The Dream in Us: Eine "Lani & Flynn"-Kurzgeschichte - Katharina Pikos - kostenlos E-Book

The Dream in Us: Eine "Lani & Flynn"-Kurzgeschichte E-Book

Katharina Pikos

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Beschreibung

Lani und Flynn haben eine Zeit voller Höhen und Tiefen hinter sich, doch endlich ist Normalität in ihr Leben eingekehrt. Der Haken? Sie vermissen ihre besten Freunde Billie und Brendon, die am anderen Ende der Welt leben. Womöglich wäre es Zeit für ein weiteres Abenteuer? Dies ist eine Kurzgeschichte aus der Welt der spannenden New-Adult-Dilogie "Lani & Flynn".

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THE DREAM IN US

EINE “LANI & FLYNN”-KURZGESCHICHTE

KATHARINA PIKOS

1

LANI

»Ich hasse es, dass du so weit weg bist«, jammerte ich in das Telefon, ließ mich seufzend auf dem Bürostuhl nieder, der vor meinem kleinen Schreibtisch stand, und drehte mich hin und her. Als läge die Last der ganzen Welt auf meinen Schultern, warf ich meinen Kopf in den Nacken und atmete tief durch.

»Es geht mir doch genauso«, erklang es aus dem Smartphone. »Ohne dich ist es nicht dasselbe.«

Resigniert ließ ich den Kopf kreisen und betrachtete das Chaos, das auf meinem Tisch herrschte. Der geöffnete Laptop wurde zum Teil durch diverse Hefte und Bücher verdeckt, über denen wiederum kleine Klebezettel verteilt waren. Doch das, was meinen Blick wie magisch anzog, war das Bild, das in einem schlichten weißen Holzrahmen steckte.

Es zeigte meine beste Freundin und mich vor der Küste Portugals. Wir befanden uns auf einer der Felsformationen, die mich damals so in den Bann gezogen hatten, und lagen uns lachend in den Armen. Die Sonne stand hoch am wolkenlosen Himmel und ließ zauberhafte Reflexionen über das azurblaue Meer im Hintergrund schimmern.

Kaum zu glauben, dass der Roadtrip und die damit verbundene Aufregung inzwischen fast zwei Jahre her waren. Noch immer kam es mir so vor, als wären erst wenige Wochen vergangen. An meinem linken Unterarm prangte die Narbe, die mich täglich an die Grausamkeit erinnerte, die wir erlitten hatten. Die meisten Narben jedoch waren von außen nicht sichtbar, sondern steckten tief in unserem Inneren. Obwohl man sagte, dass die Zeit alle Wunden heilte, war ich mir nicht sicher, ob ich je vergessen würde, was geschehen war. Andererseits war es nicht das Ziel zu vergessen, sondern das Ganze zu verarbeiten. Und das, ja, ich glaubte, das schaffte ich so langsam.

»Weihnachten steht vor der Tür«, murmelte ich in mein Handy und nahm das gerahmte Bild in die Hand. »Darf ich mir etwas von dir wünschen?«

»Jederzeit, das weißt du doch.« Das Lächeln in der Stimme war kaum zu überhören.

»Kommt uns über die Feiertage besuchen«, bat ich und bemerkte, wie mein Herz anfing, in meiner Brust zu rasen. Mir war nicht bewusst, wie viel Angst ich vor einer ablehnenden Antwort hatte, ehe ich die Bitte geäußert hatte.

»Lani …« Billies Stimme war kaum mehr als ein Flüstern. »Du fehlst mir genauso, aber ich kann nicht über Weihnachten nach Europa fliegen. Mom und Dad würden mir das nicht verzeihen.«

Nachdem ich mich für Flynn entschieden hatte, war für mich klar, dass ich das Geologiestudium am University College in Dublin absolvieren würde, schließlich hielt mich in Lakewood nichts mehr. Abgesehen von Bonnie, meiner Stiefmom. Damals hatte ich gedacht, dass Billie womöglich dieselbe Entscheidung treffen würde wie ich, doch die Sehnsucht nach ihrer Familie war zu groß. Was ich total verstehen konnte, obwohl mir ihr Entschluss im ersten Moment den Boden unter den Füßen weggerissen hatte, wenn ich ehrlich war. Denn wie sollte ich in einer Welt ohne Billie klarkommen? Doch mit Flynn an meiner Seite und den heutigen Kommunikationsmöglichkeiten war es fast erträglich, meine Freundin nur ab und zu über einen Bildschirm zu sehen. Dafür hatte uns Brendon, Flynns bester Freund, alle überrascht und in Irland sämtliche Zelte abgebrochen, um mit Sybille nach Lakewood zu gehen. Seine Worte lauteten in etwa, dass er diese Bombe von einer Frau nicht ziehen lassen könne, da er das nicht überleben würde. Inzwischen studierten die beiden an der Washington State und teilten sich eine kleine Wohnung außerhalb des Campus.

»Vergiss, dass ich gefragt habe«, beschloss ich und stellte das Bild vorsichtig zurück auf meinen Schreibtisch. Das Letzte, was ich wollte, war, dass unser Telefonat bedrückend wurde. Also wurde es Zeit für einen Themenwechsel. »Wie läufts mit Brendon und dir? Haben sich deine Eltern inzwischen damit abgefunden, dass er kein Puertoricaner ist?«

Ein Schnauben drang durch den Hörer, und ich spürte förmlich, wie sie ihre Augen verdrehte. »Guter Witz. Aber irgendwann werden sie feststellen, dass ich keinen anderen will.«

»Das ist jedem klar, der euch ein einziges Mal zusammen erlebt. Sie verschließen nur die Augen davor, solange sie es noch können«, vermutete ich und wickelte unbewusst mit der freien Hand einige Haarsträhnen um den Finger.

»Sag das mal den diversen Männern, die sie immer zum Abendessen einladen, wenn Brendon verhindert ist«, murmelte sie.

»Nein!«, rief ich schockiert aus, weil ich mir gar nicht vorstellen wollte, was die armen Männer an diesen Abenden durchmachen mussten. »Das haben sie nicht getan!«

»Ich wünschte, es wäre nur ein Witz.« Billie sog tief die Luft ein, ehe sie sie mit einem langen Seufzen wieder ausstieß. »Aber man muss Brend zugutehalten, dass er mit keiner Wimper gezuckt hat, als er von den Versuchen meiner Eltern erfahren hat.«

»Redet ihr über mich?«, hörte ich die Stimme desjenigen leise im Hintergrund, über den wir eben sprachen.

»Hey Baby«, grüßte Billie ihren Freund und gab ihm offenbar einen geräuschvollen Schmatzer, zumindest hörte es sich so an, ehe sie sich lachend wieder ihres Smartphones bewusst wurde. »Sorry, Lani.«