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Eine Studentin sucht ihre Schwester. Anja nimmt allen Mut zusammen und begleitet als Fetisch-Escort den Mann, vor dem Nathalie so große Angst hatte. Ein Krimineller im Visier von Polizei und Nachrichtendiensten und zugleich ein dominanter Liebhaber mit einem Faible für schöne Mädchen. Auf einer abenteuerlichen Reise nach Asien und in den Orient, erlebt Anja ein Wechselbad an Gefühlen, Schmerz und Lust.
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Seitenzahl: 259
Veröffentlichungsjahr: 2022
Für Sonja. Danke für Deine Liebe.
Vanessa Silver
Undercover als Fetisch-Escort
Gefährlich faszinierende Welt der Dominanz
© 2022 Vanessa Silver
Covergrafik von shutterstock.com / alexkoral
ISBN 978-3-347-74641-1 (E-Book)
E-Book-Herstellung & Distribution im Auftrag der Autorin:
tredition GmbH, An der Strusbek 10, 22926 Ahrensburg
Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt.
Für die Inhalte ist die Autorin verantwortlich.
Jede Verwertung ist ohne ihre Zustimmung unzulässig.
Die Publikation und Verbreitung erfolgen im Auftrag der Autorin, zu erreichen unter:
tredition GmbH, Abteilung „Impressumservice“, An der Strusbek 10, 22926 Ahrensburg, Deutschland.
Dieser Roman ist auch als Softcover-Buch und als gebundene Ausgabe überall im Buchhandel erhältlich.
Undercover als Fetisch-Escort
Dieser Roman ist für volljährige Leserinnen und Leser empfohlen. Die Heldin durchlebt auf ihrer Mission explizite Erotik- und BDSM-Szenen.
Handlung und Personen sind frei erfunden. Eine Ähnlichkeit mit lebenden oder verstorbenen Personen ist keinesfalls beabsichtigt und wäre rein zufällig.
Prolog
Ihr Puls rast, als sie aus dem Aufzug im 11. Stock des Münchner Luxushotels stieg. Ein japanisches Pärchen schaut der attraktiven jungen Frau im kurzen schwarzen Cocktailkleid hinterher, die für ein, zwei Sekunden die Wegweiser mit den Zimmernummern studiert, sich durch die langen, dunkelbraunen Haare streicht und dann auf ihren hohen Absätzen in den linken Gang entschwebt.
Eher unterbewusst entdeckt sie die Überwachungskamera an der Decke, während sie nur wenige Meter vom Zimmer 1155, einer der sündhaft teuren Suiten, entfernt ist. Auf dem dicken Teppichboden hinterlassen ihre High Heels keine der üblichen Geräusche, dennoch dröhnt es laut in ihrem Kopf und ihre Gedanken überschlagen sich: „Anja, Du musst das nicht machen. Du überschreitest gleich nicht nur die Schwelle zu einem fremden Hotelzimmer, sondern zu einer Welt, bei der Du die Kontrolle verlierst. Einer Welt, die gefährlich und traumatisch sein kann!“
Vor der Suite holt sie einmal tief Luft. Ein letztes Mal streicht sie sich durch die Haare, hebt den Arm und klopft an die Tür, hinter der ein fremder Mann auf sie wartet. Ein Mann, der nicht nur Sex mit ihr haben will, sondern sie dafür bezahlen wird, um sie schlagen zu dürfen. Ein Mann, dessen Wutausbrüche berüchtigt sind und der im permanenten Fokus mehrerer Ermittlungsbehörden steht. Vermutlich auch genau in diesem Moment.
Ein Mann, bei dem nicht klar ist, ob ein erotisches Rollenspiel nicht brutal aus dem Ruder laufen wird. Ein Krimineller, der dennoch in dem Ruf steht, eine Faszination auf Frauen auszuüben. Der es nicht nötig hätte, für teures Geld eine Bettgefährtin bei einem Escort-Service zu buchen. Nein, ihm geht es um Fetisch und in seiner dominanten Fantasie hat er vermutlich Pläne mit ihr, die ihm keine seiner zahlreichen Affären durchgehen lassen würde. Reichtum und Macht hin und her.
Als sich die Tür öffnet, setzt sie trotzdem ihr süßestes Lächeln auf. Eine der stärksten Waffen jeder Frau, die sie schon seit Mädchentagen perfekt beherrscht. In diesem Moment ist ihr die Angst nicht mehr anzusehen. Langsam betritt sie die Suite mit dem atemberaubenden Blick auf die nächtliche Großstadt.
Kapitel 1
„Hi, ich bin Anja! Ich freue mich, Dich kennenzulernen!“, flötet sie, legt die Arme um seinen Hals und gibt ihm einen Begrüßungskuss. Sie muss fast auf die Zehenspitzen gehen, denn trotz ihrer hohen Absätze ist er mindestens einen Kopf größer. Dabei zieht sie ein Bein hoch und seine Hände greifen an ihr Gesäß. Ein Beobachter würde den Eindruck gewinnen, dass sie Ibrahims junge Freundin wäre. Eine vertraut anmutende Begrüßung, die man ihr bei der Escort-Agentur empfohlen hat. Eine Geste, die das Eis brechen und eine verkrampfte Situation auflösen soll.
Der Mann, der sie für eine ganze Nacht gebucht hat und bereit ist, dafür ein kleines Vermögen auszugeben, erwidert ihr Lächeln nicht. Er mustert sie forschend, nimmt seine Hände von ihrem Po und bedeutet ihr mit einer Geste, den Wohnraum der erstaunlich wenig beleuchteten Suite zu betreten.
Vor der großen Glasfront steht ein eleganter Schreibtisch. Der Wohnraum verfügt zudem über eine Sofalandschaft, einen Esstisch und mehrere heruntergedimmte Stehleuchten. Links und rechts sieht sie große Schiebetüren. Vermutlich kommt man hier ins Schlafzimmer und in das Badezimmer, denkt Anja und fragt sich, wie es weitergeht. Welche Fantasien er mit ihr befriedigen will. Ibrahim, der angebliche Clan-Boss, um den sich viele Legenden ranken.
Während sie die Skyline betrachtet, hört sie das Geräusch einer Schiebetür: „Deine Tasche!“ Der scharfe Befehlston lässt sie erschreckt umdrehen. Die Stimme gehört einem weiteren Mann, der soeben den Raum betreten hat und den Arm nach ihrer Handtasche ausstreckt. Er hat die Figur eines durchtrainierten Türstehers und schaut sie wenig freundlich an. Kein Zweifel, das war keine Bitte, das war ein Befehl.
Sie nimmt zögerlich die Tasche von ihrer Schulter und reicht sie Ibrahims Handlanger. Der Bodyguard, oder welche Rolle er einnimmt, packt ihre Handtasche, stellt sie auf den Schreibtisch und greift nach einem Kontrollgerät, wie man es vom Flughafen her kennt. Er bewegt das Gerät mehrfach an der Tasche entlang, währenddessen ein unterschiedlich hoher Piepton zu hören ist. Dann legt er den Stab zur Seite und schüttet den Inhalt ihrer Tasche auf dem Schreibtisch aus.
„Hey, man wühlt nicht in der Tasche einer Dame!“, entfährt es Anja, die selbst über ihren forschen Ton erschrickt. Der Muskelprotz nimmt davon keine Notiz, begutachtet ihre Make-up-Utensilien und ihre Ersatzwäsche. Er öffnet ihre Geldbörse und betrachtet ihre Ausweise und Kreditkarten. Schließlich untersucht er ihr Handy und legt es zur Seite.
Dann entdeckt er eine Innentasche mit Reißverschluss und fingert ihren Wohnungsschlüssel heraus und ein kleines Diktiergerät, das er fragend in Richtung seines Chefs hält. Anja stockt der Atem.
„Was hast Du damit vor?“ Ibrahim ist dicht hinter sie getreten und flüstert ihr die Frage ins Ohr. Emotionslos, aber dennoch bedrohlich.
„Warum?“, Anja dreht sich zu ihm um und bemüht sich um einen selbstsicheren Tonfall: „Ich dachte, wir hätten ein romantisches Date! Ist das hier ein Verhör-Rollenspiel?“
Ibrahim schaut sie weiter eindringlich, ohne erkennbare Emotionen, an. Dann holt er blitzschnell aus und verpasst ihr eine schallende Ohrfeige, die sie auf ihren High Heels stolpern lässt. Tränen schießen ihr in die Augen und sie greift nach ihrer brennenden Wange.
„Was hast Du damit vor?“, wiederholt er seine Frage. Der weiterhin emotionslose Tonfall macht ihr Angst. „Ich habe das heute für die Uni gebraucht!“, erwidert sie schüchtern: „Ich erstelle Interviews für meine Bachelor-Arbeit und nehme diese damit auf.“ Hinter ihr hört Sie das Klicken der Tasten des Rekorders. Sie hört für ein paar Sekunden ihre eigene Stimme vom Band. Dann wieder ein Klicken.
„Was studierst Du?“ Anja gewinnt ihre Fassung zurück, schaut zu ihm auf, versucht ein Lächeln und antwortet: „Politologie“. Sie fährt sich reflexartig nervös durch die Haare und Ibrahim tritt wieder nah an sie heran, legt seine Arme um ihre Hüfte und greift erneut mit beiden Händen nach ihrem Po. Dann gibt er ihr einen Kuss auf die schmerzende Wange.
„Yussuf, gib ihr die Tasche zurück. Das Telefon und den Rekorder behältst du erstmal!“ Ibrahim wechselt ins Arabische und gibt seinem Mitarbeiter weitere Anweisungen, die Anja nicht versteht. Woraufhin der anfängt, ihre Sachen wieder in die Tasche zu legen, und ihr diese wortlos reicht. Ihr Smartphone und das Diktiergerät nimmt er befehlsgemäß an sich. Während Anja nach ihrer Tasche greift und sich diese wieder umhängt, reicht ihr Ibrahim schweigend einen Umschlag – ihren Escort-Lohn für die bevorstehende Nacht.
Sie lächelt mit einem Augenaufschlag und wäre doch am liebsten aus der Suite gerannt. Nach einem dezenten Blick in den Umschlag steckt sie diesen in ihre Handtasche und sammelt ihren gesamten Mut:
„Und jetzt? Willst Du weiter Verhör spielen oder machen wir uns eine schöne Nacht?“
Kapitel 2
Das erste Mal an diesem Abend lächelt Ibrahim und zeigt auf die andere Tür: „Neben dem Schlafzimmer findest Du das Bad, wenn Du Dich frisch machen willst. Mach es Dir gemütlich. Ich schenke uns etwas zum Trinken ein und bin gleich wieder da. Ich habe heute Nacht einiges mit Dir vor!“
Ohne ihre Reaktion abzuwarten, dreht er sich zu Yussuf um, seinem muskelbepackten Bewacher. Auf ein Zeichen hin, zieht sich dieser in das Nebenzimmer zurück, aus dem er plötzlich aufgetaucht war.
Ibrahim greift nach einer Champagnerflasche und schenkt Anja ein Glas ein. Sein Glas lässt er leer, nickt ihr zu und folgt Yussuf. Dann schließt er hinter sich die Schiebetür und Anja hört nur leise Stimmen, die sich auf Arabisch unterhalten oder diskutieren. Anja spürt plötzlich wieder ihre brennende Wange und leichte Kopfschmerzen. Sie nimmt einen beherzten Schluck Champagner und beschließt, sich im Bad das Make-up aufzufrischen. Jetzt wäre zwar noch Gelegenheit wegzuschleichen und schnell aus dem Hotel zu fliehen. Aber dafür war sie nicht da. Sie hatte allen Mut zusammengenommen, heute Abend herzukommen und würde nicht vorzeitig aufgeben.
Vorsichtig wirft sie einen Blick in das Schlafzimmer und sucht dann das Badezimmer. Dazu durchquert sie den großen Raum, der unbewohnt aussieht. Sie lässt ihre Blicke links und rechts schweifen, entdeckt aber weder persönliche Gegenstände, geschweige denn irgendwelche Fetisch-Utensilien. Das Badezimmer ist riesig und elegant, wirkt aber ebenso unbenutzt.
In einem großen Spiegel begutachtet Anja ihre rotgetönte, geschwollene Backe. „Zum Glück kein Veilchen oder Bluterguss!“, denkt sie bei sich, erneuert ihr Augen-Make-up, kaschiert mit Puder die Folgen der Ohrfeige und richtet sich die Haare. Einen solch heftigen Schlag ins Gesicht hat sie schon lange nicht mehr bekommen, wenngleich es in Anjas Jugend regelmäßig ordentliche Ohrfeigen gesetzt hatte. Ibrahim, ihr geheimnisvoller Freier für diese Nacht, scheint Erfahrung und eine feste Handschrift zu haben.
Im Spiegel kontrolliert Anja ein letztes Mal den Sitz ihres enganliegenden, eleganten Kleidchens, das ihre weibliche Figur betont und trotzdem tauglich für einen Business-Termin wäre. Die Agentur hatte sie ermahnt, dass von ihren Escort-Damen ein ausgeprägter Modegeschmack erwartet würde. Anjas Blick bleibt auf ihrem wohlgeformten Gesäß hängen, dass Ibrahim schon zweimal in seinen Händen gehalten hat. Ihr schwant, dass ihrem Po heute Nacht einige schmerzliche Erfahrungen bevorstehen.
Sie nimmt einen weiteren Schluck Champagner aus ihrem Glas und schlendert zurück in Richtung des Wohnraums. Plötzlich bleibt sie stehen und öffnet eine große Schiebetür des eingebauten Kleiderschranks. Sie staunt nicht schlecht, als sie entdeckt, dass im Schrank statt der erwarteten Herren-Anzüge eine ganze Reihe eleganter Damenkleider, Röcke, Blusen und Dessous hängen. Vorsichtig streicht sie mit der Hand über die zarten Stoffe der Kleider, als sie plötzlich Atem spürt und Ibrahim seine Arme von hinten um sie schlingt.
„Das wirst Du in den nächsten Wochen alles brauchen“, flüstert er in ihr Ohr: „Du bist ja ohne Gepäck gekommen und ich habe eben entschieden, dass ich Dich mit auf meine nächste Reise nehme!“ Sein Tonfall klingt wieder nüchtern, aber bestimmt. „Werde ich gar nicht gefragt?“, protestiert Anja nervös lachend und dreht sich zu ihm um: „Ich bin nur für heute Nacht gebucht und sollte morgen wieder in die Uni!“
„Das würde mich enttäuschen und das willst Du sicher nicht!“ Seine Stimme nimmt an Schärfe zu: „Ich glaube, ich erkläre Dir kurz, wie das läuft, wenn ich einen Wunsch habe.“ Wieder handelt er schneller als Anja erwartet. Er greift ihren Arm und zieht sie mit zum Bett. Ihr Handgelenk fest im Griff setzt Ibrahim sich auf das Hotelbett und legt sie über sein Knie. Ohne weitere Worte schlägt er mit der rechten Hand kräftig auf Anjas Gesäß.
Überrumpelt und erschreckt von den Schmerzen der ersten Hiebe, fängt sie an, leise Schmerzenslaute zu geben, und windet sich auf seinen Knien. Ibrahim erhöht darauf die Frequenz und die Intensität der Schläge. Ohne ein weiteres Wort zu sprechen, versohlt er mit aller Strenge Anjas Hintern.
Dass ihr zartes Kleid, die Strumpfhose und der Seiden-Slip wenig Schutz vor der Tracht Prügel bieten, zeigen ihr lauter werdendes Gejammer und die ersten Tränen, die ihr über das Gesicht laufen.
Kapitel 3
Während Sie weiterhin über dem Knie eines fremden Mannes liegt, der sie in seiner Hotelsuite mit kräftiger Hand wie ein kleines Schulmädchen verhaut, und sie jeden Hieb schmerzhaft spürt, versucht Anja ihre Gedanken zu sammeln.
„Diese Tracht Prügel passt gar nicht zu den erotischen Fetisch-Fantasien und SM-Rollenspielen, auf die ihre Agentur sie vorbereitet hat“, fragt sie sich: „Ein angeblicher Frauenheld und vorbestrafter Krimineller bucht doch keine elegante Fetisch-Escort-Dame, um sie dann wortlos übers Knie zu legen und windelweich zu hauen?“
Ihr Hintern brennt schon wie Feuer, als Ibrahim plötzlich innehält und ihr befiehlt aufzustehen. Langsam und mit wackligen Beinen rappelt sie sich auf und hält sich den schmerzenden Po, während sie eingeschüchtert vor ihm steht. Ibrahim erhebt sich langsam und streicht ihr durchs Haar: „Ich hoffe, Du hast diese Lektion gelernt. Du wirst mir nie mehr widersprechen. Ich bekomme meinen Willen. Hast Du das verstanden?“ Wieder klingt seine Stimme seltsam beherrscht, aber dennoch bedrohlich. Anja senkt den Blick und nickt.
„Wenn Du meinst, dass das ein Rollenspiel war und zu unserer Session gehört, dann hast Du Dich getäuscht. Wir haben noch gar nicht begonnen und für die kleine Tracht Prügel gerade wirst Du schön zahlen!“ Anja schaut ihn verwundert an und fragt ungläubig: „Bezahlen?“
„Du hast von mir 2400 Euro für diese Nacht bekommen und Deine Agentur ihre Vermittlungsprovision. Das sind mehr als 200 Euro pro Stunde. Für eine Anfängerin, die uns zudem Lügen auftischt und hier mit einem Aufnahmegerät reinspaziert. Und der ich erst einmal Manieren beizubringen habe!“
Ibrahim schaut sie eindringlich an, dann beginnt er zu grinsen: „300 Euro erscheinen mir angemessen! Was meinst Du, Mädchen?“
„Ich heiße Anja und ich bezahle doch nicht noch dafür, dass Du mich misshandelst!“ Anja erschrickt über ihren forschen Ton.
„Es ist jetzt die letzte Gelegenheit für Dich, Farbe zu bekennen. Wenn Du heute Nacht hierbleibst, muss ich sicher sein, dass ich Dir vertrauen kann und Du kein Bulle oder sowas bist. Yussuf kontrolliert Deine Angaben und spricht mit Deiner Agentur-Chefin Lydia. Wenn Du nicht die kleine 24-jährige Studentin bist, die sich ihren Unterhalt nebenher als Edel-Hure verdient, dann verschwindest Du besser sofort, bevor ich die Nacht mit Dir einem meiner Leute schenke. Bezahlt ist sie ja. Und Yussuf soll grob im Bett sein. Nichts für ein kleines, zartes Mädel.“
Er steht jetzt wieder nah vor ihr und legt seine Arme um ihre Hüften: „Aber ich finde Dich scharf. Und auf Teilen stehe ich nicht so. Wenn ich morgen früh weiter Lust habe, Dich als Begleitung für meine nächste Reise zu buchen, dann kannst Du viel Geld verdienen. Sehr viel!“
Anja will etwas erwidern, als Ibrahim ihr den Finger auf die Lippen legt: „Jetzt kein Wort, das Du später bereust. Sobald Yussuf mit Deiner Chefin gesprochen hat, besuchen wir erst einmal das Hotelrestaurant zum Dinner. Ich habe Hunger und die letzten Minuten waren durchaus körperliche Arbeit.“ Passend gleiten seine kräftigen Hände tiefer auf ihren geschwollenen Po: „Doch bevor wir zum Essen gehen, besorgst Du es mir bitte. Und gib Dir Mühe!“
Anja zögert, doch er fährt mit beiden Händen in ihre Haare, umschließt ihren Kopf und drückt sie sanft auf die Knie. In dieser Position ist ihr Gesicht genau auf der Höhe des Reißverschlusses seiner Anzugshose.
„Na prima, Mädel. Das hast Du Dir super eingebrockt. Gleich erlebst Du Deine Premiere als Prostituierte!“, schimpft sie innerlich mit sich selbst und hat das Gefühl vor Scham rot anzulaufen. Sie öffnet seinen Reißverschluss und befreit sein bestes Stück. Sie spürt, wie sein Glied in ihren Händen immer steifer und größer wird und wie Ibrahim ihren Kopf sanft in seine Richtung drückt. Sie lässt los, streicht sich die Haare aus dem Gesicht und beginnt den ersten bezahlten Blowjob ihres Lebens.
Ihre Undercover-Mission, denkt Anja, während sie mit ihrem Mund das heiße und feuchte Glied lutscht und jede Sekunde mit dem Samenerguss rechnet, hat ja großartig angefangen. Verhauen und verhurt.
Ibrahim greift erneut ihren Kopf und führt diesen im rhythmischen Tempo. Immer wieder gleitet sein Glied durch ihre Lippen tiefer in ihren Mund. Und während sie auf ihren Knien vor ihm zum Werkzeug seines sich anbahnenden Höhepunkts wird, sieht sie aus dem Augenwinkel weitere Beine. In Feinstrumpfhosen und Pumps. Sie sind nicht mehr allein. Eine Frau hat sich zu Ihnen gesellt.
Anjas Gedanken überschlagen sich, während Ibrahim immer heftiger ihren Kopf vor und zurückführt. Als sich plötzlich sein warmes Sperma in ihrem Mund ergießt, und sie schlucken muss, um nicht zu würgen oder zu ersticken, hört sie die Stimme, die zu den eleganten Damenbeinen gehört: „Du wirst Spaß mit der Kleinen haben, Ibrahim. Sie ist zwar Anfängerin, hat mir aber erzählt, dass sie als Teenager von ihren Eltern mit dem Rohrstock gezüchtigt worden ist. Sie weiß also was Schmerz bedeutet. Und Blasen kann sie anscheinend auch!“, hört Anja ihre Agentur-Chefin sagen.
Lydia Gruber hat es sich nicht nehmen lassen, persönlich den ersten Einsatz ihres Neuzugangs zu kontrollieren. „Und bring sie mir bitte an einem Stück zurück. Ich möchte nicht noch einmal so einen Ärger wie mit Nathalie!“
Als Anja die Worte hört, erstarrt sie kurz und kämpft mit den Tränen.
„Hey, was ist mit Dir Mädchen. Leck ihn sauber!“, faucht Ibrahim Anja an und antwortet dann ihrer Chefin: „Kein Stress. Ich rufe Dich morgen an, ob die Kleine ihren Job gut gemacht hat. Und dann buche ich sie für die nächsten Wochen. Und Du sorgst dafür, dass sie nicht rumzickt. Wegen Studieren und so. Ich plane, sie mit auf eine Reise nehmen. Soll doch froh sein, wie viel Geld sie da verdient.“
In der Zwischenzeit hat Anja seinen Penis saubergeleckt und wieder in der Hose verstaut. Sie überwindet sich, setzt ein verführerisches Lächeln auf, steht langsam auf und schmiegt sich dabei eng an ihn. Sie gibt sich überrascht, als sie Augenkontakt mit ihrer Chefin bekommt und fragt mit einem Augenklimpern: „Was machen Sie denn hier Lydia? Hat er sie auch gebucht?“
„Ich überzeuge mich nur davon, dass Kunden zufrieden mit meinen Mädchen sind. Also gib Dir Mühe! Dann wirst Du richtig gut verdienen für Dein Studium. Und noch ein Tipp, Anja, dieser Kunde ist Gehorsam gewohnt. Er kann sehr ärgerlich werden, wenn Mädchen wie Du ihn provozieren oder anlügen. Sei bitte professionell und erledige Deinen Escort-Job zu seiner Zufriedenheit. Er zahlt für Dich und wir wollen ja nicht, dass er grob werden muss!?“
Kapitel 4
Die ermahnenden Worte ihrer Agentur-Chefin im Ohr, verstärkt sich bei Anja der Verdacht, dass an den Legenden um Ibrahims berüchtigte Wutausbrüche einiges dran ist und manche Escort-Mädchen dies schon am eigenen Leib schmerzhaft erfahren durften.
Anja war bewusst, dass sie bei dem selbstgewählten Engagement als Fetisch-Escort auch mit dem Einsatz von Rohrstock und Reitgerte rechnen musste. Und natürlich mit ausgefalleneren Sex-Wünschen der Freier. Ein erotisches Spiel mit Lust-Fantasien, mit Dominanz und Unterwerfung, selbst mit Schmerzen und Striemen, würde sie als Preis für ihre Mission in Kauf nehmen. Aber der Gedanke an einen tobenden Ibrahim bereitet ihr ebenso Angst, wie die Drohung, sie dem Muskelpaket Yussuf „auszuleihen“ oder gar weiteren seiner groben Mitarbeiter.
„Ich bin keine Hure! Ich muss das hier durchziehen und werde vorsichtig sein!“, beruhigt sie sich selbst: „Ich bin kein Opfer, sondern eine toughe, selbstbewusste Frau, die entscheidet, von wem sie sich durchvögeln oder übers Knie legen lässt!“
„Wie lange brauchst Du im Bad?“, hört sie Ibrahim rufen, der an die Tür klopft. „Zieh Dich aus und komm raus. Sofort!“ Als Sie die Badezimmertür endlich öffnet, ist sie vollständig unbekleidet. Bis auf ihre Silberkette, weiteren Schmuck und ihre Uhr.
Ibrahim mustert sie von oben bis unten und macht ihr ein Zeichen sich umzudrehen. Zögernd leistet Anja Folge, in dem beschämenden Bewusstsein, dass ihr Hinterteil in Flammen steht, deutlich geschwollen ist und rot leuchtet.
Schnell dreht sie sich ihm wieder zu und hält dabei instinktiv ihre Hände vor den Schambereich.
„Du bist wunderschön, Mädchen! Ich liebe schöne Frauen. Und ich mag Deine Brüste und Deinen Hintern. Bevor wir uns heute Nacht näher kennenlernen, begleitest Du mich jetzt zum Dinner. Such Dir ein schickes Kleid aus dem Schrank aus. Ich möchte, dass Du mir heute Abend Ehre machst. Deine Sachen und Dein Schmuck bleiben hier. Yussuf wird alles auf Mikrofone und Kameras untersuchen. Es soll auch wunderschöne Polizistinnen geben. Aber die leben bei mir gefährlich, wenn die mich ficken wollen!“
„Ich bin keine Polizistin und auch keine Agentin oder sonst irgendwas! Wovor hast Du Angst? Sucht Dich die Polizei?“, rutscht es Anja raus.
Ibrahims Blick wird hart: „Ich habe niemals Angst. Ich bin nur vorsichtig. Und das solltest Du mit Deinem vorlauten Mundwerk auch sein. Du hast Glück, dass ich jetzt Hunger habe. Sonst könntest Du auf der Stelle was erleben. Zieh Dich jetzt an und mach Dich hübsch. Du findest im Schranktresor passenden Schmuck. Der ist wertvoll und erst mal nur geliehen. Verlier ihn bloß nicht!“ Ohne sie eines weiteren Blickes zu würdigen, verlässt er das Schlafzimmer.
Während Anja ein Kleid auswählt und im Schrank zu ihrer Überraschung sogar passende Schuhe und Wäsche in ihrer Größe findet, hört sie draußen laute, aber unverständliche Stimmen. Ibrahim klingt erregt. Anja hat kaum Slip und BH angelegt und ist gerade dabei, in edle halterlose Nylons zu schlüpfen, als die Tür auffliegt und ein ihr bislang unbekannter junger Mann hereinstürmt und sie unverhohlen mustert.
„Wo sind Deine Sachen?“, fragt er mit unangenehmer Überheblichkeit, die keinen Zweifel daran lässt, dass er sie für eine Schlampe hält: „Mein Onkel sagt, alles. Kleider, Schmuck, alle Sachen!“
„Im Bad! Und sei vorsichtig. Das Kleid und die Wäsche waren teuer!“, faucht Anja zurück und zeigt Richtung Badezimmer. Sie beobachtet, wie der unbekannte junge Mann, der sicher nicht älter als 18 Jahre ist, ihre Kleider und Schuhe in einen Korb legt und sich ihr anschließend mit einer durchsichtigen Tüte nähert. Erst jetzt bemerkt sie, dass sie noch ihren eigen Schmuck und ihre Uhr anhat und fängt an Kette, Ringe, Ohrhänger, Armbänder und die Uhr auszuziehen und in den Beutel zu werfen. Dabei bemüht sie sich, einen möglichst lasziven Blick aufzusetzen. Der dennoch überdeutlich sagt: „Werde erst einmal ein Mann, bevor Du mich mit Deinen Blicken gierig ausziehst.“
„Mein Onkel wartet. Beeil Dich. Oder soll er Dich wieder bestrafen?“, hört sie ihn beim Rausgehen sagen und läuft vor Scham wieder knallrot an. Warum weiß der Junge von ihrer Tracht Prügel und hat er etwa heimlich zugesehen? Am liebsten würde sie hier und jetzt im Boden versinken. Die ganze Mission nahm langsam Züge an, die ihr Sorgen bereiten.
Als selbstbewusstes Mädel traute sie sich ein Fetisch-Date mit einem dominanten und unberechenbaren Mann zu. Als junge Frau allein mit immer mehr Clan-Männern in einer Hotelsuite ist aber eine gefährliche Situation, die sie so nicht vorausgesehen hatte.
Anja beeilt sich mit dem Anziehen, richtet Ihr Make-up und zieht von dem teuer aussehenden Schmuck an, den sie zuvor in einer Schmuckkassette im Schranktresor gefunden hatte. Sie trägt Parfüm auf, prüft ein letztes Mal im Badezimmerspiegel ihr Erscheinungsbild und ist zufrieden.
Als sie den Wohnraum der Suite betritt, wird sie von sechs Augen gemustert, stolz, begierig und verachtend.
Yussufs Blicke lassen keinen Zweifel. Bei Gelegenheit und Erlaubnis würde er gerne über sie herfallen. Der junge Mann schaut sie wieder abschätzend an und seine Blicke sagen: „Dreckige Hure!“. Nur der Boss scheint zufrieden. Ibrahim nickt ihr zu und sagt: „Wunderschönes Mädchen. Du lässt mich lange warten. Ich habe Hunger!“
Kapitel 5
„Herzlich willkommen Herr Bin Azir! Eine Ehre, dass Sie uns besuchen. Ihr Tisch steht bereit.“, der Restaurantleiter persönlich hat die kleine Gruppe erwartet. Nun mustert er mit professionellem Blick die junge, attraktive Begleitung des vermögenden Stammgastes und schreitet voraus zu einem prachtvoll eingedeckten runden Tisch am Fenster, der mit reichlich Abstand zu den Nachbartischen und rollbaren Raumtrennern fast die Privatsphäre eines Séparées verspricht.
Ibrahim Bin Azir, Geschäftsmann und nach Ansicht der Behörden mehrerer Länder ein Krimineller, bedeutet Anja, neben ihm Platz zu nehmen, wobei der Restaurantleiter mit dem Stuhl behilflich ist. Yussuf und der junge Mann, vermutlich der Enkel von ihrem Freier, nehmen gegenüber Platz. Aufgrund der Größe des für 8 Gäste ausgelegten Tisches, mit einem gewissen Diskretionsabstand. Dennoch fühlt sich Anja permanent beobachtet, als Ibrahim ihr durchs Haar streicht und ihr ins Ohr flüstert: „Wunderschönes Mädchen, das Kleid steht Dir. Fast schon schade, dass ich es Dir nachher vom Leib reißen werde. Du machst mich heiß!“
Anja lächelt verlegen.
„Du hast Mustafa schon kennengelernt?“, fährt er laut fort und zeigt auf den jungen Mann: „Mein Enkel. Der Sohn meiner Schwester. Sehr traditionell. Er begleitet uns ein paar Wochen, bevor er in England auf ein Internat kommt. Ich glaube, er ist noch Jungfrau. Liest lieber im Koran als sich eine Freundin zu suchen!“ Ibrahim und Yussuf brechen in lautes Gelächter aus. Anja lächelt und fängt einen langen Blick von Mustafa auf. „Von wegen“, ist sie überzeugt, „der Junge denkt sicher gerade nicht an den Koran, während er mich mit seinen Augen auszieht. Er begehrt und verachtet mich, so viel ist klar.“
„Ich bin einmal kurz auf die Toilette. Bestell doch für mich mit. Ich vertraue Deinem Geschmack!“, flötet sie Ibrahim ins Ohr und steht auf, als sie seine Hand spürt, die ihr einen Klaps auf den Po gibt.
„Lauf nicht weg, schönes Mädchen!“, sagt er: „Ich habe noch Pläne mit Dir!“ Wieder brechen er und Yussuf in lautes Gelächter aus, während Anja sich nach einem Hinweis auf die Toiletten umsieht und sich Mühe gibt, möglichst damenhaft elegant „davon zu schweben“.
In ihrem champagnerfarbenen Kleid, das ihren schlanken Körper umschmeichelt, und den dazu passenden Pumps, schreitet sie wie auf dem Laufsteg durch das halbleere Hotelrestaurant und spürt zahlreiche bewundernde Blicke. Was sie nicht sieht, ist, dass Yussuf ebenfalls aufgestanden ist und ihr mit einigem Abstand folgt.
Die elegante und geräumige Damentoilette ist wenig frequentiert. Eine junge Frau in Jeans steht vor dem Spiegel und trägt Wimperntusche auf, während Anja ebenfalls vor einem Waschbecken Halt macht, sich lange im Spiegel betrachtet und dann in ihrer Handtasche nach dem Lippenstift fingert. Ihr gefällt, was sie sieht. Und seit Teenagertagen weiß sie, welchen Eindruck sie mit ihrer Schönheit hinterlässt. Ihre zarten, mädchenhaften Gesichtszüge, die glänzenden langen Haare und ein makelloser, schlanker Körper mit leicht gebräunter, seidiger Haut, entsprechen dem Schönheitsideal und sind ein Geschenk. Zudem ist sie intelligent und eine gute Studentin. Und seit kurzem eine Edelhure. Der Preis für ihre Mission.
Sie setzt den Lippenstift ab, atmet tief und spürt den salzigen Geschmack von Ibrahims Sperma in ihrem Mund. Als könnte sie den Gedanken daran wegschminken, greift sie zum Puderdöschen und merkt plötzlich, dass die junge Frau am Waschbecken neben ihr steht.
„Machen Sie weiter und schauen Sie mich nicht an!“, flüstert die Unbekannte: „Wenn jemand reinkommt, ignorieren Sie mich!“
„Was wollen Sie von mir?“, flüstert Anja verdattert zurück und greift ihrerseits nach der Mascara in ihrer Tasche.
„Wir müssen sprechen! Möglichst bald. Sie begeben sich in große Gefahr! Rufen Sie mich an, wenn sie allein sind!“
Anja erwidert nichts und ist scheinbar intensiv mit ihren Wimpern beschäftigt, als die Tür zur Damentoilette aufgeht und Yussuf einen Blick umherschweifen lässt. Er beobachtet die beiden Frauen und ruft dann mürrisch: „Komm. Du wirst erwartet!“
Anja dreht sich zu Yussuf um und will etwas Trotziges erwidern, als die Unbekannte in Jeans ihr eine Puderdose reicht. „Vielen Dank für das Ausleihen. Das war nett von Ihnen!“
Anja greift überrascht nach der Dose, spürt das stabile Papier darunter und lässt Puder und die Visitenkarte schnell in ihre Handtasche gleiten. Während die Frau unter dem kritischem Blick von Yussuf sich an ihm vorbeischiebt und die Damentoilette verlässt, sprüht Anja sich einen Hauch Parfüm auf die Haare, schließt sorgfältig den inneren Reißverschluss ihrer Handtasche und nähert sich dem Ausgang.
„Nur für Damen, tut mir leid!“, wirft sie Yussuf an den Kopf und schreitet zielstrebig zurück zum Tisch, der mittlerweile reichlich mit Vorspeisen gedeckt ist. An ihrem Platz entdeckt sie ein Glas Champagner. Vor Ibrahim steht ein Glas Wasser. Sie beugt sich runter, gibt ihrem Freier einen Kuss auf die Wange und sagt: „Dein Yussuf kommt sicher gleich, der ist noch auf der Damentoilette!“.
Ibrahims Blick kommt einer erneuten Ohrfeige gleich und er greift grob nach ihrem Handgelenk: „Lass mich nicht warten, Mädchen!“
Dieselbe monotone, aber eindringliche Stimme.
Kapitel 6
Anja reißt sich zusammen, um die Erwartungen an die von ihrer Agentur beworbenen Qualitäten einer Escort-Lady zu erfüllen. Immer wieder denkt sie an die mysteriöse Begegnung auf der Damentoilette, während sie die charmante, eloquente Dinner-Begleitung gibt, Ibrahim ein verführerisches Lächeln schenkt und ab und zu nach seiner Hand greift. Die anderen Gäste im Restaurant dürften sie für eine junge Freundin halten und ihn dafür bewundern.
Das Essen ist opulent und delikat. Nach Jakobsmuscheln und Champagner ist der Geschmack von Ibrahims Sperma vergessen und Anja merkt, dass ihr der Alkohol ein wenig zu Kopf steigt. Sie bemüht sich, zwischendurch reichlich Wasser zu trinken und bemerkt wieder, dass der Mann neben ihr sein gefülltes Weinglas nicht anrührt.
Yussuf ist nicht wieder aufgetaucht und Mustafa schaut fast das ganze Essen über auf ein Smartphone. Das Gespräch plätschert vor sich hin und Ibrahim stellt ihr immer wieder vermeintlich harmlose Fragen zu ihren Interessen, ihren Hobbys und ihrem Studium. Die meiste Zeit aber mustert er sie und macht Andeutungen auf eine heiße, bevorstehende Nacht. Immer wieder flüstert er ihr ins Ohr, damit Mustafa nicht mithört. Dessen Blicke sind eine eindeutige Reaktion.
Anja nimmt all ihren Mut zusammen und fragt: „Was für ein Business führt Dich denn hier nach München?“ Sein Blick wird eindringlich: „Das braucht Dich nicht zu interessieren, Mädchen. Du erfährst mehr, wenn ich Dir vertraue und Dich mit auf Reisen nehme. Vorher gibst Du mir Deinen Schlüssel. Jetzt!“
„Welchen Schlüssel?“
„Deinen Wohnungsschlüssel. Du bekommst ihn morgen wieder.“ Er hält die Hand auf. Anja ist wie vor den Kopf gestoßen. Ihr Plan scheint völlig aus dem Ruder zu laufen. Ihre Wangen röten sich und ihr Puls steigt.
„Ich warte. Wenn ich mich über Dich ärgern muss, wird das kein angenehmer Abend für Dich. Ich habe einen stabilen Leder-Gürtel!“
Wieder flüstert Ibrahim, aber Anja kommt es mehr wie ein Zischen vor und die Angst wird stärker. „Lass ihn bloß nicht Deine Furcht spüren und provoziere ihn nicht!“, geht ihr durch den Kopf und sie zwingt sich zu einem lächelnden Augenaufschlag. Sie greift zu ihrer Handtasche und während sie ihm in die Augen schaut, öffnet ihre rechte Hand den Verschluss der Tasche und wühlt nach dem Schlüssel. Schließlich reicht sie ihm den Schlüsselbund.
Mit erzwungen fester Stimme sagt sie: „Gehen wir lieber zu mir? Mein Studenten-Appartement ist sicher kuscheliger als Deine Luxus-Suite!“
Ibrahim lächelt, greift zu seinem Smartphone und spricht auf Arabisch. Kurze Zeit später erscheint Yussuf, schnappt sich wortlos ihren Schlüssel und entfernt sich schnell.
„Sag ihm, dass er nicht mit meiner Wäsche spielen soll!“, versucht Anja einen Scherz um die Situation zu entspannen. In ihrem Kopf pocht es jedoch und immer wieder überlegt sie, was man in ihrem Appartement suchen und finden könnte.
Er legt ihr einen Finger auf die Lippen und sagt: „Du bist jetzt besser still und wir essen das Dessert. Oder soll ich Dich hier vor allen Leuten noch einmal übers Knie legen?“
Anja senkt den Blick und schaut beschämt in die Dessertkarte, die ihr der Restaurantleiter mit einem professionellen Lächeln reicht. Er hatte schon länger dagestanden und Ibrahims Drohung gehört. Ohne aufzusehen, sagt sie: „Ich hätte gerne das Sorbet! Und ein Glas Champagner!“ „Sehr wohl, die junge Dame!“
Ibrahim grinst den Restaurantleiter an: „Bringen sie das Sorbet mit zwei Löffeln und für mich einen Tee! Und wenn das Dessert so vorzüglich ist wie das bisherige Essen, bekommt das süße Gesäß meiner Begleitung eine Schonfrist.“
Wieder wäre Anja am liebsten im Boden versunken. Wie peinlich!
Der Restaurantleiter nickt Ibrahim zu: „Sehr wohl, Herr Bin Azir!“ Dann schenkt er ihr ein aufmunterndes Zwinkern: „Die Küche wird sich besondere Mühe geben!“
Kapitel 7