Was kleinen Kindern immer schmeckt - Dunja Rieber - E-Book

Was kleinen Kindern immer schmeckt E-Book

Dunja Rieber

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  • Herausgeber: TRIAS
  • Kategorie: Lebensstil
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2018
Beschreibung

Vorbei mit Brei... ... jetzt kommt Festes zwischen die Zähnchen! Doch was kochen, wenn der kleine Krümel plötzlich wie ein Großer hungrig mit am Tisch sitzt? Dunja Rieber, Ernährungsberaterin und Zweifachmama, lüftet das Geheimnis einer stressfreien Kinder-Küche: Flexibilität. Ganz nach dem Motto "Mix and Match" lassen sich die einfachen Grundrezepte nach Lust und Laune, Saison, Vorrat und dem Geschmack Ihres Schleckermäulchens variieren. Sie werden sehen: Selbst Pasta mit Gemüsesauce kennt keine Grenzen. Orientierung im Ernährungsdschungel Öl oder Butter? Bio oder nicht? Wie viel Salz und wie viel Süßes? Die neue Freiheit auf dem Speiseplan wirft viele Fragen auf. Kein Grund, den Kochlöffel aus der Hand zu werfen – mit dem Ernährungsfahrplan für die Kleinkind-Küche kommen Sie sicher ans Ziel!

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Seitenzahl: 153

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Was kleinen Kindern immer schmeckt

Dunja Rieber

2. Auflage 2019

49 Abbildungen

Ein Grundrezept, viele Ideen

Jetzt ist aus Ihrem Baby schon ein richtiges Kleinkind geworden. Und bestimmt hat es genau wie im Brei-Alter immer noch seine ganz eigenen Vorlieben beim Essen. Haben Sie für Ihr Baby bereits aus meinem ersten Buch „Eins, zwei – Brei“ gekocht? Dann halten Sie mit „Was kleinen Kindern immer schmeckt“ nun die Fortsetzung in der Hand. Und damit wird es ganz einfach, immer das passende Essen zu finden – Sie müssen nur noch entscheiden, welches Rezept Sie als Erstes probieren wollen!

Gekocht wird ganz individuell nach flexiblen Grundrezepten. Das heißt konkret: Wählen Sie, mit welchen Gemüse- und Obstsorten Sie das Essen zubereiten – je nachdem, welche Ihnen und Ihrem Kind gut schmecken, welche es verträgt oder welche Sie noch im Kühlschrank liegen haben! Das erleichtert auch den Einkauf: Sie kaufen einfach, was der Wochenmarkt frisch zu bieten hat oder was im Supermarkt knackig aussieht, anstatt mit langer Einkaufsliste genau nach den benötigten Zutaten zu suchen. Schwein, Geflügel oder Rind, Lachs oder Seelachs, Kartoffeln oder Nudeln? Auch hier können Sie ganz nach Geschmack einkaufen gehen. So lässt sich auch eine Menge Geld sparen, da man prima das kaufen kann, was im Angebot ist. Und man bekommt Abwechslung in den Speiseplan, ohne jeden Tag aufwändig neue Rezepte ausprobieren zu müssen!

Von Frühstück bis Abendbrot nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen. Wie kann ich einen Ausgleich schaffen, wenn Gemüse oder Fisch nicht zu den Favoriten meines Kindes zählen? Wie viel Salz schadet nicht? Wie bekommen Kinder auch ohne Fleisch alle Nährstoffe? Woher weiß ich, dass mein Kind genug trinkt? Das sind Fragen, die sich Eltern stellen. Alle Antworten finden Sie kurz und knapp am Anfang des Buches.

Bevor es ans Kochen geht, bekommen Sie Hilfe beim Einkauf. Wo zugreifen, was besser meiden: Soja- oder Kuhmilch, Dinkel- oder Hirseflocken, Butter oder Margarine? Erfahren Sie, in welchen Lebensmitteln die meisten Vitalstoffe stecken und wie viel Kinder davon brauchen.

Viel Spaß beim Kochen!

Dunja Rieber

„Alles ist gewachsen"

Kinder, wie die Zeit vergeht ... Fast zwei Jahre sind nun schon vergangen seit dem Erscheinen meines ersten Buches »Eins, zwei – Brei«. Und seither hat sich Vieles getan:

Aus Babys wurden Kleinkinder – sowohl aus meiner Maila …

… ebenso wie aus der kleinen Frieda, Tochter unserer Fotografin Meike Bergmann, die Sie auf den Kapitel-Aufmachern sehen können.

Mit wachsender Anzahl von Milchzähnchen wuchs schließlich auch der Hunger – und so wurde mit der Zeit aus Breien »Handfestes«.

Inhaltsverzeichnis

Was kleinen Kindern immer schmeckt

Ein Grundrezept, viele Ideen

„Alles ist gewachsen"

Teil I Das Einmaleins der Kleinkind-Ernährung

1 Essen am Familientisch

2 Besser einkaufen

3 Essen im Kindergarten

4 Vegetarisch kochen

5 Wählerische Esser

6  Gesunde Durstlöscher

7 Allergien: Genuss ohne Bauchweh

8 Übergewicht vorbeugen

Teil II Grundrezepte und Variationen

9 Hinweise zu den Rezepten

9.1 In der Küche

10 Frühstück & Brotzeit

10.1 Obst und exotische Früchte

10.2 Milch, Joghurt & Käse

10.3 Cornflakes, Flocken und Müsli

10.4 Fruchtsaft

10.5 Butter, Margarine & Öle

10.6 Marmelade und Nuss-Nougat-Creme

11 Warme Gerichte

11.1 Gemüse, Topinambur & Kartoffeln

11.2 Zwiebeln, Porree & Knoblauch

11.3 Schnitzel, Hackfleisch & Würstchen

11.4 Eier

11.5 Fisch und Meeresfrüchte

11.6 Linsen, Bohnen & Erbsen

11.7 Salz

11.8 Sojamilch und Tofu

11.9 Kräuter und Gewürze

11.10 Ketchup

12 Kalte Kleinigkeiten

12.1 Wurst und Schinken

12.2 Brot

12.3 Hirse, Amaranth & Quinoa

12.4 Blattsalate

12.5 Oliven & Eingelegtes

12.6 Salzstangen & Brezel

13 Desserts & Süßes

13.1 Zucker, Honig & Dicksaft aus Früchten

13.2 Kakao & Schokolade

13.3 Eiscreme & Fruchteis

Autorenvorstellung

Sachverzeichnis

Impressum

Teil I Das Einmaleins der Kleinkind-Ernährung

1 Essen am Familientisch

2 Besser einkaufen

3 Essen im Kindergarten

4 Vegetarisch kochen

5 Wählerische Esser

6  Gesunde Durstlöscher

7 Allergien: Genuss ohne Bauchweh

8 Übergewicht vorbeugen

Jetzt gibt es gemeinsame Mahlzeiten. Doch die neue Freiheit auf dem Speiseplan bringt auch viele Fragen mit sich. Hier kommen die Antworten!

1 Essen am Familientisch

Gerade erst haben Eltern und Kind den Übergang zu fester Kost gemeistert, heißt es ab dem ersten Geburtstag schon wieder Abschied nehmen von Brei und Babykost!

Auf der einen Seite wird es für Familien jetzt entspannter, denn das Pürieren und Extrakochen haben nun ein Ende. Aber trotzdem sind viele Eltern erst einmal noch unsicher, ob ihre Kleinen jetzt wirklich alles mitessen dürfen, denn manches ist eben doch noch nicht ganz unbedenklich: Welche Menge Salz schadet kleinen Kindern nicht und ab wann vertragen sie schärfere Gewürze? Wie lange brauchen Kinder noch Rapsöl und für wen ist es besonders wichtig? Außerdem ab dem Kleinkindalter ein Thema: Welche Tischregeln sind sinnvoll für entspannte gemeinsame Mahlzeiten?

Dürfen Kleinkinder wirklich schon alles essen? Auch wenn es immer wieder heißt, ab dem ersten Geburtstag können Kinder genauso wie ihre Eltern essen, gibt es Lebensmittel, die man besser vom kindlichen Speiseplan streicht. Rohes und nicht komplett durchgegartes Fleisch sollten Kinder unter fünf Jahren nicht bekommen. Es kann krank machende Keime enthalten, die bei kleinen Kindern schwerste Infektionen auslösen können. Das Gleiche gilt für rohe und nicht durchgegarte Eier (z.B. in Saucen, Aufläufen und Nachspeisen), Rohmilch, Käse aus Rohmilch und rohen Fisch (z.B. Sushi), wozu auch Räucherfisch zählt, Rohschinken und rohe Wurstsorten wie Teewurst.

Chili, Ingwer, Curry – wie viel Schärfe vertragen Kleinkinder? Kleinkinder haben noch einen sehr ausgeprägten Geschmackssinn und nehmen Gewürze deshalb intensiver wahr. Ab dem ersten Geburtstag kann man sich aber beim Kochen für die Familie Schritt für Schritt an Gewürztes herantasten: Curry- und Paprikapulver sind mild und schmecken vielen Kindern gut. Selbst schärfere Curry- oder Paprikamischungen sind hierzulande noch recht sanft im Geschmack, sodass Kinder kleine (!) Mengen problemlos vertragen. Bei Chili und Pfeffer erst einmal sparsam sein und die Erwachsenenportion lieber am Tisch nachwürzen. Keine Angst, eine Prise Chili oder Pfeffer vertragen Kinder gut, nur zu viel sollte es eben nicht sein. Das Gleiche gilt für scharf-zitronigen Ingwer: Eine Messerspitze genügt für den Anfang. Grundsätzlich kann man davon ausgehen, dass Kinder das Maß an Schärfe, das sie mögen, auch vertragen. Und ob Kinder intensive Gewürze mögen, ist auch Gewohnheitssache. In Indien und Asien wird traditionell mit mehr Gewürzen gekocht und schon sehr junge Kleinkinder essen mit.

Wie lange sollte ich besser noch sparsam salzen? Das kommt darauf an: Ein, zwei Prisen Salz schaden Kleinkindern sicher nicht. Wer jedoch weiß, dass er es gerne kräftig gewürzt mag, sollte für sich lieber später am Tisch noch einmal nachsalzen. Erstens schmeckt es Kindern auch mit wenig Salz und zweitens entwickeln sie sonst mit der Zeit eine Vorliebe für immer stärker gesalzene Speisen. Wird dauerhaft viel Salz gegessen, begünstigt das im Erwachsenenalter bestimmte Krankheiten. Komplett salzlos zu kochen braucht man aber auch nicht, denn Kinder vertragen kleine Mengen gut.

Wie schlimm ist es, wenn unser Kind täglich Süßes isst? Die meisten Kinder naschen gern. Das ist nicht schlimm und schadet auch der Entwicklung nicht. Ungünstig ist jedoch, wenn's zu viel wird, denn dann neigen Kinder dazu, bei den Hauptmahlzeiten weniger zu essen – und Kartoffeln, Nudeln, Gemüse & Co. liefern schließlich wichtige Nährstoffe fürs Wachstum. Etwa ein Zehntel der täglichen Kalorienmenge sollten maximal von Süßigkeiten stammen, empfiehlt das Forschungsinstitut für Kinderernährung (www.fke-do.de). Für Dreijährige sind das etwa 110 kcal, also eine Kinderhand voll Gummibärchen oder ein Riegel Schokolade. Nicht vergessen: Auch Nuss-Nougat-Creme, süße Limonade oder süße Kinder-Cornflakes bestehen zu einem Großteil aus Zucker und zählen dazu.

Brauchen Kinder Milch? Milch ist ein erstklassiger Kalziumlieferant! Denn zwar liefern bestimmte Gemüsearten (Brokkoli, Grünkohl, Fenchel, Porree) und einige Mineralwässer auch Kalzium, aber der Körper kann es nicht so gut verwerten. Und gerade Kinder brauchen besonders viel von dem Mineralstoff, damit sie im Wachstum eine kräftige Knochensubstanz aufbauen. Das Forschungsinstitut für Kinderernährung empfiehlt etwa ein Glas Milch am Tag für Kleinkinder. Darin steckt schon fast die Hälfte dessen, was Kinder täglich aufnehmen sollten. Auch andere Milchprodukte wie Käse, Joghurt und Buttermilch liefern Kalzium und kleine Milchmuffel können ihren Bedarf auch darüber decken. Zwickt es nach Kuhmilch im Bauch, ist Sojamilch mit zugesetztem Kalzium ein guter Ersatz.

Nachtisch nur, wenn der Teller leer gegessen wird – eine gute Idee? Nein, denn letztlich führt es nur dazu, dass Kinder sich daran gewöhnen, ständig zu große Portionen zu essen. Mit der Zeit verlernen sie so, auf ihr natürliches Hungergefühl zu achten – eine der Ursachen für Übergewicht. Außerdem verlieren Kinder so auch den Appetit auf manche gesunden Speisen, wenn sie immer wieder gezwungen werden, diese aufzuessen. Trotzdem ist das natürlich kein Freibrief für maßlosen Dessert-Genuss, ohne auch nur den Teller angerührt zu haben. Am praktikabelsten ist dieser Weg: Nachtisch gibt es dann, wenn das Kind „gut" gegessen hat. Und das kann jede Mutter am besten selbst beurteilen. Während von Leibspeisen meist kaum etwas übrig bleibt, ist bei weniger Beliebtem vielleicht schon nach ein paar Löffeln Schluss. Wenn es jedoch deswegen ständig schlechte Stimmung am Esstisch gibt, ist auch eine Lösung, den Nachtisch vielleicht nur zu besonderen Anlässen oder am Wochenende anzubieten.

Ständig snacken – ist das okay, solange die Snacks gesund sind? Ideal ist es nicht. Denn schon bei Säuglingen geht man schließlich schon bald dazu über, nicht mehr im Stundenrhythmus zu füttern. Zwei bis maximal drei Snacks am Tag sind genug, auch bei gesunden Zwischenmahlzeiten mit Obst oder Joghurt. Über den Tag verteilt bedeutet dies, dass Kinder in der Regel, nachdem sie etwas gegessen haben, erst nach frühestens zwei, drei oder auch mal vier Stunden wieder etwas zu essen brauchen. Diese Zeitspanne reicht gerade aus, damit echter Hunger überhaupt entstehen kann und bei den Hauptmahlzeiten ordentlich zugelangt wird. Wenn Kinder ständig snacken wollen, liegt das häufig daran, dass ihnen schlichtweg langweilig ist, z.B. auf längeren Fahrten im Buggy oder im Auto. Ab und zu mal häufiger zu essen ist nicht schlimm, aber es sollte nicht zur Regel werden.

Ist tiefgekühltes Gemüse schlechter als frisches? Was den Nährstoffgehalt betrifft, hat Tiefgekühltes oft sogar mehr zu bieten als Frisches, da es direkt nach der Ernte eingefroren wird. Nach einigen Tagen im Kühlschrank haben Spinat & Co. bereits zwei Drittel ihrer Vitamine verloren, während tiefgekühltes Gemüse selbst nach Monaten in der Truhe nur einen Bruchteil einbüßt. Außerdem ist es nach einem langen Arbeitstag natürlich praktisch und zeitsparend, wenn Bohnen und Erbsen ohne Putzen und Kleinschneiden direkt aus dem Kälteschlaf in den Topf kommen. Aus ernährungswissenschaftlicher Sicht ist Tiefgekühltes also im Gegensatz zu Dosenware eine sehr gute Wahl! Trotzdem bietet Frisches natürlich eine größere Geschmacksvielfalt und die Kleinen haben auch einfach Spaß, wenn sie beim Zubereiten helfen können. Und wer mit frisch Gekochtem groß wird, wird auch später häufiger selber kochen. Deshalb: Sooft es geht nach frischem, knackigem Saison-Gemüse Ausschau halten, ansonsten ohne schlechtes Gewissen Tiefgekühltes kochen.

Bekommt unser Kind genügend Jod? Jod ist wichtig für die Bildung von Schilddrüsenhormonen, die Wachstum, Knochenbildung und Gehirnentwicklung steuern. Mittlerweile verwenden viele Hersteller für ihre Lebensmittel Jodsalz. Auch Brot, Brötchen und Wurstwaren tragen deshalb zur Versorgung bei. Und auch Nutztiere bekommen jodiertes Futter, sodass der Jodgehalt von Milch und Milchprodukten gestiegen ist. Natürlicherweise ist Jod auch in Seefisch (Seelachs, Kabeljau, Schellfisch, Makrele) enthalten. Wissenschaftler haben errechnet, dass bei einer durchschnittlichen Ernährung ohne jodiertes Salz nur gut die Hälfte des Tagesbedarfs an Jod gedeckt ist. Deshalb empfehlen sie, beim Kochen Jodsalz zu verwenden. Die Mengen an zugesetztem Jod im Salz sind so angepasst, dass es zu keiner Überversorgung kommen kann. Wer über sein selbst gekochtes Essen regelmäßig ein, zwei Prisen Jodsalz streut, kann also sichergehen, dass die Kleinen genug Jod bekommen. Gefährdet für einen Mangel sind Kinder, die keinen Fisch essen und auch keine Milch und keine Milchprodukte mögen.

Welche Tischmanieren kann ich von einem Kleinkind erwarten? Schmatzen, Matschen, Kleckern – bei Einjährigen ist das Spielen mit dem Essen reiner Entdeckungsdrang, aber schon Zweijährigen kann man gewisse Tischregeln klarmachen, z.B. dass vor dem Essen die Hände gewaschen werden oder dass nicht mehr mit den Fingern gegessen wird. Natürlich kann man bei bestimmten Speisen Ausnahmen machen, schließlich finden es auch viele Erwachsene praktikabler, Pommes oder Hähnchenflügel mit den Händen zu essen. Aber bei Nudeln mit Tomatensauce sollte klar sein, dass hier jeder sein Besteck benutzt. Wenn immer wieder gemanscht wird, hilft vielleicht ein speziell festgelegter Tag einmal die Woche, an dem die Kinder wirklich alles mit den Fingern essen dürfen. Auch dass gemeinsam mit dem Essen begonnen wird, kann man schon mit Zweijährigen üben, z.B. mit einem Tischspruch oder Tischgebet, nachdem dann jeder zugreifen darf. Ein großes Thema ist auch das Sitzenbleiben am Tisch, bis alle fertig sind. Ruhigere Kinder machen das zwar mit, aber oft haben selbst Drei- und Vierjährige damit noch Probleme. Hier kann es helfen, die Kinder stärker in die Tischgespräche einzubeziehen. Steht ein Restaurantbesuch an, ist etwas Vorbereitung ratsam: Stifte und Malpapier, ein Buch oder ein Puzzle, mit dem das Kind nach dem Essen spielen darf. So nervtötend es auch sein kann, ewiges Gemecker macht aus dem Esstisch eine noch größere Konfliktzone. Lieber weniger Regeln aufstellen und erst einmal ein oder zwei Tischmanieren üben, die einem am wichtigsten sind.

Reste aufwärmen – für Kleinkinder besser nicht? Man kann ohne Weiteres auch für Kleinkinder Essen für den nächsten Tag aufbewahren. Das gilt auch für Speisen mit Spinat oder Pilzen. Allerdings sollte man sie dann unbedingt rasch herunterkühlen und, sobald sie nicht mehr allzu heiß sind, gleich in den Kühlschrank stellen. Länger als eine halbe Stunde sollte das Essen nicht warm gehalten oder bei Zimmertemperatur aufbewahrt werden, es könnten sich sonst Keime darin vermehren. Beim Erwärmen am nächsten Tag sollte die Mahlzeit dann richtig erhitzt werden und noch einmal aufkochen.

Soll ich weiterhin mit Rapsöl kochen? Das Forschungsinstitut für Kinderernährung empfiehlt, Babybrei mit Rapsöl zuzubereiten, da es wichtige Omega-3-Fettsäuren liefert. Babys haben einen besonders hohen Bedarf, weil sie in den ersten Lebensmonaten extrem schnell wachsen. Zwar wachsen Kleinkinder nicht mehr so schnell wie im ersten Lebensjahr, aber die Zusammensetzung ist auch für ihren Bedarf noch optimal. Es reicht aber, es zum Braten oder Kochen zu verwenden oder über den Salat zu geben, und muss auch nicht täglich auf dem Speiseplan stehen. Da Rapsöl und Fisch die einzigen Quellen für Omega-3-Fette sind, ist Rapsöl besonders wichtig für Kinder, die keinen Fisch essen.

Darf mein Kind Speisen mit Alkohol, z.B. Rotweinsauce, probieren? Es ist nicht gleich gesundheitlich gefährlich, wenn Kinder eine kleine Menge davon probieren. Trotzdem ist es nicht zu empfehlen, Speisen mit Alkohol zu verfeinern, wenn Kinder mitessen. Denn entgegen der landläufigen Meinung verfliegt Alkohol beim Essen nicht. Untersuchungen belegen, dass abhängig von der Kochzeit noch bis zu 85 Prozent der ursprünglichen Alkoholmenge enthalten sein können. Nach einer halben Stunde waren es im Schnitt noch 35 Prozent und selbst nach mehreren Stunden noch 5 Prozent. Auch alkoholfreier Wein ist keine ideale Wahl zum Kochen, denn die Kleinen gewöhnen sich so an den Geschmack und greifen vielleicht später eher zu alkoholischen Getränken.

Können Kinder von zu viel Süßem zuckerkrank werden? Es gibt keinen direkten Zusammenhang zwischen Zuckerkonsum und Diabetes. Die Entstehung der Erkrankung ist noch nicht vollständig erforscht, aber es handelt sich um eine sogenannte „multifaktorielle" Erkrankung. Das heißt, viele Ursachen sind an der Entstehung beteiligt. Risikofaktoren sind z.B. genetische Faktoren, bestimmte Virusinfektionen und Übergewicht. Wenn Kinder täglich sehr viel Zuckerhaltiges essen und daraus Übergewicht resultiert, könnte dadurch also das Risiko für Diabetes erhöht sein.

Ab wann können Kinder richtig mit dem Messer umgehen? Der Umgang mit dem Messer ist tatsächlich nicht ganz ungefährlich. Den richtigen Gebrauch können schon Zweieinhalb- bis Dreijährige lernen. Zum ersten Üben prima: ein Buttermesser zum Verstreichen von Frischkäse oder Butter oder um Weiches wie Bananen oder Plätzchenteig in Scheiben zu schneiden. Am besten übt man mit den Kleinen, indem man anfangs das Messer zusammen führt. Sinnvoll ist es, immer wieder auf die Gefahren hinzuweisen und es ihnen notfalls auch wegzunehmen, wenn damit herumgefuchtelt wird. Wichtig ist auch, klarzumachen, dass man Messer nicht wie Löffel oder Gabel ablecken darf. Am Tisch richtig mit Messer und Gabel essen können Kinder frühestens mit vier, eher mit fünf Jahren.

Gibt es Lebensmittel, die die Abwehrkräfte stärken? Die Mischung macht's, denn damit das Immunsystem top funktioniert, braucht es eine Vielzahl an Vitaminen und Mineralstoffen. Den besten Effekt hat deshalb ein abwechslungsreicher Speiseplan mit möglichst nährstoffreichen Lebensmitteln, also frischem und tiefgekühltem Obst und Gemüse, etwas Fleisch oder Fisch und gesunden Getreideprodukten. Und nicht vergessen: Viel Wasser trinken, denn nur feuchte Schleimhäute in Nase und Rachenraum können sich gegen Viren und Bakterien wehren.

Welche Lebensmittel helfen bei Verstopfung? Ein guter Helfer bei Verstopfung sind Ballaststoffe aus Vollkornbrot, anderen Vollkornprodukten wie Vollkornnudeln oder Vollkornreis sowie aus Obst (außer Bananen) und Gemüse. Sie lockern einerseits den Stuhl auf und machen ihn weicher, andererseits regen sie die natürlichen Darmbewegungen an, sodass der Stuhl schneller ausgeschieden wird. Eine Scheibe Vollkornbrot und eine Handvoll Gemüse oder Obst am Tag liefern Kleinkindern schon eine gute Portion Ballaststoffe. Joghurt, Dickmilch oder einige Trockenpflaumen regen ebenfalls die Verdauung an. Außerdem wichtig: ausreichend trinken.

Abb. 1.1

2 Besser einkaufen

Wer für die Familie einkauft, muss sich entscheiden zwischen Honig oder Rohzucker, zwischen Joghurt mit oder ohne Probiotikazusatz, zwischen Smoothie oder frischem Obst. Und sind Kefir, Sprossen und Keimlinge nicht besonders gesund – aber auch für kleine Kinder?

Noch mehr Einkaufstipps gibt es weiter hinten in diesem Buch im Lebensmittellexikon. Dort erfahren Sie auch, in welchen Lebensmitteln genau die Nährstoffe stecken, die Kleinkinder im Wachstum brauchen – und wie viel sie davon essen sollten, um optimal versorgt zu sein. Brauchen Kinder z.B. Folsäure im Salz, welche Eissorten dürfen sie mit gutem Gewissen schlecken und welche Ketchup- oder Kakaosorte ist die beste? Dazu gibt es viele Anregungen, wie man weniger Gesundes aufpeppt oder durch gesündere Alternativen ersetzen kann.

Können Smoothies frisches Obst ersetzen? Smoothies können nur gelegentlich frisches Obst ersetzen, da sie kein vollwertiger Ersatz sind und nicht mehr die ganze Vielfalt an Inhaltsstoffen drinsteckt. Im Vergleich zu Obst enthalten sie deutlich weniger Ballaststoffe und sekundäre Pflanzenstoffe. Je nach Rezept wird für Smoothies das Mus von Früchten mit Säften gemischt und zur Haltbarmachung erhitzt. Das mindert auch den Vitamingehalt, zumal die Schale nicht mitverarbeitet wird. Zwar werben die Hersteller damit, dass in einem einzigen Smoothie oft mehrere ganze Früchte stecken, aber genau da liegt auch das Problem: Smoothies