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Anna ist 26 Jahre alt und wurde noch nie richtig geküsst. Marco, 31, kann zwar smalltalken, aber kein bisschen flirten. Christine hat mit Anfang 40 ihren ersten Freund. Und Rainer kauft sich mit 43 seine ersten Sex-Erfahrungen: Menschen, die ohne Liebe, ohne Partner und oft auch ohne Sex durchs Leben gehen. Dabei wünschen sie sich nichts sehnlicher als Zweisamkeit. Ungefähr ein bis zwei Millionen Menschen in Deutschland teilen dieses Schicksal. Sie nennen sich Absolute Beginners.
Maja Roedenbeck hat mit vielen von ihnen gesprochen, trägt Tipps von Ehemaligen und Experten zusammen und geht dabei immer wieder der Frage nach, warum es die Liebe heutzutage so schwer hat.
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Seitenzahl: 293
Maja Roedenbeck
Ch. Links Verlag, Berlin
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über www.dnb.de abrufbar.
1. Auflage, Oktober 2012 (entspricht der 1. Druck-Auflage von September 2012) © Christoph Links Verlag GmbH Schönhauser Allee 36, 10435 Berlin, Tel.: (030) 44 02 32-0 www.christoph-links-verlag.de; [email protected]
Titelgestaltung und Titelillustration: Burkhard Neie, www.blackpen.xix-berlin.de, unter Verwendung der Fotos von Nique282/fotolia und vege/fotolia
ISBN 978-3-86284-194-3
Ungefähr ein bis zwei Millionen erwachsene Menschen in Deutschland kennen weder Liebe noch Sex. Und einige von ihnen erzählen in diesem Buch ihre Geschichte. So wie Christine, die mit Anfang 40 ihren ersten Freund hat, und Anna, 26, die noch nie richtig geküsst wurde, oder Marco, 31, der smalltalken, aber nicht flirten kann, und Rainer, 43, der sich seine ersten Sex-Erfahrungen schließlich bei einer Prostituierten gekauft hat. Menschen, die ohne Liebe, ohne Partner leben und ohne (realen) Sex. Manche nahezu, andere komplett und schon immer ohne. Manche mit dem einen, ohne das andere, aber auch das nicht gern. Sie haben einen Namen und der lautet: Absolute Beginners.
Auch wer nicht selbst betroffen ist, kennt garantiert jemanden, der es ist: Die Cousine, die noch nie einen Freund zu einer Familienfeier mitgebracht hat, doch die Gerüchte, sie sei lesbisch, glaubwürdig dementiert. Den Kumpel aus Schulzeiten, der immer noch ein super Kumpel ist, es aber mit den Frauen irgendwie nicht so hat. Die Endzwanzigerin aus dem Bekanntenkreis, die so sehr mit ihrer Clique aus anderen Dauer-Single-Frauen beschäftigt ist, dass die Männer überhaupt keine Chance haben, an sie heranzukommen. Obwohl sie sich nach einem Partner sehnt. Oder den besten Freund des Ehemannes, nicht gerade ein Partyhengst und nie dort präsent, wo sich einsame Frauenherzen herumtreiben.
Ein Leben ohne Liebe und Sex. In unserer zunehmend pornoisierten Gesellschaft ist das eine in höchstem Maß absurde Vorstellung und zugleich eine logische Konsequenz der jüngsten Entwicklungen auf dem weiten Feld der Liebe. Absurd, weil unsere Welt so voller Sex ist, dass es fast wehtut: Im Fernsehen werden wir mit den hüllenlosen Brüsten von Erotikmodel Micaela Schäfer in der TV-Serie Dschungelcamp konfrontiert, im Kino handeln inzwischen auch die Mainstream-Filme von der Erfindung des Vibrators (In guten Händen), den Sexphantasien der Frauen (Eine dunkle Begierde) oder dem Leben von Beate Uhse . Die Macher von Werbung mit nackter Haut, die in Trendblogs seit zwei, drei Jahren »Nudevertising« genannt wird, legen es inzwischen sogar drauf an, wie kürzlich die Ryanair- oder Diesel-Kampagnen ermahnt oder gar zensiert zu werden, weil der Werbeeffekt der »Banned Commercials« dann umso größer ist. Und die Jugendsexualität hat zwar laut der Studie der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung ihren Zenit überschritten und weist zuletzt rückläufige Zahlen auf. Aber immer noch haben sieben Prozent der 14-jährigen Mädchen und vier Prozent der 14-jährigen Jungen, beziehungsweise 66Prozent der 17-jährigen Mädchen und 65Prozent der 17-jährigen Jungen ihr erstes Mal bereits hinter sich.