Weihnachten in Tohuwabohu - Tom Pauls - E-Book

Weihnachten in Tohuwabohu E-Book

Tom Pauls

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Beschreibung

Weihnachten in Tohuwabohu – mit Tom Pauls und Peter Ufer

Schauspieler Tom Pauls und Autor Peter Ufer erzählen heitere Geschichten aus der Weihnachtszeit. Dabei schonen sie weder Nikolaus noch Knecht Ruprecht, und auch die liebe Familie wird ins Adventschaos verwickelt: Wenn ein Bayer in Sachsen beschwipst im Schwibbogen landet, der Gänsebraten verloren geht, ältere Damen als Mietomas Heiligabend feiern müssen oder der Haushase durchdreht, ist die schöne Bescherung nicht mehr weit. Ergänzt werden die Erzählungen durch die Lieblingsgedichte der beiden Weihnachtsfreunde. Mit Texten von Wilhelm Busch, Joachim Ringelnatz, Hans Christian Andersen, Christian Morgenstern und Lene Voigt gelingt ein frohes Fest voller Überraschungen und Besinnlichkeit!

Heitere Geschichten und Gedichte zur schönsten Zeit des Jahres, mit neuen Texten von Tom Pauls und Peter Ufer – und ihren Lieblingsgedichten zum Fest, u. a. von Lene Voigt, Joachim Ringelnatz und Wilhelm Busch.



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Seitenzahl: 86

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Über das Buch

Fröhliche Weihachten garantiert

Schauspieler Tom Pauls und Autor Peter Ufer erzählen heitere Geschichten aus der Weihnachtszeit und verwickeln die liebe Familie ins Adventschaos: Wenn ein Bayer in Sachsen beschwipst vor der Tür steht, der Gänsebraten verloren geht, es beim Karpfenkochen international zugeht, ältere Damen als Mietomas Heiligabend feiern müssen oder der Haushase die Sterne vom Himmel holt, ist die schöne Bescherung nicht mehr weit. Ergänzt werden die amüsanten Erzählungen um ihre Lieblingsgedichte, und schon ist das weihnachtliche Tohuwabohu perfekt. 

Tom Pauls und Peter Ufer feiern Weihnachten, zusammen mit ihren Lieblingsautorinnen und -autoren: von Bernd-Lutz Lange bis Martin Luther, von Lene Voigt bis Wilhelm Busch.

Über die Autoren

Tom Pauls, geboren 1959 in Leipzig, Schauspieler und Kabarettist, gastiert regelmäßig auf großen Bühnen und in Konzerthäusern, drehte mehrere Spielfilme und ist regelmäßig im Fernsehen zu sehen. Am 11.11.2011 gründete er das Tom Pauls Theater in Pirna, spielt dort seine erfolgreichen Stücke und begrüßt, wann immer er kann, die Gäste persönlich.

Mehr zum Autor unter www.tom-pauls-theater.de 

Peter Ufer, geboren 1964 in Dresden, promovierter Journalist und Autor, schreibt u. a. für die »Sächsische Zeitung« und arbeitet für den MDR. Er ist Spezialist für sächsische Sprache und initiierte die jährliche Kür der »Sächsischen Wörter des Jahres«. Sein »Großer Gogelmosch« ist das exklusive Wörterbuch der Sachsen. Gemeinsam mit Tom Pauls betreibt er das Theater in Pirna.

Mehr zum Autor unter www.peterufer.de

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Tom Pauls, Peter Ufer

Weihnachten in Tohuwabohu

Übersicht

Cover

Titel

Inhaltsverzeichnis

Impressum

Inhaltsverzeichnis

Titelinformationen

Informationen zum Buch

Newsletter

Erster Advent

Tom Pauls: Der Amex-Gold-Baum

Bernd-Lutz Lange: Einmal im Jahr

Christian Morgenstern: Die zwei Wurzeln

Tom Pauls: Der falsche Stollen

Joachim Ringelnatz: Es schneit

Tom Pauls und Peter Ufer: Wir schenken uns nichts — Ein Haustürgespräch zwischen Herrn Masche und Frau Strumpf

Lene Voigt: Dr Abbel un de Nuß

Zweiter Advent

Christian Morgenstern: Winternacht

Tom Pauls: Tierische Sternstunde

Lene Voigt: Dr Schneemann

Hoffmann von Fallersleben: Vom Honigkuchenmann

Peter Ufer: Gegen bibbern hilft Muschebubu

Lene Voigt: Sächsisches Winter-Idyll

Kurt Tucholsky : Weihnachten

Peter Ufer: Weihnachten im Koffer

Peter Ufer: Das zweite Geschenk

Lene Voigt: Ein Kachelofen träumt

Mario Süßenguth: Ilse Bähnert quarkt rein

Lene Voigt: An ä Gachelofen

Theodor Fontane: Alles still!

Joseph von Eichendorff: Weihnachten

Dritter Advent

Lene Voigt: Ä Schwärgebriefter

Tom Pauls: Tradition mit veganem Gänsebraten

Joachim Ringelnatz: Einsiedlers Heiliger Abend

Heinrich Heine: Die heil’gen drei Könige

Peter Ufer: Der schöne Baum des Nubbers

Lene Voigt: Oba vergoldet Nisse

Peter Ufer: Im Notfall ein Hirn

Christian Morgenstern: Morgensonne im Winter

Wilhelm Busch: Die Meise

Peter Ufer: Kesselkratz und Meerschweinbraten

Rainer Maria Rilke: Advent

Vierter Advent

August Heinrich Hoffmann von Fallersleben: Der Traum

Joseph von Eichendorff: Wünschelrute

Tom Pauls: Der duftende Schmorkohl

Lene Voigt: Bratäbbel

Peter Ufer: Die Angelrute des Herrn

Peter Ufer : Der Weihnachtsmannhase

Peter Ufer: Weihnachten in Tohuwabohu

Rainer Maria Rilke : Es gibt so wunderweiße Nächte

Peter Ufer: Wunschzettel für alle

Bescherung

Martin Luther: Ein Lobgesang von der Geburt unsers Jesu Christi

Peter Ufer: Der Heilige Abend der vergessenen Frauen

Lene Voigt: In dn Dee barr Drebbchen Rum

Tom Pauls: Karpfen blau

Joachim Ringelnatz: Zu einem Geschenk

Peter Ufer: Tantes Weihnachten

Tom Pauls und Peter Ufer: Der Advents-Abreißkalender — Ein Haustürgespräch zwischen Herrn Masche und Frau Strumpf

Joseph von Eichendorff: Winternacht

Textnachweis

Impressum

Erster Advent

Tom Pauls

Der Amex-Gold-Baum

Anfang der 1990er Jahre bekam ich vier Wochen vor Heiligabend ein überraschendes Angebot: »Bestellen Sie sich jetzt exklusiv einen Weihnachtsbaum direkt zu sich nach Hause.« Diese Aufforderung erhielt ich nicht etwa vom Forstamt oder von der Baumschule, sondern von dem Anbieter meiner nagelneuen Kreditkarte.

Erst wenige Monate vorher hatte mich eine Bankangestellte mit einer »AMEX-Gold-Card« ausgestattet. Ich nahm sie an und vermutete, die Karte wäre dazu da, Waren zu bezahlen oder Geld abzuheben. Niemals ahnte ich, dass eine amerikanische Bank auch Weihnachtsbäume im Angebot haben könnte. Da wir zu Hause traditionell am 23. Dezember die Tanne aufstellen und schmücken, schien die Offerte des Bankhauses ein glücklicher Zufall. Ich bestellte den exklusiven Amex-Gold-Baum.

Immerhin brauchte ich so nicht in den Wald, um mir mein persönliches Prachtexemplar zu sägen. Im Vorjahr hatte ich noch mit meiner Frau zwischen unzähligen Bäumen gestanden. Wir begaben uns auf die Suche nach unserem schönsten Gewächs. Schon nach wenigen Metern sah ich eine großartige Rotfichte, zeigte die meiner Frau, und sie sagte: »Wollen wir eine Rotfichte?« Ich wusste sofort, dass wir keine Rotfichte wollten. Ganz in der Nähe stand eine Nordmanntanne, kräftig und ausladend. Ich zeigte auf dieses gut gewachsene Stück. Meine Frau sagte: »Ganz schön groß. Wollen wir so eine große Nordmanntanne?« Wir wollten auf keinen Fall so eine große Nordmanntanne. Meine Frau zeigte mir nach einer halben Stunde vergeblichen Suchens eine Nordmanntanne: nicht zu groß, nicht zu klein, rundum gleichmäßig gewachsen. »Wollen wir die?«, fragte sie. »Ja, die wollen wir«, sagte ich. Ich ergänzte, dass es sich bei dem von ihr gefundenen Baum um das Musterstück einer Nordmanntanne handle. Ich begann am Stamm zu sägen, schwitzte, sägte, schwitzte, fluchte, weil die Säge nicht so wollte, wie ich wollte. Ich fluchte, schwitzte, sägte. Da krachte der Baum plötzlich um und wäre mir fast auf den Kopf gefallen. Wir schleppten ihn zur Kasse. Dort wurde er durch einen Trichter gezogen, legte die Äste an, bekam ein Netz übergezogen. Ich bugsierte das gute Stück, erneut schwitzend, in den Kofferraum des Autos.

All diese Mühen sollten mir in diesem Jahr erspart bleiben, denn die Amerikaner würden mir die perfekte Tanne direkt in mein Dresdner Heim bringen. Es herrschte große Vorfreude. Nach der schriftlichen Bestellung erhielt ich die Zusage, dass mir für 95 Deutsche Mark und 90 Pfennig plus Versand pünktlich ein 2 Meter 30 hoher Baum geliefert werde. Ich erschrak sowohl über die Höhe des Preises als auch über die Höhe des angekündigten Baumes. Doch bestellt war bestellt, eine Stornierung nicht möglich. Eine Woche nach der Bestellung fragte meine Frau, wann denn der amerikanische Baum kommen würde. »Der kommt pünktlich, haben die versprochen«, antwortete ich. »Es dauert bestimmt noch etwas, bis das gute Stück aus Kalifornien zu uns gelangt.«

Der Baum ließ auf sich warten. Als er am 22. Dezember immer noch nicht geliefert war, fragte meine Frau, ob ich die Bestellung auch wirklich richtig aufgegeben habe. Ich sah noch einmal nach, fand das Formular, das bestätigte, dass der Amex-Gold-Baum pünktlich angeliefert werde. Überall in der Nachbarschaft sah ich herrliche Weihnachtsbäume in den Stuben glänzen. Wir befanden uns noch im Stadium der Vorfreude.

Am Morgen des 24. Dezember klingelte es 10 Uhr 30 an der Haustür. Ich sah aus dem Fenster, auf der Straße parkte ein Lieferwagen mit dicken länglichen Rollen auf der Ladefläche. Ich lief raus. Vor der Tür stand ein Mann und sagte: »Frohes Fest! Hier ist Ihre Amex-Bestellung.« Ich fragte den Lieferanten: »Und Sie kommen jetzt mit dem Baum direkt aus Kalifornien?« Der Lieferant schüttelte den Kopf und sagte: »Nee, die Dinger komm, gloobe ich, aus Dänemark. Kann ooch sein, die sin ausm Erzgebirge. Keene Ahnung.« Dann übergab er mir eine in schwarze Folie gewickelte riesige Rolle. Ich schleppte die Riesenrolle ins Wohnzimmer, zerrte an der Folie. Es rieselten grüne Nadeln auf den Fußboden.

»Ah, der Baum ist da. Pünktlich!«, sagte meine Frau und holte den Weihnachtsbaumschmuck aus dem Schrank. Ich eilte auf den Boden, fand zum Glück schnell den Baumständer, bugsierte ihn in die Küche, füllte ihn mit Wasser, lief damit ins Wohnzimmer, steckte den untersten Teil des Stammes hinein. Der Baum stand einigermaßen gerade da. Wir hatten nicht die Zeit, ihn weiter zu bewundern, sondern schmückten ihn mit Engelshaar, bunten Kugeln aller Größen, setzten auf die Spitze eine karierte Schleife. An die Zweige hängten wir zarte Figuren, eine stickende Oma aus Blech, eine kleine Tänzerin aus Holz, eine saure Spreewaldgurke aus Lauschaer Glas. Zum Schluss setzte ich in die auf den Zweigen angebrachten Halterungen Wachskerzen. Ich zündete sie an. Pünktlich zur Bescherung leuchtete der Baum wundervoll. Nur unter den Zweigen lag allerhand grünes Kleinzeug.

Mein Sohn bekam zum Heiligen Abend ein Dreirad geschenkt. Kurz nachdem ich am Morgen des 25. Dezember aufgestanden war, kreiste er mit seinem neuen Gefährt gefährlich nah um den Amex-Gold-Baum. Ich wünschte dem rollenden Nachwuchs einen guten Tag. In dem Augenblick krachte er mit seinem Gefährt in die vordersten Zweige unseres teuren Weihnachtsbaumes. Von oben rieselten leise Tausende kleine Teilchen wie Stecknadeln auf mein Kind, sein Dreirad und den Fußboden. Pünktlich um 11 Uhr 20 stand das Exemplar, befreit von allem Grün, im Wohnzimmer. Ich begann, ausgerüstet mit Besen und Schaufel, die Restbestände des Baumes kiloweise vom Boden aufzukehren.

Als ich am 27. Dezember zur Probe ins Theater kam, besprachen die Kollegen das frohe Fest. Ich fragte sie: »Und wie war bei euch Weihnachten?« Sie sagten wie aus einem Mund: »Tadellos!« Einer der Kollegen fragte mich: »Und wie wars bei dir?« Ich antwortete: »Nadellos!«

Bernd-Lutz Lange

Einmal im Jahr

1993 war ich mit meinem Kollegen Gunter Böhnke und unserem Pianisten Rainer Vothel auf Einladung des Goethe-Institutes in den USA. Wir spielten Kabarett in Saint Louis, Dallas, Houston und hatten drei Vorstellungen in Los Angeles.

Dort haben meine Frau Stefanie und ich gute Freunde; nach unserer Tournee luden uns die aus Leipzig stammenden Margot und Henry Bamberger ein, mit ihnen San Francisco zu besuchen. Wir bestiegen den Jaguar von Henry, und er düste über den Highway Number One mit einer Zwischenstation im herrlichen Küstenort Monterey in die kalifornische Metropole. Wir bummelten durch San Francisco in der Vorweihnachtszeit und kauften für unseren Tannenbaum in Leipzig ein kleines rotes hölzernes Cablecar. Als Linien sind darauf vermerkt: POWELL AND MARKET und HYDE AND BEACH