Warum erben gerecht ist - Gerd Maas - E-Book

Warum erben gerecht ist E-Book

Gerd Maas

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Beschreibung

Erben ist gerecht Jahrzehntelanger Frieden haben in Deutschland Wohlstand für alle geschaffen und die Vermögen wachsen lassen. Nun stehen nach und nach zahlreiche und ganz beachtliche Erbschaften der Nachkriegsgenerationen an. Grund genug, für so manche neidisch nachzufragen, ob das denn eigentlich gerecht ist! Man munkelt von leistungslosem Erwerb und Chancenungleichheit. Die Medien bauschen auf und fragen rhetorisch »Große Erbschaften – Werden nur die Reichen immer reicher?« (Anne Will), »Nachlasswelle in Deutschland – Ist Erben ungerecht?« (taz) oder sie sind sich sicher »Erben ist ungerecht« (SZ). Doch kann es sein, dass Sie als Bürger das ganz anders sehen? Dass es kränkt, wenn mit dem Erben Lebenswerke einfach für ungerecht erklärt werden? Gerd Maas zeigt, dass mit den Totschlagargumenten »soziale Gerechtigkeit« und »relative Armut« genau diejenigen abgewertet werden, die Wohlstand geschaffen und dafür gesorgt haben, dass ihre Erben der Gesellschaft nicht auf der Tasche liegen.

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Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie. Detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

 

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1. Auflage 2015
 
© 2015 by FinanzBuch Verlag
ein Imprint der Münchner Verlagsgruppe GmbH,
Nymphenburger Straße 86
D-80636 München
Tel.: 089 651285-0
Fax: 089 652096
 
Alle Rechte, insbesondere das Recht der Vervielfältigung und Verbreitung sowie der Übersetzung, vorbehalten. Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form (durch Fotokopie, Mikrofilm oder ein anderes Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung des Verlages reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme gespeichert, verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden.
 
Redaktion: Veit Ladstetter
Lektorat: Leonie Zimmermann
Umschlaggestaltung: Kristin Hoffmann, München
Bildquelle und -bearbeitung: Shutterstock, Pamela Machleidt
Illustrationen: Gernot Kropf, [email protected]
Satz und E-Book: Daniel Förster, Belgern
 
ISBN Print 978-3-89879-942-3
ISBN E-Book (PDF) 978-3-86248-793-6
ISBN E-Book (EPUB, Mobi) 978-3-86248-794-3
 
Weitere Informationen zum Verlag finden Sie unter
www.finanzbuchverlag.de

Inhalt

Aufklärung al dente
Gegenwehr
Die Debatte
Geweckter Neid
Die Damokles-Schere
Ungleich ist nicht ungerecht
Ethisches Vermögen
Der letzte Wille
Unverdorben
Übersteuert
Bürgerbewegung
Danksagung
Dialog
Nachlese

Aufklärung al dente

Vorwort von Peer-Robin Paulus

Leiter Abteilung Politik und Wirtschaft Die Familienunternehmer – ASU e. V.

Ein kleines Mädchen umarmt einen Baum? Die Kleine ist sicherlich die Erbin. Der Baumstamm steht für ihr Erbe, die Traditionslinie, auf der sie steht – für ihren Kapitalstock. Das Kind lächelt ziemlich glücklich. Ein freundliches und ein gut gewähltes Cover. Denn etwa darum dürfte es den meisten Erblassern gehen: um die nächste Generation. Und wenn es der Baum auf dem Friedhof sein sollte, der eines Tages neben dem eigenen Grab wachsen mag: Die meisten Menschen wünschen ihre Nachfahren unbeschwerter zu sehen, als sie es selbst zu Lebzeiten waren!

Ein solches Anliegen ist keine Marotte und auch kein Spleen Einzelner, es ist ein Herzensanliegen, das der menschlichen Natur gleichsam instinktiv (ein guter Instinkt!) entspringt. »Die menschliche Natur? Was ist denn das für ein Kitsch?« Geht es im Kontext mit dem Erbrecht doch um ernsthafte soziale Fragen wie um konkrete Verteilungsfragen, oder? Den Vorwurf, sich nicht in den Mustern der üblicherweise geführten sozialpolitischen Debatte zu bewegen, gebe ich gern an den Autor dieses Buches, an Gerd Maas, weiter.

Maas geht den Themenkreis Erben ganz ungewöhnlich an. Es beginnt damit, dass er gar nicht aus der Defensive heraus seine Punkte bringt. Er scheint sich gar nicht so richtig dafür zu schämen, dass er auch ein von Steuern unbeeinträchtigtes Vererben von Vermögen gerecht findet. Unprätentiös und ohne sprachliche Verteidigungsreflexe nähert er sich den gesellschaftspolitisch heißen Kartoffeln. Dabei sollte man sich, meine Empfehlung, nicht von der gut lesbaren, kaum akademisch daherkommenden Sprache täuschen lassen: Maas ist ein scharfsinniger und nicht Ruhe gebender Intellektueller, der immer aus dem Vollen schöpft. So löst er dann auf nur rund 200 Seiten fast alle der derzeit gängigen argumentativen Nebelbänke der Anti-Erbrecht-Wortführer – Nebelbank auf Nebelbank folgend – ohne Erbarmen auf. Das ewig aufgerufene Bild von der »auseinandergehenden Einkommensschere« trifft es genauso wie den weiterhin ungelesenen Herrn Piketty oder auch die Armutsstatistiken über unsere »relative Armut«. Gleichzeitig erdet er die Diskussion mittels seiner klaren Prämissen wie »Vererben und Erben ist Familiensache«.

Insgesamt liest sich diese Mischung aus messerscharfen Argumenten und lässigem Plaudern auf Gartenstühlen unter alten Bäumen angenehm. Ja, auch für Nicht-Empfänger großer Erbschaften. Auch der neidischere Charakter kann hier ohne Blutdruckprobleme lesen.

Und um wie vieles aber ist diese Lektüre erfrischender als die des nach aktuellem Stand so unerfreulich verbastelten Entwurfs für ein neues Erbschaftsteuergesetz, der gerade jüngst vom Bundesfinanzministe­rium vorgelegt worden ist! Ach, man wünschte der deutschen Gesetzgebung auch auf diesem Regelungsfeld einfach nur mehr Maas und Mitte.

Berlin, 29.06.2015

Gegenwehr

Vorwort von Rolf von Hohenhau

Präsident des Bundes der Steuerzahler Bayern e. V.

Warum erben gerecht ist? Wer heute die Medien verfolgt, dem wird eher ein anderes Bild vermittelt. Immer weniger haben immer mehr Vermögen. Die Einkommensverteilung ist ungerecht. Die Armut in Deutschland nimmt zu. Die Lösung des Problems wird meist zugleich mit angeboten. Steuern rauf für die Reichen, die ja ohnehin zu wenig bezahlen. Ignoriert werden die Fakten, zum Beispiel dass nur die oberen 10 Prozent der Einkommensteuerzahler mehr als 55 Prozent des Aufkommens dieser Steuer bestreiten.

Auch die Erbschaftsteuer wird gerne herangezogen, um sie als Ausweg aus dieser behaupteten Ungerechtigkeit zu präsentieren. Warum soll dieser vermeintlich leistungslose Erwerb nicht stärker versteuert werden? So heißt es. Vergessen wird, dass die meisten Vermögen gerade im Hinblick auf die Sicherung der nächsten Generation geschaffen werden. Wäre das Eigentum und das Erbrecht in Deutschland nicht garantiert, würde mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit auch der Anreiz fehlen, Vermögenswerte für die Zukunft zu schaffen. Die Jungen sollen es einmal besser haben. Das ist aus meiner Erfahrung auch heute noch oft der Antrieb für viele kleine und mittlere Unternehmer und Unternehmerinnen, die mit viel Fleiß und Arbeit ihre Betriebe aufbauen und aufgebaut haben. Nachhaltiges Wirtschaften mit einer langfristigen Perspektive wird hier statt des kurzfristigen Blicks auf den Shareholder Value in den Vordergrund gestellt. Würde diese Motivation fehlen, ist absehbar, dass auch die mittelständische familienorientierte Unternehmensstruktur in Deutschland Schaden nehmen würde und mit ihr viele Arbeits- und Ausbildungsplätze.

Gerade deshalb wehrt sich der Bund der Steuerzahler vehement gegen eine Ausweitung der Erbschaftsteuer. Sie darf den Fortbestand des deutschen Mittelstandes nicht gefährden. Auch das Lebenswerk von Familien, das über Generationen im Interesse der Nachkommen aufgebaut wurde, ist ein schützenswertes Gut. Die Erbschaftsteuer ist mit erheblichen Problemen und Mängeln behaftet. Nicht umsonst wurde sie im letzten Jahr nach 1995 und 2006 bereits zum dritten Mal als verfassungswidrig beanstandet. Angesichts der beträchtlichen Probleme, eine verfassungskonforme Ausgestaltung zu erreichen, scheint ihre gänzliche Abschaffung die bestmögliche Option zu sein. Möge dieses Buch ein erfolgreicher Beitrag sein, für dieses Ziel eine breite gesellschaftliche Basis zu schaffen.

München, 09.07.2015

Die Debatte

»Der Deutsche ist offenbar so geartet, dass er es nicht ertragen kann, wenn es einem anderen – dem Nachbarn, dem Freund – noch besser geht. Dann ist er, so gut seine eigene Lage auch sein mag, neidisch und unzufrieden. Diese besondere Art von Maßlosigkeit stellt für unser Land eine besondere Gefahr dar, die es zu erkennen und von jedem Einsichtigen zu bekämpfen gilt.«

Ludwig Erhard, Wohlstand für alle, 1957

Ich habe eine große Nase. Und ich hab einen kleinen Buckel auf der Nase. Weil ich sie mir einmal gebrochen habe. Als Kinder sind wir auf einen Bauwagen gestiegen, um besser mit Stöcken nach den Kastanien am Baum werfen zu können. Im Eifer bin ich heruntergefallen. Eigentlich wäre nicht viel passiert, wenn ich nicht ausgerechnet mit der Nase auf einem Stein gelandet wäre. Eigentlich ist auch nicht viel passiert, es sah schlimmer aus, als es war – die zwei-, dreihundert Meter Weg nach Hause waren mit einer beeindruckenden Blutspur markiert. Weil man nun gebrochene Nasen nicht so ohne Weiteres wieder geraderichten kann – meinte zumindest unser alter Hausarzt damals –, deswegen habe ich heute noch ein Andenken daran. Den kleinen Buckel; Hubbel sagt man bei mir daheim. Meine Kinder haben die große Nase von mir geerbt. Und sie haben auch einen Hubbel. Beide. Nicht groß, aber auch nicht zu übersehen. Das ist allerdings gar nicht tragisch für sie. Im Gegenteil: Sie sind eigentlich eher stolz darauf. Ein Markenzeichen. Die große Nase und der Hubbel. Sie schwören nämlich darauf, dass sie den Hubbel auch geerbt haben. Keiner in meiner Familie glaubt mir die Geschichte mit dem Bauwagen und der gebrochenen Nase und dass der Hubbel vorher nicht da war.

Von meiner Frau und deren Vater haben unsere Kinder einen dunklen Teint. Sobald man im Frühling ein bisschen draußen sein kann, sind sie braun. Meine Frau vermutet irgendwo in lange vergangenen Zeiten südländische Familienwurzeln. Die Kinder werden wirklich erstaunlich oft darauf angesprochen. Nicht immer nur bewundernd. Ob so oder so, die Kinder finden es gut. Bestimmt auch, weil es sie eng mit ihrem leider viel zu früh verstorbenen Opa verbindet.

Unsere Kinder sind von ihrem Erbe gezeichnet. Obwohl es offensichtlich nicht dem aktuellen Schönheitsideal entspricht, ist es dennoch Teil ihres aufrechten Selbstbewusstseins. Keins von ihnen wollte in dieser Beziehung anders aussehen. Für mich eine anschauliche Metapher für die enorme Stärke von familiären Bindungen. Und eine stete Mahnung, dass jeder öffentliche Eingriff in Familien ganz besonders starke Gründe zur Rechtfertigung haben muss.

In der Vorbereitung dieses Buches habe ich mich mit vielen getroffen, die das genauso sehen. Und wenn es nach all denen gegangen wäre, hätte ich mich im Folgenden kurz fassen können. Wenige Sätze hätten genügt, etwa: Natürlich ist Erben gerecht, was für eine Frage. Seinen Nachkommen möglichst gute Umstände zu hinterlassen ist ein natürliches Streben. Vererben ist eine Selbstverständlichkeit der Existenzsicherung. Und es ist eine Familiensache, die den Staat gar nichts angeht.

Dass es dann doch ein paar Sätze mehr geworden sind, liegt nicht am Wahrheitsgehalt dieser Aussage. Es liegt daran, dass eine nicht unerhebliche politische Minderheit das Erben für ungerecht erklären möchte, um möglichst große Teile davon steuerlich vereinnahmen zu können. In den unterschiedlichsten politischen Lagern finden sich Fraktionen, die dafür Neid schüren und andere Themen unlauter damit ver­knüpfen. Eine Gemengelage, die den uralten einfachen ehrlichen Standpunkt »Erben ist Familiensache, Finger weg von den Erbschaften« nicht gelten lässt und ihn in facettenreiche Debatten verstrickt.

Meine Hoffnung ist, dass ich all jenen, die sich dieser Debatte stellen, ein paar Argumentationshilfen geben kann. Und ein paar Offenbarungen verquerer Denkarten. Denen, die sich dagegenstemmen, dass unser Gemeinwesen zu einer Neidgesellschaft verkommt, möchte ich dieses Buch widmen. Denen, die lieber selber etwas schaffen wollen, als es anderen wegzunehmen.

Und ich will es meiner Familie widmen. Nicht zuletzt, weil auch dieses Buch das Ergebnis eines wunderbaren familiären Miteinanders ist.

Geweckter Neid

»Du sollst nicht begehren deines Nächsten Frau. Dusollst nicht begehren deines Nächsten Haus, Acker, Knecht, Magd, Rind, Esel noch alles, was sein ist.«

5. Buch Mose 5,21

Jemand, der nett ist, der einem sympathisch ist, den beneidet man nicht. Jedenfalls nicht so leicht. Nicht um sein Erbe oder sein Vermögen (oder sein Glück, seine Schönheit, seine Familie …). Neid funktioniert viel besser gepaart mit Abneigung oder wenigstens mit ausreichend Anonymität, sodass man sich hinlänglich einreden kann, der andere könne ja wohl nur ein Unsympath sein. Auf Distanz kann man es sich wunderbar zurechtlegen. Attraktive Filmstars dürfen unbeneidet reich sein, auch adrette Fußballer. Bei grauen, ernsten oder auch nur unscheinbaren Wirtschafts- und Firmenlenkern, Vermietern oder Großgrundbesitzern steckt aber wahrscheinlich doch ein kapitalistischer Ausbeuter dahinter. Wen irgendwas mit »Finanz...« oder Unternehmensberater umgibt, sowieso. Nahezu alle Wirtschaftstätigen werden gedanklich mit einer ruchlosen Kaste von bestimmten Managern gleichgesetzt, die sich ihrer Verantwortung stets durch einen goldenen Handschlag entziehen. »Die Schweine. Denen gönne ich gar nichts. Und schon gar nicht, dass die ihr unredliches Vermögen auch noch vererben.« Das ist wie die Geschichte mit dem Hammer bei Paul Watzlawick. Da geht es um einen Mann, der ein Bild aufhängen muss und sich dazu einen Hammer vom Nachbarn ausleihen will. Auf dem Weg dorthin kommen dem Mann leichte Zweifel, ob ihm der Nachbar noch wohlgesinnt ist – da war letztens so eine Situation, da hätte man fast meinen können … Dann malt er sich aus, wenn der Nachbar ihm jetzt tatsächlich den Hammer nicht leihen würde. Unverschämt. Mehr und mehr denkt er sich selbst in Rage. Als der Nachbar dann auf das Klingeln öffnet, schimpft ihn der Mann an: (, 1983)

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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