Therapeutische Unterstützung für pflegende Angehörige von Menschen mit Demenz - Gabriele Wilz - E-Book

Therapeutische Unterstützung für pflegende Angehörige von Menschen mit Demenz E-Book

Gabriele Wilz

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Beschreibung

Pflegende Angehörige von Demenzerkrankten sind mit äußerst belastenden Anforderungen und Lebensveränderungen konfrontiert, welche gravierende Auswirkungen auf die Gesundheit und Lebensqualität haben können. »Tele.TAnDem« ist ein indvidualisiertes Programm zur Unterstützung von pflegenden Angehörigenn von Menschen mit Demenz, das sowohl im telefonischen als auch im persönlichen Kontakt durchgeführt werden kann. Das Manual beschreibt anhand zahlreicher Fallbeispiele und praktischer Übungen das konkrete Vorgehen bei der Durchführung des Programmes. Das Manual beschäftigt sich zunächst mit den Besonderheiten der Lebenssituation von pflegenden Angehörigen und gibt einen ausführlichen Überblick über den aktuellen Forschungsstand. Zudem werden Instrumente zur Diagnostik der Pflegebelastung und den psychischen und physischen Belastungen vorgestellt. Anwenderorientiert wird anschließend die Durchführung des Tele.TAnDem-Programms beschrieben. Die einzelnen Bausteine behandeln Themen wie den Umgang mit herausforderndem Verhalten, Selbstfürsorge, Perfektionismus und Schuldgefühle, den Umgang mit Veränderung der Beziehung zum Erkrankten, Barrieren der Inanspruchnahme sozialer und professioneller Unterstützung, das Stressmanagement und die Emotionsregulation sowie das Annehmen eigener Grenzen und den Umgang mit Heimeinweisungen. Das Tele.TAnDem-Programm wurde hinsichtlich seiner Wirksamkeit überprüft und stellt bisher das einzige deutschsprachige Manual in diesem Bereich dar.

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Therapeutische Unterstützung für pflegende Angehörige von Menschen mit Demenz

[1][2]Therapeutische Unterstützung für pflegende Angehörige von Menschen mit Demenz

Das Tele.TAnDem-Behandlungsprogramm

von

Gabriele Wilz, Denise Schinköthe und Tanja Kalytta

[3]Prof. Dr. Gabriele Wilz, geb. 1966. 1986–1993 Studium der Psychologie in Marburg. 1998 Promotion. 2008 Habilitation. Approbierte Psychologische Psychotherapeutin (Verhaltenstherapie) und Supervisorin. Seit 2009 Professorin für klinisch-psychologische Intervention an der Friedrich-Schiller-Universität Jena und Leitung der Ambulanz für Forschung und Lehre. Leitung des Weiterbildungsstudiums Psychotherapie an der FSU Jena. Forschungsschwerpunkte: Psychotherapeutische Interventionen für pflegende Angehörige und für Angehörige von Menschen mit chronischen Erkrankungen, Psychotherapie im Alter, Ressourcenaktivierung in der Psychotherapie und Prävention, Tagebuchverfahren und therapeutisches Schreiben in der Psychotherapie.

Denise Schinköthe, geb. 1982. Psychologin (M. Sc.), Studium der Psychologie in Erfurt und Basel, Approbierte Psychologische Psychotherapeutin (Kognitive Verhaltenstherapie). Seit 2009 wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Abteilung klinisch-psychologische Intervention an der Friedrich-Schiller-Universität Jena sowie Forschungstherapeutin in der Ambulanz für Forschung und Lehre. Forschungsschwerpunkte: Kognitive Verhaltenstherapie sowie Akzeptanz und Commitment Therapie für Angehörige Demenzerkrankter, psychotherapeutische Prozessforschung, therapeutische Adhärenz, Kompetenz und Beziehung.

Dipl.-Psych. Tanja Kalytta, geb. 1976. 1995–2003 Studium der Psychologie in Potsdam. Approbierte Psychologische Psychotherapeutin (Verhaltenstherapie) und Kursleiterin für Stressbewältigung. Seit 2009 wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Abteilung für klinisch-psychologische Intervention an der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Dozententätigkeit an einem anerkannten Ausbildungsinstitut. Forschungsschwerpunkte: Psychotherapeutische Interventionen für pflegende Angehörige von Menschen mit Demenzerkrankungen, Psychotherapie im Alter, Inanspruchnahme von Unterstützungsleistungen durch pflegende Angehörige, Multiplikatorenkonzept zum Stress- und Ressourcenmanagement.

Wichtiger Hinweis: Der Verlag hat gemeinsam mit den Autoren bzw. den Herausgebern große Mühe darauf verwandt, dass alle in diesem Buch enthaltenen Informationen (Programme, Verfahren, Mengen, Dosierungen, Applikationen etc.) entsprechend dem Wissensstand bei Fertigstellung des Werkes abgedruckt oder in digitaler Form wiedergegeben wurden. Trotz sorgfältiger Manuskriptherstellung und Korrektur des Satzes und der digitalen Produkte können Fehler nicht ganz ausgeschlossen werden. Autoren bzw. Herausgeber und Verlag übernehmen infolgedessen keine Verantwortung und keine daraus folgende oder sonstige Haftung, die auf irgendeine Art aus der Benutzung der in dem Werk enthaltenen Informationen oder Teilen davon entsteht. Geschützte Warennamen (Warenzeichen) werden nicht besonders kenntlich gemacht. Aus dem Fehlen eines solchen Hinweises kann also nicht geschlossen werden, dass es sich um einen freien Warennamen handelt.

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Satz: ARThür Grafik-Design & Kunst, Weimar

Format: EPUB

Print: ISBN 978-3-8017-2546-4E-Book-Format: ISBN 978-3-8409-2546-7 (PDF), ISBN 978-3-8444-2546-8 (EPUB) http://doi.org/10.1026/02546-000

eBook-Herstellung und Auslieferung: Brockhaus Commission, Kornwestheim www.brocom.de

[4]Nutzungsbedingungen:

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Diese Bestimmungen gelten gegebenenfalls auch für zum E-Book gehörende Audiodateien.

Anmerkung:

Sofern der Printausgabe eine CD-ROM beigefügt ist, sind die Materialien/Arbeitsblätter, die sich darauf befinden, bereits Bestandteil dieses E-Books.

[5]Inhaltsverzeichnis

Vorwort

Kapitel 1: Anforderungen, Belastungen und gesundheitliche Auswirkungen der Pflege

1.1 Einleitung

1.2 Überblick zu den spezifischen Belastungen bei der Betreuung und Pflege eines Demenzerkrankten

1.3 Modelle und Prädiktoren der Belastung und Belastungsverarbeitung

1.3.1 Verhaltenseinschränkungen und -auffälligkeiten sowie nicht kognitive Krankheitssymptome und neuropsychiatrische Störungen

1.3.2 Trauer und Verlusterleben der pflegenden Angehörigen

1.3.3 Wahrnehmen der negativen Befindlichkeit des Demenzerkrankten

1.3.4 Rollenwechsel und Übernahme neuer Rollen

1.3.5 Soziale Isolation und nicht ausreichende soziale Unterstützung

1.4 Bewältigungsstrategien von pflegenden Angehörigen

1.5 Positive Aspekte der Pflege

Kapitel 2: Bedarf und Wirksamkeit psychosozialer Unterstützung

2.1 Bedarf an hilfreichen Angehörigeninterventionen bei Demenz

2.2 Anforderungen an hilfreiche Angehörigeninterventionen bei Demenz

2.3 Darstellung des aktuellen Forschungsstands zu wissenschaftlich evaluierten Interventionsstudien

2.4 Zusammenfassende Empfehlungen für Angehörigeninterventionen bei Demenz

2.4.1 Empfehlungen zur zeitlichen Intensität und Dauer der Intervention

2.4.2 Empfehlungen zu den Settingbedingungen

2.5 Evaluationsergebnisse zur telefonischen Therapie für Angehörige von Demenzerkrankten – Tele.TAnDem

2.5.1 Überblick zu den Inhalten und Settingbedingungen des Interventionskonzepts

2.5.2 Design und Durchführung der Interventionsstudie Tele.TAnDem

2.5.3 Evaluationsergebnisse zu Tele.TAnDem

Kapitel 3: Hilfreiche Informationen für Angehörige zu Demenz und pflegespezifischen Themen

3.1 Krankheitsspezifische Themen

3.1.1 Diagnose Demenz

3.1.2 Verlauf der Erkrankung

3.1.3 Schwierige Verhaltensweisen bei Demenz

3.1.4 Ursachen von schwierigen Verhaltensweisen

3.2 Medizinische Fragen

3.3 Pflegebezogene Fragen

3.4 Rechtliche Fragen

3.5 Finanzielle Fragen

[6]Kapitel 4: Diagnostische Instrumente für pflegende Angehörige Demenzerkrankter

4.1 Fragebögen für pflegende Angehörige

4.1.1 Psychische und körperliche Belastungsmaße

4.1.2 Fragebögen zu spezifischen Themen hinsichtlich der Pflegesituation

4.2 Fragebögen zur subjektiven Einschätzung von Verhaltensauffälligkeiten des Demenzerkrankten

4.3 Einschätzung des Schweregrades der Demenz

Kapitel 5: Therapeutische Haltung und Beziehungsgestaltung

5.1 Die Angehörigen sind die Pflegeexperten

5.2 Therapeutin und Angehörige sind gleichgestellt

5.3 Die Angehörigen tun ihr Bestes – Wertschätzung und Validierung der Leistungen

5.4 Isolation und starkes Leid – Empathie und Geduld

5.5 Unveränderliche Belastungen und Kontrollverlust – Konfrontation und Akzeptanz

Kapitel 6: Therapeutische Inhalte, Interventionsmethoden und Rahmenbedingungen

6.1 Individualisierte Therapie

6.2 Setting

6.3 Phasen der therapeutischen Gespräche und Sitzungsstruktur

6.4 Die Arbeit zwischen den Sitzungen – Therapeutische Hausaufgaben

Kapitel 7: Erstgespräch und Beziehungsaufbau

7.1 Ziele des Moduls

7.2 Therapeutisches Vorgehen

7.2.1 Beziehungsaufbau und Informationsvermittlung

7.2.2 Exploration der Pflegesituation

7.2.3 Analyse und Auswahl der Hauptproblembereiche

7.2.4 Aufbau einer Veränderungsmotivation

7.2.5 Zieldefinition

7.2.6 Abschluss des Erstgesprächs

Kapitel 8: „Ich bin auf dem Land aufgewachsen und da war das selbstverständlich“ – Veränderung von dysfunktionalen Einstellungen und Bewertungen

8.1 Ziele des Moduls

8.2 Therapeutisches Vorgehen

8.2.1 Identifikation, Irritation und Disputation dysfunktionaler Annahmen

8.2.2 Imaginationsübungen zur Identifikation und Veränderung dysfunktionaler Annahmen

8.2.3 Dysfunktionale Gedanken und deren Einfluss auf die Stimmung und das Verhalten

Kapitel 9: „Du bist doch hier zu Hause!“ – Umgang mit schwierigen Verhaltensweisen

9.1 Ziele des Moduls

9.2 Therapeutisches Vorgehen

9.2.1 Psychoedukation und Geleitetes Entdecken

9.2.2 Exploration von schwierigen Verhaltensweisen und Förderung der Selbstöffnung

[7]9.2.3 Problemanalyse

9.2.4 Ziele für einen besseren Umgang mit schwierigen Verhaltensweisen

9.2.5 Modifikation von Bewertungen

9.2.6 Problemlösestrategien zur Verhaltensänderung

9.2.7 Annehmen von Gefühlen bei schwierigem Verhalten

Kapitel 10: „Wut ist völlig normal“ – Stressmanagement und Emotionsregulation

10.1 Ziele des Moduls

10.2 Therapeutisches Vorgehen

10.2.1 Entkatastrophisierung und Normalisierung von Wut und Ärger in akuten Stresssituationen

10.2.2 Umgang mit starker Emotionalität – Vier Schritte zum Umgang mit akuten Stresssituationen nach Kaluza

10.2.3 Förderung von Verständnis und Akzeptanz

10.2.4 Arbeit am generellen Anspannungsniveau

Kapitel 11: „Und wo bleibe ich?“ – Selbstfürsorge und Aufbau werteorientierter, angenehmer Aktivitäten

11.1 Ziele des Moduls

11.2 Therapeutisches Vorgehen

11.2.1 Förderung von Selbstfürsorge und Aufnahme ausgleichender Aktivitäten

11.2.2 Förderung von Selbstfürsorge und Sammlung, Auswahl und Planung ausgleichender Aktivitäten

11.2.3 Problemlösetraining zur Planung und Umsetzung der angenehmen Aktivitäten

11.2.4 Reflexion der Umsetzung von Selbstfürsorge und geplanten angenehmen Aktivitäten

11.2.5 Umgang mit schlechtem Gewissen und Schuldgefühlen – Normalisierung und Akzeptanz

Kapitel 12: „Von der Diagnose bis zum Tod“ – Umgang mit Veränderung, Verlust und Trauer

12.1 Ziele des Moduls

12.2 Therapeutisches Vorgehen

12.2.1 Wahrnehmen und Ausdrücken von belastenden Gedanken und Gefühlen

12.2.2 Auseinandersetzung und Umgang mit Gefühlen von Trauer, Schuld und Angst

12.2.3 Akzeptanz von Gedanken und Gefühlen

12.2.4 Identifikation und Bearbeitung dysfunktionaler Gedanken in Bezug auf emotionales Erleben

12.2.5 Arbeit an der Rollenneudefinition

12.2.6 Ressourcenaktivierung

12.3 Die Zeit nach dem Tod des Demenzerkrankten

12.3.1 Folgen antizipatorischer Trauer

12.3.2 Komplizierte Trauerreaktion

Kapitel 13: „Ich muss das alleine schaffen“ – Unterstützungsmöglichkeiten für Angehörige von Demenzerkrankten

13.1 Ziele des Moduls

13.2 Bedarf an Unterstützung ermitteln

[8]13.3 Barrieren der Inanspruchnahme von Unterstützung überwinden

13.4 Den richtigen Zeitpunkt für Unterstützung finden

13.5 Unterstützungsmöglichkeiten suchen

13.6 Schwierigkeiten der Inanspruchnahme

13.6.1 Um Unterstützung bitten

13.6.2 Zusammenarbeit mit professionellen Diensten

13.6.3 Unterstützung durch die Therapeutin bei rechtlichen und organisatorischen Fragen

Kapitel 14: „Ein Heimplatz für den Notfall“ – Wenn die Grenzen der häuslichen Pflege erreicht sind

14.1 Ziele des Moduls

14.2 Faktoren der Entscheidungsfindung

14.2.1 Förderung der Reflexion der Belastungsgrenze

14.2.2 Schuldgefühle und Angst, die falsche Entscheidung zu treffen

14.2.3 Informationen zur institutionellen Pflege

14.3 Unterstützung bei der Entscheidungsfindung

14.3.1 Reflexion der positiven und negativen Aspekte sowie Konsequenzen einer Heimversorgung

14.3.2 Erarbeiten von realistischen Erwartungen hinsichtlich der Heimversorgung

14.4 Die Versorgung in der Notfallsituation

14.5 Umgang mit der Entscheidung

14.6 Therapeutisches Vorgehen bei nicht tragbaren Pflegesituationen

Kapitel 15: Abschluss der Therapie

15.1 Ziele des Moduls

15.2 Therapeutisches Vorgehen

15.2.1 Auswertung der erreichten Ziele

15.2.2 Sammeln von Bewältigungsmöglichkeiten und Aufrechterhaltung der Erfolge

15.2.3 Umgang mit Krisen

15.2.4 Aufnahme weiterer Unterstützungsangebote

15.2.5 Rückmeldung an die Therapeutin

15.2.6 Verabschiedung

Literatur

Anhang

Übersicht über die Materialien auf der CD-ROM

CD-ROM

Die CD-ROM enthält PDF-Dateien aller Materialien, die bei der Durchführung des Programms verwendet werden können.

Die PDF-Dateien können mit dem Programm Acrobat® Reader (eine kostenlose Version ist unter http://www.adobe.com/de/products/reader.html erhältlich) gelesen und ausgedruckt werden.

[9]Vorwort

„Mein Befinden hat sich verbessert, ich habe neue Denkweisen über die Dinge, die man nicht ändern kann. Ich konnte erst dadurch verstehen, wie sich mein Angehöriger fühlt. Ich streite weniger mit meinem Mann, wenn er aggressiv wird, verhalte mich ruhiger. Ich akzeptiere jetzt mehr die Krankheit meines Mannes.“

Pflegende Angehörige von Menschen mit Demenz sind mit belastenden Herausforderungen konfrontiert, die sich aufgrund des progredienten Verlaufs der Erkrankung immer wieder verändern können. Diese Veränderungen bei einem nahe stehenden Menschen wahrzunehmen, zu akzeptieren, in die Beziehung zu integrieren und damit umgehen zu lernen, stellt eine enorme psychische Anpassungsleistung dar. Vor allem die täglich erlebten Verluste in der Beziehung zum Erkrankten, die Rollenveränderungen, der Umgang mit herausfordernden Verhaltensweisen und Persönlichkeitsveränderungen und die zeitliche Eingebundenheit in die verantwortungsvolle Betreuung und Pflege werden als besonders belastend erlebt.

Aufgrund der Komplexität der psychischen Anforderungen sowie Lebensveränderungen durch die Pflege sollte für ein Therapiekonzept für Angehörige von Menschen mit Demenz ein breites Spektrum an unterstützenden Interventionen zur Verfügung stehen, um individualisiert auf die verschiedenen emotionalen und problembezogenen Alltagsanforderungen der Angehörigen reagieren zu können. Die kognitive Verhaltenstherapie bietet sowohl Strategien zum aktiven Problemlösen wie auch Verfahren zum Umgang mit dysfunktionalen Gedanken, belastenden Emotionen und nicht veränderbaren Situationen. Daher haben wir diese Methoden für Angehörige von Menschen mit Demenz modifiziert und daraus das Tele.TAn-Dem-Programm konzipiert (Tele.TAnDem – Telefonische Therapie für Angehörige von Menschen mit Demenz). Die folgenden Zitate von Angehörigen, die an unserem Behandlungsprogramm teilgenommen haben, zeigen, dass die therapeutischen Ansatzpunkte – aus dem Zusammenspiel von Kognition, Emotion und Verhalten – genutzt und als hilfreich erlebt wurden.

„Die Beratung hat mein Verhalten und meine Denkweisen verändert.“

„Meine Therapeutin gab mir Hilfe, neue Perspektiven, Zeit, zu mir selbst zu kommen, und half mir bei Schuldgefühlen, diese zu verstehen. Angst vor bestimmten Dingen hat sie mir durch ihre ‚helfende, verstehende, verständnisvolle‘ Argumentation (ziemlich) nehmen können.“

„Ich fühle mich belastbarer und reagiere gelassener als früher. Ich bin in der Lage, Situationen und Verhaltensweisen der Erkrankten zuzulassen und auch auszuhalten. Zumindest zeitweise.“

„Es gibt, bzw. ich sehe wieder einen Sinn im Leben; vorher konnte ich mir nicht vorstellen, dass es so weitergehen kann (ein Gefangener hat es doch da schöner). Ich kann wieder Zeit für mich nehmen, ohne ein schlechtes Gewissen zu haben.“

„Tele.TAnDem“ ist ein individualisiertes Programm, das sowohl im telefonischen als auch im persönlichen Gespräch durchgeführt werden kann. Die Entstehung des Manuals basiert auf unseren langjährigen Erfahrungen in der Arbeit mit pflegenden Angehörigen im Rahmen verschiedener Interventionsstudien.1

Das Manual beschreibt anhand zahlreicher Fallbeispiele und praktischer Übungen das konkrete Vorgehen bei der Durchführung des Programms. Zunächst wird ein Überblick zu den Besonderheiten der Lebenssituation von pflegenden Angehörigen und über den aktuellen Forschungsstand hinsichtlich Angehörigeninterventionen gegeben. Zudem werden Instrumente zur Diagnostik der Pflegebelastung und der psychischen und körperlichen Belastungen vorgestellt. Anwenderorientiert wird anschließend die Durchführung des Tele.TAnDem-Programms beschrieben. Die einzelnen Module behandeln Themen wie den [10]Umgang mit Schuldgefühlen und Perfektionismus, herausfordernde Verhaltensweisen bei Menschen mit Demenz, Stressmanagement und Emotionsregulation, Selbstfürsorge, den Umgang mit Verlusten und der Veränderung der Beziehung zum Erkrankten, Barrieren der Inanspruchnahme sozialer und professioneller Unterstützung sowie das Annehmen eigener Grenzen und den Umgang mit Heimeinweisungen.

Auf der CD-ROM im Anhang haben wir zur Erleichterung der therapeutischen Arbeit die wichtigsten Arbeitsmaterialien zum Ausdrucken zusammengestellt.

Das Manual wurde in erster Linie für die Einzelbehandlung von pflegenden Angehörigen konzipiert, kann aber auch auf Gruppensettings, beispielsweise in Kliniken, adaptiert werden. Die Wirksamkeit des Manuals basiert auf der Umsetzung durch Psychologinnen mit einer Qualifikation in kognitiver Verhaltenstherapie.

Insbesondere möchten wir uns bei den zahlreichen pflegenden Angehörigen, die an unseren Interventionsstudien teilgenommen haben, bedanken. Wir danken Ihnen für Ihr Vertrauen in unsere Arbeit, ihre Offenheit und ihr Interesse an der Weiterentwicklung unseres Behandlungsprogramms. Ohne die Weitergabe ihres Erfahrungsschatzes im Umgang mit Demenzerkrankten wäre die Entstehung eines solchen Manuals mit vielen Fallbeispielen und praktischen Hinweisen nicht möglich gewesen. Wir möchten an dieser Stelle unseren Respekt gegenüber der immensen Leistung pflegender Angehöriger aussprechen und hoffen, mit unserer Arbeit langfristig zu ihrer Unterstützung beitragen zu können.

Unseren Dank möchten wir auch den Therapeutinnen aussprechen, die sich mit viel Engagement den Anliegen der Angehörigen gewidmet und im Rahmen von Supervisionssitzungen ihre Erfahrungen mit uns geteilt haben. Dadurch konnte ein umfassendes Repertoire an therapeutischen Möglichkeiten und Techniken entstehen, welche in der Praxis erprobt und spezifisch an die Bedürfnisse von Angehörigen von Menschen mit Demenz angepasst sind. Wir danken Kathi Albrecht, Beate Czerwon, Lydia Franke, Katharina Grams, Katrin Große, Ruth Haferkamp, Friederike Huget, Marie Jüngst, Franka Möllmann-Hofmann, Silvana Polotzek, Anne-Katrin Risch, Claudia Schneider, Susann Taeger, Tamara Thurn, Michael Wenz, Katharina Wurm und Johanna Zimmer.

Ein besonderes Dankeschön gilt der Deutschen Alzheimer Gesellschaft e.V. und der Alzheimer Gesellschaft München e.V., insbesondere Sabine Jansen und Bianca Broda, die uns sehr hilfreiche Anregungen gegeben haben und die Therapeutinnen beratend unterstützt haben.

Jena, im April 2014

Gabriele Wilz, Denise Schinköthe und Tanja Kalytta

Anmerkung: Da die Mehrzahl der Pflegepersonen weiblichen Geschlechts sind und in unseren Studien fast ausschließlich weibliche Therapeutinnen tätig waren, haben wir uns für die weiblichen Formen „Angehörige“ und „Therapeutin“ entschieden, möchten aber an dieser Stelle betonen, dass immer auch das männliche Geschlecht angesprochen wird.

1 Förderung durch das Bundesministerium für Gesundheit im Rahmen der Forschungsprogramme: Leuchtturmprojekt Demenz LTDEMENZ-44-092 und Zukunftswerkstatt Demenz ZWDN-320-008.

[11]Kapitel 1

Anforderungen, Belastungen und gesundheitliche Auswirkungen der Pflege

Dieses Kapitel gibt einen Überblick über die spezifischen Belastungen, die bei der Betreuung und Pflege eines an Demenz erkrankten Menschen entstehen können. Es werden entsprechende Modelle und Prädiktoren vorgestellt, die bei der Entstehung individueller Belastungserfahrungen eine entscheidende Rolle spielen können. Zudem werden Bewältigungsstrategien und positive Aspekte der Pflege thematisiert.

1.1 Einleitung

Die Anzahl Demenzerkrankter in Deutschland wird für das Jahr 2050 auf etwa drei Millionen geschätzt (Statistisches Bundesamt, 2009). Da eine kausale Therapie der Demenz bislang nicht vorliegt, wird die Gewährleistung der Betreuung Demenzerkrankter in den nächsten Jahrzehnten zu einer gesundheitspolitischen und familiären Herausforderung. Entgegen stereotyper Bilder von der „Abschiebung ins Pflegeheim“ werden fast 70 % der Menschen mit Demenz zu Hause versorgt (Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, 2013), wovon rund zwei Drittel ausschließlich von Familienangehörigen, meist Ehefrauen und (Schwieger-)Töchtern, gepflegt werden (Deutsche Alzheimer Gesellschaft, 2012).

Die Angehörigen sind in der Regel aufgrund der spezifischen Symptomatik der Demenzerkrankung mit besonders belastenden Problemsituationen konfrontiert, die sich zum einen täglich und zum anderen im progredienten Krankheitsverlauf stetig verändern können. Die Pflege eines Demenzerkrankten kann daher als eine extrem fordernde Aufgabe bezeichnet werden, in der ständig neue Anforderungen im Alltag und Veränderungen der erkrankten Person zu bewältigen sind. Diese Vielzahl an Herausforderungen und Belastungen verursacht häufig gesundheitliche Beeinträchtigungen. Neben erhöhten Morbiditätsraten (Pinquart & Sörensen, 2006) und Mortalitätsraten (Schulz & Beach, 1999) wurde eine deutlich stärkere Beeinträchtigung der psychischen und körperlichen Gesundheit bei pflegenden Angehörigen Demenzerkrankter zu gesunden Vergleichspopulationen oder pflegenden Angehörigen anderer chronisch Erkrankter festgestellt (Pinquart & Sörensen, 2003). Vor allem depressive Symptome im klinisch auffälligen Bereich (30 bis 50 %, Joling et al., 2010; Wilz, Küssner & Kalytta, 2005), höhere Prävalenzraten von Angst (25 %, Cooper, Balamurali, Selwood & Livingston, 2007) und eine deutlich geringere Lebensqualität wurden von den Angehörigen berichtet (Thomas et al., 2006). Gesundheitliche Beeinträchtigungen konnten auch hinsichtlich physiologischer Parameter wie Immunfunktion und Heilungsdauer bei Wunden nachgewiesen werden (Vedhara et al., 1999). Insbesondere pflegende Frauen, die mit über 70 % die größte Gruppe darstellen, sind besonders belastet (Nordtug, Krokstad & Holen, 2011; Wilz & Kalytta, 2008; Wilz et al., 2005). In der Studie von Cuijpers wurde entsprechend eine drei- bis viermal höhere Prävalenzrate für depressive Symptome bei pflegenden Frauen festgestellt (37.9 % versus 10.3 %; Cuijpers, 2005).

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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