Zeichnen mit Jens Hübner – Entschleunigen durch Zeichnen - Jens Hübner - E-Book

Zeichnen mit Jens Hübner – Entschleunigen durch Zeichnen E-Book

Jens Hübner

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Beschreibung

Für Out- und Indoor-Zeichner: das umfassende Zeichenbuch des bekannten Urban Sketchers Jens Hübner lässt keine Zeichnerwünsche offen.


Gemäß seinem Motto "Entschleunigen durch Zeichnen" zeigt Hübner in diesem Buch, wie man mit einfachsten Mitteln und Techniken Lebensmomente und Eindrücke zeichnerisch festhält und die Buntheit der Welt so ein bisschen mehr und bewusster erlebt. Weg vom hektischen Alltag, raus in die Natur und ran an den Stift!

  • Alles zu Material und Technik im Urban Sketching
  • Mit zahlreichen Tipps vom Sketching-Profi
  • Praktische Übungen
  • Große Motivvielfalt mit Schritt-Anleitungen

Experimentieren Sie mit Stift, Farbe, Papier, Streichhölzern und mehr! Das Buch zeigt Ihnen, wie Sie ihre Umgebung gekonnt einfangen. Angefangen bei einfachen Motiven wie Bäumen, ganze Landschaften, über Tiere, Menschen, Porträts, bis hin zu Architektur und Stadtansichten.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

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Seitenzahl: 78

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Inhalt

Impressum

Vorwort

Womit ich zeichne

Stifte

Pinsel

Farben

Weiß im Aquarell

Improvisierte Materialien

Zeichenpapiere

Skizzenheft, Reiseskizzenbuch, Arbeitsbuch, Visuelles Tagebuch

Visuelle Codes

Motive

Bäume

Waldränder

Büsche

Gräser

Landschaften

Vordergrund

Mittelgrund

Hintergrund

Menschen

Portrait und Hände

Tiere

Urbanität

Fahrzeuge

Fahrräder, Motorräder

Baumaschinen

Flugzeuge

Details

Ergänzungen

Seitenaufbau, Komposition

Schrift

Rahmen

Farbtests

Landkarten, Stadtpläne

Collagen und Fotos weiterzeichnen

Upcyceln misslungener Skizzen

Kleckse, Punkte, Streifen

Wasserränder

Regentropfen

Vita

Dank

Impressum

Alle in diesem Buch veröffentlichten Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt und dürfen nur mit ausdrücklicher schriftlicher Genehmigung des Verlags gewerblich genutzt werden. Eine Vervielfältigung oder Verbreitung der Inhalte des Buchs ist untersagt und wird zivil- und strafrechtlich verfolgt. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen.

Die im Buch veröffentlichten Aussagen und Ratschläge wurden von Verfasser und Verlag sorgfältig erarbeitet und geprüft. Eine Garantie für das Gelingen kann jedoch nicht übernommen werden, ebenso ist die Haftung des Verfassers bzw. des Verlags und seiner Beauftragten für Personen-, Sach- und Vermögensschäden ausgeschlossen.

Bei der Verwendung im Unterricht ist auf dieses Buch hinzuweisen.

EIN EBOOK DER EDITION MICHAEL FISCHER

2. Auflage 2022

© 2022 Edition Michael Fischer GmbH, Donnersbergstr. 7, 86859 Igling

Covergestaltung: Nicole Henschke

Redaktion und Lektorat: Franziska Klorer

Layout und Satz: Nicole Henschke unter Mitarbeit von Pia von Miller

Herstellung : Margareth Ogundipe

ISBN 978-3-7459-2082-6

www.emf-verlag.de

Vorwort

Während meiner Workshops, Präsentationen und Vorträge werde ich oft gefragt, ob es ein Buch von mir gibt, das speziell für Anfänger geeignet ist und so einen leichten Einstieg in das Reiseaquarellieren oder das alltägliche Skizzieren ermöglicht. Diesen Wunsch möchte ich mit diesem Buch erfüllen. Es enthält einen Überblick über die Möglichkeiten des schnellen Skizzierens unterwegs, gibt jedoch auch viele Tipps für erfahrene Zeichner, da ich sehr bewusst ganz persönliche Erfahrungen für Materialien und Techniken weitergeben möchte.

Es ist somit sowohl als Ergänzung zu meinen zahlreichen Workshops und Malreisen konzipiert, wie auch als Anregung gedacht. In den thematisch geordneten Kapiteln zeige ich, wie du beliebte Motive mit wenigen Mitteln, in jeder Situation im Handumdrehen mit Stift und Farbe festhalten kannst.

Als Designer denke ich mit dem Stift beim Darstellen von Ideen. Als Reisezeichner erlebe ich Landschaften, Menschen und Eindrücke daher auch sehr viel intensiver durch das Führen eines Skizzenbuchs.

Egal, ob du deine Gedanken, Ideen und Erlebnisse in einem visuellen Tagebuch unstrukturiert notierst oder ob du auf einer Tour ein in sich abgeschlossenes Reisetagebuch in Form eines Albums chronologisch anlegen möchtest: Eine Reise bekommt durch das Zeichnen eine neue Dimension. Deine Erlebnisse sind weitaus intensiver als beim schnellen Knipsen mit dem Handy, da du dein Motiv Stück für Stück auf das Papier überträgst.

Zeichnen lebt vom Weglassen. Um Motive auf Wesentliches zu reduzieren, habe ich für viele Motive sogenannte visuelle Codes geschaffen, die ich beim Zeichnen von Landschaften, aber auch Menschen, Tieren und verschiedensten anderen Motiven einsetze, und so die Realität nur als Anregung nehme.

Alle Hinweise, die ich in diesem Buch – wie auch in meinen Workshops und Malreisen – gebe, sind meine persönlichen Vorlieben. Sieh sie als Inspiration, nicht als Dogma. Du kannst gern gegen diese oft allgemeingültigen Regeln verstoßen, aber mach es nicht aus Unwissenheit, sondern bewusst!

Alle Regeln, Tipps und Tricks, die ich dir auf den nächsten Seiten an die Hand gebe, sind wie Buchstaben eines Alphabets, das du erlernen kannst. Ich würde mich sehr freuen, wenn ich dich durch dieses Buch dazu inspirieren könnte, aus diesen „Buchstaben“ eigene Wörter zu bilden oder gar Geschichten oder Gedichte zu „schreiben“. Denke immer daran, dass skizzieren dein Leben reicher macht.

Jens Hübner, Berlin 2022

Womit ich zeichne

Sicher hast du auch bereits die Erfahrung gemacht, dass du ständig das falsche Material eingesteckt hast. Genau der Stift liegt zu Hause in deiner Schublade, den du jetzt gebrauchen könntest. Wenn du dir angewöhnst, ein paar Standardmaterialien immer dabei zu haben, kannst du darauf zurückgreifen, wenn dir unterwegs etwas mit den neuen Stiften nicht gelingen will.

Meine Standardausstattung besteht aus sieben Teilen. Es ist mir wichtig, dass ich mit diesen „sieben Sachen“ an jedem Ort unauffällig skizzieren kann, ohne dass ich etwas ablegen muss. Also notfalls auch im Gehen oder in der überfüllten U-Bahn, da ich meine Utensilien in meinen beiden Händen halten kann. Ohne diese „sieben Sachen“ verlasse ich das Haus nicht.

Stifte

Stifte sind in der Regel das Gerüst für die Farbe. Statt Flächen und Verläufe schnell anzulegen, sind sie für die Präzision – die Linien zuständig. Aber es macht auch Sinn, Stifte ohne Farbe anzuwenden, da sie im Gegensatz zu flüssigen Farben keine Trockenphasen benötigen und so ein kontinuierliches Zeichnen ermöglichen. Gerade in Skizzenbüchern, wo man schnell mal die Seite um­schlagen möchte oder das Buch zuschlagen muss, ist das von Vorteil.

Grundsätzlich unterscheide ich zwei Arten von Stiften: Zum einen die Abriebstifte, mit denen Tonwerte durch Druck erzeugt werden können. Dies sind Bleistifte, Buntstifte oder Aquarellstifte. Die anderen sind die Stifte, die bereits eine Flüssigkeit in sich tragen: Filzstifte, Fineliner, Kugelschreiber, Acrylstifte oder Marker.

Der einfache, klassische 2B-Bleistift ist nach wie vor wegen seiner Zuverlässigkeit mein Hauptschreibutensil. Aber auch zum Skizzieren verwende ich ihn je nach Papierart.

Wasserlösliche Bleistifte sind für mich quasi Tusche in Stabform, trocken aufgetragen entstehen Linien, mit dem Pinsel angelöst Flächen. Oft löse ich die Pigmente mit dem Pinsel an der Bleistiftspitze an, als würde ich Aquarellfarben aus dem Napf holen. Dafür ist es sehr von Vorteil, einen weichen Bleistift (6B oder 8B) zu verwenden.

Oft bevorzuge ich Aquarellstifte – also wasservermalbare Buntstifte – gegenüber Aquarellfarben, wenn ich mit Farben zeichnen will. Nach dem Auftragen einer Grundfarbe (Dunkelblau z. B.) feuchte ich die Farbe an und massiere sie anschließend ins Papier ein. Das hat zwei Effekte: Erstens schaffe ich dadurch weiche Übergange und zweitens ist die Farbe dann schnell trocken, sodass ich – im Gegensatz zum Aquarellieren mit Farbe – gleich weiterzeichnen kann.

Aquarellmarker verwende ich ausschließlich auf robustem Aquarellpapier, weil auf dieser Oberfläche die Farbpigmente nicht ins Papier eindringen und so auch zu weichen Übergängen vermalt werden können.

Der Bleistift hat sich als universelles Zeichen- und Schreibgerät durchgesetzt, weil er in jeder Position einzusetzen ist, dazu wasserfest ist, und nicht zuletzt, weil er sich radieren lässt. Dunkelheiten werden durch Druck erzeugt. Zum Bleistift gehört für mich auch ein Radiergummi oder besser eine Radierkappe, die hinten auf den Bleistift aufgesteckt wird und so durch einfaches Drehen des Stiftes ein Korrigieren oder ein Aufhellen ermöglicht, ohne den Stift aus der Hand legen zu müssen. Wenn ich feine helle Linien – Lichtkanten zum Beispiel – nachträglich erzeugen möchte, spitze ich auch den Radiergummi an, um dünne helle Linien zeichnen zu können.

Gern verreibe ich den Graphitstaub der Bleistiftlinien mit meinen Fingern, um weiche Übergänge zu erzeugen. Details, wie das strahlend weiße Kleid einer Braut vor dem Kölner Dom, radiere ich mit angespitztem Radiergummi.

Helle und dunkle Tonwerte zu schaffen ist der große Vorteil des Skizzierens mit dem Bleistift in Verbindung mit dem Radiergummi.

Tonwerte können mit dem Bleistift durch Druck erzeugt werden, aber auch durch Schraffuren, z. B. mit einem Fineliner.

Um diesen regnerischen Tag zu skizzieren, schraffierte ich zunächst die Doppelseite mit dem Graphit des Bleistifts, um anschließend mit der Radierkappe vom Dunkeln ins Helle zu arbeiten. Auf diesem so grob vorbereiteten Untergrund setzte ich die Scheune und das Wohnhaus.

Beim Zeichnen mit Finelinern werden in der Regel durch das Verdichten von Linien Tonwerte erzeugt. Dadurch entstehen Dunkelheiten, die die Plastizität auf dem Papier hervorbringen.

Ich liebe es, durch senkrechte Linien die Illusion von Räumlichkeit auf dem Papier entstehen zu lassen.

Wie du es schaffst, in jeder Situation zu zeichnen

Habe immer Zeichensachen dabei, wenn du das Haus verlässt.Habe zu Hause immer ein paar Stifte und einen Block griffbereit auf deinem Tisch liegen.Bringe dich in Situationen des Wartens. Fahre z. B. U-Bahn statt Fahrrad, lass dich im Auto fahren, statt selbst zu fahren. Unternimm Reisen nicht mit dem Auto, sondern mit der Bahn oder dem Bus.Stell dich an der längsten Schlange zur Kasse im Supermarkt an.Kaufe dir Zeichenanleitungen, um dich inspirieren zu lassen (aber lies sie nicht nur, sondern zeichne auch).Kopiere Zeichnungen, die du gut findest (ich habe nichts dagegen, wenn man meine Zeichnungen kopiert, um davon zu lernen).Schaue Talkshows im Fernsehen und zeichne die Moderatoren und Gäste. Im Gegensatz zu aktionsreichen Filmen ist das Gesagte wichtiger als das Fernsehbild.Höre Radio und Podcasts, während du zeichnest. Im Gegensatz zum Lesen ist dies beim Zeichnen gut möglich. (Ein interessanter Nebeneffekt ist, dass dir später, wenn du deine Skizzen anschaust, das Gehörte wieder in den Sinn kommt.)Geh mit Leuten auf Reisen, die auch gern zeichnen oder viel Zeit zum Fotografieren brauchen.

Einer meiner Lieblingszeichenstifte ist ein schwarzer Kugelschreiber. Da er wasserfest ist, kann er sowohl solo als auch in Kombination mit Aquarellstiften oder Aquarellfarbe verwendet werden. Seine Linie variiert je nach Druck zwischen zarten Strichen und bei mehrfachem Überzeichnen und starkem Druck kräftigen schwarzen Linien. Zeichnungen werden interessant, wenn sie Kontraste enthalten. Allein mit Linien kannst du das erreichen, indem du sowohl gerade, straffe Linien in deine Zeichnung integrierst, als auch lose Linien über das Blatt tanzen lässt.

Sehr bewusst habe ich hier mit den feinen, klaren Linien des Kugelschreibers gezeichnet, um die Präzision der Messwerkzeuge zu betonen. Da ich auf farbigem Papier gezeichnet habe, verwendete ich auch einen weißen Aquarellstift, um die Lichtreflexion auf einigen Flächen zu zeigen.