Wissenswertes über die Kinderzeche in Dinkelsbühl - Andrea Mattausch - E-Book

Wissenswertes über die Kinderzeche in Dinkelsbühl E-Book

Andrea Mattausch

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Beschreibung

Der Titel ist eine Handreichung zum Unterricht für die Primar- und Sekundarstufe 1, um die Idee des immateriellen Kulturerbes Kinderzeche in Dinkelsbühl und der Region zu vermitteln.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
MOBI

Seitenzahl: 44

Veröffentlichungsjahr: 2022

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Herzlichen Dank an Andrea Mattausch, die das Projekt initiiert und umgesetzt hat.

Vorwort der Autorin,

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

jetzt sind sie endlich fertig, die Handreichungen für den Unterricht über unser Heimatfest „Die Kinderzeche“.

Diese Handreichungen sind für die Primar- und Sekundarstufe 1 gedacht und sollen Ihnen/Euch als Hilfe und Unterstützung im Unterricht dienen, und zwar bei der Vermittlung von Brauchtum rund um die Kinderzeche. Das gilt natürlich besonders auch dann, wenn es Sie/dich als Neuling nach Dinkelsbühl verschlagen hat und Ihnen/dir Kinderzeche nur als Begriff bekannt ist.

Natürlich erheben diese Handreichungen keinen Anspruch auf Vollständigkeit, aber wir haben uns bemüht, alles Wissenswerte aufzugreifen.

Am Ende der Handreichungen gibt es verschiedene Aufgabenstellungen, die zusammen mit den Kindern oder als Auftrag für die Kinder bearbeitet werden können. Diese können natürlich an die jeweiligen Altersstufen angepasst werden.

Abschließend ein kurzer rechtlicher Hinweis:

Die Verwendung der in den Handreichungen enthaltenen Inhalte ist ausschließlich für Unterrichtszwecke gestattet.

Das Kinderzechlogo (Lore mit Blumenstrauß und Kind an der Hand und roter Schriftzug Kinderzeche) ist urheberrechtlich geschützt und darf nur mit ausdrücklicher Genehmigung der Kinderzechverantwortlichen verwendet werden.

Eine kommerzielle Verwendung der Begriffe „Kinderlore“ und „Kinderzeche“ – in Wort und Bild – ist ebenfalls nicht gestattet (Markenrecht) und bedarf einer ausdrücklichen Genehmigung der Kinderzechverantwortlichen.

Das mag jetzt alles ein bisschen hart klingen, aber keine Angst, ein Unterricht rund um die Kinderzeche ist ohne Bedenken möglich und die Vermittlung von Brauchtum wird ausdrücklich durch die Kinderzeche und den Verein Brauchtumspflege unterstützt und begrüßt.

Falls es zu bestimmten Inhalten noch weitergehende Fragen oder Anmerkungen gibt, bitten wir um eine E-Mail an [email protected] wünschen wir gutes Gelingen bei den Vorbereitungen auf unser Heimatfest und hoffen, dass es ab 2022 wieder in gewohnter Form stattfinden kann.

Herzliche Grüße

Ihre/Eure

Andrea Mattausch

Inhaltsverzeichnis

Die Kinderzeche in Dinkelsbühl – ein altes Schulfest

Die Geschichte von der Kinderlore:

Wie und wann wird die Kinderzeche gefeiert?

Rund um die Gucke

Das Festspiel

Die wichtigsten Personen im Festspiel:

Der Umzug

Text: „Schallet heute Jubellieder“ – die Kinderzech‘hymne

Das Knabenbataillon

Die Kindertänze/Reigen

Schwedenlager auf der Schwedenwiese

Volksfest:

Das Museum Kinderzech’-Zeughaus

Schneckennudel:

Ein kurzer Abriss über den christlichen Hintergrund des Festspiels von Dr. Gerhard Gronauer

Daten zur Konfessionsgeschichte Dinkelsbühls

Zusammenfassung des Texts von LUDWIG STARK unter besonderer Berücksichtigung der christlichen Aspekte:

Wichtige Wörter und deren Bedeutung im Überblick:

Bibliographie:

Links:

Vertiefung:

Die Kinderzeche in Dinkelsbühl – ein altes Schulfest

Ihre wahrscheinliche Wurzel hat die heutige Dinkelsbühler Kinderzeche im katholischen Chorschulwesen, wie aus einem Briefwechsel von 1475 zu schließen ist. Aus der Belohnung für ihre Dienste entwickelte sich ab 1629 das Zechgeld der katholischen Lateinschüler und ihr Schulauszug zum Ferienbeginn in eine Dorfwirtschaft, nämlich die Katholische Schulzeche. Eindeutig ist das „Zechgeld“ für Schüler 1629 in einem Rechnungseintrag der katholischen Stipendiatenpflege wie auch in der katholischen Kirchenpflege fassbar. In letzterer heißt es, dass Magister und Kantoren einen Gulden erhalten, „als sie die Jugend ausgeführt zur Zech“. Eine evangelische Lateinschule war verboten, weil damals der Magistrat rein katholisch war. Erst drei Jahre nach Einführung einer paritätischen, bikonfessionellen Ratsverfassung 1649 konnte eine eigene evangelische Lateinschule eröffnet werden, so dass ab 1654 nun eine Evangelische Kinderzeche stattfand, die nicht nur die Lateinschüler, sondern auch die Kinder der evangelischen Deutschen Schule einbezog. Die Stadtkammer zahlte ab 1666 regelmäßig den Kindern an ihrer jeweiligen Zeche 4 Gulden aus. Die beiden Schulfeiern wurden bis zum Reichsstadtende 1802 stets konfessionell und zeitlich eine Woche voneinander getrennt abgehalten. Dabei wurde die Katholische Schulzeche zu einem Fest mit Tänzen in der Schule, während sich die Evangelische Kinderzeche als Schulfest zum städtischen Volksfest auf dem Schießwasen ausweitete. Erstmals beschrieben wurde der Kinderauszug samt Festivitäten in einer Reisebeschreibung 1788, bei dem sich die Knaben in Fantasieuniformen kleideten. Nachdem Dinkelsbühl 1806 eine königlich bayerische Landstadt geworden war, zogen sie in bayerischen Landwehruniformen durch die Straßen. Ab 1848 setzte die Historisierung durch Verknüpfung der Evangelischen Kinderzeche mit den Ereignissen des Jahres 1632, nämlich der kampflosen Übergabe der Stadt am 11. Mai 1632 im Dreißigjährigen Krieg an die Schweden, ein. Die Kinder erhielten „Schwedenuniformen“, der Spruch des Kleinen Obristen wurde gedichtet, in dem eine Kinderschar das Herz des Feindes erweicht. Ab 1865 begannen dann vereinzelt katholische Kinder mitzuziehen. Mit dem Historischen Festspiel von Ludwig Stark 1897, der die Kinderlore als Gegenspielerin des Obristen Sperreuth erdachte, und einem historischen Umzug wurde aus den einstigen Schülerfeiern ein Heimatfest, bei dem die Schulen weiterhin mit Umzügen und Tänzen beteiligt sind. In den Jahren 2014 bzw. 2016 wurde die Kinderzeche in das bayerische bzw. deutsche Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes der UNESCO aufgenommen.

Die Geschichte von der Kinderlore:

Zunächst folgt ein kurzer Abriss über das tatsächliche Geschehen in und um die Stadt im Dreißigjährigen Krieg im Frühjahr 1632 (Wer an einem genauen Ablauf der Ereignisse interessiert ist, der sollte in der „Festschrift zum Schwedenjahr 1982 den Artikel von Walter Bogenberger dazu lesen):

Während des Dreißigjährigen Krieges beginnt im Frühjahr 1632 eine unruhige Zeit für Dinkelsbühl. Der Rat hat im Jahre zuvor kaiserliche Hilfstruppen herangeholt. Diese ziehen ab. Der Schwedenobrist Sperreuth fordert die Stadt mehrfach brieflich auf, sich unter den Schutz Gustav Adolfs zu begeben und schickt Soldaten, um eine Antwort des Rates der Stadt zu erhalten.