Vom Verschwinden des Erzählers - Markus Bundi - E-Book

Vom Verschwinden des Erzählers E-Book

Markus Bundi

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Beschreibung

KANN DER ERZÄHLER EINER GESCHICHTE VERSCHWINDEN? Alois Hotschnig gilt zu Recht als einer der interessantesten Autoren unserer Zeit. In seinem vielfältigen Prosawerk, für das er u.a. mit dem Erich-Fried-Preis, dem Anton-Wildgans-Preis und dem Gert-Jonke-Preis ausgezeichnet wurde, erprobt er unterschiedlichste Formen des vielstimmigen Erzählens. Nicht umsonst wird Hotschnigs Prosa in die literarische Tradition von Robert Walser, Franz Kafka, Joseph Roth oder Samuel Beckett eingebettet. Der Schweizer Autor und Essayist Markus Bundi spürt in seinem Buch dem Erzähler Alois Hotschnig nach und spannt dabei einen Bogen von seinem Debüt Aus über die Romane "Leonardos Hände" und "Ludwigs Zimmer" bis zu seinem letzten Erzählband "Im Sitzen läuft es sich besser davon". Analytisch und gleichzeitig behutsam nähert sich Bundi den Texten Hotschnigs und zeichnet in literaturwissenschaftlicher Form nach, was Hotschnig selbst 2010 über sein Schreiben sagte: "Das so genannte wirkliche Leben wird einem durch keinen Erzähler erklärend beschrieben, warum sollte das in einem Text-Leben anders sein ?"

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Veröffentlichungsjahr: 2015

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Markus Bundi

Vom Verschwinden des Erzählers

Ein Essay zum Werk von

Alois Hotschnig

Vorbemerkung

Kann der Erzähler einer Geschichte verschwinden?  Verschwände er tatsächlich, würde die Geschichte im Moment seines Verschwindens abbrechen. Oder nicht?

In diesem Essay soll es vornehmlich um die Instanzen des Erzählens in Alois Hotschnigs Prosa gehen. Bevor ich aber näher auf die Texte des Schriftstellers Hotschnig eingehe, will ich den theoretischen Sachverhalt, so gut es geht, klären. Wem diese Spitzfindigkeiten zu akademisch oder gar zuwider sind, der möge ohne Schaden direkt in den Essay einsteigen. Ich unternehme diesen Umweg für all jene, denen die Ansammlung der Fachbegriffe innerhalb der Theorie der Narration (bis hin zur transmedialen Erzähltheorie) mittlerweile inflationär erscheint, die aber doch (wie ich) ein Interesse an einem analytischen Zugang zu literarischen Texten haben, der sich nicht hinter Fachbegriffen versteckt oder damit schmücken muss.

Für die Erzählinstanz von literarischen Texten gibt es keine eigene Bezeichnung, außer eben Erzählinstanz. Unglücklicherweise ist auch diese Bezeichnung nicht mehr eindeutig. Unter Erzählinstanz verstehe ich diejenige Instanz, die erzählt, die also die Stimme erhebt. Die Erzählinstanz gewährleistet  in der Regel  den roten Faden, nimmt den Leser an die Hand. Das kann eine externe oder eine interne Instanz sein. Eine externe Erzählinstanz ist nicht in die Ereignisse des literarischen Textes involviert, befindet sich demzufolge außerhalb der fiktiven Wirklichkeiten, die zur Darstellung gelangen. Eine interne Erzählinstanz ist auf irgendeine Weise in den fiktiven Wirklichkeiten anwesend, als eine der Figuren oder als in diesen Wirklichkeiten verhaftete Erzählstimme. So plausibel und klar diese einfache Unterscheidung zwischen externer und interner Erzählinstanz anmutet, so leicht wurde sie bereits zu Zeiten der Schwarzen Romantik aufgehoben. Erwähnt sei an dieser Stelle lediglich (1814), E. T.A. Hoffmanns Märchen aus der neuen Zeit: Bis zur letzten Vigilie findet der Leser kaum Anlass, an der Externalität der Erzählinstanz zu zweifeln (obschon oder gerade weil sich diese des Öfteren direkt an ihn wendet), bis der Autor in seiner letzten Volte den Spieß umdreht, die Erzählinstanz zu einer internen werden lässt, der (nunmehr als Figur in der Geschichte) dasselbe widerfuhr wie ehedem dem Protagonisten Anselmus.

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