Yogan - Dominik Grimm - E-Book

Yogan E-Book

Dominik Grimm

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Beschreibung

Er ist jung, er bloggt und er macht Sachen, die en vogue sind: Yoga und Vegan zugleich. Dominik Grimm ist 27 und Yoga-Lehrer aus NRW. Was ist an ihm so besonders? Während derzeit deutschlandweit zwei starke Trends nebeneinander existieren – der Yoga-Boom und der Vegan-Hype – bringt Grimm beide Strömungen unter einen Hut. In Yogan zeigt er, wie man in kürzester Zeit zu mehr Gelassenheit und mentaler Stärke kommt – und zwar allein durch einfache Yoga-Übungen und vegane Ernährung. Dieses ganzheitliche Lebenskonzept umfasst die Philosophie und Praxis des Yoga ebenso wie die Grundlagen einer vollwertigen pflanzlichen Ernährung und veganer Lebenseinstellung. Zahlreiche praktische Umsetzungstipps sowie gesunde Superfood-Rezepte erleichtern jedem den Einstieg in eine yogane Welt, die ein völlig neues, frisches Lebensgefühl vermittelt. Mehr über das yogane Leben gibt's auf www.yogan-om.de.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
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Seitenzahl: 216

Veröffentlichungsjahr: 2014

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Dominik Grimm

Yogan

Veganes Leben und Yoga

Knaur e-books

Über dieses Buch

Das Buch verbindet die Philosophie und Praxis von Yoga mit einer veganen Ernährung und Lebenseinstellung.

Inhaltsübersicht

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Vorwort

Mitgefühl und Einfühlungsvermögen – darum geht es im Yoga, darum geht es bei der veganen Lebensweise. Und das Schöne ist: Das, was gut ist für andere, kann auch gut sein für uns selbst. Das, was gut ist für uns selbst, kann auch gut sein für andere. Dies trifft in besonderem Maße bei Yoga und bei der veganen Lebensweise zu. Wer Yoga übt, hat mehr Energie, verfügt über eine größere Gelassenheit und entwickelt mehr Lebensfreude. Wer Yoga übt, hat auch ein besseres Gespür für seine Mitgeschöpfe.

Das Wort »Yoga« bedeutet »Einheit, Harmonie, Verbindung«. Wer Yoga übt, empfindet mehr Harmonie, aber auch mehr Verbindung zu anderen. So führt die Übung des Yoga zu einem stärkeren Verantwortungsgefühl. Wer durch Yoga mehr Lebensfreude gewinnt, möchte auch das Leiden anderer mindern, möchte andere glücklicher machen, möchte Liebe und die Verbindung zu anderen fühlen. Umgekehrt gilt: Wenn man sich engagiert für andere, wird auch die Yogaerfahrung tiefer.

Die Übung von Yoga führt darüber hinaus zu mehr Mitgefühl für Tiere. Nicht ohne Grund werden so viele Menschen, die Yoga üben, zu Vegetariern oder zu Veganern. Wenn man weiß und spürt, dass Fleisch eben nicht wie irgendein Gegenstand »produziert« wird, sondern von getöteten fühlenden Lebewesen stammt, wird man es nicht wirklich genießen können. Und auch Milch sowie die aus deren Weiterverarbeitung gewonnenen Produkte werden nicht einfach nur aus irgendwelchen Materialien »hergestellt«, sondern sie stammen allesamt von Kühen, also Lebewesen, deren Brüder und Schwestern man getötet, deren Kinder man ihnen weggenommen hat. Der Konsum von Fleisch, Fisch, Eiern und Milch ist zwangsläufig mit Grausamkeit verbunden und mit einem Leben von Mitgefühl, Harmonie und Liebe wohl kaum zu vereinbaren.

Wer Yoga übt, spürt auch eine innigere Verbindung zur Natur im Allgemeinen, zur Erde, die vor allem in Indien auch als »Mutter Erde« bezeichnet wird. Mutter Erde leidet durch das menschliche Tun vor allem in der industrialisierten Landwirtschaft. Die einfachste Möglichkeit, einen entscheidenden Beitrag für die Ökologie und damit für Mutter Erde zu leisten, ist, vegan zu leben.

Die gute Nachricht: Wer vegan lebt, also ohne tierische Produkte zu verwenden, braucht nicht das Gefühl zu haben, auf irgendetwas zu verzichten. Es gibt inzwischen alles, was das Herz, die Sinne und der Magen begehren, auch auf pflanzlicher Basis. Jemand, der vegan lebt, übt keine Askese, sondern wird eher zum wahren Genießer. Und eine zweite gute Nachricht: Neuere empirische Studien legen nahe, dass eine vegane Ernährung die gesündeste ist, daher haben Veganer die Aussicht, besser und länger zu leben.

So etwas kann man nur eine »Win-win-«, besser noch eine »Win-win-win-Situation« nennen; denn es gibt einen dreifachen Nutzen der veganen Lebensweise: Der vegan Lebende ist erstens meist gesünder, hat tendenziell mehr Energie und fühlt sich oft besser. Zweitens müssen Tiere nicht durch Gefangenschaft und Tötung gequält werden – unseren Mitgeschöpfen geht es besser. Und drittens kann Mutter Erde sich regenerieren: Ökologie, Pflanzen-, Tierwelt und Menschheit können harmonischer als Teil einer gesunden Natur miteinander leben.

Dominik Grimm ist überzeugter Veganer und verfügt über profunde Sachkenntnisse in Biologie. Er hat sich intensiv mit Yoga und dem Thema der veganen Ernährung auseinandergesetzt. Bei Yoga Vidya hat er die Yogalehrer-Ausbildung absolviert, er gibt Yogastunden, Seminare und Workshops, unter anderem auch bei Yoga Vidya.

Bekannt geworden vor allem durch den Blog www.yogan-om.de, gibt er in diesem Buch eine praktische Anleitung für die Übung des Yoga in all seinen Aspekten und zeigt auf, weshalb die vegane Lebensweise gerade heutzutage so wichtig ist. Außerdem gibt er viele praktische Tipps, die Ihnen den Einstieg in die vegane Lebensweise erleichtern. Dabei beleuchtet er das vegane Leben vom Standpunkt der Gesundheit, des Genusses sowie der Energie und Lebensfreude.

Yoga und Veganismus – beides gemeinsam ist eine wahrhaft ganzheitliche Lebensweise. In diesem Buch bekommen Sie eine sehr gelungene, engagierte und praxisnahe Einführung in diese großartige Lebensweise des veganen Yoga, des yogischen Veganismus, mit anderen Worten: in Yogan.

 

Sukadev Bretz

Gründer und Leiter von Yoga Vidya e.V.

www.yoga-vidya.de

Bad Meinberg, im Mai 2014

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Einleitung

Immer schneller, immer besser, immer mehr: schnellere Autos, smartere Handys, mehr Geld – der von Hektik geprägte »wachstums«-orientierte Lebensstil der sogenannten Industrienationen ist rein materialistischer Natur und scheint keine Grenzen zu kennen. Von der Werbung mehr oder weniger subtil gesteuert, schreiten viele Menschen unkritisch durchs Leben und machen alle möglichen Moden mit. Es wird verbraucht, was das Zeug hält. Und das Nachdenken darüber, welche Auswirkungen dieses exzessive Konsumverhalten haben könnte, findet nicht statt oder wird in den Hintergrund verdrängt.

Gerade auch die in unseren Breiten stark gestiegene industrielle Produktion von Fisch und Fleisch sowie deren fast täglicher Verzehr haben weitreichende Folgen für Menschen, Tiere und die Umwelt. Sie tragen entscheidend dazu bei, dass Regenwälder flächendeckend abgeholzt und die Meere leer gefischt werden, die natürlichen Ressourcen werden geplündert oder gar zerstört, und schädliche Gase erwärmen das Klima. Dabei hungern – unter anderem auch durch unser Konsumverhalten bedingt – in den sogenannten Entwicklungsländern immer noch Millionen von Menschen, und wir belasten mit unserem Lebensstil nicht nur die Umwelt, sondern in vehementem Ausmaß auch uns selbst. Wir essen, was unserem Körper nicht guttut, wir bewegen uns zu wenig, und wir haben zu viel Stress. Ja, möglicherweise sind Stress und Bewegungsmangel noch gesundheitsschädlicher als schlechtes Essen. Kurz: Wir schaden uns und unserem Planeten, wie keine andere Spezies es je täte.

Für diese Herausforderungen des heutigen Lebens sind dringend Lösungen erforderlich. Eine dieser Lösungsmöglichkeiten, an deren Verwirklichung Sie direkt teilnehmen und unmittelbar erste Fortschritte erzielen können, möchte ich Ihnen in diesem Buch vorstellen und ans Herz legen: Es ist das ganzheitliche Lebensstilkonzept und Übungssystem Yogan, eine synergetische Kombination von Yoga und veganer Lebensweise.

Yoga kommt ursprünglich aus Indien und ist eines der sechs klassischen indischen Philosophiesysteme (Darshanas). Im Gegensatz zu vielen anderen, die ausschließlich mit dem Intellekt zu erfassen sind, ist Yoga ein ganzheitliches Übungssystem, das darauf ausgelegt ist, Körper, Geist und Seele in Harmonie zu bringen.

Im 20. Jahrhundert ist Yoga zu uns in den Westen gekommen. Seither wächst die Gemeinde stetig an: Bereits fünf Millionen Menschen praktizieren Yoga in Deutschland. Warum sich immer mehr Leute wöchentlich oder gar täglich auf die Matte begeben, sich dehnen und strecken, eine halbe Stunde am Tag bewegungslos auf dem Meditationskissen hocken oder 120-mal in der Minute ein- und ausatmen, ist ganz klar: Yoga hält fit und gesund, Meditation und positives Denken stärken die Willenskraft, führen zu mehr Gelassenheit, machen uns glücklich und geben uns die Stärke, die wir brauchen, um uns den Herausforderungen der heutigen Zeit zu stellen. Mittlerweile gibt es Hunderte von Studien, die die zahlreichen positiven Wirkungen des Yoga klar zeigen. Dabei stehen die Stressprävention und -reduktion sicherlich im Fokus der Forschungen.

Was ich jedoch mindestens genauso wichtig finde, ist der Wandel im Umgang mit den Aufgaben, die im Leben so auf uns zukommen. Der Schwerpunkt unserer Aufmerksamkeit tendiert im Laufe unserer Yogapraxis allgemein mehr in Richtung immaterielle Werte: Soziale Gerechtigkeit, Gesundheit und Frieden werden weitaus erstrebenswertere Ziele, als sich beispielsweise auf den Kauf eines Hauses zu fixieren, mit dem man sich in der Regel auch noch viel Stress auferlegt. Wir lernen, dass die Kultivierung von positiven Eigenschaften und Charakterzügen grundsätzlich sinnvoller ist als die reine Anhäufung von materiellem Besitz um seiner selbst willen.

Natürlich soll es nicht unser Ziel sein, ein entbehrungsreiches Leben voller Entsagungen zu führen. Es geht eher darum, mit Dankbarkeit das zu nehmen, was wir für ein gutes Leben brauchen, um unsere täglichen Aufgaben und unseren Lebenszweck möglichst optimal erfüllen zu können. Wo da die Grenzen verlaufen, lässt sich wohl nicht eindeutig festlegen. Ganz sicher kann es aber nicht richtig sein, unbegrenztes materielles Wachstum anzustreben in einer Welt, die materiell begrenzt ist. Den Grundsatz, der Natur im verträglichen Rahmen das zu entnehmen, was wir benötigen, und dabei auch das Geben nicht zu unterlassen, haben viele Gesellschaften de facto offensichtlich aus ihren Handlungsleitlinien gestrichen – was fatal ist vor allem auch mit Blick auf nachfolgende Generationen. Die Konsequenzen eines solchen Verhaltens werden uns längst allenthalben vor Augen geführt, auch wenn wir sie zu verharmlosen oder zu ignorieren und die Illusion auf Kosten anderer aufrechtzuerhalten versuchen.

Wir definieren Unterschiede und Kategorien, um uns das Leben überschaubarer und systematischer zu machen. In der Folge nehmen die meisten Menschen sich und die Dinge als getrennt voneinander wahr. Aber schauen wir genauer hin und halten wir ein wenig inne, dann sehen wir bald, dass wir keineswegs getrennt von nur irgendetwas sind. Es fängt damit an, dass wir alle auf ein und demselben Planeten leben und alles mit allem zusammenhängt. Zum Beispiel haben wir das Ökosystem Wasser und das Ökosystem Erde – doch die Algen im Meer bilden einen Großteil des Sauerstoffs in der Luft, ohne den wir an Land nicht leben können.

Wir interagieren auch ständig mehr oder weniger intensiv mit unserer näheren und ferneren Umgebung. Wir atmen dieselben Luftmoleküle ein wie die Menschen in unserem Umfeld und sind in unterschiedlichem Ausmaß direkt oder indirekt von ihren Handlungen betroffen, wie auch sie von uns beeinflusst werden. Dass die Gehirnchemie bei unserem Nachbarn ähnlich reagiert wie bei uns, wenn er uns etwa in einem emotional aufgeladenen Zustand beobachtet, ist hier nur ein Beispiel von Tausenden.

Die Yogapraxis hilft uns, diese Barrieren der getrennten Sichtweise allmählich aus dem Weg zu räumen. Und ohne dass wir aktiv darauf hinarbeiten müssten, zeigt sie uns, dass wir alle in einer bestimmten Weise miteinander verbunden sind. Yoga trägt auf diese Weise dazu bei, dass wir mehr Mitgefühl entwickeln.

An dieser Stelle kommt auch das vegane Leben ins Spiel und erweitert Yoga zu Yogan. Denn vegan zu leben bedeutet in erster Linie, schon allein aus Empathie auf Produkte tierischen Ursprungs zu verzichten. Tiere sind unsere Mitgeschöpfe, wir haben aus ethisch-moralischen Gründen kein Recht, sie auszubeuten, sie Qualen auszusetzen oder sie zu töten. Besonders durch die Massentierhaltung ist dies aber täglich ausgeübte skrupellose Praxis.

Das Mitgefühl beschränkt sich jedoch nicht auf die Tiere. Bei einer veganen Lebensweise müsste beispielsweise kein Viehfutter aus den sogenannten Entwicklungsländern importiert werden, wie es zurzeit wegen der Massentierhaltung praktiziert wird. In der Folge könnten im Verein mit anderen sinnvollen Maßnahmen neue Anbauflächen für die dort ansässigen Menschen entstehen.

Dabei ist der Verzicht auf Fleisch und tierische Produkte keineswegs so groß, wie das im ersten Moment klingen mag. Vielmehr eröffnen sich für uns bei der Umstellung auf eine vegane Ernährung ungeahnte Weiten einer neuen kulinarischen Welt. Und den meisten gesundheitlichen Problemen, denen wir den Namen »Zivilisationskrankheiten« gegeben haben, können wir durch eine vegane Lebensweise in Verbindung mit Yogaübungen erfolgreich vorbeugen.

Dieses Buch soll Ihnen bei alldem helfen. Es will dazu anregen, Gewohnheiten zu reflektieren, und bietet Ihnen eine Einführung in den Yoga mit vielen Übungsanleitungen und Praxistipps. Sie lernen die Yogan-Grundreihe kennen, die Ihnen hilft, Ihren Körper neu zu entdecken. Sie lernen erste Atemübungen, die Sie langsam nach innen führen. Sie üben verschiedene Formen der Meditation, lernen, wie Sie tief entspannen können, und vieles mehr.

Nachdem Sie Ihren Einstieg in die Praxis des Yoga gefunden haben, machen Sie sich mit seiner Ethik vertraut. Danach erwartet Sie ein Kapitel mit dem Thema der veganen Ernährung, das Ihnen zeigt, wie der Umstieg leicht gelingt. Auch hier erhalten Sie viele Informationen sowie zahlreiche Tipps und Hilfen. Ein weiteres Kapitel stellt Ihnen sogenannte yogane Superfoods und Superfood-Rezept-Inspirationen vor, die Ihnen besonders nährstoffreiche und wertvolle Lebensmittel liefern und Sie gleichzeitig zu köstlichen Zubereitungen inspirieren können.

Abschließend gebe ich Ihnen Tipps, wie Sie Ihre Erfahrungen weitergeben und aktiv werden können, so Sie dies denn möchten. Dabei geht es keineswegs darum, andere zu missionieren, Schreckensvisionen heraufzubeschwören oder moralisierend mit erhobenem Zeigefinger durch die Weltgeschichte zu laufen. Bleiben Sie pragmatisch und machen Sie einen Schritt nach dem anderen. Die einfachste und beste Methode jedoch, positiv auf andere einzuwirken, ist immer noch die, liebe- und verständnisvoll zu sein und vor allem auch selbst das vorzuleben, was man sich von anderen wünscht.

Ihr

Dominik Grimm

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Die sechs Säulen von

Das ganzheitliche Lebensstilkonzept und Übungssystem von Yogan beruht auf sechs Säulen. Es ist eine Abwandlung der fünf Säulen des Hatha-Yoga, die der bekannte Yogameister Swami Vishnudevananda (1927–1993) zusammengefasst hat, um die recht komplexen Philosophien und Lehren im Yoga überschaubarer zu machen. Die sechs Säulen von Yogan sind:

Asanas (Yogastellungen),

Shavasana (Tiefenentspannung),

Pranayamas (Yogaatemübungen),

Meditation und positives Denken,

das Studium der Schriften sowie

die gesunde Ernährung.

Dieses Lebensstilkonzept ist nicht nur auf den Menschen bezogen ganzheitlich, sondern beachtet auch unsere Umwelt und bezieht sie mit ein: Asanas helfen uns dabei, unseren Körper flexibel und gesund zu erhalten. Shavasana unterstützt uns dabei, schnell Entspannung zu finden. Pranayamas helfen uns, Energien zu mobilisieren, die nötig sind, um die Aufgaben des Alltags zu bewältigen. Meditation und positives Denken unterstützen uns dabei, unseren Geist zu beruhigen; sie ermöglichen die Selbstreflexion und führen zu einem Fokussieren auf die essenziellen Dinge im Leben. Die vegane Ernährung ist förderlich für unsere gesamte Entwicklung, sie nährt Körper und Geist in optimaler Weise und bildet gemeinsam mit dem Studium der Schriften und den daraus gewonnenen ethischen Empfehlungen die Grundlage, auf der wir unsere Praxis und unser Leben im Yogan-Sinne aufbauen können, um uns selbst und anderen Lebewesen achtsam, respektvoll und mitfühlend zu begegnen.

Doch fangen wir nun einfach mit der Praxis an.

Yoga war ursprünglich darauf ausgerichtet, vollkommen ohne Hilfsmittel auszukommen. Da ein Kopfstand auf dem nackten harten Boden für die meisten allerdings wenig entspannend sein dürfte, empfehle ich Ihnen die folgenden Gegenstände für den Einstieg in die Yogapraxis:

Yogamatte: Wenn möglich, sollte die Yogamatte aus natürlichen Materialien bestehen. Es gibt zwar welche aus PVC und anderen synthetischen Materialien, allerdings halten sie oft nicht lange und sind zudem nicht gerade umweltfreundlich. Gute Yogamatten bestehen zum Beispiel aus Naturkautschuk, wie Sie sie z.B. von Jade YogaTM bekommen.

Meditationskissen: Es gibt sie in unterschiedlichen Größen und Formen – runde, halbmondförmige, große oder kleine. Welches Kissen für Sie optimal ist, finden Sie am besten für sich selbst heraus. Wenn Sie die Möglichkeit haben, in ein Yogastudio zu gehen, dann probieren Sie einmal mehrere Varianten aus. Wenn Sie Freunde haben, die Yoga üben, statten Sie Ihnen einen Besuch ab und sitzen Sie eine Runde Probe. Eine weitere Alternative zu Kissen sind übrigens kleine Meditationsbänkchen.

Yogagurt: Gurte helfen dabei, schwierigere Asanas ausführen zu können beziehungsweise die Dehnung zu vertiefen. Sie bestehen in der Regel aus Baumwolle und sind relativ günstig zu erwerben. Gute Bezugsquelle für Kissen und Gurte ist z.B. Lotuscrafts.

Machen Sie den Start Ihrer Yogapraxis allerdings nicht vom »Equipment« abhängig. Wenn Sie gerade kein Geld dafür ausgeben oder lieber eine Weile sparen möchten, um sich eine hochwertigere Ausstattung anzuschaffen, reichen für den Anfang auch ein oder zwei Decken, ein Sofakissen und ein Hosengürtel. Wir schieben die Dinge gern auf und machen sie abhängig von Äußerlichkeiten. Wer will, der kommt aber auch mit wenig aus.

Asanas – Yogastellungen für die Erhaltung der Gesundheit und der Flexibilität

Asanas wirken sich in unterschiedlichster Weise positiv und harmonisierend auf unser Verdauungssystem, unseren Kreislauf, auf verschiedene Drüsen, das Nervensystem und viele andere Körperteile und -funktionen aus. Sie sind die erste der sechs Säulen von Yogan.

Asanas wirken zudem auf unser Energiesystem und unseren Geist. Körper und Geist sind eng miteinander verbunden. Das können Sie selbst schon an einem ganz einfachen Beispiel erfahren. Stellen Sie sich einmal eine Weile mit herabhängenden Schultern, gesenktem Kopf und krummem Rücken hin und beobachten Sie sich selbst dabei, wie sich Ihr Gemütszustand verändert. Und nun, wo Sie womöglich eher in einem weniger selbstbewussten Zustand verharren, richten Sie sich auf, bringen die Schultern nach hinten unten, heben Ihren Kopf und richten sich »majestätisch« auf. Es sollte nicht allzu lange dauern, bis sich Ihr Empfinden von der weniger selbstbewussten zur etwas sichereren Haltung verändert hat. Diese Übung mag auf den ersten Blick trivial erscheinen, dennoch gibt sie einen ersten eindrucksvollen Einblick in die subtilen, aber segensreichen Wirkungen der Asanas auf unseren Geist und damit auch unseren Gemütszustand.

Neben den geistigen Veränderungen, die Asanas bewirken können, spielen die körperlichen Veränderungen natürlich eine sehr wichtige Rolle. Das Strecken, Dehnen und Anspannen der Muskeln führt zu mehr physischer Stärke und Beweglichkeit. Das Üben der Asanas ist außerdem eine Vorbereitung auf das längere Verweilen in der Meditation.

Es gibt dynamisch und statisch ausgeführte Asanas. Eine gesunde Mischung aus dynamisch ausgeführten und statisch gehaltenen Asanas kann in der heutigen Zeit, in der viele von uns sitzenden Tätigkeiten nachkommen, von großem Vorteil sein. Wenn Sie mit dynamischen Übungen wie dem Sonnengruß beginnen, werden Ihre Muskeln warm und das Herz-Kreislauf-System wird angeregt: eine optimale Voraussetzung, um in nachfolgenden statisch ausgeführten Asanas in tiefere Dehnungen und Entspannung hineinzukommen.

Eine sehr große Rolle für eine effektive Asana-Praxis spielt unsere Ernährung. Asanas haben das Potenzial, unseren Energie-»Output« zu erhöhen. Doch von irgendwoher muss diese Energie ja stammen. Folglich ist ein adäquater Energie-»Input« erforderlich, den wir zu einem großen Teil aus unserer Nahrung beziehen. Dabei ist es nach dem Yogan-Prinzip wichtig, dass die Nahrung verschiedene Kriterien erfüllt. Beispielsweise sollte sie nicht allzu lange im Magen verweilen oder dem Körper für den Verdauungsprozess zu viel Energie rauben, wie es bei Nahrungsmitteln aus tierischer Herkunft in aller Regel der Fall ist.

Wir entnehmen unserer Nahrung aber nicht nur die Energie, sondern nutzen ihre molekularen Bausteine für den Aufbau unseres Körpers, zum Beispiel unserer Muskeln. Viele sind sich dieser Tatsache gar nicht bewusst: Unser Körper wird zu dem, was wir zu uns nehmen: »Der Mensch ist, was er isst.« Eine gesunde Ernährung mit einer ausreichenden Nährstoffdichte kann zu starken Muskeln, flexiblen Gelenken und funktionsfähigen Organen führen. Eine schlechte Ernährung hingegen wird auf Dauer eine massive Nährstoffunterversorgung zur Konsequenz haben, die mit verschiedensten Mangelerscheinungen und Krankheiten einhergeht. Daher ist eine vollwertige, gesunde und energiebringende vegane Ernährung in unserer Yogan-Praxis essenziell.

Zehn Tipps zur Vorbereitung und Ausführung der Asanas

Bevor Sie mit den eigentlichen Übungen beginnen, hier noch zehn Tipps zur Vorbereitung und Ausführung der Yogaübungen.

Vor der Praxis

1. Eliminieren Sie Störfaktoren. Schalten Sie Ihr Handy aus. Wenn Sie können, schalten Sie Ihr Festnetztelefon auf »lautlos« oder stellen Sie es ganz ab. Sagen Sie Ihrer Familie und Freunden, dass Sie zum Zeitpunkt der Yogapraxis nicht gestört werden möchten. Je länger Sie sich allein mit sich selbst beschäftigen und bei sich bleiben, desto intensiver und nachhaltiger ist die Wirkung der Yogaübungen.

2. Legen Sie den Zeitpunkt des Übens fest. Wir finden im hektischen Alltag immer etwas zu tun, sei es, den Haushalt zu schmeißen oder noch eben eine E-Mail zu beantworten. Bleiben Sie standhaft und üben Sie dann, wann Sie es sich vorgenommen haben. Tragen Sie Ihre Yogapraxis wenn nötig in Ihren Terminkalender ein. Und üben Sie auch dann, wenn Sie das Gefühl haben, dass es gerade ganz besonders stressig bei Ihnen ist. Glauben Sie mir, nach den Übungen, egal wie kurz diese auch gewesen sein mögen, sind Sie froh, dass Sie etwas getan haben.

3. Richten Sie sich einen festen Platz zum Üben ein. Vermutlich werden die wenigsten ein eigenes Zimmer zum Yogaüben haben. Aber eine kleine Ecke, in der Sie Ihre Matte bei Bedarf ausrollen können und in der Sie es sich nett herrichten – zum Beispiel mit einem schönen Bild oder einer Skulptur, einem Räucherstäbchen oder einer Duftlampe –, wird sich schon finden. Versuchen Sie, immer am selben Platz zu üben. Wenn Sie gern viel reisen, nehmen Sie sich eines Ihrer Deko-Accessoires mit auf Ihre Reisen. Sie werden feststellen, dass Ihr Geist viel schneller zur Ruhe kommt, sobald er Dinge wahrnimmt, die immer dann in Reichweite sind, wenn er sonst auch zur Ruhe kommt.

4. Essen Sie ein bis zwei Stunden lang vor der Yogapraxis nichts. Mit vollem Magen lässt sich nicht leicht Yoga praktizieren. Ein Smoothie eine Stunde vor dem Beginn der Praxis ist allerdings in Ordnung.

5. Yoga ist kein Wettkampf. Denken Sie immer daran, dass Yoga kein Wettkampf ist. Sie üben, damit es Ihnen gutgeht, Sie fit bleiben, viel Energie haben, um den Aufgaben im Alltag frohen Mutes zu begegnen und Positives in der Welt zu bewirken. Setzen Sie sich also nicht unter Druck, sondern genießen Sie die Zeit. Beginnen Sie mit dieser Einstellung Ihre Yogapraxis, und es wird Ihnen anschließend wunderbar ergehen!

Während der Praxis

6. Atmen Sie immer durch die Nase. Wenn Sie außer Atem kommen, üben Sie langsamer. Zwar gibt es auch einige Übungen, bei denen man durch den Mund atmet, allerdings ist es ratsam, die Ausrichtung zu Beginn auf die Atmung durch die Nase zu legen, um das Bewusstsein dahin gehend zu schärfen. Wenn Ihnen das Atmen durch die Nase auch bei anstrengenden Übungen leichtfällt, können Sie solche einfließen lassen, bei denen Sie durch den Mund atmen. Die kommen in diesem Buch aber nicht vor.

7. Seien Sie achtsam. So einfach eine Übung äußerlich auch aussehen mag, wird sie doch erst zur wirklichen Yogaübung, wenn wir achtsam beobachten, was mit unserem Geist, unseren Empfindungen und Emotionen geschieht.

8. Entspannen Sie, wenn Ihnen danach ist. Yoga ist wie gesagt kein Sport und kein Wettkampf. Sie müssen sich selbst und anderen nichts beweisen. Wenn Sie merken, dass Sie eine Pause zwischen zwei Übungen benötigen, legen Sie sich auf den Rücken oder den Bauch, versuchen Sie, kontrolliert ein- und auszuatmen, und machen Sie mit den Übungen erst weiter, wenn Sie sich wieder wohlfühlen. Yoga ist Ihre Zeit. Niemand zwingt Ihnen hier etwas auf, außer Sie sich selbst.

9. Akzeptieren Sie Ihre Grenzen. Jeder Tag ist anders. Heute sind wir mal hier etwas verspannter, morgen mal da. Akzeptieren Sie das, was ist. Üben Sie sich in Zufriedenheit und haben Sie Mitgefühl mit sich und Ihrem Körper.

10. Schließen Sie die Augen. Wann immer Sie können, schließen Sie Ihre Augen und spüren Sie nach innen. Beobachten Sie Ihren Körper und Ihren Geist. Yoga soll Sie in Ihr Inneres führen. Dies zu beachten gilt insbesondere dann, wenn Sie Yoga in der Gruppe üben. Was Ihre Nachbarn tun, ist nicht von Bedeutung. Wenn Sie Ihren Körper und Geist zu beobachten »langweilig« finden sollten, dann richten Sie Ihre Aufmerksamkeit auf Ihren Atem.

Beherzigen Sie diese Tipps, wann immer Sie Yoga üben. Machen Sie sich die Ratschläge vor jeder Praxis noch einmal bewusst. Nach einiger Zeit sind sie dann ganz selbstverständlich für Sie, und Sie brauchen gar nicht mehr darüber nachzudenken.

Die Entspannungsstellungen

Man muss es immer wieder sagen: Entspannen Sie, wenn Ihnen danach ist. Es gibt drei grundlegende Entspannungshaltungen im Yoga, die Sie einmal geübt haben sollten, bevor Sie mit der Asana-Praxis beginnen.

Die Rückenentspannungslage

Legen Sie sich auf den Rücken. Halswirbelsäule in Verlängerung der Brustwirbelsäule. Kinn leicht, aber entspannt zur Brust gezogen, so dass der Nacken lang wird. Arme leicht vom Körper abgespreizt. Handflächen zeigen nach oben. Finger locker lassen. Beine mindestens hüftbreit auseinander. Die Zehenspitzen fallen locker nach außen, Fersen liegen innen. Richten Sie Ihre Aufmerksamkeit in Ihren Körper. Wenn Sie zuvor eine Asana geübt haben, spüren Sie vor allem in die Muskelpartien, die Sie vorher besonders angespannt oder gedehnt haben. Atmen Sie entspannt.

Nutzen Sie die Rückenentspannungslage auch für die Anfangs- und die Endentspannung vor und nach Ihrer Asana-Praxis. Die zwei folgenden Stellungen eignen sich eher für die Entspannung während Ihrer Praxis.

Die Bauchentspannungslage

Legen Sie sich auf den Bauch, die Hände in Stirnhöhe übereinander, so dass Sie sie als Kissen für Ihren Kopf benutzen können. Legen Sie sich mit einer Ihrer Schläfen auf Ihr Handkissen. Die Zehenspitzen liegen innen und berühren sich. Die Fersen fallen locker nach außen. Richten Sie auch hier wieder Ihre Aufmerksamkeit nach innen und beobachten Sie Ihren Körper.