Thick and Creamy: Köstlich cremig - Shea Balik - E-Book

Thick and Creamy: Köstlich cremig E-Book

Shea Balik

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Beschreibung

Willkommen in Cedar Falls, einer kleinen Stadt in North Carolina inmitten der Smokey Mountains, wo die Menschen freundlich und die Männer heiß sind. Sobald Taden McIntires Blick auf Will Cunningham fällt, ist er von dem blauäugigen Blondschopf gefesselt. Selbst als er zurückgewiesen wird, kann Taden seine Gedanken nicht von dem sündhaft scharfen Mann abwenden. Will Cunningham hätte sich nicht darüber wundern sollen, dass sein Freund – oder besser gesagt, Ex-Freund – ihn an Silvester nicht nur sitzen lässt, sondern auch noch in einer Kleinstadt zurücklässt, die zwei Stunden von ihrer Wohnung in Atlanta entfernt liegt. Gerade als er denkt, dass dies das schlimmste Silvester aller Zeiten werden könnte, tritt Taden buchstäblich in sein Leben und weigert sich, wieder zu verschwinden. Taden hat etwas an sich, das den Sub in Will anspricht, aber er hat sich geschworen, diesen Weg nie wieder einzuschlagen. Kann Will seine Probleme aus der Vergangenheit überwinden und Taden eine Chance geben? Ein homoerotischer Liebesroman für Erwachsene mit explizitem Inhalt. Jeder Band dieser Reihe geht auf die romantische Beziehung eines anderen Paares ein. Länge: rund 43.000 Wörter

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Inhaltsverzeichnis

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Kapitel 9

Kapitel 10

Kapitel 11

Kapitel 12

Kapitel 13

Kapitel 14

Kapitel 15

Kapitel 16

Kapitel 17

Kapitel 18

Kapitel 19

Epilog

ÜBER SHEA BALIK

LESEPROBE:

Thick and Creamy: Köstlich cremig

Willkommen in Cedar Falls, einer kleinen Stadt in North Carolina inmitten der Smokey Mountains, wo die Menschen freundlich und die Männer heiß sind.

Sobald Taden McIntires Blick auf Will Cunningham fällt, ist er von dem blauäugigen Blondschopf gefesselt. Selbst als er zurückgewiesen wird, kann Taden seine Gedanken nicht von dem sündhaft scharfen Mann abwenden.

Will Cunningham hätte sich nicht darüber wundern sollen, dass sein Freund – oder besser gesagt, Ex-Freund – ihn an Silvester nicht nur sitzen lässt, sondern auch noch in einer Kleinstadt zurücklässt, die zwei Stunden von ihrer Wohnung in Atlanta entfernt liegt. Gerade als er denkt, dass dies das schlimmste Silvester aller Zeiten werden könnte, tritt Taden buchstäblich in sein Leben und weigert sich, wieder zu verschwinden.

Taden hat etwas an sich, das den Sub in Will anspricht, aber er hat sich geschworen, diesen Weg nie wieder einzuschlagen. Kann Will seine Probleme aus der Vergangenheit überwinden und Taden eine Chance geben?

Ein homoerotischer Liebesroman für Erwachsene mit explizitem Inhalt. Jeder Band dieser Reihe geht auf die romantische Beziehung eines anderen Paares ein.

Länge: rund 43.000 Wörter

SHEA BALIK

Thick and Creamy: Köstlich cremig

Cedar Falls 10

Ein homoerotischer Liebesroman für Erwachsene

ME AND THE MUSE PUBLISHING

www.meandthemuse.com

Copyright © der englischen Originalausgabe „Thick and Creamy“:

Shea Balik

Copyright © der deutschsprachigen Ausgabe und veröffentlicht von:

Me and the Muse Publishing – Sage Marlowe

Hohenstaufenring 62, 50674 Köln, 2023

Copyright © Cover Design: Sinfully Sweet Designs

URHEBERRECHTLICH GESCHÜTZT:

Dieses Buch darf ohne vorherige eindeutige schriftliche Zustimmung des Urheberrechtsinhabers in keinerlei Form, weder ganz noch auszugsweise, vervielfältigt und / oder vertrieben werden. Dies beinhaltet auch die elektronische und fotografische Vervielfältigung sowie zukünftig entwickelte Methoden. Ebenso ist die kostenlose Weitergabe dieses Buches, beispielsweise über sogenannte File-Sharing Sites ausdrücklich untersagt.

Mit dem Erwerb eines E-Books erhält der Käufer die Lizenz zur persönlichen Nutzung, ist jedoch nicht zur Weitergabe des Inhaltes an Dritte, weder gegen Entgelt noch kostenlos, berechtigt.

Alle in diesem Buch vorkommenden Personen und Handlungen sind frei erfunden. Jegliche Ähnlichkeit zu realen, lebenden oder verstorbenen Personen ist rein zufällig. Sofern Namen real existierender Personen, Orte und Marken verwendet werden, geschieht dies in einem rein fiktiven Zusammenhang.

Bitte beachten:

Einige unserer Titel enthalten Hinweise auf und Beschreibungen sexueller Handlungen, die möglicherweise eine Gefährdung körperlicher und geistiger Gesundheit darstellen können. Mit der Beschreibung solcher Praktiken erheben wir keinen Anspruch auf deren tatsächliche Durchführbarkeit und übernehmen keine Verantwortung für etwaige Verletzungen oder Schäden, die bei der Nachstellung solcher oder vergleichbarer Handlungen entstehen. Generell raten wir unseren Lesern davon ab, potenziell gefährliche Sexualpraktiken ohne entsprechende Sicherheitsvorkehrungen und Anleitung durch Personen mit ausreichender Sachkenntnis durchzuführen.

In einer Welt, die ständig versucht, dich zu etwas anderem zu machen, du selbst zu bleiben, ist der größte Erfolg.

—Ralph Waldo Emerson

Kapitel 1

Das dröhnende Scheppern, gefolgt vom Heulen einer Sirene, reichte aus, um Taden McIntire zusammenzucken zu lassen. Er kümmerte sich nicht um die Aufregung, auch nicht, als eine große Menschenmenge hinter ihm in Jubel ausbrach. Er war gekommen, um zu feiern und sich zu entspannen, aber langsam begann er zu glauben, dass es eine denkbar schlechte Idee war, ins Casino Utopia zu gehen.

Fairerweise musste man sagen, dass es Silvester war und überall Partygäste unterwegs waren. Taden hätte sich einen anderen Abend aussuchen sollen, um den Erfolg seiner Eisdiele Köstlich cremig zu feiern, aber er wollte nicht allein in seinem großen, überwiegend leeren Haus sitzen, das er gekauft hatte, als er nach Cedar Falls gezogen war.

Er war sich immer noch nicht sicher, ob es die richtige Entscheidung gewesen war, nach Cedar Falls zu ziehen, aber nach allem, was er durchgemacht hatte, wollte Taden es langsamer angehen lassen. Als er eine Anzeige gesehen hatte, in der Unternehmer gesucht wurden, die in der Kleinstadt Cedar Falls im südlichen North Carolina einen Laden eröffnen wollten, schlug Taden zu. Innerhalb eines Monats hatte er seinen lukrativen Job an der Wall Street gekündigt und seine Wohnung in Manhattan verkauft.

Als er seinen Cadillac Escalade belud, war Taden wenig überrascht, dass sein ganzes Hab und Gut nicht einmal die Hälfte des riesigen Fahrzeugs ausfüllte. Ein Innenarchitekt hatte seine Wohnung in Lower Manhattan zwar mit den hochwertigsten Möbeln ausgestattet, aber für ihn waren diese Dinge nur Beiwerk gewesen.

Nur sehr wenig davon bedeutete ihm persönlich etwas. Selbst seine Kleidung bestand aus hochwertigen Anzügen, die sich oft eher wie Zwangsjacken anfühlten als maßgeschneiderte Designerkleidung. Er hatte all diese aufgeblasenen Anzüge der Wohlfahrt gespendet und die Möbel dem Käufer überlassen.

Ein unsanftes Klopfen auf den Tisch riss ihn aus seinen bedrückenden Gedanken. Die Croupière sah aus, als ob sie schon seit einiger Zeit versuchte, seine Aufmerksamkeit zu erregen. So wie sein Abend bisher verlaufen war, überraschte es Taden nicht, dass er eine Vier und eine Zwei hatte. Er gab der Croupière ein Zeichen, dass er keine weitere Karte wollte. Es war an der Zeit, sich ein anderes Spiel zu suchen.

Eigentlich hatte er gar nicht Blackjack spielen wollen, aber da das Casino voller Partygäste war, die Silvester feierten, hatte er nicht viele Möglichkeiten.

„Ich habe meine Meinung geändert, Yvonne. Ich möchte die Karte nicht.“

Nicht, dass die meisten Glücksspieler diesen Gedanken nicht auch hatten, wenn die Karte, die sie bekommen hatten, sie in die Pleite trieb, aber Taden konnte sich nicht erinnern, dass das schon mal jemand gesagt hatte. Neugierig schaute Taden zum Tisch hinunter und sah, wie ein Mann mit langen, wallenden Haaren und dunklen Augen, die mit goldenem Lidschatten und Wimperntusche betont waren, versuchte, die fragliche Karte an die Croupière zurückzugeben.

Diese stieß einen schweren Seufzer aus, als hätte sie schon öfter mit diesem Mann zu tun gehabt. „Jesse, du weißt, dass ich sie nicht zurücknehmen kann. Muss ich Stone rufen?“

Jesses Augen weiteten sich kurz, bevor er mit einem Schulterzucken zum Ausdruck bringen wollte, dass ihm Yvonnes Drohung egal war. „Mach nur. Ruf ihn an. Dann rufe ich eben Aidan an.“

„Mich anrufen, weswegen?“

Ein Mann im schwarzen Smoking und ein weiterer kräftigerer Kerl, der aussah, als könnte er Jesse zerquetschen, traten hinter Jesse.

„Du machst doch nicht schon wieder Ärger, Engelchen?“, fragte der zweite Mann und sah Jesse an.

Jesse blickte zu beiden Männern auf. Seine Lippen, die mit einem goldenen Lippenstift umrandet waren, der perfekt zu seinen Augen passte, zogen sich zu einem finsteren Ausdruck zusammen. „Warum sagst du das, Parker? Als ob du mich überhaupt nicht kennen würdest. Ich habe Yvonne gerade mitgeteilt, dass ich einen Fehler gemacht habe. Ich habe nur versucht, die Karte zurückzugeben.“

Parker legte seinen Kopf zurück und lachte. „Oh, Engel, ich kenne dich nur zu gut. Aber du weißt, dass du die Karte nicht zurückgeben kannst.“

Jesse schüttelte den Kopf. Der Glitzer, von dem Taden gar nicht bemerkt hatte, dass er ihn in sein Haar gestreut hatte, verteilte sich über den ganzen Tisch und auf seinen Sitznachbarn, der aufsprang, um ihn abzuschütteln.

„Jesse, du versaust mich mit deinem goldenen Mist.“

Diesmal richtete sich Jesses finsterer Blick auf den Mann, der sich beschwerte. „Das ist Glitzer, Ethan, kein Mist, und was macht das für einen Unterschied? Du trägst doch auch Gold.“

Der Mann, der gerade damit beschäftigt war, den Glitzer von seinem goldenen Paillettenhemd zu bürsten, hielt inne. „Oh, richtig.“

Ethan setzte sich wieder hin, und er betrachtete seine Karten, während er versuchte zu entscheiden, ob er noch eine Karte haben wollte oder nicht. Da er einen König und eine Acht hatte, war sich Taden nicht sicher, warum ihm die Entscheidung so schwer fiel.

Taden fragte sich langsam, ob er Wahnvorstellungen hatte, denn das konnte einfach nicht wahr sein.

„Aber mit dieser Karte komme ich über einundzwanzig, und ich habe kein Geld mehr, um weiterzuspielen“, jammerte Jesse und klimperte mit den Wimpern, während er Parker anblickte.

Parker bemühte sich, das Lächeln zu verbergen, das sich Bahn brechen wollte, aber das gelang ihm nicht besonders gut. „Engel, du hast Aidan versprochen, keinen weiteren Ärger zu machen. Wenn du so weitermachst, bleibt ihm nichts anderes übrig, als Stone zu rufen, um dich gewaltsam vom Tisch zu entfernen, und du weißt, dass ich nicht zulassen werde, dass dich irgendjemand anfasst, auch wenn du es verdient hast.“

Jesses Unterlippe schob sich zu einem Schmollmund vor. „Aber ich habe noch nie Einundzwanzig bekommen.“

„Willst du wirklich, dass ich gegen Stone antreten muss?“, konterte Parker.

Ein tiefer, theatralischer Seufzer, der es mit jedem Schauspieler hätte aufnehmen können, kam von Jesse. „Nein.“ Zu Yvonne gewandt, murmelte Jesse: „Das hätte alles vermieden werden können, wenn du die blöde Karte einfach zurückgenommen hättest.“

Bevor sie irgendetwas erwidern konnte, wandte er sich an Ethan. „Lass uns gehen.“

„Aber ich habe doch noch Geld“, erklärte Ethan, der aufmerksam seine Karten betrachtete. Es war klar, dass er nicht abhauen wollte.

Jesse stapfte in seinen goldenen Stiefeln mit den wohl höchsten Absätzen, die Taden je an einem Mann gesehen hatte, vom Tisch. Aidan gluckste.

„Er hat diesen dramatischen Abgang wirklich drauf, nicht wahr?“

Ein breites Grinsen zeichnete sich auf Parkers Gesicht ab, als er Jesse beim Weggehen zusah. „Ich werde nie müde, Jesse als Drama-Queen zu beobachten.“ Mit lustvollen Augen stakste Parker dem Mann hinterher.

Der Anblick der beiden Männer, die so offensichtlich verliebt waren, versetzte Taden einen Stich der Eifersucht. Nicht, dass er jemanden wollte, der so anspruchsvoll war wie Jesse, aber er hätte auch gerne jemanden, der ihm gehörte. Nachdem er seinen letzten Freund, Tom, dabei erwischt hatte, wie er den Sicherheitsmann in seinem Wohnhaus gevögelt hatte, hatte Taden einer Beziehung abgeschworen.

Er suchte sich nur noch Gelegenheitsbekanntschaften. Das Problem war nur, dass das einfach nicht ausreichte. Taden war ein Dom mit dem Bedürfnis, rund um die Uhr einen Sub zu haben. Gelegentliche Szenen waren zwar durchaus in Ordnung, aber was er wirklich suchte, war jemand, der bereit war, alle Entscheidungen in Tadens fähige Hände zu legen.

Vielleicht war es an der Zeit, seine Chips einzulösen und auf sein Zimmer zu gehen. Er hatte überlegt, ob er einfach die fünfzehn Minuten nach Hause fahren sollte, aber er hatte ein paar Bier getrunken und wollte nicht riskieren, dass sein Urteilsvermögen beeinträchtigt wurde.

Während er sich durch die Menge der Partygänger schlängelte, fragte sich Taden wieder einmal, warum er gedacht hatte, dass es eine gute Idee sei, hierher zu kommen. Menschenmengen waren nie sein Ding gewesen. Er zog die Einsamkeit eines Glases Wein und eines Jungen zu seinen Füßen vor, oder besser noch, zusammengerollt auf seinem Schoß mit einem guten Buch, das sie beide genießen konnten.

Als er am letzten Spielautomaten vorbeikam, erregte eine leise, besorgte Stimme seine Aufmerksamkeit. „Aber du warst doch derjenige, der mich dazu gebracht hat, an den Spielautomaten zu spielen.“

Ihm stockte der Atem. Vor ihm stand der hübscheste Mann, den er je gesehen hatte. Unwillkürlich verkrampften sich seine Hände beim Anblick des seidigen blonden Haares des Mannes. Taden war sich sicher, dass es gerade lang genug war, um mit seinen Fingern hindurchzufahren und den Kopf des schönen Mannes so zu bewegen, dass er seine üppigen rosa Lippen umschließen konnte.

„Es ist mir egal, was du für Ausreden hast. Wenn du nicht genug Geld hast, um deine Hälfte des Benzins zu bezahlen, kannst du hier bleiben.“ Ein Mann überragte den schmächtigen Blonden und nutzte seine Größe, um ihn einzuschüchtern. „Ich wusste schon immer, dass du es nicht wert bist, dass man mit dir ausgeht.“

Als der hochgewachsene Mann sich zum Gehen wandte, ergriff der Schöne seinen Arm. „Aber ich habe kein Geld. Wie soll ich denn dann nach Hause kommen?“ Ungläubig blickte der Kleine zu dem Mann vor ihm auf und sah ihn ängstlich an.

„Es ist mein Zuhause, nicht deins, und ich gebe mich nicht mit Verlierern ab.“ Der Mund des großen Mannes verzog sich zu einem hässlichen Grinsen. „Vielleicht sollte ich dich ganz rausschmeißen.“

Der hübsche Mann stand nur da und sah zu, wie der andere Mann das Casino verließ. Taden hätte im Leben nicht sagen können, warum er zu dem geschlagenen Mann gegangen war. Er hatte seine Lektion schon vor langer Zeit gelernt, sich nicht in jemanden zu verlieben. Und doch schlenderte er zu dem schönen Mann hin.

Er wusste nicht, wie lange er dort stand und darauf wartete, dass der Mann ihn wahrnahm. Als einige Minuten vergangen waren, hätte Taden am liebsten laut losgeknurrt. Nichts davon ergab für ihn einen Sinn, aber er wollte mehr als alles andere im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit dieses Mannes stehen.

Taden musste tief durchatmen, bevor er etwas Dummes tat, nämlich sich den Mann wie ein Höhlenmensch über die Schulter zu werfen, um ihn in sein Zimmer zu tragen.

Als er sicher war, dass er seine Gefühle wieder unter Kontrolle hatte, trat Taden direkt vor den Schönen. Die süßesten kornblumenblauen Augen voller Unglauben und Schmerz blickten zu ihm auf.

„Er will mich verlassen.“

Taden brach es das Herz. Seine Regel, sich nicht auf Gefühle einzulassen, zerknitterte wie billiges Papier. Er wünschte sich nur, er wüsste, wie es dazu gekommen war.

Kapitel 2

Will Cunningham waren schon öfters die seltsamsten Dinge passiert. Zum Beispiel, als er vierzehn war und beschloss, seinen besten Freund Peter aufzuwecken, indem er Steinchen gegen sein Fenster warf. Er war beim besten Willen nicht besonders sportlich, aber Will hatte voll daneben gezielt und ein größerer Stein hatte die Hauswand getroffen. Es war zu dunkel gewesen, als dass Will hätte bemerken können, dass der Stein abgeprallt und direkt auf ihn zugeflogen war, bis er ihn am Kopf getroffen und bewusstlos geschlagen hatte.

Erst am nächsten Morgen bemerkte jemand, dass er mit einer riesigen Beule auf der Stirn auf dem Rasen lag. Als ob das nicht schon peinlich genug gewesen wäre, schleppte ihn seine überängstliche Mutter zu allen möglichen Ärzten, um sicherzugehen, dass der Stein keine Gehirnverletzung verursacht hatte.

Zu allem Überfluss zeigten die anderen Kinder mit dem Finger auf ihn und lachten über das riesige Gänseei, das in seinem Gesicht prangte. Für die meisten wäre das einer der peinlichsten Momente in ihrem Leben gewesen, aber für Will kam es nicht einmal unter die Top Ten.

Er war ein regelrechter Magnet für Schwierigkeiten. Deshalb war Will auch nicht überrascht, dass sein Freund Rick in der Silvesternacht nicht nur mit ihm Schluss machen, sondern ihn auch noch zwei Stunden von ihrem Zuhause in Atlanta entfernt sitzen lassen wollte. Doch während er auf Ricks Rücken starrte, als der Mann durch die Türen des Casinos marschierte, konnte Will nicht begreifen, was gerade passiert war.

So eigenartig es auch war, dass sein Freund, nun ja, womöglich Ex-Freund, ihn in einer fremden Stadt, Stunden von zu Hause entfernt, sitzenlassen wollte, so wenig konnte das mit dem sündhaft scharfen Typ mithalten, der ihn plötzlich umarmte. Er wollte nicht einmal zugeben, dass sich sein Schwanz aufrichtete und den umwerfenden Mann, der seine Arme fest um ihn geschlungen hatte, aufmerksam zur Kenntnis nahm. Ganz zu schweigen davon, wie sicher er sich in der Umarmung des Fremden fühlte.

Er wusste, dass ihm das eigentlich nicht hätte gefallen dürfen. Schließlich hatte er sich gerade erst von Rick getrennt, aber Will konnte einfach nicht anders. Wie sollte er auch? Alles an dem Mann machte ihn an, einschließlich der Fürsorge, mit der der attraktive Fremde ihn festhielt, so dass Will sich noch mehr in der Umarmung entspannte.

Sogar der Moschusduft mit einem Hauch von – war es Vanille? Mitten in der innigen Umarmung atmete Will tief ein und spürte, wie seine Beklemmung nachließ. In einer perfekten Welt hätte Will einfach so verharren können, umschlungen von dem Mann, der ihn festhielt, als wäre er ein wertvoller Schatz, aber Will glaubte fest daran, sich der Wahrheit zu stellen, so sehr ihm das auch zuwider war.

Widerstrebend löste er sich von dem Mann und blickte in seine wunderbaren braunen Augen. Sie waren eine Mischung aus Zimt und Muskatnuss. Will hätte sich in ihren Tiefen verlieren können, aber das durfte er nicht zulassen, wenn er überlegen wollte, was er tun sollte, nachdem Rick weg war.

„Wer bist du?“ Will zuckte angesichts seiner Offenheit zusammen. Dieser sündhaft gut aussehende Mann hatte doch nur einfach helfen wollen. „Ich meine, danke für ...“ Will war sich nicht ganz sicher, warum er sich bei dem Mann bedanken sollte. Der Typ hätte ja auch einfach nur versuchen können, ihn zu befummeln, aber das hatte er nicht. Das hieß aber nicht, dass er nicht versuchte, Will auszunutzen.

Zugegeben, Will war nicht der beste Menschenkenner, deshalb hatte er sich auch mit Rick, dem Idioten, eingelassen. Das bedeutete aber nicht, dass dieser Mann nicht nett sein wollte. Will beschloss, wenigstens zu versuchen, freundlich zu sein, und streckte seine Hand aus. „Ich bin Will Cunningham.“

Er wurde mit einem sinnlichen Lächeln belohnt, das Wills widerspenstigen Schwanz zum Zucken brachte. Eine große Hand umschlang seine.

„Taden McIntire.“

Will musste sich auf die Zunge beißen, um das lustvolle Stöhnen zu unterdrücken, das beim Klang von Tadens tiefer, heiserer Stimme aus seinem Inneren aufstieg. Die Versuchung war groß, Taden zu bitten, einfach weiterzureden.

Und dann war da noch die Art, wie sich Tadens große, schwielige Hände auf seinen eigenen anfühlten. Ein Schauer lief ihm über den Rücken, als er sich vorstellte, wie es sich wohl anfühlen würde, diese Hände auf seinem restlichen Körper zu spüren – oder, noch besser, wie sich diese festen Lippen auf seinen eigenen anfühlen würden.

Bilder von Taden, der genau das tat, durchströmten ihn. Vielleicht würde Will sogar die Gelegenheit bekommen, mit seinen Fingern durch das dichte kastanienbraune Haar des Mannes zu fahren. Sein Herzschlag beschleunigte sich und sein Schwanz wurde noch härter und drückte gegen seinen Reißverschluss.

Dieser kleine Schmerz reichte aus, um Will aus seiner Fantasie zu reißen. Entsetzt über seine Gedanken trat Will ein paar Schritte zurück, in der Hoffnung, dass etwas Abstand ihm helfen würde, einen klaren Kopf zu bekommen.

Aber das war nicht der Fall.

„Es war nett, dich kennenzulernen, aber ich muss ...“ Will war ratlos, was er jetzt tun sollte. Er hatte kein Geld und kein Transportmittel, wie sollte er also zurück nach Atlanta kommen? Nicht, dass er sicher war, ob er überhaupt irgendwohin zurückkehren könnte.

Rick hatte in letzter Minute beschlossen, dass sie ins Casino fahren würden, was Will dazu zwang, kurzfristig von der Arbeit abzusagen. Es war unwahrscheinlich, dass er seinen Job noch hatte, wenn er zurückkam, vor allem nicht, wenn er an Silvester, einem der betriebsamsten Abende des Jahres im Restaurant, nicht erschien.

„Hey.“

Ein Finger wurde unter sein Kinn gelegt und Wills Kopf wurde nach hinten geneigt, bis er wieder in diese faszinierenden braunen Augen blickte.

„Warum suchen wir uns nicht ein ruhiges Plätzchen und du erzählst mir, warum du so verloren aussiehst?“

Vertieft in Tadens Blick, nickte Will abwesend. Wahrscheinlich hätte er in diesem Moment allem zugestimmt, solange der gut aussehende Mann ihn nur weiter berührte.

Wahrscheinlich war das nicht klug, da er Taden ja nicht kannte, aber wer konnte es ihm verdenken? Taden war alles, was Will sich je von einem Mann erträumt hatte, und noch viel mehr. Er hatte schon immer eine Schwäche für große Männer gehabt, und Taden musste mindestens einen Meter neunzig groß sein und genug Muskeln haben, um Will sabbern zu lassen.

Aber noch besser waren die Grübchen, die sich zeigten, wenn Taden lächelte. Das dominante Auftreten, das Teil von Tadens Persönlichkeit zu sein schien, wurde sanfter, wenn sich seine festen Lippen hoben. Das ließ Wills Magen kribbeln, und das hatte er nicht mehr gespürt, seit er mit sechzehn Jahren zum ersten Mal den Quarterback seiner High School, Rich Landry, erblickt hatte.

Eine Hand legte sich auf Wills Rücken, als Taden ihn aus dem Casino in eines der drei Restaurants führte. Will hatte nicht besonders darauf geachtet, weil er sich nur auf das warme Kribbeln von Tadens Hand konzentriert hatte, aber er vermutete, dass das Restaurant Devine hieß – ein perfekter Name, wie Will fand, denn genau so fühlte er sich in Tadens Gegenwart: göttlich.

Erst als der Körperkontakt abbrach, als sie sich an einem Tisch gegenüber saßen, kam Will endlich zur Besinnung. Taden war ein völlig Fremder – zugegeben, ein umwerfender Fremder, aber trotzdem ein Fremder.

Er hatte Glück, dass Taden ihn in ein überfülltes Restaurant mitgenommen hatte und nicht an einen unheimlichen Ort. Wenn Will nicht aufpasste, würde er noch gekidnappt und als Sexsklave verkauft werden.

Er verpasste sich selbst eine gedankliche Ohrfeige und versuchte, die Vorstellung, Taden sei sein Traummann, aus seinem Kopf zu verbannen. Das war nicht leicht, aber Will war fest entschlossen.

„Hör zu, ich weiß deine Freundlichkeit zu schätzen, aber ich muss wirklich einen Weg zurück nach Atlanta finden, bevor Rick all meine Habseligkeiten aus der Wohnung schmeißt.“ Will rutschte die Sitzbank entlang, um aufzustehen, aber bevor er das tun konnte, wurde eine Hand auf seinen Arm gelegt. Als er in die warmen braunen Augen blickte, fand er darin nichts als Entschlossenheit.

„Bleib.“

Das war ein Befehl, keine Bitte, und Will wollte ja gehorchen, aber er wusste, dass er das nicht konnte. „Es tut mir leid, aber ich kann nicht.“ Will war überrascht, wie sehr er es hasste, diese Worte zu sagen, aber es war besser so. Es wäre zu einfach, sich in Taden zu verlieren, und Will wollte sich nicht noch einmal auf jemanden wie Taden einlassen. Nein, es war besser, sich an Idioten wie Rick zu halten. Solche Männer stellten keine Gefahr für Wills Herz und Seele dar.

Mühsam zwang sich Will aus der Sitzecke und verließ erhobenen Hauptes das Restaurant.

Kapitel 3

Als er sah, wie Wills süßer Hintern wackelte, während der Mann wegging, hatte Taden den unbändigen Drang, dem Mann nachzugehen, der ihn offensichtlich ablehnte. Nur sein jahrelanges Training als Dom hielt Taden davon ab.

Er war zu sehr von der attraktiven Schönheit angezogen. Es war wahrscheinlich das Beste, sich so weit wie möglich von Will fernzuhalten. Das Letzte, was er jetzt brauchen konnte, war, in Wills Leben verwickelt zu werden. Nein, Taden sollte seine Affären lieber ungezwungen halten. Auf diese Weise konnte ihm niemand das Herz brechen, indem er ihn betrog.

„Willkommen im Devine. Möchten Sie die Spezialitäten des Hauses probieren?“

Taden hatte nicht einmal gesehen, wie die Kellnerin an den Tisch getreten war, was ihm zeigte, wie abgelenkt er war. Er verdrängte alle Gedanken an Will und lächelte sie an. „Ja, sehr gerne.“

* * * *

Der Aufzug hielt im sechsten Stock an und Taden stolperte leicht, als er ausstieg. Es hatte sieben Shots und zwei Gläser Bier gebraucht, um Will zu vergessen, und Taden spürte jeden Drink. Er wollte nur noch ins Bett fallen. Hoffentlich würde er am nächsten Morgen diese hübschen blauen Augen und das Bedürfnis, sich ihnen hinzugeben, vergessen können.

Taden blickte den Flur hinunter, wo sich sein Zimmer befand. Verdammt, er konnte sich nicht erinnern, dass der Flur vorhin so lang gewesen war. Mit einem Seufzer setzte er vorsichtig einen Fuß vor den anderen. Aus dem Zimmer, an dem er vorbeikam, drang ein gedämpfter Schrei an seine Ohren.

Auch wenn er sich nicht in das Leben anderer Menschen einmischen wollte, hieß das nicht, dass er nicht nachsehen würde, wenn jemand in der Nähe schrie. So kaltherzig war er noch nicht.

Nachdem er an die Tür geklopft hatte, aus der er den Schrei gehört hatte, rief Taden: „Ist alles in Ordnung? Ich habe einen Schrei gehört.“

„Verzieh dich“, rief ein aufgebrachter Mann zurück.

Ein Teil von Taden wünschte sich, er könnte das tun, aber solange er nicht sicher war, dass niemand in diesem Raum in Schwierigkeiten war, konnte er nicht einfach abhauen. Er hob die Faust und klopfte erneut. „Es tut mir leid, aber ich muss darauf bestehen, dass Sie die Tür öffnen, damit ich mich selbst davon überzeugen kann, dass es der Person, die da geschrien hat, gut geht.“

Wenn er nüchterner gewesen wäre, hätte Taden die Geistesgegenwart gehabt, den Sicherheitsdienst zu rufen, um sich um die Sache zu kümmern. Vielleicht hätte er keine sieben Shots trinken sollen. Am Ende hatte der Kerl vielleicht eine Waffe, und in Tadens betrunkenem Zustand waren seine Reflexe nicht besonders gut.

---ENDE DER LESEPROBE---