Venus und ich - Anja Schäfer - E-Book

Venus und ich E-Book

Anja Schäfer

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Beschreibung

Eine Geschichte über Einweihungen, die Transformation der Erde und die LiebeWenn du zu den Millionen Menschen gehörst, die nach mehr spiritueller Erleuchtung und Verständnis suchen, dann ist Anjas Venus und ich genau das Richtige für dich. So wie der Mond der herrlichste Reflektor des Sonnenlichts auf der Erde ist, so ist auch Anjas Venus und ich ein Reflektor des kosmischen Bewusstseins, das wir von den erleuchteten Meistern unseres Schwesterplaneten erhalten, die vor uns gekommen sind.Im Lichte der Venus! Dr. Raymond Keller Cosmic RayDieses Buch, in dem viel Wissen, Erfahrung und Weisheit steckt, kann man auf ganz verschiedenen Ebenen lesen: mit dem Verstand, mit dem Gefühl und mit dem Herzen. Jedes Kapitel ist ein kleines Buch für sich selbst, mit einem eigenen Thema geführt durch einen roten Faden: die persönliche Lebensgeschichte der Autorin. KimDieses Buch beschreibt den spirituellen Erwachungsprozess der Autorin. Durch ihre erfrischende und witzige Art zu schreiben habe ich mich mitgenommen gefühlt, als wäre ich mit auf ihrer Reise gewesen. AxelInhaltsübersicht: Venus-Botschafter, Omnec Onec, Dr. Raymond Keller Cosmic Ray, Diskus von Phaistos, Atlantis, zyklische Zeit lineare Zeit, die Venus-Deutschland-Verbindung, Transformation der Erde, Zukunft der Erde, künstliche Zeitlinie (2D) und natürliche Zeitlinie (5D), Aufstieg, Erwachen, spirituelle Praktiken, Ebenen des Bewusstseins, Zwillingsflammen, Jo Conrad Interview mit Omnec Onec.Ich bin mir heute darüber sicher, dass ich als eine von den Seelen inkarniert bin, um verkrustete Strukturen aufzubrechen und um sowohl mir selbst als auch den Menschen dabei zu helfen, die wahre, göttliche Liebe in sich aufsteigen zu lassen und zu verkörpern. Wir sind hier, um durch die Heimkehr in die göttliche Liebe Mutter Erde dabei zu helfen, sich in eine höhere Schwingungsfrequenz anzuheben und das Zeitalter der Dunkelheit und Unwissenheit zu beenden. Anja Schäfer

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Seitenzahl: 380

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Venus und ich

Anja Schäfer

 

Copyright © 2023 DISCUS Publishing

 

 

Alle Rechte vorbehalten. Kein Teil dieser Publikation darf ohne vorherige schriftliche Genehmigung des Herausgebers in irgendeiner Form oder mit irgendwelchen Mitteln, einschließlich Fotokopien, Aufzeichnungen oder anderen elektronischen oder mechanischen Methoden, vervielfältigt, verbreitet oder übertragen werden, mit Ausnahme von kurzen Zitaten, die in kritischen Rezensionen enthalten sind, und bestimmten anderen nichtkommerziellen Verwendungen, die durch das Urheberrechtsgesetz erlaubt sind.

Coverdesign & Satz: Anja Schäfer

 

ISBN: 978-3-910804-00-5 (Print)

ISBN: 978-3-910804-01-2 (Ebook) 2 • 05/23

Anja Schäfer

Venusund ich

Wie ich durch die Begegnung mit Omnec Onec Botschafterin der Venusier wurde

Eine Geschichte über Einweihungen, die Transformation der Erde und die Liebe

 

Vorwort

Das Buch, das du hier in deinen Händen hältst, entstand durch einen Bewusstseins- und Schreibstrom während einer zweiwöchigen Reise mit einem Nachklang von einigen Tagen. Nach meiner Rückkehr schrieb ich in Deutschland die letzten zwei Kapitel. Ich wusste noch während der Reise, welche Kapitel fehlen und dass keine weiteren hinzukommen würden.

Du kannst dieses Buch als eine Art Erzählung in Tagebuchform ansehen, in die spirituelle und aktuelle Informationen eingewoben sind. Es hat keinen Anspruch auf Vollständigkeit und ich verspreche nicht die Beantwortung aller möglicherweise auftauchenden Fragen. Der Stil ist relativ pur so, wie mir der Schnabel gewachsen ist.

 

Dieses Buch ist aus meinem Herzen geschrieben und nicht aus meinem Kopf.

 

Möge es dir inspirierende und auch vergnügliche Lesestunden schenken.

 

Lasst uns immer mehr miteinander verbinden und gemeinsam eine wundervolle, neue Welt erschaffen!

 

In Liebe und Dankbarkeit

 

Anja

Vorwort von Dr. Raymond Keller

Anja Schäfer hat ein Buch über ein Thema geschrieben, das mir sehr am Herzen liegt: Über unseren Schwesterplaneten Venus. Nach der Sonne und dem Mond ist die Venus das nächsthellste Objekt am frühen Morgen- oder Nachthimmel, je nachdem, ob sie von der Erde aus gesehen östlich oder westlich am Horizont steht und die Sonne auf- oder untergeht. Die strahlende Venus hat schon oft als Muse für Künstler, Astronomen, Dichter, Wissenschaftler, Schriftsteller und andere Menschen aus allen Bereichen des Lebens gedient. Die Mitbegründerin der Theosophischen Gesellschaft im Jahr 1875, Helena Petrowna Blavatsky (1831–1891), schrieb über die Venus in ihrem berühmten Essay „History of a Planet“ in der Septemberausgabe 1887 der Zeitschrift Lucifer (lateinisch für „Lichtträger“), London, England, Theosophical Society Press:

„Kein Stern unter den unzähligen Myriaden, die über die siderischen Felder des Nachthimmels funkeln, leuchtet so strahlend wie der Planet Venus – nicht einmal Sirius-Sothis, der von Isis geliebte Hundsstern. Die Venus ist die Königin unter unseren Planeten, das Kronjuwel unseres Sonnensystems. Sie ist die Inspirationsquelle des Dichters, die Beschützerin und Begleiterin des einsamen Hirten, der liebliche Morgen- und Abendstern. Denn Sterne leuchten nicht nur, sie lehren auch.“

Die große Seherin Blavatsky erklärte später in ihrem bahnbrechenden Werk Die Geheimlehre (London, England: Theosophical Society Press, 1888):

„Die Venus ist der geheimnisvollste, mächtigste und mysteriöseste aller Planeten; derjenige, dessen Einfluss auf die Erde und dessen Beziehung zu ihr am stärksten ist.“ (Band 2, S. 30)“

„Nach der okkulten Lehre ist dieser Planet das Urbild unserer Erde und ihr spirituelles Vorbild (Band 2, S. 31).“

„Venus oder Luzifer (auch Sukra und Usanas), der Planet, ist der Lichtträger unserer Erde, sowohl im physischen als auch im mystischen Sinne (Band 2, S. 32).“

Als Autorin von bisher sieben Büchern über die Herrlichkeit und die Geheimnisse des Planeten Venus empfinde ich eine wundervolle Verwandtschaft mit Anja und ihrem Werk der Liebe „Venus und ich“. Sie beschreibt ihren Aufstieg in ein höheres Bewusstsein, der damit begann, dass sie Omnec Onec, die Botschafterin der Venus, traf und kurz darauf mit dem Diskus von Phaistos in Kontakt kam, der dauerhaft im Archäologischen Museum in Heraklion auf Kreta ausgestellt ist. Mit Schwester Omnec als Mentorin und einer Verbindung zum Kosmos, die sie durch die Betrachtung des Diskus von Phaistos erlangte, ließ sich Anja schließlich auf einen Prozess ein, in dem sie ihre Überseele und den wahren Weg zur Erleuchtung entdeckte.

Bei mir selbst verlief der Prozess ähnlich. Mein Aufstieg in ein höheres Bewusstsein begann, nachdem ich 1987 Reverend Clayton Parker kennengelernt hatte, den 87-jährigen Jugendfreund von Annalee Skarin. Annalee Skarin ist die Autorin von neun tief spirituellen Büchern. Sie wurde in Bruder Claytons Gegenwart leibhaftig von Mt. Shasta, Kalifornien, zur Venus „übersetzt“. Schwester Annalee ist jetzt als Lady Encara bekannt und wohnt auf einem sogenannten „Supererde“-Planeten im Sirius-Sternsektor namens Belaton, wo sie eine venusische Siedlung leitet. Ihre ganze Geschichte findest du in meinem ersten Buch, Venus Rising (Terra Alta, West Virginia: Headline Books, 2015)1.

Genau wie bei Anja war es nicht lange, nachdem ich Clayton kennengelernt hatte, dass ich bei einem Treffen der Outer Space International Research and Investigations Society (OSIRIS) im Haus eines Mitglieds in Murray, Utah, in der Nähe von Salt Lake City, mit einer Reihe altägyptischer Artefakte in Kontakt kam. Clayton hatte sie zu dem Treffen mitgebracht und demonstrierte die Psychometrie, also das Lesen und Deuten antiker Artefakte durch übersinnliche Wahrnehmung. Ein Artefakt erregte meine besondere Aufmerksamkeit: eine faksimilierte Papyrusscheibe aus dem Buch Abraham, einer der Schriften der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage, auch bekannt als die „Mormonenkirche“. Kaum hatte ich den Papyrus in die Hand genommen, durchströmte mich ein Bewusstseinsstrom, und ich verstand aus heutiger Sicht, was die Scheibe symbolisierte. Ich erkannte sofort, dass es sich um das Kolob Sternentor handelte. In meinem Buch „Aufsteigende Venus“ habe ich diese Scheibe ausführlich analysiert.

Es ist interessant, dass sowohl bei Anja als auch bei mir das Artefakt, das dieses Erwachen auslöste, ein „Seherstein“ war. Und so geht es weiter, vom Mentor zum Artefakt, zu einem tieferen Verständnis des eigenen Platzes im unendlichen, aber lebendigen Kosmos. Während ich dies heute, am 16. Mai 2023, schreibe, habe ich von einem Herrn in der Türkei eine E-Mail mit dem Titel „Frage zu den Seelen und den Körpern, die sie bewohnen“ zu den Offenbarungen von Omnec Onec erhalten, die im Folgenden abgedruckt ist:

Hallo Dr. Keller,

ich bin ein begeisterter Anhänger der Inhalte von Ihnen, Omnec Onec und Rob Potter. Ich habe alle sieben Bücher Ihrer Venus Rising-Reihe gelesen und vor kurzem begonnen, Ihr Buch „Die Evangelien von Thomas und Maria Magdalena2“ zu lesen. Danke, dass Sie eine Kerze in einem Ozean der Dunkelheit sind und Ihr Licht mit uns teilen.

Ich würde diese Frage gerne Omnec Onec stellen, aber da sie per E-Mail nicht erreichbar ist, dachte ich, Sie könnten die Antwort auch wissen:

Omnec Onec hat gesagt, dass die Seele die Entwicklungsstufen von Mineralien, Pflanzen, Tieren und Menschen durchläuft und dass alles, was wir um uns herum sehen, eine Seele hat. Einige Metaphysiker behaupten jedoch, dass einige Tiere und Wesen keine Seele haben. Einige behaupten zum Beispiel, dass die Zeta Reticuli Grays keine Seele haben.

Sind Sie oder die Venusier der Ansicht, dass alles materielle Sein eine Seele hat? Oder stimmsen Sie den Metaphysikern zu, die sagen, dass manche Wesen keine Seele haben?

Ich persönlich denke, dass Omnecs Ansicht mehr mit dem Göttlichen übereinstimmt. Alles, was eine Seele hat, egal wie primitiv oder böse es ist, scheint mehr im ganzheitlichen Einklang mit der Schöpfung zu sein. Aber ich weiß es einfach nicht. Deshalb meine E-Mail.

Ich danke Ihnen für alles und wünsche Ihnen eine angenehme Zukunft im Licht.

Mit besten Grüßen,

– Berk Ozdalyan, Türkei

Hier ist meine Antwort, nachdem ich sowohl Omnecs als auch Anjas Bücher sorgfältig gelesen und daraus Erkenntnisse gewonnen habe:

Lieber Berk,

vielen Dank, dass Sie meine Bücher gelesen haben. Ich sende Ihnen meine tiefste Wertschätzung.

Während der Schwerpunkt der Botschaft von Schwester Omnec hauptsächlich auf den spirituellen Aspekten des Lebens liegt, sind meine Venus-Schriften eher materialistisch und gnostisch ausgerichtet.

Ich stimme Omnecs Behauptung über die Entwicklung der Seele durch die Materie in immer leichtere Dichten zu. Ich glaube, dass sowohl die Materie als auch der Geist ewig sind und dass das Leben die unausweichliche Folge der Entwicklung der Materie von der materiellen Ebene der Existenz ist, die von geistigen Kräften angeregt und durchdrungen wird.

Damit ist die Existenz hochintelligenter und empfindungsfähiger Lebensformen im gesamten Omniversum gesichert.

Für immer Ihr Freund,

– Cosmic Ray

Wenn du zu den Millionen Menschen gehörst, die nach mehr spiritueller Erleuchtung und Verständnis suchen, dann ist Anjas Venus und ich genau das Richtige für dich. So wie der Mond der herrlichste Reflektor des Sonnenlichts auf der Erde ist, so ist auch Anjas Venus und ich ein Reflektor des kosmischen Bewusstseins, das wir von den erleuchteten Meistern unseres Schwesterplaneten erhalten, die vor uns gekommen sind.

 

Im Lichte der Venus!

 

– Cosmic Ray

 

Morgantown, West Virginia, 16. Mai 2023

Danksagung

Ich bedanke mich unermesslich bei meinen lieben Eltern Renie und Gerhard für alles, was sie ihr Leben lang für mich getan haben. Sie sind gesegnet.

Marianne, Ninja, Kim, Ralph und Axel danke ich dafür, dass sie als erste mein Buch vollständig gelesen und mir mit ihren Rückmeldungen geholfen haben, Fehler zu korrigieren und ausreichend Mut und Rückenwind zu empfangen, um den Schritt in die Veröffentlichung tatsächlich zu machen.

Bei Reiner Feistle bedanke ich mich für sein Vertrauen in mich und dafür, dass er mir am 20. August 2022 die Möglichkeit gegeben hat, erstmalig öffentlich in meiner Funktion als „Botschafterin der Venusier“ einen Vortrag auf einem seiner Kongresse zu halten. Er und alle Anwesenden wissen, dass das ein für mich bedeutender Meilenstein war. Ich mag nach wie vor keine Etiketten und ich verwende den Begriff „Botschafterin der Venusier“ in aller Bescheidenheit und Dankbarkeit und mit Omnec Onecs Segen; ich verwende ihn nur, um den Menschen einen Eindruck zu geben, worum es in dem, was ich zu teilen habe, geht.

Frank Jacob danke ich ganz besonders für seinen Einsatz, um den Vortrag von Robert Potter während unserer „Von der Venus mit Liebe Tour 2022“ mit Dr. Raymond Keller ins Deutsche zu übersetzen und auch dafür, dass er mich während meines Vortrages auf Reiners Kongress technisch unterstützt hat. Ich finde Franks Filme und sein öffentliches Wirken als „Bewusstseins-Archäologe“ sehr wichtig für das Durchschauen der Hintergrundmächte-Agenda und für das Erkennen übergeordneter Zusammenhänge im Weltgeschehen.

Besonderer Dank gilt auch Robert Potter. Rob ist ein jahrzehntelanger Freund oder sogar „Fan“ der Venusierin Omnec Onec und sich des Wertes ihrer Präsenz auf der Erde sehr bewusst. Sein Wissen um die Venus ist immens. Rob unterstützt das Zusammenfinden von gleichgesinnten Seelen und die Verbreitung des Wissens um galaktische Kontakte unter anderem durch die Organisation der Mount Shasta Sommerkonferenzen und seine eigenen weltweiten Aktivitäten.

Bei Werner Forster von den UFO-Nachrichten bedanke ich mich dafür, dass er unsere Artikel (meine sowie Omnec Onecs und Dr. Raymond Kellers, die ich schreibe bzw. übersetze) gerne veröffentlicht. Seine freundliche, bescheidene Art und seine langjährige Konsistenz im Verbreiten von nicht-mainstream-konformen Inhalten empfinde ich als sehr wertvoll für die Welt.

Meinen lieben Venus-Lehrern und Seelenfreunden Omnec Onec und Dr. Raymond Keller danke ich unendlich für ihre Weisheit, ihre Liebe und ihre Geduld. Aus meiner persönlichen Sicht sind sie zwei der besonderen Engel auf diesem Planeten.

 

Ich widme dieses Buch meinem Geliebten und der Liebe.

 

Anja

Leserstimmen

Dies sind die ersten Rückmeldungen meiner lieben Probeleser, denen ich so dankbar bin dafür, dass sie sich die Zeit für das gründliche Lesen eines doch recht umfangreichen Buches genommen haben.

So etwas ist im Zeitalter der Multimedialität alles andere als selbstverständlich. Das intensive Lesen und Eintauchen in ein Buch ist etwas ganz anderes als das Schauen von Videos und das rasche Überfliegen von kurzen Impulsen in Social-Media-Kanälen – vom Berieseln Lassen durch Mainstream-Medien ganz abgesehen.

Diese Menschen, deren Stimmen ich meinem ersten Buch voranstelle, haben mir hilfreiche, ehrliche und liebevolle Unterstützung gegeben. Von ihnen erreichte mich enorm viel positive Energie und Ermutigung, was mich sehr darin bestärkte, dieses doch sehr persönliche Werk wirklich zu veröffentlichen.

Ich freue mich, wenn Dir diese Rückmeldungen den Einstieg in mein erstes Buch noch schmackhafter machen.

 

Anja ♥

 

 

 

 

Dieses Buch, in dem so viel Wissen, Erfahrung und Weisheit steckt, kann man auf ganz verschiedenen Ebenen lesen. Mit dem Verstand, mit dem Gefühl und mit dem Herzen. Jedes Kapitel ist ein kleines Buch für sich selbst, mit einem eigenen Thema – geführt durch einen roten Faden: die persönliche Lebensgeschichte der Autorin.

Authentisch, schonungslos ehrlich mit sich selbst und doch voller Humor und Liebe nimmt Anja dich mit auf ihrem Weg ihrer Erfahrungen und Erkenntnisse. Im Hintergrund steckt viel Wissen, Recherche und Weisheit, exzellent umgesetzt in klarer, verständlicher Sprache und nie mit einem erhobenen, belehrenden Zeigefinger. Dieses Werk ermuntert dazu, sich selbst zu lieben und seine eigenen Erfahrungen wertzuschätzen. Ebenso zeigt es kreative Wege, wie wir unsere Zukunft mitgestalten können.

Ich bin sehr dankbar für diese große Fülle an Informationen, die mich sicher noch lange inspirieren und begleiten werden.

 

Kim

 

 

Anja beschreibt in ihrem Buch ein Lebensgefühl, das in Kapitel 9 folgendermaßen auf den Punkt gebracht wird: „Geboren werden, durchs Leben rennen, sterben. Langsam ist das doch langweilig, findest du nicht auch? Das Leben ist doch in Wahrheit so viel größer. Es gibt so viel mehr zu entdecken, zu leben, zu sein.“

 

Dieses Lebensgefühl entspricht ganz und gar dem heutigen Zeitgeist.

 

Ich bin mir sicher, dass viele Leserinnen und Leser in Anjas Erlebnissen und Gedankengängen auch Eigenes erkennen werden. Sie findet Worte für das, was heute die meisten von uns empfinden, in der Hektik des Alltags aber oftmals kaum oder überhaupt nicht zur Sprache kommt.

 

Ralph

 

 

Liebe Anja,

du nimmst den Leser mit auf deine persönliche Lebensreise, lässt uns mutig teilhaben an deinem Herzensweg, schlägst einen großen Bogen von den Stufen deiner Erkenntnisse und deines eigenen spirituellen Erwachensprozesses bis hin zu den großen Zusammenhängen des kosmischen Schöpfungsplanes. Durch die Höhen und Tiefen deines Lebensweges wurde in dir viel Weisheit, Liebe und Erkenntnis hervorgebracht. Du erkennst darin die göttliche Fügung und schließt Frieden mit allem. Wie du deinen Heilungsweg und das schrittweise immer mehr Öffnen für die reine wahre göttliche Liebe beschreibst, deine eigenen Lebensthemen und Zyklen intensiv bearbeitest, in Liebe abschließt und die gewonnenen Erkenntnisse ganz bewusst in dein Leben integrierst, ist für mich pure Inspiration.

Egal wie verworren, leidvoll oder kompliziert unsere Seelenwege scheinen, du stärkst den Leser im tiefen Vertrauen in die göttliche Führung, dass alles einem perfekten Schöpfungsplan und damit letztlich der Heimkehr in die göttliche Liebe dient.

Dieses Buch ist voll von wertvollen Impulsen zur Einnerung an das, worum es auf diesem Planeten wirklich geht, das Erwachen der Menschen in ihr gottgegebenes höchstes Bewusstsein, die Rückverbindung mit dem Göttlichen und der Liebe - unseren einzigen Weg zurück nach Hause.

 

Ninja

 

 

Dieses Buch beschreibt den spirituellen Erwachungsprozess der Autorin. Durch ihre erfrischende und witzige Art zu schreiben habe ich mich mitgenommen gefühlt, als wäre ich mit auf ihrer Reise gewesen.

Ein wunderschönes Buch, das ich nur weiterempfehlen kann.

 

Axel

 

 

Liebe Anja,

ich finde dein Buch sehr gelungen, liebevoll, heiter und richtig schön zu Lesen und es ist mir eine Freude und Ehre, wenn mein Input dazu führt, dass du dich dann noch sicherer und wohler fühlst, es zu veröffentlichen!

Von Herzen viel Erfolg damit und möge die Energie, die du mit diesem Buch teilst, ebenso offenen Herzen Mut auf ihrer Reise machen und Inspirationen geben, die eigenen Schlüssel zu finden, so wie du deine gefunden hast!

 

Marianne

 

 

 

Kapitel 1 – Der Anfang

Remember, I will still be here

As long as you hold me, in your memory

 

– „Remember Me“, Lied von Josh Groban (2004)

 

 

 

 

 

Wie erzählt man eine Geschichte, die keinen Anfang und kein Ende hat? Kein „Es war einmal“ …und kein Ende mit den Worten … „und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute.“

Nun ist meine Geschichte auch nicht wirklich eine Märchengeschichte, auch wenn Teile davon dem einen oder anderen so erscheinen mögen. Es ist auch nicht nur MEINE Geschichte, sondern es ist die Geschichte vieler Menschen auf der Erde, nur, dass sie in diesem Fall durch meine Persönlichkeit erzählt wird.

Ich schreibe dieses Buch aus einem einfachen Grund: Am Tag, bevor ich mich auf meine Reise in die Türkei machte, in der ich vor wenigen Stunden angekommen bin, machte ich einen langen Spaziergang über die Felder in der Gegend, in der ich wohne. Es war kalt, um den Gefrierpunkt herum, und so konnte ich gut über die fast gefrorene Erde gehen. Während ich ging, dachte ich auf einmal darüber nach, was ich gerne noch tun würde, wenn ich nur noch wenige Monate zu leben hätte. Zwar ist es recht unwahrscheinlich, dass ich im Sommer in die geistige Welt hinübergehe, dennoch beschäftigte mich diese Frage plötzlich.

Also überlegte ich mir, was ich noch für offene Zyklen habe. Mit welchen Menschen bin ich aus meiner Sicht noch nicht im Reinen, mit wem fühle ich, dass ich noch etwas zu klären habe? Wem würde ich gerne noch etwas Bestimmtes mitteilen? Gibt es offene Wünsche, die ich mir gerne noch erfüllen würde – seien es Erlebnisse oder die Anschaffung von etwas? Was fühle ich, würde mir kurz vor meinem Übergang fehlen und was müsste ich noch erledigen?

Die Frage ist also: Wäre ich kurz davor, dieses Erdenleben und diesen Körper zu verlassen, wäre ich frei, fertig und bereit? Könnte ich entspannt, dankbar und mit einem glückseligen Lächeln im Gesicht gehen oder gäbe es offene Themen, die mich gebunden halten würden und wegen denen ich gerne zurückkehren würde?

Mit diesen Fragen im Sinn spazierte ich in meinen Wanderschuhen über die Erde und es kristallisierte sich relativ klar schnell heraus, was ich gerne noch tun würde, wenn ich in wenigen Monaten in die geistige Welt hinübergehen würde.

Da ich mir diese Frage früher in meinem Leben schon gelegentlich gestellt hatte und mir schon sehr viele Wünsche erfüllt und offene Zyklen beendet habe, blieb in der Tat nicht viel übrig, von dem ich fühlte, dass es mich noch binden würde. Genau genommen und auch nach wiederholtem, reiflichem Überlegen sind das momentan nur zwei Dinge: Ich würde mein Testament aktualisieren, weil sich durch den Abschied einer langjährigen Freundin von mir eine Änderung ergeben hat und zweitens würde ich gerne noch meine Geschichte aufschreiben.

Nun bin ich nicht wie Achilles, der, so man dem Film Troja Glauben schenken möchte, auch angesichts seines Untergangs in die Weltgeschichte eingehen und in Erinnerung bleiben wollte. Das wunderschöne Titellied des Films „Remember Me“ beschreibt im Text, dass man sich dadurch unsterblich macht, wenn man in der Erinnerung der Menschen bleibt. Und da später Geschichten über Achilles und seinen Sieg über Troja erzählt wurden, wurde er tatsächlich unsterblich.

Ambitionen dieser Art habe ich nicht und doch fühle ich, dass meine Geschichte erzählt werden möchte, und selbst wenn ich sie nur für meinen Geliebten aufschreibe, für dich, oder für Gott. Oder für mich selbst.

Wie erzähle ich nun eine Geschichte ohne Anfang und ohne Ende? Eine zyklische Geschichte, eine multidimensionale Geschichte.

Ich kann nur irgendwo hineinspringen und anfangen und mich dann wie in einer Spirale oder in einem Labyrinth treiben lassen.

Aus diesem Grund beginne ich diese Erzählung hier in der Türkei, denn hier habe ich jetzt zwei Wochen Zeit, und ich bin unter anderem aus einem speziellen Grund ausgerechnet an diesen Ort gereist, nämlich um einen Zyklus abzuschließen, der vor 33 Jahren begonnen hat.

Darum finde ich es selbst spannend, mir zuzuhören, während ich im Laufe meines Aufenthaltes dieses Buch schreibe, denn es wird kein Reisebericht, dazu ist es rein äußerlich viel zu langweilig, was ich hier erlebe. Meine Rückkehr hierher nach 33 Jahren ist nur der Auslöser, der Anknüpfpunkt, in den ich einsteige, um meine Geschichte aus mir herauszuschreiben.

Schon kommen Zweifel und ich denke: So ein Unsinn, Anja, was machst du eigentlich? Du bringst das ja doch nicht zu Ende und außerdem kriegst du das, was du erzählen möchtest, sowieso nie so rüber, wie du es meinst. Das erfasst kein Mensch und sie werden dich fertigmachen, wenn auch nur durch schlechte Bewertungen auf Amazon und nicht durch reales Steinigen oder zumindest Eier- und Tomatenwerfen.

Also gut, es ist egal. Ich stelle mir jetzt einfach vor, ich erzähle alles nur mir selbst, meinem Geliebten und Gott.

Meinem Geliebten …, damit sind wir im Thema, was meine Rückkehr nach 33 Jahren in die Türkei betrifft. Natürlich weiß ich nicht, was innerhalb der nächsten zwei Wochen geschehen wird – doch um einen äußeren Geliebten geht es nicht – das ist sicher. Es geht viel tiefer, es geht nach innen, es geht um die allumfassende LIEBE.

Vor dieser Reise habe ich eine Absicht gesetzt. Die Absicht für diese Reise lautet, dass ich an meinem Umkehrpunkt ankommen werde und von diesem Zeitpunkt an meine Reise nach innen geht.

Seit Tausenden von Jahren atme ich mich aus. Seit Tausenden von Jahren, seit meiner ersten Inkarnation auf der Erde, seitdem ich mich für die Reise durch das Vergessen und die Reinkarnationen entschieden habe, atme ich mich aus. Ich verausgabe mich. Durch das Vergessen, durch die Trennung von Gott. Ich wurde geboren in diverse Körper, wusste nicht mehr, wer ich war, machte meine Erfahrungen, litt unter allem Möglichen, was das Menschsein im verdunkelten Bewusstsein so mit sich bringt und was ich mit vermutlich einigen Milliarden Menschen auf der Erde gemeinsam habe und starb früher oder später – in den früheren Jahrhunderten eher früher als später. Wir wurden selten alt. Meistens starben wir an Unterernährung, durch Folter, Krieg, Selbstmord, Mord, gebrochenem Herzen oder Krankheit und gingen zurück in die geistige Welt, in der Regel, ohne uns auch nur ansatzweise erinnert zu haben, wer wir wirklich sind.

Wir häuften durch unser Unbewusstsein Karma an. Karma ist das Gesetz von Ursache und Wirkung und hat nichts mit Schuld zu tun, schon gar nicht mit Schuld und Sühne und Gottbestrafung oder ähnlichem Unsinn. Das Karma als kosmisches Gesetz besagt, dass das, was ich aussende, zu mir zurückkehrt. Außerdem habe ich als Seele das innere Verlangen, alle Erfahrungen aus allen Perspektiven zu machen, damit ich eines Tages ganz rund werde und vollkommen bin. Ich kann auf den äußeren Ebenen nicht vollkommen sein, so lange mir noch eine Erfahrung fehlt oder zumindest die Akzeptanz von allen Erfahrungen und von allem, was ist. Solange ich urteile und mich abgetrennt fühle, bin ich nicht rund. So betrachtet könnte man diese Reise auch als ein nach innen spiralisieren bezeichnen, denn tief im Innersten bin ich vollkommen, bin ich rund, bin ich eins mit allem, was ist. Doch da ich mich für das Ausatmen entschieden habe, für die Reise durch die Bewusstseinsebenen in die niederen Welten hinein, erfahre ich mich auch in der Polarität, im Vergessen, in der Trennung und in der scheinbaren Unvollkommenheit.

Ich fühle, ich nähere mich dem Rundsein. Darum bin ich hier, darum habe ich diese Absicht gesetzt. Wenn du diese Zeilen liest und denkst: So ein Unsinn, die Anja ist so weit vom Rundsein entfernt wie die Sonne von der Andromeda-Galaxie oder noch weiter – nun, dann sind das DEINE Gedanken. Und wenn du dich in dieser Weise abgetrennt von mir halten möchtest, indem du meinst, darüber urteilen zu können, wo ich in meinem Bewusstsein und auf meiner Reise als Seele bin, dann ist es vermutlich besser, du legst das Buch wieder zur Seite oder wirfst es weg.

Wenn du hingegen auch auf deiner Lebensreise bist und deine Selbsterkenntnis vergrößern möchtest, indem du dich möglicherweise in dem einen oder anderen, was ich hier erzähle sowie in den Schwingungen zwischen den Zeilen wiederfinden möchtest, dann bleib bei mir und komm mit. Begleite mich, ich habe so viel Schönes zu erzählen. Es wird spannend, interessant, vielleicht manchmal auch etwas scheinbar tragisch oder traurig, und hoffentlich wird es humorvoll und inspirierend. Möglicherweise auch lehrreich, denn das eine oder andere kennst du vielleicht noch nicht.

Was ist also vor 33 Jahren hier in der Türkei, genau genommen in Side passiert, von dem ich glaube, dass ich hierher zurückgekommen bin, um einen Zyklus abschließen zu können? Ich war 20 Jahre alt und hatte gerade das Abitur gemacht. Meine Mutter lud mich als Belohnung zu einer Reise mit ihr zusammen ein und so flogen wir für eine Woche hierher. Es war die einzige Reise in meinem Leben, die ich mit meiner Mutter alleine gemacht habe. Es war sehr heiß, auch das Meer war so warm, wie ich seitdem kein Meer mehr erlebt habe. Es war allerdings auch im August. An sehr vieles erinnere mich gar nicht, nur an das Wesentliche, und das war Mustafa, der an der Rezeption gearbeitet hat. Ich weiß noch, dass er mich unbedingt treffen wollte. Meine Mutter fand ihn sympathisch und stand dem nicht im Weg, also gingen er und ich nach einigen Tagen zusammen aus. Irgendwie kamen wir zusammen und verliebten uns ineinander. Die Woche war schnell vorbei und ich weiß noch, dass ich geknickt war, wieder nach Deutschland fahren zu müssen, und auch er war traurig. Darum hielten wir engen Kontakt und telefonierten häufig miteinander, als ich wieder zurück in Berlin war. Wir haben uns wirklich gerngehabt, also fuhr ich nach kurzer Zeit, ich glaube, nach zwei Wochen, wieder zurück nach Side und zog zu ihm in sein Mini-Zimmer in einer WG hinter dem Hotel. Ich hatte nicht viel Geld, es reichte gerade für diesen Flug und etwas Aufenthalt. Mustafa und ich waren recht happy miteinander, wir verstanden uns gut und hatten eine gute Zeit zusammen. In seiner spärlichen Freizeit haben wir Ausflüge unternommen. Wir besuchten die Kalkterrassen von Pamukkale und ein Konzert der türkischen Sängerin Sezen Aksu in einem Amphitheater. Nach etwa vier Wochen drehten meine Eltern mir den Geldhahn zu. Sie wollten mein sich anbahnendes Lotterleben mit einem Türken nicht unterstützen und zwangen mich indirekt, zurück nach Deutschland zu kommen. Da Mustafa nicht viel Geld hatte und nur diesen Job im Hotel, hatten wir keine Idee, wie wir unsere Beziehung managen sollten. Ich war offenbar nicht verliebt, nicht kreativ und nicht mutig genug, um mich meinen Eltern zu widersetzen und so verabschiedeten Mustafa und ich uns nach fünf Wochen wieder voneinander. Ich sehe ihn noch vor mir, wie er am Flughafen trüb schaute, er mochte mich wirklich, er war echt traurig, dass ich ging. Ich war auch traurig und ich wollte nicht, dass es vorbei war. Als ich zurück in Berlin war, hielten wir den Kontakt und ich lud ihn ein, zu mir nach Deutschland zu kommen. Doch es hat nicht sollen sein und wir verloren uns nach etwa einem Jahr aus den Augen.

Diese besagten Augen, meine jedenfalls, fielen mir dann fast aus dem Kopf, als Mustafa mir nach 22 Jahren, das muss im Frühjahr 2012 gewesen sein, per Facebook eine Freundschaftsanfrage schickte.

Ich lebte zu jener Zeit bereits am Bodensee, hatte also meine bis dahin großen Umzüge von Berlin nach Landshut, von Landshut nach Mönchengladbach und von Mönchengladbach an den Bodensee hinter mir, als plötzlich diese Nachricht per Email eintrudelte. Damals bekam ich Facebook-Benachrichtigungen noch per Email, das war ganz in der Anfangszeit.

Auf alle Fälle war ich völlig aus dem Häuschen und glaubte wirklich, dass die Kreise des Schicksals uns nun nach 22 Jahren zusammenfügen wollten, damit wir da anknüpfen, wo wir damals in der Türkei aufhören mussten, und dass wir nun endlich ein glückliches Paar werden würden.

Aus guten Gründen, die mir jedoch erst viel später bewusst wurden, war ich Single geblieben. Nur zwischen 1997 und 1999 gab es noch einmal einen Mann, mit dem ich eine Art Beziehung hatte, doch das war eine karmische Geschichte und hatte aus meiner Sicht wenig mit Liebe zu tun. Mit anderen Worten, nach der kurzen Episode mit Mustafa in der Türkei gab es keinen Mann mehr, mit dem es sich beidseitig gut angefühlt hatte. Das heißt nicht, dass es meine bewusste Entscheidung war, partnerlos zu leben – keineswegs, eher im Gegenteil – ich war immer auf der Suche nach dem richtigen Mann für mich und erst heute erfasse ich, warum dieser Drang, meinen Mann zu finden, aus meinem Innersten so immens war. Die Tiefe dessen wird sich im Laufe dieses Buches enthüllen. Die LIEBE in allen Facetten war und ist eins meiner großen Lebensthemen und der Erfahrungsbereich, dank dem ich am tiefsten leiden durfte und dank dem ich am intensivsten wachse und reife.

Vor diesem Hintergrund des unerlösten Single-Daseins war ich extrem sensibel und ein einziges Häufchen Hoffnung. Hoffnung auf DIE LIEBE. Die Vorstellung, dass Mustafa mich einfach nur gerne wiedersehen würde – einfach nur so, ohne Erwartungen, ohne Versprechen, ohne Heirat – das kam mir gar nicht in den Sinn. Für mich war sein Auftauchen nach so vielen Jahren der Anfang der Heimkehr in die ultimative Beziehung. Das Wunder des Schicksals und das Schließen eines offenen Zyklus schien für mich perfekt zu sein, zumal Mustafa auch noch zufälligerweise in Zürich lebte, also nur 100 Kilometer von mir entfernt!

Dass er mit einer Schweizerin verheiratet war und eine Tochter im Teenageralter hatte, das sagte er mir im Chat noch nicht und ich fragte auch nicht danach. Ich musste ja mein inneres Illusionsgebäude optimal ausschmücken, um richtig ins Messer laufen zu können. Nur durch das Verleugnen aller Realitäten konnte ich mein Glasschloss der aufgebauten Illusionen richtig spüren, wie es in mir zerbricht. Davon mal ganz abgesehen: Natürlich kommt es vor, dass Menschen sich scheiden lassen und mit einer anderen Liebe eine Partnerschaft eingehen – das passiert ja pausenlos. Doch unsere Seelen waren nun einmal für dieses Leben gar nicht als Paar füreinander bestimmt, unsere Wiederbegegnung war einzig und allein für eine bestimmte, ganz wichtige Erfahrung vorgesehen, aber nicht, um ein Paar zu werden. Wäre das Paar-Thema überhaupt im Feld gewesen, dann wäre ich der ganzen Wiederbegegnung von der Energie und Frequenz her ganz anders begegnet, nämlich wesentlich entspannter, gelassener, einfach easy going und nicht mit so einem Riesenglasschloß in mir.

Zur physischen Begegnung zwischen uns kam es nach zwei Wochen Facebook-Kontakt auf meinen Anstoß hin. Ich finde das im Nachhinein wichtig, dass ich diejenige war, die das Treffen anfragte, nicht er. Meine Seele wollte es offenbar möglichst schnell hinter sich bringen – die schmerzhafte Lektion der Enttäuschung. Also trafen wir uns in Schaffhausen, das ist ziemlich in unserer Mitte, auf einem Parkplatz.

Als wir zeitgleich am Treffpunkt ankamen und uns nach so langer Zeit wiedersahen, war es eine große Freude auf beiden Seiten. Beide sehr verändert, ich ziemlich übergewichtig, er mit kleinem Bäuchlein und mittlerweile grauhaarig, nur seine Zahnlücke war immer noch dieselbe, fielen wir uns in die Arme und hielten uns minutenlang. Seine Knie vibrierten. Der energetische Austausch war mega intensiv.

Genau DARUM ging es auch bei diesem Wiedersehen – um diesen Energie-Austausch. Was es letztlich mit Mustafa machte, weiß ich nicht, doch für mich war es ein Meilenstein auf meiner Reise zurück nach Hause in die LIEBE. Wie ich das meine, wirst du an dieser Stelle noch nicht vollumfänglich verstehen, das wird sich im weiteren Verlauf dieses Buches aufräufeln.

Nach unserer langen Umarmung und dem intensiven Austausch der Gefühle fingen wir an, miteinander zu reden. Da erfuhr ich, dass Mustafa nach unserem Auseinandergehen in der Türkei eine Schweizerin kennengelernt hat, zu ihr in die Schweiz gezogen ist, sie geheiratet hat und mit ihr eine Tochter hat. Alleine DAS zu erfahren, zerbrach in mir alles. Ich fühlte das Glasschloß in mir kracken und brechen und ich konnte nicht länger mit Mustafa dort stehen und reden, so enttäuscht war ich. Klar, ich hatte eine Riesenerwartung und so kam es zu einer Riesenenttäuschung. Davon mal ganz abgesehen, weiß kein Mensch, ob er und ich überhaupt als Paar zusammengepasst hätten, das konnten wir ja nie herausfinden. Doch da ja alles in Gottes Plan richtig ist, wie es ist, hätten wir sicher nicht zusammen gepasst – wir sollten in diesem Leben schlicht und ergreifend nicht als Lebensgefährten zusammen kommen, sonst hätte es ja geklappt! Und dennoch waren die Begegnungen für mich super wichtig, denn Mustafa ist in meinem Leben der einzige Mann, den ich in die Kategorie „Seelenpartner3“ einordnen kann, auch wenn wir keine richtige Partnerschaft miteinander gelebt haben. Doch vom Gefühl her war und ist er unter all den zahlreichen Maskulinen, die mir im Laufe meines Lebens begegnet sind, der einzige Mann, mit dem ich ein beidseitiges Gefühl von Nähe und Sympathie auf Augenhöhe empfunden habe. Ich kann mir gut vorstellen, dass wir in früheren Leben als Seelenpartner zusammen waren und dass wir daher so eine Grundliebe, eine Grundanziehung miteinander teilten. Von der Riesen-Göttlichen-LIEBE, die ich ja auch erfahren durfte und darauf komme ich später ausführlich zurück, kann hier dennoch keine Rede sein. Und alle anderen Mann-Frau-Geschichten in meinem Leben waren, wenn ich sie mal in Schubladen einreihen möchte, am ehesten karmische Verbindungen in verschiedenen Varianten und dienten dem Auflösen von energetischen Bindungen und zum Brechen verkrusteter Glaubens- und Gedankenstrukturen.

Jetzt ist hier im Hotel gerade innerhalb der letzten halben Stunde fünfmal der Strom ausgegangen und wieder angegangen. Klick – Klack – Klick – Klack. Ich bin kurz davor, in die Rezeption zu gehen und zu fragen, ob das hier so üblich ist … ich krieg ja nen Vogel. Das ist ja schlimmer als in Indien, da hab ich das im Jahr 2019 auch erlebt mit den ständigen Stromausfällen – aber nicht im Minutentakt!

Nach der Wiederbegegnung mit Mustafa nach 22 Jahren war ich vier Wochen krank – ich war richtig depressiv. Ich weiß noch, dass ich zwei Freundinnen bei mir zu Besuch hatte, die mir das Händchen halten mussten – die ersten zwei Wochen war meine Freundin Claudi bei mir, die sich die Klinke mit Verena gab, die dann nochmal für zwei Wochen an meiner Seite saß. Langsam ging es wieder aufwärts mit mir, was ich sehr dem Beistand und Mitgefühl dieser Freundinnen zu verdanken hatte. Echt schmerzhaft, ein Herzeleid wegen zerplatzter Illusionen zu erfahren, und doch gab es nach dem tiefen Tal der Seele einen Aufwind, der mich in neue Erfahrungen hineinlaufen ließ. In der Nachbetrachtung fällt mir auf, dass ich nach dieser Erfahrung aufgrund einer enttäuschten Illusion nie mehr so tief gelitten habe – anders durchaus, aber nicht mehr mit der Tiefe einer echten Depression.

Das Leid, das durch die Wiederbegegnung mit Mustafa ausgelöst war, hat in mir Strukturen aufgebrochen, so dass mehr Licht hinein konnte. Danach konnte ich mich der nächsten Erfahrungsebene mit dem Männlichen öffnen. Weit entfernt von LIEBE in Partnerangelegenheiten und weit entfernt von dem Erfahren von etwas GLÜCKLICHEM in dieser Hinsicht. Heute weiß ich, warum das so war und dass alles aus purer LIEBE genau so richtig ist, wie es ist. Die Gründe dafür haben mit meinem Seelenplan zu tun, in dem es um die Heimkehr in die Liebe geht, in die wahre, göttliche Liebe. Vielleicht trägst auch du diese Sehnsucht, diese feine Erinnerung an die göttliche Liebe in dir – ich kann dir versichern, sie existiert, sie ist absolut real. Ich werde im weiteren Verlauf dieses Buches immer wieder um die Liebe kreisen und ihr auch noch ein eigenes Kapitel widmen.

 

Heute bin ich nach Side in der Türkei zurückgekehrt, um den für mich vielleicht wichtigsten offenen Zyklus ein- für allemal zu schließen, damit meine ich den offenen Zyklus der Suche nach Liebe in einer Partnerschaft mit einem Mann. Es geht hier um die Zurücknahme aller Projektionen und um das Ende des Programms, die Liebe an allen möglichen falschen Orten zu suchen bzw. wie Abraham Hicks es auf Englisch sagen: „Looking for Love in all the wrong places“.

Die Erkenntnis, dass ich die Liebe nicht in einer Partnerschaft finden würde, hatte ich zwar bereits im Jahr 2019, allerdings hatte diese Erkenntnis zu jenem Zeitpunkt noch nicht all meine niederen Körper durchströmt. So genau kann ich das im Moment auch nicht erklären, aber ich glaube, eine Erkenntnis beginnt im Geistigen, in der Seele und das bedeutet nicht unmittelbar und ausschließlich, dass das alle niederen Körper gleichermaßen schon genauso fühlen und denken. Da können noch alte Muster, Traumata oder sonstige Themen hängen, die im Laufe der Zeit noch einmal gespürt, in Liebe gepackt und losgelassen werden müssen.

Meine Erkenntnis, dass ich mit der Suche nach einem Partner fertig bin, kam relativ spät, immerhin war ich im Jahr 2019 schon 49 Jahre alt. Dafür war sie aber absolut und unumstößlich real. Bis dahin hatte ich auf meine Weise und in meinem Tempo alles durchlebt, was es NICHT IST, also was mich NICHT in die scheinbar gewünschte Partnerschaft geführt hat. Ich wusste, es braucht eine radikale Veränderung und diese Veränderung bestand für mich zunächst einmal darin, dass ich an dem Punkt der Befreiung von dieser Suche angekommen war. Das war keine Befreiung aus Trotz oder Beleidigt sein mit Gott oder so, nein, es war ein ehrlicher Abschluss einer Erfahrungsebene, denn ich konnte erhobenen Hauptes klar vor mir und Gott sagen: „Sollte es noch in diesem Leben einen Mann für mich geben, der für mich bestimmt ist und der richtig zu mir passt und ich zu ihm, dann bin ich bereit, ihm zu begegnen – und wenn nicht, dann bleibe ich partnerlos und lebe mein Leben erfüllt, so wie es im Einklang mit dem göttlichen Willen und mir als Seele vorgesehen ist. Von diesem Zeitpunkt an gebe ich mich nicht mehr mit Krümeln zufrieden, laufe keinem Mann mehr hinterher und suche auch nicht mehr. Ab jetzt gibt es keine Kompromisse mehr, auch keine Affären mehr – nur noch die wahre Liebe.“ In Wirklichkeit hatte ich mir nie etwas anderes gewünscht, das Problem war nur, dass ich für das Empfangen dieser hohen Liebe noch nicht bereit war und erst noch allen möglichen karmischen Kram erfahren und auflösen musste, um mich selbst zu erkennen und mich der wahren Liebe öffnen und hingeben zu können. Meine Seele hat halbe Sachen schlicht verhindert. Falsche, unharmonische Partnerschaften oder das Gründen einer Familie hätte mich in neue Bindungen und Verpflichtungen geführt, anstatt Bindungen und falsche Programme zu lösen. Genau genommen hätten mich falsche Partnerschaften und Familienmuster Zeit und Energie gekostet, die ich für dieses Leben mit anderen Inhalten verbringen sollte – nämlich für das Erfahren und Erkennen meiner selbst und für das Finden und Erfüllen meiner Lebensaufgabe, die mit der Venus und der Weitergabe ihrer Botschaften der Liebe und spirituellen Lehren zu tun hat.

 

Während meiner Mustafa-Depression im Jahr 2012 trennte ich die Facebook-Freundschaft mit ihm wieder, es war zu schmerzhaft, mit ihm in Kontakt zu bleiben. Es war zu jener Zeit für mich nur hoffnungslos aufgrund der Trennungsillusion, doch das war mir nicht vollumfänglich bewusst, ich stand da nicht drüber. Ich musste es durchleiden und integrieren und das ging zu jener Zeit nur über die Trennung im Außen und den erneuten Kontaktabbruch. Ich weiß noch, dass ich das Gefühl hatte, dass das für Mustafa auf andere Weise auch schmerzhaft oder erschütternd war, wie ich reagierte. Das tat mir auch leid für ihn, aber ich musste mich einfach um mich kümmern und meine Reaktion und mein Rückzug waren einfach authentisch. Eine Partnerschaft kam nicht infrage und die sollte auch nicht sein, also musste ich die Perlen aus dieser sauren Auster aufsaugen und das ging nur in der erneuten Trennung und durch das Öffnen meinerseits für die nächste Ebene von Erfahrungen mit Männern, die nach einigen Monaten des Verarbeitens auch tatsächlich folgte, nachdem ich mich überredet von meiner Freundin Claudi auf einer Dating-Seite angemeldet hatte und langsam damit anfing, leichtere Kontakte zu akzeptieren und losere Erfahrungen zu machen. Nicht schmerzfrei, nicht ohne Hoffnungen, nicht ohne Dramen, doch nach und nach wurde es leichter. Irgendwann erkannte ich, dass ich mir diese Erfahrungen kreiert habe, um energetische Bindungen zu lösen, die ich in dieses Leben mitgebracht hatte – es geht um Freiheit und um das Finden wahrer Liebe – und wahre Liebe ist FREI.

Damit ist das Wesentliche rund um Mustafa und meine Zeit in Side, die jetzt hier und heute gerade in die abschließende Phase nach 33 Jahren nach meiner Wiederkehr an diesen Ort beginnt und die der Anlass dafür war, warum ich überhaupt mit dem Schreiben dieses Buches begann, erzählt.

Die letzten zehn Minuten kein Stromausfall mehr – vielleicht hat sich das Stromnetz des Hauses jetzt an meine Energie gewöhnt und bleibt stabil … wollen wir es mal hoffen.

Vielleicht verstehst du an dieser Stelle noch nicht, was ich mit zyklischer Existenz meine und was meine Türkei-Geschichte und dieses Buch damit und mit der Heimkehr in die LIEBE zu tun hat, worauf das alles hinausläuft und was du damit zu tun haben könntest. Das macht nichts. Es gibt keinen Anfang und kein Ende und ich will auch nicht auf etwas Bestimmtes hinaus. Vielleicht ist ein Grund für das Erzählen meiner Geschichte, dass ich auf diese Weise mein inneres Gefäß leere und dir einen Kelch gefüllt mit meinem Seelennektar anbiete.

Kapitel 2 – Der Ring des Schicksals

Worte sind Symbole.

Nichts, was wahr ist, braucht erklärt zu werden.

 

 

 

 

 

Das ist jetzt spannend. Ich fühle, das erste Kapitel ist fertig und ich schreibe die Worte „Kapitel 2“. Prompt fällt mir der Ausdruck „Der Ring des Schicksals schließt sich“ ein. Dazu gibt es eine Geschichte, die entpackt werden will und an die ich noch, bevor ich die Worte „Kapitel 2“ schrieb, nicht dachte.

Also weiß ich jetzt, was ich als Nächstes erzählen möchte, nämlich die Geschichte über den Ring des Schicksals, der sich schließt.

Es war in Mönchengladbach im Jahr 2001, als ich bei der Firma Bernold als Assistentin des Verkaufsleiters arbeitete. Damals sang eines Tages auf einmal der Text „Der Ring des Schicksals schließt sich … der Ri-hi-ing des Schi-hi-ck-sahaals schließt sich …“ in mir in einer Mantraform. Immer sich wiederholend. Diese Worte fielen mir einfach in meinen Kopf hinein, und das war ausgelöst dadurch, dass mein Opa mütterlicherseits in Mönchengladbach gelebt hatte, ich als Kind oft in dieser Stadt war und mich das Schicksal einige Jahrzehnte später ohne Zusammenhang mit meiner irdischen Familie in diese Stadt zurückgeführt hatte.

Und doch war es mein Lebensweg, ein Teil meiner Reise, warum auch immer, es gab da wohl irgendeine Energie aus der Seite meiner Familie, und dann landete ich genau dort, um Erfahrungen zu machen, den Schicksalsring zu schließen, einen Zyklus abzuschließen und im Jahr 2004 diese Stadt vermutlich endgültig hinter mir zu lassen.

Die Geschichte rund um Mönchengladbach, die Firma Bernold und den magischen Verkaufsleiter ist eine Geschichte, die irgendwann irgendwo in Atlantis ihren Anfang nahm. Ja, warum soll ich nicht gleich Nägel mit Köpfen machen, denn das ist von den Erinnerungen her für mich tatsächlich so.

Was ich in Mönchengladbach im Feld dieser Firma und an der Seite dieses Mannes erfahren habe, hat mich an die dunkelste Zeit der tiefsten Seele, die ich jemals erfahren habe, erinnert. Es erinnert mich an die Zeit, als die schwarzen Magier in Atlantis den erleuchteten Menschen ihre Seelen extrahiert haben. Mit dem Ausscheiden aus dieser Firma nach 13 Monaten Betriebszugehörigkeit war ich innerlich in einer Erfahrung der ultimativen Panik angelangt, in einem Bewusstseinszustand, in dem ich absolute Angst um meine Seele hatte. Ich fühlte mich so weit entfernt vom Licht, wie es wohl nur kurz vor der Zerstörung geht. Mein Innerstes war in einem Dauersuchmodus nach einem sicheren Ort im Universum und fand keinen. Ich fühlte mich nackt in der Unendlichkeit des Weltalls oder wie ein Eisbär, der sein Fell verloren hatte. Ich hatte das Gefühl, wenn ich jetzt nicht innerlich gerettet werde, geht meine Seele verloren. Ich fühlte mich vollkommen ausgesaugt. Vielleicht war es eine Illusion, doch dann war sie perfekt. Vielleicht war es aber auch wirklich eine wahre Erinnerung an eine Zeit, in der so etwas geschehen ist – und wo ich ein Teil dessen war – in welcher Verkleidung oder Rolle, das weiß ich nicht.

Ich weiß nur, dass ich nur noch beten konnte, das war das einzige, was mir blieb und was mich vermutlich rettete und aus der inneren Lage letztlich herausführte. Ich hatte nie zuvor gebetet, schon gar nicht das Vaterunser, doch zu dieser Zeit war ich froh, dass mir dieses Gebet einfiel. Ich dachte es immer und immer wieder. Äußerlich hatte ich gerade einen Nervenzusammenbruch erlebt, der Firma endgültig den Rücken gekehrt und war nach der ersten Notbehandlung in einer Klinik in meiner Wohnung angekommen. Dort kehrten die Symptome des Nervenzusammenbruchs wieder zurück und ich wartete auf meine Freundin Claudi und auf die Notärztin. Ich hatte eine Kiefersperre und mein ganzer Körper stand unter Hochspannung. Kiefersperre heißt, dass mein Nacken sich in eine Seite gedreht hatte und da feststeckte und dass ich meine Kiefer nicht mehr auseinanderbekam. Ich hatte keine Kontrolle über mich, jedenfalls hing sie nur an einem Faden, darum war ja der Segen so ultimativ, dass mir das Vaterunser einfiel und dass meine Freundin Claudi kam und dann irgendwann auch die total genervte Notärztin, die mir zum Glück am Schluss die richtige Spritze gab, welche zur Entspannung meiner Muskeln und zur Beruhigung meiner Nerven führte.

Ich weiß noch, dass Claudi an meinem Bett saß und Händchen hielt, bis ich langsam ein wenig zur Ruhe kam und irgendwann eingeschlafen war, nachdem der Tiefpunkt innerlich und äußerlich überstanden war. Ich glaube, es war auch an jenem Tag, als ich am Nachmittag meine Eltern, die schon am Bodensee lebten, anrief und meine Mutter es am Telefon checkte, dass ich am Ende war, ohne dass ich es aussprach. Sie sagte zu meinem Vater: „Die hat nen Nervenzusammenbruch“, und dann sind die beiden prompt in ihr Auto gesprungen und die 600 Kilometer zu mir hoch nach Mönchengladbach gefahren, haben mich am nächsten Tag eingepackt und ich war wieder das kleine Kind, das mit 32 Jahren im Kofferraum von Papas großem Chrysler Voyager mit einer gepackten Tasche wie ein Schluck Wasser hing und froh war, dass es jetzt in Sicherheit war.

Ich erzähle das absolut und überhaupt nicht, um hier auf eine Tränendrüse zu drücken oder mich mit einem Seelendrama wichtig zu machen, die Geschichte ist viel größer und zyklisch, wie alles, was ich hier zu beschreiben versuche.