Vitamin D - Eberhard J. Wormer - E-Book

Vitamin D E-Book

Eberhard J. Wormer

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Beschreibung

So gehen Sie mit der Kraft des Wundervitamins erfolgreich gegen Krankheiten und Beschwerden vor Der für Menschen nötige Wirkungsspiegel von Vitamin D wurde in der medizinischen Versorgung bislang falsch beurteilt und in fataler Weise unterschätzt. Vitamin-D-Mangel ist weit verbreitet und mit zahlreichen Beschwerden verbunden: Müdigkeit, Leistungsschwäche, depressive Zustände, Schmerzzustände, Gelenkprobleme, Schlafstörungen, Burnout-Syndrom sind noch die harmlosesten. Eine durch die Unterversorgung mit diesem lebensnotwendigen Vitamin verbundene Einschränkung der Körperfunktionen kann chronische Erkrankungen, Asthma-Attacken, Osteoporose, Bluthochdruck, Herzinfarkt, Diabetes, Migräne, Immunerkrankungen wie Multiple Sklerose, Rheuma oder sogar Krebs zur Folge haben. Das Geheimnis eines gesunden Lebens: Vitamin D Viele Ärzte sind mit dem Thema Vitamin D nicht vertraut, unterschätzen die Folgen des Vitamin-D-Mangels und überschätzen Anwendungsrisiken, deshalb sollten Sie sich bei diesem brisanten Thema selbst kundig machen. Wer die Heilkraft von Vitamin D nutzt, profitiert von einem starken Immunsystem, mehr Fitness und Leistungsfähigkeit, verbessert sein Wohlbefinden, seine Lebenserwartung und Lebensqualität. Der Arzt und Medizinjournalist Dr. Wormer belegt dies mit beeindruckenden wissenschaftlichen Studien und Fakten. Die meisten Deutschen haben einen, häufig sogar drastischen, Mangel an Vitamin D: Sie öffnen damit Krankheiten Tür und Tor. Dr. Wormer zeigt Ihnen die besten Lebensmittel, die reich an Vitamin D sind! Er nennt Ihnen aber auch empfehlenswerte Präparate. Denn er hat selbst positive Erfahrungen mit einer Vitamin-D-Therapie gemacht. Mögliche Bedenken gegenüber Vitamin D werden ebenso angesprochen. Gesundheitstipps, Fallgeschichten und ein Infoservice runden den Inhalt ab.

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2. Auflage Juli 2015 Copyright © 2014, 2015 bei Kopp Verlag, Bertha-Benz-Straße 10, D-72108 Rottenburg Alle Rechte vorbehalten Covergestaltung: Stefanie Huber Satz und Layout: opus verum, München Redaktion: Ulrich Wille Fachlektorat: Dr. med. Erich Wutzke ISBN E-Book 978-3-86445-378-6 eBook-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck

Gerne senden wir Ihnen unser Verlagsverzeichnis Kopp Verlag Bertha-Benz-Straße 10 D-72108 Rottenburg E-Mail: [email protected] Tel.: (07472) 98 06-0 Fax: (07472) 98 06-11Unser Buchprogramm finden Sie auch im Internet unter:www.kopp-verlag.de

Hinweis

Handelsmarken/Warenzeichen: Dekristol, Vigantol, Vigantoletten, Vitagamma, Vitamin D3-Hevert, D3-Vicotrat

Die in diesem Buch vorliegenden Informationen, Angaben, Anregungen und Ratschläge wurden vom Verfasser, Verlag und der Redaktion nach bestem Wissen erstellt und mit größtmöglicher Sorgfalt geprüft. Sie bieten jedoch keinen Ersatz für kompetente und sachkundige gesundheitsbezogene oder medizinische Beratung. Angaben zu Dosierungen dienen ausschließlich Informationszwecken. Sie sind nicht für die Anwendung und Behandlung im Einzelfall gedacht und geeignet. In jedem Fall sind Beratungen durch einen Arzt oder Apotheker sowie die Informationen des Beipackzettels für individuelle Anwendungsentscheidungen maßgeblich.

Jede Leserin und jeder Leser sollte für eigene Entscheidungen in Bezug auf Anregungen dieses Buches zu jeder Zeit selbst verantwortlich sein. Daher erfolgen Angaben in diesem Buch ohne jegliche Gewährleistung seitens Verfasser, Redaktion, Verlag und Handel, die in keinem Fall für mögliche Nachteile oder Schäden bezüglich gegebener Hinweise, Informationen oder Ratschläge haften.

Vorwort

Warum heißt dieses Buch nicht »Vitamin D3«? Weil das nur die halbe Wahrheit ist. Ich möchte, dass Sie die ganze Wahrheit erfahren – über Vitamin D und den Einsatz von Vitamin D3 zu Ihrem Vorteil! Vitamin D ist mehr als Vitamin D3. Es ist ein Hormon, ein Nährstoff und ein biologisches Prinzip. Vitamin D ist ein elementarer Faktor und eine Grundbedingung des Lebens.

Es gibt nicht nur das eine Vitamin D, sondern verschiedene Formen davon: Vitamin D1 bis Vitamin D5. Wenn wir hier von Vitamin D sprechen, so ist damit meistens Vitamin D3 gemeint. Der menschliche Körper produziert dieses natürliche Vitamin D3, das man auch kaufen und einnehmen kann. Vitamin D2, das synthetisch hergestellt wird und oftmals Lebensmitteln zugegeben wird, ist in Amerika gebräuchlich. Mehr zu diesen Unterschieden erklärt dieses Buch.

Vitamin D betrifft jeden. Gesunde und noch viel mehr Menschen mit chronischen Beschwerden oder Erkrankungen. Warum ist Vitamin D so wichtig für die Gesundheit? Weil jeder Mensch so gebaut ist, dass durch UV-B-Strahlung im Sonnenlicht Vitamin D in seiner Haut produziert wird – und zwar 95 Prozent der benötigten Menge. Es handelt sich um eine Anpassung der menschlichen Biologie an die herrschenden Lichtverhältnisse. Eine Errungenschaft der Evolution. Gemessen an irdischen Maßstäben scheint die Sonne ewig. Und das Vitamin D-Prinzip ermöglicht Lebewesen auf der Erde die Nutzung der Sonnenenergie.

Wo liegt das Problem? Nun, es hat sich einiges daran geändert, wie moderne Menschen heute leben: in Häusern oder in Autos und Flugzeugen – in jedem Fall größtenteils nicht unter freiem Himmel. Welche Folgen hat dieser Lebensstil? Nun, es ist nicht zu erwarten, dass sich die menschliche Biologie innerhalb von Jahrzehnten so anpassen wird, dass das Defizit an Vitamin D verschwindet, wenn der Mensch weiterhin zu wenig Sonne abbekommt. Globaler Vitamin D-Mangel ist aber das Problem unserer Zeit.

Warum nicht mehr Sonne oder Vitamin D aus anderen Quellen nutzen? Nun, seit einigen Jahrzehnten sagt man uns, Sonne wäre gefährlich und ihre Strahlung krebserregend. Man sagt uns auch, künstliches Vitamin könnte toxisch wirken. Man sagt uns aber nicht, dass wir genügend Vitamin D haben müssen, um gesund zu bleiben. So kommt es, dass drei Viertel der Menschheit im permanenten Vitamin D-Mangel leben. Das ist ungesund, begünstigt chronische Erkrankungen und mindert die Lebensqualität. Man sollte etwas dagegen tun!

Warum erfährt die Öffentlichkeit so wenig darüber? Warum schweigen die Ärzte? Warum hört man so wenig über Vitamin D von der Medizin und von etablierten Institutionen? Nun, es ist so wie es immer ist: Haben Institutionen, Staaten oder Unternehmen ihre Einfluss- und Geschäftsbereiche gefestigt, soll alles bleiben wie es ist – möglichst lange. Kritische Fragen und neue Erkenntnisse stören. Sie werden bekämpft, unterdrückt, verfälscht, ignoriert und totgeschwiegen. Das ist der Nährboden für Widerstand, Umsturz, Aufruhr und Rebellion.

Im Fall von Vitamin D kommt die Revolution aus den eigenen Reihen, aus der wissenschaftlichen Medizin. Tatsächlich kann man bei den Ergebnissen der Vitamin D-Forschung von echtem Fortschritt sprechen, der allen Menschen nutzt. Dieses Buch möchte dazu beitragen, dass dieser Fortschritt bei Ihnen ankommt.

Vitamin D ist nicht etwa nur ein Mittel für ältere Menschen mit Osteoporose, es ist auch keine Lifestyle-Substanz noch ist es gar ein Wunderstoff, mit dem man jede Krankheit heilt. Vitamin D ist ureigenster Bestandteil der menschlichen Biologie, ein in Jahrtausenden optimiertes evolutionäres Erbe. Es ist ein ganzheitlicher Gesundheitsfaktor seit der Mensch existiert.

Dieses Buch stellt das Vitamin D-Prinzip, seine Wirkungsweise und seine Geschichte vor. Es berichtet über den aktuellen Stand der Forschung und informiert über das Vitamin D-Mangeldrama. Sie werden auch die Sonne wieder ins rechte Licht gerückt vorfinden. Und Sie bekommen eine praktische Anleitung dazu, wie Sie Ihren Vitamin D-Mangel erkennen und selbst beheben können.

Wer es eilig hat, liest SOFORT die folgenden Abschnitte:

Status D: Blutwert bestimmen

Dosis D3: Supplementierung

Ich empfehle zusätzlich den Abschnitt

Exposition: Mehr Sonne.

Alles in allem ist Vitamin D heute eines der spannendsten Themen der Medizin. Was für Gesunde einfach, einleuchtend und leicht umsetzbar erscheint, sieht für Menschen mit chronischen Beschwerden und Erkrankungen ganz anders aus. Deshalb informiert dieses Buch auch darüber, wie Vitamin D bei vielen Erkrankungen helfen und zur Vorbeugung eingesetzt werden kann. Wer tiefer einsteigen möchte, benutzt die entsprechenden Quellenangaben.

Ich wünsche Ihnen, dass Sie von Vitamin D genauso profitieren wie ich selbst und meine Patienten davon profitiert haben. Die Sonne leuchtet uns allen.

Dr. med. Eberhard J. Wormer

Revolution: Vitamin D!

Die Sonne ist nicht verschwunden, weil die Blinden sie nicht sehen.

Birgitta von Schweden, Offenbarungen

Vorhang auf. Bühne frei.

Prolog

Nichts weniger als das Drama des Lebens selbst soll hier zur Aufführung kommen. Den Hintergrund gibt das gerade im schwarzlöchrigen kosmischen Teppich entstandene Sonnensystem in unserer heimischen Galaxis ab. Das ist vier Milliarden Jahre her. Und den Gesetzen der Schwerkraft folgend, befinden sich die Planetenkörper in immerwährender Rotation. Es werde Tag. Es werde Nacht.

Erster Akt

Nun steht zufälligerweise der Planet Erde im richtigen Abstand zu den heißen Sonnenwinden und Energiestrahlen der Sonne. Es gibt Wasser und eine Atmosphäre. Kleinstorganismen beginnen mit Hilfe der Photosynthese Tageslicht in Lebensenergie umzuwandeln. Lebensformen entwickeln sich in den Urozeanen vor einer Milliarde Jahren. Und 500 Millionen Jahre später ist es soweit: Auftritt Vitamin D – in Form eines Phytoplanktons, das sowohl durch Zucker Energie gewinnen als auch Vitamin D2 produzieren kann. Ein fettähnlicher Stoff verwandelt sich unter dem Einfluss ultravioletter Sonnenstrahlung in Vitamin D, das zur Nutzung von Calcium als Knochenbaustoff befähigt. Ende erster Akt.

Zweiter Akt

Dieser grundlegende lichtgesteuerte Mechanismus wird zum Erfolgsmodell für die Evolution komplexer Lebewesen. Nun entwickeln sich Tiere, die außerhalb des Wassers leben, da sich dank Vitamin D Skelette formen, die der Schwerkraft trotzen und frei beweglich machen. Als der Homo sapiens vor zwei Millionen Jahren die Weltbühne betritt, verfügt er bereits über ein komplexes Vitamin D-System, das durch Sonnenlicht zum wesentlichen Überlebensfaktor wird. Der moderne Mensch ist optimal auf die Nutzung des Tageslichts zum eigenen Vorteil angepasst. Vitamin D wird durch UV-B-Licht in der Haut produziert. Andere D-Quellen fallen nicht ins Gewicht. Das Vitamin D-Prinzip sichert nicht nur die Knochengesundheit, sondern durchdringt fast alle Zellen und Gewebe des menschlichen Körpers. So war es von Anfang an und so ist es noch heute. Ein revolutionäres Konzept, Licht in Leben zu verwandeln. Ende zweiter Akt.

Dritter Akt

Sonne ist Leben, heißt es. Die simple Weisheit entpuppt sich bei genauerer Betrachtung als hochkomplizierte Angelegenheit. Unsere prähistorischen und antiken Vorfahren wissen nichts von den raffinierten D-Mechanismen. Dennoch verhalten sie sich so, wie es von Natur aus vorgesehen ist: Sie bewegen sich unter freiem Himmel und das Sonnenlicht produziert in ihrer Haut lebenswichtiges Vitamin D. Fitness und Gesundheit von ganz oben, kostenlos. Hochkulturen vergöttern die Sonne als lebensspendnde Kraftquelle. Das änderte sich vor 2000 Jahren. Gott selbst wird zur Sonne, die Tag und Nacht scheint. Mehr und mehr bestimmen Glaubensdogmen und kulturelle Errungenschaften das Denken der Menschheit – zum Nachteil des gesunden Menschenverstandes und der Vernunft: Die Erde ist eine Scheibe und die Sonne ist ein Planet. Dagegen kann auch der rebellische Galilei im 17. Jahrhundert wenig ausrichten. Er hatte die Sonnenflecken entdeckt und sieht die Sonne dort, wo sie immer war und sein wird: im Zentrum des Sonnensystems. Eine simple Weisheit, die schnell in Vergessenheit gerät, wenn man nicht mehr den Blick nach oben richtet. Ende dritter Akt.

Vierter Akt

Schließlich betreten die Akteure der modernen Naturwissenschaft den Schauplatz, darunter einfache Ärzte und Nobelpreisträger. Sonne ist kein Thema im 19. Jahrhundert und Vitamin D noch unbekannt. Die Industrialisierung verfinstert den Himmel. Vernünftige Gelehrte behaupten, mehr Sonne wäre lebenswichtig und gut für die Gesundheit. Man glaubt ihnen nicht. Kinder und Erwachsene arbeiten Tag für Tag in dunklen Gemäuern am Fortschritt der industriellen Revolution. Erst als die Knochen der Kinder nicht mehr hart, sondern weich werden und sich verformen (Evolution rückwärts?), suchen Forscher nach einer Lösung. Ein Gesundheitsproblem, das in epidemischem Maßstab vorkommt und Rachitis heißt. Mehr Licht ist eine Antwort auf das Problem. Aber anstatt den Blick nach oben zu richten, wo das für den Menschen bestimmte Licht zuallererst herkommt, erfindet man die künstliche Sonne. Natursonne schätzen nur die vom Establishment belächelten Kulturrevolutionäre der Reformbewegung und Sonnenanbeter. Die zweite Antwort auf die Rachitis-Katastrophe ist ein Zufallsfund: Lebertran. Er ist in den 1920er-Jahren Ausgangspunkt für die Entdeckung von Vitamin D und für die Entschlüsselung des D-Prinzips. Es folgt eine pharmazeutische Vitamin D-Euphorie und auch die Sonne darf wieder auf die Haut scheinen. Bis in die 1970er-Jahre. Dann ist Schluss. Ende vierter Akt.

Finale

Das Schlusskapitel des Vitamin D-Dramas der letzten Jahrzehnte findet bei relativer Sonnenfinsternis statt. Fehlerhafte und falsch interpretierte Forschungsergebnisse führen dazu, dass Vitamin D3 als Mittel mit toxischen Eigenschaften wahrgenommen wird. Die Zufuhrempfehlungen für Erwachsene schrumpfen auf ein nutzloses Minimum. Nur die Rachitis-Prophylaxe für Kinder bleibt unangetastet. Auch die Sonne gerät nun in Verruf. Hautkrebs ist weltweit im Vormarsch. Und die Ursache dafür sieht man jeden Tag hoch am Himmel stehen: ja richtig, die Sonne! Das versteht jeder. Dass dieses Erklärungsmodell nicht stimmt, liegt auf der Hand. Der vom Sonnenlicht abhängige Prozess der Vitamin D-Produktion in der Haut ist biologisch eine Tatsache, die menschliches Leben seit Jahrmillionen ermöglicht. Aber irrationale Ängste sind oftmals stärker als die Vernunft – und eine gute Geschäftsgrundlage für Hersteller von Sonnenschutzmitteln. Als Folge davon ist eine weltweites Defizit-Problem bei Erwachsenen zu beobachten. Brauchen wir solche Dogmen, die biologische Tatsachen ignorieren?

Weitgehend unbemerkt von der breiten Öffentlichkeit hat sich seit 15 Jahren innerhalb der Wissenschaften eine Revolution vollzogen. Eine Revolution, die sich gegen die Dogmen der etablierten Medizin richtet. Die Vitamin D-Forschung hat in den letzten Jahren enorm zugenommen. Im Jahr 2000 zählte die Wissenschafts-Datenbank PubMed 1142 Zitate von Vitamin D, im Jahr 2012 3877. Die Suchbegriffe »Vitamin D 2014« ergeben allein bis August dieses Jahres 2812 Treffer. Es ist außergewöhnlich für die Medizin, dass eine Substanz, deren Erforschung in erster Linie nicht industriefinanziert wird, so viel Interesse hervorruft.

Das Interesse der Wissenschaft an Vitamin D hat seit dem Jahr 2000 enorm zugenommen. Die Zahl der Veröffentlichungen über Vitamin D steigt stetig an. Dieser Trend ist ungebrochen.

© Eberhard J. Wormer

Und die Ergebnisse sind spektakulär. Vitamin D ist demnach nicht nur für den Knochenstoffwechsel von Bedeutung, sondern für den gesamten Organismus. Man entdeckt Vitamin D-Rezeptoren auf fast allen Körperzellen. Gewebe und Organe können nach Bedarf aktives D-Hormon lokal herstellen und sind nicht auf das im Blut befindliche Hormon angewiesen. Vitamin D steuert Gene, die Schutzmechanismen aktivieren. Eine gute Vitamin D-Versorgung schützt vor vielen Krankheiten, inklusive Krebs. Man kennt das von Natur aus clevere Vitamin D-Prinzip heute besser denn je. Ein echter Fortschritt der modernen Medizin, von der die Menschheit profitieren sollte.

Epilog

Dies ist aber nicht der Fall. Die etablierte Medizin und die Gesundheitssysteme verteidigen ihre Dogmen »Sonne macht Hautkrebs« und »Vitamin D ist toxisch«. Dagegen wenden sich postmoderne Pioniere der Vitamin D-Forschung wie Cedric und Frank Garland, William B. Grant und Michael F. Holick in den USA, Jörg Spitz und Raimund von Helden in Deutschland. Sie propagieren mit Recht ein Umdenken angesichts der Fülle von Erkenntnissen über die Gesundheitswirkungen von Vitamin D. Dabei erlebten sie oft genug den sogenannten »Semmelweis-Reflex«: Innovationen in der Wissenschaft haben eher eine Bestrafung als eine entsprechende Honorierung zur Folge, weil restriktive Paradigmen und Verhaltensmuster regieren. Ignaz Philipp Semmelweis (1818–1858) hatte lediglich gefordert, dass sich Ärzte vor Untersuchungen von Patienten die Hände waschen sollten, um keine tödlichen Infektionen zu übertragen. Und er hatte den Erfolg seiner Hygienemaßnahme in einer Studie nachgewiesen.

Nicht auszudenken, wie die Medizin und die Gesundheitsindustrie reagieren, wenn das derzeitige Vitamin D-Defizit in Bevölkerungen verschwindet und ein flächendeckender optimaler D-Status erreicht wird. Die Menschen wären seltener krank, sie wären besser vor den häufigsten Zivilisationskrankheiten geschützt, sie würden länger leben und ihre Lebensqualität würde ansteigen. In jedem Fall müssten diverse Geschäftsmodelle mit hohen Einbußen rechnen: Ärzte und Kliniken hätten weniger zu tun, teure Operationen wären seltener nötig, die Pharmaindustrie würde weniger Medikamente, die Kosmetikbranche weniger Sonnenschutzmittel verkaufen und weniger Menschen müssten ihren Lebensabend in Heimen verbringen. Kein Wunder, dass Gesundheitssysteme dieses »Schreckensszenario« fürchten.

Die gegnerische Front wankt. Es mehren sich Stimmen auch aus den eigenen Reihen, die Fortschritte der Vitamin D-Forschung der Menschheit zugute kommen zu lassen. Die Vitamin D-Revolution ist in vollem Gange. Man möchte fast rufen: Gebt uns die Sonne zurück! Aber sie ist noch immer dort, wo sie hingehört, hoch oben am Himmel, Tag für Tag. Und sie macht noch immer das, was sie immer getan hat: Ihre ultravioletten Strahlen produzieren lebenswichtiges Vitamin D in der Haut des Menschen – nach wie vor kostenlos. Und wenn das nicht reicht, gibt es immer noch die Vitamin D-Supplementierung – nach wie vor sehr preiswert. Wollen wir hoffen, dass die Vernunft siegt.

Gesundheitsvorteile durch Vitamin D

Knochengesundheit

Vorbeugung von Osteopenie, Osteoporose, Osteomalazie, Rachitis und Knochenbrüchen

Zellschutz

Vorbeugung gegen bestimmte Krebsarten wie Prostata-, Brust-, Darm-, Eierstock-, Bauchspeicheldrüsenkrebs u. a.

Vorbeugung von Infektionen, Erkältung, Asthma und Heuschnupfen

Organgesundheit

Vorbeugung von Herzerkrankungen und Schlaganfall

Vorbeugung von Typ-2-Diabetes und entzündlichen Erkrankungen

Muskelfitness

Verbesserung der Muskelkraft

Immunstärke

Vorbeugung von Autoimmunerkrankungen wie multiple Sklerose, Typ-1-Diabetes, Morbus Crohn, rheumatoide Arthritis u. a.

Nervenschutz

Vorbeugung von Depression, Schizophrenie, Alzheimer-Demenz u. a.

Wohlbefinden

Vorbeugung von Winterdepression, Beschwerden bei prämenstruellem Syndrom, Schlafstörungen

Verbesserung des Wohlbefindens und der Lebensqualität

Deklaration: Was ist Vitamin D?

Wie so oft gibt es mehrere Antworten auf diese Frage: Ein Vitamin? Ja und Nein. Ein Hormon? Ja. Eine Einzelsubstanz? Nein. Ein Nahrungsergänzungsmittel? Ja. Ein Medikament? Ja.

Vitamin D gehört zusammen mit den Vitaminen A, E und K zu den fettlöslichen Vitaminen. Als Vitamine gelten lebenswichtige (essenzielle) Substanzen, die mit der Nahrung aufgenommen werden müssen, weil sie der Körper nicht bedarfsdeckend selbst herstellen kann. Tatsächlich kennzeichnet der Begriff »Vitamin D« eine Gruppe verwandter Verbindungen. Sie haben jedoch verschiedenen Ursprung und sind im eigentlichen Sinn keine Vitamine, da die Haut bei ultravioletter Bestrahlung Vitamin D3 aus einem Steroid (7-Dehydrocholesterin) herstellen kann, das im Körper aus dem Fettstoff Cholesterin erzeugt wird.

Die D-Vitamine unterscheiden sich nur aufgrund der Seitenketten. Den verschiedenen D- Formen gemeinsam ist das vom Cholesterin abgeleitete Secosteroidgerüst, bei dem der Ring B der Steroide durch UV-B-Licht aufgebrochen und in ein konjugiertest Doppel- bindungssystem isomeriert wird. Von den nachfolgend aufgelisteten D-Vitaminen sind die ersten beiden am wichtigsten:

Vitamin D2 (Ergocalciferol) entsteht aus Ergosterin in Pflanzen und Pilzen.

Vitamin D3 (Cholecalciferol) entsteht aus 7-Dehydrocholesterol in höheren Tieren.

Vitamin D4 entsteht aus 22-Dihydroergosterin, in Pflanzen und Pilzen.

Vitamin D5 entsteht aus 7-Dihydrositosterin in Pflanzen.

Man weiß heute, dass Vitamin D viele Gemeinsamkeiten mit Steroidhormonen aufweist, etwa den Botenstoffen Östrogen, Testosteron, Cortisol u. a. Diese Hormone (wie auch Vitamin D) sind vom Fettstoff Cholesterin abgeleitet, der ein Grundbaustoff des Körpers ist und beispielsweise für Zellmembranen gebraucht wird. Solche fettlöslichen Hormone werden in verschiedenen Organen produziert: Östrogen in den Eierstöcken, Testosteron in den Hoden oder Cortisol in den Nebennierenrinden. Hormone gelangen dann an Plasmaeiweißstoffe gebunden über das Blut in alle Gewebe. Auf Gewebezellen befinden sich genau passende Andockstellen für bestimmte Hormone (Rezeptoren). Treffen Hormone an Zielzellen ein, binden sie sich an die Rezeptoren und lösen Funktionen aus, die über Gene (Erbsubstanz) der Zellen gesteuert werden. Aktivierte Gene schalten bestimmte Funktionen ein oder ab.

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Vitamin D erfüllt die Bedingungen, die für ein Hormon gelten: Es wird im Körper gebildet und wirkt als Botenstoff, der in vielen Körpergeweben und Organen Funktionen steuert. Um gesund zu bleiben, muss sich ausreichend Vitamin D im Blut befinden. In Deutschland und weltweit herrscht Unterversorgung mit Vitamin D. Viele Menschen profitieren somit nicht von Vitamin D-Schutzwirkungen: Gesundheit, Wohlbefinden und Langlebigkeit.

Unter Sonnenlichteinfluss entsteht aus der Vitaminvorstufe Dehydrocholesterol (7-DHC) Provitamin D3, das zeit- und temperaturabhängig in Vitamin D3 (Cholecalciferol) umgewandelt wird. Das ist die »Speicherform« von Vitamin D. Aus Cholecalciferol wird die Hormonvorstufe (Prähormon) Calcidiol (25(OH)D) in der Leber gebildet. Im Blut zirkulierendes Calcidiol wird anschließend nach Bedarf in den Nieren und zahlreichen Organen/Körpergeweben in das aktive Vitamin D-Hormon Calcitriol (1,25(OH)D) umgewandelt.

Vitamin D3 (Cholecalciferol) benutzt man zur Supplementierung (Tropfen/Tabletten) oder zur Anreicherung von Nahrungsmitteln, um Vitamin D-Mangel vorzubeugen oder zu behandeln. Calcidiol (25(OH)D) eignet sich als Medikament zur Behandlung von Knochenerkrankungen (Osteopathie, Osteomalazie). In seltenen Fällen wird auch Calcitriol (1,25(OH)D) als Medikament verordnet.

Vom Vitamin zum Hormon

Der Vitamin D-Stoffwechsel ist eine komplizierte Sache. In mehreren Schritten erzeugt die Körperchemie aus einem Basisfettstoff (Cholesterin) ein vielfältig wirksames Hormon, das fast von jeder Zelle benötigt wird, um Zellfunktionen an- oder abzuschalten.

1 Provitamin D3 Cholesterin gelangt mit dem Blut von der Leber in die Haut. Der Vorläuferstoff von Vitamin D3 ist 7-Dehydrocholesterol (7-DHC), ein Zwischenprodukt der Cholesterinbiosynthese (Prävitamin D3). 7-DHC wird in mehreren Syntheseschritten direkt in der Haut hergestellt, wo sich 7-DHC und Cholesterin im Gleichgewicht befinden. Unter dem Einfluss von UV-B-Strahlung wird aus dem Prävitamin D3 das Vitamin D3 gebildet.

2 Vitamin D Noch in der Haut wird temperaturabhängig aus dem Provitamin D3 Cholecalciferol (Vitamin D3) hergestellt. Bei höheren Temperaturen läuft die Produktion schneller und intensiver ab. Die Sonne ist in jedem Fall die wichtigste Quelle für die Produktion dieser Vitamin D-Vorstufe: 95 Prozent des benötigten Cholecalciferols entstehen durch Photobiosynthese in der Haut. Nur fünf Prozent stammen in Form von Ergocalciferol (Vitamin D3) aus Nahrungsmitteln. Deshalb ist Sonnenlicht so wichtig für die Gesundheit. Fettgewebe und in geringerem Maße auch Muskelgewebe können Cholecalciferol speichern.

Das durch UV-B-Licht in Haut produzierte oder von Nahrungsmitteln kommende Vitamin D wird in der Leber zu 25-Hydroxy-Vitamin D (25(OH)D) verstoffwechselt, das dann im Blut zu den Nieren transportiert und dort in Vitamin D-Hormon (1,25(OH)D) umgewandelt wird. Verschiedene Organgewebe besitzen Zellen mit Vitamin D-Rezeptoren und können selbst Vitamin D-Hormon (1,25(OH)D) bilden, was Schutzeffekte vermittelt: Schutz vor Autoimmunerkrankungen, Krebs- und Infektionsschutz.

© Eberhard J. Wormer

In den Nieren entsteht aktives Vitamin D-Hormon, 1α,25(OH)2-D3 (Calcitriol) durch Enzymwirkung (CYP27B1). Es wird anschließend wieder an ein Bindungsprotein angekoppelt und tritt dann die Reise zu den Zielorganen an: Nieren, Darm, Knochen, Nebenschilddrüse u. a. Dort finden sich passende Zellrezeptoren, sodass Vitamin D seine Wirkungen entfalten kann.

Es gibt zahlreiche Zelltypen, die sowohl Vitamin D-Rezeptoren als auch Enzyme besitzen, um 25(OH)D in aktives 1α,25(OH)2-Vitamin D3 umwandeln zu können: Hautzellen (Keratinozyten), Fresszellen (Makrophagen), Nervenzellen (Dendriten), Knochen-, Plazenta-, Prostata- sowie Krebszellen.

Seit die Wissenschaft herausgefunden hat, dass aktives Vitamin D nicht nur in der Niere, sondern davon unabhängig in vielen anderen Körpergeweben hergestellt wird, ist vielen Forschern klar geworden, wie wichtig Vitamin D für Gesundheit, Wohlbefinden und Langlebigkeit ist.

D für die Knochen

Vitamin D hat für den Knochenstoffwechsel besondere Bedeutung. Bis vor 50 Jahren glaubte man, dass das Vitamin ausschließlich für den Knochenstoffwechsel zuständig ist: Vitamin D fördert die Aufnahme von Calcium aus dem Darm und den Einbau des Mineralstoffs in den Knochen (Mineralisierung). Bekannt war damals, dass in der Leber produziertes Vitamin D (25(OH)D) über das Blut zur Niere gelangt. Dort wird dann aktives D-Hormon gebildet, das wiederum über das Blut am Knochenaufbau teilnimmt.

Der Calciumspiegel muss im Blut relativ konstant sein. Für dieses Gleichgewicht sorgen zwei Hormone:

Vitamin D fördert den Knochenaufbau (Mineralisierung) und benutzt dazu im Blut befindliches Calcium.

Parathormon aus den Nebenschilddrüsen fördert den Entzug von Calcium aus den Knochen, das dann vermehrt im Blut vorhanden ist.

Die Aktivität beider Hormone ist im Regelfall ausgewogen. Das Auf und Ab von Vitamin D und seinem Gegenspieler Parathormon erzeugt ein Gleichgewicht von Knochenaufbau und Knochenabbau.

Ist zu wenig Vitamin D im Blut, steht entsprechend weniger Calcium für den Knochenaufbau zur Verfügung. Es kommt dann bei Kindern zu der in früheren Zeiten häufigen und gefürchteten »Knochenerweichung«, Rachitis genannt: Anhaltender Vitamin D-Mangel lässt die Knochen nicht mehr aushärten (verkalken), sie bleiben weich und verformbar, weil zu wenig Calcium in die Knochen eingebaut wird. Mit fortschreitendem Wachstum bekommen Kinder dann X- oder O-Beine oder eine Trichterbrust.

Tritt bei Erwachsenen ein schwerer Vitamin D-Mangel auf, kommt es zur sogenannten Osteomalazie. Auch hier steht zu wenig Calcium für den Knochenaufbau zur Verfügung. Typische Symptome sind Muskelschwäche, Gelenkbeschwerden und diffuse Skelettschmerzen sowie unspezifische Vitamin D-Mangelsymptome.

Im höheren Lebensalter wird Osteomalazie oft mit Osteoporose verwechselt. Ist zu wenig Calcium im Blut, verlieren die Knochen zunehmend ihre Stabilität. Dann kommt es leichter zu Knochenbrüchen. Aus diesem Grund hat man früher älteren Menschen mit Osteoporose Kombinationspräparate verordnet, die Vitamin D und Calcium enthalten. Heute weiß man, dass in der Regel genügend Calcium mit der Nahrung aufgenommen wird (Milch, Käse u. a.), und dass der Vitamin D-Mangel das größere Problem ist. Dagegen kann man etwas tun: mehr Sonne auf der Haut und Vitamin D-Supplementierung in ausreichend hoher Dosis.

Wunderstoff D

Zu den Erkenntnissen über die Bedeutung von Vitamin D für den Knochenstoffwechsel sind in den letzten 20 Jahren bahnbrechende Erkenntnisse über die Bedeutung von Vitamin D für den gesamten menschlichen Organismus hinzugekommen. Dazu gehört vor allem die Entdeckung, dass nicht nur in der Niere, sondern in fast allen Körpergeweben Vitamin D produziert werden kann. Darüber hinaus entdeckte man, dass die hormonartige Wirkung von Vitamin D an Körperzellen durch Andockstellen auf den Zellen (Vitamin D-Rezeptoren) vermittelt wird. Die intrazellulären Wirkmechanismen von aktivem Vitamin D sind noch in vielen Punkten unklar. Die Signalwege von Vitamin D und Vitamin D-relevanten Genen gehören zu den großen Herausforderungen für die Forschung.

Lichtaktivierung

Bekommt man eine Vitamin D-Vergiftung, wenn man zu lange in der Sonne liegt? Gute Frage: 95 Prozent körpereigenes Vitamin D werden doch durch UV-B-Licht produziert! Unter Sonnenlichteinfluss wird ein Fünftel des in der Haut befindlichen 7-DHCs nach einigen Minuten in Provitamin D umgewandelt. Da Provitamin D selbst lichtempfindlich ist, führt weiter anhaltende Bestrahlung zur Bildung inaktiver Stoffwechselprodukte. Auch Vitamin D3 ist lichtempfindlich. Wird es nicht schnell genug mit dem Blut abtransportiert, entstehen durch UV-B-Strahlung gleichfalls inaktive Stoffwechselprodukte.

Regulation des Knochenstoffwechsels: Parathormon (PTH) aus den Nebenschilddrüsen und Vitamin D aus den Nieren sind Gegenspieler, die den Calcium-Gehalt im Blut konstant halten. Vitamin D fördert den Knochenaufbau durch Calcium-Einbau (Mineralisierung). Parathormon fördert die Absorption von Calcium aus den Knochen (Demineralisierung).

© wikimedia

Eine kurze Sonnenlichtbestrahlung mit ausreichend hohem UV-B-Anteil von einigen Minuten genügt, um ähnlich viel Vitamin D3 zu bilden wie bei vergleichbar längerer Bestrahlung. Der Körper ist vor einer Vitamin D-Vergiftung durch UV-B-Licht geschützt. Eine lichtinduzierte Vitamin D-Vergiftung ist nicht möglich. Zudem schützt auch die vermehrte Bildung von Melanin-Pigment in der Haut vor zu viel Sonne – die Haut bräunt sich. Dunkelhäutige brauchen mehr Sonne, um genügend Vitamin D zu bilden. Mit zunehmendem Alter nimmt die Fähigkeit, aus 7-DHC Vitamin D zu produzieren um den Faktor drei ab.

Wie viel Sonne auf der Haut?

An einem sonnigen Sommertag in Norditalien produziert ein hellhäutiger Mensch innerhalb von zehn bis zwölf Minuten Vitamin D, das einer Tagesdosis von 10000 bis 20000 IE entspricht.

Ein dunkelhäutiger Mensch braucht dafür bis zu zwei Stunden Sonne.

Genaktivierung

Aktives Vitamin D greift auf verschiedene Weise in den Zellstoffwechsel ein. Es kann durch die Zellmembran eindringen und an einen Rezeptor des Zellkerns andocken. Anschließend kommt es zu weiteren Reaktionen mit Rezeptoren und Eiweißstoffen. Schließlich bindet sich der Gesamtkomplex an Gene im Zellkern und beeinflusst bestimmte Funktionen der Zelle.

Die meisten Zellen verfügen über einen Vitamin D-Rezeptor (VDR). Dies ist die Voraussetzung dafür, dass Vitamin D eine genaktivierende Funktion entfalten kann. In der Niere gebildetes Vitamin D beeinflusst so vor allem die Wiederaufnahme von Calcium aus dem Urin (Rückresorption), den Transport von Calcium aus dem Darm, den Knochenstoffwechsel, den Blutdruck und die Insulinausschüttung.

Lokal in Zellen der Prostata, der weiblichen Brust, des Darms, der Haut, in Betazellen der Bauchspeicheldrüse und Immunzellen gebildetes Vitamin D beeinflusst das Zellwachstum, die Differenzierung von Zellen und Immunvorgänge. Man schätzt, dass bis zu zehn Prozent der menschlichen Gene – das sind etwa 3000 – durch Vitamin D-Hormon an-/abgeschaltet werden können.

In Hautzellen (Keratinozyten) greifen Vitamin D und D-ähnliche Stoffe in die Funktion vieler Gene ein. Vitamin D beeinflusst vor allem solche Gene, die für das Zellwachstum, die Ausdifferenzierung von Hautzellen, für Entzündung und die Abwehr von Mikroorganismen zuständig sind. Hier vermutet man die Erklärung für die Beobachtung, dass sich Hautprobleme bei Schuppenflechte (Psoriasis) durch Bestrahlung mit UV-B-Licht bessern.

Vitamin B kann auch ohne Beteiligung der Rezeptoren auf der Zellmembran in die Zelle eindringen, wobei sich die Konzentration intrazellulärer Botenstoffe erhöht und der Zellstoffwechsel verändert.