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Die Eskalation der Gewalt im Nahen Osten, genauer zwischen Israelis und Palästinensern, bildet den Hintergrund, vor dem Amos Oz im Januar 2002 seine Vorlesungen in Tübingen hielt. Hier schildert er, der bereits seit Mitte der sechziger Jahre für zwei unabhängige Staaten auf israelisch-palästinensischem Territorium plädierte, wie er zum Schriftsteller wurde. In der zweiten Vorlesung wendet sich der »Fanatismusexperte« Amos Oz dem Thema zu, das wie ein roter Faden sein gesamtes literarisches wie essayistisch-publizistisches Werk durchzieht: Ursachen und Konsequenzen des Fanatismus. Und um ein praktisches Beispiel sowohl für Nicht-Fanatismus wie für das Zusammenleben von Israelis und Palästinensern zu geben, hat Amos Oz den palästinensischen Schriftsteller Izzat Ghazzawi gebeten, über die Bedeutung von Kultur und Literatur in Konfliktgebieten zu reden. In dieser Weise wirft vorliegender Band ein Schlaglicht auf die Situation und setzt ein kleines optimistisches Zeichen: nämlich daß Koexistenz zwischen beiden Völkern möglich ist.
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Seitenzahl: 117
Veröffentlichungsjahr: 2025
Tübinger Poetik-Dozentur 2002
Mit einer Vorlesung von Izzat Ghazzawi
Aus dem Englischenvon Julia Ziegler
Suhrkamp
eBook Suhrkamp Verlag 2025
Der vorliegende Text folgt der 10. Auflage der Ausgabe der edition suhrkamp 2309
© der deutschen Ausgabe Suhrkamp Verlag GmbH, Berlin, 2004
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Umschlaggestaltung nach dem Konzept von Willy Fleckhaus und Rolf Staudt
eISBN 978-3-518-78505-8
www.suhrkamp.de
Erste Vorlesung:
17. Januar 2002
Zweite Vorlesung:
21. Januar 2002
Dritte Vorlesung:
23. Januar 2002
Izzat Ghazzawi
Die Rolle von Kultur und Literatur in Krisengebieten
Vorlesung an der Universität Tübingen
Amos Oz
Wie man Fanatiker kuriert
Erste Vorlesung
17. Januar 2002
Meine Damen und Herren,
um Mißverständnisse zu vermeiden, lassen Sie mich gleich zu Beginn etwas klarstellen: Ich bin nicht gegen die Liebe, ich bin nur dagegen, Liebe und Frieden zu verwechseln, denn eine solche Verwechslung ist immer sentimental.
Ich bin heute jedoch nicht hier, um über Krieg und Frieden, Frieden und Liebe, Liebe und Feindseligkeit zu sprechen – darüber werden wir, hoffentlich, an einem anderen Abend in der nächsten Woche diskutieren oder auch an mehreren Abenden. Heute bin ich hier, um mit Ihnen über mein Schreiben zu sprechen. Es ist eine inzestuöse Angelegenheit für einen Schriftsteller, über sein eigenes Schreiben zu sprechen. Vor einigen Jahren habe ich ein Kinderbuch mit dem Titel Sumchi geschrieben. Es ist ein sehr persönliches Buch, verfaßt in der ersten Person, in dem ich ein wenig von meiner eigenen Kindheit offenbart habe. Ein Journalist sprach mich darauf an und sagte: »Herr Oz, können Sie uns bitte in Ihren eigenen Worten erzählen, wovon dieses Buch handelt?« Genau das ist im Grunde auch heute mein Problem. Ich soll Ihnen in meinen eigenen Worten sagen, um was alles es mir bei meinem Schreiben geht. Ich sage Ihnen, was ich nicht tun werde: Ich werde nicht anfangen zu analysieren, ich werde mich nicht bemühen, die Experten in Ihrem eigenen Spiel zu schlagen, und ich werde nicht einmal versuchen, Ihnen zu erzählen, wie gut ich als Schriftsteller bin. Ich möchte Ihnen dagegen einige Geschichten darüber erzählen, wie ich Schriftsteller geworden bin, wie ich schreibe und wie ich damit ein paar meiner Frustrationen und Vergnügungen ausgleiche. Ich weiß, daß es insbesondere in Deutschland, in der deutschen Tradition üblich ist, darüber zu sprechen, welche Qual und welches Leid das Schreiben mit sich bringt. Ich kenne sogar das deutsche Wort »Schmerz« in diesem Zusammenhang. Heute möchte ich Ihnen etwas über die Freude dabei erzählen oder über einige der Freuden, die das Schreiben mit sich bringt.
Ich neige fürchterlich zum Abschweifen, es wird daher bei meinem Vortrag viele Exkurse geben. Und der erste kommt gleich jetzt, wenn ich über die Freude spreche: Als ich ungefähr zwölf Jahre alt war, besuchte ich eine religiöse jüdische Knabenschule, die sehr puritanisch, extrem viktorianisch war – einmal abgesehen davon, daß niemand wußte, wer Viktoria eigentlich war. Eines Tages bestellte die Schulschwester, die kühnste Frau, die mir je in meinem Leben begegnet ist, alle Buben, wir waren fünfunddreißig oder vielleicht vierzig, in einen Klassenraum. Sie machte die Fenster zu, verschloß die Tür und weihte uns zwei Stunden lang in die Geheimnisse des Lebens ein, einschließlich aller Mechanismen, aller geheimer Verfahren, was wo hineinkommt, Trompeten, Tuba und all so was. Und ich erinnere mich daran, wie wir alle blaß, fassungslos und schockiert dasaßen, weil sie, nachdem sie uns all diese schrecklichen Abläufe geschildert hatte, nun auch noch auf die beiden berühmten Ungeheuer des Geschlechtslebens zu sprechen kam, die Al Qaida und die Hisbollah der Sexualität: ungewollte Schwangerschaft und Geschlechtskrankheiten. Wir fielen fast in Ohnmacht, und ich erinnere mich daran, wie der kleine Amos aus dem Klassenzimmer ging und sich fragte: »Nun gut, die Technik verstehe ich, aber warum sollte ein vernünftiger Mensch jemals in solche Schwierigkeiten verwikkelt werden wollen?« Offensichtlich hat diese mutige Schwester, die alles so genau erklärt hatte, vergessen uns mitzuteilen, daß sich da ein Gerücht hält, die ganze Sache könne mit einem gewissen Vergnügen verbunden sein. Möglicherweise wußte sie es nicht. Aber immer, wenn es zum Thema Schreiben kommt, und sehr oft, wenn ich Schriftsteller über den Schmerz, die Anstrengungen und das Leid ihres eigenen Schreibens reden höre, werde ich an diese kühne Schwester erinnert.
Meine Freunde, die Gründe, warum ich Schriftsteller geworden bin, sind Armut, Einsamkeit und Eiscreme. Ich war das einzige Kind einer Familie aus dem unteren Mittelstand, genaugenommen einer ziemlich armen Familie in Jerusalem. Mein Vater war Bibliothekar, und meine Mutter gab gelegentlich Privatstunden in Geschichte und Literatur. Wir lebten in einer kleinen Wohnung, die vom Platzangebot her an ein Unterseeboot erinnerte, vollgefüllt mit Büchern in vielen Sprachen. Aber von den Büchern einmal abgesehen, gab es dort nicht viel anderes. Meine Eltern gingen gewöhnlich in Cafés, um ihre Freunde zu treffen. Und da ich ein Einzelkind war und es niemanden gab, der mit mir zu Hause hätte bleiben können, nahmen sie mich immer mit. Jedesmal sagten sie zu mir, sie werden mit ihren Freunden reden müssen, und ich werde mich zu benehmen haben, und wenn ich mich benommen habe, dann gibt es am Ende auch ein Eis für mich. Nun muß man sagen, daß zu dieser Zeit in Jerusalem Eiscreme noch seltener war als heutzutage Frieden im Nahen Osten. Gerüchte rankten sich darum, Legenden, und nur wenigen glücklichen Menschen war es vergönnt, sie zu genießen. Ich sehnte mich nach der Eiscreme, aber meine Eltern hatten die Angewohnheit, mit ihren Freunden sieben Tage und sieben Nächte am Stück zusammenzusitzen und miteinander zu reden, zumindest hatte ich diesen Eindruck. Und so mußte ich mit mir selbst irgend etwas anfangen, um nicht loszuschreien oder verrückt zu werden. So saß ich dann immer wie ein kleiner Detektiv da und beobachtete das Spektakel im Café – Leute kommen herein, gehen wieder hinaus . . . Wie ein kleiner Sherlock Holmes schaute ich mir immer wieder ihre Kleider an, ihre Gesichter, ihre Gesten, studierte ihre Schuhe, dachte über ihre Handtaschen nach und verbrachte meine Zeit damit, kleine Geschichten über diese Menschen zu erfinden. Wer kommt von woher, in welcher Beziehung stehen die beiden Frauen und der Mann genau zueinander, die an dem Tisch in der Ecke sitzen. Die beiden Frauen rauchen, der Mann nicht. Eine von beiden hat einen sehr schmerzvollen Gesichtsausdruck. Der Mann spricht kaum, eine Frau spricht die meiste Zeit, die andere sehr leise. Da mußte ich einfach eine Geschichte erfinden. Oder das – ein großer, seltsamer, unheimlich aussehender junger Mann, der in der Nähe der Tür sitzt. Er hat eine Zeitung vor der Nase, aber er liest nicht. Er schaut auf die Tür, er wartet, eine Stunde, zwei Stunden, auf mein Eis wartet er sicher nicht, er wartet auf jemand anderen. Ich dachte mir aus, auf wen er wartet und warum. Und so lernte ich irgendwie meine Einsamkeit zu mindern, indem ich Menschen beobachtete, Vermutungen anstellte, mir etwas ausdachte, manchmal zufällig Gesprächsfetzen mithörte und sie zusammenfügte wie ein Stasi-Mann, kleine Informationsdetails, um von Zeit zu Zeit eine belastende Geschichte daraus zu erschaffen.
Nun, ich muß zugeben, daß ich das heute immer noch mache, wenn ich am Flughafen die Zeit – wie man so sagt – »totschlagen« muß, oder wenn ich im Wartezimmer des Zahnarztes sitze oder in einer Schlange stehe. Ehe ich Zeitung lese oder mir den Kopf zerbreche, fantasiere ich lieber. Auch wenn einige meiner Fantasien heute sicher nicht mehr so unschuldig sind wie meine Kindheitsträume aus den Eiscreme-Tagen, so träume ich dennoch. Und ich sage Ihnen, das ist ein sinnvoller Zeitvertreib, nicht nur für einen Romanautor, nicht nur für einen Schriftsteller, sondern für jeden von uns. An jeder Straßenecke, an jeder Bushaltestelle, im Wartezimmer jeder Klinik, in jedem Café ereignen sich so viele Dinge . . . Tatsächlich kreuzt jeden Tag so viel Menschlichkeit unser Gesichtsfeld, und die meiste Zeit interessieren wir uns nicht dafür. Wir nehmen nicht einmal Notiz davon, wir sehen nur Silhouetten anstelle von wirklichen Menschen. Wenn man sich dagegen angewöhnt, Fremde zu beobachten, so wird man mit ein wenig Glück schließlich Geschichten darüber schreiben, indem man sich vorstellt, was Menschen miteinander anstellen und auf welche Weise sie zusammengehören. Wenn nicht, dann war es zumindest ein guter Zeitvertreib, und am Ende bekommt man ein Eis. Es ist ein Spiel ohne Verlierer.
Ich wurde auch deshalb Schriftsteller, weil ich der Nachkomme einer Familie von untröstlichen Flüchtlingen bin. Alle Mitglieder meiner Familie, väterlicherseits und mütterlicherseits, alle waren sie hingebungsvolle Europäer. Tatsächlich empfanden sie eine große Liebe zu Europa. Sie sprachen die Sprachen, sie kannten die Geschichten und die Kulturen. Sie hatten eine grenzenlose Schwäche für Europa. In jenen Tagen der zwanziger und dreißiger Jahre, als sie Europa verlassen mußten – verschiedene Mitglieder meiner Familie wanderten in den späten zwanziger und frühen dreißiger Jahren aus – waren Juden, wie meine Eltern und meine Familie, leider die einzigen Europäer in Europa. Alle anderen waren Pangermanen, oder Panslawen oder einfach portugiesische Patrioten. Mein Vater pflegte mir scherzhaft zu sagen, daß es in der Tschechoslowakei drei Nationalitäten gibt: die Tschechen, die Slowaken und die Tschechoslowaken, und letztere sind wir, die Juden. In Jugoslawien gibt es neun Nationalitäten, die Serben, die Kroaten, die Montenegriner und so fort – und die Jugoslawen, also uns, die Juden. Und natürlich England, dort gibt es Engländer, Waliser und Schotten – und Briten, die wiederum wir sind. Aber ihre Liebe zu Europa war selbstverständlich eine unerwiderte. Hatten sie Glück, wurden sie rausgeschmissen, hatten sie kein Glück, konnten sie Europa nicht lebend verlassen. Diese unerschütterliche vernarrte Verbundenheit mit Europa brachten meine Eltern jedoch mit nach Jerusalem, die Bücher, die Erinnerungen, die Vorstellungen, die Landschaften, die Musik, die Sehnsucht. Ich konnte ihre Sehnsüchte nur erahnen, weil sie mich mit ihrem Verlangen nicht belasten wollten. Sie wollten mich nicht hineinziehen in ihr von Haßliebe geprägtes Verhältnis zu Europa. Sie wollten, daß ich ein neuer Anfang bin, so wie viele israelisch-jüdische Eltern zu dieser Zeit eben wollten, daß ihre Kinder der Inbegriff eines Neubeginns werden.
Sie waren sehr sprachbegabt. Mein Vater konnte sechzehn oder siebzehn Sprachen lesen. Er sprach elf Sprachen, alle mit einem starken russischen Akzent. Selbst Arabisch sprach er mit diesem harten russischen Akzent. Meine Mutter konnte sechs oder sieben Sprachen sprechen. Im Alltag unterhielten sie sich gewöhnlich auf russisch oder polnisch. Sie lasen deutsch, französisch und englisch um der Kultur willen. Ich glaube, ihre Träume träumten sie in Jiddisch. Mir jedoch brachten sie nur Hebräisch bei, weil sie offenbar Angst davor hatten, ich könnte, wenn ich der Sprachen mächtig wäre, von dem tödlichen Charme Europas verführt werden, nach Europa gehen und mir den Tod holen.
Das war der Hintergrund für mein Leben. Jahrelang sagten meine Eltern zueinander, aber ebenso zu mir, daß dieses Jerusalem irgendwann einmal, nicht mehr in ihrem Leben, aber vielleicht in meinem, eine echte Stadt werden wird. Ich hatte keine Ahnung, was sie damit meinten. Für mich war Jerusalem so echt, wie es nur sein kann. Es war der einzige echte Ort, in den ich hineingeboren war. Andere Orte waren unecht. Erst Jahre später fand ich heraus, was meine Eltern unter einer »echten Stadt« verstanden: Eine echte Stadt muß von einem dichten Wald umgeben sein, zerteilt von einem Fluß mit Brücken. Sie hofften, daß es das irgendwie im Laufe der Zeit auch in Jerusalem geben würde: Wald, einen Fluß, Brücken. Hinter dieser Vorstellung verbirgt sich eine traurige und schmerzhafte Geschichte, und die Ironie der Geschichte ist: Als mein Vater ein junger Mann in Litauen war – er kam ursprünglich aus Rußland, aber seine Familie ist nach Litauen, zu dieser Zeit ein Teil Polens, geflüchtet; dann wurden sie glücklicherweise hinausgeworfen und schafften es durch viele Launen des Schicksals in den frühen dreißiger Jahren nach Britisch-Palästina –, in jenen Tagen also war ganz Europa mit einem Schriftzug besprüht: »Juden, geht nach Palästina!« Als er viele Jahrzehnte später wieder als Besucher durch Europa reiste, fand er es überzogen mit dem Schriftzug: »Juden raus aus Palästina!«
Wo genau gehören wir also hin? Vielleicht gehören wir nirgendwo hin. Es gibt keine einfache schwarze oder weiße Antwort auf diese Frage, genausowenig wie auf irgendeine andere. Ich bin aufgewachsen in einem Umfeld von Ambivalenz, Doppeldeutigkeit, gemischten Gefühlen, von Haßliebe geprägten Beziehungen und unerwiderter Liebe. Die Nachbarschaft war voll von »Möchtegernweltverbesserern«, Idealisten und Ideologen, jeder davon mit seinem eigenen Rezept für sofortige Erlösung. Jeder von ihnen war ein großartiger Redner, niemand hörte je zu. Die Nachbarschaft war voll von Tolstoianern, Menschen, die an die Philosophie von Tolstoi glaubten, manche von ihnen sahen sogar aus wie Tolstoi oder waren gekleidet wie er. Sie ließen sich diesen weißen Bart wachsen und trugen eine Kordel um eine Art russischen Mantel gebunden. Sie sahen tolstoischer aus als Tolstoi selbst. Als ich zum ersten Mal ein Bild von Tolstoi auf der Rückseite eines seiner Romane sah, war ich davon überzeugt, daß er aus unserer Nachbarschaft kommt. Habe ich ihn nicht schon viele Male gesehen? Und nicht nur ihn – auch seine Familie, seine Brüder? Er ist einer von uns. Ja, sie waren Tolstoianer, aber Tolstoianer, die geradewegs aus einem Roman von Dostojewski gesprungen sind, aufgrund ihrer gequälten Seelen, ihres gequälten Geistes – voll von Widersprüchen, Zorn und Konflikten. Und doch gehörten diese dostojewskischen Tolstoianer eigentlich in eine Erzählung von Tschechow. Der wirkliche, echte Geist, der durch das Viertel wehte, war weder Tolstoi noch Dostojewski, es war Tschechow. Diese Sehnsucht nach weit entfernten Orten. Irgendwo hinter dem Horizont lag das geliebte Moskau. Moskau, Moskau. Aber jenes »Moskau«, das auch Berlin oder Wien oder Paris oder Warschau oder was auch immer hätte sein können – jenes »Moskau hinter dem Horizont« wollte diese jüdischen Menschen nicht. Es wollte sie außer Sichtweite, aus dem Kopf und manchmal sogar aus der Welt. Sie konnten es sich nicht einmal leisten, ihre Liebe zu diesen Kulturen zuzugeben, die sie zurückgelassen hatten.