Wildlife-Fotografie - Christoph F. Robiller - E-Book

Wildlife-Fotografie E-Book

Christoph F. Robiller

4,6

Beschreibung

Der passionierte Naturfotograf und Kenner europäischer Naturlandschaften Dr. Christoph F. Robiller wendet sich mit diesem Buch an alle Fotografen, die sich ernsthaft mit der Fotografie frei lebender Tiere befassen wollen – sei es der technisch und gestalterisch interessierte Fotograf, der sich das biologische Hintergrundwissen erarbeiten will, oder der Naturfreund, der seine fotografischen Fähigkeiten weiterentwickeln möchte. Zunächst gibt der Autor einen Überblick, welche Fotoausrüstung für den Einsatz in der Wildlife-Fotografie erforderlich ist und beschreibt anschließend ausführlich die Vorgehensweisen. So erörtert er die unterschiedlichen Methoden der Ansitz- und Versteckfotografie, das Vorgehen bei der Fotopirsch oder den Einsatz von Lockmitteln und Lockrufen. Hinweise zum Equipment sowie Bauanleitungen für verschiedene Versteckmöglichkeiten – beispielsweise für eine Versteckhütte oder ein Schwimmversteck – bieten eine praktische Hilfestellung. In einem Gastbeitrag vermittelt ein erfahrener Waidmann das besondere Vorgehen bei der Säugetierfotografie. Mit der Beschreibung zahlreicher Naturräume in Deutschland und anderen europäischen Ländern gewährt Robiller einen umfassenden Einblick in die jeweilige Landschaft und Tierwelt. Gleichzeitig vermittelt er alle nötigen Kenntnisse über die Naturfotomöglichkeiten vor Ort. Dabei legt der Autor besonderen Wert auf einen zurückhaltenden und respektvollen Umgang mit der Tierwelt, eine Grundvoraussetzung für eine erfolgreiche und nachhaltige Naturfotografie. Örtliche Anlaufstellen wie Naturschutzzentren oder Fotocamps und die Möglichkeiten geführter Touren mit Naturpark-Rangern oder Naturpädagogen werden mit Kontaktinformationen vorgestellt.

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Christoph Franz Robiller ist hauptberuflich Facharzt für Radiologie und Nuklearmedizin. Seit der Kindheit gilt seine Passion jedoch der Naturfotografie, in den letzten 20 Jahren mit den Schwerpunkten Deutschland, Nord-, Süd- und Osteuropa (Skandinavien, Island, Iberische Halbinsel, Sardinien, Bulgarien, Rumänien). Schwerpunkte seiner naturfotografischen Arbeiten sind Vögel (bes. Eulen und Kranichzug), Lurche, Säugetiere, Pflanzen und Landschaften. In den letzten Jahren spezialisierte er sich auf Flugaufnahmen und die Kurzzeitfotografie.

Christoph F. Robiller veröffentlichte mehr als 35 Artikel in Fachzeitschriften mit dem Schwerpunkt Naturschutz sowie Fotos in zahlreichen Büchern und Kalendern. Seine anspruchsvolle Arbeit präsentiert er darüber hinaus in öffentlichen Naturfoto-Vorträgen und Fotoausstellungen. Insbesondere die seit 2012 existierende Wanderausstellung »Wie ein Vogel zu fliegen...« wurde in zahlreichen Naturkundemuseen und Nationalparkzentren in Deutschland ausgestellt. Robillers neue Ausstellung »Ein Vogel wollte Hochzeit machen...« wird im April 2016 im Naturkundemuseum Erfurt eröffnet.

Für sein Engagement im Naturschutz erhielt er den Umweltpreis der Stadt Weimar für ein Steinkauz-Auswilderungsprojekt.

www.naturlichter.de

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Wildlife-Fotografie

Frei lebende Tiere in Deutschland und Europa fotografieren

Christoph F. Robiller

Christoph F. Robiller

www.naturlichter.de

Lektorat: Rudolf Krahm

Copy-Editing: Alexander Reischert, Redaktion ALUAN, Köln

Herstellung: Susanne Bröckelmann

Layout und Satz: Frank Heidt

Umschlaggestaltung: Helmut Kraus, www.exclam.de

Umschlagfoto: Christoph F. Robiller

Druck und Bindung: Stürtz GmbH, Würzburg

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen

Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

ISBN:

Print   978-3-86490-300-7

PDF   978-3-86491-910-7

ePub  978-3-86491-939-8

mobi  978-3-86491-940-4

1. Auflage 2016

Copyright © 2016 dpunkt.verlag GmbH

Wieblinger Weg 17

69123 Heidelberg

Wenn nicht anders angegeben, wurden alle Fotos von Dr. Christoph F. Robiller aufgenommen.

Die vorliegende Publikation ist urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte vorbehalten.

Die Verwendung der Texte und Abbildungen, auch auszugsweise, ist ohne die schriftliche Zustimmung des Verlags urheberrechtswidrig und daher strafbar.

Dies gilt insbesondere für die Vervielfältigung, Übersetzung oder die Verwendung in elektronischen Systemen.

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Alle Angaben und Programme in diesem Buch wurden mit größter Sorgfalt kontrolliert. Weder Autor noch Verlag können jedoch für Schäden haftbar gemacht werden, die im Zusammenhang mit der Verwendung dieses Buches stehen.

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Junger RaufußkauzCanon EOS 1D Mark II mit 2.8/100 mmMakro, Blende 2,8, 1/50 s, ISO 200

Vorwort

Herbert Grimm

Wenn wir heute das schwindende Interesse der Allgemeinheit an der Natur und die mangelnde Artenkenntnis in einer immer stärker technisierten Welt beklagen, dann ist die Naturfotografie ein wichtiger Mittler zwischen diesen Polen. Sie verbindet moderne, intelligente Technik mit den vielfältigen Schönheiten und Wundern der Natur und führt sie uns im wörtlichsten Sinne vor Augen. Längst weiß es die Werbung effektiv zu nutzen, dass die visuelle Kommunikation unser wichtigster Informationskanal ist. Kinder sind begeisterte Betrachter von Tierbildern – gewissermaßen ein Urinstinkt, den es weiterzuentwickeln gilt. »Die Anschauung ist das Fundament der Erkenntnis«, schrieb schon Johann Heinrich Pestalozzi vor mehr als 200 Jahren. Und dieser Grundsatz gilt für den Betrachter der Bilder wie für den Fotografen gleichermaßen. Gute Naturfotografen sind kenntnisreiche, sensible Beobachter, vertraut mit Vorkommen und Lebensweise, aber auch der Gefährdung ihrer Motive. Naturfotografie ohne die Liebe zur Natur in allen ihren Facetten, ohne Achtung vor ihren Bewohnern ist undenkbar.

Christoph Franz Robiller hat das von Kindesbeinen erfahren und verinnerlicht; seit Jahren engagiert er sich im ehrenamtlichen Naturschutz und im Verein Thüringer Ornithologen. Ausstellungen seiner Bilder im Naturkundemuseum Erfurt haben stets ein großes Publikum begeistert, seine Vorträge sind Straßenfeger. Das gelingt in heutiger Zeit nur noch selten. Vor allem aber sind seine Bilder nie Selbstzweck. Immer ist damit die Botschaft verbunden: »Schaut selbst! Geht hinaus! Die Wunder liegen vor der Haustür. Sie gilt es zu bewahren!« Naturfotografie als Anstoß für Naturinteresse und Naturverständnis – ein großes und lohnendes Ziel. Das überzeugend zu vermitteln, gelingt nur Naturfotografen, die neben einem innigen emotionalen Verhältnis zur Natur auch über detaillierte Sachkenntnis verfügen. Der Blick durch den Sucher erspart nicht das Bestimmungsbuch oder gelegentlich auch den wissenschaftlichen Artikel. Die wirklichen Könner der Szene nutzen beides, die Technik und aktuelle naturkundliche Erkenntnisse. Denn – und das ist eine der Botschaften dieses Buches – entscheidend ist nicht die Kamera, sondern der Kopf hinter ihr!

Neben dieser populären und wichtigen, weil ein großes Publikum erreichenden Funktion der Naturfotografie gibt es weitere Funktionsaspekte: das Foto als floristischer oder faunistischer Beleg, zur Dokumentation bestimmter Verhaltensweisen oder der Veränderungen einer Landschaft und Ähnlichem. Zwischen dem 16. und 19. Jahrhundert war es üblich, dass Maler und Zeichner Forschungsreisende begleiteten. Ihre Aufgabe war die möglichst detailgetreue Wiedergabe von Landschaft, Fauna, Flora und Bewohnern. Das ist längst von der Fotografie abgelöst worden. Doch so hoch muss und wird man den Anspruch gar nicht stecken. Viele einzigartige Dokumente ergeben sich aus der Situation. Wichtig aber ist, sie als etwas Einzigartiges, Besonderes und Dokumentationswürdiges zu erkennen. Das wiederum verlangt Detailkenntnisse und nachträgliche Auseinandersetzung mit dem Fotografierten. Natürlich sind die Ansprüche an einen wissenschaftlichen Beleg andere: Hier ist Authentizität oberstes Gebot. Auch sind die Adressaten solcher Fotos nicht das breite Publikum, aber ganz gewiss mindestens ebenso begeisterungsfähig.

Es gibt viele weitere Gründe, Naturfotografie zu betreiben. Der wichtigste aber – über alle höheren Ziele hinaus – ist sicherlich das eigene Bedürfnis zu dieser Form der Auseinandersetzung mit der Natur. Trotz aller Emotionalität unterliegt sie Regeln, ohne deren Berücksichtigung der Erfolg ausbleibt. Das ist ein Lernprozess mit Freuden und Rückschlägen und verlangt vor allem Geduld. Die Erfahrungen anderer helfen dabei, Fehler zu vermeiden, und liefern Anregungen. Christoph Franz Robiller entstammt einem Elternhaus, das ihn früh geprägt und mit fachkundigen Ratschlägen gefördert hat. Das meiste aber ist eigene Erfahrung. Er ist ein rastloser Perfektionist, der ständig weiterexperimentiert und nach neuen Herausforderungen sucht. Die Schatzkiste seiner Erfahrungen hat er mit diesem Buch geöffnet. Ein jeder kann sich bedienen. Dabei wird noch etwas aus dem folgenden Text deutlich: Naturfotografen brauchen Partner. Das können Ortskundige, Eigentümer, Behörden sein – oder eben wieder Naturfotografen.

Herbert Grimm

Kurator für Ornithologie, Malakologie

Naturkundemuseum Erfurt

im März 2016

Dank

Das Verfassen eines solchen Buches – und als dessen Grundlage zunächst die jahrzehntelange fotografische Arbeit – ist nur mit Unterstützung durch die Familie, Freunde und andere freundlich gesinnte Menschen möglich.

Daher möchte ich an erster Stelle ganz besonders meiner Frau Petra und unserem Sohn Max danken für ihr Verständnis, ihre Geduld und die oftmals tatkräftige Hilfe während unserer gemeinsamen Fernreisen und fotografischen Aktivitäten in Thüringen.

Ich danke meinen Eltern, Maria und Doz. Dr. Franz Robiller, die mir bereits in frühen Jahren mit Rat und Tat zur Seite standen, eine wertvolle Starthilfe gaben und so manche erlebnisreiche Fotoreise ermöglichten.

Ebenso herzlich danke ich meinem langjährigen Freund Markus Dankowski für viele erfolgreiche gemeinsame Fotoprojekte und seine Unterstützung auf zahlreichen Fotoexkursionen quer durch Europa. Dabei entstanden auch viele jener Arbeitsfotos, die Markus für dieses Buch zur Verfügung gestellt hat.

Klaus Borrmann hat dankenswerterweise in Kapitel 4, »Besonderheiten der Säugetierfotografie«, und in Kapitel 6, »Die Feldberger Seenlandschaft«, seine jahrzehntelangen Erfahrungen zusammengefasst und so dieses Buch mit wertvollen Tipps und Hinweisen bereichert.

Spontane und unkomplizierte Hilfe habe ich stets von Ellen und Herbert Grimm erhalten. Eero Kemilä und Wolfgang Hock erlauben in ihren Porträts bemerkenswerte Einblicke in ihren Erfahrungsschatz und haben einige ihrer besten Fotos zur Verfügung gestellt. Herzlichen Dank dafür.

Peter Wächtershäuser, mit dem ich seit Jahren die Naturfotodatenbank www.naturlichter.de betreibe, danke ich für die Darstellung seiner Erfahrungen und für die Fotos im Interview mit ihm in Kapitel 13.

Darüber hinaus danke ich ganz herzlich:

Dr. Günter Nowald (Kranichschutz Deutschland gGmbH)

Dr. Joachim Meyer (www.delta-tours.de)

Eeva, Pentti und Markku Hukkanen

Juha Viramo

Hans Christian Steeg

Ronald Gasper (Autosattlerei R. Gasper)

Manolo Grasa Francés

Toni Becker

Tino Sauer

Christoph Treß

Andreas Mehm

Oldrich Mikulica

Sebastian Brand

Margot Pröckl

Ulrich Scheidt

Renate Kröger

Paul Köhler

Christian Ebner

Michael Künzel

Bärbel und Karl-Otto Krieger

Stefanía Stefánsdóttir (Sigurgeir´s Bird Museeum)

Marianna und Ventsislav Dimitron Varbanov (Venzi’s Fotocamp)

Gerhard Hartmann

Wolfram Günzler †

Dr. Christoph F. Robiller

März 2016

Inhaltsverzeichnis

1  Einleitung

Technik und Methoden

2  Kameratechnik und Ausrüstung

2.1  Der Kameratyp

Kompaktkameras

Bridgekameras

Spiegellose Systemkameras

Spiegelreflexkameras

Anschaffung eines zweiten Kameragehäuses

2.2  Die Objektive

16–35-mm-Weitwinkelzoom 1:4,0

70–200-mm-Telezoom 1:2,8

300-mm-Festbrennweite 1:2,8

500-mm-Festbrennweite 1:4,0

Makroobjektive mit den Brennweiten 100 mm und 180 mm

1,4-fach- und 2-fach-Telekonverter

Telezoom-Objektive

2.3  Stative und weiteres Zubehör

Dreibeinstative

Stative für die Makrofotografie

Einbein- und Ministative

Fern- und Funkauslöser

Blitzgeräte

Fototaschen

Regenschutz und Lärmschutz

Bohnensack und Autoscheibenstativ

3  Methoden und Vorgehensweisen bei einem Wildlife-Fotoprojekt

3.1  Ansitz- oder Versteckfotografie

Versteckstuhl

Versteckzelt

Versteckhütte

Bodentarnzelt

Baumversteck

Schwimmversteck

Bauanleitung für ein Schwimmversteck

Schlauchbootversteck

3.2  Makrofotografie

Schärfentiefe durch Focus Stacking

Reflektoren und Diffusoren

3.3  Kurzzeitfotografie

Kurzzeitblitzgeräte

Kurzzeitfotografie in der Dunkelheit – die Offenblitzmethode

Kurzzeitfotografie bei Tageslicht

3.4  Eigenes Fotoprojekt oder gemieteter Ansitz

4  Besonderheiten bei der Säugetierfotografie

4.1  Tarn- und Schutzkleidung

Schutz vor Mücken, Zecken & Co.

Pirschschuhe und Winterstiefel

4.2  Fotopirsch

Richtung der Pirschgänge

Pirschsteige

Autopirsch

Schirm-, Kanzel- und Hochsitzfotografie

4.3  Lockmittel

Anlocken mit Futter

Salzlecksteine und andere Lockstoffe

Lock- und Angstrufe

Blatten

Rufjagd bei der Rotwildbrunft

4.4  Säugetiergruppen

Die großen Nagetiere

Raubsäuger

Schalenwild

Wildlife-Fotografie in Deutschland

5  Kranichfotografie in der Darß-Zingster Boddenkette und auf Rügen

6  Die Feldberger Seenlandschaft – ein Naturpark der Adler, Otter und Unken

6.1  Alte Buchenwälder Deutschlands

6.2  Im Adlerland unterwegs

6.3  Reptilien und Amphibien

6.4  Grauschnäpper, Grünspecht & Co.

6.5  Säugetieren auf der Spur

7  Zwischen Haubentaucher und Trauerseeschwalbe – unterwegs auf der mittleren Havel

7.1  Brandenburger Osthavelniederung

Mit dem Schlauchboot unterwegs

Naturnahe Refugien

Auf der Stadthavel

8  Thüringer Wald – unterwegs im grünen Herzen Deutschlands

8.1  Das Thüringer Gebirge

Rotwild-Fotografie

Vom Feuersalamander bis zur Gelbbauchunke

Erdkröten

Geburtshelferkröte

Kreuzotter

8.2  Porträt Wolfgang Hock

8.3  Tipps zur klassischen Makrofotografie

Das Motiv – die Perspektive!

Bildgestaltung

Technik der Scharfstellung

Licht

Wildlife-Fotografie in Europa

9  Finnland in den vier Jahreszeiten

9.1  Der Winter

9.2  Der Frühling

Im Moor der Birkhähne

Birkhahn-Fotografie

Seen und Moore

Eulen

9.3  Sommer und Herbst

9.4  Von einer Passion zur Innovation – Porträt Eero Kemilä

Fünf Tipps für Naturfotografen, die Finnland besuchen möchten

10 Island – Naturfotografie zwischen Feuer und Eis

10.1 Vogelfotografie auf der Insel

Spatel- und Kragenente

Odinshühnchen und Ohrentaucher

Seetaucher

Auf Feuchtwiesen und Heide

10.2 Fotografie an den Vogelfelsen

10.3 Islands Säugetiere

11 Fotoziele in Spanien

11.1 Die Pyrenäen – zwischen Bartgeier und Pyrenäenfrosch

Bartgeier

Der Pyrenäenfrosch

Die Fortpflanzung des Pyrenäenfrosches

Endemischer Froschlurch

Zwei Fotoziele

11.2 Extremadura – Flora und Fauna

Greifvogelfotografie

Bienenfresser und Wiesenweihe

Naturtourismus in der Extremadura

12 Sardinien – Vielfalt der Lebensräume

12.1 Auf der Pirsch nach Reptilien

12.2 Tyrrhenische Laubfrösche und andere Rufer der Nacht

12.3 Höhlensalamander – ein Phänomen im Verborgenen

12.4 Steinkauz und Zwergohreule – Kobolde der Korkeichenhaine

12.5 Grasmücken – kleine unscheinbare Sänger

12.6 Rosaflamingos auf der Halbinsel Sinis

12.7 Die Pferde der Giara di Gesturi

13 Streifzüge durch Osteuropa

13.1 Dobrudscha – Steppe zwischen Donau und Schwarzem Meer

Reste einer artenreichen Kulturlandschaft

An der Schwarzmeerküste

Weitere lohnenswerte Ziele

Badabag-Wald

Slava-Tal

Grindul Lupilor

Munti Măcin

Donaudelta

Naturfotografie in der Dobrudscha

13.2 Landschaftsmosaik Donautiefebene – unterwegs in Bulgarien

Flinker Kobold – der Europäische Ziesel

Amphibienbalz

Blauracke und Bienenfresser

Venzi‘s Fotocamp

13.3 Interview mit Peter Wächtershäuser: Planung und Durchführung einer Naturfotoreise nach Polen

Index

Abb. 1-1 //Bartgeier in den Pyrenäen Canon EOS 1D Mark IV mit 4.0/500 mm IS, Stativ, Versteck, Blende 4, 1/2500 s, ISO 320

1 Einleitung

»… wieder ein Buch über Naturfotografie, es gibt doch schon so viele!« Das mag sicherlich der ein oder andere denken, wenn er dieses Buch zur Hand nimmt. Und er hat zweifellos Recht. Es gibt zahlreiche Bücher und Veröffentlichungen über dieses freilich auch sehr breit gefächerte Thema, das immer mehr Menschen begeistert: vor allem nebenberuflich tätige oder ambitionierte Hobbyfotografen, zunehmend auch Ornithologen, Naturschützer, aber auch ganz Fachfremde oder einfach nur technikverliebte Fotografen. Und jedes Jahr werden es mehr. Die Grundvoraussetzung, also das Wissen und Verständnis über die Natur mit ihren zahlreichen Geheimnissen, ist selbst bei den fortgeschrittenen Fotografen ganz unterschiedlich ausgeprägt. Und jeder, der mit Naturfotografie beginnt, startet von einem anderen Punkt aus. Was viele jedoch miteinander verbindet, ist die Sehnsucht nach einem Stück Freiheit und Ursprünglichkeit, das Interesse, Landschaften zu erkunden, Tiere zu erleben und biologischen Wissensdurst zu stillen.

Und hier bin ich schon beim zentralen Thema: Hintergrundwissen. Jeder Naturfotograf hat irgendwann einmal angefangen. Sei es der technisch und gestalterisch begabte Fotograf, der begann, sich die Biologie zu erarbeiten, oder sei es der studierte Biologe, erfahrene Hobby-Ornithologe oder Feldherpetologe, der seine fotografischen Fähigkeiten weiterentwickeln wollte. Ein guter Naturfotograf ist derjenige, der Art- und Verhaltenskenntnisse besitzt, sich Motive sorgsam erschließt und Tiere mit der entsprechenden Behutsamkeit und dem gebührenden Respekt fotografiert. Ein guter Naturfotograf ist aber auch, wer die Größe hat, auf ein Motiv zu verzichten und sich zurückzuziehen, wenn seine Anwesenheit im Revier störend ist und die Tiere offensichtlich beunruhigt. Dazu gehört neben den genannten theoretischen Kenntnissen auch ein Bündel an Erfahrungen, die man sich im Laufe der Jahre aneignen kann, jedoch nur dann, wenn von Beginn an Vorsicht und Respekt im Fotogepäck mitgeführt werden.

Naturfotografen können mit den Früchten ihrer Arbeit, also ausdrucksstarken und verhaltenskundlich wertvollen Fotos, sowie der Weitergabe ihrer spannenden Erlebnisse ein wichtiges Mosaik in der Umweltbildung sein. Sie haben gerade in diesem Punkt eine sehr große Verantwortung, und die beginnt bereits in der eigenen Familie. Als Familienvater bzw. -mutter und Naturfotograf/-in in Personalunion ist es wichtig, den Kindern ein Vorbild zu sein, sowohl was die umweltbewusste Erziehung anbelangt, als auch was das gemeinsame Erleben der eigenen Freuden und Unternehmungen betrifft. Da heißt es dann: Lieber die eigenen Intentionen etwas zurückfahren und dafür mehr die Familie einbeziehen. Kinder können beispielsweise mit Ihrer Unterstützung erste prägende Erfahrungen in der Natur und mit der Fotografie machen. Da sind Sie Vorbild!

Irgendwann kommen Anfragen, beispielsweise von der Klassenlehrerin, einen Lichtbildervortrag im Unterricht oder in der Projektwoche zu halten. Mitschüler sind begeistert und Ihr Kind überaus stolz. Oder die Volkshochschule, die NABU-Ortsgruppe oder die Fachgruppe Ornithologie wird auf Ihre Arbeit aufmerksam und lädt Sie zu einer Abendveranstaltung mit Ihren Fotos und Berichten ein. Familie, Schulklasse oder Naturschützer, alle sind an Ihren Erzählungen und fachlichen Hintergrundinformationen rund um die Naturbilder interessiert. Schöne und ausdrucksstarke Bilder zu zeigen, ist dabei nur eine Seite. Die andere, ganz wesentliche Seite Ihres Vortrages ist sein Informationsgehalt. Das kann beispielsweise schon die Entstehungsgeschichte zu einem Bild sein, die den Vortrag interessant und spannend macht. Um biologisches Wissen in der Familie oder in der Öffentlichkeit vermitteln zu können, bedarf es eines eigenen kontinuierlichen Lernprozesses. Die erforderlichen Kenntnisse lassen sich nicht mal eben wenige Tage vor der Präsentation erarbeiten. Und hier setzt das Anliegen dieses Buches an.

Einige Worte zum Inhalt: Nach einer Einführung in die fototechnischen Möglichkeiten, die auf Naturfotografie zentriert sind und nur einen kompakten Überblick geben wollen (Kapitel 2, »Kameratechnik und Ausrüstung«, ab Seite 5), schließt sich das für mich wichtigste Kapitel an: »Methoden und Vorgehensweisen« (ab Seite 33). Darin beschreibe ich meine Erfahrungen bezüglich Tarnung, Versteckzelt, Pirsch und vieles andere mehr. Es sind Hilfsmittel und Verhaltensweisen, die mich in die Lage versetzten, ansehnliche Naturfotos zu machen. Diese persönliche Darstellung hat jedoch keinen allgemeinen Anspruch auf Vollständigkeit. Der ein oder andere fortgeschrittene Naturfotograf, der dieses Buch liest, wird andere Methoden entwickelt haben … natürlich gibt es viele Wege zum guten Naturfoto. Ich erhebe also mit diesem Buch keinerlei Anspruch auf Vollständigkeit oder Alleinstellung.

Das gilt natürlich auch für die beschriebenen Fotogebiete in Deutschland und Europa. Hier stelle ich meine persönlich bevorzugten Wildlife-Fotoziele vor und hoffe, Ihnen das ein oder andere Gebiet mit meinen Tipps näherzubringen. Die Texte führen zunächst in die Geografie und landschaftlichen Besonderheiten ein, des Weiteren wollen sie einen Ausschnitt der zu erwartenden Fauna zeigen. Zu einigen ausgewählten Tierarten sind Verhaltensweisen detaillierter beschrieben. Das wird den ambitionierten Fotografen dazu animieren, in Vorbereitung auf sein eigenes fotografisches Ziel weiterführende Fachliteratur zu nutzen. Bei einigen Projekten oder Tierarten lassen sich freilich keine allgemein gültigen Hinweise und Tipps zur fotografischen Vorgehensweise geben. Natur ist variabel und das Verhalten der Tiere nicht selten individuell geprägt. Auch müssen sich meine beschriebenen Erfahrungen nicht zwangsläufig mit denen anderer Naturfotografen decken. Daher wird in vielen Bildunterschriften ausführlicher auf die Entstehungsgeschichte, Besonderheiten der jeweiligen Situation, spezielle Vorbereitungen und fotografischen Mittel hingewiesen.

In der Hoffnung, dem Anfänger einen guten Einstieg in die Wildlife-Fotografie zu geben, ihm dazu zu verhelfen, erste eigene Erfahrungen weiterzuentwickeln, ihm Mut nach Rückschlägen zu machen sowie dem fortgeschrittenen Tierfotografen ein paar hilfreiche Tipps für seine Arbeit zu geben, wünsche ich Ihnen viel Freude beim Lesen bzw. Nachschlagen in diesem Buch.

Technik und Methoden

Abb. 2-1 //Fischadler sind schmalflügelige und langbeinige Greifvögel, die perfekt an ihre Lebensweise als Fischjäger angepasst sind.Canon EOS 1D Mark IV mit 4.0/500 mm IS, Stativ, Versteck, Blende 2,8, 1/5000 s, ISO 400

2 Kameratechnik und Ausrüstung

In den letzten zwei Jahrzehnten hat die Entwicklung im Bereich der Fototechnik eine immer schnellere Taktfrequenz eingeschlagen, sodass man nicht selten den Überblick verlieren kann und insbesondere beim Vergleich der Hersteller bzw. Produkte oftmals auf professionelle Hilfe, zum Beispiel die eines erfahrenen Fotohändlers, angewiesen ist. Jedoch erweist sich die Suche nach einem gut informierten Fotohändler in vielen Städten als vergeblich, da nicht zuletzt durch den Online-Handel nur noch wenige Fachgeschäfte eine breite Auswahl an Fotoapparaten oder Objektiven zum Vergleich bereithalten können.

Bei der Frage nach einer für die Tierfotografie geeigneten Ausrüstung ist prinzipiell der Kameratyp nicht entscheidend. Die großen Anbieter halten allesamt eine ausreichende Auswahl verschiedener Modelle bereit (ebenso für den Amateurbereich wie für den ambitionierten Fotografen und den Profi) sowie eine reichhaltige Palette unterschiedlicher Objektive vom Weitwinkelüber das Makro- bis zum Teleobjektiv. Vielmehr muss man sich zunächst über seine eigenen Ambitionen und Interessen klarwerden, um sich dann auf dieser Grundlage eine Basisausrüstung anzuschaffen. Im Laufe der Zeit wird diese Ausrüstung mit neuen Ideen und Projekten wachsen.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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