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Zeitkritische Betrachtungen zu Politik, Religion, Wirtschaft und Umweltschutz. Eine Sammlung von Texten zu aktuellen Themen.
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Seitenzahl: 369
Veröffentlichungsjahr: 2021
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Vorwort
Sind wir allein im Kosmos? 1
Inflation im Kosmos
Gewalt 2
Philosophie
Pizzaconnection 2
Sind wir allein im Kosmos? 2
Veränderungen 1
Inflationäre Entwicklungen
„Aussersinnliche“ Wahrnehmung
Die Rosetta-Mission
Bewusstsein
Pizzaconnection 3
Diversität
Evolution im Kosmos
Naive Vorstellungen
Epigenetik 1
Völkerwanderung 1
Das Kreiselphänomen
Intermezzo
Völkerwanderung 2
Quo vadis Gaia?
1. & 2. Hauptsatz der Thermodynamik 1
Integration
Veränderungen 2
Klimakonferenz, Dezember 2015, Paris
Das Digital–Manifest
Sind wir allein im Kosmos? 3
Wir sind nicht allein! 2
Epigenetik 2
Völkerwanderung 3
Wir sind nicht allein! 3
Das „Digitale Manifest“ 2
Algorithmen
Das „Digitale Manifest“ 3
1. & 2. Hauptsatz der Thermodynamik 2
Digitale Wirtschaft
Symbolik im öffentlichen Leben
Hat der Mensch einen freien Willen? 2
Brrrr------Exit
Rassismus
Hat der Mensch einen freien Willen? 3
Hat der Mensch einen freien Willen? 4
Big Bang 2
Bevölkerungsexplosion 5
Quo vadis Gaia? 2
Big Bang 3
Weltpolitik 4
Bedrohte Fauna
Bedrohte Flora
Ein Klimamanifest
Kernenergie
Biologischer Big-Bang
Das Digitale Manifest 4
Die menschlichen Sinne 1
Die menschlichen Sinne 2
Die menschlichen Sinne 3
Evolution heute
Fake–News contra Wahrheit
Reklame 2
Big-Bang 3
Bilanz
Quo vadis Homo sapiens?
Bevölkerungsinflation
Was ist Leben?
„Lebendige“ Potenziale 1
Klimafluch und Klimaflucht
Lebendige Potenziale 2 und Diversität
Der Corona-Virus
Dunkle Materie
Lebendigkeit?
Nachwort 1
Nachwort 2
Lebendige Potentiale 3
Künstliche Intelligenz KI
Quellenverzeichnis
„Wenn du von einem Fremden etwas willst, was für dich von Interesse ist, so lege stets eine Briefmarke bei.“
Abraham Lincoln
Eine gute Idee, die es wert ist ernst genommen zu werden.
Schon unser Sohn Martin hat mich darauf aufmerksam gemacht, dass ich, wenn ich auf Echos aus meinem Publikum Wert legen würde, diesem auch Gelegenheit geben müsste, sich ohne grossen Aufwand direkt zu äussern. (z.B. über meine Mailadresse )
So habe auch ich immer wieder den Rat an meine zukünftigen Leser gerichtet, sich gegen meine Gedankensplitter und Spekulationen zur Wehr zu setzen, wenn sie Einwände hätten. Als einem Pensionisten, ohne direkten Draht zur Pizzaconnection (ausgenommen zu Martin im hohen Norden Schwedens), ist es mir leider nur selten gelungen, meine manchmal bewusst provokativen Ideen an den Mann oder die Frau zu bringen, um damit auch bei Lesern ohne Scheuklappen Echos auszulösen.
Leider wirken aber für viele „potente“ Kritiker aus mit vielsagenden Titeln ausgerüsteten Kreisen, meine Wahrnehmungen zu abschreckend um meinem Wunsch nach einem Echo Zeit zu opfern.
Deshalb habe ich durchaus Verständnis gegenüber Bedenken, Überlegungen und Fragen, welche „Weisheiten“ wohl dem beschränkten Fundus eines „Laien“ entsprungen sein könnten, dies sogar manchmal im Gegensatz zum heute verfügbaren ungeheuren Wissen von akademisch legitimierten Repräsentanten.
Solche Überlegungen müssten sich aber prinzipiell auch alle akademisch gebildeten Autoren stellen, die sich auf Neuland vorwagen. Der grosse Rest der Pizza (siehe auch meinen Artikel über die Pizzaconnection) ist nämlich nicht ausschliesslich für Nerds reserviert. Er war es nie, wie auch die Vergangenheit beweist! Neugier und Kreativität sind nämlich grundsätzliche Eigenschaften des Homo sapiens, die schon seit Urzeiten die Evolution beflügelt haben und zwar schon lange bevor sie mit akademischen Siegeln versehen wurden.
Die Exponenten der Wissenschaft, welche Mühe haben mit manchmal „nervender“ Kreativität aus dem Publikum, bitte ich deshalb um Geduld und Nachsicht gegenüber dem Engagement solcher Leserinnen und Leser! Ein Rückzug auf Nichtverständnis gegenüber natürlicher Neugier hätte nämlich unweigerlich einen Verlust des Publikumsinteresses an akademischen Anliegen, und damit auch an existentiellen Klimafragen zur Folge!
Zu obiger Aussage passt deshalb hervorragend auch folgender Ausspruch:
Die grössten Kritiker der heutigen Elche waren früher selber welche!
F.W. Bernstein
Verstecken Sie sich deshalb nicht hinter der Philosophie von Wilhelm Busch:
Wer einsam ist, der hat es gut,
Weil keiner da, der ihm was tut.
Ihn stört in seinem Lustrevier
Kein Tier, kein Mensch und kein Klavier,
Und niemand gibt ihm weise Lehren,
Die gut gemeint und bös zu hören.
Der Welt entronnen, geht er still
In Filzpantoffeln, wann er will.
Sogar im Schlafrock wandelt er
Bequem den ganzen Tag umher.
Er kennt kein weibliches Verbot,
Drum raucht und dampft er wie ein Schlot.
Geschützt vor fremden Späherblicken,
Kann er sich selbst die Hose flicken.
Liebt er Musik, so darf er flöten,
Um angenehm die Zeit zu töten.
Wilhelm Busch
Die Freiheiten des „Einsamen“ müssen nämlich, neben denen der Arrivierten unserer Gesellschaft, auch Rebellen von Zeit zu Zeit beanspruchen können, um ihre Motivation zu manchmal notwendiger Kritik gegen abgehobene akademische oder nichtakademische Standpunkte und „Visionen“, nicht zu verlieren.
Als gelegentlichem Vertreter solcher Minderheiten gegenüber dem heutigen Mainstream, denen auch viele der bisherigen Errungenschaften unserer Zivilisation zugeschrieben werden müssen und auch von ihren spekulativen Ideen ausgelöst wurden, verlange ich deshalb von der akademischen Seite der Gesellschaft, die verdiente Anerkennung!
Und, glauben Sie mir: Dieser von mir so selbstverständlich geäusserte Anspruch auf Kritik an der Wahrnehmung von wissenschaftlich „erhärteten“ Wahrheiten, muss deshalb fairerweise auch gegenüber den zwischen Stühlen und Bänken Eingeklemmten und gegenüber allen Niveaus der Bildungslandschaft möglich bleiben. Eine gegensätzliche Auffassung käme ja, pointiert ausgedrückt, de fakto einem intellektuellen Tunneldenken und Rassismus sehr nahe, das wohl niemand in dieser Form akzeptieren würde!
Hier existiert noch sehr viel Luft nach oben und zwar nicht nur für die Pizzafreunde, sondern auch für Spekulationen aus dem gesamten Publikum!
Eigenartigerweise werden nämlich, von der bisher angesprochenen oft nur physikalisch und mathematisch unterstützten Forschung, die nichtmateriellen mentalen Komponenten unserer gesellschaftlichen Entwicklung in sträflicher und nicht nachvollziehbarer Einseitigkeit unterschlagen!
Die der reinen Mathematik verpflichteten Denkmodelle, müssen sich deshalb den Vorwurf einer logisch nicht vertretbaren Unvollständigkeit gefallen lassen. Den Anspruch einer Wissenschaft nach umfassender Gültigkeit kann schliesslich nur eine Denkweise erfüllen welche den ganzen Kosmos umfasst.
Neben meinem zentralen Anliegen, diese sich oft auch sozial auswirkenden Gräben, wo erforderlich und notwendig, anzusprechen, existiert ja auch noch das Recht und die Notwendigkeit, allen Neugierigen unserer Gesellschaft die Motivation zur Befriedigung ihrer Neugier zu erhalten.
Diese Neugierigen waren es nämlich, die schon seit dem Erscheinen der Gattung Homo sapiens und seiner Vorfahren auf unserem Planeten, das eigentliche Fundament unserer Zivilisation und damit auch jeder Wissenschaft, egal welcher Komplexität und Ansprüche, erhalten haben!
Es kann doch nicht die Absicht der heutigen Wissenschaft sein, diese Verbindung zur nichtakademisch gebildeten Bevölkerung noch weiter abreissen zu lassen, bzw. in Frage zu stellen, wie dies ohnehin bereits der Fall ist.
So ist es nämlich heute beinahe unmöglich, mit logischen Argumenten, gegenüber dem offiziellen Mainstream der Presse, die breite Oeffentlichkeit für die Bewältigung der realen Umweltproblematik mit logischen Argumenten an Bord zu holen. Die weltweit aktive, oft nur rein wirtschaftlich orientierte Politik, lässt grüssen! Um diese existenzielle Aufgabe zu bewältigen, müssten nämlich alle, und zwar wirklich alle ihrer Vertreter, eingebunden werden!
Mit meinen Artikeln über die menschlichen Sinne sowie dem Artikel „Lebendige“ Potentiale, habe ich deshalb versucht auch solche grundsätzlichen Fragen anzusprechen und wo nötig, unbequeme Antworten zu wagen!
Apropos Briefmarke
Sollten Sie, liebe Leserinnen und Leser, nach der Lektüre meiner Bücher deshalb das Bedürfnis haben, mir auch Ihre eigene Auffassung über deren Inhalte nahezulegen, würde mich das besonders freuen, wäre es doch ein deutliches Zeichen, dass meine eigenen Ideen ein ebenso interessiertes und neugieriges Publikum erreicht haben!
Als Ersatz zur offerierten „Briefmarke“ garantiere ich Ihnen in jedem Fall eine Antwort, sei es in einer weiteren Publikation oder unter meiner Mailadresse:
Die Themen der folgenden Artikel meiner „Wahrnehmungen“ ergänzen nämlich auch den Inhalt meiner Erstpublikation „Gedankensplitter“, und belegen damit die leider existierende Diskrepanz zwischen Realitäten und reinem Wunschdenken unserer heutigen Gesellschaft. Diese Gegensätze haben sich seither, durch die sich täglich verschärfenden Wahrnehmungsdefizite zwischen Wirtschaft und Umwelt, leider unübersehbar verschärft.
Sommer, 2021
Geht man von der Annahme aus, dass der „Big Bang“, zusammen mit dem omnipräsenten Veränderungsdruck (Evolution), auch die nach wie vor wirksamen materieimmanenten Impulse erzeugt und im Kosmos verbreitet hat, so muss man auch akzeptieren, dass durch ihn die Lebendigkeit mit seinen Potentialen im Kosmos umfassend vertreten ist!
Um die Titelfrage beantworten zu können, muss man also zuerst versuchen den Begriff Leben (oder auch der Lebendigkeit) zu definieren.
Von den Naturwissenschaften werden diesbezüglich folgende Eigenschaften eines lebenden Organismus aufgelistet, allerdings ohne abschliessende, gleichzeitig für alle Lebensformen zutreffende Antworten zu liefern:
Jedes Lebewesen reproduziert sich selbst.
Jedes Lebewesen hat einen Stoffwechsel
Jedes Lebewesen hat eine beschränkte Lebensdauer.
Jedes Lebewesen wächst und verändert sich. (Evolution)
Jedes Lebewesen kann sich gegenüber seiner Umwelt bewegen, „ausgenommen“ Pflanzen und Pilze.
Den Status von Viren zu definieren, bereitet allerdings schon grössere Schwierigkeiten, denn Viren können sich zwar vermehren, aber nicht ohne Wirt und seine Potentiale.
Die „zwangsläufige“ Entstehung von Leben aus unstrukturierter Materie, erschöpfend zu klären, ist uns zur Zeit aber immer noch nicht möglich, es sei denn, man greife auf die Annahme der bereits erwähnten Existenz von materieimmanenten Impulsen und Potentialen zurück, um Leben als grundsätzlichen und zwingend auftretenden Aggregatzustand von Materie zu akzeptieren, wenn es die äusseren Umstände erlauben.
Die oft angeführte Hypothese, Leben sei gar nicht auf der Erde selbst entstanden (die sogenannte Panspermie), liefert nämlich auch keine befriedigende Antwort. Sie verschiebt sein Entstehen nur von der Erde in den Weltraum (Asteroiden, Kometen etc.).
Auch die darwinsche Evolutionstheorie mit ihrem Mutations- und Selektionsmotor, bietet dazu keine umfassend plausible Erklärung! Diese Vorgänge hätten ja für ihr Wirken zum Zeitpunkt des Big Bang, mangels fehlender und vorauszusetzender biologischer Materie, sowie deren Veränderungspotentialen, nämlich noch gar keine selektionsfähige Basis gehabt, es sei denn die Evolutions-Theorie gelte auch für „tote“ Materie.
Als Ergänzung zum ersten Satz dieses Artikels, bleibt also für mich nur noch eine überzeugende Erklärung übrig: Die Evolution von „toter“ zu lebender Materie ist nicht zufällig, sondern die zwangsläufige Folge der materieimmanenten Fähigkeit zur Transformation, die schon seit dem Big Bang nur noch auf die passenden Voraussetzungen zu ihrem Start ins „Leben“ gewartet hat.
Diese materieimmanente Fähigkeit ist, um es nochmals festzuhalten, für mich gegenwärtig die einzig denkbare, um die Entwicklung von Leben und seiner kosmos-weiten Verbreitung zu verstehen.
Die darwinsche Evolutionstheorie beschränkt sich da offensichtlich nur auf, von uns zur Zeit wahrnehmbare Ergebnisse dieses Transformationsvorgangs im biologischen Bereich. Sie bezieht sich mit ihren „konkreten“ Vermutungen, nämlich nur auf einen Teil des von mir in den „Gedankensplittern“ festgestellten umfassenden Veränderungsdrucks.
Auch die schon mehrfach festgestellte schubweise Entwicklung des Lebens, so z.B. vom Einzeller zum Mehrzeller, sowie das plötzliche Auftreten der kambrischen Explosion mit vielen weiteren Meilensteinen in unserer Arena, muss deshalb auch auf grossräumige, zeitlich „rasch“ und parallel ablaufende Ereignisse von planetaren und vielleicht sogar kosmischen Dimensionen zurückgeführt werden, ist also nur im weitesten Sinn das Resultat von darwinschen Mechanismen. Auch der neu aufgetauchte Begriff Epigenetik, könnte hier vielleicht zur weiteren Klärung beitragen. Darwin selbst hatte ja mit Sicherheit noch keine Ahnung von der Existenz solcher Vorgänge. Seine Wahrnehmungen waren deshalb auf sein damals zugängliches Wissen beschränkt, eventuelle auf Vorausahnung abgestützte Spekulationen einmal ausgenommen.
Die Theologie sieht in diesen Vorgängen natürlich in erster Linie nur die Auswirkungen einer göttlichen Vorausplanung, allerdings ohne diese Vorstellungen gegenüber ihren Gläubigen kausal begründen zu können. Die bibelkonformen Argumente ihrer konservativsten Anhänger, die Erde („Schöpfung“) sei nur 8000 Jahre alt, sind hier Himweis genug.
Auf die grundsätzliche Frage ob es ausserirdisches Leben, oder pointiert gefragt, ausserirdisches und intelligentes Leben gibt, lautet meine Antwort auf der Basis des mir zugänglichen Wissens und meiner Überzeugung, eindeutig: Ja!
Warum wird diese Aussage von den Medien so oft und so vehement in Frage gestellt? Sind die fehlenden sachlichen Beweise der entscheidende Beweggrund, oder ist es die seit Jahrtausenden der Bevölkerung indoktrinierte Überzeugung der gottgewollten Einzigartigkeit und Überlegenheit des Menschen verbunden mit der unterschwelligen Angst vor einer durchaus möglichen uns überlegenen intelligenten Konkurrenz auf der kosmischen Bühne? Wahrscheinlich ist sie eine Mischung von Allem.
Es fehlt also nur noch eine plausible Erklärung für ein, auf der Basis des darwinschen Mantras „Mutation und Selektion“ angenommenen, statistisch aber extrem unwahrscheinlichen Zusammentreffens aller erforderlichen chemischen Bausteine für lebensfähige Zellen als ultimative Voraussetzung für die Entstehung und Verbreitung von komplexen Lebewesen, und dies erst noch in einem substantiell notwendigen vermehrungsfähigen Umfang!
Als weiteren möglichen Denkansatz zitiere ich deshalb noch einen Ausschnitt aus der Zeitschrift „Orion“ des SAG (Schweiz. Astronom. Gesellschaft) Nr.2/2015, Seite 8 von
Dr. habil. Hansjörg Geiger, mit dem Titel: „Ingredienzen des Lebens“:
Jeder Meteorit bringt Weltraummaterial zu uns. Das Problem ist nur, dass sich ein Meteorit in der Regel beim Einschlag in die Erde eingräbt und dabei seine Materie durch irdisches Material kontaminiert. Besonders spannend sind deshalb Meteoriten, die unmittelbar nach ihrer Ankunft eingesammelt und analysiert werden können. Dies gelang beispielsweise mit dem etwa 100 kg schweren Meteoriten, der über dem australischen Murchison in einer Kuhweide niederging.
Schnell zeigte sich, dass dieser Meteorit, ein „primitiver“ kohliger Chondrit, uraltes Material unseres Sonnensystems in die Labors der Forscher brachte.
Und siehe da, fanden die Wissenschaftler in seinem Innern eine ganze Laborausrüstung organischer Stoffe, unter anderem grosse Ringmoleküle und zahlreiche verschiedene Aminosäuren, den Bausteinen von Eiweiss.
Einer der Wissenschaftler, die den Meteoriten untersuchten, war David Deamer im kalifornischen Davis. Deamer ging nämlich einen Schritt weiter und beobachtete was solche Moleküle in einer wässerigen Lösung tun. In diesem Fall offensichtlich ganz genau das, als ob sie auf einer Urerde in einen Tümpel gefallen wären.
Was Deamer dann aber in seinem Mikroskop sah, muss bei ihm ein Gefühl metaphysischen Gruselns erzeugt haben. Die kleinen fettähnlichen Moleküle aus dem Meteoriten begannen sich nämlich zu winzigen, zweischichtigen Kügelchen zu formieren! Das Verrückte an der Beobachtung war, dass die Wände dieser „Vesikel“ sehr ähnlich aufgebaut waren wie Membrane unserer Zellen, wenn auch deutlich primitiver.
David Deamer konnte damit zeigen, dass bereits das Material aus dem frühen Sonnensystem, Grundstoffe für abgegrenzte, zellähnliche Strukturen enthielt. Wenn also in unserem Sonnensystem chemische Reaktionen bereits in der protoplanetaren Scheibe zum Start des Lebens beigetragen haben, so dürften an zahllosen anderen Orten im All ähnliche Prozesse abgelaufen sein, was bedeuted, dass es „da draussen“ von Leben nur so wimmeln müsste!
Dieser Artikel gab auch mir zu denken, er schliesst sich nämlich nahtlos an meine eigene Ueberzeugung der Existenz von, schon am Anfang des Artikels postulierten „lebensfreundlichen“ Potentialen der Urmaterie, zur Bildung von höher organisierten Materieformen an.
Diese Potenziale könnte man deshalb auch mit der Existenz und dem Wirken von „Katalisatoren“ elementarer, oder komplexer Herkunft begründen, die chemische Vorgänge ermöglichen und steuern, ohne sich selbst zu verändern oder zu verbrauchen.
Im weitesten Sinne müsste man deshalb die Entwicklung von Lebewesen auch vor dem Hintergrund genetischer und epigenetischer Voraussetzungen zu verstehen suchen. Zu dieser würden konsequenterweise auch die vorausgesagten materieimmanenten Potenziale der Urmaterie zählen. So müsste man feststellen können ob diese nicht sogar elementar sind. Der wesentlichste Unterschied bestünde nur in ihrem zeitlichen Auftreten.
Sie sehen, vor diesem Hintergrund erscheint plötzlich die Entstehung von Leben nicht mehr ganz so geheimnisvoll und unserem Verstand unzugänglich wie uns erste Eindrücke vermitteln. Eine mögliche Erklärung der Entstehung von Leben rückt damit plötzlich von einer rein spekulativen Ebene, in die einer weitgehend zwangsläufigere Entwicklung in unserer kosmischen Arena vor.
Zum Schluss noch eine suggestive Frage:
Sind solche Mechanismen, die so offensichtlich auch den Charakter von veritablen Naturgesetzen aufweisen, auch für unsere fernere Zukunft bestimmend, oder nur wegweisend?
Um Missverständnissen vorzubeugen, möchte ich deshalb ausdrücklich darauf hinweisen, dass mit dem Begriff von materieimmanenten Potenzialen, nicht Programme religiöser „Eingebungen“ gemeint sind, sondern nur durch die laufende Evolution bevorzugte Wahrscheinlichkeiten von Ereignissen.
Der Begriff Inflation wird nicht nur in der Finanzwelt, sondern auch für Ereignisse während und unmittelbar nach dem Big Bang in der Kosmologie verwendet. Er bezeichnet vereinfacht Vorgänge, die, ausserhalb noch unbekannter Ursachen und vielleicht auch Naturgesetzen, scheinbar grundlos beschleunigt ablaufen. Speziell versucht dieser Begriff auch die „explosionsartig“ erfolgte Bildung von Zeit, Raum und Materie aus dem „Nichts“ zu erklären! So lautet wenigstens die offizielle Wahrnehmung dieses Vorgangs.
Warum existiert eigentlich Etwas und nicht einfach Nichts?
Der inflationären Expansion des Raumes in der Geburtsphase des Big Bang müsste nämlich auch Etwas oder Nichts als Grundlage für auslösende Impulse vorangegangen sein, sofern „Es“ nicht einer Fehlinterpretation unserer Wahrnehmungen und Vorstellungen zuzuschreiben, oder echten Ursachen zugeordnet werden müsste, die de facto bereits vor dem Big Bang existierten!
Deshalb dürfen wir nicht vergessen, dass zur Auslösung solcher Vorgänge, wie auch für die Inflation, die Zeit selbst mit Sicherheit eine nicht unwesentliche Rolle gespielt hat und damit zwingend eine Vorvergangenheit zum Big Bang voraussetzen würde!
Bei einer solchen Interpretation taucht auch unweigerlich die Frage auf, ob in dieser Frühphase, unter solch extremen Voraussetzungen, die auslösenden Naturgesetze dieselben Werte hatten wie heute! Allfällige Einflüsse der starken und schwachen Kernkraft kann ich, mangels genügend eigenem Wissen, allerdings nicht beurteilen.
So stark beschleunigte Vorgänge wie sie in der Geburtsphase des Kosmos angenommen werden, können in meiner Vorstellung aber nur durch signifikante Unterschiede in der Bewertung der Naturgesetze, auch denen von Gravitation und Zeit, zu den heute registrierten, ausgelöst und „gesteuert“ worden sein. Es sei denn unsere „spekulativ“ getroffenen Annahmen in der Kosmologie (Big Bang) wären unvollständig oder falsch! Auch Werte der Gravitation und derZeit gegen 0 (dem Nichts,) müssten unter solchen Voraussetzungen möglich gewesen sein.
Beim Faktor Zeit bin ich mir dessen ziemlich sicher, hat doch bereits Einstein die Zeit, in Fällen wie dem Verhalten von Materie am Ereignishorizont von schwarzen Löchern, als relativ bezeichnet, wo sie gemäss seinen Vorstellungen de fakto zum Stillstand kommt. Die Verhältnisse beim Big Bang dürften wohl ähnlich extrem gewesen sein. Kumulieren sich solche Vorgänge dann zusätzlich noch mit einer von Null unterschiedlichen Zeitdauer des Big Bang, wie ich mir, in meinen „Gedankensplittern“ bereits einmal erlaubt habe vorzuschlagen, so stünden für neue Spekulationen, Einsichten und Hypothesen wohl noch einige Türen offen!
Trotzdem bin ich mir bewusst, dass ich mit meinen Phantasien bei einigen Mitgliedern der Pizzaconnection keine offenen Türen einrenne. Denn Hand aufs Herz, beim Versuch an den, für uns winzige Erdenbürger ohnehin unfassbaren Kosmos, einen Blick hinter seine Kulissen zu werfen, könnten aber auch gewagte Spekulationen aus der Ideenküche von Nichtakademikern hilfreich sein, um den uns alle faszinierenden Geheimnissen einen kleinen Schritt näher zu kommen.
Schon in den „Gedankensplittern“ habe ich versucht den Begriff Gewalt in Worte zu fassen, der dieses offensichtlich allgegenwärtige Phänomen unserer Gesellschaft für uns begreifbar machen könnte. Eine eindeutige Antwort musste ich dem Leser allerdings schuldig bleiben, denn diese alles erklärende Antwort gibt es vielleicht auch gar nicht.
Deshalb möchte ich mich, in dieser schon seit Jahrhunderten-und Jahrtausende andauernden Kontroverse, darauf beschränken mich mit meinen eigenen Wahrnehmungen, diesem Phänomen in Form folgender Fragen nähern:
Ist Gewalt ein grundsätzlicher Faktor, und damit unverzichtbarer Teil sowohl der menschlichen, wie auch der alles umfassenden Evolution?
Ist Bewusstsein, ebenfalls ein Element der Evolution, oder nur ein Gegenpol zur unpersönlichen und oft auch das Leben an sich bedrohenden Gewalt?
Sind Gewalt und ihre Manifestationen nicht auch weitgehend abhängig von unserer zugegebenermassen einseitigen Wahrnehmung?
Umfasst dieses Phänomen im lebendigen Bereich, nur den „vernunftbegabten“ Homo sapiens wie uns seine Geschichte glauben macht, oder sogar die gesamte Natur?
Ist der Homo sapiens das einzige Lebewesen, der Gewalt auch gegen sich selbst richtet, wenn kranke Psychopathen (Weltkriege und globales Wettrüsten) dies für „nötig“ halten?
Versuchen wir also, um einen Überblick zu gewinnen, alle von uns feststellbaren Erscheinungsformen von Gewalt aufzulisten. und beginnen wir zuerst mit den „gewaltigen“ Vorgängen in der „unbelebten“ Natur:
An erster Stelle steht hier wohl der „Big Bang“, in welcher Form dieser auch immer wahrgenommen oder vermutet wird. Dieser kann ja in seinem Auftreten kaum als vernichtende Kraft bezeichnet werden, ist er doch primärer Grund unserer eigenen Existenz und als solcher gleichzeitig auch Ursache aller „Ursachen“, die unseren Kosmos ermöglicht hat. Seine Auswirkungen werden in unserer Retrospektive deshalb sinngemäss oft auch als Naturgewalt wahrgenommen. Dieser hat ja nicht nur die Entstehung und weitere Entwicklung unseres Planeten ermöglicht, er (oder sie) tun dies auch in der Zukunft!
Vulkanismus, Erdbeben, Plattentektonik, Klimaveränderungen, um nur die hauptsächlichsten Ereignisse zu nennen, sind also nur sekundäre Auswirkungen von uns als gewaltsam empfundener, und noch immer stattfindender Veränderungen unseres Planeten.
An zweiter Stelle der Wahrnehmung von Gewalt, müssen dann auch alle Veränderungen unserer Umwelt genannt werden, welche durch die bisher stattgefundene biologische Evolution ausgelöst wurden, vorläufig aber noch ohne Einbezug des Homo sapiens. Solche Veränderungen wären wohl von allen damals betroffenen Lebewesen, soweit sie als Existenz bedrohend wahrgenommen werden konnten oder auch mussten,, als nicht beeinflussbare Gewalt bezeichnet worden.
An dritter Stelle ihrer Wahrnehmung stehen dann unbestritten, die gewaltsamen Beziehungen der seither in Konkurrenz entstandenen Arten untereinander, allerdings selten innerhalb der gleichen Spezies.. Solche Verhaltensweisen können stark vereinfacht auch mit „Fressen oder gefressen werden“, bezeichnet werden. Die Evolution scheint in dieser Entwicklungsphase ganz explizit, den Starken gegenüber dem Schwachen zu bevorzugen. Biologisch begründbarer Altruismus war in diesen Zeiten, ausserhalb des familiären Nestbautriebes, wohl weitgehend noch nicht feststellbar.
Als Vorläuferin der Gewalt unter den Lebewesen, muss deshalb auch die evolutionäre Aufspaltung der Lebensformen in Fauna und Flora, oder nur für den Bereich der Fauna formuliert, in Raubtiere und Pflanzenfresser angesehen werden. Die daraus resultierenden Nahrungsketten der Lebewesen erzwangen dann diese Differenzierung schliesslich unwiderruflich, und müssen damit in der gesamten biologisch gesteuerten Welt als Gewaltauslöser akzeptiert werden.
An vierter Stelle dieser Rangfolge von Gewalt hat sich, als bisheriges „Spitzenprodukt“ der Evolution, neben der, sich in Jahrmillionen entwickelnden Fauna unseres Planeten, schlussendlich der Homo sapiens etabliert. Sein Erscheinen auf der Weltbühne liegt mit geschätzten rund 300 000 Jahren zwar noch nicht allzu weit zurück. Aber seine „unmittelbaren“ Vorläufer, der Neandertaler und der Homo erectus, sind zeitlich gesehen aber auch nur einen Wimpernschlag, also nur „unwesentlich“ früher, auf der Weltbühne erschienen.
Seine Gewaltbereitschaft, komplettiert mit der Ausrüstung seiner Vorfahren, hat der Homo sapiens allerdings schon damals mit dem Gewaltpotential seiner „tierischen“ Vorfahren „ergänzt“.
Mit seinem Erscheinen auf der Weltbühne etablierte sich damit, wohl infolge seiner herausragenden Intelligenz und seines Ich-Bewusstseins, auch seine alle tierischen Mitbewohner unseres Planeten überstrahlende Dominanz, inclusive seinen evolutionär erworbenen Vor- und Nachteilen.
Als deren Folge war damit allerdings auch das Auftreten von Macht- und Prestigebedürfnis zwischen den Geschlechtern, das Konkurrenzdenken, sowie die Bereitschaft diese Eigenschaften auch mit dem Einsatz von Gewalt durchzusetzen, verbunden.
Fatalerweise richtete sich das Verhalten des Menschen aber nicht nur gegen seine tierischen Vorfahren, sondern mit der Zeit auch gegen seine eigenen, bald mit ihm selbst konkurrierenden Zeitgenossen und Mitglieder seiner Spezies. Er ist damit das erste Lebewesen mit Bewusstsein, das sein Gewaltpotential auch gegen sich selbst einsetzt! Das Phänomen des Suizids muss in diesem Zusammenhang ebenfalls erwähnt werden (so hat die Schweiz eine der höchsten Suizidraten Europas).
Auf diesem Stand der Gewaltspirale befinden wir uns heute!
Gewalt richtet sich also nicht nur gegen Leib und Leben seiner eigenen Spezies, wie in den seither aufgetretenen militärischen Konflikten undiskutabel bewiesen wurde, sondern auch auf viel subtileren Wegen gegen die persönliche und wirtschaftliche Unabhängigkeit der sozial Schwächeren, vielfach mit verdeckten und für die Manipulierten undurchsichtigen manipulatorischen Mitteln.
Rupert Lay, der Autor des Buches „Manipulation durch die Sprache“, lässt grüssen!
Als bestimmender Motor dieser Eskalation von Gewalt auch gegen sich selbst, etablierte sich, wen wundert das , auch der dem Menschen immanent innewohnende Egoismus, der ursprünglich nur dem Lebenserhalt diente, neu aber unkontrolliert zu entarten droht.
Aus diesem Blickwinkel, von einem Fortschritt in der Entwicklung unserer Spezies in Richtung unseres viel beschworenen Altruismus und Wunschdenkens zu sprechen, ist wohl kaum gerechtfertigt. Daran können auch sämtliche Weltreligionen mit ihren sich ständig wiederholten Mantras und Wunschzetteln, sprich Gebotssammlungen und Vorschriften, nichts ändern!
An fünfter Stelle wird die Gesellschaft auch immer wieder von Vorkommnissen aufgeschreckt, welche eindeutig auf die Existenz einer selbstzerstörerischen Form von Gewalt schliessen lassen.
Sind die bisher erwähnten Formen von Gewalt, in Bereichen wie dem Schutz des eigenen Lebens oder der Gemeinschaft, der Gewinnung materieller oder immaterieller Vorteile für Machtgewinn oder Machterhalt, oder ganz schlicht nur dem persönlichen Imagegewinn zuzuordnen , so trifft dies für die neu auftretende Gewaltform nicht zu!
Sie ereignet sich nämlich vor den Augen unserer Gesellschaft völlig unmotiviert, bar jeder menschlichen „Qualität“, und völlig unvorhersehbar!
Ich spreche hier von der reinen Zerstörungswut von Menschen gegenüber sich selbst und Einrichtungen der Oeffentlichkeit, sowie auch einer ihr innewohnenden absolut menschenverachtenden Mordlust, die jeglichen Bezug zu Rechtstaatlichkeit ablehnt, oder verloren zu haben scheint. Die militärisch instrumentalisierte Nutzung von Menschen als Kanonenfutter in der gewaltbeherrschten Geschichte, durch psychopathische Randfiguren, ist ein weiteres Indiz dieser Gewalt um Machtansprüche durchzusetzen.
Ist dieses Verhalten nun die letzte Stufe der Entwicklung von Gewalt, oder nur das Resultat einer unterschwelligen Angst der Gewalt Ausübenden vor der Zukunft, in Vorahnung auf die uns noch bevorstehenden Probleme? Oder ist es nur ein rein statistischer und deshalb unvermeidbarer „Ausreisser“ zur Bewältigung des Alltags? Ich weiss es nicht, und ich will es ehrlich gesagt auch nicht wissen. Ich habe ohnehin enorme Mühe, in der Nacht die schwarzen Schatten solcher Gedanken abzuschütteln um mir noch einen Rest von Optimismus zu erhalten.
Quo vadis Homo sapiens?
Einen viel optimistischeren Ausblick auf unsere Zukunft kann ich Ihnen leider zur Zeit nicht bieten.
Die sechste Kategorie von Gewalt: Ein Artikel im „Spektrum Spezial“ 2/14, des Autors Ralf Launhardt, mit dem Titel: „Ferne Sterne und Planeten“, liefert hier aufschlussreiche und kompetente Informationen. Launhardt befasst sich mit der lebensfreundlichen habitablen Zone unseres Planeten sowie der Kernfrage, nach der Verweildauer unserer Erde in dieser Zone.
Ausgehend vom Erscheinen des Homo sapiens auf der Weltbühne vor ca. 300 000 Jahren, oder anders formuliert, den rund 12 000seither vergangenen Generationen à 25 Jahren, hat das Leben noch ca. 500 Millionen Jahre oder 20 Millionen menschlicher Generationen Zeit, bevor unsere Sonne in ein Entwicklungsstadium eintritt, welches organisches Leben auf der Erde verunmöglicht.
Dieser Zeitraum, welcher dem Homo sapiens damit gesamthaft für seine Weiterentwicklung noch zur Verfügung steht, soweit er überhaupt in der Lage ist ihn zu nutzen, ist etwa gleich gross wie die vergangene Zeitspanne seit dem Übergang vom Ein- zum Mehrzeller vor ca. 560 Millionen Jahren (Kambrische Explosion). Dass für diesen Zeitraum auch dem Phänomen Gewalt für die Zukunft unserer Spezies, eine entscheidende Rolle zukommt, dürfte wohl jedem an der jüngsten Geschichte Interessierten, inzwischen klar geworden sein!
Spekulationen über eine mittelbare und unmittelbare Zukunft sowie über eine erwünschte Gewaltfreiheit, sind hier aber wohl so obsolet wie ein Blick in die berühmte Kristallkugel.
An siebter und letzter Stelle unserer Gewaltspirale steht, nach dem Ausscheiden des Menschen und der bisherigen Konkurrenz aller Lebensformen, unser finaler Abschied von der Lebendigkeit.
Aus dieser Auflistung der bis heute aufgetretenen Formen von Gewalt, muss deshalb der Schluss gezogen werden, dass Gewalt schon immer ein bestimmendes und offensichtlich notwendiges Element jeder Entwicklungsstufe gewesen ist, und dies auch immer bleiben wird.
Die Frage ist nur, ob dies auch für alle bisher aufgetretenen Gewaltformen gelten muss? Ist nicht das Auftreten von Bewusstsein, sowie der damit verbunden scheinende Altruismus, der notwendige und vielleicht auch wünschbare Gegenpol zu den extremen Formen der Gewalt des Homo sapiens und ihm nachfolgender Lebensformen? Es wäre zu hoffen, denn der gegenwärtige Stand der Entwicklung mit all seinen sich abzeichnenden fragwürdigen Perspektiven, lässt momentan wenig Raum für übertriebenen Optimismus.
Der Vollständigkeit halber, bin ich nämlich gezwungen, auch das Faszinierende der Gewalt im Alltag unserer Gesellschaftsformen anzusprechen.
Es sind dies alle Sportarten, angefangen bei allen, an sich harmlosen, spielerischen Wettbewerben und Kampfsportarten, sowie allen Darstellungen von Gewalt in Film, Literatur und Kunst. Auch die Weltreligionen und die Politik benutzen diese Potenziale um ihre historischen „Helden und Heldentaten“ der Allgemeinheit mit Intensität in Erinnerung zu rufen und zu halten!
Sie sind mit dieser, meiner Interpretation und Schlussfolgerung nicht einverstanden? So fragen Sie sich doch, welche Form von Unterhaltung dem Lesen Ihres letzten Kriminalromans, oder vielleicht dem letzten Kinobesuch eines historischen „Schockers“ zu Grunde lag!
Soviel zum Stellenwert der Gewalt in unserer „Zivilisation“!
Zusammenfassung:
Alle Formen von Gewalt und ihrer Wahrnehmung haben neben ihrer Faszination in der Gesellschaft, auch einen grundsätzlich gemeinsamen Motor, nämlich den generellen, seit dem Big Bang andauernden Veränderungsdruck, der nach wie vor andauert.
Im humanen Bereich muss nämlich festgehalten werden, dass Gewalt nur als Gewalt empfunden wird, wenn sich die ihr ausgesetzten Individuen dagegen nicht wehren können. Da spielen dann die Motive der Gewaltausübenden, oder möglichen Ursachen in Form von kosmischen Einflüssen, nur eine untergeordnete Rolle
Die einzige sich selbst reflektierende Rechtfertigung der Gewaltausübenden ist daher nur ihr Anspruch auf Macht. Die verwendeten Mittel sind aus ihrer Sicht nur Formen von notwendiger Konkurrenz und damit auch die von ihnen so empfundene Notwendigkeit und Akzeptanz von in ihren Augen unvermeidlichen zivilen und militärisch ausgetragenen Konflikten.
Damit steht der Mensch, in der Rangfolge der Machtausübung und der damit verbundenen Gewalt, mit Abstand an der Spitze der biologischen Lebensformen.
Er dominiert alle Konkurrenten, inclusive der Pflanzenwelt, mit seinem Anspruch auf Nahrung, Überleben, und sogar im Anspruch auf Energie (siehe auch die Umwandlung von Pflanzen in Treibstoffe und Futtermittel für tierische Nahrungslieferanten).
Gewalt wohin man sieht!
Die unvermeidliche Konsequenz dieser Einsicht: Gewalt ist gleichzeitig auch ein Element der Evolution.
Auch die „menschenfreundlichsten“ Grundsätze unserer „unschuldigen“ Staatsreligionen ändern nichts daran. Auch sie sind, selbst heute noch, unbestreitbarer Teil dieses Gewaltklimas (siehe u.a. auch die Weltkriege im zwanzigsten Jahrhundert).
Bestätigt wurden mir diese Einsichten paradoxerweise in einem Umfeld empfundener Gewaltfreiheit im hohen Norden Schwedens, beim Blick aus dem Fenster auf eine anscheinend völlig passive grenzenlose Schneelandschaft, nach einer Nacht mit wunderschönem Nordlicht.
Das Nordlicht, für uns hier auf dem Erdboden völlig gewaltfrei in seiner Pracht, ist aber in Tat und Wahrheit nichts anderes als die Abstrahlung von Partikeln der Sonne, die sich ohne das uns abschirmende Magnetfeld, als lebensfeindlich und ebenfalls als „Ausdruck von Gewalt“ in unserem Kosmos präsentieren!
Beschränken wir den Begriff Gewalt aber nur auf uns selbst, so definieren wir ihn wie gewohnt, als Behinderung und Einschränkung unseres persönlichen Wohlbefindens, sowie auch als Gefährdung unseres Wohlstandes und seiner Weiterentwicklung. Unterscheiden muss man das Auftreten von Gewalt gegenüber einer von uns erwünschten menschenfreundlichen Normalität, aber auch von ihren kurz-mittel- oder langfristigen Auswirkungen auf unsere Gesellschaft. Hier trifft sie dann auf unsere Wahrnehmung, die nicht unbedingt mit dem von uns wahrnehmbaren Ausmass der Gewalt übereinstimmen muss. Um diese Wahrnehmung zu schärfen, und entsprechendes Handeln auszulösen, sind deshalb keine Anstrengungen und Argumente überflüssig!
Trotz der Tatsache, dass ich zur Zeit keine echte humane Weiterentwicklung der Gesellschaft in Richtung Altruismus und Eindämmung der Gewalt feststellen kann, bin ich überzeugt, dass ich zur Wahrnehmung der gegenwärtigen Evolutionsstufe auf mein Wunschdenken leider nicht verzichten kann.
Ich habe deshalb darauf hingewiesen, dass es der Mensch ist, der als bisher einziges Lebewesen in der Lage ist, seine Zukunft Kraft seines Bewusstseins und seiner Intelligenz, zwar in engen Grenzen, aber doch selbst beeinflussen kann. Er muss es nur wollen! Diesen uns zugeteilten Spielraum, müssen wir aber nutzen um die Mechanismen dieser allgegenwärtigen Gewalt in unserem Sinn zielführend steuern, und vor allem einschränken zu können!
Die beiden Weltkriege, mit dem Holocaust als bisher undiskutabel katastrophalstem zweistufigem Schlussakkord, müssten daher der Weltgemeinschaft als letzte Warnung vor einer nicht mehr vorstellbaren Apokalypse dienen, deren Auswirkungen uns alle ausnahmslos treffen würde.
Philosophie befasst sich vereinfacht ausgedrückt, vorzugsweise aber nicht ausschliesslich, mit allen nicht mathematisch beschreib- und beeinflussbaren Lebensgrundlagen.
Seit Beginn schriftlicher Aufzeichnungen vor ca. 6000 Jahren, sind allerdings in ihr, im Gegensatz zu den Naturwissenschaften heutiger Ausprägung, keine ebenbürtigen Fortschritte in Richtung nachvollziehbarer Wahrheitsfindung, von Fortschritten gar nicht zu reden, feststellbar. Nur die griechische Kultur, hat vor 2500 Jahren das Kunststück fertig gebracht, sich als erste Zivilisation von ausschliesslich religiös motivierten Vorstellungen zu lösen, um uns dank seiner grossen Denker, wie Sokrates, Demokrit, Aristoteles und vieler anderer Geistesriesen, den Weg zu den heutigen Wissenschaften zu ebnen.
Ihr heutiges Erscheinungsbild, soweit dieser Begriff für die Durchschnittsbevölkerung im Alltag überhaupt wahrgenommen wird, ist gelinde gesagt nebulös, von Verständlichkeit gar nicht zu reden, dies nicht zuletzt auch infolge offensichtlicher Widersprüche zwischen Religionen und Wissenschaft.
Daran liegt es wohl, dass der Begriff Philosophie und seine Bedeutung in der Bevölkerung, gegenwärtig so wenig Resonanz auslöst, in erster Linie wohl, weil im Alltag keine relevanten, unmittelbar nachvollziehbaren materiellen Vor- oder Nachteile dieser Gedankenwelt festzustellen sind, zumindest keine für das Alltagspublikum messbaren. Dass Bildung, Kunst in jeglicher Form, sowie zwischenmenschliche Beziehungen, ebenfalls Teile philosophischer Aktivitäten und Phänomene sind, ist dem „Normalbürger“ meistens gar nicht bewusst.
Dazu kommt, dass das akademische Vokabular der philosophisch Gebildeten, aus welchen Gründen auch immer, sich für den Alltagsgebrauch schlecht eignet.
Auch ich habe oft Mühe, den in der entsprechenden Literatur verwickelten Gedankengängen zu folgen, besonders dann nicht, wenn Wortschöpfungen verwendet werden, die auf anderen Gebieten keine sinnvolle Entsprechung haben.
Deshalb ist ihre „Materie“, wie auch die, der Naturwissenschaften, sehr komplex. Das soll aber kein Hinderungsgrund sein zu versuchen. eine für die Allgemeinheit eingängigere Sprache zu pflegen oder zu kreieren! Es würde im Gegenteil helfen, der Philosophie, die ihr zustehende Geltung auch ausserhalb der klassischen Naturwissenschaften zu sichern!
So hat die Philosophie gegenüber den Naturwissenschaften, in ihrer Bedeutung und Dominanz auch heute noch einen schweren Stand, es fehlt ihr nämlich an eingängigen und nachvollziehbaren Bewertungsmassstäben (religiöse Interpretationen nicht ausgeklammert)! Damit erweckt sie nämlich den Eindruck, sie stagniere in ihrer Bedeutung seit ihrem Höhenflug in der griechischen Antike, im Gegensatz zu den Naturwissenschaften und ihren bisher eklatanten Fortschritten.
Will man aber die Bevölkerung auf die bereits heute aktuellen noch kommenden Probleme verantwortungsvoll vorbereiten und sensibilisieren, so darf die zur Zeit relativ magere Wahrnehmung und Rolle der Geisteswissenschaften nicht verharmlost werden, denn nur durch das Zusammenwirken aller geistigen Anstrengungen sind echte Fortschritte auch auf diesen Gebieten möglich!
So ist es primär die Aufgabe der Philosophie, ihr intellektuelles Potential gegenüber der gegenwärtig passiven Bevölkerung, in ihrem ureigensten Interesse und damit im Interesse Aller, zu wecken und zu aktivieren. Dies wird ihr aber nur gelingen, wenn sie sich einer Sprache bedient, die auch den Normalbürger erreicht.
Gegenwärtig habe ich leider den Eindruck, dass diesbezüglich kein wirksames Konzept vorliegt.
So scheinen Wissenschaften jeder Richtung, ihr spezielles Wissen oft nur mit einem ausgeprägten Tunnelblick zu bewirtschaften.
Ein übergeordnetes kompetentes Management aller Wissensgebiete scheint mir deshalb das Gebot der Stunde zu sein.
Als ehemaligem Manager von Grossbauten und Generalisten, habe ich für diese Notwendigkeit wohl ein spezielles Sensorium. Für den Erfolg einer alle Wissensgebiete umfassenden resultatbezogenen Wahrnehmung, ist nämlich auch dort ein fundiertes weit gefächertes Basiswissen unverzichtbar, um nicht immer wieder einem Tunnelblick zum Opfer zu fallen.
Erkennt man, welche philosophischen Strömungen heute zeitgleich den Anspruch auf universelle und absolute Gültigkeit erheben, so kann einem Wahrheitssuchenden schon schwindlig werden. Der wahre Grund für dieses Auseinanderdriften der Anschauungen scheint mir aber, wie bereits erwähnt, das Fehlen von logisch ableitbaren Massstäben zu sein. So stützt sich jeder Interpret oft nur auf die Grundlagen der griechischen Antike, und ohne sich einer weiterführenden Diskussion zu stellen, auf eine vernebelte Realität von Möglich und Könnte.
Beispiele gefällig?
Die Zeit existiert, oder sie existiert nicht.
Der freie Wille ist eine Illusion.
Die Wirklichkeit ist uns zugänglich, oder nicht.
Gott existiert, oder nicht.
Wo bleiben da einem nüchtern fragenden Generalisten dann noch plausible Antworten zur Auswahl?
So notwendig es für den denkenden Menschen auch sein mag, sein Bedürfniss nach Antworten auf den Sinn und Zweck des Lebens zu befriedigen, so wenig können ihm aber bisher die einzelnen Strömungen in dieser nicht mathematischen Disziplin der Wissenschaften, genannt Philosophie, diesbezüglich konkrete Anhaltspunkte liefern!
Welchen Beitrag zur Bewältigung unserer aktuellen Probleme, kann also die aktuelle Philosophie mit ihren so indifferenten Aussagen, ohne nennenswerte Partnerschaft mit den exakten Wissenschaften, überhaupt leisten? In meiner Wahrnehmung: bisher keinen, der zu „messbaren“ Resultaten in der Zukunft führen könnte.
Da lobe ich mir wieder einmal die Vertreter der forschenden Pizzaconnection, welche immerhin messbare Fortschritte aufzuweisen hat, die zwar auch immer wieder hinterfragt werden müssen, dies auf der Basis von nachvollziehbaren Regeln aber auch tun.
Apropos freier Wille:
So ist der denkende Mensch dazu verurteilt auch die einfachsten Vorgänge in seinem Umfeld in Frage zu stellen. Warum kann er nicht einfach akzeptieren, dass gegenwärtig nutzbares Wissen, trotz riesigem Umfang, immer noch unvollständig ist und bleibt. Die Pizzaconnection kann das, die Philosophie noch nicht. Sie geht offensichtlich davon aus, ihr heutiges Wissen sei bereits umfassend und jede gedankliche Einschränkung durch kritische und skeptische Geister unverständlich oder sogar verwerflich. (Die Religionen lassen grüssen!)
So ist es für Naturwissenschaftler einfach, sich den „Umfang“ der Wissenspizza mit ihren unbekannten Aussenbezirken in Erinnerung zu rufen, grundsätzlich zu akzeptieren, und als weitere Aufforderung begreifen, sich quasi als permanente Lebensaufgabe in Richtung Wahrheit und Realität durchzufressen, mit ausdrücklichem Einsatz ihres bewussten Willens. Warum hat ein diesbezüglicher Auftrag an die Philosophie, offensichtlich noch kein substanzielles Echo ausgelöst? Er ist uns doch in Form unserer unstillbaren Neugier angeboren. Warum also dieses Verharren der Philosophen auf antiquierten Gedankenmodellen?
Zu den gleichen Fragen gehört übrigens auch die nach der Existenz unseres freien Willens, deren Beantwortung ich in kommenden Artikeln zu liefern versuche.
So gibt es nämlich Vorgänge in der Natur, die gestützt von unseren Erinnerungen, unserem Vergangenheitsarchiv, unserer Biologie und Umgebung, halbautomatisch programmiert sind (wie z.B. unsere Atmung), während andere zu 100% bewusst oder unbewusst, ausgelöst werden oder müssen.
Deshalb lautet eine meiner Interpretationen: Wir haben den freien Willen, wenn ihn unser Selbsterhaltungstrieb zulässt, zwar nicht immer, aber doch immer öfter!
So geistert in der aktuellen Willen-Verneinungspresse auch die Vorstellung einer Vorterminierung von „vermeintlich willentlich“ gefassten Entschlüssen durch die Argumentationsketten der Autoren. (der religiös begründete Fatalismus mit jeglicher Ablehnung von persönlicher Verantwortung erhebt hier wieder einmal sein Haupt).
Ich selbst halte eine solche Vorstellung als logisch nicht nachvollziehbar, es sei denn, eine befriedigende Antwort auf meinen Artikel: „Vergangenheit – Gegenwart – Zukunft“ in den „Gedankensplittern“, löse einmal das Problem einer Gegenwart ohne zeitliche Dimension, und damit auch die notwendige Zuordnung von „Willensakten“ in den zeitlichen Ablauf.
Ein kreativer Vorgang wie die Komposition von Beethovens 5. Symphonie, hätte nämlich im Fall einer Vorterminierung sicher eine längere Zeitdauer beansprucht, als in den zur Diskussion gestellten Sekundenbruchteilen, von der Kreation einer vollständigen Symphonie ganz zu schweigen. Beethoven würde sich ja noch heute im Grabe umdrehen, wenn er je von einem solchen Ansinnen Kenntnis bekäme!
Vielleicht liesse sich dieser leidige Kampf um Sekundenbruchteile in unserer Grosshirnrinde aber auch anders erklären, wenn mein Vorschlag einer zusätzlichen Dimension namens „Gegenwart“ aus den „Gedankensplittern“, ohne Inanspruchnahme der Zeit als eigentlicher Dimension, an Akzeptanz gewänne!
Deshalb stelle ich hier die Gretchenfragen: Wo, Wann und Wie, manifestiert sich Kreativität grundsätzlich, wenn ihre Entstehung und Umsetzung doch Zeit beansprucht (und zwar nicht nur in Bruchteilen einer Sekunde?).
Das ist für mich eine dermassen wichtige Frage, dass es mich wundert, warum sie in sämtlichen einschlägigen mir bekannten Publikationen so konsequent totgeschwiegen wird. Der Schlüssel zu ihrer Beantwortung könnte nämlich unser gesamtes bisheriges Lebensverständnis radikal beeinflussen!
Alle unsere bisher gefassten und noch zu fassenden Entscheide und Beschlüsse, nicht zuletzt Beethovens Meisterwerke, ereigneten und ereignen sich nämlich ausschliesslich in dieser „Grauzone“ allen Geschehens.
Es ist mir durchaus bewusst, dass ich mit den vorangegangenen wenigen Sätzen, die zuständige Philosophie am Beispiel des freien Willens als umfassendem Thema nur ansatzweise streifen konnte, hoffe aber auch, dass ich damit die grundsätzlichen Schwierigkeiten bei ihrer Wahrnehmung aufzeigen konnte.
Die Bezeichnung Pizzaconnection für Vertreter der forschenden Wissenschaften, stammt ursprünglich aus meinem Buch „Gedankensplitter“, und wurde von mir in verschiedenen Artikeln immer wieder aufgegriffen, um Verhältnisse und Grössenordnungen in sonst schwer zugänglichen Massstäben zu visualisieren.
Zur Erinnerung eine kurze Rekapitulation:
Das Modell Pizzaconnection basiert nämlich auf der fiktiven Annahme, das gesamte für den Menschen erreichbare Wissen sei im Grunde genommen nichts anderes als eine für ihn geniessbare riesengrosse Pizza ohne äusseren begrenzenden Rand. Im Zentrum dieser Pizza, habe sich der wissensdurstige Homo sapiens angesiedelt um sich, vom Zentrum ausgehend, auch noch das bisher unbekannte Wissenspotential des grossen Pizzarestes anzueignen, oder um es volkstümlich auszudrücken, sich zum unbekannten äusseren Rand der Pizza durchzufressen.
So steht auch Martin Wieser als Physiker und Vertreter dieses Gedankenmodells, in vorderster Front dieser Fressorgie einer Berufsgruppe, welche sich ausschliesslich der Erforschung dieses uns bisher noch unbekannten Bereichs verschrieben hat: Der Pizza!
Den Anstoss für eine Erweiterung dieses Begriffs lieferte mir ein anregendes Gespräch mit einem ehemaligen Grossrat (Kantonsrat) des Kantons Bern. Seinen zivilen Beruf in aktiven Zeiten kann man ohne Wenn und Aber und ohne beim Leser jeglichen herabstufenden Beigeschmack zuzulassen, schlicht als Bauern bezeichnen, eines hochintelligenten aber nichtakademischen Bauern, notabene!
Während unseres Gesprächs kamen wir unter anderem auch auf die, in konservativ orientierten Kreisen gegenwärtig hochaktuelle Thematik und Befürchtung, einer „schleichenden Akademisierung“ in der beruflichen Ausbildung unserer Jugend zu sprechen, die ihm auf dem Magen lag. So wird in seiner Wahrnehmung, Aufwand und Ertrag von höherer (vorwiegend akademischer) Bildung, schlicht und einfach falsch gewichtet.
Um diesen Aengsten zu begegnen, benutzte ich deshalb dieses Gedankenmodell und die Entstehungsgeschichte des Begriffs „Pizzaconnection“, um meinem Gesprächspartner die Bedeutung und Notwendigkeit der ihm suspekten Vertreter dieser akademischen Berufsgattung zu erklären.
Im Anschluss an dieses Gespräch drängten sich mir noch weitere Anwendungsmöglichkeiten dieses Gedankenmodells auf, die meinem Gesprächspartner sicher gefallen hätten:
Im ursprünglichen Konzept der Pizzaconnection habe ich nämlich, wie ich zugebe, ihre dominante Rolle ziemlich vereinfacht und aus nahe liegenden Gründen, der Wissenschaft, respektive der von ihr betriebenen Forschung, zugedacht.
So müsste man, ohne die anfangs postulierten Aufgaben dieser Pizzaconnection in Frage zu stellen, nämlich auch den Vertretern der Nahrungsmittelproduktion (und damit dem Bauernstand) eine dominierende Rolle am inneren Pizzarand zugestehen.
Auch sie sind dem allgemeinen evolutionären Veränderungsdruck ausgesetzt und haben gegenüber der Weltbevölkerung, eine im wahrsten Sinne des Wortes, lebenserhaltende Aufgabe zu erfüllen.
Als dritten Kandidaten für eine Leitfunktion, noch vor den Nahrungsmittelproduzenten, gewissermassen als Vorläufer der beiden erstgenannten Globalplayer, darf man dann aber auch die Gesamtheit derjenigen Berufsgruppen nicht vergessen, welche die Aufgabe haben die Betriebsmittel für die beiden vorgenannten „Grenzwächter“ zur Verfügung zu stellen und zu unterhalten: Das Handwerk!
Ohne diese Berufsgruppe würden nämlich alle Bemühungen um Wissensfortschritte und lebenserhaltende Systeme, sehr rasch an unüberwindliche Grenzen stossen! Das kreative Handwerk hat somit ebenfalls eine Vorreiterrolle zu erfüllen und gehört damit zum Fundament unserer Pizza! Am Anfang unserer Zivilisation stand schliesslich der Faustkeil und nicht Einsteins Relativitätstheorie.
Fokussiert man dieses Gedankenmodell auf unsere heutige Zeit, und versucht den drei bisher erwähnten Kandidaten eine Rangfolge, hinsichtlich ihrer Bedeutung für unsere weitere Zukunft zuzuordnen, so lässt sich allerdings die zielorientierte Rolle der Wissenschaft wegen ihrer unbestreitbaren Dynamik, nicht abstreiten, ganz besonders nicht mit Blick auf die uns unmittelbar bevorstehenden Aufgaben im Umweltschutz.
Das massgebende Kriterium für eine faire Bewertung müsste also lauten:
Dynamik vor Passivität!
Damit führt die Quintessenz dieser Überlegungen zwangsläufig zum Resultat, dass jeder dieser drei aufgeführten Globalplayer der Pizzarunde, zwar unabdingbare Aufgaben zu erfüllen hat um unser Überleben zu sichern, aber ohne die Dynamik der Akteure an der Front, dieses Ziel auf Dauer nicht erreichen wird.
Es ist deshalb schlicht und einfach selbstmörderisch für unsere Gesellschaft, eine oder mehrere Komponenten dieser erweiterten Pizzarunde zu verurteilen oder auch nur in Frage zu stellen, aus welchen fragwürdigen, politisch gefärbten Gründen, Animositäten oder Absichten auch immer.
Nach dieser Komplettierung unseres Pizzauniversums bleibt nur noch eine zentrale Frage zu klären: Wie übersetzt man diese, doch über weite Strecken nur philosophisch begründete Pizzavision, einem für dieses Thema noch nicht sensibilisiertem Publikum, auf eine überzeugende und anschauliche Art und Weise in seinen Alltag?
Eine vertretbare Antwort darauf verursachte mir einiges Kopfzerbrechen.
Die Lösung, die sich mir mit der Einführung der dreiteiligen Pizzafressrunde dann aufdrängte, überzeugte mich schliesslich in der Hoffnung, dass die daraus resultierenden Schlussfolgerungen auch von meinen Leser-innen im beabsichtigten Sinne nachvollzogen werden könnten. Gleichzeitig zeigten sich so auch durchaus vorhandene Affinitäten zwischen Logik und philosophischen Überlegungen.
In diesem Gedankenexperiment übernimmt also der bisher erreichte innere Pizzarand die Grenze unseres heutigen Wissens – und bestimmt damit gleichzeitig indirekt den Umfang der bisher vertilgten Pizza.
Replik auf die Sendung auf SRFinfo vom 23.05.2015.
Teilnehmer: Prof. Ulrich Walter.
Wieder einmal, wie schon oft, stand in einer Sendung die Frage: „Sind wir allein im Kosmos?“, auf der Traktandenliste eines ganzen Fragenkatalogs.
So habe auch ich mich, in einem Artikel aus den „Gedankensplittern“ mit ihr befasst und daraus meine eigenen Schlussfolgerungen gezogen.
Meine Behauptung: Wir sind, mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht allein! Diese Überzeugung unterscheidet sich aber in wesentlichen Punkten von der Vorsicht des Interviewten, der diese Frage ebenfalls überzeugt bejaht. Auf die Frage der Interviewer, welche Motivation eigentlich hinter einem Vorhaben den Mars zu besuchen stehe, antwortete Prof. Walter mit dem Brustton der Überzeugung: „Um herauszufinden ob es auch ausserhalb unseres Planeten Erde noch Leben im Kosmos gibt“ oder gegeben hat!
Er begründet die Vorteile eines positiven Ergebnisses dieses Vorhabens, mit der Aussicht auf einen Erkenntnisgewinn ungeahnten Ausmasses, der unser Verständnis gegenüber unserer eigenen Existenz schlagartig und nachhaltig verändern würde.