Wie man sein Leben meistert, Teil 3 - - Heinz Hofmann - E-Book

Wie man sein Leben meistert, Teil 3 - E-Book

Heinz Hofmann

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Beschreibung

Der dritte Teil meines Buches "Wie man sein Leben meistert, Schicksalsjahre und Zeitläufte in Deutschland-2000 bis 2020", beginnt mit dem Erreichen meines sechzigsten Lebensjahres. Wichtige politische Ereignisse sind Jahr für Jahr in diese Biografie eingebettet. Meine Bemühungen, Falschberechnung und verzögerte Auszahlung meiner Rente zu einem richtigen Abschluss zu bringen, werden offengelegt. Nur wenige Jahre waren mir vergönnt, bevor ein T3-Tumor im Wangenbereich entstand, der von Ärzten trotz meiner Hinweise nicht und zuletzt fast zu spät erkannt wurde. Wie nach Laser-Operation, Lymphknoten-Entfernung und 30 schmerzhaften Strahlentherapien an gleicher Stelle ein Rezidiv trotz regelmäßiger Nachuntersuchungen bis zur T3-Größe mit welchen Folgen unentdeckt erneut wuchern konnte, ist schwer nachvollziehbar. Dass meine Frau zum Pflegefall wurde, wir am gleichen Tag eine riskante Operation bestehen und überleben sollten, wird anschaulich berichtet. Leider verstarb Sie 2011 an einem Hirnschlag. Wie ich danach mein Leben gestaltete, zeigt, dass man nie aufgeben sollte. Es ist mir ein Bedürfnis als Zeitzeuge meine Erfahrungen einer breiten Öffentlichkeit zur Verfügung zu stellen.

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Danksagung

Auch der dritte Teil dieses Buches ist meiner Tochter Annett gewidmet.

Inhaltsverzeichnis

Einführung

Kapitel 1: Die Jahre 2001 bis 2011

1.1 Die Jahre 2001 - 2007

1.2 Diagnose Krebs - Schicksalsjahre 2007 - 2010

1.3 Tod der Ehefrau 2011

Kapitel 2: Die Jahre 2012 bis 2020

2.1 Die Jahre 2012 – 2014

2.2 Die Jahre 2015 - 2020

Nachwort

Einführung

Der 3. Teil meines Buches “Wie man sein Leben meistert, Schicksalsjahre und Zeitläufte in Deutschland – 2000 bis 2020“ beginnt mit dem Erreichen meines 60. Lebensjahres.

Wichtige politische Ereignisse sind Jahr für Jahr in diese Biografie eingebettet.

Meine Bemühungen, Falschberechnung und verzögerte Auszahlung meiner Rente zu einem richtigen Abschluss zu bringen, werden offengelegt.

Nur wenige Jahre waren mir vergönnt, bevor ein T3-Tumor im Wangenbereich entstand, der von Ärzten trotz meiner Hinweise nicht und zuletzt fast zu spät erkannt wurde.

Wie nach Laser-Operation, Lymphknoten-Entfernung und 30 schmerzhaften Strahlentherapien an gleicher Stelle ein Rezidiv trotz regelmäßiger Nachuntersuchungen bis zur T3-Größe mit welchen Folgen unentdeckt erneut wuchern konnte, ist schwer nachvollziehbar. Dass meine Frau zum Pflegefall wurde, wir am gleichen Tag eine riskante Operation bestehen und überleben sollten, wird anschaulich berichtet. Leider verstarb Sie 2011 an einem Hirnschlag.

Wie ich danach mein Leben gestaltete, zeigt, dass man nie aufgeben sollte.

Es ist mir ein Bedürfnis als Zeitzeuge meine Erfahrungen einer breiten Öffentlichkeit zur Verfügung zu stellen.

Kapitel 1: Die Jahre 2001 - 2011

1.1 Die Jahre 2001 - 2007

Es ist schon ein erstrebenswerter Wendepunkt im Leben eines Menschen, wenn er als Altersrentner seinen wohlverdienten Ruhestand beginnen und nun abseits vom Arbeitsstress das Leben nach eigenem Gutdünken einrichten kann.

Weniger befriedigend ist, wenn man vorzeitig aus dem Berufsleben gedrängt wird, Arbeitslosengeld in Anspruch nehmen muss und dann deshalb Rentenkürzung für den Rest des Lebens hinzunehmen hat. Einziger aber nicht zu unterschätzender Vorteil ist, dass man schon mit 60 Jahren das Rentnerdasein beginnt und einem weiter die Gesundheit ruinierender Berufsstress erspart bleibt. Trotzdem kann es vorkommen, dass sich Auswirkungen vorheriger intensiver und langer Stressphasen erst viel später manifestieren.

Trotz rechtzeitigem und komplettem Einreichen aller notwendigen Unterlagen für die Rentenberechnung am 11.08.2000 mahlten die Behördenmühlen langsam und leider auch dann nicht fehlerfrei. Der Rentenbescheid vom 08.01.2001 bestätigte den Eingang dieser Unterlagen und zeigte an, dass erst ab Monat März 2001 die erste Rentenzahlung mit einer deutlich über das Maß von 13 % geminderten Rente zusammen mit einer Nachzahlung für zwei Monate erfolgen wird. Daher beauftragte und bevollmächtigte ich zu meinen Lasten Ende März 2001 einen kompetenten Rentenberater aus Magdeburg mit der Prüfung meines Rentenbescheides anhand der komplett übersandten Unterlagen. Schon Anfang April erhielt ich von diesem Dipl.-Juristen die erfreuliche Mitteilung, dass sich meine Bruttorente merklich erhöhen ließe, weil die bisherige Rentenberechnung korrigiert werden muss. Im Juni musste ich zusätzlich noch diesen Rentenberater beauftragen, mir wegen des ständigen Doppelabzuges bei der Kranken- und Pflegeversicherung und der Gewährung des Beitragszuschusses behilflich zu sein, weil meine telefonischen und schriftlichen Bemühungen bei den zuständigen Behörden monatelang fruchtlos blieben, da diese ihre maschinelle Datenübertragung nicht in den Griff bekamen. Im Ergebnis wurden meine berechtigten Interessen vom Rentenberater gut vertreten, meine Rente neu berechnet und eine entsprechende Nachzahlung gewährt, die mich mit den Kosten für diesen Berater etwas versöhnten, die bei richtiger Berechnung jedoch nicht notwendig gewesen wären. Doch es gilt immer der Grundsatz: wer sich nicht rührt, der friert!! Natürlich hat man immer das Kosten- / Nutzenverhältnis abzuwägen. In diesem Fall steht einer großen Einmalausgabe ein jahrelanger Verlust pro Monat gegenüber. Da fällt die Entscheidung natürlich leicht.

Politisch ist festzuhalten, dass erstmalig in der Bundeswehr Frauen an Waffen ausgebildet wurden und eine Offizierslaufbahn antreten konnten.

Des Weiteren gelang es Griechenland durch üble Finanztricks sich in die Europäische Wirtschafts- und Währungsunion hinein zu manövrieren, was viele Jahre später im Rahmen einer Finanzkrise zu erheblichen Steuergeld-Aufwendungen für die EU und einer Verarmung der griechischen Bevölkerung führte.

Eines Tages erhielt ich einen Anruf meiner ehemaligen Grundschullehrerin aus Dresden, die mich für den Monat März 2001 zu einem Klassentreffen einlud. Da Helgas Mutter in diesem Zeitrahmen ihren 89. Geburtstag im Altersheim beging, stand einem Dresden-Besuch nichts im Wege. Auch Helgas älteste Tochter Karin hatte den Wunsch mit nach Dresden zu kommen, weshalb wir zu dritt mit meinem Auto in die Hauptstadt des Freistaates Sachsens starteten.

Unterwegs hatten wir einige Schrecksekunden zu bestehen, weil ein übervoll beladener Kipper auf der rechten Spur während der Fahrt einen großen Wackerstein verlor und dieser mit voller Wucht quer über die Autobahn direkt auf uns zu hüpfend rollte. Bei der Geschwindigkeit von etwa 140 km/h hat man da keinerlei Chancen, obwohl ich scharf abbremste. Plötzlich gab es einen Schlag unter dem Wagen und das war es. Zunächst ließ ich erst mal das Auto weiter rollen und begann vorsichtig zu bremsen, was auch gelang. Da sich der Wagen weiter normal verhielt, bin ich bis zur nächsten Haltemöglichkeit weitergefahren und habe dann einen gründlichen Blick unter das Auto riskiert, um festzustellen, ob es schwerwiegende Probleme geben wird.

Glücklicherweise hatte dieser Wackerstein nur Kratzer verursacht und keine wichtigen Fahrzeugelemente getroffen. Daher konnten wir unbeschadet weiterfahren und erreichten wohlbehalten unser Ziel. Zunächst logierten wir uns im Hotel “Strehlener Hof“ ein, genehmigten uns ein reichliches Abendbrot, um beizeiten ins Bett zu gehen, denn nach so einer langen Fahrt ist man doch ziemlich geschafft. Am nächsten Vormittag besuchten wir Helgas Mutter im Altenheim auf der Gaystraße, um zu gratulieren, Geschenke abzugeben und mit Ihr Zeit zu verbringen.

Dieser Dresdenbesuch zeigte uns, wie tatkräftig der weitere Wiederaufbau angepackt wurde. Am Hauptbahnhof gründete man eine Tiefgarage und sanierte im Zentrum das Schloss. Die letzten Trümmerstätten konnte ich noch mit der Videokamera erfassen. Überall Kräne, die vom fleißigen Wiederaufbau zeugten. Auch der Aufbau der Frauenkirche hatte seit unserem letzten Besuch im Jahr 1998 deutlich an Fahrt aufgenommen. Kurzum es war beeindruckend. Auch das Wiedersehen mit meiner ehemaligen Klassenlehrerin (die damals Junglehrerin war) und den Mitschülern war recht interessant, wobei auch die Klarstellung einer Mitschülerin zu Ihrer damaligen Vergewaltigung durch den Lebenspartner Ihrer Mutter bemerkenswert für mich war. Leider verstarb unsere ehemalige Lehrerin im Folgejahr, weshalb kein weiteres Klassentreffen der ehemaligen Grundschüler zustande gekommen ist.

Mit Karin habe ich dann noch einige Erinnerungs-Punkte in Dresden angesteuert, während Helga Ihrer Mutter Gesellschaft leistete. So besuchten wir Karins ehemaliges Wohngebiet und auch meine ehemaligen Wohngebiete in Laubegast, sowie Oberloschwitz, mit anschließender Einkehr in der historischen Gaststätte “Zur Eule“ auf der Grundstraße. Mit der Standseilbahn sind wir zum “Weißen Hirsch“ hinaufgefahren, um abschließend dem Schloss, “Fürstenzug“ und der “Brühlschen Terrasse“ einen Besuch abzustatten. Bei der Rückfahrt gab es keine Probleme.

Unserem Enkel Oliver bereiteten wir im Sommer 2001 eine große Freude, indem wir Ihn zu einem Zweiwochenurlaub nach Bayern in eine Pension an den Schliersee mitnahmen, um auch Ihm einen Urlaub nach seinem Gusto zu ermöglichen. Schließlich hatte 1998 seine Schwester Melanie mit uns in Tunesien (Sherba) einen tollen Urlaub verleben dürfen, und nun war er auch mal dran. Die Pensionswirtin mochte Oliver sehr, weshalb Sie Ihm beim Frühstück fragte, ob er einen besonderen Wunsch hätte. Was er sich dann wünschte, hatte Sie nicht erwartet. In aller Bescheidenheit sollte es Kaviar zum Frühstück sein. Damit konnte Sie natürlich nicht dienen und wir erklärten Ihr, dass er vor kurzem mit seinen Eltern eine Kreuzfahrt auf der AIDA erleben durfte, was als Familienereignis nach dem Tod von Andres Mutter von seinem Vater finanziert wurde, weshalb dieser Wunsch nicht ganz so abwegig war. Erst vor kurzem erfuhr ich, dass Annett immer etwas preiswerten Kaviar für Ihn im Kühlschrank hatte. Jedenfalls durfte er sich beim Einkehren in einer Gaststätte grundsätzlich das bestellen, was er auch gern essen wollte, und das war meist ein Käsegericht.

Als erste Exkursion machten wir einen Rundgang um den Spitzingsee, was Ihm sehr gefallen hat. Eine Seilbahnfahrt auf den Wendelstein mit anschließendem Rundgang war für Ihn ein weiterer Höhepunkt dieses Urlaubs. Natürlich haben wir uns auch am Schliersee getummelt, wobei das Entenfüttern auch für Ihn erfreulich war. Schließlich sind wir später vom Spitzingsee aus mit der Seilbahn zum 1300 m hohen Raukopf hinaufgefahren, den er natürlich mit mir erklettern durfte. Ziel war ein etwas entfernterer Gipfel, das Jägercamp mit 1446 m Höhe. Helga blieb zurück, weil Ihr das zu anstrengend wurde, aber Oliver und ich erkletterten mühelos diesen Gipfel und bei dieser Tour konnte ich Ihm noch die Aiplspitz zeigen, die ich frei erklettert hatte. Wir wurden mit einer herrlichen Aussicht belohnt und Ihm hat das Freude bereitet. Absoluter Höhepunkt dieses Urlaubs war eine Zugfahrt nach München mit diversen Besichtigungen und einer Stadtrundfahrt, die lange einen bleibenden Eindruck bei Ihm hinterlassen haben dürfte.

Am 11. September 2001 wurden von fanatischen, hirnverbrannten Terroristen in den USA fast zeitgleich beide Türme des World Trade Center in NewYork und ein Bereich des Pentagon mittels gekaperter Linienflugzeuge in Kamikaze-Manier angegriffen und richteten große Zerstörungen an. Ein weiteres gekapertes Flugzeug konnte durch den beherzten Einsatz der Passagiere das geplante Ziel nicht erreichen und zerschellte vorher am Boden. Auch hier kamen alle Flugzeug-Insassen zu Tode. Insgesamt sind ca. 3000 Menschenleben durch diese Wahnsinns-Taten zu beklagen, wenn man mal von den gesundheitlichen Spätfolgen der Retter am World Trade Center absieht. Danach wurden in den USA und vielen europäischen Ländern Antiterrorismus-Gesetze erlassen, die eine Einengung der demokratischen Freiheiten mit sich brachten. Bereits im Dezember 2001 erfolgte auf Betreiben der USA dann der erste Kampfeinsatz der Bundeswehr in Afghanistan, der viele Opfer kosten sollte und letztendlich kaum Verbesserungen der Lage in diesem Land bewirkte. Leider war die deutsche Wirtschaft in dieser Zeit auf Talfahrt und in eine Rezession geraten.

Letztmalig sind wir im Dezember nach Sri-Lanka in den Urlaub geflogen. Unsere italienische Gastgeberin Mathilda war leider nicht präsent, weil es wohl ein Zerwürfnis mit den Mitbesitzern der Pension Blue Lagoon gegeben haben soll. Nur unter sri-lankischer Leitung waren der Service und das Essen eine ganze Klasse schlechter, was uns und viele getreue Miturlauber veranlasste, nicht noch einmal diese Pension zu buchen. Vieles von diesem Urlaubsland und den Erlebnissen am Urlaubsort hatte ich schon im 2-ten Teil des Buches beschrieben, weshalb ich schon dort keine neuen Videos mehr filmte. Im Januar 2002 kehrten wir mit Condor aus Sri-Lanka wohlbehalten und pünktlich zurück.

2004 ereignete sich am 2.Weihnachtsfeiertag im asiatischen Raum ein verheerender Tsunami, dessen erste Life-Bilder aus Sri Lanka vom Balkon des nebengelegenen Hotels “Eden“ um die Welt gingen. Heute gehört das Terrain der ehemaligen “Blue Lagoon-Pension“ zum Eden-Komplex. Wie viele Opfer es in der Pension Blue Lagoon gab, ist mir nicht bekannt.

Am 14. März 2002 sind Helga, Karin und ich in unserem PKW und zeitversetzt Ihre Tochter Yvonne mit Ihrem Verlobten Michael nach Dresden gefahren, da Helgas Mutter am 05.03.2002 Ihren 90-ten Geburtstag beging.

Am 15.03.02 sind wir nach längerem Aufenthalt bei der Jubilarin zu dritt nach Moritzburg gefahren. Während ich am Parkplatz gerade ein Video von den Damen aufnahm, näherte sich von hinten ein Bus und die Damen rieten mir zur Seite zu gehen.

Da dies etwas hektisch vor sich ging, rutschte mir ein wertvoller Goldring mit Saphir (aus Sri Lanka) vom Finger, was ich auch bemerkte. Trotz intensiver Suche blieb dieser Ring unauffindbar. Später kam mir dann die Erkenntnis, dass dieser Ring vom Busreifen erfasst wurde und in den Reifenrillen gesteckt haben muss. Weg ist weg, und das unwiederbringlich!

Das Lustschloss Moritzburg und seine Umgebung ist ungemein ansehenswert und kann jedem Besucher nur wärmstens empfohlen werden.

Nach erneutem Aufenthalt bei Helgas Mutter sind wir am 16.03.02 mal nach Radebeul zum Spitzhaus und dem Friedensturm gefahren und haben dort die wunderschöne Landschaft von oben genossen. Am 17.03.02 planten wir ohne Helga zu viert in die Sächsische Schweiz zur Bastei zu fahren, während Helga sich mit Ihrer betagten Mutter in den Park setzen wollte. Doch da boykottierte die alte Dame mit Starrsinn sich mit 90 Jahren noch in den Park bewegen zu müssen und wollte partout in dem überheizten Zimmer bleiben. Helga blieb da konsequent und meinte: „entweder wir setzen uns bei dem schönen Wetter in den Park, oder ich fahre mit in die Sächsische Schweiz“. So kam es, dass wir mit zwei Autos auf dem Bastei-Parkplatz eintrafen. Natürlich war Parkgebühr zu entrichten, doch der Automat in meiner Nähe gab mir Geld heraus, als ich Ihn bediente. Auch mal was Positives. In der Gaststätte sollten wir dann noch auf der Toilette löhnen, was wir uns nicht gefallen lassen haben! Die Felsenlandschaft ist schon ein Erlebnis und wenn man dann noch an Felsbesteigungen in der Jugend erinnert wird, ist das kaum zu toppen. Die Aussicht von oben auf die Elbe und der tolle Rundumblick zeigte uns, wie schön doch unsere ehemalige Heimat ist, die wir nur wegen des früheren unerträglichen politischen Systems schweren Herzens verlassen hatten. Zurück sind wir dann über die Elbbrücke “Blaues Wunder“ zum Zentrum Dresdens gefahren und haben die weiteren Baufortschritte bewundern können.

Auf dem Terrassenufer waren nun wie am Montmartre Studenten in Ritterrüstung oder anderen Metiers zu Gange, um sich etwas hinzu zu verdienen. Bis zum Abend haben wir das Schloss, die Semperoper und den Zwinger von außen besichtigt, um dann im “Sophienkeller“ einen würdigen Abschluss dieses schönen Tages zu erleben. Keiner ahnte, dass ein Jahrhunderthochwasser in Kürze auf diese Metropole zurollen würde. Am nächsten Tag verabschiedeten wir uns von unserer 90-jährigen, der inzwischen klargeworden war, sich mit Ihrem Starrsinn um schöne Stunden mit Ihrer Tochter gebracht zu haben, zumal es das letzte Mal gewesen wäre. Ohne Probleme sind wir wieder Daheim angekommen.

Am 12. Mai 2002 mussten wir, Helga, Karin und ich, früh zum Flug von Frankfurt nach Portugal in die Algarve starten, um dann stundenlang im “Alto Golf und Country Club“ nahe Alvor zu warten, bevor wir unsere Timeshare-Unterkunft zugewiesen bekamen, weil es absolut keinen passenden Flug gab. Das unter englischer Leitung stehende Resort gab uns eine luxuriöse, geräumige Unterkunft mit zwei Bädern. Diese hatte zusätzlich zum Schlafzimmer für die Damen auch eine für mich passende Schlafgelegenheit parat. Die englische Leiterin machte uns gleich beim Empfang ziemlich eindeutig klar, dass die Briten unter sich bleiben möchten und wir uns möglichst von Ihren gut betreuten Landsleuten fernhalten sollten, was wir auch beachtet haben. Dieses komfortable Resort existiert auch noch im Jahr 2019 und hat eigentlich alles, was das Urlauben erfreulich macht. Bestens ausgerüstete Vollküche mit allem, was benötigt wird in technisch hochwertigen Unterkünften.

Hallenschwimmbad und gepflegte Pool-Landschaft, nahegelegene Einkaufsmöglichkeiten zu vernünftigen Preisen und ein fantastischer Strand, der nach kurzem Fußmarsch erreichbar ist, vervollkommnen dieses Bild. Dies war mal ein positives Timeshare-Tauscherlebnis. Schon zum ersten selbst bereiteten Abendbrot konnten wir den vorzüglichen, portugiesischen Wein verkosten und waren begeistert. Bei Strandwanderungen erschlossen wir die schönen Badebuchten mit herrlichen Sandstränden und das alles bei konstant schönem Wetter. Hier haben wir es uns wohlseinlassen und natürlich gehörte auch eine gemeinsame, geführte Busfahrt nach Silves, Caldas, Foia, Lagos, Sagres und Cabo St. Vicente dazu, um mal das sogenannte “Ende der Welt“ des Mittelalters und das Wirken Heinrichs des Seefahrers bestaunen zu können. Krönender Abschluss dieses wirklich gelungenen Urlaubes war eine Fahrt auf einer Karavelle unter deutscher Leitung. Ausfahrt mittels Motorkraft in den Atlantik und Rückfahrt unter vollen Segeln ohne Getucker des Bootsmotors. Was war das doch für tolles Erlebnis! Hierbei zeigte es sich, dass man doch warm angezogen sein muss, wenn man sich im Mai auch bei schönem Wetter auf hohe See begibt. Fürsorglich erhielten wir von der Mannschaft Südwester, die uns vor Unterkühlung bewahrten. Gut erholt und ohne Komplikationen sind wir wieder nach Hause zurückgekommen.

Am 14.Juli 2002 starb Helgas Mutter und wir waren etwa eine Woche später zur Beerdigung in Ottendorf-Okrilla von Helgas jüngerer Halbschwester Ursula eingeladen worden. Mit zwei PKW, voran Michael mit seiner Verlobten Yvonne und Helgas Tochter Karin, sowie Helga und ich fuhren wir die lange Strecke ohne Probleme, wobei uns zu Gute kam, dass Micha schon ein Navigationsgerät besaß und die Straßensperrungen und Umleitungen am Zielort souverän meistern konnte. Es war schon beachtlich, wie schnell Ursulas Partner Frieder (ehemals mindestens informeller Mitarbeiter des Staatssicherheitsdienstes der DDR) in so kurzer Zeit einen fertigen Grabstein stellen ließ. Die Trauerrede wurde von einem mit diesem Partner liierten Mann so gehalten, dass sogar noch die DDR etwas glorifiziert wurde, was eigentlich in solch einer Grab-Abschiedsrede nichts zu suchen hatte. Beim abschließenden Leichenschmaus in einer nahegelegenen Gaststätte wurde von Frieder sogleich angemahnt, dass hier nicht über Politik gesprochen werden soll, was sichtlich im Widerspruch zur Abschiedsrede stand. Wenigstens offenbart es, dass er ein schlechtes Gewissen hatte. Auch in dieser Gaststätte hatte man den Eindruck, dass die alten Seilschaften noch gut funktionierten.

Da wir zur Beerdigung von Helgas Mutter gekommen waren und keineswegs die Absicht hatten, diesem Fiesling etwas heimzahlen zu wollen, gab es keinen Eklat und wir sind friedlich auseinandergegangen.

Anfang August kam es zu einer ungewöhnlichen Großwetterlage. Tagelang regnete es großflächig ununterbrochen mit ungewöhnlich hohen Niederschlagsmengen auch in den Alpen und im Erzgebirge. Wegen dieser langfristigen, hohen und großflächigen Niederschlagsmengen schwollen Bäche und Flüsse derartig an, dass aus Bächen reißende Flüsse wurden und die Flüsse total ausuferten. Dies betrafen insbesondere die Donau und die Elbe einschließlich deren Nebenflüsse. So wurden im sächsischen Bereich sehr viele Ortschaften heimgesucht und teilverwüstet. In Dresden, dessen Innenstadt fast vollständig unter Wasser stand, erreichte der Pegelstand der Elbe die Marke von 9,60 m! In dieser Situation war schnelles Handeln angesagt. Sandsäcke mussten zum Schutz errichtet und Kulturgüter in schneller Aktion gerettet werden. Der Dresdener Hauptbahnhof wurde beispielsweise von einem reißenden Fluss durchquert, stand völlig unter Wasser, was erhebliche Schäden anrichtete. Eisenbahnstrecken waren nicht mehr befahrbar, weil unterspült. Da die Flutwelle sich zeitversetzt bis an die Unterläufe der Flüsse fortsetzte und großflächige Schäden in vielen Regionen zu erwarten waren, ist das organisierte staatliche Handeln mit Einsatz der Bundeswehr zum Schutz der Bevölkerung unter dem damaligen Bundeskanzler Schröder zu loben, der sich häufig selbst an den Brennpunkten einfand und den Menschen Hilfe und Unterstützung versprach, die auch eingehalten wurde. Eine in Deutschland selten erlebte Solidaritätswelle mit den Flutopfern in Sachsen und Süddeutschland ist zu dieser Zeit zu vermerken. Von ausländischer Hilfe ist mir nichts bekannt.

Diesem umsichtigen Handeln Schröders dürfte es zu verdanken sein, dass trotz wirtschaftlicher Rezession die Bundestagswahl am 22.09.02 doch noch von Schröder (SPD) knapp gewonnen wurde, obwohl sich Edmund Stoiber (CSU) am Abend schon zum Wahlsieger erklärt hatte und feiern ließ.

Eigentlich sollte die Hochzeit von Michael und Yvonne in Dresden am 24.08.2002 stattfinden und die Einladungen hierzu waren schon verteilt worden.

Was uns da gar nicht gefallen hatte, war die Einladung an die Familie unserer Tochter Annett. Die hätte nur zu einem Picknick im Pillnitzer Schlosspark kommen sollen, und das war es! Das empfanden wir als eine Zumutung und rechtfertigt nicht den Aufwand. So kann man auch dokumentieren, wen man aus Kostengründen nicht dabeihaben will. Nun musste umdisponiert werden, weil in Dresden die Trauung nicht im gewünschten Maß hätte stattfinden können. Es gelang kurzfristig im Standesamt Pfungstadt auch für den 24. August 2002 einen Termin zu erhalten und weitere Termine für die Feier kurzfristig zu vereinbaren. Pünktlich 12.00 Uhr fand dann die Trauung im historischen Rathaus in Pfungstadt statt. Hier war auch die Familie unserer Annett erschienen und gab Ihre Geschenke ab, um gleich nach der Trauung wieder heimzugehen, weil sie ja höchst unwillkommen war, ohne zu wissen, warum. So waren sie zum anschließenden kleinen Umtrunk im Rathaus schon nicht mehr zugegen.

Gegen 15.00 Uhr war im Weinheimer Schloss-Café das Kaffeetrinken mit Anschnitt der Hochzeitstorte vorgesehen und wurde ordentlich zelebriert. Bei schönem Wetter konnten dann im Park die Fotos in allen Varianten geschossen werden. In der Kirche in Weinheim wurde ganz privat das beiderseitige Eheversprechen verlesen und Karin, sowie Helga verlasen noch Ihre Glückwünsche. Abschließend fuhren wir zum Schloss Auerbach zu einem zünftigen Rittermahl. Ein Conférencier führte durch ein unterhaltsames Programm für alle anwesenden Gäste des Hauses. Hierbei wurden das historisch gekleidete Hochzeitspaar und auch der Braut-Zeuge in historischem Gewand mit einbezogen und allerlei Prüfungen zur Belustigung aller Gäste angesetzt.

Natürlich gab es auch ein leckeres Rittermahl, das allen gut mundete. Am späten Abend mit Glockenschlag setzten wir den Jungvermählten die Schlafmützen auf.

Heiligabend und den 1. Weihnachtsfeiertag verlebten wir sehr harmonisch bei der Familie unserer Tochter Annett, wobei auch Andres Vater zu Besuch war.

Zum 2. Feiertag besuchten uns Karin und das neuvermählte Paar ebenfalls in Harmonie.

Zu Silvester waren Helga und ich allein zu Hause und rutschten in guter Stimmung ins Neue Jahr 2003.

Im Februar 2003 erschütterte eine Hiobsbotschaft aus den USA die Welt. Die Raumfähre Columbia mit 7 Astronauten an Bord verglühte in etwa 60 km Höhe mit etwa 18-facher Schallgeschwindigkeit beim Wiedereintritt in die Erdatmosphäre, weil sich beim Raketenstart ein Stück Isolierung gelöst und ein kleines Loch in dem Hitzeschild gebildet hatte, so dass heiße Gase die Raumfähre zum Verglühen brachten und alle Astronauten zu Tode kamen. Damit wurde das Ende der Shuttle-Transporte zur Internationalen Raumstation eingeläutet.

Im März 2003 flogen Helga und ich nochmals zur Insel Hispaniola in die Dominikanische Republik, um dieses Mal in Punta Cana einen schönen Urlaub zu verleben. Im Reisebüro hatten wir sogar eine Suite im Fiesta Bavaro Resort gebucht und waren recht zufrieden mit unserer Wahl, weil an der Ostseite der Dominikanischen Republik herrliche Sandstrände, gepaart mit wärmerem Seewasser aus der Karibik bessere Urlaubsbedingungen als beispielsweise in Puerto Plata an der atlantischen Nordseite mit dem raueren Klima des Atlantiks erlebbar sind. Leider war unser Reisebüro in Pfungstadt mehr oder weniger ein Einmann-Unternehmen und daher haperte es öfters etwas bei der Beratung. Wir hatten noch nicht den Unterschied zwischen Direktflug und Nonstop-Flug erkannt und meinten, das sei dasselbe. Erst am Flughafen wurden wir gewahr, dass es einen Zwischenstopp auf Puerto Rico (Bundesstaat der USA) in San Juan geben wird, bevor wir in Punta Cana landen werden. Wegen der verschärften Gesetze infolge des Terroristenangriffs am 09.11.2002 in den USA war dieser Zwischenstopp äußerst zeitaufwändig und fast demütigend, wie man uns einschließlich der Besatzung dort behandelte. Richtig froh waren wir endlich diesen äußerst ungastlichen Ort verlassen zu können.

Wir hatten uns gerade eingelebt, den Strand und das umfangreiche, gepflegte Resort erschlossen, als es etwa eine Woche später eine Überraschung gab.

Inwieweit Helga tatsächlich eingeweiht war, oder ob Ihre Schilderung über unseren geplanten Urlaub ursächlich war, bleibt mir wieder Mal ein Rätsel. Helga hatte angeregt mal eine andere Gaststätte im Nachbarresort aufzusuchen. Als ich gerade von meinem Sitz aufgestanden war, wurden mir plötzlich von hinten die Augen zugehalten und ich sollte raten, wer das wohl sei. An alles Mögliche hatte ich gedacht, nur nicht das Karin, Helgas älteste Tochter, mit der wir gerade erst 2002 in Portugal an der Algarve in einem luxuriösen Timeshare-Resort einen Urlaub verbracht hatten, hinter mir stehen könnte. Sie war mit Ihrer Tochter Yvonne und deren Gatten Michael angereist und hatten das höherwertige Nachbar-Resort gewählt. Natürlich gestaltete sich unser Urlaub von nun an familiärer. Karin konnte jedoch nur eine reichliche Woche bleiben.

Als gemeinsamen Abschluss des Urlaubes unternahmen wir noch eine Busfahrt in die Romana bis zum karibischen Meer. Erneut kamen wir an der bedeutendsten Wallfahrtskirche der Dominikanischen Republik vorbei, der “Basilika de Nuestra Seniora de Alta Grazia“, an der wir gern einen kurzen Stopp gemacht hätten, was aber vom Busunternehmen nicht gestattet wurde, weil man ja dafür eine Extratour buchen soll. Landschaftlich war diese Busfahrt sehr interessant mit den Kordilleren im Hintergrund

Bald endete dieser schöne Urlaub, in dem weder Unterkunft, Strand noch Verpflegung Wünsche offenließen, sondern sehr hochwertig waren. Für Yvonne und Michael hinterließen wir noch eine kleine Dollarsumme für deren Resturlaub, wie man das halt so in der Familie macht. Ohne Zwischenfälle sind wir wieder in Frankfurt gelandet, wo unser Flughafentaxi uns schon erwartete.

Wegen der wirtschaftlichen Misere und des knappen Wahlergebnisses musste Kanzler Schröder (später Kanzler der Bosse genannt, der nach seinem Ausscheiden aus der Politik bei dem Russischen Unternehmen „Gasprom“ im Aufsichtsrat als Freund Putins sich bereicherte) ein neues Konzept zur wirtschaftlichen Verbesserung entwerfen. Dazu hatte er schon im Jahr 2002 mit dem deutschen Manager Peter Hartz (den man später wegen Untreue ziemlich sang- und klanglos verurteilte) eine Kommission für moderne Dienstleistungen ins Leben gerufen, die unter anderem die BfA (Bundesagentur für Arbeit) reformieren sollte, da die Arbeitslosigkeit dort nur verwaltet, Statistiken frisiert wurden und ein hohes Missverhältnis zwischen Verwaltungs- und Vermittlerpersonal (85.000 / 15.000) bestand, daher neue Konzepte erarbeiten sollte.

Am 14.03.2003 verkündete Bundeskanzler Schröder die arbeitgeberfreundliche “Agenda 2010“, die eine Lockerung des Kündigungsschutzes, Förderung des Mittelstandes und Senkung der Lohnnebenkosten zu Lasten der Werktätigen brachte. Mit all diesen Maßnahmen wurde Deutschland zu einem relativen Billiglohnland gestaltet, was natürlich einen wirtschaftlichen Wachstumsschub bewirkte und unser Land zur größten Wirtschaftsmacht in Europa entfalten ließ. Damit war der Startschuss gegeben, dass die SPD von Ihren Mitgliedern und den Wählern nicht mehr als der Interessenvertreter der Werktätigen erkannt wurde und in späteren Jahren immer mehr an Zustimmung verlor, zumal dann unter Führung von Kanzlerin Merkel (CDU) es versäumt wurde, entsprechende Korrekturen an dieser Agenda vorzunehmen, um einen ausbeuterischen Turbo-Kapitalismus einzugrenzen und die Schere zwischen Arm und Reich nicht zu groß werden zu lassen.

Die unpopulären Hartz-Gesetze wurden ab 2003 bis 2005 schrittweise in Kraft gesetzt.

Am 09. April 2002 marschierten US-Truppen, von England unterstützt, im Irak ein, stürzten den Diktator Saddam Hussein und fanden nur tief vergrabene, spärliche Reste von entsorgtem biochemischen Kriegsmaterial, das als Kriegsgrund und angeblich so bedrohliche Gefahr vom Pentagon und CIA vorgeschoben war, um diesen Einmarsch zu begründen. Hier ist Schröders Engagement zur Ablehnung der Teilnahme Deutschlands am dritten Golfkrieg anzumerken, zumal auch Frankreich, Russland und China diesen Einmarsch missbilligten. Ein Befriedungskonzept nach dem Sieg über die Truppen Saddam Husseins hatte wie so oft die USA-Administration nicht, was sich äußerst folgenschwer und negativ für Europa in der Zukunft auswirken sollte.

2003 erklärte man zum bisher heißesten und trockensten Jahr in Deutschland seit dem Jahr 1540 mit all seinen Konsequenzen für die Ernte, das Abschmelzen der Gletscher und absinkender Grundwasserstände. Rückblickend aus dem Jahr 2018 kann man erkennen, dass es offensichtlich Zyklen gibt, die mit der Energieabstrahlung unserer Sonne zusammenhängen müssen, durch zu hohe, menschengemachte Kohlendioxid-Emissionen sich allerdings in ihren Amplituden (Maximalwert einer sich verändernden Größe) erheblich verstärken.

Familiäre Feiern, wie Olivers und Annetts Geburtstage im Dezember und die Weihnachtszeit im Kreis der Familien (Heiligabend und 1.Feiertag bei Annett und 2. Feiertag bei Michael, Yvonne und Karin) rundeten das Jahr 2003 ab. Silvester rutschten Helga und ich wieder gemeinsam, allein, ins Neue Jahr 2004.

Karin machte es möglich, dass wir ab 2004 einen Familien-Sauna-Abend einmal in der Woche im Altenheim “Linde“, in dem Sie tätig war, gemeinsam nutzen konnten, was bekanntermaßen für die Gesundheit förderlich ist. So konnten auch Annett, Oliver und Melanie ab und an mal mitkommen, wobei wir manchmal bis zu acht Personen in dieser Sauna waren.

Nachdem im Pfungstädter “Jump“ die von Chris und seiner Frau geführten Schwitzfit-Kurse nicht mehr zugelassen wurden, wanderten Sie zur “Freien Turngemeinschaft 1900“ab, wo 2004 meine Tochter Annett und ich mich anmeldeten, um einmal in der Woche abends zwei Stunden intensiv unseren Kreislauf auf Touren zu bringen.

Inzwischen hatte sich die SPD die Wählergunst gründlichst verdorben und der verursachende “Kanzler der Bosse“ Schröder zog sich später zugunsten von Franz Müntefering vom Parteivorsitz zurück. Doch Andrea Nahles (Enkelin von Willy Brandt, Bundeskanzler von 1969-74) mobbte “Münte“ letztendlich aus dem Amt. 2019 durfte auch Sie in ausgleichender Gerechtigkeit erleben, wie es einem in gleicher Situation ergeht und zu Mute ist.

Für 2004 ist von den Politikern im Vorjahr zu viel Arbeit liegen gelassen worden. Die Steuerreform wurde jedoch teilweise vorgezogen und der Arbeitsmarkt umgekrempelt. “Fördern und fordern“ ist dann zur eigentlich vernünftigen Devise geworden. Langzeitarbeitslose mussten künftig jede zumutbare Arbeit annehmen. Die Sozialhilfe war als Lohnuntergrenze nicht mehr existent. Dumpinglöhne wurden nun salonfähig. Die Bekämpfung der Arbeitslosigkeit und der Arbeitslosen schien immer identischer zu werden.

Vor allem im Osten Deutschlands gab es immer mehr Widerstand und Demonstrationen gegen die Hartz-IV-Gesetze.

Die Osterweiterung der Europäischen Union (EU) wurde mit der Aufnahme von 10 neuen Mitgliedsstaaten vollzogen, so dass nun 25 Staaten der EU angehörten.

Der frühere Saarländische Ministerpräsident Lafontaine forderte wiederholt den Rücktritt Schröders als Bundeskanzler und drohte mit seinem Eintritt in die Linkspartei, was er später auch wahrmachte.

Helga litt zunehmend an Herzschwäche, zumal zu viele Pillen (ohne Prüfung der Verträglichkeit und mit starken sich dabei verstärkenden Nebenwirkungen) ärztlich verordnet wurden. Im Nachherein gesehen war keine wesentliche Verbesserung Ihres Gesundheitszustandes zu erkennen, eher das Gegenteil. Besonders ein cholesterinsenkendes Medikament hatte starke negative Nebenwirkungen und wurde nach einem Jahr auf meine Intervention hin ärztlicherseits endlich abgesetzt!

Außerdem wurde Ihr geraten, einer von der Krankenkasse bezuschussten Herz-/ Kreislaufgruppe beizutreten, was auch einmal in der Woche in einer Pfungstädter Turnhalle stattfand, wozu Sie von mir hingefahren und wieder abgeholt wurde. Diese Maßnahme war deutlich konstruktiver im positiven Sinn. Dort erfuhr Sie vom Odenwaldklub Pfungstadt, in dem eine Volkstanzgruppe existierte.

So kamen wir immer mehr in Kontakt zu den Pfungstädtern.

Da Helga für Ihr Leben gern tanzte, bat Sie mich, doch in dieser Volkstanzgruppe mitzumachen, weil Sie ja einen Tanzpartner brauchte und dort kaum Männer vertreten waren. Daher willigte ich ein, um Helga eine Freude zu machen.

Melanies Geburtstag und die Osterbesuche waren wohltuend für das Familienleben und wurden recht harmonisch begangen.

Höhepunkt des Jahres 2004 war der nochmalige Urlaub auf Gran Canaria im luxuriösen „Anfi Beach Resort“, das wir beide zum ersten Mal im Jahr 2000 kennenlernen durften. Auch dieses Mal konnten wir uns wieder an den luxuriös eingerichteten Wohnräumen und den gelungenen Außenanlagen erfreuen und die Wellnessbereiche ausgiebig nutzen. Bei einer Bootsfahrt mit angepriesenem Delfinerlebnis war versprochen worden, dass sich ein Delfin sogar von den Schwimmern anfassen lassen würde, obwohl er frei und ungehindert im Atlantik hätte untertauchen können. Zunächst beobachtete ich, wie der Delfin sich im Wasser bewegte und welche Routinebewegungen er im Wasser vollführte.

Schließlich erkannte ich, dass er immer an einer bestimmten Stelle eine Wendung vollführte. Genau an diesem Punkt postierte ich mich im Wasser in der Erwartung, dass der Delphin seine Routine beibehalten würde. Bei dieser Gelegenheit lernt man wieder einmal die Egoismen seiner Mitmenschen unliebsam kennen, denn ein Mann aus unserer Gruppe näherte sich mir gerade in dem Moment, als der der Delphin auf mich zusteuerte und stieß mich äußerst brutal zur Seite, damit er den Delphin berühren konnte. Aber auch er hatte wenig Freude an dieser Begegnung, da der Delphin sofort zügig weiterschwamm. Auf meinen anschließenden Protest bezüglich seiner rüden Vorgehensweise entgegnete er nur: “Halt´s Maul!“. Leider begegnet man derartig primitiven, auf das Faustrecht orientierten Mitmenschen recht häufig!

Diese wenig schöne Urlaubsimpression trübte aber unseren weiteren Urlaub nicht, der recht harmonisch und erholsam war. Auch die Heimreise konnten wir problemlos absolvieren.

Wie 2003 wurden auch 2004 Geburtstagsfeiern sowie das Weihnachtsfest im Kreis der Familie recht harmonisch begangen. Wir Eheleute wünschten uns hoffnungsvoll 0:00 Uhr ein gesundes Jahr 2005.

Am 01.01.2005 wurde das Arbeitslosengeld II (Harz IV genannt) als Grundsicherung eingeführt.

Öfter fanden jetzt im Odenwaldclub Volkstanzübungen statt und zu Kurzwanderungen waren wir als Gäste eingeladen. So kam es schließlich für uns beide zum Eintritt in den Odenwaldklub Pfungstadt und es hat auch nicht all zulange gedauert, dass man mich zum Stellvertretenden Vorsitzenden wählte.

Im Januar 2005 kaufte ich mir im Media Markt eine modernere Digitalkamera mit Miniband, da meine 10 Jahre alte Kamera nicht mehr den Ansprüchen genügte und hoffnungslos veraltet war. Jetzt konnte man auf einem ausklappbaren Minibildschirm farblich direkt sehen, was man aufnehmen wollte, wobei zwischen Standbild und Video gewählt werden konnte. Selbst eine Fernbedienung für Selbst-Aufnahmen (jetzt Selfie genannt) gehörte zum Lieferumfang.

Bereits im Februar starteten wir in die Karibik, dieses Mal jedoch nach Kuba. Lange hatte ich gezögert Kuba zu besuchen, da mir als ehemaligem Forschungs-Ingenieur der Chemischen Verfahrenstechnik und späterem Projektgruppenleiter damals in der DDR fachlich dringende Besuche zu Konsultationen in Kuba verwehrt wurden und die Delegationen der Kubaner im Dresdener „Komplette Chemieanlagen“ ziemlich anmaßend auftraten, wobei mir auch noch verboten wurde, mit diesen Kubanern Spanisch zu sprechen.

Von Frankfurt a. M. startete unsere Condor-Maschine am 04.02.2005 im Direktflug nach Holguin in den Osten Kubas. Helga saß wegen Ihrer angegriffenen Gesundheit in der First-class, während Karin, die von Ihrem Ehemann die Erlaubnis zu einem 14-Tage-Urlaub hatte und erneut mit uns reiste, neben mir in der Tourist-class saß. Bei den Einreiseformalitäten wurde ich am Schalter sehr genau gemustert und es dauerte ziemlich lange, bis auch ich endlich passieren durfte. Warum man so lange meine Personalie prüfte, weiß ich bis heute nicht. Es war nach Sonnenuntergang, als wir endlich im Hotel einchecken konnten.

Wir erhielten zwei sehr schöne, nebeneinanderliegende Wohneinheiten mit gutem Komfort. Leider gab es in diesem Jahr eine unangenehme Wetteranomalie. Ein Blizzard im Süden der USA hatte auch Fernwirkung bis nach Kuba, so dass es wesentlich kühler als erwartet um diese Jahreszeit war. So konnten wir zunächst nicht wie gewünscht im Atlantik baden, was an der Südseite Kubas im Karibischen Meer sicher möglich gewesen wäre.

Höhepunkt eines jeden Abends waren die Show-Veranstaltungen, in denen Gesangs- und Tanzvorträge, aber auch eine Zaubershow und ein Turniertanz der Gäste mit jeweils kubanischem Tanzpartner / -in auf hohem technischen und künstlerischen Niveau geboten wurden. In Vorbereitung dieses Tanzturniers wurden extra zu bezahlende Tanzkurse in lateinamerikanischen Tänzen angeboten, die vorwiegend von kanadischen Frauen belegt waren.

Natürlich erkundeten wir zunächst die komplette Anlage, die ebenfalls hochwertig ausgestattet war. Ein toller Swimming-Pool mit kostenlosen, reichlich vorhandenen Liegestühlen und zugehörigem Sonnenschutz