagina ausstrahlende Schmerzen, Harndrang bei Kälte und Stress, Harntröpfeln, nach unten drängende Empfindungen, Zerrung des Hodens, Zusammenziehen der Vagina oder des Hodens, Besserung des Schmerzes durch Wärme
Zunge: blass, nass, weißer Belag
Puls: saitenförmig, tief und langsam
urogenitale Erkrankungen, vegetatives Urogenitalsyndrom, Hernien, Fluor vaginalis, chronische Ovariitis oder Metritis, Ovarialneuralgie, Prostatadynie
Kälte-Stagnation in der Leber-Leitbahn entsteht, wenn äußere Kälte in die Leber-Leitbahn eindringt; tritt oft auch bei Yang-Mangel-Syndromen anderer Organe auf.
Kälte verdrängen, Leber-Leitbahn erwärmen, den Qi-Fluss fördern.
▶Tab. 2.13 Phytoarzneien (scharf, warm, heiß), die Kälte verdrängen, die Leber-Leitbahn erwärmen und den Qi-Fluss fördern.
Name (lat.)
Name (dt.)
Geschmack
Temperatur
Cinnamomum cassia
Zimt
scharf, süß
thermisch heiß
Artemisia vulgaris
Beifuß
bitter, scharf
thermisch warm
Rosmarinus officinalis
Rosmarin
scharf (frisch), bitter (getr.)
thermisch warm
Zingiber officinale
Ingwer
scharf, thermisch warm (frisch)
heiß (getr.)
Origanum majorana
Majoran
aromatisch-scharf, leicht bitter
thermisch warm
Aloe vera
Aloe (Harz)
bitter
thermisch heiß
Tropaeolum majus
Kapuzinerkresse
scharf, würzig, etwas bitter
thermisch sehr warm
Clematis recta
Clematis (Herba)
scharf, salzig
thermisch warm
Thymus vulgaris
Thymian
scharf-würzig
thermisch warm
Artemisia absinthium
Wermut (Kraut)
bitter, leicht scharf, adstringierend
thermisch warm
Tinktur gegen neuralgische Schmerzen in Hoden und Samensträngen
Pulsatilla Urtinktur 10 ml
Rhododendron Urtinktur 20 ml
Clematis Urtinktur 20 ml
3 × tgl. 15 Tr. in Tee von Taubnesselblüten einnehmen.
Tinkturmischung bei chronischen Unterleibsbeschwerden mit Senkungsgefühl und ausstrahlenden Schmerzen
Pulsatilla Urtinktur
Lilium tigrinum Urtinktur
Hydrastis Urtinktur aa ad 30 ml
Tinct. Rosmarini ad 50 ml
Abends vor dem Zubettgehen 20 Tr. in etwas Wasser geben und einnehmen.
Zusätzlich Sitzbäder in einer Abkochung aus Ackerschachtelhalm (Equisetum arvense), Kamille (Matricaria chamomilla), Beifuß (Artemisia vulgaris) und Weidenröschen (Epilobium parviflorum).
Bedampfungen mit einem Tee aus
Flor. Chamomillae 200 g
Flor. Millefolii 200 g
Flor. Rosmarini 200 g
Eine Handvoll von jeder Droge in 3 l kochendes Wasser geben.
Am besten benutzt man einen stabilen Eimer, auf dem man sitzen kann. Während der Bedampfung von der Hüfte abwärts gut in eine Decke wickeln, damit kein Dampf entweichen kann.
Unterstützende Therapien:
ansteigendes Rosmarin-Fußbad
heißer Kreuzguss nach Kneipp
Einreibungen mit Rosmarinöl in der Kreuzbeingegend als Segmenttherapie
Technik: Sedierend nadeln, Moxibustion bei KG 3; Le 3 zunächst sedierend nadeln, dann moxibustieren; LG 20 neutral nadeln.
KG 3 beseitigt Kälte aus dem Unteren Erwärmer, stärkt das Nieren-Yin und -Yang.
Le 1 öffnet die Leber-Leitbahn, beseitigt Kälte, korrigiert den Unteren Erwärmer.
Le 3 vertreibt Kälte aus der Leber-Leitbahn.
Le 5 Luo-Passagepunkt der Leber-Leitbahn, direkte Affinität zum Urogenitalbereich; beseitigt Kälte aus der Leber-Leitbahn.
LG 20 Bei Kopfschmerz infolge Kälte-Stagnation in der Leber-Leitbahn.
kalte Nahrungsmittel, da sie die Stagnation unterstützen:
Rohkost, besonders Tomate und Gurke
Südfrüchte wie Kiwi, Banane, Orange, Wassermelone, Zitrone, Papaya
Rhabarber
Algen, Sprossen
kalte bzw. eisgekühlte Nahrungsmittel und Getränke
Sojasoße
Milchprodukte
Krabben
sehr salzhaltige Speisen
erwärmende und Qi-bewegende Nahrungsmittel und Gewürze:
Fenchel, Karotte, Kartoffel, Kürbis, Wurzelgemüse, Lauch, gedünstete Zwiebel
Hülsenfrüchte
Hirse, Polenta, Hafer, Dinkel, Bulgur, Couscous
Gewürze wie Zimt, Vanille, Anis, Pfeffer, Ingwer, Kümmel, Kurkuma, Paprika, Galgant, Thymian, Muskat in kleinen Mengen
Huhn, Pute, Rind
warme Getränke
drei warme Mahlzeiten am Tag
Inneres Mangel-Syndrom
Allgemeinsymptome: blasse, stumpfe Gesichtsfarbe, blasse Lippen, rissige Mundwinkel, trockene, brüchige Fingernägel, Schwindelgefühl, unscharfes Sehen, blasses Innenlid, Lichtempfindlichkeit der Augen, Augentrockenheit, Mouches volantes, Nachtblindheit, Taubheitsgefühle der Extremitäten, Einschlafen der Gliedmaßen, Muskelkrämpfe, Schlafstörungen, Hypo- und Amenorrhöe, dumpfer Kopfschmerz nach der Menstruation, Vergesslichkeit, Müdigkeit
Zunge: blasser, trockener Zungenkörper v. a. an den Rändern, im Extremfall orange verfärbt
Puls: dünn, rau, fadenförmig
Anämie, Müdigkeit, Kopfschmerzen, chronische Hepatitis, Hypertonie, Obstipation, chronische Augenerkrankungen (trockene Augen, Myopie), Menstruationsprobleme, PMS, Nervosität, Schmerz im Hypochondrium, anämische Nervenschmerzen (oft bei Kindern), Morbus Parkinson, Reizbarkeit, Angst
Eine vitalstoff- und proteinarme Ernährung kann Milz-Pankreas schwächen, so dass sie nicht genug Blut bilden kann. Als Folge leidet auch die Leber als Blutspeicher an Blutmangel. Außerdem spielt die Niere eine wichtige Rolle bei der Blutbildung: Ein Mangel an Nieren-Qi oder -Essenz kann Ursache von Blutarmut sein. Auch starke Blutungen (Unfall, Geburt, Hypermenorrhöe) oder chronische Erkrankungen können einen Leber-Blut-Mangel hervorrufen.
Milz-Pankreas und Niere tonisieren, die Blutbildung unterstützen, falls notwendig Blutungen stoppen.
▶Tab. 2.14 Phytoarzneien (süß, scharf, warm), die Milz-Pankreas und Niere stärken.
Name (lat.)
Name (dt.)
Geschmack
Temperatur
Carlina acaulis
Eberwurz
süßlich, scharf
thermisch warm
Rosmarinus officinalis
Rosmarin
scharf (frisch)
thermisch warm
Juniperus communis
Wacholder
aromatisch scharf, würzig, süß, etwas bitter
thermisch warm
Levisticum officinale
Liebstöckel
süß, scharf-würzig, leicht bitter
thermisch warm
Ocimum basilicum
Basilikum
leicht süß und scharf, bitter
thermisch warm
Imperatoria ostruthium
Meisterwurz
scharf, würzig-aromatisch, etwas bitter
thermisch warm
Salvia officinalis
Salbei
bitter, leicht aromatisch-scharf, adstringierend
thermisch leicht warm
Origanum majorana
Majoran
aromatisch-scharf, leicht bitter
thermisch warm
Foeniculum vulgare
Fenchel
süß, scharf
thermisch warm
Satureja hortensis
Bohnenkraut
scharf, leicht bitter
thermisch warm
Eleutherococcus senticosus
Taigawurzel
scharf, bitter, süß
thermisch warm
Armoracia rusticana
Meerrettich
sehr scharf
thermisch heiß
Cinnamomum cassia
Zimt
scharf, süß, adstringierend
thermisch heiß
Tropaeolum majus
Kapuzinerkresse
scharf-würzig, etwas bitter
thermisch sehr warm
Jasminum officinale
Jasmin
scharf, süßlich
thermisch warm
Syzygium aromaticum
Gewürznelke
scharf
thermisch warm
Zingiber officinale
Ingwer (getr. Wurzel)
scharf
thermisch warm
Pimpinella alba
Bibernelle
scharf
thermisch warm
▶Tab. 2.15 Phytoarzneien (süß, sauer), die die Blutbildung unterstützen bzw. das Blut nähren.
Name (lat.)