The Wedding Dates - Bis auf weiteres verliebt - Cara Connelly - E-Book
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The Wedding Dates - Bis auf weiteres verliebt E-Book

Cara Connelly

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Beschreibung

Immer nur Trauzeugin, niemals Braut: So war es immer, und so ist es auch nun wieder für die schüchterne Jan Marone. Auf dem Weg nach Key West zur Hochzeit ihrer Cousine schmiedet sie deshalb einen Plan: Sie will sich in eine neue Jan verwandeln. In dieser Woche wird sie ihre ruhige Art und unauffällige Kleidung zum Teufel schicken, sich in eine lebenslustige, begehrenswerte Frau verwandeln und sich einen heißen Typen angeln. Doch als Jan in Key West ankommt, stellt sie fest, dass das Hotel ihre Reservierung vermasselt hat. Jetzt muss sie sich ein winziges Zimmer mit ihrem besten Freund Mick McKenna teilen. Könnte Mick ihren Plan von "Es-wird-Zeit-für-eine-neue-Jan" gefährden? Eher nicht, denn Jan und Mick sind seit Kindertagen befreundet, und da war nie dieses gewisse Etwas zwischen ihnen. Oder etwa doch?

Cara Connellys Save-the-Date-Reihe - nie haben sich Gegensätze heißer angezogen!

The Wedding Dates - Fast gar nicht verliebt
The Wedding Dates - Küssen eigentlich verboten
The Wedding Dates - Liebe eher ausgeschlossen
The Wedding Dates - Bis auf weiteres verliebt
The Wedding Dates - Beinah gar kein Herzklopfen

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Seitenzahl: 157

Veröffentlichungsjahr: 2022

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Inhalt

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Über dieses Buch

Titel

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Über dieses Buch

Immer nur Trauzeugin, niemals Braut: So war es immer, und so ist es auch nun wieder für die schüchterne Jan Marone. Auf dem Weg nach Key West zur Hochzeit ihrer Cousine schmiedet sie deshalb einen Plan: Sie will sich in eine neue Jan verwandeln. In dieser Woche wird sie ihre ruhige Art und unauffällige Kleidung zum Teufel schicken, sich in eine lebenslustige, begehrenswerte Frau verwandeln und sich einen heißen Typen angeln. Doch als Jan in Key West ankommt, stellt sie fest, dass das Hotel ihre Reservierung vermasselt hat. Jetzt muss sie sich ein winziges Zimmer mit ihrem besten Freund Mick McKenna teilen. Könnte Mick ihren Plan von »Es-wird-Zeit-für-eine-neue-Jan« gefährden? Eher nicht, denn Jan und Mick sind seit Kindertagen befreundet, und da war nie dieses gewisse Etwas zwischen ihnen. Oder etwa doch?

CARA CONNELLY

The Wedding Dates

BIS AUF WEITERES VERLIEBT

Aus dem amerikanischen Englisch von Anita Nirschl

1

»Tut mir leid, Ma’am, da kann ich nichts machen.«

Jan Marone rang die Hände. »Aber ich habe reserviert!«

»Ich weiß, ich habe den Eintrag vor mir.« Die hübsche Blondine an der Rezeption tippte mitfühlend auf ihren Bildschirm. »Ich werde Ihnen sofort Ihre Anzahlung zurückerstatten.«

»Ich will keine Rückerstattung. Ich will ein Zimmer. Meine Cousine heiratet morgen, und ich gehöre zur Hochzeitsgesellschaft.«

Die junge Frau spreizte die Hände. »Das Problem ist, heute Morgen ist eine der Badewannen im oberen Stock übergelaufen, und dabei ist in Ihrem Zimmer die Decke heruntergekommen. Es ist an diesem Wochenende nicht benutzbar, und wir sind völlig ausgebucht.«

»Das verstehe ich ja.« Jan bemühte sich, höflich zu bleiben. Sie hörte diese Entschuldigung nun schon zum dritten Mal, aber das machte es nicht einfacher, sie zu schlucken. »Was ist mit Schwesterhotels?«

»Wir gehören keiner Kette an. Paradise Inn ist das älteste Hotel auf der Insel …«

Abwehrend hob Jan die Hand. Die Litanei kannte sie bereits. Das große, weitläufige Hotel war einzigartig und sehr typisch für das alte Key West. Genau deshalb hatte Jan hier gebucht.

»Können Sie mir wenigstens helfen, woanders ein Zimmer zu finden?«

»Es sind Frühlingsferien. Ich kann gern ein wenig herumtelefonieren, aber …« Ein entmutigendes Schulterzucken und eine Geste in Richtung der Kaffeemaschine.

Die junge Frau wirkte nicht besonders bekümmert, aber Jan schenkte ihr trotzdem ein Lächeln. »Danke, das weiß ich zu schätzen.«

Jan parkte ihren Koffer neben dem Couchtisch, dann ließ sie den Blick wehmütig durch die Lobby schweifen. Fenster und Türen standen offen, und die Korbmöbel sowie eine Fülle von Topfpflanzen ließen die Grenze zwischen drinnen und draußen verschwimmen. Eine warme, feuchte Brise wehte durch den luftigen Raum, und Jans ausgetrocknete Haut sog sie auf wie ein Schwamm.

Für jemanden, der New England noch nie verlassen hatte, war dies der Inbegriff eines Tropenurlaubs. Und es glitt ihr soeben wie Sand durch die Finger.

Mit einem wachsenden Gefühl von Niedergeschlagenheit spazierte sie durch eine Seitentür hinaus in einen tropischen Garten – Palmen, Hibiskus, ein murmelnder Wasserfall.

Ein Paradies.

Und in der Mitte ein glitzernder Pool, in dem ein herrlich sonnengebräunter, schlanker und muskulöser, ein Meter achtzig großer Mann träge auf einer Luftmatratze lag.

Jan betrachtete ihn selbstvergessen. Dichtes schwarzes Haar, kantiges Kinn, zu einem leichten Lächeln geformte volle Lippen. Und diese Arme, perfekte Arme, seitlich auf der Luftmatratze ausgestreckt, sodass die Finger im Wasser trieben.

Er wirkte absolut entspannt, ein Bild reinster sinnlicher Dekadenz. Paradise Inn sollte mit ihm werben – Frauen und schwule Männer würden in Scharen herbeiströmen.

Als hätte er ihren aufmerksamen Blick gespürt, hob der Traumtyp den Kopf und lächelte strahlend. »Hey, Jan, schieb deinen Hintern ins Wasser!«

Mick McKenna. Ihr bester und ältester Freund.

Er rollte sich von der Luftmatratze und stemmte sich aus dem Pool. Wasser strömte aus seinen grauen Surfershorts, als er über die Steinfliesen hinweg auf sie zukam.

Kurz vor ihr blieb er stehen und schüttelte seine Haare aus wie ein Labrador.

»Herrje! Wird dir das denn nie langweilig?« Sie wischte sich die Tropfen von der weißen Baumwollbluse.

Er lachte herzhaft und fröhlich. »Nie. Zieh dir einen Badeanzug an. Das Wasser hat dreißig Grad, einfach perfekt.«

»Das geht nicht. Sie haben kein Zimmer für mich.«

Das Grinsen verschwand. »Wieso das denn, verdammt?«

»Wasserschaden.« Sie zuckte die Schultern, als wäre es nicht weiter tragisch.

Als hätte sie sich nicht seit Monaten auf dieses Wochenende gefreut.

»Die werden doch wohl noch ein anderes Zimmer haben.« Mick machte Anstalten, an ihr vorbeizugehen, zweifellos um an der Rezeption in typischer McKenna-Manier Krach zu schlagen.

Sie legte ihm eine Hand auf den Arm. »Ich habe schon alles versucht. Sie beschaffen mir irgendwo anders auf der Insel ein Zimmer.«

Er fuhr sich mit den langen Fingern durchs Haar. »Nimm doch einfach meins«, bot er an. »Du hast dieses Hotel schließlich entdeckt, und es ist toll. Dann solltest du auch hier wohnen.«

»Vergiss es. Ich nehme dir nicht das Zimmer weg.« So gemein war sie nicht. Mick hätte ihr sein letztes Hemd überlassen – tatsächlich hatte er das im wahrsten Sinne des Wortes auch schon getan, mehr als einmal, seit sie klein waren. Aber sie würde ihn nicht aus seinem Zimmer vertreiben.

Er war schlau genug, nicht mit ihr zu diskutieren. Vor Enttäuschung ließ er ein wenig die Schultern hängen, aber hielt den Mund und schaute sie nur besorgt an, aus Augen, die noch blauer waren als der glitzernde Pool hinter ihm.

Sie brachte ein Lächeln zustande. »Kann ich dein Bad benutzen?«

»Klar.«

Sie folgte ihm ins Hotel, einen kurzen Gang entlang und in ein Zimmer, das zu achtzig Prozent aus Bett bestand.

»Huch! In den Bewertungen stand zwar, dass die Zimmer winzig sind, aber ojemine!«

Mick zuckte die Schultern. »Wer kommt schon nach Key West, um im Zimmer rumzusitzen?«

Das war typisch Mick. Er sah immer das Positive.

Mit einem schnellen Rundumblick nahm Jan die bescheidene Ausstattung wahr: kleiner Flachbildfernseher an der Wand, Minikühlschrank und ein winziger Schreibtisch, der zugleich als Nachttisch diente, mit einem Digitalwecker und einer kleinen Lampe darauf. Am Fuß des französischen Bettes stand Micks Koffer aufgeklappt auf einer schmalen Bank.

Jan schob sich seitlich am Bett vorbei und schloss sich im kleinsten Badezimmer der Welt ein: eine Toilette in Sparversion, eingezwängt zwischen einer Teetasse von Waschbecken und einer Duschkabine von der Größe einer Telefonzelle.

Alles war blitzsauber, aber eine falsche Bewegung, und sie würde auf den Hochzeitsfotos grün und blau geschlagene Ellbogen haben.

Während sie sich in der Teetasse die Hände wusch, machte sie den Fehler, sich im Spiegel darüber anzuschauen.

»Du bist der käsigste Mensch in Key West. Und erst deine Haare!« Nach sechs Stunden in drei Flugzeugen hingen die Strähnen wie Spaghetti aus ihrem Haarknoten.

Sie löste den Haargummi und fuhr sich mit den Fingern durch das wellige hellbraune Haar. Luftfeuchtigkeit hin oder her, dieses Wochenende würde sie es offen tragen.

Genau genommen würde sie es ab sofort immer offen tragen. »Weg mit dem Dutt«, sagte sie zu ihrem Spiegelbild und warf den Haargummi in den Abfalleimer.

Tag eins der neuen Jan.

Draußen im Schlafzimmer fand sie Mick ausgestreckt auf dem Bett vor. Er hatte die Hände hinter dem Kopf verschränkt und schaute sich eine Folge Simpsons an.

»Du machst das ganze Bett nass«, sagte sie automatisch.

»Das trocknet schon wieder.«

Typisch Mick, nie wegen irgendetwas besorgt, während sie sich ständig Sorgen machte. Und was hatte es ihr gebracht? Sie stand auf der Straße, während Mick gemütlich im Paradies hockte.

Und genau aus diesem Grund würde sie ihre alten, langweiligen Gewohnheiten ändern. Weil die ihr nichts brachten. Über. Haupt. Nichts.

»Wow.« Das kam von Mick. »Sind deine Haare lang geworden!«

»Ach ja.« Sie ließ sich neben ihm aufs Bett fallen. »Haare wachsen eben.«

»Es ist nur, weil du sie nie offen trägst.« Er streckte eine Hand aus und rieb die Spitzen zwischen den Fingern. »Echt weich.«

Sie musterte ihn. Manchmal wunderte sie sich über Mick.

Sie waren Freunde, seit er im Kindergarten Tommy Teeter zum Weinen gebracht hatte, weil der sie vom Klettergerüst geschubst hatte. Diese Freundschaft war nie verblasst. Nicht während der Jahre, in denen Jungs und Mädchen sich normalerweise nicht ausstehen können, und auch nicht während der Highschool-Zeit, als er der Quarterback war und sie ein Loser.

Jetzt, zwölf Jahre später, war er sozusagen immer noch Captain der Mannschaft. Zugführer bei der Feuerwehr und ein waschechter Held, der soeben eine glänzende Tapferkeitsmedaille errungen hatte sowie die ewige Dankbarkeit einer Mutter, weil er ihre achtjährige Tochter gerettet hatte.

Jan dagegen kämpfte nach wie vor darum, kein Loser zu sein. Sie war immer noch zu dünn, zu streberhaft, zu unscheinbar, um mehr zu sein als seine beste Freundin, sein Kumpel.

Aber manchmal … wenn er sie so ansah wie jetzt …

Ach was! Sie verscheuchte den Gedanken. Sie war nicht Micks Typ. Und ehrlich gesagt, ihr Typ war er auch nicht. Wenn sie je einen Mann finden sollte, dann würde er einen Schlipsträger-Beruf haben. Anwalt oder Buchhalter. Nicht etwas, wobei man jeden Tag sein Leben riskierte.

Denn in dem Punkt hatte ihre Mutter recht. Auch wenn sie ein Kontrollfreak war, neurotisch und paranoid, ganz zu schweigen von ihrer Flugangst, die auch der Grund war, warum sie nicht an dieser Hochzeit teilnahm.

Wenn es darum ging, welche Nachteile es mit sich brachte, wenn der eigene Ehemann einen gefährlichen Beruf hatte, konnte Jans Mutter aus Erfahrung sprechen.

Jemand klopfte an die Tür, und als Mick aufsprang und öffnete, stand die Blondine von der Rezeption vor ihm. »Hey, Barbie.«

Barbie? Im Ernst?

Barbie ließ den Blick von Micks nackter Brust langsam hoch zu seinen Lippen wandern. »Hi, Mick.« Atemlos.

Jan winkte ihr. »Suchen Sie mich? Haben Sie ein Zimmer für mich gefunden?«

Barbie riss sich von Micks Anblick los. »Äh, nein. Kein Zimmer.«

»Nirgendwo auf der Insel?« Mick fuhr sich mit der Hand durchs Haar. »Was für ein Mist!«, verkündete er.

»Es tut mir ja so leid.« Barbies Mitgefühl wirkte echt – allerdings galt es offenbar Mick und nicht Jan. »Die ganze Insel ist auf Monate ausgebucht. Selbst wenn jemand absagen sollte – jedes Hotel hat eine Warteliste. Da kann ich nichts machen.«

»Danke für die Mühe.« Mick schenkte Barbie ein Lächeln, das sie dahinschmelzen ließ. »Dann übernimmt Jan mein Zimmer. Für mich findet sich schon was.«

Jan hob ruckartig den Kopf. »Moment mal …«

Doch Barbie walzte ihren Einwurf nieder. »Ich habe ein Gästezimmer«, sagte sie zu Mick. »Sie könnten bei mir übernachten.«

»Nein.« Jan schüttelte entschieden den Kopf. »Nein, nein, nein, nein, nein.«

Mick hatte die Angewohnheit, Frauen wütend zu machen. Was nicht wirklich seine Schuld war, denn er machte ihnen nie irgendwelche Versprechungen. Das Problem war, dass Mick die Frauen liebte. Er konnte gar nicht anders, als ihnen das Gefühl zu geben, etwas Besonderes zu sein. Worauf ihre Fantasie mit ihnen durchging.

Wenn er bei ihren Plänen dann nicht mitspielte, nahmen die Dinge ziemlich schnell eine üble Wendung.

Es fehlte gerade noch, dass Barbie mitten in Julies Hochzeitsfeier hineinplatzte und Mick die Hochzeitstorte an den Kopf schmiss. Julie würde Jan die Schuld dafür geben, schließlich war Mick als ihr Begleiter hier.

Von all dem ahnte Barbie jedoch nichts. Sie klimperte Mick mit Wimpern zu, die so lang waren wie die ihrer Namensvetterin. »Wirklich, Mick, das macht mir nichts aus.«

»Mir aber«, wandte Jan ein. Es klang besitzergreifender als beabsichtigt.

Mick musste es bemerkt haben, denn er warf einen schnellen Blick in ihre Richtung, ein jäher blauer Blitz, der jeder ahnungslosen Frau den Atem geraubt hätte.

Und noch einiges mehr.

Aber Jan war nicht ahnungslos. Sie war von Anfang an dabei gewesen, schon als Mick noch lernen musste, mit seiner sexuellen Ausstrahlung umzugehen: sie nicht als Knüppel zu benutzen wie an der Highschool, sondern wie ein Laserschwert. Jan hatte sich stets aus der Gefahrenzone herausgehalten.

Manchmal, so wie eben, schwang er das Laserschwert achtlos in ihre Richtung.

Sie ignorierte den Stich und opferte sich für Braut und Bräutigam.

»Auch von mir vielen Dank«, sagte sie zu Barbie, »aber Mick bleibt hier bei mir.«

Das hatte sie doch wohl nicht wirklich gesagt!

Mick erstarrte. Ach du Scheiße! Drei Tage – und zwei Nächte! – in diesem Schuhkarton mit Jan?

Unmöglich.

Er öffnete schon den Mund, um das auch auszusprechen, schloss ihn jedoch wieder. Jan hatte offensichtlich keine Bedenken, ganz platonisch mit ihm das Zimmer zu teilen. Also war es sein Problem und nicht ihres, wenn er an diesem Wochenende vor lauter Frust die Wände hochging, weil er sie unbedingt nackt sehen wollte.

Lieber würde er sich das linke Ei abschneiden, als Jans Gefühle zu verletzen.

Barbie durchbohrte Jan mit einem finsteren Blick. »Ihr Koffer steht noch in der Lobby. Das Hotel ist nicht dafür zuständig, dass niemand damit davonspaziert.«

»Ich hole ihn.« Mick benutzte den Vorwand, um sich zu verdrücken.

In der Lobby ging er zum Wasserspender und kippte sich einen Becher eiskalte Flüssigkeit die trockene Kehle hinunter.

Herrje, sich mit Jan ein Zimmer teilen zu müssen, hatte ihm gerade noch gefehlt.

Er liebte sie seit zwanzig Jahren, während sie nie mehr als einen Freund in ihm gesehen hatte. Es würde die reinste Folter werden, mit ihr im selben Bett zu liegen.

Und als wäre das noch nicht schlimm genug, hätte das Timing kaum schlechter sein können. Schließlich stand er jetzt schon mit einem Bein im Irrenhaus und mit dem anderen auf einer Bananenschale. Und das alles wegen der Rettungsaktion, die ihm die Tapferkeitsmedaille eingebracht hatte.

Tapferkeit. Ha! Wenn die Leute von seinen Albträumen wüssten, würden sie ihn nicht mehr für so mutig halten. Besser gesagt, von diesem einen Albtraum, der jede Nacht wiederkehrte, in dem Mick erneut durchlebte, wie die Decke über ihm einstürzte und ihn nur um Zentimeter verfehlte.

Nur dass sie ihn im Traum nicht verfehlte. Im Traum fiel das Flammenmeer auf ihn herab, entriss ihm das kleine Mädchen, das darauf vertraute, von ihm gerettet zu werden, warf ihn zu Boden und grillte ihn bei lebendigem Leib.

Er erwachte jedes Mal schreiend, weil seine Lungen brannten und ihm die Haut von den Knochen schmolz.

Nicht ganz das Richtige für eine Pyjamaparty.

Mick erschauderte trotz der Hitze.

Als Barbie ihn ansprach, drehte er sich um und lächelte, eine automatische Reaktion auf die Gegenwart von Östrogen. Barbie fasste es offensichtlich als Ermutigung auf, denn sie tippte ihm mit einem Finger auf die Brust.

»Du hast eben nicht besonders begeistert ausgesehen«, sagte sie.

War das so offensichtlich?

»Ich verstehe das schon«, fuhr sie fort. »Du möchtest sie nicht verletzen. Aber ehrlich, willst du dir deswegen das Wochenende verderben?« Sie blinzelte mit ihren lavendelblauen Augen, langsam und einladend. »Ich kann dir hier in Key West Dinge zeigen, die Touristen sonst nicht zu sehen bekommen.«

Ihr Tonfall verriet, dass die ›Dinge‹, die sie ihm zeigen wollte, sich unter ihrem rüschenbesetzten Rock befanden.

Um die Wahrheit zu sagen, bei anderer Gelegenheit hätte er ihr Angebot angenommen. Aber nicht an diesem Wochenende. Was auch immer geschah, er wollte jede Minute mit Jan verbringen.

Und da eilte sie auch schon zu seiner Rettung herbei, die Hände wie eine eifersüchtige Freundin in die Hüften gestemmt. »Verdammt noch mal, Mick McKenna, dich kann man aber auch keine Minute aus den Augen lassen.« Sie schenkte Barbie einen grimmigen Blick, der deutlich besagte, dass sie die Finger von ihm lassen sollte.

Es war ein alter Trick, noch aus ihrer Highschool-Zeit, und sehr wirkungsvoll, wenn es darum ging, Frauen abzuwimmeln, die Jan zu gern aus dem Weg geschubst hätten, um an Mick heranzukommen.

Er spielte mit, indem er Jan einen Arm um die Schultern legte und sie an sich zog. »Danke für das Angebot«, sagte er zu Barbie. »Aber wir sind wegen einer Hochzeit hier. Für Sightseeing habe ich gar keine Zeit.«

Barbie rümpfte das kecke Näschen. »Falls du deine Meinung änderst: Du weißt ja, wo du mich findest.« Sie verschwand durch die Tür hinter der Rezeption.

Jan machte Anstalten, sich unter seinem Arm wegzuducken, aber er wies mit dem Kopf in Richtung Überwachungskamera. »Sie soll doch glauben, dass wir ein Paar sind, oder?«

Jan stieß ein verärgertes Zischen aus. »Mit dir kann man echt nirgendwo hingehen.«

»Ich bin eben eine Nervensäge.« Sie kehrten im Gleichschritt zu ihrem Zimmer zurück, wobei Mick Jans Rollkoffer hinter sich herzog.

Sobald die Tür hinter ihnen zufiel, fragte er sich erneut, ob er verrückt war. Das Zimmer war klaustrophobisch klein.

Und Jans zarter Duft – nach dem Erdbeershampoo, das sie seit der zehnten Klasse benutzte – erfüllte bereits die Luft und brachte ihn völlig aus der Fassung.

Während Jan ganz locker mit der Situation umging.

Sie klopfte aufs Bett, und er hievte ihren Koffer hinauf und blieb dann wie betäubt neben ihr stehen, während sie ihn öffnete. »Wir sollten unsere Hochzeitsklamotten ins Bad hängen«, sagte sie völlig sachlich. »Dann verlieren sich die Knitter schneller.«

Sie nahm ein geblümtes Kleid aus dem Koffer, und Mick erhaschte einen Blick auf das, was darunter lag.

Schwarze Spitzenhöschen.

Ein schwarzer Satin-BH.

Die Augen fielen ihm aus dem Kopf und kullerten aufs Bett.

NEIN!

Jan trug Oma-Unterhosen und BHs wie eine alte Jungfer. Weiße Baumwolle. Keine Spitze. Davon war er felsenfest überzeugt.

Sie sah sich um. »Wo ist dein Anzug?«

Er machte den Mund auf, aber es kamen keine Worte heraus.

»Mick? Hey, hast du einen Anfall? Kannst du atmen?« Sie ließ das Kleid fallen und presste ihr Ohr an seine Brust, um seine Lunge abzuhorchen.

Ihre Wange versengte ihm die Haut, direkt über seinem Herzen.

Die Hände zu Fäusten geballt, richtete er den Blick zur Zimmerdecke. »Alles bestens«, brachte er hervor. »Ich hatte schon seit zwanzig Jahren keinen Asthmaanfall mehr.«

»Hm, na ja, die Lunge hört sich wirklich frei an«, murmelte sie. »Aber dein Herz schlägt wie eine Trommel.«

Er machte einen halben Schritt rückwärts, fort von dem ellenlangen weichen Haar, das ihm kitzelnd über die nackte Brust strich wie Fingerspitzen, und prallte mit den Schultern gegen die Wand, dass es knallte.

Jan schaute zu ihm hoch, als wäre er ein Idiot. Er konnte die grünen Sprenkel in ihren kupferbraunen Augen erkennen. »Reiß die Wand nicht ein«, sagte sie, »sonst landen wir noch beide auf der Straße.«

Und dann wandte sie sich ab, ohne etwas von den Gefühlen zu ahnen, die in seinem Körper wüteten.