The Swim - Annie Sonnenberg - E-Book

The Swim E-Book

Annie Sonnenberg

0,0
0,99 €

-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

Verloren in der Nordsee: Auf sich selbst zurückgeworfen, erlebt die Protagonistin ihr Triathlontraining als ein Kaleidoskop existentieller Einsichten. Familie, Freunde, Schuld, Vergebung, Unschuld: Die wilden Gewässer vor Sylt werden zur Bühne, auf der sich universelle Menschheitsfragen spiegeln, die conditio humana. Was zählt, wenn alles am Ende ist?

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
MOBI

Seitenzahl: 15

Veröffentlichungsjahr: 2021

Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Impressum

Text & Titelbild:

Annette Sonnenberg

Verlag:

Annette Sonnenberg

Rösekenwinkel 22, 38110 Braunschweig

[email protected]

Vertrieb:

epubli – ein Service der neopubli GmbH, Berlin

The Swim

Es ist ein sonniger Tag vor Sylt. Die Wassertemperatur liegt bei 12 Grad, außer versprengten Hundebesitzern befindet sich niemand am Strand. Auf dem Wasser erkennt man am Horizont ein Boot der Wasserschutzpolizei, davor eine Reihe von Stand-up-Paddleboards. Von oben sehen sie lustig aus: Wie langgezogene Spiegeleier, die in der Sonne braten und in denen man mit einem Essstäbchen rührt.

Das Bündel Mensch vor Hörnum brät und rührt nichts. Überhaupt nichts. Es kommt ihr vor, als sei sie schon ewig geschwommen: Links, rechts, links, rechts, der Kopf wendet sich mit jedem zweiten Kraulzug, die Rückenmuskeln arbeiten. Aber das geschieht mechanisch. Sie ist nicht richtig bei der Sache.

Sie versucht, ihre Umgebung wahrzunehmen. Die Unterwasserwelt vor Sylt ist reich, Fische und Quallen müssen unmittelbar in ihrer Nähe sein. Hummer vielleicht auch. Aber es funktioniert nicht: Sie sieht sie nicht. Selbst die Wellen verschwimmen zu noch gedrängterer Frequenz, verschwimmen zu einem Nebel, und der Sonnenschein, den sie zurückwerfen, zwingt sie immer wieder, die Augen zu schließen.

Die Sonne verschwindet hinter einer Wolke. Sie ist eine geübte Schwimmerin, die häufige Seitwärtsbewegung irritiert sie nicht: Sie öffnet die Augen und lässt sie auch auf. Es funktioniert nicht - alles, was sichtbar ist, sind die eigenen Hände. Ihre Unterarme sind im Schwarz des Neoprenanzugs unsichtbar, aber auch das nimmt sie nicht einmal wahr. Wieder verlässt sie der Mut: Sie spürt ihre schmerzenden Schultern, der Spann ihrer Füße und die Unterarme scheinen heiß vor Anstrengung trotz des kalten Wassers.