Vom Mann zur Frau - Jil-Maria Burger - E-Book

Vom Mann zur Frau E-Book

Jil-Maria Burger

0,0

Beschreibung

Manche Männer fühlen sich dem falschen Geschlecht zugehörig oder lieben es, sich weibliche Kleidung anzuziehen und sich zu schminken., machen es in den eigenen Wänden oder gehen auch in der Öffentlichkeit. Manchen ist der Wunsch so groß, dass sie sich entscheiden, Hormonbehandlungen und Operationen an sich vornehmen zu lassen, um ihr weiteres Leben als eine Frau zu führen. Das gilt auch für einige Frauen. Für jene, aber auch für Transvestiten, Crossdresser oder Liebhaber von fantasievollen Geschichten, habe ich diese Kurzgeschichten geschrieben.

Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:

Android
iOS
von Legimi
zertifizierten E-Readern
Kindle™-E-Readern
(für ausgewählte Pakete)

Seitenzahl: 146

Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:

Android
iOS
Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Vom Mann zur Frau

Wundersame Kurzgeschichten

Texte: © Copyright by Jil-Maria Burger

Umschlaggestaltung:

© Copyright by Jil-Maria Burger

Verlag: Jil-Maria Burger

Ansbacher Str. 72

10777 Berlin

[email protected]: epubli, neopubli GmbH, Berlin

1. Auflage: Dezember 2016

Das Elixier

„Dirk, irgendwie habe ich das Gefühl, es geht eine Veränderung mit mir vor und ich sehe dich wie mit anderen Augen. Verstehe mich nicht falsch, aber meine Empfindungen dir gegenüber sind ganz anders als früher. Du bist seit Jahren mein Kumpel und ich finde es toll, dass wir uns diese Studentenbude teilen, beim Jurastudium ergänzen und uns so gut verstehen. Du weißt, ich bin keinesfalls homosexuell. Bitte verstehe mich aber nicht falsch, ich liebe es, in deiner Nähe zu sein. Was ist bloß mit mir los?“

„Das ist mir bewusst, Micha. Andauernd hattest du die hübschesten Mädchen in den Diskos abgeschleppt und ich ging stets leer aus. Dann lernte ich diesen Magier kennen, der mir versprach, das ändern zu können. Während er ein Elixier mit verschiedenen Flüssigkeiten zusammenstellte, fragte er mich, wie ich mir meine Traumfrau vorstellen würde. Ich sollte es dann merkwürdigerweise meinem Mitstudenten zuführen. Seit drei Tagen habe ich dir dieses Elixier in deine Getränke getröpfelt. Das ist der Grund für deine Veränderung. Nicht nur dein Empfinden mir gegenüber hat sich verändert, auch dein Körper. Ist es dir nicht aufgefallen? Deine Körperhaare werden weniger, deine Kopfhaare wachsen in viel kürzerer Zeit und sie werden blonder. Es entsteht an dir ein weiblicher Busen und überhaupt, du bekommst typische feminine Rundungen. Schau, du bist kleiner geworden, deine Hose spannt sich an deiner Hüfte, die Hosenbeine sind viel zu lang. Unter deinem Sweatshirt bilden sich größere Hügel! “

Ja, das stimmt, es gefällt mir sogar und es stört mich nicht einmal, dass mein Glied immer kleiner wird und schon fast ganz verschwunden ist. Aber wie ist das möglich?“

„Das hat mit Zauberei zu tun, Micha. Das erzählte mir zumindest der Magier, der mir das Elixier zusammengestellt hat. Soviel ich weiß, müsste deine Umwandlung ins Frauliche in etwa zwei Tagen abgeschlossen sein und ich werde dann einiges für dich besorgen müssen, denn bald wirst du als mein Mädchen neben mir im Hörsaal sitzen und im Minirock und sexy, bauchfreiem Top in den Diskotheken mit mir tanzen!“

„Oh, wie ich mich danach sehne. Tu mir bitte jetzt den Gefallen, Dirk, küsse mich. Ich habe das seltsame Verlangen danach und möchte heute Nacht neben dir in deinem Bett schlafen!“

„Hab Geduld, das wird auch bald geschehen.“

„Entschuldige bitte Liebling. Ich kann es kaum erwarten!“

Zwei Tage später

„Michael, aus dir ist wirklich ein hübsches Mädchen geworden. Deine Stimme, so sanft und feminin. Deine Nase, so zierlich und erst deine Wimpern, herrlich lang und dicht. Hier, schlüpfe in diese reizenden Dessous, deine Brüste verlangen nach einem festen Halt. Ziehe auch die Nylonstrümpfe, Pumps und das entzückende rote Kleid an. Alles habe ich für dich besorgt. Dann schminkst du dich im Bad und kommst zu mir aufs Sofa, wo wir ein Gläschen Rotwein bei Kerzenschein genießen. Nun bist du nicht mehr mein Freund Michael, sondern meine süße Freundin Michaela!“

„Mache ich Liebling! Oh, wie ich es liebe deine Freundin zu sein. Meine Stimme, so anders, so hoch. Meinen Penis vermisse ich nicht. Meine feuchte Klitoris ist wunderbar, wie auch mein Körper und die entzückend langen blonden Haare! Hab mich für dich hübsch geschminkt. Gefallen dir meine roten Fingernägel?“

„Natürlich, toll hast du das gemacht. Du bist tatsächlich jetzt meine Traumfrau! Ich warte hier auf dich, meine Süße!“

„Schön, dass ich dir gefalle. Die Kleidung, die du für mich besorgt hast ist super. So leicht und angenehm auf der Haut. Die hohen roten Pumps passen mir ausgezeichnet, obwohl sie vier Größen kleiner sind, als meine männlichen Schuhe. Ich gehöre dir, nur dir. Bitte küsse jetzt meine roten Lippen!“

„Ja, komm her zu mir, Michaela, lass dich heftig küssen und streicheln. Dann entkleidest du dich, springst in mein Bett und du wirst nach einem erregenden Vorspiel erleben, wie wundervoll ein weiblicher Orgasmus sein kann!“

Am nächsten Morgen.

„Guten Morgen Dirk, die Nacht war wundervoll mit dir. Ich fühlte mich wie im siebenten Himmel. Ich könnte mir aber auch vorstellen, du wärst ebenfalls ein Mädchen. Hier ist dein Morgenkaffee!“

„Du spinnst wohl! Danke Michaela, hübsch dein seidenes Negligé!“

Zwei Tage später

„Dirk, letzte Nacht im Bett hattest du Probleme zu kommen, weil ich auch dir die Tropfen zugeführt hatte. Du hättest das Elixier verstecken sollen. Dein, sagen wir mal, weniger attraktives Aussehen ist dabei sich zu verändern. Schau in den Spiegel. Bald werden wir in einer lesbischen Beziehung leben. Heute werden wir schon einmal shoppen gehen. Ich werde für dich die Kleidung auswählen und du wirst dann die bezaubernde Susanne an meiner Seite sein. Gefällt dir der Vorname, den ich für dich ausgesucht habe?“

„Nein auf keinen Fall, das willst du doch nicht wirklich! Hör auf damit.“

„Zu spät, schau in diesen Spiegel. Dein Gesicht und auch deine Figur haben sich schon sehr verändert. Du kannst sehen, deine Augen sind ausdrucksvoller, darüber schmale Augenbrauen und dein Mund, so sinnlich. Keine Spur mehr von deiner großen Nase mit dem auffälligen Höcker. Wir sind nun fast gleichgroß. Komm Schatz, ziehe Rock und Tunika von mir an, meinen Mantel darüber und die Schaftstiefel, denn es ist draußen kalt. Vorher schminke ich dich etwas. Hübsch deine blonderen Haare. Zwar noch kurz, aber das wird sich sicher ändern. Irgendwie hast du schon eine Ähnlichkeit mit mir. Das liegt bestimmt an der Zusammensetzung des Elixiers. Ich vermute, bald wird man uns als eineiige Zwillinge ansehen. Das wird dir sicher gefallen!“

„Es stimmt, was du sagst, ich sehe wirklich weiblich aus und es gefällt mir jetzt tatsächlich, Michaela!“

Zwei Tage später

„Man kann uns nicht mehr auseinanderhalten, Susanne. Der gleiche Körper, das gleiche Gesicht und auch unsere Stimmen unterscheiden sich nicht.

Allein die Kleidung unterscheidet uns voneinander. Ist dir aufgefallen, dass wir eine ganz andere Ausdrucksweise als früher haben. Statt „Irre oder Geil“ sagen wir jetzt Worte wie „Süß oder Entzückend“. Den Griff in den Schritt hat der der Griff an unseren Busen abgelöst. Hast du gesehen, wie uns Nachbar Petersen erstaunt angesehen hat, als wir wie Zwillinge die Treppe heruntergingen? Ich glaube, er ist scharf auf uns und würde uns am liebsten gleich auf dem Treppenabsatz vernaschen!“

„Ja, Liebchen, ich fand das lustig! Ist dir auch aufgefallen, wie angenehm es war als wir hinausgingen und der leicht kühle Wind an den Nylons hoch unter den Rock wehte? Komm, lasst uns heute Abend in die Disko gehen, mal schauen, wie die Kerle auf uns abfahren!“

Am Abend

„Ist es nicht toll, Michaela, wie uns der Türsteher aus der langen wartenden Schlange vor der Disko herausbat und uns bevorzugt hineinließ! Wir sehen auch wirklich sexy aus in unserem gleichen Outfit!“

„Ja, ich glaube wir sind hier der Mittelpunkt. Soll ich den attraktiven Typ da drüben, der immer zu uns rüber schaut, anmachen und wir nehmen ihn nachher mit in unsere Wohnung?“

„Der Typ ist wirklich süß, mach das, den teilen wir uns!“

„Hi, wie ist dein Name? Thomas? Ich bin die Susanne und das ist meine Schwester Michaela. Ja, gerne trinken wir einen Cocktail mit dir an der Bar, aber vorher tanzen wir mit dir.“

„Ihr seht irre aus in euren silbernen Minikleidern und wie ihr euch geschminkt habt! Wow, Sweeties, ich fahre voll auf euch ab!

„Thomas, es ist spät, ruf uns ein Taxi und komm mit uns in unsere Wohnung. Let‘s make love!”

Am nächsten Morgen

„Es war unwahrscheinlich aufregend, wie du es uns nacheinander besorgt hast, Thomas!“

„Auch ihr wart super! Noch nie hatte ich es mit einem lesbischen Pärchen zu tun, aber bevor ich es vergesse, was habt ihr mir gestern Nacht in den Wein geträufelt?“

„Ach, nur ein kleines Potenzmittel!“

„Das habe ich aber wirklich nicht nötig, Mädels! Wann darf ich wieder zu euch kommen?“

„Am nächsten Samstagabend, wir freuen uns darauf! Aber tue uns den Gefallen, trinke jeden Tag ein Gläschen von dieser Flasche Weißwein mit dem Potenzmittel. Du wirst sehen, du kannst viel intensiveren Sex mit uns haben!“

„Ok, ich tue euch den Gefallen!“

Am nächsten Samstagabend

„Michaela, es klingelt an der Tür, machst du auf?“

„Hallo Michaela, unglaublich was mir passiert ist. Vor kurzem war ich noch der Thomas und nun schau mich an, bin total verändert. Anfangs bemerkte ich es nicht, aber als mich ein schwuler Typ in der U-Bahn ansprach und fragte, ob ich wüsste, was ich für ein hübscher Kerl wäre, schaute ich zuhause in den Spiegel, sah mein verändertes Gesicht und die längeren Haare. Dann veränderte sich auch mein Körper. Bin jetzt ein komplettes Mädchen und es gefällt mir sehr, feminin zu sein und attraktiv auszusehen!“

„Das habe ich erwartet. In dem Wein war kein Potenzmittel, sondern ein Zauberelixier. Es dauert nicht mehr lange und du denkst wie ein Mädel, hast auch das Bedürfnis nach Sex wie wir. Schick siehst du aus in deinem weiblichen Outfit.“

„Es gefällt dir? Hab mir die weiblichen Klamotten bei einem Internetversand gekauft. Konnte kaum abwarten, dass das Paket zu mir kam. Bei meiner Firma habe ich mich vorerst einmal krankgemeldet!“

„Genau wie Susanne und ich siehst du aus und schminken kannst du dich auch schon sehr gut. Nur geschminkt sind wir vollkommen und das Schminken macht dir gewiss genau so viel Spaß wie uns. Deine Haare sind heller als unsere. Wir werden beim Friseur unsere Haarfarbe an deine anpassen. Ab jetzt sind wir Drillinge. Ich taufe dich auf den Namen Mia-Sophie! Komm, ich mache ein Foto von uns drei Grazien im Spiegel. Anschließend mache ich für uns Drei einen Termin in einem Werbestudio. Ich kann mir denken, dass hübsche Drillinge schnell einen Vertrag erhalten. Susanne, kommst du bitte, eine bezaubernde Mia ist gekommen, ich möchte ein Foto von uns machen!“

A new star is born

Einen totalen Einbruch hatte ich bei meiner Kariere als Gitarrist und Sänger. Auch meine selbstkomponierten Songs fanden in meiner Heimatstadt Nashville kein großes Interesse. Als mein Einkommen immer geringer wurde, verließ mich meine damalige Freundin. Ich hatte das Angebot eines Bürgermeisters einer Ortschaft angenommen und sollte bei deren Sommerfest aufzuspielen. Irgendwie musste der Schornstein ja rauchen, auch wenn ich dafür tingeln musste. Westernsongs waren meine Spezialität. Das war hier im Süden der USA natürlich immer gefragt. Leider gab mein alter Pickup auf der Fahrt dorthin den Geist auf und ich machte mich zu Fuß in dieser verdammten Funklochgegend mit meiner Gitarre auf den Weg zu dem kleinen Ort in vermutlich zwanzig Kilometer Entfernung. Nur ein Auto kam vorbei, aber der Fahrer reagierte nicht auf mein Handzeichen.

Sehr heiß war es an diesem Freitagnachmittag und ich war froh ein einsames Haus am Straßenrand zu finden und ich klopfte an die Tür. Freundlich bot mir eine alte Dame ein Glas Wasser an und wir plauderten etwas. Ich erzählte ihr von mir und meinem Kariereknick. Da könnte sie mir helfen, meinte sie seltsamerweise, bot mir ein weiteres Glas Wasser an, mit einem etwas merkwürdigen Beigeschmack. Dabei murmelte sie einige unverständliche Worte. Nachdem ich mich bedankt hatte, setzte ich den beschwerlichen Weg fort. Plötzlich fühlte ich mich etwas seltsam, ein Zerren ging durch meinen Körper und es entstand, wie aus dem Nichts, andere Kleidung an mir. Wie konnte das sein, es war wie durch Zauberei. Nein, es war Zauberei. Unter einem Cowboyhut hatte ich lange brünette Haare, die mir ins Gesicht wehten. Einen weiblichen Busen hatte ich unter einer weißen Westernjacke mit rosa Motiven und ein kurzer weißer Faltenrock umspielte meine Oberschenkel. Darunter sah ich haarlose und wohlgeformte Beine. Meine Füße steckten in weißen Cowgirlstiefeletten. Es war doch sehr merkwürdig, dachte ich, dass ich das alles so hinnahm und mich nicht sonderlich darüber wunderte.

So kam ich dann in dem Motel am Rande des Ortes an. Er war schon sehr ungewohnt, von dem Kerl an der Rezeption mit „Lady“ angesprochen zu werden. Im Spiegel des Zimmers sah ich dann mein geschminktes Gesicht. Kleiner war ich geworden, hatte sehr attraktive weibliche Rundungen. Ich war zu einer kompletten Frau geworden, stellte ich nicht erst fest, als ich Pinkeln wollte und mich dabei hinsetzen musste. Wahrscheinlich vom Motelbetreiber informiert, klopfte der Bürgermeister des Ortes an meiner Zimmertür. Verblüfft schaute er mich an. Nach kurzer Überlegung erklärte ich ihm mit einer für mich überraschend hohen Stimme, dass ich für den Gitarristen Ron Thurner eingesprungen wäre und spontan fiel mir der weibliche Name Joy Williams ein. Er fand mich sicher sehr ansehnlich, machte mir ein Kompliment, war mit dem Tausch einverstanden und versprach mir sogar, meinen defekten Pickup abholen zu lassen.

So langsam gefiel es mir, diese Verwandlung durchgemacht zu haben. An den Spruch der alten Frau, sie könnte mir helfen, erinnerte ich mich. Sie war es also, die mich verzaubert hatte. Mein Augenmerk fiel nun auf Dinge, die ich vorher nie beachtet hatte. Mein Fühlen und die Sicht der Dinge waren feminin geworden. Kaufte mir in einem Geschäft weitere weibliche Kleidung und Schminkutensilien. Auch meine Bewegungen waren ganz anders, weiblicher. Zu dem Gemeindesaal in der Mitte des Ortes, in dessen Vorgarten ich spielen und singen sollte, begab ich mich und von den Männern, die dort für das Fest die Bühne aufbauten, erhielt ich freundliche Blicke. Eine Dreierband übte im Saal und sie freuten sich, eine Frau als Leadgitarristin und Sängerin zu haben. Sie boten mir ein Bier an, fragten mich, welche Songs ich beherrschte und wir übten sie.

Am Nachmittag des folgenden Tages standen wir draußen auf der Bühne und besonders ich erhielt nach jedem Song begeisterte Pfiffe und Applaus. Meine Gesangsstimme war wesentlich klarer und fassettenreicher als früher und ich wusste sofort, mit dieser Stimme würde ich viel Erfolg haben. Beim Abschied am nächsten Tag, legte der Bürgermeister noch einige Dollar auf meine Gage drauf, bezahlte das Motel und übernahm die Kosten für die Reparatur meines Wagens. Bei der Rückfahrt konnte ich das Haus der alten Dame am Straßenrand nicht wiederfinden, es war schlicht verschwunden. Zurück im Nashville änderte ich meine Texte. Es waren nun Texte aus der Sicht einer Frau. Aus „Be my woman“ wurde „Be my man“. Dann begab ich mich in ein Musikstudio, erhielt sofort einen Exklusivvertrag und durfte als Mitglied einer Vorgruppe bei Konzerten der Bonnie Taylor auftreten. Bald darauf nahm man im Studio meine eigenen Songs auf und die erste CD war überdurchschnittlich erfolgreich. Darum folgten anschließend zwei weitere CD‘s. Heute fülle ich selbst, inzwischen erblondet, die großen Konzertsäle als ein großer internationaler Star am Musikhimmel. Habe einen liebevollen Lebensgefährten, einen bekannten Schauspieler, ein gefülltes Bankkonto und genieße es, eine erfolgreiche und bewunderte Sängerin zu sein. Mein Leben könnte nicht ausgeglichener sein.

Der Kaugummi

„Hier, Junge, setz dich neben mich auf die Parkbank. Möchtest ein rosa Kaugummi von mir?“

„Warum nicht. Bist du neu hier in dem Ort? Bist ja eine ganz Hübsche!“

„Ja, aber mach mich nicht an, ich stehe mehr auf Mädchen. Wie ist dein Name?“

„Gilbert, oder nur kurz Gil. Mehr auf Mädchen? Aber dann wirst du hier kein Glück haben. Ich kenne viele Mädchen im Ort und keines von ihnen ist eine Lesbe, soviel ich weiß und wer bist du?“

„Lisa. Macht nichts. Das wird sich bald ändern. Schmeckt dir der Kaugummi? Tolle rosa Blasen machst du. Schluck ihn runter.“

„Ups, zu Befehl, jetzt ist er in meinem Magen!“

„Schön, merkst du schon ein Kribbeln in deinem Körper?“

„Ja, was ist das?“

„Nun, du wirst dich verändern. Schau, du wirst kleiner, nun bist du schon so groß wie ich. Nein, sogar etwas kleiner!“

„Aaaaaa, Iiiiiii, was geschieht mit mir! Meine Haare werden länger und pink. Sie fallen über einen Busen, den ich nun habe und meine Stimme, so anders, so hoch!“

„Wunderbar, du bist zu einem Mädchen geworden mit einer hohen Mädchenstimme!“

„Ich will kein Mädchen sein!“

„Du wirst gleich deine Meinung ändern und es super finden, mein Geschlecht zu haben. Das ist auch eine Wirkung des Kaugummis, meine liebe Jil, jetzt mit J geschrieben!“

„Jil nennst du mich? Ich sehe tatsächlich wie ein Mädchen aus mit diesem Körper!“

„Du solltest dein Gesicht sehen mit der niedlichen kleinen Nase, dem herzförmigen Mund und deinen langbewimperten großen Augen. Hübsch geschminkt bist du.“

„Was geschieht mit meiner Kleidung? An meinem blauen Hemd ist ein Trägertop geworden. Fühle ich da etwa einen Büstenhalter? Die Hose klettert an meinen haarlosen Beinen hoch und wird zu einem schwarzen, kurzen Faltenrock. Darunter ist ein rosa Slip. Iiiiii, mein Penis ist weg. Meine Füße stecken in pinkfarbenen Ballerina, entzückende Ohrhänger habe ich und herrlich pinke Fingernägel.“

„Na, gefällst es dir jetzt ein zauberhaftes Mädchen zu sein?“

„Ja, es ist wunderschön! Ich finde es toll, ein Mädchen zu sein, Lisa!“

„Komm Jilimaus, lass dich küssen und streicheln. Jetzt bist du ein Mädchen so ganz nach meinem Geschmack. Wunderhübsch siehst du aus!“

„Lisa, du küsst wirklich wundervoll, ich genieße es!“

„Komm, nehme meine Hand und lasst uns spazieren gehen wie zwei innige Freundinnen. Lass die Leute reden, wenn sie uns so Hand in Hand sehen. Aber bei Mädchen wird es eher akzeptiert, als bei Jungen!“

„Lisa, da kommt mein Freund Tom, mit dem ich mich heute Morgen für hier verabredet hab, um zu McDonalds zu gehen. Schau, wie interessiert er mich anschaut! Sehr gut sieht er aus. Ich sehe ihn jetzt mit ganz anderen Augen. Hab ein Kribbeln im Bauch. Bin ich schwul geworden?“

„Natürlich nicht, Dummchen, du bist ein Mädel!“

„He Mädels, habt ihr hier einen Typ mit schwarzer Hose und blauem Hemd gesehen?“

„Nein, sorry!“

„Sch…, nie kann man sich auf Gil verlassen. Ok, dann such ich eben weiter. Übrigens, hübsch seht ihr aus! Tschüss ihr Zwei!“