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Udo Lindenberg ist Kult! 36 Studio-Alben hat der UFO-Mann mit seinem Panik-Orchester in fast 50 Jahren seiner Karriere veröffentlicht. Mit dieser detaillierten und vollständigen Diskographie ehren wir sein Lebenswerk sowie Udo Lindenberg als Musiker und Mensch in all seinen schillernden Facetten. Dieses Buch können wir zurecht als UDO-Bibel bezeichnen: sie enthält – in chronologischer Reihenfolge – zu wirklich jeder musikalischen Veröffentlichung Wissenswertes über Album, Cover und Details zu mitwirkenden Musikern. Darüber hinaus werden bislang unveröffentlichte Anekdoten aus Udos bewegtem Leben offenbart und Antworten auf viele Fragen rund um das Wirken dieses Ausnahme-Künstlers geliefert. Der Autor, Stephan Kurenbach, ist kein Unbekannter im Lindenberg-Univerum und besitzt mit über 600 Exponaten die größte Udo-Lindenberg-Sammlung Deutschlands. Er bündelt sein ganzes Insider-Wissen und die Infos seiner Panik-Sammlung in diesem einzigartigen Buch. - das musikalische Gesamtwerk von Udo Lindenberg in chronlogischer Reihenfolge - alle Cover und alle Details zu jeder musikalischen Veröffentlichung - Wissenswertes zu Udos Karriere, chronologisch anhand der Diskographie - unveröffentlichte Details und Anekdoten aus Udos bewegtem Leben
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Seitenzahl: 417
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STEPHAN KURENBACH
UDO graphie
DIE ULTIMATIVE LINDENBERG-DISKOGRAPHIE
Dieses Werk ist nicht einfach ein Buch, es ist die Udo-Bibel. Wir hätten 600 Seiten füllen können, ging aber nicht. Deshalb habe ich heute, einen Tag vor Drucklegung, alle „nicht ganz so wichtigen” Stellen gestrichen — beinahe auch das Inhaltsverzeichnis. Es ist nicht die „Highlige Schrift”, es ist die „HEELige Schrift”. Danke an den Verleger, Franz-Christoph Heel, und vor allem an Ulrike und My Linh — Samstag, Sonntag, immer am Start!
Gewidmet ist dieses Buch Sarah: Thäääännnnxx! — vielen Dank fürs Rückenfreihalten!
Ohne Frankie würde es das Ding so nicht geben, und auch ohne Jörg B. und seine Bilderhilfe nicht. Eine Millionen Textnachrichten innerhalb weniger Wochen — danke Jürgen: Hammer!
Vor Ort haben Andy, Philipp, Papa viel Korrektur gelesen, Danny hat sich damit befasst, ebenso wie Markus, der die ganze Zeit von mir zugetextet wurde — und Alex kümmert sich schon um die Realisierung der Lesungen.
Viel Spaß im UDOversum, fliegen wir zusammen mit dem größten deutschen Rockstar durch die Jahrzehnte!
Und last, but not least: Danke Udo, für so viele geile Musikalben!
PLAZA
ist ein Imprint der
HEEL Verlag GmbH
Gut Pottscheidt
53639 Königswinter
Tel.: 02223 9230-0
Fax: 02223 9230-13
E-Mail: [email protected]
www.heel-verlag.de
© 2019 HEEL Verlag GmbH, Königswinter
Autor: Stephan Kurenbach
Layout: My Linh Nguyen
Coverdesign: Axel Mertens, HEEL Verlag GmbH
Projektleitung und Lektorat: Ulrike Reihn-Hamburger
Fotos:
Sammlung Stephan Kurenbach
Coverbild: © Picture Alliance/Eventpress
Alle Rechte, auch die des Nachdrucks, der Wiedergabe in jeder Form und der Übersetzung in andere Sprachen, behält sich der Herausgeber vor. Es ist ohne schriftliche Genehmigung des Verlags nicht erlaubt, das Buch und Teile daraus auf fotomechanischem Weg zu vervielfältigen oder unter Verwendung elektronischer bzw. mechanischer Systeme zu speichern, systematisch auszuwerten oder zu verbreiten. Ebenso untersagt ist die Erfassung und Nutzung auf Netzwerken, inklusive Internet, oder die Verbreitung des Werkes auf Portalen wie Google Books.
– Alle Rechte vorbehalten –
Printed in Croatia
ISBN 978-3-95843-935-1
eISBN 978-3-95843-977-1
DAS UDOVERSUM
DIE ANFÄNGE
VON MÜNSTER ÜBER HAMBURG
DOLDINGER’S MOTHERHOOD
FREE ORBIT – DAS ERSTE ALBUM
NIAGARA
EMERGENCY
PASSPORT
TELEFUNKEN
1971: LINDENBERG
1972: DAUMEN IM WIND
1973: ANDREA DORIA
1974: BALL POMPÖS
1975: VOTAN WAHNWITZ
1976: GALAXO GANG
1976: SISTER KING KONG
1976: PANIK-UDO/NO PANIC
1976: WALDEMAR WUNDERBAR
1977: PANISCHE NÄCHTE
1978: ROCK REVUE
1978: GEEN PANIEK
1979: DRÖHNLAND SYMPHONIE
1979: LIVEHAFTIG
1979: DER DETEKTIV / ROCK REVUE 2
1980: PANISCHE ZEITEN
1981: UDOPIA
1981: BERLIN
1982: INTENSIVSTATIONEN
1982: KEULE
POLYDOR
1983: ODYSSEE
1983: LINDSTÄRKE 10
1984: GÖTTERHÄMMERUNG
1985: SÜNDENKNALL
1985: RADIO ERIWAHN
1986: PHÖNIX
1987: FEUERLAND
1988: HERMINE
1988: SONGS INSTEAD OF LETTERS
1988: CASA NOVA
1989: BUNTE REPUBLIK
1990: LIVE IN LEIPZIG
1991: ICH WILL DICH HABEN
1991: GUSTAV
1992: PANIK PANTHER
1993: BENJAMIN
1995: KOSMOS
1996: EWIG RAUSCHT DIE LINDE
1997: BELCANTO
1998: ZEITMASCHINE
2000: DER EXZESSOR
2002: ATLANTIC AFFAIRS
2003: PANIKPRÄSIDENT
2008: STARK WIE ZWEI
2011: MTV UNPLUGGED
2016: STÄRKER ALS DIE ZEIT
Seit über 50 Jahren begeistert Panik-Udo Generationen mit seiner Musik. Als passionierter Sammler mit der vielleicht größten Lindenberg-Sammlung Deutschlands habe ich mit zahlreichen Weggefährten gesprochen, Rezensionen und bisher unveröffentlichtes Material gesammelt, Wissenswertes zusammengetragen - und gebe Ihnen erstmals anhand seiner Veröffentlichungen einen Einblick in Udos Leben.
Eine „Udopie“: Was wäre gewesen, wenn?
Udopie:
Udo Lindenberg ist ein wirklich hervorragender Schlagzeuger, der bei vielen bekannten Bands mitgewirkt hat Im Jahr 1972 und nachdem das erste Album „Lindenberg“ - auf Englisch gesungen -gefloppt war, hat er es mit der Single „Sommerliebe“ auf Platz 1 der Musikcharts geschafft Mit Udo Lindenberg hat Deutschland einen neuen Schlagerstar, der vor allem die Jugend anspricht.
Gott sei Dank ist dieser Alptraum nicht wahr geworden und „Sommerliebe“ floppte. Panik-Udo wurde durch einen Radiomoderator vom NDR geboren, der nicht „Sommerliebe“ auflegte, sondern die B-Seite der Vinyl-Single „Hoch im Norden“.
Udopie:
Mit der Single „You can't run away“ schaffte es Udo im Vorjahr noch in die Charts. Das Album „Zeitmaschine“ verkaufte sich jedoch schlecht Udo musste etwas ändern. Die Kohle der letzten Jahrzehnte ist aufgebraucht und die Konzerte sind immer schlechter besucht Nun wird Udo in Möbelhäusern auftreten. Es wird ein Mix aus den Hits „Sonderzug nach Pankow“ bis „Rudi Ratlos“. Der Eintritt ist natürlich frei.
Erfreulicherweise blieb allen Panikern auch dieser Alptraum erspart. Udo konnte sich wieder nach ganz oben kämpfen.
Sicherlich eine komische Einleitung für ein Buch. Dennoch hätten diese Szenarien eintreten können und alles wäre anders gekommen. Udo ist wie ein Stehaufmännchen, immer wieder schaffte er es nach oben, finanziellen Flops wie „Keule“ oder „Sündenknall“ folgten immer wieder erfolgreiche Top-10-Alben.
In diesem Buch werden wir uns alle Veröffentlichungen von und mit Udo angucken und ihre Entstehung, Hintergründe, Zusammenhänge genauer beleuchten.
Udo Lindenberg wird am 17. Mai 1946 in Gronau geboren, das zur damaligen Zeit vor allem durch die Textilindustrie geprägt ist. Die Familie Van Delden beschäftigt in ihren Fabriken quasi die ganze Stadt. Auch Mitglieder aus Udos Verwandtschaft arbeiten bei Van Delden. Eher schwierig, aus so einem Ort wie Gronau zum Popstar aufzusteigen ...
Udo wächst in der Gartenstraße 3 auf, wo im heimischen Hühnerstall hinter dem Haus auch die Karriere des ganz jungen Udo beginnt. Als Publikum dienen die Hühner, getrommelt wird auf allem, was nicht niet- und nagelfest ist.
Udos Eltern gehören dem Mittelstand an. Vater Gustav wäre gerne Konditor geworden, musste jedoch den Klempnerbetrieb seines Vaters übernehmen. In diese Fußstapfen sollte auch Udo später treten. Gustav verbringt die meiste Zeit bei der Arbeit, einen Großteil seiner Freizeit in der kleinen Kneipe „Zur Quelle“. Hermine, Udos Mutter, beendet mit Geburt des ersten Kindes ihre kaufmännische Karriere und wird Hausfrau. Erich, Udos älterer Bruder, findet schnell seinen Weg in die Malerei.
Der große Bruder ist auch in schweren Zeiten stets an Udos Seite. Nach dessen Tod im Jahre 2006 widmet Udo ihm das Comeback-Album „Stark wie 2“.
Die jüngeren Schwestern heißen Erika (Ecki) und Inge und sind Zwillinge.
Nachdem Erich bereits eine künstlerische Laufbahn eingeschlagen hatte, sollte Udo um jeden Preis Klempner werden und den Familienbetrieb übernehmen. Jedoch verläuft seine Schulzeit alles andere als erfolgreich. Mit wenig Lust und Elan schafft Udo dennoch die Mittlere Reife.
An dem ehemaligen Haus der Lindenbergs hängt heute ein Schild, das auf Udos Geburtsstätte hinweist.
Bruder Erich nimmt Udo oft mit in den Jazzkeller der Stadt. Dort setzt sich Udo ans Schlagzeug und spielt drauf los. Mit 11 Jahren sitzt er dann das erste Mal vor Publikum an den Drums. 1958 schenkt Udos Vater Gustav seinem Sohn ein Schlagzeug. Kurze Zeit später gründet Udo die Schülerband „Philharmonics“. Nach insgesamt fünf Auftritten merkt Udo jedoch, dass er musikalisch weiterkommen muss. Aufnahmen oder Tonmaterial gibt es aus den 1950er-Jahren leider keine.
Im Alter von 13 Jahren tritt Udo der „Border Town Jazz Band“ bei. In seiner Biographie „El Panico“ schreibt Udo: „Wir traten auf dem nordwestdeutschen Jazzjamboree’ auf und ich wurde aufgrund meines großen Talents von allen Seiten gelobt.” Und in der Biographie 1997 steht: „Mit dreizehn Jahren gründet Lindi mit den Dixie Devils seine erste eigene Band und gewinnt die Olympiade der nordrheinwestfälischen Dixieland-Drummer. Er, bester des Landes, hebt ein wenig ab und unterzeichnet im Geiste bereits Milliardenverträge.“
Mit 15 Jahren geht es dann raus aus der Kleinstadt. Heute erinnert in Gronau eine Lindenberg-Statue an den berühmten Sohn der Stadt. Ziel ist Düsseldorf. Mit seinem Freund Herrn Eiling beginnt er im Breidenbacher Hof eine Ausbildung zum Kellner. Opi Töllner, ein Freund von Vater Gustav in Düsseldorf, kümmert sich um Udo. Der junge Udo merkt jedoch schnell, dass es nicht das Leben sein kann, stundenlang an der Tür zu stehen, sie auf- und zuzumachen und für 120 Mark im Monat zu arbeiten.
Natürlich beschäftigt Udo weiterhin die Musik. Als er im Jazzkeller „Jazz Cap“ einen Job als Trommler bekommen soll, kündigt er im Breidenbacher Hof. Am Abend des ersten Auftritts kommt es dann zum Schock: Die Band hat sich mit dem alten Schlagzeuger versöhnt - Udo ist überflüssig und steht nun also ohne Job da. Und meist will es das Schicksal in diesen Momenten nicht gut mit einem: Als Udo nach Hause kommt, steht sein Zimmer in Flammen und brennt komplett ab.
Udo ruft daraufhin Willy Schwenken aus Coesfeld an, den er von seinen ersten Trommelversuchen kennt. Drei Tage nach dem Anruf steigt Udo bei der Band „Mr. Adam's Jazzopators“ ein. Nun heißt es immer wieder nach Amsterdam trampen, denn dort wird geprobt. Pro Auftritt bekommt Udo 50 Mark, was für die damalige Situation viel Geld war.
Gleichzeitig besucht er das Duisburger Konservatorium, um dort Jazz-Kurse zu belegen. Lange dauert es nicht, dann wird Udo rausgeworfen. Inzwischen hat er mindestens vier Gigs die Woche mit „Mr. Adam's Jazzopators“, da bleibt wenig Zeit zum Studieren.
Udo möchte nun nach Münster an die Musikschule, da kommt eines Abends ein Fax vom Posaunisten Gerold Flasse. Er bittet Udo, auf eine Tournee nach Libyen mitzukommen. Dort stehen Konzerte in Armee-Clubs auf dem Programm. Vater Gustav ist ziemlich geschockt, dass sein Sohn nun nach Afrika fliegen soll, um dort zu trommeln. Über Libyen hat Udo nie viel erzählt: Die Hitze macht ihm zu schaffen und am freien Tag (meist montags) geht es in den Puff nach Tripolis. Pro Monat gibt es eine Gage von gerademal 200 US-Dollar. Udo trinkt zu dieser Zeit sehr viel und merkt, dass so nicht das Leben aussieht. Also reist er zurück nach Gronau zu seiner Familie.
Ariola - 18 352 AT
7“-Single / Germany
A: Mrs. Brown (You’ve Got A Lovely Daughter)
B: Das Glück Und Die Liebe (Tu Pars Et Tu Pleures)
Sammlerwert: 100 €
Es kommt zu einer entscheidenden Begegnung: Steffi Stephan ruft an, ob Udo nicht bei den Mustangs einsteigen möchte. Diese Verbindung hält bis heute und Steffi Stephan wird später der Kopf des Panikorchesters. Bei den Mustangs spielt Udo eine längere Zeit. Die Mustangs veröffentlichen drei Singles und eine Langspielplatte. An den Aufnahmen zu dem Album „Die Mustangs“ ist Udo jedoch nicht beteiligt. Nur auf der Single „Mrs. Brown“ ist Udo auf der B-Seite vertreten. In einem Interview mit dem NDR verrät Udo: „Damals ging ich stolz zu meiner Mutter Hermine und zeigte ihr die Single. Ich hab sie unter mein Kopfkissen gelegt und von einer Weltkarriere geträumt.“
Udos Eltern sind mehr als skeptisch, ob der Weg des Musikers der richtige sei, akzeptieren es zu diesem Zeitpunkt aber. Rückblickend schreibt Udo 1988 im Buch „El Panico“: „Trotzdem bin ich um meine Kinderzeit in Gronau irgendwie zu beneiden, finde ich“.
2001 veröffentlicht die Bear-Family eine Mustangs-CD mit den Songs, bei denen Udo mitspielte (hierbei handelt es sich um die „Nico und die Mustangs“-Titel) und auf dem Cover wird explizit auf Udo Lindenberg hingewiesen. Die mit einem aufwendigen Booklet und ansprechendem Cover veröffentlichte CD ist schnell vergriffen und steigt stetig im Wert.
1968 trampt Udo nach Hamburg. Die große Trommel-Karriere soll irgendwie starten. Udo spielt bei verschiedenen Bands, wie Brunos Salonband und wohnt bei Rainer Rubnik, seinem heimlichen Manager, auf einer Matratze.
BCD 16461 AR
CD-Album / Germany
Tracks mit Udo:
15: Mrs. Brown
16: Das Glück Und Die Liebe
Sammlerwert: 25 €
Bereits jetzt schreibt Udo Texte auf Bierdeckel, die auf seinen ersten beiden LPs wiederzufinden sind. Genau um diese Texte sollte es auch im Jahr 2010 gehen: Olaf Kübler behauptet, die Texte der ersten LPs geschrieben zu haben. Die Straßensprache und Ausdrücke wie „Keine Panik“ stammten von ihm. Der Urheberrechtsstreit vor dem Hamburger Gericht endete positiv für Udo, für Küblers Behauptungen gab es keine wirklichen Beweise.
Eine ganze Zeit trommelt Udo bei den City Preachers. Erstmalig macht er mit seiner Musik „Kohle“. Udo spielt bei vielen Gigs mit und lernt so auch seinen späteren Bandkollegen Jean-Jacques Kravetz kennen. Zwar bringen die City Preachers um Frontfrau Inga Rumpf viele Platten auf den Markt, Udo ist aber an keiner Studioaufnahme beteiligt. Nur auf einer LP findet man ein Foto von Udo. Auf der Best-of-LP „City Preachers Come Back - Back To The City“ befindet sich auf der Rückseite Udos Kopf mit dem Verweis, in den Jahren 1968/69 Bandmitglied gewesen zu sein.
SHZM 265
LP / Germany
Udo ist lediglich auf der Coverrückseite abgebildet
Sammlerwert: 15 €
TST 78007
7“-Single / Germany
A1: Auf Hallig Hooge
A2: Willst Du Mit Mir Gehen
B1: Holidays Auf Hallig Hooge
B2: Wo Wir Leis Dem Wellenrauschen Lauschen
Sammlerwert: 120 €
Die Single „Holidays auf Hallig Hooge“ wird mit einer Auflage von 300 Stück für den „Tourismus-Vertrieb Hallig Hooge“ in Nortorf gepresst. Udo bekommt für seinen Einsatz am Schlagzeug 200 DM. Die Zusammenarbeit mit den Jungs entsteht durch Zufall. Udo bastelt gerade an seiner ersten LP „Free Orbit“. als ihr eigentlicher Schlagzeuger ausfällt: er legt sein juristisches Staatsexamen ab. So wird Udo kurzfristig engagiert.
Das Lied selbst ist ein eher traditionell gehaltenes Stück über die kleine Insel. Nur ein kleiner Textauszug: „Auf Hallig Hooge ist alles anders, welche Freude und welch ein Glück. Und wir kehren immer gerne auf die Hallig hierher zurück.“
Die Single „Men’s Quarell“ ist der Vorbote zum zweiten Album der Band Doldinger’s Motherhood. Klaus Doldinger gibt Udo die Chance, nicht nur am Schlagzeug zu sitzen, sondern auch zu singen. Udo selbst zeigt sich damals überrascht, dass ausgerechnet der Song als erste Single erscheint, auf dem sein Gesang zu hören ist. Der Song ist sehr experimentell und funkig. Zeilen wie „It's alright again“ finden sich schon ein Jahr später auf Udos erster LP wieder. Den Song „Turning around“ auf der B-Seite singt Klaus Doldinger selbst.
Liberty - 15 418
7"-Single / Germany
A: Men's Quarrel
B: Turning Around
Sammlerwert: 20 €
Liberty - LBS 83426 I
LP / Germany
Mit Aufkleber „Electronic Rock“
Sammlerwert: 100 €
Nachpressung ohne Aufkleber „Electronic Rock“
Sammlerwert: 100 €
Nachdem das erste Album „I feel so free“ verkaufstechnisch eher ein Flop ist, wird bei „Doldinger's Motherhood“ viel verändert. Das Studioequipment wird mit 30.000 DM erweitert und die Band wird ein wenig durchgewechselt. Und so führt das Album „I feel so free“ Klaus Doldinger in einen funkigen Jazz-Bereich, den er durch Udo im zweiten Album „Motherhood“ um groovige Schlagzeug-Rhythmen erweitert. Außerdem darf Udo gelegentlich ans Mikrofon.
Bei der 1970er-Tournee singt Udo vom Schlagzeug aus und traut sich noch nicht, den Schritt vor das große Publikum zu gehen.
Wie Doldinger 1973 in der Zeitung Flash erklärt: „Motherhood war kommerziell ein persönlicher Rückschritt, in der Entwicklung meiner Musik ein riesen Fortschritt.“
Krautrock Musikzirkus schreibt: „Das zweite Album von Motherhood passt stilistisch hervorragend in die Reihe der anderen zu dieser Zeit veröffentlichten Liberty-Alben wie jene von Petards, Krokodil, Amon Düül oder Improved Sound Limited. Überrascht stellt man fest, dass hier nicht wie erwartet Jazzrock gespielt wird, sondern ein bunter Mix aus Psychedelic, Beat, Jazz und Krautrock.“
WEA - 58 424
LP / Germany
Nachpressung.
Die Nachpressung hat oben einen grünen Rand!
Sammlerwert: 30 €
Warner - 5054197-4297-2-9
5-CD-Box / Germany
Sammlerwert: 20 €
Beide Alben sind Sammlerstücke und gehören in den Krautrock-Bereich. Es gibt inzwischen mehrere Auflagen. Im Jahre 2017 erscheint das Album „Motherhood“ endlich auf CD. Auf dem Sampler „Various - Krautrock 3“ wird das komplette Album später neu gemastert. In einer 5er-CD-Kollektion befindet es sich neben anderen Künstlern wie Popol Vuh, und Gila. Erschienen ist es bei Warner unter der Serie „Original Album Series“.
1970 entsteht bei Aufnahmen die Tatort-Melodie. Damals ahnt natürlich noch niemand, dass sie im Jahre 2019 immer noch das Intro für die erfolgreichste deutsche Serie sein wird. Udo sitzt am Schlagzeug.
Die Melodie käuflich zu erwerben gibt es erst seit dem Jahre 1979. Sie erschien also neun Jahre nach der ersten Ausstrahlung.
Vier Jahre später, in der 45. Ausstrahlung „Kneipenbekannschaften“ im Jahre 1974 spielt Udo erstmals selbst in einer Folge des Tatort mit: Im ersten Fall aus Niedersachen mit einer Traumeinschaltquote von 68 %, auch dank Udo, der sich in der Folge selbst spielt.
Eingespielt wird die Tatort-Melodie damals bei Doldinger zu Hause. Doldinger in einem Interview mit der Welt: „Ich brauchte damals ein neues Schlagzeug, weil mein Trommler nach einem Konzert in Bad Godesberg die Fliege machte. Udo kam mit seinem kleinen R4 angefahren. Um das neue Schlagzeug zu befestigen, hat Udo den neuen Teppich durchbohrt. Meine Frau war nicht sehr erfreut!“
WEA 18 047
7"-Single / Germany
A1: Tatort
B1: Zimmer frei
Sammlerwert: 15 €
Während der Aufnahmen zu „Free Orbit“ spielt Udo in den Hamburger Studios die Titelmelodie für die „Sesamstraße“ ein. Lange Zeit ist dies fast keinem bekannt. Weder der Name „Lindenberg“, noch sein Pseudonym „Cix“ tauchen auf den Platten auf. In der Kindersendung LOGO! erzählt Udo dann im Jahre 2016, dass er bei den Originalaufnahmen für die Sendung dabei war. Auf den Schallplatten, die später eingespielt werden, ist er aber schon nicht mehr mit drauf.
MPS 14006 - LP / Germany
A1Never Felt So FreeB1All My Love GirlA2AmsterdamB2World Of IllusionA3You Got ItB3Big FamilyA4What Color Has The SoulB4I‘ll Make You Love MeA5Keep On DreamingB5Flying WindmillSammlerwert: 250 €
Free Orbit ist eine 1969 gegründete deutsche Jazz-Rock-Formation unter der Leitung von Fred Christmann, Peter Herbolzheimer und Udo Lindenberg. Besetzung: Freddy Christmann und Heinz Habermann (Trompeten), Peter Herbolzheimer (Bassposaune), Frank St. Peter (Flöte, Altsaxophon), Emil Wurster (Tenorsaxophon), Rainer Vogelei (Bass), Hans Hartmann (Bass, Sitar) und Udo Lindenberg (Schlagzeug, Gesang). Ein Jahr nach ihrer Gründung erscheint eine gleichnamige Platte bei MPS, auf der zehn ausschließlich englischsprachige Titel zu hören sind, die Lindenberg entweder alleine oder mit einem der Mitmusiker verfasst hat.
Das Ziel ist, eine Mischung aus Chicago und Blood, Sweat and Tears zu finden. Im „Jazz-Haus“ entwickelt Udo am Klavier die meisten Stücke selbst. Es verkaufen sich bis 1979 nur 1.000 Exemplare (inkl. der Neuauflage).
Diese LP gilt in den Hardcore-Sammlerkreisen als erste Lindenberg-LP.
LBS 83 423/24 X
LP / Germany
mit dem Udo-Song: Doldinger‘s Motherhood - „Degeneration”
Sammlerwert: 10 €
LBS 83 453 X
LP / Germany
mit dem Udo-Song: Doldinger‘s Motherhood - „Men‘s Quarrel”
Sammlerwert: 10 €
LBS 83 372
LP / Germany
mit dem Udo-Song: Doldinger‘s Motherhood - „Sahara”
Sammlerwert: 10 €
Diese CD erscheint 1993 bei dem Label „ZYX-Musik“. Die Auflage ist recht gering. (Bestellnummer: ZYX 20241-1) Der Sammlerwert liegt bei 30 €
Im Jahre 2010 kommt bei „MIG“ das Digipack mit allen 3 Alben von Niagara raus. Die CDs wurden neu abgemischt und das Cover aufwendig gestaltet (Bestellnummer MIG 00232). Der Sammlerwert liegt bei 20 € (Tendenz ganz klar steigend)
UAS 29 232
LP / Germany
A: Sangandongo
B: Malanga
Sammlerwert: 120 €
Es ist die Idee des Schlagzeugers, Komponisten und Arrangeurs Klaus Weiss, eine Gruppe zusammenzustellen, die auf alle Melodieinstrumente verzichtet und dafür alle erdenklichen Schlag- und Perkussionsinstrumente verwendet. Da „das große Reservoir an Drummern in und um München keine Schwierigkeiten bereitete, die geeigneten Mitspieler zu finden“ (Weiss), startet im Frühjahr 1971 das NIAGARA-Projekt. Das Projekt wird multikulturell angelegt: Cotch Blackmon (Amerika), Keith Forsey (England), Juan Romero (Venezuela) - und eben Udo aus Deutschland. Auch wenn auf der LP das Erscheinungsjahr 1970 steht, wird die LP erst 1971 veröffentlicht. Grund ist eine zähe Vertragsverhandlung mit Liberty (Klaus Weiss 1999 im ME). Die erste LP „Niagara“ klingt vom Sound noch recht unprofessionell und orientierungslos, berichtet die Sounds im Jahre 1971. Trotz dieser eher schlechten Kritik verkauft sich die LP auch durch ein geschicktes Brüste-Cover knapp 8.000 Mal. Erstmals macht es sich auf Udos Sparbuch erkennbar, dass der Weg des Berufsschlagzeugers eventuell die richtige Entscheidung war. Gerade die erste Niagara-LP wird heute als Meisterwerk der frühen experimentellen Perkussions-Musik gefeiert. Wahrscheinlich war sie zum damaligen Zeitpunkt ihrer Zeit voraus.
UAS 29778/79XB
LP / Germany
auch erschienen in Spanien
Sammlerwert: 20 €
1975 erscheint der Niagara-Best-of- Sampler „The Classic German Rock Scene“. Auf ihm enthalten sind beide Niagara-LPs, an denen Udo beteiligt war. Die Qualität der Best-of-LP ist wesentlich schlechter als die der Originalpressungen.
Auch erschienen in Japan im Jahre 1972: SR 775 / LP / Japan
Sammlerwert: 250 €
Es gab zwei Vinyl-Neuauflagen.
Die dritte Auflage aus dem Jahre-2010
(Bestellnummer MIG 00231).
Eine österreichische Nachpressung (PMG002) aus dem Jahre 2016
Der Sammlerwert pro LP liegt bei 20 €
Wichtig für Udo-Sammler: An der letzten und dritten LP „Afire“ war Udo im Jahre 1973 nicht mehr beteiligt. Sie verkaufte sich am schlechtesten, ist aber inzwischen ein absolutes Sammlerstück. Der Wert von „Afire“ liegt bei ca. 200 Euro.
Klaus Weiss stellt für das zweite Niagara-Album „SUB“ eine neue Band zusammen. Einzig an Udo und Daniel Fichelscher hält er fest. Neu in die Band kommen dafür Gary Unwin (Bass), Christian Schulze (Piano), Ack van Rooyen (Flügelhorn, Trompete), Paul Vincent (Gitarre), Ferdinand Povel (Saxophon, Flöte) und Joe Harris (Percussions). Anders als beim Debut-Album setzt Weiss diesmal auf Gitarre, Saxophon, Trompete und Flöte. Das Album wird von der Öffentlichkeit kaum wahrgenommen.
Klaus Weiss sagt 1985 zurückblickend: „Finanziell war das Album eine Katastrophe. Auch stilistisch kann ich mich mit den beiden anderen Niagara-Alben besser anfreunden“. Das Ergebnis von „SUB“ fällt nicht mehr so homogen aus wie das der Vorgänger, dafür ist es ein farbiges Feuerwerk, in dem vor allem dem Bassisten Gary Unwin viel Raum gelassen wird. Stücke wie „Gibli“ besitzen nahezu den zu dieser Zeit geatmeten repetitiven, psychedelischen Charakter. (MIG-Musik.de)
Die LP „SUB“ verkauft sich schlechter als das Debut-Album, deshalb wird es in einer extrem kleinen Stückzahl von 4.000 Stück gepresst. Da die Bedeutung der Perkussionsgruppe „Niagara“ erst nach Auflösung im Jahre 1973 zunimmt, gibt es von der „SUB“-LP mehrere Fälschungen.
Bei der LP-Pressung mit dem „Soul-Label“ handelt es sich um eine Fälschung!
Auch die Qualität von Platte und Cover sind schlecht.
Das „Soul“-Label war auf Fälschungen spezialisiert
LULAS 29343
LP / Germany
A1S.U.B.A2BonesA3NiagaraB1KattarhB2KikiritiB3GibliB4Terra IncognitaSammlerwert: 200 €
Mit „Niagara“ spielt Udo 1971 im „Jazz House“ Hamburg-Brandstwiete. Hier ist Udo inzwischen eine Größe und ein gefragter Schlagzeuger. Unter anderem begleitet er Dexter Gordon, Jimmy Smith und Benny Bailey.
Nach einem Gig kommt es zu einer folgenschweren Entscheidung: Klaus Doldinger, der berühmteste deutsche Jazz-Pianist, stellt seine neue Band Passport zusammen. Und an jenem Abend überzeugt Udo ihn dermaßen, dass er Udo nach München einlädt. Es ist wohl die bis dato wichtigste Fügung in Udos Schlagzeuger-Karriere.
Udo Lindenberg über 1971: „Günstigerweise ließ mich die Trommelei nie los. Der harte Job des Schlagmannes. Manchmal war es schon ein bisschen anstrengend und genaugenommen war ich ja damals auch nicht der Dr. Muskelmann. Nach 10 Jahren Extrem-Besaufen begann ich trockener zu werden. Ein tiefer Schock im selben Jahr der Tod meines Vaters Gustav. Die große Karriere hat er leider nicht mehr mitbekommen.“
Zu jener Zeit lebt Udo viel in München. Schon die Band „Niagara“ war in München entstanden. In dem Buch „El Panico“ aus dem Jahre 1988 schreibt Udo: „Ab und zu wohnte ich auch in München. Meist bei meinem Bruder Erich am Wienerplatz. Es war eine Dachmansarde und wir waren beide auf einem Gesundheits-Kräutertee-Trip.“ In München entsteht auch die Krautgruppe „Emergency“, bei der Udo als Schlagzeuger anheuert.
Hanus Berka (Saxophon) kam Mitte der 1960er Jahre von Prag nach Deutschland. Nachdem er in Seattle und Las Vegas einige Musikjobs angenommen hatte, kehrt er Ende 1970 wieder nach München zurück und startet die Jazzformation „Emergency“. Die Erstbesetzung: Udo Lindenberg (Schlagzeug), Barrie Newby (Gitarre), Jiro Matousek (Keyboard), Otto Bezloja (Bass), Dusko Goykovic (Trompete) und Reddy (Gesang). Es war also eine internationale Gruppe mit vier Tschechen, einem Engländer und Udo als einzigem Deutschen.
Die Band „Emergency“ veröffentlicht bis 1974 insgesamt vier LPs und drei Singles. Udo Lindenberg sagt 1988 zurückblickend: „Die LP wurde in wenigen Tagen in den Bavaria-Studios aufgenommen. Es waren verrückte Jungs, die es richtig krachen ließen. Für mich als jemand, der auf Perfektion bei der Maloche steht, war Emergency ein schwieriges Unterfangen.“
Das Debut-Album, in Deutschland, Holland und England veröffentlicht, verkauft sich immerhin fast 8.000 Mal. Auf Grund von Udos Solokarriere, die bald starten sollte, spielt Udo nur auf dem ersten Album Schlagzeug. Bei Fernsehauftritten in der Sendung Disco und im Bayrischen Rundfunk im Jahre 1971 sitzt Udo schon nicht mehr am Schlagzeug. Jedoch wird Udo bei Mary’s Music Show kurz am Schlagzeug gefilmt.
S64381
LP / Germany
A1SpringtimeA2Jump into your graveA3Time passed byB1Love is here to stayB2My woman’s gone nowB3Gimme some lovin’Sammlerwert: 40 €
(Holländische Version identisch)
CBS 64381
LP / Made in the UK
A1SpringtimeA2Jump into your graveA3Time passed byB1Love is here to stayB2My woman’s gone nowB3Gimme some lovin’Sammlerwert: 80 €
CBS 7334
Links: Normal-Single
Sammlerwert: 10 €
Rechts: Promo-Single
Sammlerwert: 20 €
Ein kleiner Hit, mehr nicht. Die Single wird nur sehr schlecht verkauft. Sammlerwert: 80 €
Im Jahr 2017 wurde die LP neu aufgelegt.
Von „Longhair“ als CD und LP. Die Abmischung ist gelungen und besser als das Original.
CD - LHC 183
LP - LHC 182
Sammlerwert: 15 €
244 142-2 , CD / Germany
Neuauflage aus dem Jahre 1988
Sammlerwert: 10 €
1971 gründet Klaus Doldinger die Band Passport. Udo Lindenberg darf auf der ersten LP am Schlagzeug zeigen, dass er zu den besten Trommlern des Landes gehört. Doldinger gilt zu jener Zeit als der deutsche Godfather des modernen Jazz. „Bei Doldinger war ich im Kreise von Musikartisten, die bereits ihren Härtetest bestanden hatten und zur Oberliga der deutschen Jazz-Elite gehörten.“
Als Vorbote auf das Album „Passport“ erscheint die Single „Schirokko“ auf dem Atlantik-Label. Die Single wird häufig im Radio gespielt.
ATL 40 299
LP / Germany
TracklisteUranusLemuria‘sSchirokkoDanceHexensabbatContinuationNostalgiaMadhouse JamSammlerwert: 5 €
Insgesamt 100.000 DM nimmt Doldinger für neue Instrumente in die Hand. Die erste Passport-LP schafft es zwar nicht in die Verkaufscharts, verkauft sich dennoch weltweit sehr gut. Auf dem Rücksitz in Doldingers Auto erfährt Udo bei Gesprächen alles über die Abläufe im Musikbusiness. „Ich hing da ganz entspannt als Langohr verkleidet im Autofond und sog mir vampirmäßig alle Kenntnisse rein, die ich für meine spätere glorreiche Karriere brauchen würde.“ Udos Vater Gustav ist erstmalig so richtig stolz auf seinen Jungen. „Mein Vater zeigte stolz die 1. Presseberichte und war stolz auf mich“. Erstmalig ist Udo 1971 auch im Fernsehen zu sehen. Im Westdeutschen Rundfunk mit dem Titel „Uranus“.
S64381
7“-Single / Germany
Trackliste
Schirokko Continuation
Sammlerwert: 15 €
oben: die normale Version,
unten: die Promotion-Version auf weißem Label
WPCR-16882
CD / Japan
Neuauflage aus dem Jahre 2015. Erschienen in Japan mit einer Banderole.
Sammlerwert: 50 €
Atlantic - 5052498-7950-2-4
CD / Germany
Neuauflage aus dem Jahr 2015. Erschienen in der Reihe „Original Album Series“. Alle 5 Passport-Alben befinden sich in der Box.
Sammlerwert: 15 €
Ab 1971 wird Udo bis ins Jahr 1982 sämtliche Alben bei der Telefunken veröffentlichen, aus der später die Firma „Teldec“ wird. Alle Wiederveröffentlichungen laufen daher unter dem Namen „Teldec“. Die Telefunken mit Sitz in Berlin wurde 1931 von Georg Graf von Arco gegründet. Peter Maffay, Ernst Mosch und Udo Lindenberg waren die deutschen Zugpferde.
In Münster trifft Udo zufällig mitten in der Stadt auf Steffi Stephan. Da Doldinger einen Bassisten sucht, haben die beiden die Idee, Steffi Stephan soll bei Doldinger vorspielen. Im R4 fahren die beiden nach München. Durch Staus auf der Strecke kommen sie jedoch zu spät in München an und Doldinger hat kein Interesse mehr an einem Vorspiel. Auf dem Rückweg kommt Udo dann die Idee, selbst eine Platte mit Steffi Stephan aufzunehmen.
Udos Kumpel Mertens managt damals Otto Waalkes. Er wiederum kennt einen Verleger, der ein eigenes Studio besitzt. Da in den Sommerferien keine Musiker Aufnahmen machen, nutzt Udo die Gunst der Stunde. Thomas Kukuck wird als Produzent ebenfalls mit gebucht.
Udo will jetzt durchstarten. Obwohl sein Englisch nicht so gut ist, will er es auf Englisch versuchen. Das erste Album soll entstehen. Während der Aufnahmen trifft ihn dann der große Schock, als Vater Gustav verstirbt. Dennoch zieht Udo das Projekt „Lindenberg“ um jeden Preis durch. Durch Klaus Doldinger hat Udo Kontakt zur Plattenfirma Telefunken. Die erste LP-Auflage wird aus Sicherheitsgründen nicht wie üblich auf 3.000 Stück, sondern auf 1.800 Stück festgelegt. Udo hat als Trommler viele Einflüsse und Kontakte gesammelt, alles soll klappen - es darf kein Flop werden.
Englisch konnten viele deutsche Bands, wie Amon Düül 2, Kraftwerk oder Tangerine Dream. Doch der sogenannte Krautrock ist inzwischen massenkompatibel und verkauft sich weltweit. Im Hamburger Star Studio entwickelt Andy Marx als Produzent und Gitarrist die Playbacks. Mit Thomas Kukuck und Steffi Stephan hat Udo zwei Musiker gefunden, die in knapp zwei Jahren das Panikorchester gründen würden. In 22 Studiotagen ist das Album fertig. Es gibt Zeitungswerbung und Udo soll auf der Krautrockwelle mitreiten.
Doch die Verkaufszahlen stagnieren und es werden nur ca. 700 Stück verkauft. Viel zu wenig für die Telefunken.
Telefunken 56 210
7"-Single / Germany
A1: Good Life City
B1: Stardance
Sammlerwert: 80 €
Links: die normale Version
Rechts: die Promo-Single auf Weißlabel. Der Wert der Promo-Single liegt bei 120 €
„Good Life City“ soll der Song werden, der den Namen „Lindenberg“ nun aus Hamburg nach ganz Deutschland bringt. Doch die Resonanz der Radiosender ist mehr als bescheiden. Der Song selbst hatte es nicht auf die erste LP geschafft, „Stardance“, die B-Seite, schon. Auf der kommenden LP „Daumen im Wind“ wird er dann in deutscher Sprache enthalten sein.
Erstmalig erscheint auch ein Sampler mit Udo als Solokünstler. Aus Promo-Zwecken wird Rock-News Vol. 1 veröffentlicht. Der Titel „It is alright again“ wird promoted. Udo plagen Selbstzweifel und die Telefunken weiß nicht, was sie mit diesem jungen talentierten Schlagzeuger anfangen soll.
TST 77 266
Promotion-LP
B6 - Lindenberg - It Is Alright Again
Sammlerwert: 10 €
Udos erstes Album ist komplett in englischer Sprache. Die Aussprache eher schlecht als recht. Insgesamt befinden sich sechs Songs auf dem Album.
Das Album startet mit dem Song „It’s alright again“. Musikalisch erinnert der Song sehr an Songs von Amon Düül 2. „We’ve had our time“ wurde von dem Produzenten und Gitarristen Andy Marx sehr gitarrenlastig produziert, Udos Gesang geht eher unter. Der Song „Paradise now“ ist durch den in der Zeit angesagten Krautrock geprägt. Man merkt die Unbekümmertheit und Spielfreude der Musiker. „Stardance“, die B-Seite der Single-Auskopplung, ist das schwächste Lied auf dem Album. An der Gitarre spielt, anders als bei den anderen Songs, Helmut Franke. Er wird in den nächsten Jahren immer wieder als Gastmusiker mitwirken (u.a. beim „Waldemar Wunderbar Projekt“).
Mit dem Song „We could be Friends“ beginnt die B-Seite. Der Song erinnert schon mehr an modernen Pop. Es ist der einzige Song, der es später auch auf Sampler schafft - und auch der einzige auf dem Album „Lindenberg“ mit Hitpotenzial. Der experimentellste Song ist der letzte Song „The Children of your Children won’t even know your Name“. Sozialkritisch singt Udo den Song in einer Länge von 11:37 Minuten. Da es nicht mehr Material für die LP gab, wurde der Song so extrem in die Länge gezogen. Der Track wird sich in deutscher Sprache auf dem Album „Daumen im Wind“ wiederfinden. Dieses Album war ein Experiment, das jedoch nicht klappte. Udo musste umdenken.
Es gibt einige LP-Pressungen. Die 1. Auflage ist im Klappcover ohne innenliegende Textbeilage. Die Kassetten und die CD wurden erst später wiederveröffentlicht. Außerdem gibt es eine Testpressung, eine Promo-Mappe und eine Autogrammkarte. Zeitungswerbung gab es in der Flash und in der Musiksound.
Ein Highlight ist das Cover, das Udo als Berg mit Baum zeigt. Umgesetzt wurde es von Günter Blum, der auch Cover für Elvis Presley, Grobschnitt und UFO entwickelt hat.
Im Hintergrund singt Sibylle Kynast von den City Preachers.
EIN GANZ WICHTIGES THEMA UND GLEICHZEITIG AUFKLÄRUNGSUNTERRICHT:
Promotion-Platten sind zwar auch „unverkäufliche“ Exemplare. Dennoch werden sie bei jedem Künstler gehandelt und gehören in die Sammlung. Mit Testpressungen sieht es anders aus. Sie dienen zur Vorlage für Künstler und Plattenfirma. Im Anschluss sollen sie „vernichtet“ werden. Es gibt von fast jedem Album eine Testpressung. In diesem Buch gehen wir nicht weiter auf diese Pressungen ein. Der Wert der Platten liegt meist bei 150–300 €.
SLE 14637-P, LP
Im Klappcover
Sammlerwert: 100 €
SLE 14637-P, Promotion-LP
Im Klappcover
Weißes Label von der Teldec beschrieben. Dazu gibt es ein Promotion-Schreiben.
Sammlerwert: 250 €
SLE 14637-P
Nachpressung aus dem Jahre 1973
Im Normalcover. Kein Klappcover.
Sammlerwert: 30 €
5054197-1899-1-3
Nachpressung aus dem Jahre 2016.
Neu abgemischte Version.
Sammlerwert: 20 €
CD
Erstveröffentlichung auf CD.
Sammlerwert: 20 €
2292-44134-2 CD-Album
Nachpressung aus dem Jahre 1998. Mit tollem Booklet, allen Texten und vielen Bildern.
Sammlerwert: 10 €
MC-Album
Es hat keine MC-Veröffentlichung im Jahre 1971 gegeben. Dies ist die erste und letzte MC-Veröffentlichung aus dem Jahre 1987.
Sammlerwert: 40 €
U 56 242
7"-Single / Germany
A1: Sommerliebe
B1: Hoch im Norden
Sammlerwert: 50 €
Oben: die normale Version
Der Wert der Promo-Single liegt bei 80 €
Wie soll es weitergehen? Ganz einen solchen Flop hatte Udo nicht erwartet. Fast umgehend macht er sich an die Planung für seine erste deutschsprachige LP „Daumen im Wind“. Inzwischen lebt Udo in der Hamburger Johnsallee, fast alle Musiker der LP „Daumen im Wind“ wohnten dort zusammen, in einer Art Künstler-WG. Udo Lindenberg erfindet sich komplett neu. „Wir mussten die deutsche Sprache wiederfinden, nachdem sie uns nach dem Krieg verloren gegangen war“, so Udo. Die Plattenfirma ist inzwischen skeptisch. Im Sommer ’72 wird die zweite LP im Star Music Studio Hamburg von dem Produzenten Thomas Kukuck produziert. Zeitgleich produzieren die Scorpions und Kraftwerk ihre Alben im selben Studio. Einige Songs der ersten LP werden ein wenig umarrangiert und umkomponiert mit deutschem Text. Dies erspart Zeit, aber vor allem Geld.
Wie Thomas Kretschmer später rückblickend sagt: „Wir waren uns bei den ersten Aufnahmen doch ziemlich unsicher. Sowas gab es nicht. Ton, Steine Scherben und Achim Reichel konnte man vergleichen. Wir waren uns bei den Aufnahmen für die „Daumen im Wind“ nicht sicher. Aber als die ersten Aufnahmen standen, war allen klar, dass dies der Weg sein wird.“
Im Studio an der Wrangelstraße finden sich nun mehr Musiker ein und mit Thomas Kretschmer und Steffi Stephan zwei Musiker, die bald zum festen Bestandteil des Panikorchesters gehören werden.
Als Vorbote wird die Single „Sommerliebe“ ins Rennen geschickt. Wie schon in der Einleitung des Buches zu lesen, ist sie gefloppt. Einen Lindenberg als Jürgen-Drews-Verschnitt will das Publikum nicht. Das Lied findet auch nicht seinen Weg auf die LP „Daumen im Wind“. Glücklicherweise legt ein Radiomoderator vom Norddeutschen Rundfunk die B-Seite „Hoch im Norden“ auf. Dies hilft zwar den Verkaufszahlen der Single „Sommerliebe“ nicht viel, aber erstmals wird Udo regional ein Begriff. Das Lied wird einige Male gespielt und somit findet das Album „Daumen im Wind“ zumindest in Norddeutschland Beachtung. Es gibt sogar einen kleinen Bericht in der BRAVO. Lutz Wauligmann schreibt unter der Überschrift „Rämmie Dämmie“, dass sich „Hoch im Norden“ etwas tue und Udo eine große Karriere bevorstehe. Es ist das erste Mal, dass Udo als Solist in einer bekannten Zeitung Erwähnung findet.
Die Verkaufszahlen des Albums liegen bei 7.000 Stück — ein erster Achtungserfolg.
Hoch im Norden“ von einem Nordrhein-Westfäler gesungen - es ist den Norddeutschen egal. „Hoch im Norden“ kann man als Udos ersten kleinen Hit bezeichnen. Der Musikstil des Titels wird die nächsten Jahre prägen. Nicht zu vergessen, dass im Song „Hoch im Norden“ der legendäre Satz „Keine Panik auf der Titanic“ geboren wird!
Das Album „Daumen im Wind“ wird intelligent mit der Thematik „Fernweh“, „Retortenkinder“ und „einfach abhauen“ gespickt. Esoterisch mit vielen Einflüssen von Hermann Hesse. Auf der Coverrückseite wird der neue Udo beschrieben. Es wird explizit darauf eingegangen, warum das Album nicht „Udo 72” heißt (in Anspielung auf den Schlagersänger Udo Jürgens)“. Udo wird also erstmals als querdenkender Popmusiker beschrieben, der auf den Schlagerkram keinen Bock hat. Nur gut, dass „Sommerliebe“ kein Erfolg wurde. Schließlich befindet sich auf der Coverrückseite der Single schon Werbung für das Album „Daumen im Wind“.
Acht Titel stellt Udo für das Album zusammen.
SLE 14679-P
Promotion-LP
Im Klappcover
Weißes Label der Teldec. Dazu gibt es ein Promotion-Schreiben.
Sammlerwert: 120 €
5054197-0818-1-1 LP
Nachpressung aus dem Jahre 2016. Neu abgemischte Version.
Sammlerwert: 20 €
CD
Erstveröffentlichung auf CD.
CD blau bedruckt
Sammlerwert: 10 €
SLE 14679-P LP
Im Klappcover
Sammlerwert: 20 €
LP
6.21104 BL
Nachpressung aus dem Jahre 1978
Bunt-Label
Sammlerwert: 10 €
CD
Erstveröffentlichung auf CD.
CD schwarz bedruckt
Sammlerwert: 10 €
Die Texte schreibt Udo meist in der Kneipe. Einige entstehen im „Onkel Pö“ in Hamburg/Mittelweg oder zu Hause in der Johnsallee 62. Zu jener Zeit startet das „Onkel Pö“ und Udo sitzt bei vielen Künstlern als Gastmusiker am Schlagzeug - für Freigetränke.
Im Gegensatz zum Vorgänger gehen 8.500 Stück über die Ladentheke. Ein erster finanzieller Teilerfolg. Die Rezensionen der Musikpresse fallen gut aus. Udo wird von allen Seiten bestätigt, den Weg des „anderen deutschen Künstlers“ weiterzugehen.
MC-Album
Mega-rare erste MC-Pressung
Sammlerwert: 50 €
TST 77 611
Promotion-LP
B6 - Lindenberg - Hoch im Norden
Sammlerwert: 10 €
Erneut erscheint auch ein Promo-Sampler der Teldec mit der B-Seite „Hoch im Norden“. Hier wurde „Sommerliebe“ schon aufgegeben. Titel des Samplers „Rock News Volume 8“.
0927-45295-2
CD-Album
Nachpressung aus dem Jahre 2002. Mit tollem Booklet, allen Texten und vielen Bildern.
Sammlerwert: 10 €
MC-Album
Nachpressung
Sammlerwert: 20 €
Udos zweites Album - ein Meilenstein der Deutschen Rockmusik. Viele Gastmusiker bastelten um Udo und Thomas Kukuck an einem bis dahin nicht dagewesenen Album, dessen Ausstrahlungskraft sich erst viele Jahre später zeigt. Nach dem Flop des 1. Albums war es ein großes Risiko. Heute kann man sagen: Alles richtig gemacht! Man merkt, dass alle Lieder ihre Eigenheiten haben und in ihrem Wirkungsbild sehr unterschiedlich sind - eine Art Suche nach dem perfekten Lindenberg-Stil. Durchgesetzt hat sich „Hoch im Norden“ und damit den Weg für „Andrea Doria“ bereitet.
Das Album beginnt mit dem Titelsong „Daumen im Wind“. Dieser Song hätte auch von Reinhard Mey sein können, den Udo damals schon sehr verehrte. In Liedermacher-Manier wird hier über den Wunsch gesungen, einfach abzuhauen. Beziehung vorbei - aber nach vorne gucken und neu starten. Diese Thematik „immer auf der Suche - nie am gleichen Ort“ wird sich auch durch die folgenden Langspielplatten ziehen. Musikalisch mit einer Prise Sehnsucht und viel Mundharmonika perfekt umgesetzt.
Viele Fans aus den Anfängen sind überrascht und überglücklich, als Udo im Jahre 2008 diesen Song kurzfristig mit ins Programm nimmt. „Good life City“ wurde einfach von der ersten LP übernommen und mit einem deutschen Text neu besungen. Der Übergang von Songs 1 und 2 ist ziemlich perfekt aufeinander abgestimmt. Es gibt keine Pause zwischen den Tracks. „Das kling ja ganz manierlich, wenn man den Gesang mal überhört“, so ulkt Udo über seine Aufnahme, die im Autoradio läuft.
Track 3, „Meer der Träume“, ist sehr Jazz-lastig. Der Song fällt auf der A-Seite ein wenig ab. „Biochemon“ ist ein sehr sozialkritischer Song, der aktueller ist als je zuvor. „Künstliches Gehirn“ und „Seriennummer auf der Haut“ - mit solchen Thematiken befasste sich Udo als erster in Deutschland. Viele experimentelle Phasen zeichnen den Song aus, der sehr an A.R.3 erinnert. Eine sehr gelungene Nummer.
„Hoch im Norden“, der regionale Hit, inzwischen kennt ihn ganz Deutschland, immer noch wird er regelmäßig live gespielt. Er verleiht Udo das gewisse Etwas und ebnet ihm den Weg zu Deutschlands Musiker Nummer 1.
Etwas esoterisch kommt das Lied „In den dunklen tiefen Gängen der Vergangenheit“ daher. Hier geht es um Vergangenheitsvisionen,
Neugeburt und Zukunftsvisionen. Das Anfangs-Sampel mit Udos Stimme wird 1999 Freundeskreis mit Max Herre für den Hit „Nebelschwadenbilder“ auf dem Erfolgsalbum „Esperanto“ verwendet. Wer hätte dies im Jahre 1972 gedacht.
„Die Kinder deiner Kinder“ war bereits in englischer Sprache auf dem Debutalbum. Nun in Deutsch und mit klarer Botschaft: „Ein Leben ist nur solange was wert, solange man lebt. Vergessen wird man nach dem Tod innerhalb kürzester Zeit." Der letzte Titel „Alkoholmädchen“ ist mein Favorit und Anspieltipp des Albums. Der Vorgänger von „Lady Whisky“ besticht durch seine musikalische Umsetzung. Udo war zur damaligen Zeit dem Alkohol schon nicht abgeneigt. Die Thematik „Saufen bis zum Umfallen“ war ihm aus Tripolis, wo er als Schlagzeuger gearbeitet hatte, bestens bekannt. Die Zeilen „... doch zu spät, zu spät pumpten sie dir den Magen aus“ hätten Ende 2000 beinah auch auf Udo umgedichtet werden können.
Helen Schneider coverte 1981 ebenso wie Nena auf dem Album „Cover me“ Songs des Albums.
Fazit:Ein Album mit vielen Musikstilen, das für die deutsche Sprache als eines der wichtigsten und prägendsten in die Geschichtsbücher eingegangen ist.
Im selben Jahr spielt Udo bei Ingfried Hoffmann, den er von Doldinger kennt. Es soll eine LP erscheinen, die Aufnahmen finden in Köln statt. Zu einer Veröffentlichung der LP kommt es jedoch nie.
Gleichzeitig zu seinem „Daumen im Wind“ wirkt Udo an dem Soloalbum von Jean-Jaques Kravetz mit. Dieses Album gilt als eines der besten Krautrock-Alben aller Zeiten. 1975 wird es unter dem Titel „8 Days in April“ mit Udo Lindenberg als Header wiederveröffentlicht.
Udo singt bei einigen Titeln und sitzt am Schlagzeug. Auch Inga Rumpf singt mit. Im Prinzip hat Kravetz die Hamburger Szenen zusammengebracht, obwohl fast alle Musiker eine „City Preachers“-Vergangenheit haben. Stilistisch kann das Album in den Progressiv Rock mit Krautrockelementen eingeordnet werden.
Acht Tage saßen die Musiker im Hamburger Studio. Auf der Coverrückseite wurden die Bilder von Steffi Stephan und Udo vertauscht. Wie auf dem ersten Album „Lindenberg“ singt Udo in englischer Sprache.
Die LP „Kravetz“ in der Erstpressung kostet inzwischen 200 €. Leider gibt es etliche Fälschungen.
Vertigo - 6360 605
LP
A1 I’d Like To Be A Child Again
A2 Ann Toomuch
B1 Routes
B2 When The Dream Is Over
B3 Master Of Time
Sammlerwert: 200 €
MPMC 09002 CD
In Irland wurde das Album remastert und in einem Digipack wiederveröffentlicht.
Es ist für den deutschen Markt nicht zugelassen und gilt als Bootleg, deshalb keine Wertangabe
Sammlerwert: keine Angabe
ATL 3-60073 3-LP-Set
Sammlerwert: 10 €
Es gibt auch eine Promo-Version mit White-Label. Ihr Wert liegt bei 40 €.
Das Jahr 1973 beginnt mit dem Best-of-Doldinger-Sampler „Doldinger Jubilee“. Hier ist Udo mit etlichen Tracks vertreten. Neben den „Passport“-Titeln sind auch die Tracks von „Motherhood“ in besserer Qualität enthalten.
Für das zweite deutschsprachige Album soll eine geschickte Vermarktung her. Nachdem der Titel „Hoch im Norden“ ein kleiner Hit geworden ist, kommt die Überlegung, das Pendant aufzunehmen. Sinnigerweise lautet der Titel „Tief im Süden“. Er schafft es ebenso wie die A-Seite „Rock ’n’ Roll Band“ nicht auf das bevorstehende Album. Die Single steht wie Blei in den Regalen der Plattenläden. Es wird die letzte Veröffentlichung ohne die Angabe „Und das Panikorchester“ sein. Erst auf der wiederveröffentlichten remasterten CD „Andrea Doria“ finden die beiden Songs den Weg auf das Erfolgsalbum (außerdem auf dem 76er-Album „Panik Udo“).
U 56 279
7"-Single / Germany
A1 Rock ’n’ Roll Band
B1 Tief im Süden
Sammlerwert: 50 €
Links die normale Version, rechts die Promo-Single auf Weißlabel. Der Wert der Promo-Single liegt bei 80 €
Genau jetzt beginnt die große Karriere. Single gefloppt, Mund abputzen, weitermachen … Im Onkel Pö wird herumexperimentiert. Andere Künstler wie Lonzo oder Gottfried Böttger waren angetan von den ersten Textpassagen der kommenden LP „Andrea Doria“. Udo beginnt zunehmend, Charaktere in seine Lieder zu bringen, ob das „Boogie Woogie Mädchen“ oder im Titelstück die „Renterband“.
Bei den Aufnahmen für die Songs der LP trinkt Udo sehr viel. Oft singt er die Strophen nach einigen Doppelkorn ein. Für das Cover der LP will er eine intelligente und gleichzeitig lustige Lösung. Er engagiert J. Arthur Carstens, der bereits durch die frühen Achim-Reichel-Cover kein unbeschriebenes Blatt ist. Von ihm stammt der Entwurf des legendären Bus-Covers.
Die Aufnahmen zu der LP „Andrea Doria“ dauern zwei Monate. Alle Hamburger Größen wie Gottfried Böttger, Lonzo oder Karl Allaut sind mit am Start. Als die LP dann im Sommer 1973 auf den Markt kommt, ist Udo klar, dass es ein Erfolg wird. „Ich habe geweint, als ich die Demos der Platte hörte“, so Udo. Schon in der 1. Woche nach Veröffentlichung steigt das Album auf Chartplatz 23 ein. Es ist das erste Deutschrock-Album, das es so weit nach vorne schafft. 24 Wochen hält sich „Andrea Doria“ in den Charts und verkauft sich auf Anhieb über 100.000 Mal. Auf dem Cover steht schon „Udo Lindenberg & das Panikorchester“, obwohl es dieses in diesem Sinne nach Fertigstellung der LP noch gar nicht gibt. Aber Udo hat einige Studiomusiker und durch die lange Schlagzeugkarriere unendlich viele Kontakte.
SLE 14719-P
Promotion-LP
Im Einfachcover
Weißes Label von der Teldec. Dazu gibt es ein Promotion-Schreiben.
Sammlerwert: 80 €
SLE 14719-P
Im Einfachcover
Sammlerwert: 8 €
6-21138 BL
LP, im Einfachcover
Wiederveröffentlichung aus dem Jahre 1981. Mit buntem Label.
Sammlerwert: 8 €
5054197-0807-1-5
LP
Nachpressung aus dem Jahre 2016. Neu abgemischte Version.
Sammlerwert: 20 €
Teldec, 8.21138
CD
Erstveröffentlichung auf CD.
CD blau bedruckt.
Sammlerwert: 8 €
0927-45292-2
CD-Album
Mit den Zusatztracks: „Tief im Süden“ und „Rock ’n’ Roll Band“
Sammlerwert: 10 €
MC-Album
Erste MC-Pressung
Sammlerwert: 20 €
MC-Album
Zweite MC-Pressung
Sammlerwert: 10 €
Die Erstbesetzung des Panikorchesters sieht nach vielen Gesprächen und reichlich Doppelkorn im „Onkel Pö” wie folgt aus: Gottfried Böttger, Karl Allaut, Steffi Stephan, Backi Backhausen und Thomas Kukuck. Die Gründung des Panikorchesters datiert auf den 13. August 1973.
In einem Interview im Jahre 1974 antwortet Udo auf die Frage, wie es zu dem Namen „Panikorchester“ kam, wie folgt: „Wir haben die Platte gemacht im letzten Sommer und im Studio war es sehr panisch. Wir haben eine sehr eigenwillige Produktionsmethode, wir gehen drei bis vier Wochen ins Studio und da passiert dann eine ganze Menge. Wir machen Partys, dann wird Musik gemacht und wenn es mal nicht so läuft, trinken wir einen. Es ist sehr locker und relaxt, manchmal ist es aber auch sehr stressig. Einmal war es sehr panisch, ganz knapp am Nervenzusammenbruch vorbei und dann entstand der Name. Es gab Endlosdiskussionen über stilistische Sachen und private Sachen, die mit ins Studio gebracht wurden“.
Im Buch „Hinter all den Postern“ sagt Udo, der Name „Panikorchester“ sei durch den Textauszug „Keine Panik auf der Titanic“ zustande gekommen. Udos Ziel war, Jungs zu finden, die absolute Profis sind -das ist ihm geglückt. Vor allen Auftritten geht die Band mindestens fünf Kilometer joggen. Geprobt wird in einem „Bretterschuppen“, den Steffi Stephan besorgt hat. Damals ist auch noch Judith Hodosi am Saxophon mit am Start. Sie steigt aber schnell aus, weil es ihr zu hektisch ist, und wird Taxifahrerin.
Ein erstes Probekonzert findet in Telgte statt. 300 Zuschauer finden sich ein. Für 10.000 D-Mark wird eine Anlage angeschafft, auch dank Lisa, einer wohlhabenden Dame, die auch einige Jungs des Panikorchesters bei sich wohnen lässt.
Nun kommt es zu den ersten Solo-Fernsehauftritten mit „Candy Jane“. Das Panikorchester in bunten Klamotten und Udo mit einem lockeren und lässigen Auftritt. „Candy Jane“ kommt nach dem Album „Andrea Doria“ auf den Markt. Der Song „Andrea Doria“ liegt auf der B-Seite. Die Single verkauft sich für damalige Verhältnisse durchschnittlich gut. Geschrieben wurde „Candy Jane“ in einer von Udos Lieblingskneipen, dem „Nach Acht“ - auf einem Bierdeckel.
Auch findet ein Auftritt in der weihnachtlichen „Reinhard Mey Show“ mit einer Millionen-Einschaltquote statt. Auch hier singt Udo „Candy Jane“. Reinhard Mey war für Udo immer eine Art Vorbild und es ist ihm eine große Ehre, in den Anfängen in dieser Show auftreten zu dürfen.
Bei der „Onkel Pö Show“ hält Udo bei „Andrea Doria“ eine Zigarre in der Hand, dies sollte bekanntermaßen in den kommenden Jahren auch der Fall sein. Auch legendär: die Wellen bei „Nichts haut einen
Seemann um“, die noch mit der Hand hin- und herbewegt werden. Diese Fernsehaufzeichnung ist für Deutschland 1973 einmalig und macht aus Udo nun auch deutschlandweit eine bekannte Persönlichkeit. Nach der Ausstrahlung im NDR läuft sie auch im WDR und im Saarländischen Rundfunk.
Am 22. Januar 1973 tritt Udo zwar mit den Musikern des Panikorchesters im Metro-Kino in Kiel auf, jedoch ohne explizite Ankündigung. Danach erhält er von MAMA Concerts eine Nachricht, dass die Karriere schon bald beendet sein wird, wenn die Trink- und Randalegewohnheiten nicht umgehend aufhören.
U 56 324
7"-Single / Germany
A1 Candy Jane
B1 Alles klar auf der Andrea Doria
Sammlerwert: 10 €
Oben die normale Version, rechts die Promo-Single auf Weißlabel. Der Wert der Promo-Single liegt bei 40 €.
Udo Lindenberg ist ganz oben angekommen. Die Teldec bietet ihm einen Vertrag über fünf Langspielplatten an. Er erhält einen Vorschuss von 1 Million D-Mark. Das hat vor ihm noch kein anderer deutscher Rockmusiker geschafft. Ab diesem Zeitpunkt wird die Teldec, eine familienorientierte Firma, Udos zweites Wohnzimmer. Leute wie Kurt Richter, Gerhard Schulze, Uwe Tessnow, Heidi Münch und Volker Heinz begleiten nun zehn Jahre lang Udos steilen Weg nach oben.
Es ist 1972 der Urknall der deutschen Popmusik. Mit dem Album „Andrea Doria“ hat Udo zweifellos Geschichte geschrieben. Der Titelsong „Andrea Doria“ gehört zu Udos beliebtesten Hits und wird bis heute auf jedem Konzert gespielt. Der Song spiegelt das Leben in Udos Lieblingskneipe, dem „Onkel Pö”, wieder. Die Andrea Doria war ein italienisches Schiff, das 1956 sank.