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Nicht stillen: öffentlich ein Tabu-Thema. Doch aus welchen Gründen auch immer es mit dem Stillen nicht klappt oder sich Frauen dagegen entscheiden, sie haben ein Recht auf Unterstützung und Informationen. Hier erfahren sie alles zum Thema Säuglingsernährung ohne Stillen und alternative Wege zur tiefen Mutter-Kind-Bindung. Praktisch, lebensnah und vorurteilsfrei.
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Seitenzahl: 188
Veröffentlichungsjahr: 2013
Regina Masaracchia
»Wie, du stillst nicht?«
Das Praxisbuch für Mütter, die nicht stillen wollen oder können
Kösel
Wichtiger Hinweis:
Alle Behandlungsvorschläge, Hinweise und Ratschläge in diesem Buch sind von der Autorin sorgfältig geprüft worden. Sie ersetzen jedoch keine ärztliche Abklärung. Im Zweifelsfall, bei akuten Schmerzen, Vorerkrankungen oder bestehenden Erkrankungen muss für eine konkrete Diagnose und entsprechende Behandlung stets ein Arzt aufgesucht werden. Behandlungen geschehen in eigener Verantwortung. Eine Haftung vonseiten der Autorin oder des Verlags wird hiermit ausdrücklich ausgeschlossen.
Copyright ©2012 Kösel-Verlag, München,
in der Verlagsgruppe Random House GmbH
Umschlag: Weiss Werkstatt, München
Umschlagmotiv: ©Jamie Grill/Tetra Images/Corbis
Redaktion: Annerose Sieck, Neumünster
eISBN 978-3-641-06173-9
www.koesel.de
Inhalt
Vorwort
»Wie, du stillst nicht?«
Sehen, fühlen, riechen, hören, schmecken
Von Über- und Rabenmüttern
Appell an die Müttersolidarität
Die Entscheidung: Brust oder Flasche?
Frauen machen es sich nicht leicht
Kein schlechtes Gewissen
Abstillen - aber wie?
Anschaffungsliste für Nicht-Stillende
Mutterleibservice
Bemuttern, ja bitte!
Babys Bedürfnisse
Wie, wann, wer, was: Die vier »W«
17 Goldene Fütter-Regeln
Die optimale Nahrung für den Säugling
Muttermilch gewinnen
Wie bewahrt man Muttermilch richtig auf?
Künstlich hergestellte Milchersatznahrung
Spezialnahrungen
Prebiotika, Probiotika, LCP, GOS/FOS
Andere Milchsorten
Fragen zur Flaschennahrung
Babyflaschen und Trinksauger
Die Zubereitung von Flaschennahrung
Schnuller: Pro und Contra
Beikost
Es muss nicht immer die Flasche sein …
Nähe, Nähe und nochmals Nähe
Babys brauchen Bindung
Schreikinder
Bei Mama und Papa schlafen
Plötzlicher Kindstod
Körperliche Nähe durch Tragen
Wie trägt man sein Kind richtig?
Nähe durch Babymassage
Bauch und Herz
Druck von außen
Ein Wort zum Schluss
Nachwort von Dr. Herbert Renz-Polster (Arzt und Autor)
Anhang
Danksagung
Literatur und Internetquellen
Über die Autorin
Vorwort
Es ist wichtig, dass Mütter, die sich, aus welchen Gründen auch immer, für die Flaschenfütterung mit Kunstmilch oder Muttermilch entschieden haben oder entscheiden mussten, wertvolle und hilfreiche Tipps an die Hand bekommen, wie sie eine natürliche, gesunde, körperliche und seelische Bindung zum Kind aufbauen und die Zeit nach der Geburt so harmonisch und natürlich wie möglich gestalten können. Kinder sind auf die Liebe und Fürsorge der Eltern angewiesen, doch in den ersten sechs Monaten auch auf ein einziges Nahrungsmittel. Es liegt auf der Hand, dass dieses Nahrungsmittel so gut wie möglich und die Darreichungsform so normal wie möglich sein sollte, um ihnen auch weiterhin die Möglichkeit zu geben, gesund und glücklich zu wachsen.
Es gibt zahlreiche Bücher, CDs und Seminare, die auf die physischen und psychischen Vorteile des Stillens und der Muttermilch eingehen und Frauen auf diese besondere Zeit in ihrem Leben vorbereiten und informieren. Gestillt zu werden, ist eines von vielen Bedürfnissen, die ein Baby hat. Natürlich will auch die nichtstillende Mutter das Beste für ihr Baby. Nur die Mutter selbst weiß intuitiv, was für sie in diesem Moment machbar und durchführbar ist. Beratung kann ihr dabei helfen, ihre Möglichkeiten klarer zu sehen sowie Hindernisse zu erkennen und vielleicht aus dem Weg zu räumen, sich mit einem möglichst guten Gefühl zu entscheiden und dann mit ihrem Kind ihren persönlichen Weg zu gehen.
Aufgrund dieser Aspekte ist es wichtig, dass es ein Buch zum Thema »Nichtstillen« gibt. Ich selber habe die Erfahrung gemacht, dass man im Vorfeld zu wenig auf das Thema Stillen vorbereitet wird, selbst im Geburtsvorbereitungskurs wurde nicht darüber gesprochen, dass es nicht so einfach ist, wie man vielleicht glaubt. Bei meinem ersten Kind lief es leider nicht so gut, ich bekam eine Entzündung, mit der Folge, dass ich meinen Sohn nicht weiter stillen konnte. Bei meiner Tochter dann wusste ich, worauf ich zu achten hatte, und es hat mit dem Stillen wunderbar geklappt.
Alles Gute wünscht Ihnen und Ihrem Baby
Karen Webb, zweifache Mutter
ZDF - Leute Heute, Moderation
»Wie, du stillst nicht?«
Dies ist der wohl häufigste Satz, den Frauen, die - aus welchen Gründen auch immer - ihr Baby nicht stillen, zu hören bekommen. Oftmals ist der Grund dafür sehr komplex und nicht in drei Sätzen zu erklären. Aber muss man das überhaupt? Dieses Buch wird Ihnen keine Vorwürfe oder ein schlechtes Gewissen machen. Es wird Ihnen aber auch nicht einreden wollen, dass es positiv oder einerlei ist, wenn Sie nicht stillen, denn alle Neugeborenen kommen mit den gleichen natürlichen Bedürfnissen auf die Welt. Dazu zählt unter anderem das Bedürfnis, nach der Geburt über Mamas Brust wieder eins zu werden. Aber auch für die Frau ist Stillen etwas Gesundes und fördert hormonell bedingt eine sichere gegenseitige Bindung. Sich über Babys Bedürfnisse, aber auch über seine eigenen klar zu werden und dann einen gemeinsamen Nenner zu finden, ist wichtig, damit alle Beteiligten zufrieden sind.
Ich selbst bin nicht nur dreifache Mutter mit Still- und Nichtstill-Erfahrungen, sondern auch Stillfachfrau. Ich möchte mich mit diesem Buch an Frauen wenden, die schon abgestillt haben oder abstillen möchten. Es kann verschiedene Beweggründe geben, den Säugling nicht stillen oder nur kurze Zeit stillen zu wollen. Dieses Buch informiert Sie darüber, wie Sie die Bedürfnisse eines Neugeborenen auch ohne Stillen weitestgehend befriedigen können. Denn auch Sie haben ein Recht auf Unterstützung, um mit ihren Babys eine glückliche Zeit nach der Geburt zu erleben. Es klärt über die Unterschiede zwischen Stillen und Nichtstillen auf, informiert über die vielen Facetten des Nichtstillens und über alle Themen rund um die (Flaschen-)Ernährung.
Regina Masaracchia
Sehen, fühlen, riechen, hören, schmecken
Für die spätere Gesundheit ist es von essenzieller Bedeutung, wie wir im Säuglings- und Kleinkindalter ernährt werden. Frauen, die nicht stillen, sollten von daher ein besonderes Augenmerk auf die Ernährung ihres Kindes haben. In der Schwangerschaft wird das Baby über die Nabelschnur versorgt. Lebt die Schwangere gesund, erhält es alles, was es braucht, um sich gut zu entwickeln. Die Geburt leitet zwar die Trennung zwischen Mutter und Kind ein, doch beide haben schnell wieder das Bedürfnis, sich gegenseitig zu spüren und zu kuscheln. Eine frischgebackene Mutter möchte ihr Kind in den Armen halten, und ein Baby hat das Verlangen, seine Mutter mit allen Sinnen zu erfassen. Die Brust ist der natürliche Platz der »Wiedervereinigung«, denn das Baby kann beim Stillen die Mutter sehen, fühlen, riechen, hören und schmecken. Die Natur hat es intelligent eingerichtet, und zwar so, dass nach der Geburt die Stillzeit kommt, um einer kompletten körperlichen Trennung von Mutter und Kind entgegenzusteuern. Das Stillen unterstützt eine sichere Bindung zur Mutter, hormonell wie körperlich, seelisch und geistig - und bietet eine Nahrung, die speziell auf seine Bedürfnisse zugeschnitten ist.
So wie jede Frau das Recht hat zu stillen, so hat auch jede Frau das Recht, nicht zu stillen. Wenn Sie sich dagegen entschieden haben, müssen Sie Ihre Entscheidung vor niemanden rechtfertigen. Jeder Mensch hat seine Gründe, bestimmte Dinge tun zu wollen oder oder eben nicht. Und natürlich hat auch niemand das Recht, Sie schief anzusehen oder gar zu verurteilen, weil Sie Ihr Kind nicht stillen! Schließlich ist es Ihre Entscheidung.
Doch nicht immer wird diese Entscheidung aus ganz freien Stücken getroffen. Nach einer Geburt kann es durchaus Entwicklungen geben, die den idealen Vorgang stören, und es treten eventuell Schwierigkeiten auf, die entweder durch kompetente Unterstützung behoben werden können, manchmal aber auch das Zufüttern oder Abstillen einleiten. Auch an diese Betroffenen möchte sich dieser Ratgeber wenden. Frauen, die aus medizinischen Gründen nicht oder nur kurz stillen können, haben gar nicht erst die Möglichkeit, sich für oder gegen das Stillen zu entscheiden. Wenn Sie zu den Frauen gehören, sollten Sie keinesfalls an sich zweifeln oder sich ein schlechtes Gewissen einreden lassen. Beides ist hier unangebracht. Dass Sie traurig sind, weil Sie Ihr Kind gern gestillt oder länger gestillt hätten, müssen Sie dagegen nicht unterdrücken.
Vielleicht haben Sie ein schlechtes Gefühl bei dem Gedanken abzustillen, aber Ihre Lebenssituationen oder die Umstände machen ein Abstillen erforderlich. Viele Frauen, die sich in einer solchen Situation befinden, hadern mit sich und leiden unter einem schlechten Gewissen. Trennen Sie sich von diesen negativen Gedanken und genießen Sie die Zeit, in der Sie mit Ihrem Kind zusammen sind, indem Sie ihm und sich viel Körperkontakt und Kuschelzeit schenken.
Lebenssituationen sind sehr individuell. Suchen Sie sich die Informationen aus dem Buch heraus, die Ihnen in Ihrer jetzigen Situation sinnvoll und umsetzbar erscheinen, damit Sie mit Ihrem Kind den für Sie machbaren Weg möglichst ohne Trauer und Reue, sondern mit Freude gemeinsam gehen können.
©iStockphoto/rest
Von Über- und Rabenmüttern
In den vergangenen 100 Jahren wurden immer wieder Diskussionen über das Stillen oder Nichtstillen geführt, Diskussionen, die nicht selten bis unter die Gürtellinie gingen und voller Polemik waren. Pro und Kontra prallen auch heute noch immer wieder heftig aufeinander. Denn wenn es um das Wohl von Kindern geht, verhält sich unsere Gesellschaft nicht selten recht ambivalent. Das Stillen wird gepriesen, damit Kinder einen guten Start ins Leben bekommen. Eine gesunde Nahrung und der Kontakt zwischen Mutter und Kind beim Stillen sind wichtig, aber es gehört durchaus noch mehr dazu, um einen guten Start ins Leben zu ermöglichen.
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
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