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Der Gedankenaustausch mit dem Kunsthistoriker und Pastor a.D. Dr. Diederichs-Gottschalk verbindet auf rund 90 Seiten Engagement mit Neugier, mit Liebe an der sprachlichen Formulierung und mit profundem Wissen. Gottschalk ist im wahren Sinn des Wortes ein Schalk, ein Querdenker, ein Belesener, ein Ungewöhnlicher! Seine kunsthistorische Passion gilt Schriftbildern in Kirchen und der durchaus spannenden Geschichte einer der schönsten Arp-Schnitger-Orgeln in der zauberhaften Dorfkirche des norddeutschen Ortes Cappel.
Im Rückbezug stellt der Kunsthistoriker Fragen an den Medienkünstler Weisser. Hier geht es um das, was Kunst als Beruf und Berufung sein kann, und um das, was Kunst als Methode die Welt zu erforschen leisten kann.
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Veröffentlichungsjahr: 2017
Michael Weisser
im Dialog mit
Dr. Dietrich Diederichs-Gottschalk
Kunsthistoriker und Pfarrer a.D.
über
Kreativität, Innovation und Motivation
in wissenschaftlicher Forschung und intermedialer Kunst.
Künstlerisch-kreatives Denken als Blick über den Tellerrand.
*
Always the beautiful answer /
who asks the more beautiful question?
(Edward Estlin Cummings)
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Das-Cappel-Experiment
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© Michael Weisser 2017
Das Interview mit dem Kunsthistoriker und Pastor a.D. Dr. Diederichs-Gottschalk verbindet Engagement mit Neugier, mit Liebe an der Formulierung und mit profundem Wissen. Gottschalk ist im wahren Sinn des Wortes ein Schalk, ein Querdenker, ein Belesener, ein Ungewöhnlicher! Seine kunsthistorische Passion gilt Schriftbildern in Kirchen und der durchaus spannenden Geschichte einer der schönsten Arp-Schnitger-Orgeln in der zauberhaften Dorfkirche des norddeutschen Ortes Cappel.
Im Rückbezug stellt der Kunsthistoriker Fragen an den Medienkünstler Weisser. Hier geht es um das, was Kunst als Beruf und Berufung sein kann und um das, was Kunst als Methode die Welt zu erforschen leisten kann.
Beide Gesprächspartner beziehen sich auf die Umsetzung wissenschaftlicher Forschungsergebnisse am Beispiel der Arp-Schnitger-Orgel in Cappel in eine zeitgenössische, intermedial vernetzte Kunstform.
„Denn das, was die Kunstwerke unterscheidet von allen anderen Dingen, ist der Umstand, dass sie nur gleichsam zukünftige Dinge sind, Dinge, deren Zeit noch nicht gekommen ist.“
Rainer Maria Rilke - Kunstwerke, 1903
Inwieweit ist künstlerisch-kreatives Denken in der Lage „ein abgeklärtes Einschlafen im bekannten Wissen“ (DiGo) zu überwinden und Ergebnisse von wissenschaftlicher Forschung auf zeitgenössische, inspirierende und intermediale Weise zu vermitteln? Um die Antwort auf diese Frage geht es!
Wissenschaft und Kunst sind zwei Methoden einer Erforschung und Gestaltung der Welt. Beide Methoden basieren in unterschiedlicher Gewichtung auf dem Interesse Neues zu er/finden, auszuwählen, zu beschreiben, zu klassifizieren, zu bewerten, zu gestalten, zu diskutieren, empfinden, zu archivieren und weiterzugeben.
Wissenschaft und Kunst haben verschiedene Verfahren und Instrumente entwickelt um wirksam zu werden. Beide Methoden zur Erforschung der Welt und den sie bestimmenden Kräften basieren auf der menschlichen Neugierde und Antworten zu finden auf die elementaren Fragen: Warum? Wie? Wer? Wann? Wo?
Wissenschaftler und Künstler sind in vergleichbarer Weise getrieben durch Sehnsuchts-Kräfte wie Neugier, Austausch und Bestätigung. Diese menschlichen Grundqualitäten werden in der Kindheit angelegt, in der Jugend ausgeprägt und im Verlauf des Lebens weiter entwickelt.
Insoweit kann man den Forschungsdrang, die Forschungsthemen und den generellen Gestaltungswillen nicht von der Konstitution des suchenden Menschen ablösen und damit vermeintlich objektivieren.
„Das Cappel-Experiment“ will exemplarisch der Frage nachgehen, wie es zu wissenschaftlicher und künstlerischer Neugierde, Kreativität und Ausdauer kommt, wie ein Thema gefunden wird und auf welche Weise dieses Thema in lebendiges Wissen eindringen, archivarisch bewahrt und auf ansprechende Weise weiter vermittelt werden kann.
Fragen von Michael Weisser
an Dr. Dietrich Diederichs-Gottschalk
Bremen, den 8. August 2016ff
Lieber Herr Dr. Diederichs-Gottschalk – ich recherchiere für ein Buchprojekt zum Thema künstlerisch-kreatives, non-lineares, assoziatives Denken. Mit individuell abgestimmten Fragen richte ich mich ans Persönlichkeiten aus den Bereichen Kunst, Kultur, Wissenschaft, Wirtschaft und Politik und versuche durch einen eMail-Austausch zu ergründen aufgrund welcher Konstitution und Lebenserfahrungen sich ein besonders ausgeprägtes kreatives Denken entwickelt. Meine zweite Frage gilt besonders den Hintergründen für die Motivation, nach der sich so ein Denken in Handlung umsetzt.
Mit welchen Worten würden Sie sich gegenüber jemandem beschreiben, der nichts über Sie weiß? Was macht Ihrer Meinung nach Ihre Persönlichkeit aus? 1) 2)
DiGo: Über sich selber etwas zu sagen, ist nicht so ganz einfach, und meistens klingt das ziemlich schräg. Also: Ich liebe die Kunst und das klare Wort. Ich brauche die Freiheit des Evangeliums wie die Luft zum Atmen, und ich kann mir ein Leben ohne die urgewaltige See nicht vorstellen. Ich liebe meine Frau und unser Leben hinter dem Deich. Endlich habe ich Zeit, Zeit zu haben. Ein Leben ohne Literatur, ohne Bücher, Kultur und Forschung ist für mich kaum vorstellbar.