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Was ist Geld? Anders als man denken könnte, besteht Geld lediglich zu einem Prozent aus Münzen und Scheinen und zu 99 Prozent aus Guthaben auf dem Konto einer Bank.
Seit der Liberalisierung der US-amerikanischen Banken in den 1980er Jahren wächst die Summe allen Geldes mehr als doppelt so stark im Vergleich zum nominalen Sozialprodukt. Auch für den Euroraum bedeutet dies eine signifikante Geldschwemme. Sie ist das Produkt der freien Geldschöpfung von Banken und hat zwischen 1980 und 2021 den Niedergang der langfristigen Zinsen von über zwölf Prozent auf nahe ein Prozent bewirkt. Die daraus resultierenden wirtschaftlichen Folgen stehen im Zentrum der empiriegestützten Arbeit.
Der ehemalige Gründungsrektor, Hochschullehrer und Experte für Volkswirtschaftslehre Thomas von der Vring erläutert diesen und weitere geldpolitische Sachverhalte und bietet damit eine fundierte Einführung in die Funktionsweise unseres Geldsystems. Als sorgfältig aufbereiteter und verständlicher Einstieg in das komplexe Feld der Makroökonomie richtet sich das Buch gleichermaßen an interessierte Laien wie an Journalisten, Lehrer und Studenten.
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Veröffentlichungsjahr: 2024
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THOMAS VON DER VRING
Über die Makroökonomie des Geldes
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Thomas von der Vring
Über die Makroökonomie des Geldes
Empirische Beobachtungen in acht Lektionen
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Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek
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© 2024 Edition Wissenschaft & Praxis
bei Duncker & Humblot GmbH, Berlin
Satz: L101 Mediengestaltung, Fürstenwalde
Druck: CPI Books GmbH, Leck
Printed in Germany
ISBN 978-3-89673-799-1 (Print) ISBN 978-3-89644-320-5 (E-Book)
Gedruckt auf alterungsbeständigem (säurefreiem) Papier entsprechend ISO 9706
Internet: http://www.duncker-humblot.de
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Dieses Buch berichtet über statistische Daten insbesondere der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung. Diese beruht auf einer Definition der Wertschöpfung:
–Wertschöpfung ist gleich dem Geldwert aller produzierten Güter abzüglich der in der Produktion verwendeten Vorleistungen. Zur Wertschöpfung zählen auch die bezahlten Arbeitnehmerentgelte. Nach deren Abzug verbleiben die Residualeinkommen, aus denen die Unternehmen ihren Gewinn errechnen.
Alle anderen Daten dieser Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung berichten über Tatsachen. Sie drücken die Realität aus.
Wo es an Daten fehlt, stützt sich die Wirtschaftswissenschaft auf Theorien. Ein Beispiel aus der frühen Neuzeit: Als Folge der Erbeutung riesiger Mengen südamerikanischen Goldes und Silbers durch Spanien wurden unerwartete Wirkungen beobachtet, die zu denken gaben:
–einerseits eine Inflation in Spanien,
–andererseits ein spanischer Importüberschuss, der große Teile der Edelmetalle in die Nachbarländer fließen ließ.
Solche Phänomene wollten Kaufleute und Staatenlenker erklärt wissen. Antworten lieferten ökonomische Theorien.
Bis zum Ende des 2. Weltkrieges war das ökonomische Denken von Theorien geprägt.
Seitdem aber hat die amtliche Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung in großem Umfang die marktwirtschaftliche Ökonomie mit statistischen Daten erschlossen. So ist wenig Raum für wirtschaftswissenschaftliche Theorien geblieben.
Das gilt auch für die Berichterstattung über das Geld. In Arbeitsteilung mit den statistischen Ämtern haben die Zentralbanken die statistische Berichterstattung über die Geldbestände und -bewegungen übernommen. Insbesondere auf deren Daten stützt sich dieses Buch.
Seit 2000 befasse ich mich wissenschaftlich mit empirischen Wirtschaftsdaten. Seit 2008 veröffentliche ich, vierteljährlich aktualisiert, auf der Basis amtlicher Wirtschaftsdaten Diagramme zur Darstellung der realen wirtschaftlicher Entwicklungen im Internet:
–tvdvring.de.
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Mit ihnen bemühe ich mich, Zusammenhänge erkennbar zu machen.
Ich habe Geschichte und Volkswirtschaft studiert und habilitiert in der Wissenschaft von der Politik. Ich habe an der Universität Bremen gelehrt. Und ich war als Politiker tätig. So beobachte ich wirtschaftliche Entwicklungen als tatsächliches Geschehen und versuche aus dieser Sicht darüber zu berichten. Im Mittelpunkt dieser Berichterstattung stehen Zusammenhänge zwischen beobachtbaren ökonomischen Entwicklungen, die ich mit statistischen Methoden messe.
Bei meinen Studien über Geldentwicklungen habe ich bemerkenswerte Zusammenhänge beobachtet, die in der Fachöffentlichkeit nicht bekannt sind. In diesem Buch berichte ich darüber.
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1.Lektion: Konsum und Investitionen in den Geldkreisläufen der Produktion
I.Konsum der privaten Haushalte
II.Investitionen der Produktionsunternehmungen (ohne Wohnungsbau)
III.Wohnungsbau
IV.Sparen und Investieren
2.Lektion: Staat und Außenwirtschaft in den Geldkreisläufen der Produktion
I.Staatshaushalt
II.Außenhandel und Wechselkurs
3.Lektion: Wachstum und Konjunktur
I.Beschäftigung und Arbeitslosigkeit
II.Konjunkturzyklus
III.Konjunkturpolitik
4.Lektion: Geldvermögen
I.Das Wachstum der Geldvermögen
II.Woher stammen diese so stark wachsenden Geldvermögen?
5.Lektion: Die Geldpolitik der Zentralbank
I.Zentralbankgeld und Buchgeld
II.Geldpolitik
6.Lektion: Geldmenge und Inflation
I.Geldmengentheorie
II.Staatsschulden
7.Lektion: Der Niedergang der Zinsen und die neue Offenmarktpolitik der Zentralbanken
I.Die Ursache des Zinsniedergangs
II.Folgen des Zinsniedergangs
III.Das Ende der Zinspolitik der Zentralbanken
IV.Die neue Offenmarktpolitik der Zentralbanken
V.Die jüngste Inflationswelle und die Reaktionen der Geldpolitik
8.Lektion: Zukunft der Geldpolitik
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BEA
Bureau of Economic Analysis, U.S. Department of Commerce
BIP
Bruttoinlandsprodukt
Bundesbank
Zentralbank Deutschlands
CPI
amerikanischer Verbraucherpreis-Index
DE
Deutschland
DESTATIS
Statistisches Bundesamt Deutschland
EA
Europäischer Wirtschaftsraum
ECB/SDW
Statistical Data Warehouse der ECB
EUROSTAT
Statistische Amt der Europäischen Union
EZB
Europäische Zentralbank
FED
amerikanische Zentralbank
FRED
Federal Reserve Economic Data, Federal Reserve Bank of St. Louis
HVPI
Harmonisierter Verbraucherpreis-Index
OECD
Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwick- lung