Willkür der Stürme - Caspar de Fries - E-Book

Willkür der Stürme E-Book

Caspar de Fries

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Beschreibung

Hans Peter Lorenz heuerte als Schiffsjunge an, und stieg recht schnell zum Vollmatrosen auf der „Priwall“, einer Viermastbark, auf. Das Schiff fuhr noch ohne Hilfsmotor, nur mit der Kraft des Windes durchkreuzte es die Weltmeere Er schildert einige Ereignisse aus seinem persönlichen Kriegstagebuch mit Beginn des 2. Weltkrieges.

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Veröffentlichungsjahr: 2014

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Caspar de Fries

Willkür der Stürme

Schilderungen aus einem Kriegstagebuch

Gewidmet für alle Seeleute der christlichen Seefahrt BookRix GmbH & Co. KG81371 München

Prolog

     Caspar de Fries     Schriftsteller     Zitat: Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben.

Texte und Bildmaterialien: Caspar de Fries

Alle Rechte vorbehalten

Tag der erneuten Veröffentlichung: 25.09.2014     Name : Hans Peter Lorenz     Stadt: Hamburg     Beruf: Vollmatrose um 1940 der Handelsmarine Deutschland     Heuer: Viermastbark "Priwall" Baujahr 1917, Heimathafen Travemünde

 

Vorwort

 

 

Hans Peter Lorenz begann als Schiffsjunge, und schaffte es sehr schnell zur Ernennung eines Vollmatrosen. Auf der „Priwall“, einer Viermastbark, die noch ohne Hilfsmotor, nur mit der Kraft des Windes, die Weltmeere durchkreuzte, versah er seinen Dienst als Matrose. Aus den Kriegswirren des 2.Weltkrieges  schilderte er einige Ereignisse aus seinem persönlichen Kriegstagebuch.

Ein Jahrmarkt

Hamburgs Hafen wirkte auf mich wie ein Jahrmarkt, ein Durcheinander von Fähren, Elbkähnen und Schuten. Auf den Landungsbrücken hörte man das Dröhnen der Niethämmer, das herüber drang von den Werften, von Blohm & Voss. Es roch nach Ruß und dem schwarzen Qualm, der aus unzähligen Schornsteinen der Dampfer in den Himmel aufstieg. An trüben Tagen hing der Rauch wie eine dunkelgraue Glocke über dem Hafen. Die meisten Schiffe lagen nicht an einer Kaimauer, sondern waren an Pfählen festgemacht. Oft mehrere nebeneinander, Bordwand an Bordwand. Wenn ein Besatzungsmitglied an Land wollte, setzte man die Signalflagge N, eine Flagge mit kleinen Karos in Blau und Weiß. Dann wartete der Seemann auf das Wassertaxi. Zahllose kleine Fähren verkehrten in den Hafenbecken. Einen besonderen Ruf genoss die Fähre 7, die "Lumpensammler" genannt wurde, weil sie auf ihrem Zickzackkurs besonders viele Seeleute aufsammelte, auch in den weiter entfernten Hafenbecken.

Gigantische Masten, verwirrende Takelage

Nach dem Einkauf trug ich einen Seesack auf der Schulter, und wir spazierten hinunter zu den Landungsbrücken, wo wir auf die Fähre warteten. Die Priwall lag in einem der Gräben genau gegenüber von St. Pauli, wo sie mit Kali und Stückgut beladen wurde. Erster Zielhafen sollte Corral sein, eine Hafenstadt in Chile. Ich hatte keine Ahnung, wo genau Chile auf der Weltkarte zu finden war und wo sich dieses Corral eigentlich befand. Ich konnte in meinem Kopf hören, wie mein Herz schlug, als die Fähre lostuckerte und wir den Masten der Priwall näher kamen. In den ersten Minuten an Deck der Priwall glaubte ich zu träumen, so beeindruckt war ich von der Höhe der Masten, vom Gewirr der Takelage, die sich wie ein gewaltiges Spinnennetz über uns spannte. Der Dritte Offizier nahm uns in Empfang und zeigte uns das Schiff. Unter der nach hinten offenen Back befanden sich der Mannschaftswaschraum, Toiletten, die Werkstatt des Zimmermanns sowie die Ankerwinde.

Meine Koje sollte ich zunächst im vorderen Teil des Hochdecks beziehen, in dem Logis der Matrosen. Zwölf Mann teilten sich einen Schlafraum. Als Lager dienten übereinander stehende Betten, deren Matratzen mit Stroh gefüllt und mit Segeltuch überzogen waren. Meine Aufregung wich allmählich einem mulmigen Gefühl. Vater nahm mich noch einmal in den Arm. Er sagte nichts und drückte mich nur an sich. Dann ging er wortlos über die Gangway. Ich sah ihm hinterher, als er an Bord der nächsten Fähre stieg, die langsam in Richtung der Landungsbrücken davonfuhr. Ich fühlte mich einsam, doch ich beruhigte mich: Schon Weihnachten sollte ich wieder zu Hause in Cuxhaven sein. In sieben Monaten war ich zurück. Was sollte dazwischenkommen?