War was? - Paul Erickson - E-Book

War was? E-Book

Paul Erickson

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Beschreibung

Im Jahr 1977 drehte George Lucas den kleinen, aber nett gemeinten Science-Fiction-Streifen "Star Wars". Von Beginn an war klar, dass er nie ein großes Publikum finden würde - denn wer kann sich schon mit einer überschminkten Prinzessin, einem feigen Schmuggler, einem Riesenaffen und einem offensichtlich erkälteten Typen im schwarzen Taucherhelm identifizieren? »War was??« erzählt nun endlich die wahre Geschichte um den Krieg der Sterne, um diesem fast vergessenen und zugleich kultigen Film doch noch die Aufmerksamkeit zu verschaffen, die er verdient.

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Übersetzung aus dem Amerikanischen von Simon Weinert

ISBN 978-3-492-97112-62. Auflage 2015November 2015© 2015 Paul EricksonDie englische Originalausgabe erschien 2015 unter dem Titel »JarJar Wars« auf der CreateSpace Independent Publishing Platform.Deutschsprachige Ausgabe:© Piper Verlag GmbH, München/Berlin 2015Covergestaltung: Guter Punkt, MünchenCovermotiv: Lorenz Hideyoshi RuwweDatenkonvertierung: psb, BerlinSämtliche Inhalte dieses E-Books sind urheberrechtlich geschützt. Der Käufer erwirbt lediglich eine Lizenz für den persönlichen Gebrauch auf eigenen Endgeräten. Urheberrechtsverstöße schaden den Autoren und ihren Werken. Die Weiterverbreitung, Vervielfältigung oder öffentliche Wiedergabe ist ausdrücklich untersagt und kann zivil- und/oder strafrechtliche Folgen haben.

Es war einmal vor langer Zeit in einer leicht verplanten Galaxis …

Raum. Weltraum. Dunkler, geheimnisvoller, lautloser Weltraum. Ein Planet in weiter Ferne. Vielleicht war er aber auch ganz nah und bloß ein sehr kleiner Planet. Jedenfalls wurde er von einem anderen Planeten in großer Nähe überragt. Aber vielleicht war der andere auch gar nicht so nah, sondern einfach nur riesig. Zwar stachen sie aus der beinahe uniformen Finsternis hervor, doch blieben sie dennoch absolut still.

Diese spezielle, weit, weit entfernte Galaxis unterschied sich erheblich von unserer eigenen. In unserem Weltraum ist es immer ruhig. In jener dagegen war es unglaublich laut. Alle Galaxien unterscheiden sich voneinander. Hielt man diese gegen den Großteil der anderen Galaxien, dann war das, als würde man eine Universitätsstadt mit einem verschlafenen Vorort vergleichen. Denn plötzlich hallte sie wider vom Lärm einer krassen Verfolgungsjagd und einer Schießerei in vollem Gange.

Mit heulenden Motoren rauschte Prinzessin Lallas Sternenschiff vorbei. Es war weiß gestrichen, so wie die meisten Raumschiffe sowohl der Rebellen als auch der Imperialen. In den ersten Tagen des Imperiums hatte man Raumschiffe noch in allen Farben bekommen, doch die wirtschaftliche Lage erlaubte das nicht länger. Nur die weiße Farbe war vor langer, langer Zeit in einer weit, weit entfernten Galaxis genauso billig wie heute auch noch. Das Vorbeirauschen des Sternenschiffs wurde von einem schrecklichen »Zap! Zap! Zap!« begleitet, den Schüssen einer Blasterkanone eines anderen Raumschiffs, das Prinzessin Lalla verfolgte.

Das andere Raumschiff war unglaublich spitz und groß. Im Vergleich dazu wirkte Prinzessin Lallas Schiff, ein galaktischer Kreuzer, winzig. Würde man das spitzige Schiff von einem festen Punkt aus an sich vorbeifahren sehen, würde es den Eindruck machen, als höre es nicht mehr auf. Man könnte zwischendurch wegschauen, um ein paar SMS zu beantworten und ein niedliches Katzenvideo anzuschauen, und wenn man danach wieder hinsehen würde, würde es immer noch an einem vorbeifahren. An keinem der beiden Raumschiffe war eine Plakette oder irgendein Zeichen zu sehen, dem man hätte entnehmen können, ob es sich um Freund oder Feind handelte. Deshalb wurden höchst unzuverlässige Sensoren eingesetzt, um die Frage zu klären, ob man das Feuer eröffnen sollte oder nicht. Diese beiden Schiffe hatten bereits unter sich ausgemacht, dass sie Feinde waren, und das kleinere Schiff erwiderte das Feuer mit dem armseligen »Pü Pü Pü« seiner kleinen, wirkungslosen Blasterkanonen.

Schließlich wurde das Raumschiff der Prinzessin mit einem direkten Treffer mittschiffs zum Anhalten gezwungen. Allerdings kam es zu keinem plötzlichen Druckabfall. Da es sich um das Schiff einer Prinzessin handelte, war es sehr gut gebaut – so wie die Prinzessin selbst auch. Der galaktische Kreuzer hatte durch die Explosion zwar keinen Hüllenbruch erlitten, aber er war manövrierunfähig. Gleich darauf wurde er von dem viel größeren Schiff überholt. Das imperiale Imperium pflegte diesen Schiffstyp Sternenzerstörer zu nennen, obwohl er größer war als ein galaktischer Kreuzer. Der Grund dafür war, dass der technisch korrekte Begriff »Sternenschlachtschiff« bei Kundenbefragungen schlecht abgeschnitten hatte und altmodisch klang.

Drei Noids (einer davon war eigentlich gar kein Android, sondern bloß ein nichtmenschlicher Roboter, ein »Bot«) kauerten in einem Gang, während Rebellenkrieger in riesigen Helmen, Safariwesten und unpraktisch wirkenden Reiterstiefeln mit mächtigen Knarren an ihnen vorbeitrabten.

»Habt ihr das gehört?«, sagte der Noid.

»Bliep?«, fragte der Bot.

»Du weißt doch! Hast du den lauten Lärm gehört? Das Kawumm!«

»Tut.«

»Diesmal werden wir bestimmt vernichtet! Nicht wie sonst immer, wo wir nur beinahe vernichtet wurden! Wir sind verloren!«

»Ah-uhga!«

»Ja, mir ist schon klar, dass ich oft behaupte, dass wir verloren sind, aber diesmal meine ich es ernst. Was war das für ein Geräusch?«

»Boing?«

»Nein, nicht das Kawumm. Das mysteriöse Klappern!«

Der dritte Roboter war verschwunden. Später erzählten ein paar Roboter, dass er vom Imperium entführt worden wäre. Die Imperialen hätten ihn platt gemacht und ihm eine neue Aufgabe als Abdeckung einer Ausstiegsluke zugeteilt. Andere meinten, er wäre entkommen und zu einem langsamen und extrem erfolglosen Kopfgeldjäger geworden. Niemand wusste es genau, jedenfalls wurde er nie wieder in einem der Noid-Clubs gesehen und marschierte auch nicht mehr bei der alljährlichen Noid Pride Parade mit.

Das imperiale Sternenschiff ragte über der Szene auf und hievte seinen kleinen Feind mit einem mächtigen, aber lautlosen Traktorstrahl in einen schattigen Laderaum. Der Laderaum war gewaltig und anscheinend speziell für solche Situationen konzipiert. Es dauerte ewig, bis die gigantische Lagerhalle wieder unter Druck gesetzt war, nachdem das kleine Schiff an Bord und der imperiale Schutzschild wieder in Kraft war. Da der Imperator jedoch viele Anteile an der Firma besaß, die dem Imperium Sauerstoff verkaufte, sparte man nicht daran.

Die Rebellenkrieger lauschten angespannt dem Klappern und Klopfen, als wollten sie herausfinden, was der laute Nachbar über ihnen anstellte. Sie drückten sich in flache Türrahmen und hinter ihre Kameraden.

Eine Schottluke löste sich in Flammen und Funken auf. Imperiale Sturmtupper preschten herein. Niemand dachte daran, erst einmal Granaten hineinzuwerfen. Viele Soldaten fielen, da ihre Tupperrüstung sie nur vor Schüssen schützte, die beinahe daneben gingen. Die Rebellen starben erst recht in Scharen. Dabei flogen ihnen die überdimensionierten Helme vom Kopf und bildeten Stolperfallen für die Eindringlinge.

Der Noid und sein Botkumpel duckten sich in einen Durchgang, als in der aufgesprengten Luke ein bedrohlicher Kerl auftauchte. Er war von Kopf bis Fuß in schwarzen Taft gekleidet, weshalb man ihn kaum sah. Dafür hörte man ihn schon aus einer Meile Entfernung. Sein Atem klang, als schnarche jemand in eine leere Dose. Er blieb stehen und betrachtete ein paar tote Rebellen. Anscheinend überlegte er, ob er die Leichen mit seinen schwarzen Stiefeln anstupsen sollte. Leider blieb ihm dafür keine Zeit, und er ging weiter. Seine Männer marschierten mit klappernden Rüstungen hinter ihm her.

»Rechtszwo-Linkszwo, wo steckst du?«, sagte Zeter-Mordio, der Noid, der sich nervös nach dem Bot und den Sturmtuppern umschaute. Dann bemerkte er eine gutaussehende Frau, die eine Kreditkarte in den Bot steckte. In den Augen eines Noids wirkte das erlesene Kleid der Frau im vom Rauch der schwelenden Einschüsse gedämpften rosafarbenen Licht der Notleuchten wie ein Postkartenmotiv. Die Frau wartete einen Moment. Dann, ohne Bargeld oder eine Quittung zu entnehmen, drehte sie sich um und ging davon.

Auf einem leichten Diagonalkurs rollte der Bot auf Zeter-Mordio zu. Er prallte gegen ein Schott, bevor er seinen Kurs korrigierte. Schließlich kam er neben dem Noid zum Stehen.

»Endlich, da bist du ja!«, sagte Zeter-Mordio.

»Hup hup«, sagte der Bot.

»Vergiss es. Die Sturmtupper kommen direkt auf uns zu! Sie werden uns in die Gewürzminen von Ostmann schicken und zu Laserdisc-Spielen verschrotten! Wo gehst du hin?«

»Klack klack klack pling!«

Die gutaussehende Frau, die gerade neuen Lippenstift aufgetragen hatte, beugte sich aus einer Nische heraus, warf Rechtszwo-Linkszwo einen Blick zu und verschwand wieder in der Nische.

Unter strenger Bewachung wurde eine Gruppe gefangener Rebellen und unglücklicher Bots durch einen Gang geführt. Bald würden sie für einen Mindestlohn ohne Zuschüsse für das Imperium arbeiten. Ein Sturmtupper trat aus der Reihe und in ein Konferenzzimmer, in dem der womöglich an Asthma leidende Kerl in Schwarz mit einem Rebellenoffizier gerade ein Entlassungsgespräch führte.

»Die Pläne vom Todescenter sind nicht im Computer«, meldete der Sturmtupper.

»Wo sind die Pläne? (Keuch.) Deine Abfindung steht auf dem Spiel!«, fragte der Mann in Schwarz den Rebellen.

»Ich kann nicht antworten, solange Sie mich würgen! Das ist die nutzloseste Befragung, die ich je erlebt habe!«, sagte der Rebellenoffizier. Sein Mund bewegte sich weiter, aber es kamen keine Worte mehr heraus.

»Ich glaube, er möchte uns sagen, dass dies ein Schiff der Konsular-Klasse ist und sich auf einer diplomatischen Mission befindet«, sagte ein Sturmtupper.

Der Rebell nickte.

»Wenn das hier ein Konsularschiff ist, wo ist dann der Botschafter?«, fragte der Kerl in Schwarz. Er zerquetschte die Kehle des Rebellen wie eine Bierdose und schleuderte ihn zu Boden, wie er es auch mit einer Bierdose machen würde. Er gab sich nicht die Mühe, Müll zu trennen oder ihn auch nur in die dafür vorgesehenen Behälter zu entsorgen. Er war böse. Falls sein Verhalten das nicht schon deutlich machte, dann auf jeden Fall sein schwarzer Mantel und die totenschädelartige Maske.

»Commander, nehmen Sie das Schiff auseinander, bis Sie die Pläne haben, und bringen Sie mir die Passagiere. Lebend! Und besorgen Sie mir einen galaktischen Kaffee!«

Überall suchten die Sturmtupper nach Passagieren und sahen sogar in Ecken nach, in denen sich kaum ein Welpe hätte verstecken können. Zum Glück fanden sie keine Welpen, wohl aber die gutaussehende Passagierin mit dem frischen Lippenstift. Allerdings versteckte die sich streng genommen gar nicht, sondern sie legte ihnen einen Hinterhalt.

»Da ist eine. Betäubungsschuss!« Sie folgten gehorsam dem Befehl, die Passagiere »lebend« zu fangen. Die Pistole jedoch, mit der diese Passagierin bewaffnet war, sah funktionstüchtig aus und besaß genauso wenig eine Betäubungsfunktion, wie sie bügelfrei war. Die Frau schoss, bevor einer der Berufssoldaten der Sturmtupper auch nur die Waffe heben konnte. Das Geschoss durchdrang das billige, vom Staat finanzierte Tupper des ersten Stürmers und tötete ihn. Sein Kamerad stieg über die Leiche hinweg und eröffnete das Feuer.

Weder zuvor noch danach wurde in der gesamten Geschichte des Galaktischen Imperiums außer in diesem einen Fall je eine Waffe, welcher Bauart auch immer, auf Betäuben gestellt. Die Schreibtischtäter des Imperiums vertraten nämlich ausnahmslos die Meinung, dass die Betäubungsfunktion eine »Funktion ohne Nutzen« sei. Indem man herkömmliche Blasterwaffen jedoch mit diesem Gimmick ausrüstete, ließ sich viel Geld machen, weshalb alle Waffen diese Funktion besaßen, auch wenn sie nie verwendet wurde. Es war erstaunlich, dass sich überhaupt ein Sturmtupper an die Funktion erinnerte. Nun, diese Sturmtupper jedenfalls erinnerten sich, und einer von ihnen schoss. Noch erstaunlicher war, dass die Funktion funktionierte.

Der sich ausbreitende Kreis aus blauer Energie erzeugte ein verblüffendes »Zapzarap«-Geräusch und warf die Passagierin um. Sie war bewusstlos.

»Der fehlt nichts. Sagt Lord Mieder, dass wir eine Gefangene haben.« Der Soldat hoffte tatsächlich, dass der Gefangenen nichts fehlte und sie nicht wegen eines Konstruktionsfehlers oder eines Defekts getötet worden war. Er wollte kein Entlassungsgespräch über sich ergehen lassen müssen.

»Halt, da darfst du nicht rein!«, sagte Zeter-Mordio, als er Rechtszwo-Linkszwo endlich eingeholt hatte. »Auf diesen Rettungskapseln steht klar und deutlich: ›Nutzung durch Noids, intelligente Wartungsgeräte und Fahrgäste der dritten Klasse verboten!‹«

»Ding dong«, sagte der Bot.

»Nun! Ich, niemals!«

»Boing.«

»Geheimauftrag? Was für Pläne? Wovon redest du? Da gehe ich nicht rein. Komm schon, ergeben wir uns. Je eher sie uns in der Schrottpresse in Spielplatzgeräte verwandeln, desto eher haben wir es hinter uns.«

Hinter ihm ging ein Blastergeschoss in die Luft. Irgendein Sturmtupper feuerte einfach so, ohne die Betäubungsfunktion einzustellen. Und ohne Gefangene machen zu wollen.

»Das wird mir noch leid tun«, jammerte Zeter-Mordio, als er sich in die Rettungskapsel zwängte. Hinter ihm schloss sich krachend die Luke, und die Kapsel schwirrte davon.

Ein Schütze auf dem nächstgelegenen Geschützturm des imperialen Sternenschiffs bemerkte die Kapsel. »Schon wieder so ein Ding. Sollen wir es abknallen wie die anderen Rettungskapseln? Bin ich froh, dass wir nicht darauf achten müssen, Gefangene zu machen!«

Der befehlshabende Offizier gab eine sonderbare Order. »Feuer einstellen. Da ist kein Lebewesen an Bord. Schließlich bin ich ein Offizier des Imperiums und kein schießwütiger Sturmtupper.« Hätten die Sensoren einen Noid geortet, hätte der Offizier vielleicht einen anderen Befehl gegeben. Aber er wollte sich den Papierkram sparen, der mit dem Abschuss einer Blasterkanone ohne stichhaltigen Anlass verbunden war. Außerdem hatte er noch nie etwas von Flaschenpost gehört.

»Hat sicher einen Kurzschluss gehabt. Lausige Rebellenmechaniker. Die sind bloß gut im Spionieren, Schmuggeln und Dinge-in-die-Luft-Jagen, aber was Vernünftiges bauen können die nicht. Wieder ein Beispiel dafür, weshalb die Rebellen nie gewinnen werden.« Die Geschützmannschaft nickte, aber die Soldaten wünschten sich, sie hätten geschossen. Dann wäre der Tag schneller vergangen. Und der Lauf der galaktischen Geschichte hätte sich verändert.

Im Innern der Kapsel sagte Zeter-Mordio: »Von hier draußen betrachtet wirkt das imperiale Sternenschiff noch viel beeindruckender. Was für ein unglaublicher Anblick!«

Vier Sturmtupper eskortierten die gutaussehende Passagierin. Man hatte ihr Handschellen angelegt für den Fall, dass sie in ihrer bizarren Doppelduttfrisur Waffen versteckt hatte, zum Beispiel rasiermesserscharfe Chakrams. In ihrem Kleid hätte sie schlecht etwas verstecken können. Sie stießen auf den hochgewachsenen, schwarz gekleideten Kerl; er hatte eine Kaffeetasse in der Hand. Schwarz geröstet.

»Taft Mieder, mit Ihrem Cape machen Sie Ihrem Namen alle Ehre. Ich dachte immer, Sie würden ›Taff‹ Mieder heißen, weil Sie so taff sind. Aber an Ihrer Kleidung erkenne ich meinen Irrtum. Nur mit diesem schwarzen Seidenstoff konnten Sie so etwas wagen! Der Imperiale Senat wird das nicht hinnehmen, auch wenn Sie das Imperiale Repräsentantenhaus unter Ihrer Kontrolle haben. Wenn sie erfahren, dass Sie ein Diplomatenfahrzeug angegriffen haben, werden sie ein Gesetz aufsetzen, das solche Aktionen künftig verbietet, und wenn die Abgeordneten aus dem Sommerurlaub zurückkehren, werden sie das Gesetz ratifizieren!«

»Tun Sie doch nicht so überrascht, Prinzessin Lalla«, sagte Mieder. »Diesmal befördern Sie keine Wohncontainer oder staatliches Käsegeld für Ihre Wähler. Die Spione der Rebellen haben mehrfach Faxe an dieses Schiff gesendet. Ich will wissen, was mit den Plänen passiert ist, die sie euch gefunkt haben!«

»Jetzt mal langsam, was? Was soll das Geschwätz über Faxe und Pläne! Wie können Sie es wagen! Ich befinde mich auf einer Untersuchungsmission zum Planeten Altermann. Was genau wollen Sie damit sagen? Das verbitte ich mir! Ich bin eine Prinzessin! Wäre ich nicht gefesselt, würde ich Ihnen den billigen Maskenballhelm vom Kopf reißen und Sie damit totprügeln!«

»Aber Sie sind gefesselt, und Sie haben einen Mitgliedsausweis der Rebellenallianz bei sich, also sind Sie eine Verräterin. Indem ich Sie fessele, erweise ich mich als Patriot. Schafft sie weg!«

»Wo genau sollen wir sie hinbringen, Lord Mieder?«, fragte einer der Sturmtupper. »Zur Massenerschießung oder ins Gefängnis, oder sollen wir sie einfach verschwinden lassen, oder überlassen Sie die Entscheidung uns?«

»Muss ich mir über alles den Kopf zerbrechen?«, beschwerte sich Lord Mieder. »Alle erwarten Antworten von mir! Weshalb bin ich nur zum Dunklen Lord des Siff geworden? Ach, werft sie ins Gefängnis oder so.«

Neben Taft Mieder stand ein verschlagener Offizier. Er war kürzlich befördert worden und trug das Abzeichen seines neuen Rangs mit großem Stolz. Den Mitgliedern der Imperialen Streitkräfte bedeutete ein Abzeichen sehr viel, für jeden anderen war es nichts anderes als ein buntes, auf Metall aufgeklebtes, viereckiges Plastikstück. Es sah aus wie ein Teil auf der Rückseite eines Noids, einer der Knöpfe, mit denen man ihn entmagnetisierte oder mit denen man eine Diskette aus dem Laufwerk auswarf. In den alten Tagen des Imperiums, vor langer, langer Zeit, waren die Abzeichen aus wertvollen Metallen wie Gold oder Mithrill gefertigt worden. Doch der Krieg gegen die Rebellion, den das Imperium führte, war teuer, und deshalb musste man Opfer bringen.

Die Offiziersuniform dagegen war beeindruckend. Sie schmeichelte der Figur, weil sie ganz in schwarz gehalten war, mit schwarzem Ledersaum und Silberkram. Die Reiterstiefel anzuziehen, war eine Heidenarbeit, und sie auszuziehen, war noch schlimmer, vor allem nach einem harten Tag im Einsatz für das Böse. Aber Tradition und Stil mussten sein. Der Uniformrock sah toll aus, auch wenn sein hoher Kragen am Hals juckte. Andrerseits brauchte man dafür kein Hemd zu bügeln, an heißen Tagen brauchte man noch nicht einmal eines anzuziehen. Viele Kadetten gingen nur deshalb auf die Imperiale Militärakademie, weil die Uniformen so unwiderstehlich waren.

Lord Mieder gegenüber äußerte der Offizier seine Bedenken, ohne dabei zu bemerken, wie riskant das war. »Det Frollein jefangen su halten, is’ jefährlich. Dadurch könnte die Rebellion bei den nächsten Wahlen an Sympathie jewinnen, und swar uff den roten als och uff den blauen Planeten. Und hamse jehört, wat die su Ihnen jesagt hat? Hamse den Killerblick in ihren schönen braunen Augen jesehen? Det is’ ’ne eiskalte Mörderin! Eenen von meinen Jungs hatse schon allejemacht!« Er sprach mit einem merkwürdigen Akzent, der darauf schließen ließ, dass er von einem ländlichen Planeten des Imperiums stammte, über das Offiziersaustauschprogramm hierher gekommen war und nicht wusste, dass Lord Mieder kein Feedback mochte.

Doch die Verhaftung der Prinzessin hatte Lord Mieder so erregt, dass er sich nicht die Mühe machte, seinen aufmüpfigen Offizier zu töten. »Ich habe die Spur der Rebellenspione bis zu ihr verfolgt. Jetzt stellt sie mein einziges Verbindungsglied dar, um die geheime Rebellenbasis zu finden.«

»Die jeht lieber druff, als dass die wat erzählt.«

»Was?«

»Tschuldigung, Sir. Wollte sagen: Die stirbt lieber, bevor sie Ihnen was erzählt.«

»Wenn Sie sich auf diesem Sternenzerstörer einfügen wollen, dann sollten Sie etwas gegen Ihren Akzent tun«, sagte Mieder. »Obwohl wir im Imperium natürlich sehr für Vielfalt sind.«

»Türlich, Sir. Dürft ich Sie bitten, mir su helfen, mich su sonem imperialen Lehrgang für Rhethorik anzumelden?«

»Überlassen Sie das mir«, sagte Mieder. »Sie funken jetzt ein Notsignal, dann melden Sie dem Senat, dass hier keiner überlebt hat.«

»Wat? Keener hat überlebt? Es muss doch aber jemand überlebt haben, um das Notsignal su senden?«

»Nein, nein, ich meine zwei unabhängige Nachrichten … Jetzt, wo ich drüber nachdenke: Lassen Sie den Notruf mit etwas aufhören wie: ›Ahhhhr! Mich hat’s erwischt. (Peng peng peng!) Sie schießen weiter! Ich bin erledigt!‹«

»Jawoll, Sir! Und ich vergess och nich’, die Geräusche reinsutun.«

Da näherte sich ein anderer Offizier. »Lord Mieder, die Geheimpläne für das Todescenter sind nicht an Bord dieses Raumschiffs. Und es gab keine ausgehenden Funknachrichten oder Telefonanrufe.«

»Sind Sie sicher?«

»Nun, ja. Ziemlich sicher, würde ich sagen. Vielleicht haben sie die Pläne auf Spacebook gepostet. Aber das erscheint mir einigermaßen unwahrscheinlich. Wer benutzt heute noch Spacebook? Ich jedenfalls nicht: Habe bloß noch Freundschaftsanfragen von vollkommen fremden Leuten bekommen. Oh, und während der Kämpfe hat sich eine Rettungskapsel abgelöst. Unsere Sensoren konnten keine Lebewesen an Bord ausmachen, deshalb haben wir sie fliegen lassen.«

»Richtig«, sagte der erste Offizier und bemühte sich, seinen Akzent zu verbergen. »Wer hat schon Bock auf den ganzen Papierkram?«

»Sie Idiot!«, sagte Mieder. »Da drin muss sie die Pläne versteckt haben wie eine Flaschenpost! Schicken Sie ein Bergungskommando hinter der Kapsel her. Sie werden sich persönlich darum kümmern, Commander. Im Moment habe ich keine Zeit, sie zu würgen, aber für den Rest der Woche ist mein Terminkalender noch frei.«

»Jawohl, Sir!«

»Diesmal wird uns niemand aufhalten. Nicht so wie die ganzen anderen Male, wo wir die Rebellen immer beinahe besiegt haben, dann aber doch gescheitert sind.«

»Jawohl, Sir!«

Zum Glück für die beiden Roboter und die Abteilung des Commanders handelte es sich bei dem Planeten nicht um einen Gasriesen. Allerdings besaßen die meisten Planeten in dieser weit, weit entfernten Galaxis erdähnliche Schwerkraft und atembare Atmosphäre, und so auch dieser. Er war ziemlich heiß und trocken, aber die Abteilung kam ja auch nicht zum Angeln hierher.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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