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Es war März 1455, der dreizehnjährige Krieg, auch preußischer Städtekrieg genannt, ging bereits in das zweite Jahr. Der Krieg zwischen verschiedener preußischen Hansestädten als Preußischer Bund, und dem Deutschordensland des Deutschen Ordens führte sogar zur Teilung Preußens. Polen stellte sich auf die Seite des Bundes und verlor mit seinem großen Heer am 18.09.1454 die Schlacht bei Konitz. Daraufhin kehrten einige Städte dem Bund den Rücken und schlossen sich wieder dem Deutschen Orden an. Die Heere wurden auf beiden Seiten mit den übelsten Söldnern aufgefüllt, die nur noch einen Vernichtungskrieg um feste Plätze in der Führungsrolle ausübten. Das Herzogtum Pommern stand als Puffer zwischen den Fronten und entschied sich letztlich zu einem Bündnis mit dem Königreich Polen, um einen Teil des Grenzbereiches sicherer zu wähnen. Der Trugschluss bedeutete, dass alle Parteien, einschließlich Polen, hauptsächlich hinter der weiterentwickelten Armbrustkanone und den Erneuerungen der kleinen Schiffsflotte her waren. Für Pommern bedeutete dies ein ganz besonderer Drahtseilakt auf hohem diplomatischem Niveau.
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Veröffentlichungsjahr: 2015
Caspar de Fries
Buchautor und Schriftsteller
Zitat: Wer zuletzt kommt, den bestraft das Leben
Texte : Caspar de Fries
Bildmaterialien: Caspar de Fries
Alle Rechte vorbehalten
Tag der Veröffentlichung: 10.11.2012
Der Inhalt dieses Buches sowie die Namen der Darsteller sind frei erfunden. Etwaige Gleichheiten und Übereinstimmungen wären rein zufällig.
Es war März 1455, der dreizehnjährige Krieg, auch preußischer Städtekrieg genannt, ging bereits in das zweite Jahr. Der Krieg zwischen verschiedener preußischen Hansestädten als Preußischer Bund, und dem Deutschordensland des Deutschen Ordens führte sogar zur Teilung Preußens. Polen stellte sich auf die Seite des Bundes und verlor mit seinem großen Heer am 18.09.1454 die Schlacht bei Konitz. Daraufhin kehrten einige Städte dem Bund den Rücken und schlossen sich wieder dem Deutschen Orden an. Die Heere wurden auf beiden Seiten mit den übelsten Söldnern aufgefüllt, die nur noch einen Vernichtungskrieg um feste Plätze in der Führungsrolle ausübten. Das Herzogtum Pommern stand als Puffer zwischen den Fronten und entschied sich letztlich zu einem Bündnis mit dem Königreich Polen, um einen Teil des Grenzbereiches sicherer zu wähnen. Der Trugschluss bedeutete, dass alle Parteien, einschließlich Polen, hauptsächlich hinter der weiterentwickelten Armbrustkanone und den Erneuerungen der kleinen Schiffsflotte her waren. Für Pommern bedeutete dies ein ganz besonderer Drahtseilakt auf hohem diplomatischem Niveau.
Ende Februar legte das Wetter eine sanfte Pause ein, mit einem strahlend blauem Himmel und viel Sonnenschein. Eine wunderschöne, einladende Winterlandschaft zeigte dem Betrachter die natürliche Wildheit des Farmlandes in Pommern von Kasper von Greifenberg und seinem Freund Konrad von der Furt, der diese schönen Tage nutzte um seine zukünftige Frau Hela aus den Niederlanden zu ehelichen. Der Anbau zum Farmhaus wurde gerade noch vor dem Winter fertig und konnte von dem Paar eingerichtet werden. In der Kirche von Greifenberg fand die Trauung mit einer anschließenden, zünftigen Fuhrmannshochzeit statt, wo alle Fuhrleute ihrem langjährigem Freund und Wegbegleiter über viele Furchen von Westeuropa einen freudigen Empfang bereiteten. Selbst der Herzog und die Herzogin aus Rügenwalde ließen es sich nicht nehmen, an diesem Ereignis teil zu nehmen.
Nach diesen Feierlichkeiten schlug das Wetter um, die Temperaturen sanken, es wurde bitterkalt und schneite, dazu gesellte sich ein Orkan mit einer Sturmflut an den Küstenbereichen der Ostsee. Der Schnee türmte sich vor den Farmgebäuden bald mehrere Meter hoch, der Sturm heulte und zerrte an Dächern und Wänden. Viele Bäume in den Wäldern konnten dem Druck nicht mehr standhalten und knickten um. Die Sturmflut an der pommerschen Küste verursachte bei vielen kleinen Küstenortschaften Land unter, Dämme brachen und sorgten für Tod und Verwüstung. Eine Kriegsflotte der englischen Kriegsmarine geriet in Seenot. Von den acht Schiffen sanken drei, die restlichen mussten den gewaltigen Sturm abreiten.
Einige Tage später ließ das eisige Wetter nach, der Orkan schwächte zu einem lauen Lüftchen, die Temperaturen stiegen, der Schnee schmolz langsam ab. Kasper, Konrad und die Farmarbeiter schaufelten die wichtigsten Hofstellen bis in die Einfahrt frei, als ein Bote aus Rügenwalde kam, und eine Nachricht aushändigte. Die Nachricht stammte vom pommerschen Kanzler. Kasper und Konrad setzten sich an den Tisch in der Nähe des Kamins: „Sehr geehrte Herren, die schwere Sturmflut der letzten Tage verschonte nicht unsere Küste zur Ostsee, es gab einige Opfer zu beklagen. Wir mussten ein größeres Aufräumkommando beauftragen, den vielen betroffenen Familien beim Aufräumen und Instandsetzen ihrer Häuser helfen. Aber das ist nicht der Grund meiner Benachrichtigung, sondern nicht weit von Rügenwalde geriet ein englischer Schiffsverband der englischen königlichen Kriegsmarine in Seenot. Es gingen drei Schiffe unter. Ein Schiff, bestückt mit mehreren Kanonen, spülte das Meer auf den Strand. Ich bitte Euch mit einer Bergungsmannschaft die Reste dieses Schiffes für unsere eventuellen Zwecke zu bergen. Vielleicht erhalten wir wertvolle Hinweise über den Zweck der Unternehmungen, und die Beschaffenheit dieses noch recht neuen Typs von Schiff. Gez. Kanzler des Herzogtums Pommern.“
Kasper und Konrad schauten sich an. „Da scheint wohl richtig was los gewesen zu sein. Wenn der Kanzler uns benachrichtigt, weil ein Wrack auf dem Strand liegt, müssen schon bestimmte geheime Berichte an sein Ohr gekommen sein. Ich glaube, wir nehmen Daniel, den Schmied Johann und 20 Mann mit, außerdem drei Fuhrmannswagen mit Kufen.“
Die Fuhrmannswagen mit den Männern und entsprechendem Werkzeug fuhren am nächsten Morgen nach Rügenwalde. Am späten Nachmittag sichteten sie das auf dem Strand liegende Wrack eines der neusten Kriegsschiffe der englischen Kriegsmarine. Daniel zeigte auf verschiedene markante Punkte, die das teilweise freigelegte Gerippe des Schiffrumpfes freigab. „Das war ein sehr schnelles und schnittiges Schiff, noch nicht sehr lange im Dienst, man sieht es an den wenigen Ablagerungen unter der Wasserlinie. Bestückt mit 30 Kanonen, Geschützpforten, die aufklappen, sobald die Kanone auf dem Schlitten nach vorne gerutscht wird. Johann, schaue dir mal das Kanonenrohr an, es ist spiralförmig gedreht. Hier liegen Kanonenkugeln aus Eisen, die sind innen hohl und haben einen eigenen Zünder. Kasper, wenn die so etwas schon gehabt hätten, als wir nach Bordeaux unterwegs waren, wäre der Grund des Atlantiks unser Zuhause geworden. Gar nicht aus zu denken.“ „Die Kanonen sind viel leichter, als die sonst üblichen. Auf den Schlitten sind sie viel schneller ins Ziel zu richten, als die schweren Dinger, die wir kennen. Wenn die Engländer erfahren, dass eines ihrer Schiffe hier auf dem Strand liegt, werden sie uns einen Besuch abstatten, und uns gewaltigen Ärger bereiten. Johann, schaffst du es mit deinen Leuten noch in der Nacht mit dem Abbau zu beginnen? Wir sorgen hier für Licht und Sichtschutz zur See.“ Johann nickte und begann sofort mit dem Ausladen der Werkzeuge und dem Aufstellen des mobilen Krans, den sie außen am Fuhrmannswagen befestigten. Kasper, Daniel, Konrad und ein paar Männer befestigten die großen Schiffsplanen als Sichtschutzwand zur Seeseite, außerdem hielten sie entsprechende Fackeln parat, die an den einzelnen Arbeitsplätzen für Licht sorgen sollten. Kasper und Daniel durchsuchten das restliche Schiff mit einer Fackel und fanden im Kartenhaus und Ruderhaus je eine Leiche. Sie ließen mit zwei Mann die Toten herausholen und im Strand vergraben. In der Kapitänskajüte fand Kasper die Aufzeichnungen des Schiffsführers und einen versiegelten Umschlag mit Befehlen der königlichen Admiralität. Alle Papiere steckte Kasper ein. Johann zeigte Kasper zwei Besonderheiten. „Das hier sieht wie eine Kettenkugel aus. Sie ist so zusammengerollt und fliegt erst im Flug auseinander. Und das hier, kann ich mir nur erklären, dass diese zwei Kugeln durch eine Eisenstange verbunden werden, um noch größere Löcher zu reißen.“ „Meine Güte, womit beschäftigen die Engländer sich denn, das sind Mordinstrumente der allerhöchsten Güte. Hoffentlich haben wir damit mal nichts zu tun.“
Die Männer arbeiteten die ganze Nacht durch, montierten alle Geschütze und Schlitten ab und verluden sie auf den Fuhrmannswagen. Das Schiffsgerippe ließen sie durch zehn der Männer zerlegen und auf einen der Wagen abtransportieren. Kasper wollte keine weiteren Spuren hinterlassen, damit die Engländer nicht wussten, dass sie über die neue Kanonentechnik Bescheid wussten. Mit den beladenen Fuhrmannswagen fuhren sie nach Greifenberg zurück, um die Kanonen und die Schlitten in der Schmiede von Johann zu lagern. Den Rest des Schiffes, das gesamte zerlegte Gerippe, erhielt die neue Werft von Greifenberg, um sich diesen Schiffstyp genauer an zu sehen.
Konrad, Kasper, Barbara und Hela saßen im Farmhaus an ihrem Kaminplatz und besprachen die Neuigkeiten über das englische Kriegsschiff. „Kasper, diese Kanonen sind eine Sensation. Könnte man die nachbauen?“ „Ich denke schon, aber das muss Johann entscheiden. Wenn er diese Metallzusammensetzung hinkriegt, vielleicht, und ob er dieses gedrehte Rohr in der Art nachmachen kann? Ich weiß es nicht, Aber ich glaube, dass er im Moment mit Johann dem Schreiner zusammensitzt. Wenn die beiden was austüfteln, hören sie nicht eher auf, bis sie die Lösung gefunden haben.“ „Wann wird nur dieses stetige Aufrüsten der Waffen aufhören?“ fragte Hela. „Wahrscheinlich nie“, meinte Konrad und stopfte sich seine Pfeife, „nur mit dem Unterschied, wir wollen uns und unser Land schützen und entwickeln gewisse Verteidigungswaffen. Anderen Parteien ist das egal, Verteidigung ist für die eine Art Angriff, da kennen sie keinen Unterschied.“ „Auf unseren Handelsfahrten und den Siedlungstrecks war es ein reiner Selbsterhaltungstrieb. Wir haben da erst einmal feststellen müssen, wie gierig verschiedene Herrschende auf mehr Macht, Ruhm und Ehre waren. Das Leid des gemeinen Volkes interessierte sie kein bisschen. Dazu die neue Geflogenheit Söldner zu bezahlen, besser gesagt bezahlte Mörder an zu heuern, die mit einem klaren Mordauftrag viel Geld verdienten.“ „Wie halten wir uns in Zukunft aus allen Streitigkeiten heraus?“ „Gar nicht, wir stecken mitten drin. Nur mit einer gewissen Strategie auf diplomatischem Parkett und dem Versuch, die Parteien gegen einander aus zu spielen, gelingt es, viel Leben zu schützen.“ „Wie lange geht das gut?“ „Hoffentlich lange, denn unsere Gegner lernen genau so dazu, wie wir.“ „Was geschieht nun in näherer Zukunft?“ „Unser Land muss sich weiterentwickeln. Das geht nur, wenn wir auch bereit sind, spezielle Handelreisen zu unternehmen, um nicht wirtschaftlich auf der Stelle zu treten. Zurzeit werden viele unserer Handelspartner in bestimmte Konflikte verstrickt, dadurch schränken sie ihre Handelsaktivitäten ein. Das wiederum ist nicht gut für unsere Wirtschaft. Wir suchen uns neue Handelspartner, versuchen spezielle Handwerker aus anderen Ländern zu uns zu holen und fahren unsere Kriegsspielzeuge außer Landes, sodass wir die Kriegsparteien zwingen, ihre Kapazitäten hier ab zu ziehen. Dadurch schützen wir Pommern.“ „Von dieser Seite habe ich das noch nie gesehen“, meinte Konrad, „du meinst, wenn eine neue Handelsreise ansteht, ziehen auch die gierigen Machthaber ihre Schergen von hier ab, und diese Truppen stehen dann nicht an Pommerns Grenzen.“ „Wenn wir unsere Planung abgeschlossen haben, und der Zeitplan feststeht, wann unsere Reise beginnt, schlagen wir dem Herzog vor, ein Abschiedsfest in Rügenwalde zu veranstalten. Es werden viele Handelspartner eingeladen. Wir erzählen ihnen, was wir vor haben, und vieles mehr. Nur schicken wir deren Häscher in eine ganz andere Richtung. So erlangen wir einen gewissen Vorsprung.“ „Das trägst du doch schon länger mit dir herum, oder?“ grinste Konrad. „Du willst alle an der Nase herumführen? Das finde ich gut, ha, ha, ha.“ Barbara lachte, „ich stelle mir gerade die blöden Gesichter vor.“ „Und du meinst, sie glauben dir diese Geschichte?“ fragte Hela recht amüsiert. „Warum nicht, wir werden schon im Vorfeld, während der Planungsphase, eine ganz andere Richtung nennen, sodass auch unsere Seeleute in den Kneipen viel zu erzählen haben. Wohin es geht, wissen dann nur ganz wenige Leute, “ Hela schüttelte den Kopf, und konnte es kaum fassen. „ Leider ist dies kein Spiel. Wir alle hätten es auch lieber schön geordnet.“
Kasper und Konrad suchten die Werft von Greifenberg auf, um sich über den Fortschritt der in Auftrag gegebenen Büsen zu informieren. Pierre, der hünenhafte Franzose aus Bordeaux, zeigte ihnen die neuen Schiffe, die bis auf wenige Handgriffe fertig waren. Kasper war von der sauberen Handwerksarbeit sehr begeistert. „Sag mal Pierre, wir hatten das Gerippe des englischen Kriegsschiffes hier bei euch abgeladen. Hast du da schon einmal ein Blick drauf geworfen?“ „Klar, habe ich, solche Schiffe wurden bei uns in der Werft unter Geheimhaltung gebaut. Das sind sehr schnelle und schnittige Schiffe, haben aber einen Nachteil, wenn sie den Wind abreiten wollten, und eine enge Halse fuhren, neigten die Schiffe sich sehr auf die Seite und drohten um zu kippen. Sie sind einfach nicht breit genug. Mit den Büsen seid ihr ihnen seemännisch überlegen. Allerdings hatten diese Schiffe eine sehr starke Bewaffnung mit 30 speziellen Kanonen. Leichte Sechspfünder, mit Eisenkugeln, die selbst einen eigenen Sprengsatz mit Lunte besaßen. Unser Schmied musste diese Dinger herstellen.“ „Euer Schmied hat auch die Kanonen hergestellt?“ „Ja, im Auftrag der Engländer.“ „Hey, Jule, komm doch mal her.“ Jule schlurfte heran, ein riesiger schwarzhaariger Mann mit riesigen Händen, wie Schaufeln. „Jule, du musstest damals für die Engländer die Kanonen und die Kugeln herstellen. Erzähle mal, wie ihr das gemacht habt.“ „Wir bekamen das Eisen in kleinen Stücken geliefert, damit wir die Zusammensetzung des Eisens nicht weitersagen konnten. Aber ich kenne mich da aus, denn ich habe einen großen Beutel mit der Zusammensetzung mitgebracht, so zu sagen als kleines Andenken.“ „Sag mal, diese Kanonen sind im Lauf gedreht, weißt du wie das gemacht wurde?“ Klar, ganz einfach. Die Kanonen wurden in einem Stück gegossen. Vor dem Ausglühen behandelten wir sie von innen mit einem Werkzeug, sah aus, wie ein großer Bohrer. Durch diese Spiralen drehte sich die Kugel und schlug genauer ins Ziel, sie drehte nicht so viel ab.“ „Kennst du Johann den Schmied? Er hat eine Schmiede in der Stadt. Es wäre gut, wenn ihr euch beide bekannt macht, denn wir haben von diesem Schiffswrack die dreißig Kanonen geborgen, sie liegen bei Johann in der Schmiede. Wir wollen sie nachbauen und weiterentwickeln.“ Pierre und Jule grinsten. „Na, dann können wir uns mal auf unsere Art bei den Engländern bedanken. Wie den letzten Dreck haben sie uns behandelt,“ meinte Jule und ging zu seiner angefangenen Arbeit zurück.
„Sag mal Pierre, wie viel von diesen Kanonen könnten wir auf einer Büse unterbringen?“ „Wir müssen aufpassen, dass die Kanonen die Schiffe nicht zu schwerlastig machen. Ich würde mal sagen, auf jeder Seite zwei Kanonen.“ „Weißt du, wie weit diese Kanonen schießen?“ „Ja, etwa 500 – 600 Meter, das Besondere an diesen Kanonen ist, sie werden nicht von vorne geladen, sondern im hinteren Teil des Geschützes. Man nennt sie auch Hinterladergeschütz. Mit Hilfe einer Treibladung werden die Kugeln abgeschossen. Der Vorteil, die Ladungen befinden sich in Kartuschen aus Metall, die nach Gebrauch mit Schiesspulver wieder gefüllt werden können. Die abgeschossene Kugel hat noch eine eigene Sprengladung. Die Lunte entzündet sich durch die Kartusche.“ „Woher weißt du diese ganzen Details?“ „ Jule und ich mussten die neusten Schussversuche machen. Wenn uns was passiert wäre, waren es wenigstens keine Engländer. Einige unserer Freunde kamen dabei ums Leben. Der Vorteil dieser Hinterlader ist das wesentlich schnellere Nachladen der Kartuschen und der Kugel als bei einem Vorderlader, wo das Rohr immer wieder ausgewischt werden musste.“
Kasper und Konrad hatten genug von dieser Technik erfahren, jetzt mussten diese Dinge noch in die Tat umgesetzt werden. Sie machten sich auf den Weg zu Johann in die Schmiede und trafen beide Johanns an, wie sie sich mit verschiedenen Zeichnungen beschäftigten. Kasper erzählte von dem gerade geführten Gespräch mit Pierre und Jule. „Sag mal Kasper, wenn Jule so einen Beutel dieser Eisenzusammensetzung besitzt, werden wir das hinkriegen. Denn gerade die Dichte des Eisens ist ausschlaggebend für die Haltbarkeit dieser Kanone im Einsatz. Unter normalen Umständen fliegen dir sonst alle Teile nur so um die Ohren. Nächste Woche werden wir dir einen Prototyp unserer Version vorführen.“