Wir bleiben im Gespräch - Johano Strasser - E-Book

Wir bleiben im Gespräch E-Book

Johano Strasser

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Beschreibung

Johano Strasser ist Jahrgang 1939, seine Tochter gehört zu der Generation Babyboomer. Der Autor verteidigt die Generation seiner Tochter vor dem Vergleich mit den Achtundsechzigern: Ihre Generation sei weniger blass, als es im Schatten der Achtundsechziger erscheint. Es sei eher eine individualisierte pragmatische Generation, die viel von dem praktisch umgesetzt habe, was zuvor charismatisch gefordert wurde.

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Seitenzahl: 13

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Johano Strasser

Wir bleiben im Gespräch

Meine Tochter wird 50!

1964 – da war ich 25 und hatte schon zwei Jahre lang bei Ford in Köln als Übersetzer gearbeitet, um mir als der Ausländer, der ich damals noch war, das anschließende Zweitstudium und eine Freundin leisten zu können. Es war die gute alte Zeit des Wirtschaftswunders und des CDU-Staats, als es im bundesdeutschen Strafgesetzbuch noch den sogenannten Kuppelparagrafen gab. Wer gewohnheitsmäßig oder aus Eigennutz durch seine Vermittlung oder durch Gewährung oder Verschaffung von Gelegenheit der Unzucht Vorschub leistet, wird wegen Kuppelei mit Gefängnis nicht unter einem Monat bestraft, lautete Absatz 1. Eine Steilvorlage für schmallippige Sittenwächter, die ihren Nachbarn eins auswischen wollten, wenn diese ihrer erwachsenen Tochter mit ihrem Freund im Haus Übernachtung und damit womöglich Gelegenheit der Unzucht gewährten. Also ließen sich die meisten Hausbesitzer sicherheitshalber den Trauschein zeigen, bevor sie einem Paar eine Wohnung vermieteten. Auch das ein Grund, weshalb ich – nicht untypisch für meine Generation – schon mit 24 Jahren verheiratet war.

Ich bin ein sogenannter Achtundsechziger, kein ganz typischer vielleicht, weil noch vor dem Krieg und noch dazu in Holland geboren, aber ichhabe nichts dagegen, wenn man mich so bezeichnet. Meine Tochter aus erster Ehe ist 1964 geboren, gehört also der Generation an, die als Babyboomer