Workbook Leitbildentwicklung - inkl. Arbeitshilfen online - Normen Ulbrich - E-Book

Workbook Leitbildentwicklung - inkl. Arbeitshilfen online E-Book

Normen Ulbrich

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Beschreibung

Wozu dient ein Leitbild? Was müssen Unternehmen beachten, wenn sie ein Leitbild entwickeln und einsetzen? Die Positionierung eines Unternehmens ist die Basis für dessen mittel- und langfristige Entwicklungen. Die Stärke eines Leitbilds entsteht dadurch, dass die darin angelegte Vision, die gelebten Werte und die Mission bei Mitarbeitern und Führungskräften nicht nur bekannt sind, sondern getragen und gelebt werden. Das Buch bietet eine zuverlässige und gründliche Unterstützung zur Entwicklung der Unternehmens-Positionierung.Angelegt als "Arbeitsbuch", enthält das Buch nicht nur Hintergründe und theoretische Anweisungen, sondern die kompletten Workshop-Unterlagen, inklusive aller Fragen und Aufgaben, die für die Erarbeitung einer authentischen Positionierung erforderlich sind. Ausgearbeitete Arbeitsblätter führen Schritt für Schritt durch den Prozess. Mit einem Vorwort von Hermann SchererInhalte:- Entwicklung und Integration eines Unternehmens- Leitbildes mit allen erforderlichen Schritten- Argumente für die Notwendigkeit einer Positionierung des Unternehmens- Methodik anwendbar von Kleingruppen und ganzen UnternehmenArbeitshilfen online- Arbeitsblätter- Checklisten- Ergänzende Videos 

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Inhaltsverzeichnis

Impressum

1.

Vorwort

1.1 Diesen Gipfel wollen wir mit Ihnen erklimmen

1.2 Über die Autoren

2.

Einleitung

2.1 Standortbestimmung in Ihrem Leitbildprozess

2.2 Bedeutung für Ihr Unternehmen

2.3 Was ist mit »Positionierung« gemeint?

2.4 Position beziehen, nach innen und außen

2.5 Erhebliche Vorteile bei der Kommunikation mit den Mitarbeitern

2.6 Mit Ihrer Positionierung bestätigen Sie die Entscheidung Ihrer Kunden

2.7 Wo steht das Unternehmen und wie wird es gesehen?

2.8 Wie sich Veränderungen auf unser Verhalten und unsere Überzeugungen auswirken

2.9 Wettbewerbsvorteile durch eine gezielt eingesetzte Positionierung

2.10 Die Positionierung bestimmt die Kommunikation

2.11 Beispielhafte Argumente aus Positionierungen

2.11.1 Ein Beispiel für eine gelungene Unternehmenspositionierung: dm-drogerie markt

2.11.2 Ein weiteres Beispiel für eine gelungene Positionierung: Hammerschmid Maschinenbau

2.12 Mit der richtigen Positionierung zum starken Leitbild

3.

Über dieses Arbeitsbuch

3.1 Standortbestimmung in Ihrem Leitbildprozess

3.2 Definition

3.3 Nutzen für Ihr Unternehmen

3.4 Damit die Entwicklung Ihrer Positionierung auch sicher gelingt

3.4.1 Herzstück Ihrer Entwicklungsarbeit: die Workshops

3.4.2 Eigenregie oder fachliche Begleitung?

3.5 Die Workshops

3.5.1 Die Moderation

3.5.2 Die Ziele

3.5.3 Die Teilnehmer

3.5.4 Der Ablauf

3.5.5 Die Dokumentation

3.5.6 Das Material

3.6 Die grüne Seite – was ist das?

4.

Die Vision – die treibende Kraft im Unternehmen

4.1 Standortbestimmung in Ihrem Leitbildprozess

4.2 Definition

4.3 Nutzen für Ihr Unternehmen

4.4 Einleitung

4.5 Workshop – Ermittlung Ihrer Unternehmensvision

4.5.1 Ist-Analyse

4.5.1.1 Wo steht Ihr Unternehmen heute?

4.5.1.2 Analysieren Sie Ihr Unternehmen

4.5.1.3 Erkenntnisse aus Ihrer SWOT-Analyse

4.5.1.4 Präsentationsvorbereitung

4.5.1.5 Präsentation

4.5.2 Annäherung an die persönliche Vision

4.5.3 Visionsbild – Gefühle und Wünsche aus dem Unterbewusstsein

4.5.3.1 Vorbereitung durch den Moderator

4.5.3.2 Das Visionsbild gestalten

4.5.3.3 Überprüfung Ihrer bildlichen Aussage

4.5.3.4 Die Visionsvernissage

4.5.3.5 Die Kunstkenner

4.5.3.6 Der Künstler

4.5.3.7 Die Hauptaussage

4.5.4 Visionsentwurf – klar fokussiert und verständlich formuliert

4.5.4.1 Visionsentwurf in Einzelarbeit

4.5.4.2 Visionsentwurf in Partnerarbeit

4.5.4.3 Visionsentwurf in der Vierergruppe

4.5.4.4 Visionsentwurf in der Sechsergruppe

4.5.4.5 Visionsentwurf in der Gesamtgruppe

4.5.5 Die Freigabe der Vision

4.5.5.1 Arbeitsblatt 1. Woche

4.5.5.2 Arbeitsblatt 2. Woche

4.5.5.3 Arbeitsblatt 3. Woche

4.6 Die grüne Seite – es ist so weit! We proudly present: Ihre Unternehmensvision

5.

Die Werte – Kultur und Basis für das Verhalten und Wirken Ihres Unternehmens

5.1 Standortbestimmung in Ihrem Leitbildprozess

5.2 Definition

5.3 Nutzen für Ihr Unternehmen

5.4 Einleitung

5.5 Workshop – gemeinsames Erarbeiten der Unternehmenswerte

5.5.1 Ihr Selbstbild – Ihre Werte als Leitschnur für Ihr Denken und Handeln

5.5.1.1 Ihr Selbstbild

5.5.1.2 Ihr Selbstbild – Wiederholung

5.5.1.3 Wichtiges aus Ihrem Leben

5.5.1.4 Ihre wichtigsten Werte

5.5.2 Die Erarbeitung Ihrer Unternehmenswerte

5.5.2.1 Aufforderung zum Querdenken

5.5.2.2 Ihre Unternehmenswerte

5.5.2.3 Werteentwurf in Partnerarbeit

5.5.2.4 Werteentwurf in der Vierergruppe

5.5.2.5 Werteentwurf in der Sechsergruppe

5.5.2.6 Werteentwurf in der Gesamtgruppe

5.5.3 Erfüllungskriterien

5.6 Die grüne Seite – Ihr Werterahmen liegt vor

6.

Die Mission – das ist Ihr Unternehmen und das leistet es für Ihre Kunden

6.1 Standortbestimmung in Ihrem Leitbildprozess

6.2 Definition

6.3 Nutzen für Ihr Unternehmen

6.4 Einleitung

6.5 Workshop – gemeinsame Entwicklung Ihrer Mission

6.5.1 Voraussetzungen schaffen

6.5.2 Welche Kunden bringen den meisten Umsatz?

6.5.2.1 Kriterien der Kundenanalyse

6.5.2.2 Fixieren Sie Ihre A-Kunden

6.5.2.3 Zwei-Faktoren-Analyse

6.5.3 Wofür steht Ihr Unternehmen?

6.5.3.1 Ermitteln Sie Ihr Selbstbild

6.5.3.2 Erkennen Sie Ihr Fremdbild

6.5.3.3 Zusammenführung von Selbst- und Fremdbild

6.5.4 Missionsformulierung

6.5.4.1 Missionsentwurf in Partnerarbeit

6.5.4.2 Missionsentwurf in der Vierergruppe

6.5.4.3 Missionsentwurf in der Gesamtgruppe

6.5.5 Freigabe der Mission

6.5.6 Die grüne Seite – Ihre Unternehmensmission liegt vor

7.

Die Integration Ihres Leitbilds in das Unternehmen

7.1 Standortbestimmung in Ihrem Leitbildprozess

7.2 Definition

7.3 Nutzen für Ihr Unternehmen

7.4 Einleitung

7.5 Workshop – gemeinsame Erarbeitung Ihrer Integrationswerkzeuge

7.5.1 Wie Sie die Integration des Leitbilds erreichen

7.5.1.1 Sammeln von Entwicklungsthemen

7.5.1.2 Austausch über die Entwicklungsthemen

7.5.1.3 Clustern

7.5.1.4 Priorisierung – Festlegen der Wichtigkeit

7.5.1.5 Ablaufplanung

7.5.1.6 Maßnahmenplan zur Integration

7.5.1.7 Reviewtermin festlegen

7.5.2 Wie meinen wir das? – Vermittlung des Leitbilds

7.5.2.1 Brainwriting

7.5.2.2 Präsentation an der Pinnwand

7.5.2.3 Timeline erstellen

7.5.2.4 Maßnahmenplan

7.5.2.5 Reviewtermin festlegen

7.6 Die grüne Seite – Ihr Maßnahmenplan

8.

Schlusswort

8.1 Herzlichen Glückwunsch zur Erarbeitung Ihres Leitbilds

8.2 Die Führungskräfte als Vorbild

8.3 Unterstützung bei der Bewerberauswahl

9.

Quellen und Fachliteratur-Empfehlungen

9.1 Fachliteratur

9.2 Websites und Blogs

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.dnb.de abrufbar.

Print: ISBN 978-3-648-13839-7 Bestell-Nr. 14126-0001

ePDF: ISBN 978-3-648-13840-3 Bestell-Nr. 14126-0150

Normen Ulbrich / Frank LeuzWorkbook Leitbildentwicklung 1. Auflage, März 2020

© 2020 Haufe-Lexware GmbH & Co. KG, [email protected]

Bildnachweis (Cover): © aaaaimages, gettyimages

Produktmanagement: Dr. Bernhard Landkammer Text: Normen Ulbrich / Frank Leuz Lektorat: Ursula Thum, Text+Design Jutta Cram, Augsburg Design: Sina Utzinger, Leuz Kommunikation, Mannheim

Dieses Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte, insbesondere die der Vervielfältigung, des auszugsweisen Nachdrucks, der Übersetzung und der Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen, vorbehalten. Alle Angaben/Daten nach bestem Wissen, jedoch ohne Gewähr für Vollständigkeit und Richtigkeit.

1. Vorwort

1.1 Diesen Gipfel wollen wir mit Ihnen erklimmen

Die Erarbeitung einer Positionierung und damit eines Leitbilds ist ein komplexes Unterfangen. Es ist durchaus mit dem Besteigen eines Gipfels im Hochgebirge zu vergleichen. Beides muss sorgfältig geplant und vorbereitet werden und führt dann über mehrere Etappen zum Ziel.

Deshalb haben wir das Symbol eines Berges gewählt und demonstrieren Ihnen zu Beginn jedes der folgenden sieben Kapitel, wie weit Sie inzwischen gekommen sind und wo Sie sich auf dem Weg zum Gipfel befinden.

Los geht’s! Schauen Sie nach, was das Basislager am Fuße Ihres Positionierungsberges für Sie bereithält!

1.2 Über die Autoren

Sinnvolles Zusammenwirken von Personalentwicklung und Marketing

Normalerweise führen die Bereiche Personalentwicklung und Marketing jeweils ein Eigenleben. Der Personalentwickler wirkt verstärkt im Inneren des Unternehmens mit und beschäftigt sich mit den Qualifikationen und Motivationen der Mitarbeiter. Marketing hingegen ist eindeutig nach außen gerichtet und hat die Aufgabe, die Erzeugnisse oder Dienstleistungen des Unternehmens überzeugend darzustellen. Die beiden Bereiche agieren üblicherweise unabhängig voneinander und werden auch getrennt betrachtet. Es gibt zwar Themen mit ähnlichen Inhalten, jedoch arbeitet man selten konkret an einem Projekt zusammen.

Der Führungsexperte Normen Ulbrich und der Marketingfachmann Frank Leuz stellten fest, dass zwischen den beiden Tätigkeiten sehr wohl eine ganze Reihe an Berührungspunkten existiert. Sie erkannten einige gewichtige Gemeinsamkeiten in ihren Denkweisen: Beide suchen den Blick über den Tellerrand hinaus. Zudem stellten sie fest, dass sie einen gemeinsamen Wertekompass und ein ähnliches Weltbild haben. Außerdem konnten sie eine hohe Sensibilität für die Tätigkeitsbereiche des Partners ausmachen.

Normen Ulbrich und Frank Leuz begannen daraufhin, gemeinsame Workshops zur Unternehmensentwicklung anzubieten und durchzuführen. Dabei fanden vor allem die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eine deutlich stärkere Berücksichtigung: Wie verstehen beispielsweise wenig beachtete Positionen wie Pförtner und Reinigungskraft, welchen Anteil sie am Wachstum und der Zielsetzung des Unternehmens haben? Wie integriert man die Mitläufer, Desinteressierten und ewigen Meckerer? Wie steigert man die Motivation der Mitarbeiter an ihrer Arbeit und wie wird die Identifikation mit dem Unternehmen verbessert?

Erste Erfolge beweisen, dass diese Zusammenarbeit eindeutig zum Vorteil für die Auftraggeber führt: Die Zielsetzungen wurden schneller und präziser erreicht.

In enger Zusammenarbeit formulierten die Partner in den letzten Jahren mit großem Erfolg eine ganze Reihe an Unternehmensleitbildern. In diesem Rahmen erfüllen die beiden Experten die Aufgaben in ihren jeweiligen Kompetenzbereichen. Abstimmungsgespräche dienen dazu, die gewonnenen Erkenntnisse zusammenzuführen. Der gegenseitige Austausch und die Nutzung aller vorhandenen Fachkenntnisse führen zu neuen Blickrichtungen und sicheren Ergebnissen. Zu den zufriedenen Kunden gehören Unternehmen der verschiedensten Branchen wie z. B. große Steuerberatungen und Anwaltskanzleien, Pflegedienste, Bauunternehmen und Unternehmensberater. Beide Spezialisten arbeiten in ihrem Beruf mit Einsatz und Leidenschaft und sind dafür bekannt, ihre Projekte in der Unternehmensplanung mit Einfühlungsvermögen und großer Sensibilität durchzuführen.

Normen Ulbrich (links) und Frank Leuz (rechts)

Für Normen Ulbrich und Frank Leuz ist das Herzstück ihrer Beratungs- und Coachingarbeit die offene und und sachlich geführte Kommunikation. Als zentrales Tool kommt sie sowohl bei ihrer Leitbildentwicklung als auch in der gemeinsamen Arbeit zum Einsatz. Dieses erfolgreiche Zusammenspiel bildet die Basis beim Verfassen des vorliegenden »Workbook Leitbildentwicklung«.

2. Einleitung

2.1 Standortbestimmung in Ihrem Leitbildprozess

2.2 Bedeutung für Ihr Unternehmen

2.3 Was ist mit »Positionierung« gemeint?

2.4 Position beziehen, nach innen und außen

2.5 Erhebliche Vorteile bei der Kommunikation mit den Mitarbeitern

2.6 Mit Ihrer Positionierung bestätigen Sie die Entscheidung Ihrer Kunden

2.7 Wo steht das Unternehmen und wie wird es gesehen?

2.8 Wie sich Veränderungen auf unser Verhalten und unsere Überzeugungen auswirken

2.9 Wettbewerbsvorteile durch eine gezielt eingesetzte Positionierung

2.10 Die Positionierung bestimmt die Kommunikation

2.11 Beispielhafte Argumente aus Positionierungen

2.12 Mit der richtigen Positionierung zum starken Leitbild

Da war er wieder: Der Gipfel, den Sie im Laufe des Arbeitsbuches erklimmen werden. Ziel ist die Positionierung und damit das Leitbild Ihres Unternehmens – also Ihre Vorstellung von der wirkungsvollen und ehrlichen Darstellung nach innen und außen. Wir versprechen Ihnen: Dieses Ziel werden Sie auch erreichen!

Sie haben keine Erfahrung als Bergsteiger? Das macht nichts, denn Sie werden über alle Klippen, Abgründe, Schnee- und Eisfelder von sicheren Bergführern geleitet. Doch Achtung: Das Bergsteigen selbst, das Erklettern und Erklimmen, das können wir Ihnen nicht abnehmen. Das werden Sie selbst erledigen müssen.

Bitte beachten Sie, dass Ihre erste richtige Bergetappe mit dem Kapitel »Vision« beginnt.

2.2 Bedeutung für Ihr Unternehmen

Mit der Positionierung formuliert das Unternehmen ein realistisches Idealbild. Es erläutert sein Selbstverständnis und vermittelt die Grundprinzipien seines Handelns.

Nach innen gibt die Positionierung als Leitbild eine für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zugängliche Orientierung. Sie erläutert den Sinn und Zweck des Unternehmens und wirkt dadurch handlungsleitend und motivierend. Mithilfe der Positionierung wird ein kollektives Verständnis über die Art und Weise des Umgangs miteinander und des Verhaltens im Unternehmen erreicht.

Nach außen macht die Positionierung klar, wofür das Unternehmen steht, auf welchem Niveau es sich bewegt sowie welche Leistungen und Qualitäten Kunden und Geschäftspartner erwarten können.

Aus der Positionierung entsteht das Leitbild des Unternehmens, das den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und der Führungsebene Hinweise für alle zukünftigen Handlungen und Entscheidungen liefert.

Die Kommunikation mit den Mitarbeitern wird durch eine vorhandene Positionierung erheblich vereinfacht.

2.3 Was ist mit »Positionierung« gemeint?

Normen Ulbrich und Frank Leuz erklären in diesem Kapitel, wie der Begriff »Positionierung« in diesem Arbeitsbuch gemeint ist und wie sich Produkt- und Unternehmenspositionierung voneinander unterscheiden.

Normen Ulbrich

Frank Leuz

Für David Ogilvy, den berühmten und hochkreativen Werbeguru, ist der Begriff

»Positionierung« schnell erklärt. »Positionierung« bedeutet für Ogilvy ganz simpel: was das Produkt leistet – und für wen.

Frank Leuz: Das ist ein weit bekanntes Zitat. Jedoch sollten wir bitte nicht vergessen, dass David Ogilvy ein Werbemann war. In dieser Funktion hat der Begriff »Positionierung« eine andere Bedeutung als die, die wir in diesem Arbeitsbuch meinen.

Normen Ulbrich: Das wollen wir von Anfang an klarstellen: Positionierung ist nicht in jedem Fall gleich Positionierung, sondern kann unterschiedlich ausgelegt und auch unterschiedlich verstanden werden.

Frank Leuz: Wenn ich als Inhaber einer Werbeagentur die Aufgabe erhalte, ein neues Produkt in den Markt einzuführen, dann erarbeite ich gemeinsam mit dem Auftraggeber die geeignete Positionierung. Dabei bemühen wir uns, eine Lücke im Markt zu finden, einen Platz, der im Idealfall noch nicht besetzt ist, um dem neuen Produkt eine möglichst hohe Verkaufschance zu bieten.

Normen Ulbrich: Ein klassisches Beispiel einer Produktpositionierung. Diese Auslegung von Positionierung entspricht nicht dem, was wir unter der Positionierung für ein Unternehmen verstehen. Ich bin Personalentwickler und wenn ich daherkomme und meinen Kunden eine von mir erdachte Positionierung für ihr Unternehmen vorschlage, dann würde ich mich unglaubwürdig machen.

Frank Leuz: Wenn es um das Unternehmen geht, ist eine ganze Reihe weiterer Faktoren zu berücksichtigen, zum Beispiel der Blick nach innen, zu den eigenen Mitarbeitern. Diese Innenbetrachtung kann ich als Marketingexperte gar nicht ab-decken.

Normen Ulbrich: Es ist richtig, dass die Mitarbeiter des Unternehmens bei der Positionierung eines Produkts keine besondere Rolle spielen. Hier kommt es vor allem auf die Konkurrenz, die Marktsituation und die Preisgestaltung an. All das muss unbedingt berücksichtigt werden. Die Positionierung eines Unternehmens hingegen bezieht sich einzig und allein auf das Unternehmen selbst und wird komplett aus dem dort vorhandenen Denken und Handeln entwickelt.

Frank Leuz: Wir können es auch so ausdrücken: Wenn man ein neues und bisher unbekanntes Produkt auf den Markt bringt, dann sind bei der Positionierung der Fantasie und dem Einfallsreichtum keine Grenzen gesetzt. Hauptsache, der neue Artikel wird gesehen, positiv bewertet und gekauft.

Normen Ulbrich: Im Fokus der Unternehmenspositionierung bzw. des Unternehmensleitbilds stehen dagegen Glaubwürdigkeit und Authentizität. Damit diese Positionierung zum gewünschten Erfolg führt, sollte sie ein echtes Spiegelbild der vorhandenen Wirklichkeit darstellen.

Frank Leuz: Das wird so manchem Unternehmer nicht gerade leichtfallen. Viele Inhaber wünschen sich, dass ihre Geschäftspartner ihr Unternehmen so sehen wie sie selbst. Dabei schleicht sich schnell mal die eine oder andere Übertreibung in die Positionierung bzw. das Leitbild ein.

Normen Ulbrich: Hier ist dann Selbstkritik gefordert. Die Positionierung eines Unternehmens darf nun mal nicht von der Realität abweichen. Dadurch wird sie aber auch eine Spur ehrlicher als, sagen wir mal, die Argumentation für ein Wasch-mittel. Wer ein Produkt positioniert, kann mit seiner Argumentation und in seiner Werbung auch mal kräftig auf den Putz hauen. Das ist bei der Unternehmenspositionierung nicht vertretbar.

Frank Leuz: Es werden zwei grundsätzlich verschiedene Zielsetzungen verfolgt. Das muss sich zwangsläufig in unterschiedlichen Positionierungen ausdrücken.

Normen Ulbrich: Für uns ist die Unternehmenspositionierung ein Prozess, der zum Leitbild führt. In dieser Bezeichnung kann man bereits den Sinn und Zweck der Positionierung erkennen: Orientierung für die Mitarbeiter und Bestätigung für die Kunden.

Frank Leuz: Zurück zu unserem Buch, das sich ganz eindeutig und ausschließlich auf die Positionierung von Unternehmen bezieht. Marktsituation und Konkurrenten tauchen dabei nur am Rande auf.

Normen Ulbrich: Dafür sind die Mitarbeiter gefordert. Der beste Weg, eine zutreffende und realistische Positionierung zu erreichen, ist die Mitwirkung der Mitarbeiter bei der Entwicklung. Die Mitarbeiter kennen ihr Unternehmen bis ins Detail – ihnen kann man nichts vormachen. Sie wissen, wie der Hase läuft – was gut ist und wo es weniger gut aussieht. Sie erleben Tag für Tag sowohl die Stärken als auch die Schwächen ihres Unternehmens.

Frank Leuz: Dann kann es ja jetzt losgehen: Machen Sie Ihr Unternehmen fit für die Zukunft. Entwickeln Sie Ihre Positionierung mit der tatkräftigen Unterstützung und dem Einfallsreichtum Ihrer Mitarbeiter.

Normen Ulbrich: Wir wissen: Diese Arbeit kann man nicht übers Knie brechen. Sie ist nicht immer einfach, kostet Zeit und damit auch Geld. Doch es ist eine Investition in die Zukunft, die Ihnen nach innen und außen beträchtliche Vorteile bringen wird.

2.4 Position beziehen, nach innen und außen

Wer als Unternehmer die Funktion, Wirkung und Kraft einer Positionierung nicht erkennt, der verpasst eine hervorragende Gelegenheit zur Weiterentwicklung seines gesamten Unternehmens. Die Positionierung hat zwei klare Aufgaben zu erfüllen: Sie muss a) nach innen zu den eigenen Mitarbeitern und b) nach außen den Kunden und Geschäftspartnern die Hauptziele des Unternehmens verständlich, ehrlich und glaubwürdig kommunizieren.

Für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hat die Positionierung eine ganz besondere Bedeutung – die man auch so ausdrücken kann: Mitarbeiter, die sich über Sinn und Zweck ihrer Tätigkeit im Klaren sind, bewegen sich auf einer sicheren und soliden Basis – ganz im Gegensatz zu unwissenden Arbeitnehmern, denen alles gleichgültig ist und die einfach nur ihren Achtstundentag hinter sich bringen wollen.

Durch mehr Hintergrundwissen und zusätzliche, erläuternde Informationen wächst das generelle Interesse Ihrer Belegschaft. Ist das Interesse erst einmal vorhanden, macht die Arbeit sofort mehr Spaß, die Motivation steigt ganz von allein und die Erwartungen werden erfüllt, ohne dass Druck ausgeübt wird.

Denn es ist unbestritten: Es sind die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die den Ausschlag geben, ob die unternehmerischen Ziele erreicht werden oder nicht. Und genau deshalb sollte das Unternehmen sich um offene und sachliche Informationen bemühen, um letztendlich einen optimalen und effizienten Einsatz der gesamten Mannschaft erreichen zu können.

Die Positionierung leistet dabei unschätzbare Dienste, da sie ein wesentlicher Bestandteil einer transparenten und motivierenden Unternehmenskultur ist. Sind Ihre Mitarbeiter über Vision, Mission und Strategie informiert, verstehen sie ihre persönliche Aufgabe und ihr Arbeitsumfeld als Bestandteil des großen Ganzen und können ihre Fähigkeiten und Talenten entsprechend einsetzen.

2.5 Erhebliche Vorteile bei der Kommunikation mit den Mitarbeitern

Ein weiterer Vorteil einer Positionierung und eines daraus entstehenden Leitbilds ist der unmittelbare Einfluss auf die unternehmerische Kommunikation und – daraus abgeleitet – auf die Zusammensetzung Ihrer Belegschaft.

Die Positionierung legt fest, wie das Unternehmen sich selbst sieht und wie es von außen gesehen werden will. Folgerichtig beeinflusst die Positionierung auch Sprachstil und Verhalten und damit die gesamte unternehmerische Kommunikation. Ist die Darstellung positiv, wird sie auch positiv wahrgenommen. Das Ansehen des Unternehmens wächst, man spricht darüber, es wird empfohlen und häufiger erwähnt.

Die Positionierung: unerlässliche Kommunikation nach außen und innen

Das hat zweifellos auch Auswirkungen auf die Wahrnehmung des Unternehmens im Arbeitsmarkt, der immer kritischer und sensibler wird. Heute haben wir die Situation, dass ausgebildete und zum Unternehmen passende Fachleute ebenso schwer zu finden sind wie fähige und geeignete Führungskräfte. Dabei wissen Sie selbst: Um sich im Wettbewerb zu behaupten, gilt es, sowohl zukünftige als auch bereits vorhandene Mitarbeiter vom Status und von der Zukunft des Unternehmens zu überzeugen, sie entsprechend zu motivieren und langfristig zu binden.

Einen entscheidenden Beitrag dazu liefert die Positionierung Ihres Unternehmens, da sie kein erdachtes und nach Belieben konstruiertes Wunschbild ist, sondern aus den tatsächlich vorhandenen Fakten, Eigenschaften und Fähigkeiten Ihres Unternehmens entwickelt wird. Ihre Positionierung bzw. Ihr Leitbild macht Vergleiche mit anderen Unternehmen möglich, denn sie gibt Auskunft über Aktualität, Stellenwert und Zielsetzungen.

Als Führungskraft machen Sie keinen Fehler, wenn Sie Ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ausführlich über Planungen, Wünsche und konkret über die aktuellen und zukünftigen Ziele und Anforderungen des Unternehmens informieren. Wenn Sie Ihre Mitarbeiter so auf dem Laufenden halten, tun Sie genau das Richtige – bei den meisten werden Sie auf Neugier, Interesse und offene Türen stoßen.

Gehen Sie beim Inhalt Ihrer Informationen über die rein sachlichen Faktoren hinaus und berücksichtigen Sie auch das Zwischenmenschliche. Versuchen Sie, nicht nur die Ratio, sondern sozusagen auch den Bauch und somit die Gefühle Ihrer Belegschaft anzusprechen. Investieren Sie gezielt und idealerweise sogar regelmäßig in Schulungen und Weiterbildungen – Sie werden Ihre Bemühungen um ein Vielfaches zurückerstattet bekommen.

2.6 Mit Ihrer Positionierung bestätigen Sie die Entscheidung Ihrer Kunden

Der liebste Kunde ist der Stammkunde – darunter verstehen wir einen Partner, der Ihrem Unternehmen, Ihren Produkten und Leistungen über Jahre hinweg die Treue hält. Wie oft haben Sie Gelegenheit, Ihren Kunden zu bestätigen, dass sie auch nach Jahren bei Ihnen noch immer an der richtigen Adresse sind? Überlassen Sie diese Aufgabe doch Ihrer Positionierung bzw. Ihrem Leitbild! Denn dort beschreiben Sie klipp und klar Ihre Leistungen und Ansprüche an sich selbst.

Ihre Kundinnen und Kunden erhalten schwarz auf weiß, dass sie keinen Fehler machen, wenn sie auch in Zukunft bei Ihnen kaufen, sich von Ihnen beraten lassen oder eine Dienstleistung Ihres Hauses nutzen.

Über die Positionierung können Kunden Ihr Unternehmen mit anderen vergleichen. Vergleichen werden Ihre Kunden sowieso, solange Sie nicht Monopolist sind – Sie müssen im Konkurrenzumfeld damit leben. Doch wenn das Leitbild stimmt, wenn sie glaubwürdig und überzeugend Ihre Leistungen widerspiegelt, ergeben sich aus diesem Vergleich nur weitere Vorteile für Sie.

Das vorliegende Arbeitsbuch liefert Ihnen optimale und aktive Unterstützung bei Ihrem Vorhaben. Es ist ein praxisbezogener Leitfaden, der alle erforderlichen Schritte auf dem Weg zur Positionierung und damit zu Ihrem zukünftigen Leitbild beinhaltet.

2.7 Wo steht das Unternehmen und wie wird es gesehen?

Zum Auftakt eines Positionierungsprozesses gilt es, die Ist-Situation, den wahren Zustand, die vorhandenen Stärken und Schwächen, die tatsächliche Leistungsfähigkeit und die Wahrnehmung aller wichtigen Gruppen aus dem Unternehmensumfeld zu ermitteln – Stakeholder, Führungskräfte, Mitarbeiter, Kunden, Lieferanten, Geschäftspartner und Bewerber. Über die Stationen Vision, Werte und Mission werden die elementaren Unternehmensfaktoren ermittelt, beurteilt und gebündelt. Dabei sollten unbedingt Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus verschiedenen Ebenen des Unternehmens eingebunden sein. Eine Maßnahme, die eine Investition in die gemeinsame Zukunft darstellt.

2.8 Wie sich Veränderungen auf unser Verhalten und unsere Überzeugungen auswirken

In Anlehnung an Robert Dilts »Logische Ebenen der Veränderung« lässt sich der Weg von Veränderungen und Weiterentwicklung in einer Organisation hervorragend in Form einer Pyramide darstellen. Eine These, die wir teilen.

Dilts Modell liefert Informationen über den am besten geeigneten Punkt, um mit einer Veränderungsarbeit anzusetzen. Die logischen Ebenen zeigen auf, wo z. B. ein Problem, ein Hindernis oder ein Ziel zu finden ist. Die Veränderungsarbeit setzt dann i. d. R. auf der nächsthöheren Ebene an. Die logischen Ebenen sind hierarchisch gegliederte Ebenen des Denkens, die sich wechselseitig beein-flussen: Umwelt, Verhalten, Fähigkeiten, Werte/Glaubenssätze, Identität, Vision.

Die Funktion der jeweils höheren Ebene ist es, die Information auf der jeweils darunterliegenden Ebene zu organisieren. Veränderungen auf einer höheren Ebene führen demnach zu Veränderungen auf darunterliegenden Ebenen. Umgekehrt können Änderungen