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Noch heute, mehr als 34 Jahre nach dem Ende ihrer Fertigung, genießen die von der Firma Parker-Hale hergestellten Gewehre einen legendären Ruf und sind inzwischen vielfach zu interessanten und gesuchten Sammlerstücken geworden. Das Buch enthält eine kurze Geschichte der Firma Parker-Hale und Hinweise für die Identifizierung von tatsächlich bei Parker-Hale gefertigten Vorderladern. Alle von Parker-Hale hergestellten Vorderlader-Modelle werden im Detail vorgestellt, dazu wird auch die Fertigungszeit angegeben und wie viele Exemplare dieses Modells etwa gefertigt wurden. Zielgruppe sind vor allem Sammler, ohne dabei die Interessen der Schützen zu vergessen. Das Buch liefert beiden eine Übersicht über die von Parker-Hale gefertigten Neo-Classiker, wobei nur auf die tatsächlich von Parker-Hale gefertigten Gewehre eingegangen wird, also die sogenannte "erste Generation". Die Basis aller hier getroffenen Aussagen und Schätzungen bildet eine Sammlung von Seriennummern und Beschussdaten. Hinzu kommen eine Analyse von Werbematerial der Firma Parker-Hale, zeitgenössische Artikel aus deutschen Waffenzeitungen, eigene Erfahrungen und die Erfahrungen vieler anderer Schützen und Sammler.
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Veröffentlichungsjahr: 2025
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Hinweise für Sammler und Schützen
Books on Demand 2025
Meiner Frau gewidmet
Es ist die angenehme Pflicht des Autors, all denen zu danken, die mit Informationen oder durch Überlassen von Daten und Bildern zum Zustandekommen dieses Buches beigetragen haben. Ohne dieses uneigennützig überlassene Material hätte dieses Buch nicht entstehen können.
Vorwort
Geschichte der Firma Parker-Hale
Historischer Hintergrund
Britische Armeewaffen
Die Volunteers
Die National Rifle Association (NRA)
Das Fertigungsprogramm
Gemeinsamkeiten alle Modelle
Gewehre im Kaliber .577“
Musketoon P/61
Rifle Musket P/53
Die Navy Rifle P/58
Volunteer-Gewehre Kaliber .451“
2-Band-Volunteer
3-Band-Volunteer
Gewehre mit Whitworth-Profil
Zubehör
Glattläufige Gewehre
Umgang
Schießen
Geschosse
Ladungen
Reinigen
Mögliche Verbesserungen
Preisentwicklung
Wann wurde das Gewehr gefertigt
Literatur
Noch heute, mehr als 34 Jahre nach dem Ende ihrer Fertigung, genießen die von der Firma Parker-Hale hergestellten Gewehre einen legendären Ruf. Zwar werden sie inzwischen beim leistungsorientierten Vorderladerschießen deutlich weniger verwendet als vor 30 Jahren, dafür sind sie zu interessanten und gesuchten Sammlerstücken geworden. Und während der Schütze mit seinem Gewehr Höchstleistungen erbringen will, wünscht sich der Sammler eine möglichst vollständige und detaillierte Übersicht über die von Parker-Hale gefertigten Neo-Classiker. Gerade bei den erlaubnisfreien Vorderladern besteht aber die Möglichkeit, sportlich zu schießen und trotzdem zu sammeln.
Das Buch richtet sich vor allem an Sammler, ohne dabei die Interessen der Schützen zu vergessen. Wer allerdings hofft, hier die „ultimative Bestladung“ für jedes Gewehrmodell von Parker-Hale zu erfahren, wird leider enttäuscht sein, denn das würde den Rahmen dieses Buches sprengen.
Die Firma Parker-Hale begann um 1972 mit der Herstellung von Vorderladern und stellte diese Fertigung 1989/90 ein. Alle Maschinen und die noch vorhandenen Halbfabrikate wurden an das US-Handelsunternehmen Navy Arms verkauft und landeten, ein gutes Jahrzehnt später, bei italienischen Büchsenmachern. Die fertigten aus diesen Teilen sowie aus auf Parker-Hale-Maschinen in Italien herge stellten Läufen die „zweite Generation“ von Parker-Hale-Waffen.
Diese Buch behandelt ausschließlich die tatsächlich von Parker-Hale gefertigten Gewehre, also die sogenannte „erste Generation“.
Die Gründe für das Ende der Produktion sind nicht bekannt. Wahrscheinlich gab es aber mehrere Gründe. Eine Verschärfung des Waffenrechts scheidet als Ursache aber aus, denn 1989/90 gab es keine Verschärfung.
Bereits vor der Produktionseinstellung zeichnete sich eine beginnende Marktsättigung ab. Hinzu kam, dass italienische und spanische Hersteller Vorderlader produzierten, die zwar qualitativ schlechter waren als die Waffen von Parker-Hale, aber deutlich preiswerter angeboten wurden. Viele Käufer, die nicht unbedingt das Ziel sportlicher Höchstleistungen hatten, griffen deshalb zu diesen preiswerten Waffen.
Annähernd zeitgleich zur Firma Parker-Hale stellten auch die Vollmer-Werke ihre 1976 begonnene Fertigung des „Vollmer-Feldstutzers“ nach der Fertigung von nur 1278 Exemplaren ein.
Die Basis aller im Buch getroffenen Aussagen und Schätzungen ist eine Sammlung von Seriennummern und Beschussdaten. Hinzu kommen eine Analyse von Werbematerial der Firma Parker-Hale, zeitgenössische Artikel aus deutschen Waffenzeitungen, eigene Erfahrungen und die Erfahrungen vieler anderer Schützen und Sammler.
Unterlagen der Firma Parker-Hale des Birmingham Proof House standen leider nicht zur Verfügung.
Die Firma wurde im Jahr 1880 in Birmingham von Alfred Gray Parker gegründet. Um 1900 nahm er seinen Neffen Arthur Thomas Corbyn Hale als Partner ins Unternehmen. Schwerpunkt der Produktion der ersten Jahre war vor allem hochwertiges Zubehör für die Reinigung und Pflege der Waffen.
1904 wurde die Firma in eine Kapitalgesellschaft umgewandelt. Die Anteile wurden von Angehörigen der Familien Parker und Hale übernommen.
Die britische Regierung unternahm nach dem Burenkrieg große Anstrengungen, nicht nur die Schießleistungen der Soldaten, sondern auch die der gesamten Bevölkerung zu verbessern und förderte deshalb das Interesse am Scheibenschießen mit kleinkalibrigen Waffen. Es gab Wettbewerbe und es entstanden neue Schützenvereine, was zu einem großen Bedarf an Kleinkaliberwaffen führte. Die Kleinkaliberwaffen wurden später vom britischen Verteidigungsministerium normiert (War Office Miniature Rifle). Die Firma Parker-Hale profitierte von dieser Entwicklung, auch, weil sie mit dem schon vor 1910 patentierten „parkerrifling“ ein Verfahren entwickelt hatte, mit dem sich hochwertige Kleinkaliberläufe fertigen ließen.
Bei Beginn des ersten Weltkriegs stieg der Bedarf an Waffen für das militärische Training stark an. Da die Firma Parker-Hale passende Gewehre liefern konnte, erreichte die Firma eine volle Auslastung. Nach dem Krieg sank das Interesse an Waffen. Handel und Verkauf gingen deutlich zurück. Allerdings erholte sich die Firma relativ schnell von diesem Rückgang.
Um 1930 wurde die Firma von A.G. Parker & Co. Ltd. in Parker-Hale Ltd. umbenannt.
Nach dem Ende des zweiten Weltkriegs brach auf Grund des herrschenden Rohstoffmangels das Geschäft zeitweise ein. Doch es gelang es der Firma, diesen Rückgang schnell zu überwinden. Sie begann 1950 mit der Fertigung von qualitativ hochwertigen Gewehren mit Mauser-System in den unterschiedlichsten Kalibern und bot sie unter dem Namen „Safari“ weltweit an. Daneben wurden Zielfernrohre und hochwertiges Zubehör zum sportlichen Schießen gefertigt. Da man über moderne Maschinen zur Laufherstellung verfügte, hatte Parker-Hale eine der besten Fertigungsstrecken für kalt geschmiedete Läufe.
1972 wurde die Fertigung von Vorderladern aufgenommen. Neben Jagdwaffen und Vorderladern fertigte Parker-Hale auch Scharfschützengewehre wie das M82 und das M85.
Einen ersten Rückschlag gab es 1985, als John le Breton aus der Firma ausschied. Die Führung übernahm jetzt Roger Hale, ein Enkel des Firmengründers, der die Firma neu ausrichtete.
Geänderte gesetzliche Vorgaben und das Dunblane-Massaker 1996 führten zu einer Krise der gesamten britischen Waffenindustrie. Da das für eine notwendige Umstrukturierung der Firma notwendige Kapital fehlte, wurde der Name „Parker-Hale“ 1999 (nach anderen Angaben im November 2000) an die John Rothery Co. Ltd. in Hampshire verkauft, die die Fertigung der meisten von Parker-Hale gefertigten Pflegeprodukte für Waffen fortführte, allerdings den Waffenbau einstellte. Der heutige Schwerpunkt der Firma liegt in der Herstellung von waffenspezifischem Zubehör und Reinigungsmitteln sowie der Parker-Hale-Zweibeine. Neben der Zentrale in Hampshire hat Parker-Hale Vertretungen in Deutschland und Österreich.
Um zu verstehen, welche Vorderlader Parker-Hale herstellte, ist ein kurzer Blick auf das britische Militär der Jahre zwischen 1854 und 1865 hilfreich.