Wir wisssen nicht wer wir sind - Heinz Duthel - E-Book

Wir wisssen nicht wer wir sind E-Book

Heinz Duthel

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Beschreibung

der Erkennende, das Erkannte und die Fähigkeit des Erkennens, mit anderen Worten: der Sehende, das Gesehene und das Sehen Unser Leiden entspringt hauptsächlich unserem Geist und unserer Anschauung der Welt. In der buddhistischen Tradition sprechen wir von den zehn Fesseln Sahm Julianna, die uns anketten und uns unserer Freiheit berauben. Das Sanskrit Wort Sam Julianna kann auch als Knoten übersetzt werden und diese Fesseln sind wie feste Knoten in uns. Sie treiben uns an, Dinge zu tun und zu sagen, die wir nicht tun oder sagen wollen. Sie sind sehr machtvoll. Unsere Achtsamkeit, Konzentration und Einsicht müssen ebenfalls sehr machtvoll sein, um diese Knoten zu lösen. wir wissen nicht, wohin wir uns wenden und was wir tun sollen. Aus Unwissenheit heraus tun oder sagen wir falsche Dinge. Wir wissen nicht, was richtig und falsch ist. Und statt mit unserer Unwissenheit zu sitzen und auf diese Weise Einsicht zu erlangen, handeln wir aus dieser Unwissenheit heraus. Das ist die dritte Fessel, die wir lösen müssen.

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Schaut her. Was ich weiß und wer ich bin.

Die zehn Fesseln, die uns binden.

WIR WISSEN NICHT, WER WIR SIND.

Der heilige Franz von Assisi sagte , derjenige, den du suchst, ist der, der sucht.

der Erkennende, das Erkannte und die Fähigkeit des Erkennens, mit anderen Worten: der Sehende, das Gesehene und das Sehen

Unser Leiden entspringt hauptsächlich unserem Geist und unserer Anschauung der Welt. In der buddhistischen Tradition sprechen wir von den zehn Fesseln Sahm Julianna, die uns anketten und uns unserer Freiheit berauben. Das Sanskrit Wort Sam Julianna kann auch als Knoten übersetzt werden und diese Fesseln sind wie feste Knoten in uns. Sie treiben uns an, Dinge zu tun und zu sagen, die wir nicht tun oder sagen wollen. Sie sind sehr machtvoll. Unsere Achtsamkeit, Konzentration und Einsicht müssen ebenfalls sehr machtvoll sein, um diese Knoten zu lösen.

tadeva-artha-mātra-nirbhāsaṁ svarūpa-śūnyam-iva-samādhiḥ

Wenn nur die eigentliche Bedeutung frei von Subjektivität erstrahlt, so ist dies Überbewusstsein.

Die erste Fessel Begierde.

Begierde ist deswegen so gefährlich, weil sie uns glauben macht, das Objekt unseres Begehrens sei, was wir wirklich wollten und was uns wirklich glücklich machen könnte.

Wir sehen nicht die Gefahren, die darin liegen, Objekten unserer Begierde nachzujagen. Wenn in uns Begierde aufkommt, sind wir nicht länger zufrieden. Wir sind nicht zufrieden mit dem, was wir haben und wer wir sind. Die Lehre des Buddha handelt davon, wie wir glücklich im gegenwärtigen Moment leben können. Doch wenn in uns die Flamme der Begierde, lodert, sie entweder zu nicht mehr imstande. Wir glauben, dass wir ohne das Objekt unserer Begierde nicht wirklich glücklich sein könnten, und so verlieren wir all unseren Frieden sowie die Fähigkeit, glücklich im Hier und Jetzt zu sein.

Wie können wir diese Fessel lösen?

Der Bota gab uns viele Beispiele zur Illustration von Begierde. Eines davon ist, dass eine Person voller Begierde wie jemand sei, der eine brennende Fackel trägt und dem der Wind entgegen bläst, sodass das Feuer seine Hand verbrennt.

Ein zweites Bild ist das eines Hundes, der auf einem blanken Knochen herum kaut, so sehr er auch kauen mag, es wird ihn niemals zufrieden stellen, denn auf dem Knochen ist kein Fleisch.

Rest mehr, kein bisschen Flüssigkeit. Genauso ist es letztlich mit dem Objekt der Begierde. Es kann uns nie zufrieden stellen. In einem dritten Bild des Buddha geht es um einen Angelhaken und einen Köder.

Der Haken mit dem Köder wird in den Fluss geworfen. Wenn der Fisch den Köder sieht, erscheint ihm dieser so anziehend, dass er unbedingt hinein beißen will. Was der Fisch nicht weiß, ist, dass sich innerhalb des Köhl das ein Haken verbirgt. Und so ist es mit dem Objekt unserer Begierde. Die Gefahr ist nicht sichtbar. Manchmal besteht der Köder sogar nur aus Plastik und der Fisch kann ihn noch nicht einmal verspeisen. Aber er sieht verlockend aus und der Fisch beißt hinein und schon hängt er an der Angel. Wir müssen also genau hinschauen, um die wahre Natur des Objekts unserer Begierde zu erkennen. Tun wir das, verliert sich schnell jedes verlockende. Wichtig ist also, die verborgenen Gefahren des Begierde Objekts auszumachen.

Die zweite Fessel Wut.

Die Flamme der Wut ist ähnlich zerstörerisch wie die Flamme der Begierde. Wenn Wut uns beherrscht, sind wir nicht zufrieden, sind nicht in der Lage, im Hier und Jetzt glücklich zu sein. Wir müssen uns um Konzentration bemühen und tief schauen, um zu sehen, dass unsere Wut aus Unwissenheit oder falscher Anschauung entsteht. Verstehen wir die erste und die zweite edle Wahrheit, das Leiden und seine Ursachen, werden wir imstande sein, unsere Wut zu überwinden und die Knoten der Wut zu lösen. Wenn wir spüren, dass Wut in uns aufsteigt, können wir innehalten und achtsam atmen, sodass wir die Knoten unserer Wut lösen können.

Die dritte Fessel. Unwissenheit.

Unwissenheit bedeutet falsche Anschauung. Wir sind verwirrt und wir wissen nicht, wohin wir uns wenden und was wir tun sollen. Aus Unwissenheit heraus tun oder sagen wir falsche Dinge. Wir wissen nicht, was richtig und falsch ist. Und statt mit unserer Unwissenheit zu sitzen und auf diese Weise Einsicht zu erlangen, handeln wir aus dieser Unwissenheit heraus.

Das ist die dritte Fessel, die wir lösen müssen.

Die vierte Fessel Komplexe.

Die vierte Fessel ist in unseren Komplexen zu sehen, derentwegen wir unsere Zeit und Energie damit verbringen, uns mit anderen zu vergleichen. Es gibt drei Komplexe den Überlegenheit aus den Minderwertigkeit und den Gleichwertigkeit Komplex.

Sie alle binden uns selbst der Gleichwertigkeit Komplex tut dies, denn wir konzentrieren uns dabei auf die Vorstellung eines Selbst versus des Selbst von anderen. Und wir wetteifern und vergleichen uns mit anderen. Es gibt diese Komplexe, weil wir die Idee haben, ein getrenntes Selbst zu sein. Wir vergleichen dann dieses Selbst mit anderen. So entstehen diese drei Komplexe, die einzig nur Leid bringen.

Die fünfte Fessel Zweifel und Argwohn.

Lassen wir uns von ihnen beherrschen, sind wir nicht in Frieden. Wir sind nicht frei.

Unser Argwohn und Zweifel mögen aus unserer Unwissenheit, aus unseren Komplexen oder aus unserer Begierde erwachsen. Vielleicht wissen wir sogar, was richtig ist, aber wir handeln nicht entsprechend, weil wir uns von Zweifel und Argwohn zurückhalten lassen.

Die sechste Fessel. Ich bin dieser Körper. Die erste Sichtweise.

Die sechste bis zehnte Fessel bezieht sich auf die falschen Wahrnehmungen und Anschauungen, die zu unserem Leid führen. Die sechste Fessel besteht in der Auffassung, dass ich dieser Körper bin, dass dieser Körper ein eigenständiges, abgetrenntes Selbst ist. Wir glauben, dass wir dieser Körper sind und das beinhaltet, dass wir meinen, nach der Auflösung des Körpers wären auch wir nicht länger hier. Wir gehen davon aus, dass wir vor dem Entstehen des Körpers nicht da waren. Folgen wir dieser Sicht, dann fügen wir unserem Leben sehr viel unnötiges Leid zu. Die siebte Fessel Gegensatzpaare, die zweite Sichtweise. Die zweite Sichtweise ist der Glaube, dass Gegensatzpaare nicht in Beziehung zueinander stehen. Wir meinen, dass rechts etwas ganz anderes sei als links, dass es Geburt gebe und Tod innen und außen seien und nicht seien Gleichheit und Anders-Sein. All diese Konzepte bilden Gegensatzpaare. Sich in ihnen zu verfangen, bedeutet, einer falschen Ansicht zu folgen. Mithilfe der Lehre des Buddha können wir die Gegensatzpaare transzendieren, um zu einer Sichtweise frei von dualistischen Denken zu gelangen. Der mittlere Weg, den der Buddha lehrt, ist ein Weg der nicht Dualität. Er transzendiert alle Gegensatzpaare, einschließlich Sein und Nichtsein, Geburt und Tod. Innen und außen.

Objekt und Subjekt.

Die achte Fessel an Vorstellungen anhaften. Die dritte Sichtweise.

Wenn Sie etwas erfahren oder lernen, machen Sie sich eine Vorstellung davon. Das ist ganz natürlich. Doch wenn Sie sich dann in dieser Vorstellung verfangen, dann berücksichtigen Sie oftmals neue Informationen oder Ideen, die Ihre Sicht verändern könnten, nicht mehr. So werden sie aber auf dem spirituellen Pfad nicht voranschreiten. Was immer Sie erfahren oder gelernt haben, was immer Sie gehört haben, Sie sollten vorsichtig sein, das für absolute Wahrheiten zu halten. Sie sollten es auch loslassen können, um zu einer höheren Wahrheit zu gelangen. Wenn Sie in der Wissenschaft eine Entdeckung, die Sie gemacht haben, für eine letzte Wahrheit halten, forschen Sie nicht mehr weiter. Dann sind Sie aber auch kein wirklich wissenschaftlich arbeitender Mensch mehr. Um auf unserem Fahd voranzuschreiten, müssen wir bereit sein, unsere Ansichten aufzugeben. Unser Verstehen zu erweitern, haben wir auf einer Leiter die vierte Sprosse erreicht und meine nun, wir wären schon ganz oben. Dann werden wir nicht höher klettern. Wir müssen die vierte Sprosse hinter uns lassen, um die fünfte zu erreichen. Und haben wir die fünfte erreicht? Müssen wir bereit sein, auch diese aufzugeben, um die sechste zu erreichen?

Erkenntnis kann der Weisheit im Weg stehen.

Erkennen und verstehen Sie etwas, sollten Sie immer bereit sein, dies in der Zukunft auch wieder hinter sich zu lassen, um eine höhere Form der Weisheit zu erreichen. Das ist die Lehre über das nicht anhaften an Vorstellungen.

Die neunte Fessel, verdrehte Vorstellungen, die vierte Sichtweise.

Stellen Sie sich vor, dass Sie glauben, alles passiere zufällig und es gebe keine Ursache und Wirkungszusammenhänge. Das ist eine Art verdrehte Vorstellung.

Das Gesetz von Ursache und Wirkung bedeutet, dass Sie Bohnen ernten werden, wenn Sie einen Bohnen Samen säen. Wenn Sie einen Wut Samen säen, werden Sie Wut ernten. Verfangen Sie sich in den Fesseln verdrehter Vorstellungen, verstehen Sie nicht, warum die Dinge geschehen. Sie erscheinen ihnen als unfair oder unberechenbar, weil sie nicht an das Gesetz von Ursache und Wirkung glauben und meinen, alles geschehe rein zufällig. Sind sie aber imstande, etwas eingehend zu betrachten, werden Sie erkennen, dass es sich manifestiert, weil viele Voraussetzungen zusammengekommen sind. Zu glauben, es gebe nur eine einzige Ursache, ist ebenfalls eine verdrehte Vorstellung. Wir alle erfahren Verletzungen, Krankheit und Schmerz und können das nicht kontrollieren. Doch vieles von dem Leid, das wir über den Schmerz hinaus erleben, ist Resultat einer verdrehten Vorstellung. Die vier Edlen Wahrheiten lehren uns, dass unser zusätzliches Leiden oft einer Lebensweise entspringt, die sich aus falschen Wahrnehmungen, falschem Denken, falschem Sprechen und falschem Handeln speist.

Die zehnte Fessel Anhaftung an Riten und Rituale.

Die fünfte Sichtweise.

Wenn Sie glauben, die Durchführung bestimmter Riten oder Rituale ließe sie Befreiung und Erlösung erfahren, so haben sie sich in Riten und Rituale verfangen. Möglicherweise meinen Sie, dass Sie alle Fleischsorten essen könnten, nur Rindfleisch nicht, und dass das Essen von Rindfleisch ihre Erlösung verhindere. In einem solchen Tabu oder Gebot können sie sich verfangen. Nur durch Verstehen werden sie sich daraus befreien können. Sie werden Befreiung nicht dadurch erleben, dass sie Rituale und Zeremonien durchführen und Tabus beachten.

Es gibt nicht die eine Tat oder das eine Ritual, das Ihnen Befreiung bringt. Befreiung erfordert fortwährende Praxis, eine kontinuierliche Verpflichtung zu Achtsamkeit, Konzentration und Einsicht.

Um diese Fessel zu illustrieren, benutze ich manchmal das Bild eines Menschen, der sich vor dem Buddha auf dem Altar verbeugt. Die richtige Praxis des Vorbeugender ist eine Form der Meditation. Eine Weise des tiefen Schauens. Darum sollte Ihnen vor dem Vorbeugen Bewusstsein, dass der Buddha in ihnen ist und dass sie ihm Buddha sind, sie beide, der Buddha, und sie haben die Natur der Leerheit. Dieses tiefe Schauen hat die Macht, uns zu befreien. Glauben wir dagegen, dass die Verbeugung vor dem Buddha ein Akt der Hingabe wäre, durch die wir gerettet werden könnten. Haben wir uns in Ritualen verfangen? Das gilt auch für die Abendmahl oder Eucharistiefeier. Der Priester bricht das Brot und gibt es ihnen und er gibt ihnen Wein zu trinken. Wenn Sie das Brot essen und den Wein trinken und dabei in Kontakt mit dem gesamten Kosmos sind, dann haben sie sich nicht in diesem Ritual verfangen. Sie sehen dann in dem Stück Brot den Sonnenschein, die Wolken, die Erde und alle Dinge des gesamten Kosmos.

Der Priester, der die Eucharistie vollzieht, möchte, dass sie in lebendigem Kontakt mit Jesus Christus als einer inneren Wirklichkeit sind. Machen wir automatisch mit. Haben wir uns in dem Ritual verfangen und wir erlangen gar nichts außer dem Ritual. Wirkliche Kommunion ist möglich, wenn wir als Teilnehmende an dem Ritual wirklich lebendig sind. Und das ist es, was wir doch wirklich wollen. Wir wollen nicht nur an einer leeren Form teilhaben. Das gilt für alle Traditionen. G Meditation oder SIDS Meditation kann auch nur als leeres Ritual praktiziert werden, ebenso wie das Chanten oder Rezitieren.

Wir können uns so leicht in Ritualen verfangen und diese Fesseln müssen wir wirklich aufbrechen. Wenn wir von ganzem Herzen praktizieren und nicht nur routinemäßig, dann wird uns die Praxis von Achtsamkeit und Einsicht befreien. Riten und Rituale werden zu einem Fahrzeug und einer Gelegenheit zur Praxis. Die Ursachen unseres grundlegenden Unwohlseins zu verstehen, führt zu Glück.

Die zweite edle Wahrheit erinnert uns daran, dass wir, haben wir einmal das Leiden bei seinem richtigen Namen genannt. Tief schauen müssen, um seine Ursachen auszumachen. Wir müssen uns nicht an einen Gott wenden und auf Antwort hoffen, fragen, warum die Menschen leiden. Wir können die Ursachen des Leidens selbst erkennen, wenn wir unseren klaren Verstand und unsere tiefe Einsicht benutzen. Erst dann können wir uns der Dritten Edlen Wahrheit zuwenden, dem Wohlbefinden und der Transformation des Leidens.

Umwandlung und Heilung - Über Angst, Wut und Achtsamkeit

Umwandlung und Heilung. Der Fluss der Gefühle.

Unsere Gefühle spielen eine sehr große Rolle, weil sie unser gesamtes Denken und Handeln bestimmen. In uns strömt ein Fluss der Gefühle, indem jeder Wassertropfen ein anderes Gefühl ist und jedes Gefühl kann ohne all die anderen gar nicht sein. Möchten wir diesen Fluss betrachten, setzen wir uns einfach an sein Ufer und stellen fest, welches Gefühl auftaucht, vorüber fließt und verschwindet. Wir kennen drei Arten von Gefühlen angenehme, unangenehme und neutrale. Ein unangenehmes Gefühl würden wir vielleicht gern loswerden. Es ist jedoch wirksamer, unser bewusstes Atmen wieder aufzunehmen, wobei wir das Gefühl einfach beobachten und es still für uns in Worte fassen.

Beim Einatmen weiß ich, dass ein unangenehmes Gefühl in mir ist. Beim Ausatmen weiß ich, dass ein unangenehmes Gefühl in mir ist. Wenn wir ein Gefühl mit seinem Namen benennen, wie z.B. Wut, Kummer, Freude oder Glück, können wir es deutlicher identifizieren und klarer erkennen. Wir können unseren Atem benutzen, um mit den Gefühlen in Verbindung zu sein und sie zu akzeptieren. Ist als natürliche Folge des bewussten Atmens. Unser Atem leicht und ruhig werden allmählich auch Geist und Körper leicht, ruhig und klar und die Gefühle ebenso. Aufmerksames Beobachten beruht auf dem Prinzip der nicht Dualität. Unser Gefühl ist nicht von uns getrennt oder wird nicht bloß von etwas hervorgerufen, was außerhalb unserer selbst ist. Das Gefühl und wir sind eins. Und für den Augenblick sind wir jenes Gefühl. Das Gefühl betäubt oder schreckt uns nicht. Und wir müssen es auch nicht. Die Haltung, in der wir uns weder an unsere Gefühle klammern noch sie ablehnen. Ist die des Loslassens, die beim Üben der Meditation eine wichtige Rolle spielt. Wenn wir unseren unangenehmen Gefühlen mit Achtsamkeit, Liebe und Gewaltlosigkeit ins Auge blicken, können wir sie in die Art von Energie umwandeln, die gesund für uns ist und uns stärken kann.

In der Arbeit der achtsamen Beobachtung können uns die unangenehmen Gefühle vieles erhellen, weil sie uns Einsichten in uns selbst und die Gesellschaft bieten und unser Verständnis vertiefen. Umwandeln statt operieren. Die westliche Medizin legt zu viel Gewicht auf operative Eingriffe. Die Ärzte wollen das herausnehmen, was unerwünscht ist. Wenn im Körper etwas nicht in Ordnung ist, raten sie allzu oft zu einer Operation. In der modernen Psychotherapie wird oftmals ähnlich vorgegangen. Die Therapeuten möchten uns helfen, das Unerwünschte wegzuwerfen und nur das zu behalten, was erwünscht ist. Dabei bleibt vielleicht nicht viel übrig. Wenn wir versuchen, das wegzuwerfen, was uns nicht gefällt, werfen wir womöglich das meiste von uns weg. Statt so zu tun, als könnten wir frei über Teile unserer selbst verfügen, sollten wir lieber die Kunst des Umwandelns lernen. Wir können zum Beispiel unsre Wut in etwas Heilsames verwandeln, etwa Einverständnis. Wir sind nicht auf eine Operation angewiesen, um unsere Wut loszuwerden. Ärgern wir uns über die Wut, haben wir auf einmal doppelten Ärger. Wir brauchen sie nur mit Liebe und Achtsamkeit zu beobachten.

Kümmern wir uns auf diese Weise um unsere Wut und versuchen nicht vor ihr wegzulaufen. Wird sie sich verwandeln? So entsteht Frieden.

Wenn wir in uns selbst friedfertig sind, können wir mit unserer Wut Frieden schließen. Wir können auf die gleiche Weise mit Depressionen, Angst, Furcht und allen anderen unangenehmen Gefühlen umgehen.

Gefühle wandeln.

Der erste Schritt im Umgang mit unseren Gefühlen besteht darin, Notiz von jedem Einzelnen zu nehmen, sobald es aufsteigt. Das Mittel dazu ist die Achtsamkeit. Im Fall von Angst beispielsweise bringst du deine Achtsamkeit ins Spiel, betrachtest die Angst und erkennst sie als solche.

Du weißt, die Angst kommt aus dir und die Achtsamkeit kommt ebenso aus dir. Beide sind in dir, bekämpfen sich nicht, sondern eins kümmert sich um das andere. Beim zweiten Schritt werden wir eins mit dem Gefühl. Wir sagen lieber nicht weg mit dir, Angst, ich mag dich nicht. Du bist nicht ich. Viel wirksamer ist Hallo Angst! Wie geht es dir heute? Dann kannst du die beiden Aspekte von dir, Achtsamkeit und Furcht, höflich bitten, sich als Freunde die Hände zu reichen und eins zu werden. Dieses Vorgehen mag dir vielleicht Angst machen, aber da du weiß, dass du mehr als nur deine Angst bist, brauchst du keine Angst zu haben. Solange die Achtsamkeit da ist, hat die Angst eine Begleiterin.

Die grundlegende Übung besteht darin, deine Achtsamkeit mit dem bewussten Atmen zu stärken, damit sie lebendig und fest ist und da bleibt. Deine Achtsamkeit mag zu Beginn vielleicht nicht gerade stark sein. Aber wenn du ihr Nahrung gibst, wird sie an Kraft gewinnen. Solange die Achtsamkeit da ist, die Angst, dich nicht betäuben. In dem Augenblick wurde die Achtsamkeit in dir entstehen lässt, beginnst du nämlich schon, die Angst umzuwandeln. Der dritte Schritt soll das Gefühl beruhigen. Während deine Angst bei der Achtsamkeit in guten Händen ist, beginnst du sie zu beruhigen. Beim Einatmen bringe ich Ruhe in die Tätigkeiten von Körper und Geist. Du bringst dadurch ruhe in dein Gefühl, dass du einfach bei ihm bist wie eine Mutter, die ihr weinendes Baby zärtlich hält.

Das kleine Kind fühlt die Zärtlichkeit seiner Mutter, beruhigt sich und hört auf zu weinen. Die Mutter ist eine Achtsamkeit aus der Tiefe des Bewusstseins geboren und sie wird sich um deine Schmerzen kümmern. Eine Mutter, die ihr Baby hält, ist eins mit ihm hat die Mutter andere Dinge im Kopf? Hört sich das Baby nicht beruhigen. Die Mutter muss alles andere vergessen und nur ihr Baby halten.

Du gehst also deinem Gefühl nicht aus dem Weg. Du sagst nicht, du bist nicht wichtig, du bist bloß ein Gefühl. Komm und sei eins mit ihm. Du kannst sagen, beim Ausatmen beruhige ich meine Angst. Der vierte Schritt soll das Gefühl freigeben, es loslassen. Aufgrund deiner Ruhe fühlst du dich selbst inmitten der Angst wohl. Und du weißt, sie wird sich nicht zu etwas auswachsen, was dich überwältigen könnte. Wenn du weißt, dass du fähig bist, nach deiner Angst zu sehen, ist sie schon auf ein Minimum reduziert. Sie wird schwächer und ist nicht mehr so unangenehm. Jetzt kannst du über sie lächeln und sie loslassen. Aber hör hier bitte noch nicht auf. Beruhigen und Loslassen sind Arzneien, die nur auf die Symptome wirken.

Du hast jetzt eine Gelegenheit, tiefer zu gehen und daran zu arbeiten, die Quelle deiner Angst zu verwandeln. Der fünfte Schritt besteht darin, genau hinzusehen. Du siehst dir dein Baby, dein Gefühl der Angst genau an. Um festzustellen, was nicht in Ordnung ist. Auch wenn das Baby schon nicht mehr weint, wenn die Angst verschwunden ist. Du kannst dein Baby nicht die ganze Zeit halten und deshalb musste es dir genau ansehen, um den Grund herauszufinden, warum etwas nicht in Ordnung ist.

Durch das Hinsehen wirst du entdecken, was dir helfen wird, einen Anfang mit der Umwandlung des Gefühls zu machen. Du wirst z.B. erkennen, dass das Leiden des Babys viele Gründe hat, die sowohl in seinem Körper wie außerhalb liegen. Wenn etwas in seiner Umgebung nicht stimmt und du das in Ordnung bringst, indem du Zärtlichkeit und Achtsamkeit in die Situation einfließen lässt, wird es sich besser fühlen. 4

Du untersuchst dein Baby und siehst die wesentlichen Faktoren, die es zum Weinen bringen. Und wenn du sie siehst, weißt du auch, was du tun und lassen musst, um das Gefühl umzuwandeln und frei zu sein. Der Vorgang ähnelt der Psychotherapie Gemeinsam mit dem Patienten sieht sich der Therapeut an, wie der Schmerz beschaffen ist.

Oft kann der Therapeut Gründe für das Leiden aufdecken, die auf die Art und Weise zurückzuführen sind, wie der Patient die Dinge betrachtet, wie er seine Kultur und die Welt sieht und welche Meinung er von sich selbst hat. Der Therapeut untersucht diese Ansichten und Meinungen mit dem Patienten und die gemeinsame Arbeit hilft dem Patienten, aus dem Gefängnis herauszukommen, in das er geraten ist. Eine wesentliche Rolle spielen dabei die Bemühungen des Patienten.

Ein Lehrer muss im Schüler den Lehrer ans Licht bringen.