Yusuf - Sabahattin Ali - E-Book

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Sabahattin Ali

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Beschreibung

Yusuf wacht neben seinen ermordeten Eltern, als ihn Salahâttin Bey in einer Herbstnacht des Jahres 1903 findet. Der Landrat zögert nicht und nimmt den Jungen an Sohnes statt bei sich auf. Was gut gemeint, wenn auch nicht selbstlos ist, bedeutet für Yusuf vor allem Demütigung. Er gehört nicht hierher, er ist und bleibt ein Fremder. Yusuf ist ein Kämpfer, wenn auch ein schweigsamer. Er widersetzt sich dem Sohn des Fabrikanten wie seiner Stiefmutter. Früh verbündet er sich mit Muazzez, seiner Stiefschwester, die er später gegen den Willen aller - nur nicht gegen ihren - zur Frau nimmt. In einer bilderreichen Sprache erzählt Sabahattin Ali in seinem ersten Roman Yusuf diese Geschichte eines Mannes, der alles aufs Spiel setzt und am Ende gewinnt - und verliert.

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Seitenzahl: 409

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Sabahattin Ali

Yusuf

Roman

Aus dem Türkischen und mit einem Nachwort versehen von Ute Birgi-Knellessen

DÖRLEMANN

Die türkische Originalausgabe erschien unter dem Titel »Kuyucaklı Yusuf« 1937 bei Yeni Kitapçı, Istanbul. Der vorliegende Text folgt der kritischen Ausgabe Sabahattin Ali: Bütün Romanlari (Alle seine Romane), erschienen bei Yapi Kredi Yayinlari 2004. Die Übersetzung des vorliegenden Romans wurde im Rahmen des TEDA-Projekts vom türkischen Ministerium für Kultur und Tourismus gefördert. Übersetzerin und Verlag bedanken sich hierfür. Die Übersetzerin dankt Sevengül Sönmez und der Tochter des Autors, Filiz Ali, für die wertvollen Informationen. eBook-Ausgabe 2014 Alle deutschsprachigen Rechte vorbehalten © 1937 Sabahattin Ali © 2014 Dörlemann Verlag AG, Zürich Umschlagfoto: © Zurijeta/Shutterstock.com Umschlaggestaltung: Mike Bierwolf Satz und eBook-Umsetzung: Dörlemann Satz, Lemförde ISBN 978-3-908778-36-3www.doerlemann.com

Erster Teil

1

In einer regnerischen Nacht im Herbst des Jahres 1903 überfielen in der Provinz Aydın Banditen das nahe dem Kreisstädtchen Nazilli gelegene Dorf  Kuyucak und töteten einen Mann und seine Frau.

Bereits am Tag darauf  brach Salâhattin Bey, der für den Bezirk zuständige Landrat, persönlich und zusammen mit dem Staatsanwalt und dem Amtsarzt nach Kuyucak auf, um in dem Fall zu ermitteln. Da der Kommandant der Gendarmerie im Urlaub war, begleiteten nur ein Unteroffizier sowie drei Gendarmeriesoldaten den Reitertrupp.    

Der Regen fiel mit einem dumpfen melancholischen Platschen auf die zu beiden Seiten des Weges aufgereihten Weiden und Mönchspfefferbäume herab. Hinzu gesellte sich das hohle Knirschen der Pferdehufe, die sich in den durchnässten Sandweg eingruben und dort unregelmäßige Spuren hinterließen.

Von dem roten Fez des Doktors und den schwarzen Lammfellmützen der übrigen Reiter rann farbiges Regenwasser herab und zeichnete wunderliche Muster auf  ihre Schläfen, bevor es ihnen, unter dem Kinn zusammenlaufend, auf die Brust tropfte.

Als die Gruppe sich dem Dorf näherte, änderte sich allmählich die Bewachsung am Wegrand. Und bald standen zu beiden Seiten Feigen- und Nussbäume, die hier und da dichte grüne Mauern bildeten. Hin und wieder vereinten sich besonders hochgewachsene Nussbäume auch zu natürlichen Arkaden.

In diesem Reitertrupp, der sich stumm durch den düsteren und regentriefenden Tag vorwärts bewegte, lag etwas Bedrohliches. An der Spitze ritt der Landrat; mit gesenktem Kopf  hielt er die Augen auf die nassglänzenden aufgestellten Ohren seines Reittiers gerichtet. Obwohl er erst fünfunddreißig Jahre alt war, schauten schneeweiße Haare unter seinem Kalpak hervor. Zu seiner Rechten schwankte der Staatsanwalt, ein ungeübter und etwas furchtsamer Reiter, auf seinem Pferd hin und her und versuchte vergeblich, sein Feuerzeug zu entfachen, um sich eine Zigarette anzuzünden. Der Amtsarzt hingegen war ein unbekümmerter, lebenslustiger Mensch. Ein guter Tambur-Spieler, pfiff er, während das Wasser aus seinem Schnauzbart troff, leise eine Melodie aus einem traditionell-osmanischen Musikstück vor sich hin, eine Komposition des Kemençe-Meisters Nikolaki, mit der er sich in letzter Zeit beschäftigte.

Die vier am Schluss des Trupps reitenden Gendarmeriesoldaten hatten sich in ihre Regenumhänge aus grobem Filz gewickelt; die Flinten hingen ihnen über Kreuz verschränkt auf dem Rücken. Da die Filzumhänge bis zu den Bäuchen der Pferde herabreichten und sich mit den Leibern der Tiere wie zu einer schwarzen Pyramide vereinigten, schienen Reiter und Pferd zu einem einzigen Wesen verschmolzen zu sein.

Nach einem etwa zweistündigen Ritt erreichte die Gruppe das Dorf  Kuyucak. Die schlammigen Wege waren menschenleer. Nur ein barfüßiges kleines Mädchen lief, mit einem Stock in der Hand, hinter ein paar Gänsen her, die laut schnatternd und mit wild schlagenden verdreckten Flügeln davonflatterten, als die Kleine versuchte, die Tiere durch eine enge Zaunöffnung in einen Garten zu scheuchen. Doch sobald das Kind die Pferde erblickte, erklomm es schnell einen Misthaufen, dessen beißender Gestank sich weitherum verbreitete, legte den Stock vor seinen Füßen ab und starrte mit großen Augen auf die vorbeiziehenden Männer. Als der Trupp hinter einer Wegbiegung verschwand, ließ es die Gänse Gänse sein, warf den Stock fort und lief nach Hause.

Ohne eine Rast einzulegen und nun in Begleitung des Dorfvorstehers begaben sich die Ankömmlinge zum Ort des Verbrechens. Dabei handelte es sich um ein kleines, bescheidenes Häuschen am Rand des Dorfes. Durch ein schwarzes Klapptor gelangte man in einen schmalen, aber blühenden Garten und stand, nach ein paar weiteren Schritten durch ein Spalier von jungen Buchsbäumen und vereinzelten Aprikosenbäumchen, vor einer Holztreppe. Die Männer erstiegen die Stufen und betraten das unmittelbar vor ihnen liegende Zimmer. Der Anblick, der sich ihnen bot, ließ allen – selbst den in solchen Dingen abgehärteten Gendarmen – das Blut in den Adern stocken.

Rechts neben der Eingangstür stand ein großer Bettzeugkasten, in einigem Abstand weiter vorn eine hohe Konsole und auf dieser eine altmodische Standuhr unter einem Glasschirm; weiter gab es da noch zwei Petroleumlämpchen, deren Schirme von einer roten Gaze bedeckt waren, und einen ziemlich großen Spiegel mit golddoubliertem Rahmen. An der Wand über dem Spiegel hingen zwei in einem Futteral steckende Pistolen. An der gegenüberliegenden Wand, vor den dicht zugezogenen Fenstern, befand sich eine die gesamte Wandlänge einnehmende niedrige, mit Teppichen gepolsterte Sitzbank, an deren beiden Enden teils flache, teils fülligere Baumwollkissen aufgereiht waren. Auf diesen Kissen ihrerseits prangten mit Silberfäden bestickte und zu Schleifen gebundene Ziertücher. Zwischen der Sitzbank und der Tür stand, mit dem Fußende zur Letzteren gerichtet, ein Bett. Unter einer die gesamte Bettstatt bedeckenden, teilweise bis auf den Boden reichenden Steppdecke zeichneten sich die leblosen Formen zweier menschlicher Körper ab.

Geronnenes Blut, das sich vom Rand des Bettes her bis in die Mitte des Zimmers ausgebreitet und dort einen kleinen See gebildet hatte, legte Zeugnis ab von gewissen Vorfällen, die sich in diesem Zimmer zugetragen hatten.

Doch was die neu Hinzugetretenen am meisten entsetzte, war nicht die große Menge Blut, und es waren auch nicht die Umrisse der beiden menschlichen Körper unter der sich wölbenden Bettdecke. Es war vielmehr der Anblick eines kleinen Jungen, der mit angezogenen Knien in einer Ecke der Sitzbank kauerte und sie mit einem starren und gleichmütigen Blick ansah.

Der Landrat schob seinen durchnässten Kalpak ein wenig nach hinten und ging auf das Kind zu, während der Doktor bereits die Bettdecke hochhob, um die Toten zu untersuchen.

»Wer bist du, mein Kind?«, fragte der Landrat.

»Ich bin Yusuf.«

»Wessen Yusuf?«

»Yusuf, der Sohn von Etem Ağa!«

Bestürzt unterbrach der Landrat seine Befragung. Das Kind war der Sohn der Ermordeten.

»Was machst du denn hier?«

Das Kind zeigte auf die Toten und sagte:

»Was schon, ich wache bei denen da!«

»Seit wann bist du hier?«

»Seit gestern Abend … Ich bin gleich nach dem Überfall zur Gendarmerie gelaufen und dann wieder hergekommen. Ich kann die Armen doch nicht alleine lassen!«

»Hast du denn keine Angst?«

»Das sind meine Eltern, wovor soll ich Angst haben?«

»Warst du denn dabei, als der Überfall geschah?«

»Ich schlief  im Zimmer nebenan. Als ich meine Mutter schreien hörte, bin ich gleich herbeigelaufen, aber bis ich dazukam, hatten die Gottlosen meinen Vater und meine Mutter schon umgebracht!«

»Und dir haben sie nichts getan?«

»Einer hat auch mich angegriffen, doch dann kam ein anderer von unten herauf und hat den Mann mitgenommen.«

»Was hast du denn da an der Hand?«

Der Junge schüttelte den Kopf, als wollte er sagen: »Das ist doch nicht wichtig«, und streckte seine Hand aus:

»Als ich ins Zimmer stürzte, lebte meine Mutter noch. Sie wehrte sich. Ich warf mich sofort auf den Banditen, wir kämpften, doch als mein armes Mütterchen sich nicht mehr regte, ließ ich den Kerl los. Hinterher sah ich dann, dass er mir während des Kampfes den Daumen abgeschnitten hatte. Das hat sehr, sehr weh getan, doch jetzt ist es nicht mehr so schlimm …«

Von der ausgestreckten Hand des Jungen fielen blutdurchtränkte Lappen zu Boden. Betroffen und entsetzt sahen die Männer, wie der größte Teil seines Daumens als losgelöstes Fleischstück herunterhing. Der Doktor zog die Steppdecke wieder über die Toten und kam zu dem Jungen herüber. Er schnitt den abgetrennten Daumen ganz ab und begann die Wunde zu säubern und zu verbinden. Dabei zeigte das Kind eine bewundernswerte Selbstbeherrschung und Indifferenz; von Zeit zu Zeit nur wurde es ganz blass und biss heftig die Zähne zusammen. Nach jeder dieser Attacken eines sichtlich unerträglichen Schmerzes erschien auf seinen fein gezogenen blassen Lippen ein Lächeln, als schämte es sich für seine Schwäche und die Tränen, die in seinen schwarzen Augen schimmerten. Zu dem Arzt, der ihn verwundert ansah, sagte der Junge:

»Macht nichts, Herr Doktor, das ist doch nur ein Daumen!«

»Das mag ja stimmen, mein Sohn, aber du hast etwas zu viel Blut verloren.«

Und an den Landrat gewandt fügte er leise hinzu:

»Ich staune nur, dass er sich überhaupt noch auf den Beinen halten kann!«

Der Staatsanwalt fragte jetzt, ob vor seiner Ankunft schon jemand den Ort des Verbrechens aufgesucht habe.

Der Gemeindevorsteher trat schnell hervor:

»Ich bin hier gewesen, aber ich habe alles so gelassen, wie es war. Das Zimmer ist so, wie ich es vorfand.«

Darauf wandte der Staatsanwalt sich an den Jungen:

»Hast du die beiden ins Bett gelegt?«

»Ach was, die waren doch sowieso im Bett. Ich habe ihnen nur Kissen unter die Köpfe gelegt und sie zugedeckt. Sollen die Armen doch wenigstens schlafen. Mehr kann ich ja nicht für sie tun!«

In diesen Worten und dem Verhalten des Kindes kam, mehr noch als ein gewisser Gleichmut, ein starker Wille zum Ausdruck, eine Bestimmtheit, um die ihn mancher erwachsene und umsichtige Mann beneiden mochte. Sich über etwas Unabänderliches zu grämen, noch dazu vor so vielen aus der Stadt angereisten Fremden, ließ sich mit dem Stolz des Jungen anscheinend nicht vereinbaren.

Der Landrat fragte weiter:

»Hast du hier noch Verwandte?«

»Nein, ich habe niemanden außer diesen beiden da!«

Die ruhige Würde des Kindes zerriss den Umstehenden das Herz. Ist es doch so, dass der Anblick von Menschen, die einem Unglück mit Stille und Fassung begegnen, uns viel mehr erschüttert als lautes Weinen und Händeringen. Da wir aber nicht wissen können, welch heftiger Schmerz sich hinter trockenen und fest blickenden Augen verbirgt und welches Feuer in einer ruhig atmenden Brust brennt, ist unser Mitleid von Zweifeln und einer anhaltenden Scheu begleitet …

Der Landrat nahm den kleinen Yusuf  bei der Hand und zog ihn zu sich. In seinen Augen glänzten Tränen.

»Dann komm doch mit mir!«, sagte er.

»Wohin soll ich kommen?«

»Komm mit mir … Bleib bei mir. Ich will dich wie dein Vater lieben. Was hältst du davon?«

»Du kannst mich nicht wie mein Vater lieben, aber ich komme mit dir. Hast du auch niemanden?«

»Doch, doch. Aber komm trotzdem. Sei mein Sohn. Ich habe keinen männlichen Nachkommen!«

Der Landrat griff  Yusuf unter das Kinn, um ihm ins Gesicht zu sehen. Doch der Junge wehrte ab und zog seinen Kopf zurück. Dann ging er ganz langsam in eine andere Ecke des Zimmers.

Als die berittene Gruppe nach Abschluss der Untersuchungen – es waren keine Spuren gefunden worden – in die Kreisstadt zurückkehrte, war auch Yusuf dabei. Kerzengerade saß er auf einem kleinen Pferd, das man im Dorf  hatte auftreiben können. Doch am Abend, als er im Haus des Landrats zu Bett gebracht wurde, verlor er die Besinnung. Während zweier Tage redete er wirr im Fieberwahn.

2

Şahinde Hanım, die Frau des Landrats, war alles andere als erfreut darüber, dass man ihr einen »Dorfbastard« ins Haus gebracht hatte, und sie scheute auch nicht davor zurück, dies laut vor dem Kind zum Ausdruck zu bringen.

Salâhattin Bey hatte, nach wilden und ausschweifenden Jugendjahren, plötzlich gemerkt, dass er müde war und seine Kräfte nachließen. Deshalb hatte er vor etwa fünf  Jahren kurz entschlossen ein Mädchen geheiratet, das fünfzehn Jahre jünger war als er.

Dieser chronische Heiratsvirus wütet seit jeher in unseren anatolischen Kleinstädten. Selbst die Resistentesten können diesem unbarmherzigen Erreger höchstens zwei Jahre standhalten, bevor sie sich wie Blinde in die erstbeste Ehe stürzen.

Natürlich ist das Ziel solcher Verbindungen nicht etwa irgendeine Form gemeinsamen Lebens. Für den Mann ist es praktisch, eine Frau im Haus zu haben, und die Braut käme nie auf die Idee, sich eine einigermaßen angemessene Verbindung entgehen zu lassen. Die zersetzende Wirkung des Heiratsvirus aber zeigt sich schon kurz nach der Hochzeit: Männer, die vor ihrer Verheiratung höhere Ziele verfolgten, sich beweisen oder gar ein Lebenswerk zurücklassen wollten, fallen in eine abgestumpfte Gleichgültigkeit. Das Leben unter einem Dach mit einem Wesen, das vom geistigen und ethischen Niveau, von der Weltanschauung und den Gewohnheiten her so anders war, sowie die Einsicht, an dieser Situation nie etwas ändern zu können, machen den Mann auch außerhalb seines Hauses zum Misanthropen und lassen ihn an allen Menschen zweifeln.

Lebensziel und Zukunftspläne des Mannes nach einer solchen Eheschließung bestehen einzig darin, dieses Unglück, in das er nun einmal geraten ist und das er als unabänderliches Schicksal betrachtet, still und mit zur Schau gestelltem Gleichmut zu ertragen und zu versuchen, herauszufinden, worin denn nur die Vorzüge und glücklichen Aspekte des Ehestandes bestehen mochten, von denen alle redeten und die niemand je hatte festlegen können.

Dank einer unauslöschlich scheinenden jugendlichen Energie hatte Salâhattin Bey sich seine Freiheit und Individualität bis zu seinem dreißigsten Geburtstag bewahren können. Doch Natur und Veranlagung des Menschen sind manchmal stärker als Wille und Verstand; und unsere Vorstellungskraft reicht oft nicht aus, um uns bestimmten Verlockungen gegenüber standhaft bleiben zu lassen. Aber wenn jene erst einmal an Einfluss gewinnen und bald das Regiment führen, ist es zu spät. Dann ist es nur noch eine Frage der Zeit, und unser Verstand setzt alles daran, diese Sachlage als logisch und angemessen zu bezeichnen.

Zunächst hatte Salâhattin Bey dieses recht hübsche Mädchen geliebt, natürlich nicht wie ein ihm gleichgestelltes Wesen, sondern etwa so, wie man ein niedliches Kätzchen oder ein Lämmchen liebt. Doch musste er sehr schnell einsehen, dass das gute Kind sich überhaupt nicht als ihm untergeben betrachtete – es verlangte die Gleichberechtigung.

Ebenso stellte er bald fest, dass dieses hübsche Kätzchen scharfe Krallen, das Lämmchen harte Hörner zeigte. Als Şahinde von Salâhattin Bey, der an so etwas nicht im Traum gedacht hatte, die Gleichstellung forderte, kam es zu Verstimmungen, ja sogar zu recht bitteren Worten. Was den armen Mann hier überhaupt nicht weiterbrachte, waren hehre Begriffe wie Logik oder Vernunft, die sich schnell einmal als nutzlos, wenn nicht gar lächerlich erwiesen. Das junge Mädchen, das in ziemlicher Abgeschiedenheit herangewachsen war und alle natürlichen Wünsche und Bedürfnisse stets hatte unterdrücken müssen, war – wie hätte es anders sein können – ein seelisch beschädigtes, launisches Wesen. Obwohl ihre Mutter ihr vor jedem gemeinsamen Spaziergang eine ganze Stunde lang die Frisur ordnete, war es weder ihr noch dem Vater je in den Sinn gekommen, sich auch nur ein wenig um das zu kümmern, was in diesem Kopf steckte. Wie ein Straßenhändler seine Äpfel poliert, so hatten sie ihre Tochter herausgeputzt und dann einem kaufkräftigen Kunden angedreht. Schließlich war dies doch das Ziel, zu dem man Töchter aufzog.

Tatsächlich gab es genug Ehemänner, die mit einer solchen Frau bestens bedient waren, die, nachdem sie bis Mitternacht irgendwo draußen Tavla gespielt und geschwatzt hatten, als ehrfurchtgebietende Hausherren bei ihrer Heimkehr nicht mehr erwarteten als einen fülligen weißen Körper. Doch Männer von Salâhattin Beys Art, welche die Gründung einer echten Familie im Sinn hatten, waren zutiefst enttäuscht, wenn sie einsehen mussten, dass man sie übertölpelt hatte.

Was hatte Salâhattin Bey nicht alles versucht! Um Şahindes geistige Entwicklung zu fördern, hatte er Bücher besorgt, von denen er annahm, dass seine Frau sie verstehen würde. Doch das erste Ergebnis dieser Bemühungen war, dass sie mit völlig unpassenden und unsinnigen Fremdwörtern um sich warf. Und wenn Salâhattin Bey sie dann vorsichtig korrigieren wollte, war sie in ihrem »Stolz« verletzt und brach einen heftigen Streit vom Zaun.

Trotzdem glaubte Salâhattin Bey noch für einige Zeit, dass er dieses sehr junge Mädchen, das in seinem Haus das Leben eigentlich erst kennenlernte, doch noch auf den richtigen Weg bringen und so wenigstens freundschaftlich mit ihm würde umgehen können. Doch wenn er Şahinde wie ein Kind oder eine Schwester behandelte, erntete er nichts als hässlichen Spott. Kehrte er aber den strengen Gemahl hervor, antwortete sie mit Auflehnung oder Ohnmachtsanfällen. Und als er ihr schließlich eine echte Gleichstellung anbieten wollte, sah er sich gezwungen, völlig unangemessene Forderungen und parvenuhafte Wünsche seiner völlig außer Rand und Band geratenen Ehefrau zu ertragen.

Gottlob gibt es in Anatolien für solche ganz besonderen Leiden der Menschen auch eine Reihe von ebenso besonderen Heilmitteln. Ganz oben an der Spitze steht da der Rakı.

Hier trinkt der vom Unglück verfolgte Beamte, der bankrottgegangene Händler, es trinken die Großgrundbesitzer nach einer schlechten Ernte, ebenso der Offizier, der sich grämt, seit Jahren im gleichen Kaff vergessen worden zu sein, und so trinkt auch der mit seiner Frau im Dauerstreit liegende Landrat.

Ja, auch Salâhattin Bey trank, und die Trunksucht ihres Mannes führte dazu, dass Frau Şahinde von den Nachbarn bald nicht mehr als ein unerfahrenes und zänkisches Mädchen wahrgenommen, sondern ganz allmählich auf das Podest eines geduldigen und selbstlosen Engels gehoben wurde.

Selbst ein Töchterchen, das im ersten Ehejahr auf die Welt kam, vermochte die tiefe Kluft, die sich zwischen seinen Eltern aufgetan hatte, nicht zu überbrücken.

Seit dem Tag seiner Geburt bemühten sich alle, dem Kind klarzumachen, dass die Welt ein Ort der Monstrositäten war. Mitten in der Nacht, wenn es selig schlief, wurde es von zwei nervösen Händen ergriffen und an eine bebende Brust gedrückt. Und während das Kind verwundert die Augen aufschlug, begann eine weinerliche Stimme in sein Ohr zu quengeln:

»Ach, mein unglückliches Töchterchen! Ach, meine arme Muazzez, mein kleines Waisenkind. Schau, dein Vater ist immer noch nicht zu Hause. Ach, mein armes unschuldiges Kindchen!«

Das Kind, das diesen Worten keinen Sinn abgewinnen kann, möchte eigentlich nur zeigen, dass sein Unglück allein darin besteht, zu dieser mitternächtlichen Zeit aus dem Schlaf gerissen und herumgeschüttelt zu werden. Schließlich verliert es die Geduld und stimmt, in einer höheren Tonlage, in das Gejammer seiner Mutter ein.

Diese versucht nun das Kind zum Schweigen zu bringen, indem sie es, zuerst im Zimmer und dann im Garten auf und ab gehend, auf ihren Armen wippen lässt. Im Garten, wo das Mondlicht zwischen den dunklen Blättern der Bäume hindurchschimmert, scheint das Kind sich ein wenig zu beruhigen, doch kurz darauf, sobald es die Kälte bis in seine kleinen Knochen spürt, beginnt es wieder kräftig zu schreien und weckt die Nachbarn auf.

»Ruhig, mein Kleines, sei doch still … Dein Papa kommt gleich. Wein doch nicht, mein einziges Töchterchen, das als Waisenkind heranwächst, obwohl sein Vater lebt. Der liebe Gott wird die strafen, die uns so leiden lassen …«

Daraufhin geht in einem der Nachbarhäuser ein Fenster auf, der Kopf einer Frau erscheint, und die Frage ertönt:

»Was ist denn, meine arme kleine Şahinde, ist dein Mann wieder nicht nach Haus gekommen?«

»Nein, Tantchen, und meine Kleine schläft nicht ein, bevor ihr Vater kommt. Den ganzen Abend schon schreit sie ›Papa, Papa‹! Ich weiß mir überhaupt keinen Rat mehr, Tantchen!«

Die gute Nachbarin erteilt der jungen Frau ein paar kluge Ratschläge, denen sie etliche Verfluchungen auf den Ehemann beifügt, und zieht sich zurück. In der Zwischenzeit ist die Haustür aufgegangen, Salâhattin Bey stolpert mit schwankenden Schritten die Treppe hinauf und wirft sich in seinen Kleidern aufs Bett.

Das Erscheinen seiner Frau, die ins Zimmer getreten ist, um ihm die Kleider auszuziehen, ruft bei dem Betrunkenen einen Ausbruch von Reuegefühlen hervor, die nur auf diesen Auslöser gewartet zu haben scheinen. Völlig außer sich, murmelt er unverständliche Worte, ergreift die Hände seiner Frau, um sie zu küssen, und schlägt sich mit geballter Faust auf die Brust und an sein weißes Haupt. Şahinde, aufs äußerste erregt und bewegt durch die heftige Form dieser Reuebezeugung, lässt ihren Tränen jetzt ganz und gar freien Lauf. Und die kleine Muazzez, die, am Bettrand allein gelassen, mit all diesen sonderbaren Vorgängen nichts anfangen kann, setzt ihr klagendes und vorwurfsvolles Geschrei fort.

3

Yusuf registrierte diese ihm unverständlichen häuslichen Szenen mit großer Verwunderung. Auch seine Eltern hatten hin und wieder gestritten, oder vielmehr, sein Vater hatte sich über irgendetwas geärgert und diese Verstimmung dann an seiner Mutter ausgelassen. Denn die arme Frau hätte es nie gewagt, etwas zu entgegnen; mit niedergeschlagenen Augen pflegte sie still vor sich hinzuweinen. Dass eine Frau laute Widerworte gab, erschien Yusuf unfassbar. Und so sah er mit einem gewissen Mitleid auf den Landrat herab, der dergleichen über sich ergehen ließ.

Die Behandlung, die ihm selbst widerfuhr, bekümmerte ihn nicht im Geringsten. Da es einzig dem Hausherrn zustand, Regeln aufzustellen und zu befehlen, und da Salâhattin Bey ihn in seinem Hause haben wollte, maß er Şahindes Äußerungen überhaupt keinen Wert zu. Und wenn die Frau ihn manchmal allzu unverschämt anfuhr, sah er sie nur an mit einem Blick, der zu sagen schien: »Die Frauen haben doch nichts zu befehlen, du bist wohl nicht ganz bei Verstand!« Allerdings konnte er nicht begreifen, wieso Salâhattin Bey diese geschwätzige Frau nicht längst am Arm ergriffen und aus dem Haus gejagt hatte.

In den ersten Tagen nach seiner Ankunft im Haus des Landrats hatte Yusuf mit niemandem sprechen wollen. Als es allmählich kälter wurde, saß er, wenn man ihm keine Arbeit auftrug, still im Zimmer und schaute zu den Kuyucak-Bergen hinüber, als suche er etwas hinter den Wolken. Doch sobald jemand ins Zimmer trat, wandte er sofort den Kopf vom Fenster ab und beschäftigte sich anderweitig.

Er verhielt sich abweisend gegenüber allen, selbst gegenüber dem Landrat. Şahinde behauptete deswegen immer wieder – und dabei berief sie sich auch auf Yusufs Gleichgültigkeit nach der Ermordung seiner Eltern –, dass bei diesem Kind keinerlei menschliche Regungen und Gefühle anzutreffen seien. Und tatsächlich hatte bisher niemand bei ihm auch nur die kleinste Gefühlsbewegung feststellen können.

Nur manchmal, wenn die Eheleute wieder stritten und Yusuf mit Hass und Verachtung zu Şahinde hinüberblickte, wurden seine Augen, sobald sie auf Salâhattin Bey fielen, plötzlich ganz sanft und strahlten in so beredtem Glanz, dass ein guter Beobachter zu der Meinung kommen musste, dass im Innern dieses Jungen weitaus stärkere und tiefere Emotionen brannten als bei den meisten von uns.

Der einzige Mensch, vor dem Yusuf seine Gefühle nicht versteckte, war die kleine Muazzez.

Wenn sie auf ihren winzigen drallen Füßchen tollpatschig durchs Zimmer stapfte, folgte Yusuf ihr mit einem kaum wahrnehmbaren Lächeln in seinen Mundwinkeln. Meistens konnte er sich nicht zurückhalten, sie auf den Schoß zu nehmen und sie ganz zart und mit größter Vorsicht zu streicheln, fast als fürchtete er, ihr wehzutun. Das kleine Mädchen zeigte sich gegenüber diesem Jungen, der sich als Einziger im Haus ganz still und ohne Lärm mit ihm beschäftigte, viel milder gestimmt als bei allen anderen, und es zupfte ihn gern auch einmal an der Nase oder an den Haaren. Und wenn Yusuf dem Kind unter die Arme griff und es auf seinen Knien reiten ließ, warf es den Kopf zurück und kugelte sich vor Lachen.

Doch weder diese Spiele noch das niedliche kleine Mädchen vermochten aus Yusuf einen fröhlichen Jungen zu machen. Wenn sein Blick manchmal durch das Fenster in die Richtung von Kuyucak schweifte, hielt er augenblicklich inne, setzte das Kind auf dem Boden ab und begann nachzudenken. Die kleine Muazzez verhielt sich dann ganz still, als ob sie alles verstünde, zog sich in eine Ecke zurück und sah Yusuf mit großen traurigen Augen an.

Yusufs Verhalten änderte sich erst, als Salâhattin Bey nach Edremit versetzt wurde, an einen Ort also, der weit entfernt von Kuyucak war.

4

In Edremit ging Yusuf zum ersten Mal zur Schule. Aber diese Zeit in der Schule dauerte nicht lange an.

Yusuf war damals zehn Jahre alt. Er war ein blasser, zarter, doch starker und widerstandsfähiger Junge. Wer ihn sah, hätte es nie für möglich gehalten, dass er sich gegen mehrere größere Kinder durchsetzen konnte. Bei den Straßenkämpfen, an denen er teilnahm – nicht immer war er dabei –, erwies er sich jedoch stets als der Stärkste und nahm es mit vier bis fünf Gegnern auf. Dabei fürchteten seine Feinde – mehr noch als seine Stärke und seinen Mut – seinen durch nichts zu erschütternden Gleichmut und sein aus jeder Geste sprechendes unendliches Selbstvertrauen.

Die Schule langweilte ihn. Seine anfangs erweckte Neugier verlor sich wieder, als er glaubte, das Lesen erlernt zu haben. Er meinte, dass er gut darauf verzichten könne, zusammen mit all den »Muttersöhnchen« lauter Nebensächlichkeiten zu lernen. Natürlich führte dies dazu, dass Şahinde ihn erneut angriff und und düsterste Zukunftsprognosen für das Kind aufstellte. Wie oft hatte sie ihrem Mann bereits ihre Meinung gesagt, mit Worten wie: »Hab ich dir nicht gesagt, dieses Kind wird dir nur Sorgen bereiten? Sieh doch nur, wie der Junge sich sträubt, ein ordentlicher Mensch zu werden! Ich garantiere dir, der wird entweder Lastträger oder Räuber. Aber du bist ja selber schuld …«

»Hör mal, liebe Frau, was willst du denn von dem Jungen? Lass ihn doch erst einmal etwas älter werden, dann wird er vielleicht auch wieder lernen mögen. Es ist noch kein Jahr her, seit er sein Dorf verlassen hat … Sein Freiheitsdrang ist doch ganz natürlich, er hat sich einfach noch nicht ans Stadtleben gewöhnt.«

»Wie du meinst. Aber wenn dieser minderwertige Dorfbastard sich weiter so ungehörig aufführt, nehme ich meine Tochter und verlasse das Haus, und du kannst mit deinem geliebten Yusuf alleine hierbleiben.«

Darauf  hielt Salâhattin Bey ihr in etwas strengerem Ton vor, dass Derartiges kaum nötig sei und dass sie endlich aufhören solle, unentwegt damit zu drohen, fortzugehen. Wenn sie aber unbedingt gehen wolle, bitte schön, da sei die Tür. Allerdings glaube er kaum, dass ihr Vater, der Herr Monopolmagazinverwalter, sie in Nazilli sehnsüchtig erwartete. Die nächste halbe Stunde benötigte der Landrat dann, um seine außer sich geratene, laut weinende und um sich schlagende Frau zu beruhigen.

Auch Salâhattin Bey war nicht gerade erfreut über Yusufs Gleichgültigkeit gegenüber der Schule, doch da er den eigenartigen Charakter des Kindes kannte, scheute er sich davor, es zu zwingen. Ab und an fragte er aber:

»Yusuf, warum willst du nicht mehr zur Schule gehen?«

»Ich hab doch schon lesen gelernt, was soll ich denn da noch lernen?«

»Hör mal, das reicht nicht. Man muss im Leben einiges mehr wissen!«

»Das lerne ich dann, wenn es nötig ist!«

»Ist es nicht besser, das vom Lehrer zu lernen, mein Junge?«

Bei dem Gedanken an seinen Lehrer schlich sich unwillkürlich ein abschätziger Ausdruck in die Mundwinkel des Jungen. Mit hochgezogenen Brauen sagte er:

»Wenn das, was der Lehrer weiß, etwas wert wäre, dann müsste es zuerst ihm selber nützen. Auch du hast studiert, weißt viel, und was hast du davon? Mein Vater wusste überhaupt nichts, aber er hatte in seinem Hause mehr zu sagen als du.« Und dann fügte er leise, als berühre er Verbotenes, hinzu: »Schau doch, Mutter Şahinde flennt bis zum Morgen wie ein Hündchen, und du findest nicht einmal einen Weg, sie zum Schweigen zu bringen. Was soll ich da mit deiner Gelehrsamkeit!«

Obwohl es naive und recht kindliche Ausführungen waren, steckte einiges an Wahrheit darin, und Salâhattin Bey fiel es äußerst schwer, eine dieser kindlichen Logik entsprechende Entgegnung zu finden.

Er beschloss, für eine Zeit die Entwicklung der Dinge abzuwarten. Auch Şahinde war – trotz aller Nörgelei – im Grunde ganz zufrieden mit dieser Lösung, konnte sie doch Muazzez jederzeit Yusufs Obhut überlassen und ganz nach Herzenslust ausgehen.

So wuchs der kleine Yusuf  heran und gedieh, ein wenig widerspenstig und ungeformt wie ein wilder Feigenbaum, der sich an einer eingefallenen Mauer hochrankt, dafür jedoch frei und selbstbestimmt.

5

Edremit war zu jener Zeit ein größeres und recht ansehnliches Provinzstädtchen, das sich an den unteren Hängen dreier auf Hügeln gelegener Ortschaften– Çamtepe, Ibramcaköy und Tavşanbayırı– ausbreitete.

Zwei kleine Bäche vereinigten sich, nachdem sie mitten durch die Stadt, ja sogar mitten durch die von Bürgersteigen begrenzten Straßen geflossen waren, an einem Ort namens Aşağıçarsı, was Unterer Marktplatz bedeutet, um bald darauf in den nahe der Stadt vorbeirauschenden Fluss Büyükçay zu münden.

Wenn man auf einen dieser Hügel stieg und herabschaute, wurde man mit einer einmaligen Aussicht belohnt:

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