Der dritte Zustand - Amos Oz - E-Book

Der dritte Zustand E-Book

Amos Oz

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Beschreibung

Mit dem ironischen Porträt des sich selbst quälenden Intellektuellen Fima ist Amos Oz nicht nur eine Diagnose der gegenwärtigen israelischen Gesellschaft gelungen, sondern zugleich ein äußerst humor- und liebevolles Porträt der täglich mit den Fragen von Leben und Tod konfrontierten einzelnen Israelis. Denn hier werden die Hoffnungen wie Ängste der Israelis auf das genaueste dargestellt: Jerusalem erscheint als völlig verrottet, nichts funktioniert, jeder »zweite Typ ein halber Prophet und ein halber Ministerpräsident«, kurz: »ein Irrenhaus«.

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Seitenzahl: 532

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Die Ereignisse im Nahen Osten, der vorerst geglückte Friedensschluß zwischen Israel und den Palästinensern, machen diesen Roman des meisterhaft erzählenden Friedenspreisträgers Amos Oz erneut hoch aktuell:

Mit dem ironischen Porträt des sich selbst quälenden Intellektuellen Fima ist Amos Oz nicht nur eine Diagnose der gegenwärtigen israelischen Gesellschaft gelungen, sondern zugleich ein äußerst humor- und liebevolles Porträt der täglich mit den Fragen von Leben und Tod konfrontierten einzelnen Israelis. Denn hier werden die Hoffnungen wie Ängste der Israelis auf das genaueste dargestellt: Jerusalem erscheint als völlig verrottet, nichts funktioniert, jeder »zweite Typ ein halber Prophet und ein halber Ministerpräsident«, kurz: »ein Irrenhaus«.

»Das erzählerische Œuvre dieses politischen Romanciers, der sich in der epischen Nähe von Salman Rushdie und Günter Grass, Milan Kundera und Lars Gustafsson, Lobo Antunes und Mario Vargas Llosa aufhält, könnte jetzt schon als kritische Annotation der Geschichte Israels gelesen werden – und als wachsender Prozeß einer Ernüchterung, ja Ausnüchterung politischer und gesellschaftlicher Utopien.« Wolfram Schütte, Frankfurter Rundschau

Amos Oz, geboren 1939 in Jerusalem, wurde 1992 mit dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels ausgezeichnet. In den Verlagen Insel und Suhrkamp liegen u.a. vor: Sehnsucht. Drei Erzählungen (st 2627), Der Berg des bösen Rates, Eine Frau erkennen. Roman (st 2206), Bericht zur Lage des Staates Israel (st 2192), Black Box. Roman (st 1898), Der perfekte Frieden. Roman (st 1747), Mein Michael. Roman (st 1589), Im Lande Israel (st 1066), Allein das Meer. Roman, Ein anderer Ort. Roman (st 3448), Nenn die Nacht nicht Nacht. Roman (st 2736), Eine Geschichte von Liebe und Finsternis. Roman

Amos Oz

Der dritte Zustand

Aus dem Hebräischenvon Ruth Achlama

Suhrkamp

Titel der Originalausgabe:

Ha mazaw ha schlischi

Umschlagfoto:

Micha Bar-Am / Magnum Photos / Agentur Focus

eBook Suhrkamp Verlag Berlin 2013

© 1991 by Amos Oz

© der deutschen Ausgabe Insel Verlag Frankfurt am Main und Leipzig 1992

Alle Rechte vorbehalten, insbesondere das der Übersetzung, des öffentlichen Vortrags sowie der Übertragung durch Rundfunk und Fernsehen, auch einzelner Teile.

Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form (durch Fotografie, Mikrofilm oder andere Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung des Verlages reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden.

Umschlag: Göllner, Michels, Zegarzewski

eISBN 978-3-518-73175-8

www.suhrkamp.de

1.Verheißung und Gnade

Fünf Tage vor dem Unheil hatte Fima einen Traum, den er morgens um halb sechs Uhr in sein Traumbuch eintrug. Dieses braune Büchlein lag stets unter dem Stapel zerflederter Zeitungen und Hefte am Fußende des Bettes auf dem Boden. Fima hatte sich angewöhnt, in aller Frühe, beim ersten Morgengrauen zwischen den Jalousieritzen, noch im Bett zu notieren, was er bei Nacht gesehen hatte. Hatte er gar nichts gesehen oder das Gesehene vergessen, knipste er trotzdem die Nachttischlampe an, blinzelte ein wenig, setzte sich auf, legte sich irgendeine dicke Zeitschrift als Schreibunterlage auf die angewinkelten Knie und vermerkte zum Beispiel:

»Den zwanzigsten Dezember – leere Nacht.«

Oder:

»Den vierten Januar – irgendwas mit Fuchs und Leiter, aber die Einzelheiten sind ausgelöscht.«

Das Datum schrieb er in Worten, nicht Zahlen. Danach stand er zum Pinkeln auf und legte sich wieder aufs Ohr, bis draußen Taubengurren und Hundebellen aufklangen und irgendein Vogel in der Nähe sich anhörte, als traue er seinen Augen nicht vor Verblüffung. Fima nahm sich dann vor, sofort aufzustehen, in zwei, drei Minuten, höchstens einer Viertelstunde, nickte aber manchmal wieder ein und schlief dann bis acht oder neun Uhr durch, da seine Arbeit in der Praxis immer erst um ein Uhr nachmittags begann. Im Schlaf, fand er, gab es weniger Lügen als im Wachen. Obwohl er längst begriffen hatte, daß die Wahrheit außerhalb seiner Reichweite lag, wollte er soweit wie möglich von den kleinen Lügen des Alltags loskommen, die als feiner Staub in die verstecktesten Ecken und Winkel drangen. Montag früh, als ein orangen trüber Schimmer zwischen den Lamellen hindurchzusickern begann, setzte er sich im Bett hoch und vermerkte folgendes in seinem Büchlein: »Eine nicht gerade schöne, aber attraktive Frau rauschte herein, trat jedoch nicht vor meinen Aufnahmeschalter, sondern kam trotz des Schilds Zutritt nur für Personal hinter mir herein. ›Meine Dame‹, sagte ich, ›Fragen nur von vorn, bitte.‹ Sie lachte. ›Kennen wir schon, Efraim, kennen wir‹, sagte sie. Obwohl ich ja gar keine Klingel habe, sagte ich: ›Beste Frau, wenn Sie nicht rausgehen, muß ich läuten.‹ Doch auch diese Worte reizten sie nur zu einem leisen, sympathischen Lachen, das wie ein Strahl reinen Wassers perlte. Sie war schmalschulterig, der Hals ein wenig faltig, aber Busen und Bauch wölbten sich sanft, und die Waden steckten in Seidenstrümpfen mit geschwungener Naht. Ihre wohlgerundete, gelöste Gestalt wirkte sinnlich und rührend zugleich. Oder vielleicht berührte einen gerade der Gegensatz zwischen dem strengen Lehrerinnengesicht und der guten Figur. ›Ich habe ein Kind von dir‹, sagte sie, ›es wird Zeit, daß unsere Tochter dich kennenlernt.‹ Obwohl ich wußte, daß ich den Arbeitsplatz nicht verlassen durfte und es gefährlich war, hinter ihr herzugehen – noch dazu barfuß, denn das war ich plötzlich –, machte ich mir innerlich ein Zeichen: Falls sie ihr Haar mit der linken Hand auf die linke Schulter vorstreicht, heißt es mitkommen. Sie wußte Bescheid, zog mit leichter Geste das Haar nach vorn, so daß es über das Kleid bis zur linken Brust fiel, und sagte: ›Komm.‹ Ich folgte ihr durch etliche Straßen und Gassen, Treppenhäuser, Tore und mit Steinfliesen gepflasterte Höfe der spanischen Stadt Valladolid, die aber eigentlich mehr oder weniger dem Bucharenviertel hier in Jerusalem glich. Obwohl die Frau in dem kindlichen Baumwollkleid und den aufreizenden Strümpfen eine Fremde war, der ich noch nie begegnet war, wollte ich gern das Mädchen sehen. So passierten wir Hauseingänge, die uns in Hinterhöfe voll behangener Wäscheleinen führten, erreichten von dort aus wieder neue Gassen und weiter schließlich einen alten Platz, auf dem eine Laterne im Regen leuchtete. Denn es hatte angefangen zu regnen, nicht stark, nicht in Strömen, ja fast ohne Tropfen, eher Niederschlag der hohen Feuchtigkeit in der langsam dunkelnden Luft. Keiner lebenden Seele begegneten wir unterwegs. Nicht mal einer Katze. Plötzlich stoppte die Frau in einem Flur, der Reste bröckelnder Pracht aufwies – Eingang zu einem orientalischen Palast vielleicht oder auch nur ein Tunnel zwischen einem feuchten Hof zum nächsten mit kaputten Briefkästen und geborstenen Kacheln –, nahm mir die Armbanduhr ab und deutete auf eine zerrissene Armeewolldecke im Treppenwinkel, als habe mit dem Ablegen der Armbanduhr eine Entblößung begonnen, in der ich ihr nun eine Tochter zeugen müsse, und ich fragte, wo wir seien und wo jene Kinder, denn unterwegs hatte sich das Mädchen in mehrere Kinder verwandelt. Die Frau sagte: ›Karla.‹ Ich konnte nicht wissen, ob Karla nun der Name des Mädchens oder auch dieser Frau selbst war, die meine Schulter an ihren Busen drückte, oder ob siekar-la, ›ihr ist kalt‹, meinte, bezogen auf die Nacktheit der mageren kleinen Mädchen oder gedacht als Aufforderung, sie zu liebkosen, damit ihr warm werde. Als ich sie umarmte, zitterte sie am ganzen Leib, nicht begehrlich, sondern verzweifelt, und flüsterte mir, wie jenseits jeder Hoffnung, zu: ›Fürchte dich nicht, Efraim, ich kenne einen Weg und werde dich lebendig auf die arische Seite bringen.‹ Im Traum klang dieses Wispern verheißungs- und gnadenvoll, so daß ich ihr weiter gläubig vertraute und freudig folgte, ohne daß im Traum die geringste Verwunderung aufgekommen wäre, wieso sie sich plötzlich in meine Mutter verwandelt hatte und wo die arische Seite sein mochte. Bis wir ans Wasser gelangten. Am Ufer stand breitbeinig ein Mann in dunkler Uniform mit militärisch gestutztem blonden Schnurrbart und sagte: ›Man muß trennen.‹

Auf diese Weise stellte sich heraus, daß ihr wegen des Wassers kalt war und ich sie nicht wiedersehen würde. Ich wachte traurig auf, und selbst jetzt, da ich diese Eintragung beende, ist die Trauer nicht vorüber.«

2.Fima steht zur Arbeit auf

Efraim kletterte in verschwitzter Unterwäsche aus dem Bett, sperrte die Jalousielamellen ein wenig und blickte aus dem Fenster auf den Beginn eines Jerusalemer Wintertags. Die nahen Häuser erschienen ihm nicht nah, eher fern von ihm und voneinander, und niedrige Nebelfetzen trieben zwischen ihnen hindurch. Kein Lebenszeichen regte sich draußen. Als dauere der Traum an. Aber jetzt war das keine Kopfsteingasse mehr, sondern ein schäbiges Sträßchen am Südwestende von Kiriat Jovel – zwei Reihen breiter, plumper Siedlungsbauten, Ende der fünfziger Jahre schnell und billig hochgezogen. Die Bewohner hatten die meisten Balkons mit Zementblöcken, Asbestplatten, Glas und Aluminium zugebaut. Hier und da hingen leere Blumenkästen und vertrocknete Topfpflanzen an einem rostigen Geländer. Im Süden sah er die Bethlehemer Berge, die mit einer grauen Wolke verschmolzen und an diesem Morgen häßlich, ja richtig dreckig wirkten, als türmten sich dort an Stelle von Bergen riesige Haufen Industriemüll. Ein Nachbar hatte wegen der Kälte und Feuchtigkeit Mühe, seinen Wagen in Gang zu bekommen: Der Motor röchelte und verstummte und röchelte erneut lange und heiser wie ein Sterbenskranker, der trotz seiner bereits zerfressenen Lungen pausenlos weiterraucht. Wieder überkam Fima das Gefühl, er befinde sich irrtümlich hier und müsse eigentlich an einem gänzlich anderen Ort sein.

Aber was der Irrtum war und wo dieser andere Ort lag, wußte er diesen Morgen nicht, ja, hatte es eigentlich noch nie gewußt.

Das Ächzen des Motors weckte seinen Morgenhusten, worauf er sich vom Fenster löste, da er den Tag nicht in Müßigkeit und Trauer beginnen wollte. Aus eben diesem Grund sagte er sich: Faulpelz!, wandte sich um und begann mit einfachen Streck- und Beugeübungen vor dem Spiegel, dessen Fläche von schwarzen Inseln und Kontinenten übersät war, deren gewundene Küstenlinien vor Buchten und Fjorden wimmelten. Dieser Spiegel prangte außen an einer Tür des uralten braunen Kleiderschranks, den ihm sein Vater vor rund dreißig Jahren gekauft hatte. Vielleicht hätte er die Frau fragen sollen, zwischen was er zu trennen hatte, aber dazu war es nun zu spät.

Für gewöhnlich verabscheute Fima das Herumhängen am Fenster. Und vor allem konnte er den Anblick einer am Fenster stehenden Frau – Rücken zum Zimmer, Gesicht nach draußen – nicht ertragen. Vor der Scheidung hatte er Jael dauernd in Rage gebracht, weil er sie jedesmal anbrüllte, wenn sie so dastand und auf die Straße oder das Gebirge hinausschaute.

»Was, verstoße ich schon wieder gegen die Hausordnung?«

»Du weißt doch, daß mich das nervös macht.«

»Dein Problem, Effi.«

Aber an diesem Morgen machten ihn auch die Gymnastikübungen vor dem Spiegel nervös und schlapp, so daß er zwei, drei Minuten später damit aufhörte – nicht ehe er sich noch einmal als Faulpelz betitelt und verächtlich schnaufend hinzugefügt hatte: »Ihr Problem, mein Herr.«

Vierundfünfzig Jahre war er alt. Und in den Jahren des Alleinseins hatte er sich angewöhnt, gelegentlich mit sich selber zu reden. Diese Angewohnheit zählte er zu seinen Hagestolzticks – zusammen mit dem Verlieren des Marmeladenglasdeckels, dem Stutzen der Haare in nur einem Nasenloch unter Vergessen des zweiten, dem Öffnen des Hosenreißverschlusses aus Zeitersparnisgründen schon auf dem Weg zur Toilette, dem Danebenzielen zu Beginn des Pinkelns und dem Betätigen der Wasserspülung mittendrin, um durch das laute Plätschern der stotternden Blase auf die Sprünge zu helfen, bemüht, noch bei laufendem Wasserstrom fertig zu werden, so daß stets ein Wettlauf zwischen der Klosettspülung und seinem eigenen Wasser einsetzte. Als ewiger Verlierer bei diesem Rennen blieben ihm dann nur zwei Möglichkeiten: Entweder er nahm – das Glied in der Hand – die ärgerliche Warterei in Kauf, bis der Behälter wieder vollgelaufen war und die Schüssel erneut gespült werden konnte, oder er fand sich damit ab, den Urin bis zum nächstenmal auf dem Wasser schwimmen zu lassen. Da er jedoch weder nachgeben noch seine Zeit mit Warten vergeuden wollte, pflegte er den Hebel vor der gänzlichen Auffüllung des Behälters zu betätigen. Damit löste er ein verfrühtes Rinnsal aus, das zwar nicht zur Säuberung des Beckens ausreichte, ihm aber erneut die ärgerliche Alternative zwischen Abwarten und ergebenem Rückzug aufzwang. Dabei gab es doch so einige Liebschaften und Ideen in seinem Leben, auch ein paar Gedichte, die seinerzeit Erwartungen geweckt hatten, Gedanken über den Sinn der Welt, klare Auffassungen über das gegenwärtig ziellose Treiben des Staates, detaillierte Vorstellungen für die Gründung einer neuen politischen Bewegung, diese und jene Sehnsüchte und das ständige Verlangen, ein neues Kapitel anzufangen. Und da stand er hier nun allein in seiner verschlampten Wohnung an einem trüben, regnerischen Morgen, in den erniedrigenden Kampf versunken, den Hemdenzipfel aus den Zähnen des Hosenreißverschlusses freizukriegen. Und währenddessen leierte ihm ein nasser Vogel draußen unablässig einen Satz von drei Noten vor, als sei er zu dem Schluß gelangt, Fima sei geistig zurückgeblieben und werde nie verstehen.

Durch das Aufspüren und genaue, detaillierte Aufzählen seiner Altherrengewohnheiten hoffte Fima von sich selbst wegzukommen, eine spöttische Distanz herzustellen und so seine Sehnsüchte oder seine Ehre zu schützen. Doch gelegentlich offenbarte sich ihm, wie durch Erleuchtung, dieses gründliche Nachspüren nach lächerlichen oder zwanghaften Angewohnheiten nicht als Befestigungslinie, die ihn von dem alten Hagestolz trennte, sondern gerade als eine List des alternden Junggesellen mit dem Ziel, ihn, Fima, wegzudrängen und abzuschütteln, um seinen Platz einzunehmen.

Er beschloß, zum Kleiderschrank zurückzukehren und sich im Spiegel zu betrachten. Wobei er es als seine Pflicht ansah, beim Anblick seines Körpers weder Verächtlichkeit noch Verzweiflung oder Selbstmitleid zu empfinden, sondern sich mit den Gegebenheiten abzufinden. Im Spiegel blickte ihm ein blasser, leicht übergewichtiger Angestellter mit Speckfalten um die Taille entgegen, ein Büromensch in nicht sehr frischer Wäsche, mit spärlich schwarzbehaarten weißen Beinen, die im Verhältnis zum Bauch zu mager wirkten, ergrauendem Haar, hängenden Schultern und schlaffen Männerbrüsten am keineswegs sonnengebräunten Oberkörper, dessen Haut hie und da von Fettpickeln befallen war, unter denen einer sich rötlich entzündet hatte. Diese Pickel begann er nun vor dem Spiegel mit Daumen und Zeigefinger auszudrücken. Das Platzen der kleinen Abszesse und das Herausquellen des gelblichen Fetts bereiteten ihm leichten Genuß, ein hämisch vages Vergnügen. Fünfzig Jahre, eine wahre Elefantenschwangerschaft lang, war dieser abgetakelte Schreibtischmensch im Schoß des Kindes, des Jünglings und des Mannes angeschwollen. Und nun, nach Ablauf von fünfzig Jahren, war die Schwangerschaft beendet, die Gebärmutter aufgeplatzt, und der Schmetterling hatte eine plumpe Larve geboren. In dieser Larve – Golem auf gut hebräisch – erkannte Fima sich selbst.

Und doch entdeckte er dabei, daß die Dinge sich eben jetzt verkehrten, daß im tiefsten Innern der Larve von nun an und für immer das Kind mit den staunenden Augen und den zarten langen Gliedmaßen verborgen lag.

Das von einem leisen Grinsen begleitete Sichabfinden vermengte sich manchmal mit seinem Gegenteil – der innigen Sehnsucht des Kindes, des Jünglings und des Mannes, aus deren Schoß die Larve hervorgekrochen war. Dann kam es ihm momentan vor, als werde ihm das unwiederbringlich Verlorene in destilliertem, reinem, korrosionsgeschütztem, gegen Sehnsucht und Schmerz gefeitem Aggregatzustand zurückgegeben. Wie im Vakuum einer Glasblase wurde ihm einen Augenblick lang auch Jaels Liebe wieder zuteil – mit einer Berührung ihrer Lippen und Zunge hinter seinem Ohr und dem gewisperten »faß mich da an, da«.

Als Fima dann im Bad entdeckte, daß sein Rasierschaum aufgebraucht war, stand er ein Weilchen unentschlossen herum, bis ihm der Geistesblitz kam, es mit einer dicken Schicht gewöhnlicher Handseife zu versuchen. Nur verströmte dieses Stück anstelle von normalem Seifengeruch den säuerlichen Hauch einer Achselhöhle an einem heißen Tag. Er schabte sich mit der Rasierklinge über die Wangen, bis sie rot wurden, vergaß aber die Bartstoppeln unterm Kinn. Danach duschte er warm, beendete die Prozedur beherzt mit drei Sekunden kaltem Guß und fühlte sich nun einen Moment frisch und energiegeladen, bereit, ein neues Lebenskapitel anzufangen, bis das von gestern, vorgestern und vorvorgestern feuchte Handtuch ihn wieder mit dem eigenen Nachtdunst umhüllte – als sei er gezwungen, ein angeschmuddeltes Hemd wiederanzuziehen.

Vom Bad begab er sich in die Küche, stellte Kaffeewasser auf, spülte eine der schmutzigen Henkeltassen im Ausguß, gab zwei Süßstofftabletten nebst zwei Teelöffeln Pulverkaffee hinein und ging sein Bett machen. Der Kampf mit der Tagesdecke zog sich drei, vier Minuten hin, und als er in die Küche zurückkehrte, merkte er, daß er den Kühlschrank über Nacht aufgelassen hatte. Er holte Margarine, Marmelade und ein gestern angefangenes Joghurt heraus, wobei offenbar wurde, daß ein dummes Insekt sich ausgerechnet diesen offenen Joghurtbecher zum Ort seines Freitods erkoren hatte. Mittels eines Teelöffels versuchte Fima den Leichnam herauszufischen, versenkte ihn dabei aber nur um so tiefer. So warf er den Becher in den Müll und begnügte sich im übrigen mit schwarzem Kaffee, da er, ohne nachzuprüfen, annahm, die Milch sei im offenen Kühlschrank gewiß auch sauer geworden. Er hatte vor, das Radio anzuschalten, um Nachrichten zu hören: Gestern hatte die Regierung bis in die Nacht hinein getagt. War eine Kommandotruppe auf Generalstabsbefehl in Damaskus abgesprungen und hatte Hafez Assad gefangengenommen? Oder wollte, umgekehrt, Arafat einreisen, um vor der Knesset in Jerusalem zu sprechen? Fima meinte eher, es würde wohl allerhöchstens von einer Abwertung des Schekels oder irgendeiner Korruptionsaffäre die Rede sein. In Gedanken sah er sich seine Minister zu einer mitternächtlichen Kabinettssitzung einberufen. Alter Rebellengeist aus Jugendbewegungstagen veranlaßte ihn, diese Sitzung ausgerechnet in einer verwahrlosten Volksschule im Stadtteil Katamon anzusetzen – auf abblätternden Bänken vor der mit Rechenaufgaben vollgekritzelten Tafel. Er selber würde sich in Arbeiterjacke und verschossenen Hosen nicht ans Lehrerpult, sondern auf die Fensterbank setzen. Würde erbarmungslos ein Bild der aktuellen Wirklichkeit abrollen lassen. Die Minister durch die Schilderung des drohenden Unheils konsternieren. Gegen Morgen würde er den Mehrheitsbeschluß herbeiführen, im ersten Stadium, sogar ohne jedes Abkommen, sämtliche Truppen aus dem Gazastreifen abzuziehen. Sollten sie von dort unsere Ortschaften beschießen, werde ich sie von der Luft aus bombardieren. Aber wenn sie Ruhe halten, ihre Friedensbereitschaft unter Beweis stellen, warten wir ein bis zwei Jahre ab und verhandeln dann mit ihnen über die Zukunft von Nablus und Hebron.

Nach dem Kaffee schlüpfte er in den fadenscheinigen braunen Zottelbärpullover, den Jael ihm überlassen hatte, blickte auf die Uhr und sah, daß er die Siebenuhrnachrichten verpaßt hatte. Deshalb ging er denHa’arez heraufholen, vergaß aber den Briefkastenschlüssel mitzunehmen, so daß er die Zeitung aus dem Schlitz zerren mußte und dabei die Titelseite zerriß. Auf der Treppe blieb er stehen, um die Überschriften zu lesen, ging weiter, stoppte erneut und gelangte zu der Überzeugung, dieser Staat sei einem Trupp Geistesgestörter in die Hände gefallen. Immer und ewig diktieren Hitler und der Holocaust ihr gesamtes Reden und Tun, wieder und wieder drängt es sie, jede Friedenschance auszulassen oder zunichte zu machen, weil ihnen der Frieden als Nazi-Finte erscheint, allein auf ihre Vernichtung ausgerichtet. Als er an der Wohnungstür angelangt war, begriff er, daß er sich erneut widersprach, und warnte sein Hirn vor der für die israelische Intelligenzija typischen Hysterie und Weinerlichkeit: Wir müssen uns vor der verlockenden, aber törichten Annahme hüten, die Geschichte werde letzten Endes die Bösen bestrafen. Während er sich eine zweite Tasse Kaffee einschenkte, setzte er seinen vorherigen Überlegungen eine Formulierung entgegen, die er in politischen Diskussionen mit Uri Gefen, Zwicka und den anderen häufig verwendete: Wir müssen endlich lernen, in Übergangszuständen, die sogar viele Jahre dauern können, zu leben und zu handeln, statt beleidigt mit der Wirklichkeit zu spielen. Unsere mangelnde Bereitschaft, in einem offenen Zustand zu leben, unsere Sucht, sofort zur Schlußzeile überzugehen und augenblicklich festzulegen, was am Ende herauskommen soll – das sind doch die wahren Ursachen unserer politischen Impotenz.

Als er zu Ende gelesen hatte, was die Fernsehkritikerin über ein Programm, das er gestern völlig verschwitzt hatte, zu sagen wußte, war es schon nach acht Uhr. Da hatte er also wieder die Nachrichten verpaßt und stellte wütend fest, daß er zu dieser Zeit längst am Schreibtisch sitzen und arbeiten müßte. Er wiederholte sich die Worte aus dem Traum: Man muß trennen. Aber zwischen was? Eine nahe, sanfte, warme Stimme, die weder männlich noch weiblich klang, aber von tiefem Mitgefühl erfüllt war, sagte zu ihm: Und wo bist du, Efraim? Fima erwiderte: Gute Frage. Dann setzte er sich auf seinen Schreibtischstuhl, betrachtete die unbeantworteten Briefe und die Einkaufsliste, die er Samstag abend aufgestellt hatte, und erinnerte sich, daß er heute morgen dringend in einer unaufschiebbaren Angelegenheit telefonieren mußte, nur fiel ihm partout nicht ein, mit wem. So rief er Zwicka Kropotkin an, riß ihn aus dem Schlaf, worüber er nun selber erschrak, entschuldigte sich in extenso, traktierte Zwi aber trotzdem zwanzig Minuten lang mit den taktischen Fehlern der Linken, den sich abzeichnenden Veränderungen in der amerikanischen Haltung und der allenthalben unablässig tickenden Uhr des islamischen Fanatismus, bis Zwi sagte: »Entschuldige, Fima, sei nicht böse, aber ich muß mich nun wirklich anziehen und sputen, damit ich zu meiner Vorlesung komme.« Fima beendete das Gespräch, wie er es begonnen hatte, mit einer überlangen Entschuldigung, wußte aber immer noch nicht, ob er heute morgen nun jemand anrufen oder umgekehrt auf ein dringendes Telefonat warten mußte, das er jetzt durch dieses Gespräch mit Zwi womöglich verpaßt hatte, das eigentlich, wie ihm jetzt bewußt wurde, kaum ein Dialog, sondern eher ein Monolog seinerseits gewesen war. Deshalb verzichtete er darauf, auch Uri Gefen anzuläuten, und studierte unterdessen mit besonderer Sorgfalt den Computerauszug der Bank, bei dem er nicht begriff, ob nun sechshundert Schekel auf seinem Konto eingelaufen und vierhundertfünfzig davon abgebucht waren oder umgekehrt. Der Kopf sank ihm auf die Brust, und vor seinen geschlossenen Augen zogen Massen entfesselter Moslems vorüber, skandierten Suren und Parolen, zertrampelten und brandschatzten alles, was ihnen in die Quere kam. Bis sich der Platz leerte und nur noch vergilbte Papierfetzen im Winde wirbelten, eingebunden in das Rauschen des von hier bis zu den nebelgrau verhangenen Bethlehemer Bergen fallenden Regens. Wo bist du, Efraim? Wo ist die arische Seite? Und wenn ihr kalt ist, warum?

Fima wurde von einer warmen, schweren Hand geweckt. Er schlug die Augen auf und sah die braune Vaterhand wie eine Schildkröte auf seinem Oberschenkel liegen, eine alte, breite Pranke mit flachen, gelblichen Fingernägeln, die Oberfläche in Täler und Hügel gegliedert, von dunkelblauen Adern durchzogen und mit Altersflecken zwischen dem spärlichen Haarflaum gesprenkelt. Im ersten Moment war er verblüfft, doch im zweiten begriff er, daß es seine eigene Hand war. Nun raffte er sich auf und las dreimal nacheinander die am Schabbat niedergeschriebenen Stichworte für einen Aufsatz, den er noch heute in Druck zu geben versprochen hatte. Aber was er eigentlich hatte schreiben wollen, ja, was ihn gestern noch mit aufkeimender Schaffensfreude erfüllt hatte, erschien ihm jetzt banal. Damit schrumpfte auch die Lust, überhaupt etwas zu verfassen.

Nach einigem Nachdenken wurde ihm klar, daß nicht alles verloren war: Es handelt sich lediglich um eine technische Schwierigkeit. Wegen der niedrigen Wolken und dem Nebelregen gibt es hier nicht genug Licht. Man braucht Licht. Das ist alles. Er knipste die Schreibtischlampe an in der Hoffnung, damit einen Neuanfang des Aufsatzes, dieses Morgens, seines Lebens zu begründen. Doch sogleich begriff er, daß diese Lampe kaputt war. Oder vielleicht war sie heil und nur die Birne durchgebrannt? Er stürzte zum Einbauschrank im Flur, fand dort entgegen all seinen Erwartungen tatsächlich eine neue Birne und konnte sie sogar problemlos reinschrauben. Aber auch die neue Glühbirne war ausgebrannt oder womöglich von ihrer Vorgängerin beeinflußt. Deshalb ging er auf die Suche nach einer dritten, kam jedoch unterwegs auf die Idee, das Flurlicht zu probieren, und mußte sogleich beide Birnen von jeder Schuld freisprechen, weil einfach der Strom ausgefallen war. Um dem Müßiggang zu entkommen, beschloß er Jael anzurufen: Wenn ihr Mann antwortete, würde er wortlos den Hörer auflegen. War es Jael selber, würde ihm sicher der Augenblick die richtigen Worte in den Mund legen. Wie einmal, als er sie nach einem heftigen Streit mit dem Satz versöhnt hatte, wenn wir nicht verheiratet wären, würde ich jetzt um deine Hand anhalten, worauf sie ihm unter Tränen lächelnd erwidert hatte, wenn du nicht mein Mann wärst, würde ich wohl einwilligen. Nach zehn oder zwanzig hohlen Klingelzeichen sah Fima ein, daß sie gar nicht mit ihm sprechen wollte, oder vielleicht drückte Ted dort mit aller Macht die Gabel hinunter und ließ sie nicht abnehmen.

Außerdem überkam ihn Müdigkeit. Der lange nächtliche Streifzug durch die Gassen Valladolids hatte ihm den ganzen Vormittag verdorben. Um eins mußte er doch schon an seinem Arbeitsplatz hinter dem Aufnahmeschalter der Privatpraxis in Kiriat Schmuel sein. Und jetzt war es bereits zwanzig nach neun. Fima zerknüllte den Stichwortzettel, die Stromrechnung, die Einkaufsliste und den Bankauszug und warf sie allesamt in den Papierkorb, damit der Schreibtisch endlich frei für die Arbeit war. Dann ging er in die Küche, neues Kaffeewasser aufsetzen, blieb dabeistehen und erinnerte sich im Halbdämmern an das Jerusalemer Abendlicht vor rund drei Jahren am Eden-Kino in der Agrippasstraße, wenige Monate nach der Griechenlandreise. Jael hatte damals gesagt, ja, Effi, ich lieb’ dich ziemlich viel und lieb’ dich gern und lieb’ es, wenn du redest, aber warum meinst du bloß, wenn du ein paar Minuten mit Reden aufhörst, würdest du aufhören zu existieren, und er war verstummt wie ein von der Mutter ausgeschimpftes Kind. Als eine Viertelstunde vergangen sein mochte, der Kessel sich aber hartnäckig weigerte, warm zu werden, obwohl Fima zweimal den Stecker fester in die Steckdose gedrückt hatte, kapierte er endlich, daß es ohne Strom Kaffee weder gab noch geben würde. Deshalb kroch er voll angezogen wieder unter die Wintersteppdecke, stellte den Wecker auf Viertel vor zwölf, vergrub das Traumbuch unter dem Zeitungs- und Zeitschriftenstapel am Bettende, zog die Decke bis zum Kinn hoch und bemühte sich, intensiv an Frauen zu denken, bis es ihm gelang, sein Glied zu wecken, das er nun mit allen zehn Fingern umklammerte wie ein Einbrecher, der am Abflußrohr emporklettert, oder vielleicht, grinste er, wie ein Ertrinkender sich an einem Strohhalm festhält. Aber seine Müdigkeit war bei weitem stärker als seine Lust, und so erschlaffte er und nickte ein. Draußen legte der Regen zu.

3.Flausensack

Um zwölf Uhr hörte er in den Nachrichten, ein junger Araber sei heute morgen von einem Plastikgeschoß tödlich getroffen worden, das offenbar bei einem Zwischenfall mit Steine werfenden Jugendlichen im Flüchtlingslager Jabaliya aus dem Gewehr eines Soldaten abgefeuert worden sei. Der Leichnam sei von Vermummten aus dem Krankenhaus in Gaza entführt worden, und die Umstände des Vorfalls würden weiter ermittelt. Fima sinnierte ein wenig über die Formulierung der Nachricht. Besonders verabscheute er die Wendung »von einem Plastikgeschoß tödlich getroffen«. Und ereiferte sich über das Wort »offenbar«. Danach ärgerte er sich allgemeiner über das Passiv, das dabei war, die Texte öffentlicher Verlautbarungen und vielleicht die Sprache überhaupt zu erobern.

Obwohl uns womöglich gerade die Scham, ein gesundes, löbliches Schamgefühl, daran hindert, einfach mitzuteilen: Ein jüdischer Soldat hat einen arabischen Jugendlichen erschossen. Andererseits gaukelt uns diese verunreinigte Sprache doch dauernd vor, schuld seien das Gewehr, die zu ermittelnden Umstände, das Plastikgeschoß – als sei diese ganze Unreinheit Schuld des Himmels, unausweichliche Vorbestimmung.

Und eigentlich, dachte er weiter, wer weiß?

Es liegt doch schon so ein geheimer Zauber in dem Ausdruck »Schuld des Himmels«?

Zum Schluß wurde er auf sich selber wütend: nix Zauber und nix geheim. Laß endlich den Himmel in Ruhe.

Fima hielt sich eine Gabel an Stirn, Schläfe, Hinterkopf und versuchte zu erraten oder zu empfinden, was sich in der Sekunde abspielen mochte, in der das Geschoß eindrang und die Schädeldecke durchschlug: kein Schmerz, keine Erschütterung – vielleicht, meinte er, vielleicht nur ein scharfes Aufblitzen von Ungläubigkeit, von Unvorbereitetsein, wie ein Kind, das sich darauf eingestellt hat, eine väterliche Ohrfeige einzustecken, während der Vater ihm statt dessen plötzlich einen weißglühenden Spieß gezielt in den Augapfel stößt. Gibt es den Bruchteil einer Sekunde, ein Zeitatom, in dem, wer weiß, vielleicht die Erleuchtung kommt? Das Licht der sieben Himmel? Wodurch alles, was vage und verschwommen im Leben war, einen winzigen Augenblick aufklart, bevor die Dunkelheit sich herabsenkt? All die Jahre lang sucht man eine komplizierte Lösung für ein vertracktes Rätsel, und da im letzten Moment blitzt eine einfache Lösung auf?

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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