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In der Großstadt möchte sie ihre Träume erfüllen. Von den „Zuwendungen“ von Männern leben und vielleicht sogar Spaß dabei haben. Bereits bei der Ankunft spricht sie jemand recht eindeutig an, und sie findet sogar eine Unterkunft für die Nacht. Doch bald wird alles anders …
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Veröffentlichungsjahr: 2018
Bald würde sie in der großen Stadt sein. Alles würde sich ändern und besser werden, konnte nur. Sie sah die graue Landschaft aus dem Fenster und versank gleichzeitig nochmals in ihrem Plan. Für eine Woche sollte das restliche Geld in einem dieser Hotels genügen. Was war so schlecht an jenen gleich neben dem Bahnhof? Auf Gestalten, die ihr was verkaufen wollten, musste sie ja nicht reagieren. Dafür gab es diese anderen Leute, die sie um etwas fragen würden. 60 oder 70 Euro konnte sie locker dafür verlangen, soweit ihr die Preise geläufig waren. Vielleicht sogar 80 oder 100. Ständig musste es vielleicht nicht sein.
Als die ersten Vororte auftauchten, steigerte sich ihr Puls. Der Zug hielt, aber nur in einer Zwischen-Haltestelle. Die nächste Station sollte der Hauptbahnhof sein. Sie wurde noch nervöser, aber warum sollte sie sich mit ihren gerade einmal 23 Jahren und recht scharfen Kurven unnötige Gedanken machen?
Die Türen öffneten sich, und zum ersten Mal nach zwei Jahren oder so stand sie wieder mitten auf dem Bahnhof. Einige Dinge hatten sie renoviert, den Müll und die Schlaglöcher draußen auf der Straße gab es wahrscheinlich immer noch. Vielleicht besser so, denn sonst würde eines Tages niemand mehr dort herumstehen, den sie für ihren Plan brauchte. Sollte sie sich lieber sofort nach einem Zimmer umsehen, statt noch schnell zu einem Imbiss-Stand zu gehen? Sonst waren die besten am Ende weg, oder nur noch die zu teuren übrig.
„Entschuldigung“, redete sie jemand an und rammte sie gleichzeitig leicht von der Seite, „wissen Sie vielleicht ein … nettes Hotel in der Gegend? Ich … würde mich auch erkenntlich zeigen.“
Bei seinen letzten Worten und der Art seines Blickes tauchte sofort ein Gedanke auf. Allein so, wie er es ausgesprochen und sie angesehen hatte. Da suchte er wohl ein Hotel mit stundenweisen Tarifen. Ging tatsächlich alles so schnell und einfach?
„Ja, also …“, sprach Brigitte halblaut, „… ich wüsste da vielleicht eines. Und … ich wollte noch was essen, wir könnten ja zusammen … also ich meine …“
„Gut“, meinte er und setzte sich in Richtung des Standes mit den Croissants in Bewegung. Es reichte sogar noch für einen Kaffee. Als er seinen gerade austrank und den 50-Euro-Schein in die Mitte des Stehtisches legte, überlegte sie für eine Weile. Ihr Blick schwankte einige Male zwischen dem Tisch und seinem Gesicht, bis er ihr in die Augen blickte.
„Was ist?“, klang seine Stimme nun ein wenig anders. „Nicht genug?“
„Doch, also … es ist nur, wir müssten erst einmal …“
„Ja oder nein?“
Er nahm den Schein zwischen zwei Finger und hob ihn an. Sein Blick änderte sich in eine Richtung, die ihr gut vertraut war. Ob er die ganze Sache auch angefangen hätte, wenn sie ein bisschen anders angezogen wäre? Sie hatte sich extra Mühe gegeben, für diesen Tag nicht ganz so nuttige Sachen auszusuchen – aber vielleicht war ihre Garderobe mittlerweile zu klein. Ein Problem, das sie nach ein paar Wochen wohl auch lösen konnte.
„Ja“, entgegnete sie und sah ihn direkt an. Sie nahm den Schein ebenfalls zwischen ihre Finger, und er ließ los. Rasch steckte sie ihn ein, und er begann in Richtung Ausgang zu spazieren.
Auf der einen Seite spielte jemand mit einer Ziehharmonika vor einem Pappbecher auf den Boden. In der Nähe jener Straßenstelle, wo nur das Ein- und Aussteigen erlaubt war, standen zwei, drei Damen mit eindeutigen Absichten herum. Gleich um die Ecke gab es ein Hotel, das mit riesiger Leuchtreklame immer für Zimmer für ein bisschen weniger als nichts warb. Sanft zog Brigitte ihren Begleiter nach einer Weile am Handgelenk. Als ob nichts gewesen wäre, folgte er ihr.
Die Werbung wirkte wie die von einem 1-Euro-Shop, während der Rest zumindest oberflächlich erneuert und ziemlich sauber wirkte. Einige Meter nach dem Eingang stand der Empfangstisch, und sie überlegte sich, wie sie das mit ihrem Gast erklären sollte.
„Wir hätten gern ein Doppelzimmer!“, machte er sich gleichzeitig mit einem Klopfen auf dem Tisch bei der Rezeptionistin bemerkbar, die gerade bei etwas herumkramte.
„Oh, ja, Moment“, begrüßte sie ihn und widmete sich dem Computer.
Ihr Begleiter vollführte einen Schritt seitwärts und stand nun sehr nah neben Brigitte. So hatte sie das nicht geplant. Andererseits, ein Doppelzimmer war meistens nicht viel teurer als ein Einzelzimmer, und so würde niemand Fragen stellen. Was machte es da schon, wenn sie es vielleicht für einige Tage weiterzahlen musste? Oder hätte sie ihm lieber erklären sollen, selbst auf der Suche nach einem Zimmer zu sein? Wortlos legte sie ihm ein Formular hin, was zumindest auf ein freies Zimmer für diese Nacht hindeutete. Irgendeinen Ausweis wollte niemand sehen. Konnten dann nicht alle hinschreiben, was sie wollten? Welches Zimmer es wohl für 45 Euro gab, die sie einforderte und er bezahlte?
„Außer Betrieb“ stand auf dem Aufzug, so dass sie sich mit ihm in das Treppenhaus aufmachte. In Notfällen sollten das ohnehin alle machen. Der Nummer nach musste das Zimmer im dritten Stock sein. Er schritt durch den Gang, der trotz der Beleuchtung düster wirkte, betrachtete aufmerksam die Zimmernummern an den Türen, und sperrte die richtige auf.
„Also dann …“, sagte er, machte eine deutliche Kopfbewegung in Richtung Bett, und betrat das Badezimmer. Er schloss die Tür, und sie überlegte. Sollte sie einfach auf ihn warten und dann ebenfalls duschen, oder erwartete er, dass sie nackt auf ihn wartete? Sie stellte ihre Sachen ab, zog ihre Jacke aus und beschloss, sich einfach so auf das Bett zu setzen. Sehr groß war das Zimmer nicht, dafür schienen die Vorhänge etwas herzumachen. Die Aussicht auf die Leuchtschriften der Stadt war von hier aus recht gut. Sie zog die Vorhänge wieder vor das Fenster, ließ sich nieder, und wartete.
Ein Geräusch riss sie aus ihren Gedanken – die Badezimmertür öffnete sich. Ihr Begleiter trat hinaus – und trug nichts außer einer langen Unterhose. Seinen Bauch hätte sie sich schlimmer vorgestellt, und er hatte sogar zarte sportliche Ansätze. Er sah ihr in die Augen und lächelte sie mehrere Sekunden lang böse an. Im nächsten Moment stand er direkt vor dem Bett, auf dem sie leicht zurückgelehnt saß – und streifte seine Hose doch nicht ab. Zu erkennen war darunter jedoch genug.
Bei der vorsichtigen Berührung ihrer Finger baute sich die Festigkeit erst recht auf. Doch etwas stimmte bei ihm nicht.
„Was ist los?“, fragte sie.
„Ich glaube … ich kann nicht. Und du solltest den Scheiß auch lassen.“
„Ja, aber …“
Sie blickte nach oben in seine Augen, und ließ ihre Zungenspitze eine Weile um ihre Lippen kreisen. Als sie ihre Hand wegnahm, stöhnte er zart auf und blickte nach oben – und sie wollte ihn nicht enttäuschen.
„Nein, bitte lass das!“, wurde er etwas schärfer und trat zurück. Sie ließ sofort von ihm ab. Der Besucher trat weiter zurück und begann sich wieder anzuziehen. Er klatschte ihr einen 10-Euro-Schein hin. „Das ist aber noch für den guten Service!“, kommentierte er, zwinkerte ihr zu, tätschelte auf ihre Schulter, und machte sich davon. Die Zimmertür fiel ins Schloss, und sie ließ sich zurückfallen.
Was war mit dem Typen bitte los, fragte sie sich. Immerhin, auch ein Versuch kostete etwas, das waren offenbar die Regeln. Mit dem nächsten würde sie wohl mehr Arbeit haben, aber wenn das so weiterging …
Zum Glück hatte er den Schlüssel auf der Ablage gelassen. Somit konnte sie das Zimmer wohl bis zum nächsten Vormittag haben, und musste dann an der Rezeption klären, dass sie noch etwas länger hier wohnen wollte. Ob sie sich dann gleich die Immobilien-Angebote durchsehen sollte? Das Problem war, dass die bei Mietwohnungen wahrscheinlich einen Einkommensnachweis verlangten. Ein Hotelzimmer hingegen bekamen wohl alle, wenn sie es im Voraus bezahlten. Egal, wie es aussah, ging ihr Plan auf. Sie sollte einmal ins Bad, und dann die Umgebung erkunden. Was wäre gewesen, wenn er sie so richtig durchgenommen hätte? Für 50 Euro war das wohl nicht sein Plan gewesen, und 120 konnte sie dafür locker nehmen, wie es aussah. Die ganze Zeit hatte sie es verdrängt, doch ihre Brustwarzen waren hart. Und nicht nur die.
Brigitte trat in das warme Wasser, wusch sich das Sperma ab – und setzte ihre Finger in Bewegung. Das Brennen in ihr verstärkte sich, und sie musste sich in diesem Moment einfach selbst dieses Geschenk machen. Ja, nur noch Männer mit Stil, die ordentlich etwas liegen ließen. Keine komischen Typen, die ihr ein schmieriger Zuhälter verschaffte. Niemand, dem sie fast alles abgeben musste. Vielleicht sogar einer, bei dem sie kommen würde, und das richtig gut. Oh – zu spät.
Sie konnte sich nicht mehr auf den Beinen halten und sackte zusammen, als sie der Höhepunkt traf. Nur langsam lief die gigantische Welle aus, und sie überlegte, ob sie noch etwas drauflegen konnte. Lieber nicht – erst einmal die Gegend erkunden. Vielleicht sogar Ecken, wo gute Kundschaft zu erwarten war.
Das, mit dem sie die Fahrt angetreten hatte, erschien ihr genau richtig. Die Kühle des Abends war damit erträglich, und gleichzeitig schien es jene Männer anzulocken, die es anlocken sollte. Mit der hereinbrechenden Abenddämmerung hatte die Anzahl der Damen, die offensichtlich eine Dienstleistung anboten, deutlich zugenommen. Brigitte fiel auf, dass sie sich in annähernd regelmäßigen Abständen entlang des breiten Gehsteiges platziert hatten. Weiter hinten, wo der Vorplatz des Bahnhofs in eine ruhige Seitengasse mit Wohnhäusern überging, stand keine mehr herum. Auch dort gab es aber immerhin ein Lokal, wo die Gäste nach einigen Bieren womöglich noch Lust auf andere Dinge verspürten. Sie konnte ja einmal ganz gemütlich dort hingehen, zufällig etwas auf ihrem Handy nachsehen, und das noch einige Minuten länger machen.
Die Tür auf der anderen Straßenseite öffnete sich, und dumpf dröhnende Musik lag für einen Moment in der Luft. Hatte der Typ gerade in ihre Richtung geblickt? Bingo! Fast schon wollte sie ihn vor dem herannahenden Auto warnen, doch so gut konnte er sich noch auf den Beinen halten. Langsam schlenderte er an ihr vorbei, drehte offenbar um, und stand auf einmal vor ihr.
„Ha … hallo schöne Frau!“, erklang seine Stimme nicht ganz so benebelt wie befürchtet. „Was … ist denn heute so im Angebot?“
„Was immer du willst!“, entgegnete sie dem höchstens dreißigjährigen Typen mit dem dezenten Bart.
„Gibt es auch einen … Einführungspreis?“, redete er ihr halblaut fast direkt ins Gesicht, und lachte kurz.
Irgendwie spürte sie für einen Moment Angstschweiß, aber auch diese Erregung brachte sich wieder in Erinnerung. Nur ein bisschen, oder vielleicht lag es an den Gedanken daran, was sie an diesem Tag insgesamt verdient haben würde. Egal.
„Ja“, entgegnete sie und versuchte, ein Lächeln vorzutäuschen. „Für dich heute 80, auf meinem Zimmer. Aber nur mit Gummi.“
„Okay!“, meinte er, und stützte sich auf ihrer Schulter ab. „U… und ohne?“
Verdammt, sie wollte nicht mit diesem Scheiß anfangen – aber sie brauchte das Geld. Wenn sie ablehnte, war er womöglich weg, und er erzählte es weiter.
„110!“, entgegnete sie ein bisschen scharf.
„100!“
„Okay, okay!“
Hoffentlich schlief er ihr auf dem Zimmer nicht ein. Und hoffentlich kramte die Empfangsdame wieder herum, anstatt sie zu beachten. Oder war es mittlerweile ein Rezeptionist? Brigitte machte einen Schritt nach vorne, drehte sich um – und sah, dass er ihr folgte. Jemand redete mit einer der käuflichen Damen, die näher beim Bahnhof standen. Wie Kundschaft sah das eher nicht aus. Es war die Polizei!
„Verdammt!“, rief der Mann und hetzte in Richtung jener Ecke, in der sich Sperrmüll auftürmte. Brigitte erstarrte, drehte sich in alle Richtungen, versuchte einen Plan aufzustellen. Ihr Puls beruhigte sich rasch, als sie den Polizisten ruhig in Richtung seines falsch geparkten Fahrzeuges gehen sah. Die durften das wahrscheinlich. Sie drehte sich um, und glaubte den Typen immer noch dort im Halbdunkel stehen zu sehen. Wenigstens rannte er nicht davon, als sie sie auf ihn zuging.
„Gibt es ein Problem?“, fragte sie in einem möglichst neutralen Tonfall.
„Nein“, schien er ziemlich außer Atem zu sein, „ich habe nur geglaubt, die wollen was von mir.“
„Na dann ist es ja gut. Also dann …?“
Sie zeigte vorsichtig in Richtung der bunten Lichter, und einige Sekunden später folgte er ihr.
–
Sofort als die Zimmertür zu war, drückte er sie etwas fester dagegen, als es noch sanft gewesen wäre. Seine Hände berührten sie fast überall und gingen wenig später dazu über, sie zum Ausziehen ihrer Sachen zu bewegen. Sie machte es von sich aus, und er trat zwei Schritte zurück.
„Ach ja“, bemerkte Brigitte, „es wäre dann …. das Geld …“
„Klar!“, schien er auf einmal munterer, und tastete im Inneren seiner Jacke herum. Sie sah nicht genau hin, als er die Geldscheine auf die Ablage klatschte. Würde schon stimmen, und sie wollte ihn nicht nervös machen, indem sie sie zählte. Sie bewegte sich in den Raum hinein und stellte sich so hin, wie sie das einmal in einem dieser Nachtclubs mitbekommen hatte. Nachtclub, toll. Die sollten gleich Puff und nicht Bar draufschreiben.
Beim Ausziehen seiner Sachen konnte er sich ebenfalls besser auf den Beinen halten, als sie geglaubt hätte. Seine Bauchmuskeln beeindruckten sie, aber ob er in dem Zustand etwas konnte? Nicht ihr Problem. Seine fiel zu Boden, und seine Unterhose erwies sich als prall gefüllt. Brigitte beeilte sich, ihren BH abzulegen. Ihr geripptes Unterhöschen wollte sie ihm überlassen.
Sie warf sich auf das Bett, räkelte sich und täuschte ein langgezogenes Stöhnen vor. Mit Schwung warf er seine Unterhose zu seinen anderen Sachen, und sein steifer Schwanz schnellte in die Höhe. Er kniete sich zwischen ihre gespreizten Beine auf die Bettkante – und küsste ihr Höschen. Kaute er darauf herum, oder stand er besonders auf ihre Unterwäsche? Vielleicht sprang noch etwas extra heraus, wenn sie ihm erlaubte, sie mitzunehmen. Zumindest eine Idee für später. Mit den Zähnen zerrte er das Höschen über ihre Beine, und für einige Momente spürte sie seine Zunge an ihrer Klitoris. Ein Kribbeln fuhr durch sie, doch sie unterdrückte ihr Stöhnen.
Es war klar, dass er sich nicht lange aufhalten wollte, als er mit seinem nackten, steifen Kampfgerät direkt vor ihr kniete. Ein Finger näherte sich ihrer Lustgrotte und tauchte ein Stück ein, ein zweiter folgte. Wieder musste sie sich bemühen, das Stöhnen zu unterdrücken. Immerhin schien sie feucht genug zu sein und musste sich nicht womöglich erst um Gleitgel kümmern. Die Finger seiner linken Hand auf ihrem Oberschenkel schmerzten ein wenig. Er packte auch ihren andern und hob sie ein wenig an. Sie rückte sich zurecht, so gut es ging, er führte seinen Schwanz zum Eingang ihrer Lustgrotte – und drang mit einem Ruck ein.
Dieses Mal konnte sie das Stöhnen nicht unterdrücken, und er lachte kurz. Ruckartig rammte er sich immer wieder in sie, während sich seine Finger fest um sie krallten. Er schien dieser Welt entrückt zu sein und starrte nach oben, während er sie durchnahm. Es war ein monotones, dumpfes Rein und Raus, doch er wusste, wie es ging. Jedes Mal trieb sich sein Ding tief in sie, um beim Herausziehen ein wenig zu pulsieren und scheinbar noch fetter zu werden. Die Drehungen seines Kopfes passten irgendwie nicht dazu. Sie waren fast so, als wollte er sich bald auf einen Kopfpolster fallen lassen. Vielleicht wohnte er nicht weit von hier. Ein lauteres Stöhnen als zuvor entkam ihm, und seine Stöße wurden noch intensiver.
Die Finger mit den langen Fingernägeln krallten sich tief in sie, sein Stöhnen zog sich in die Länge, und seine Bewegung erstarrte. Er atmete schwer, drehte den Kopf in ihre Richtung, lächelte sie für zwei Sekunden an, und zog sich aus ihr zurück. Irgendwie hatte sie geglaubt, da wäre kaum was bei ihm gekommen. Nun wurde ihr die triefende Nässe bewusst, die nicht nur ihre war. Nach einigen weiteren Sekunden schien ihm eingefallen zu sein, wo er seine ganzen Sachen ausgezogen hatte. Aus dem Halbdunkel deutete er einen Kuss an, eine Minute später hörte sie die Tür zufallen.
Nicht übel für den ersten Tag, dachte sie. Noch etwas wollte sie an diesem Abend nicht mehr unternehmen. Obwohl, wenn er so weitergemacht hätte, wäre sie beinahe gekommen. Sie blieb liegen und begann damit, das nachzuholen. Sie wollte das Kreisen ihrer Finger nicht unterbrechen, auch wenn sie schon einen Krampf verspürte. Endlich näherte sich ein Lichtschein am Horizont – und mit der folgenden Entspannung auch plötzliche, große Müdigkeit.
Brigitte erwachte zu irgendwelchem Lärm. Musste von draußen kommen. Eine Sirene? Egal, es war ohnehin nicht einmal mehr ein Halbschlaf, und sie schwang sich aus dem Bett. Wie lange konnte sie das Zimmer überhaupt haben, bevor sie ausziehen oder über eine Verlängerung verhandeln musste?
Ein greller Lichtstrahl schaffte es durch die ansonsten geschlossene Wolkendecke, bis zur Ablage beim Eingang. Das Bündel Geldscheine war also kein Traum gewesen, doch was lag darunter? Ein Stück Plastikfolie, ein weißes Pulver … war das vielleicht …? Moment, die Polizei am letzten Abend, sein plötzliches Davonlaufen – alles klar. Jetzt war auch noch ihr Fingerabdruck darauf, und sie ließ es rasch fallen. Andererseits, angeblich befanden sich auf fast jedem Geldschein Spuren von Kokain. Aber wenn es plötzlich an ihrer Tür klopfte? Sollte sie es zur Polizei bringen? Vielleicht gab es sogar eine Belohnung. Lieber nicht. Sie schob es mit den Fingerspitzen in eine Ecke und legte ein Papiertuch darüber. Konnten ja alle hier liegenlassen haben, und es ging sie nichts an.
–
„Guten Morgen!“, redete sie den Empfangsherren an, der an diesem Tag unten stand.
„Ja, bitte?“
„Ich wohne auf Zimmer 207, und … wäre es möglich, dass ich das noch 3 oder 4 Tage oder so länger haben kann?“
„Ja …“, meinte er und tippte für zehn Sekunden herum, „… bei Vorauszahlung an sich schon.“
„Ja, das … sollte möglich sein. Sagen wir dann für die nächsten … zwei Tage.“
„Gut. Es wäre da nur eine Sache. Wir haben natürlich die offiziellen Preise, die stehen draußen und so. Aber wenn Sie öfters … Gäste haben, müssten wir einen Aufpreis einheben. Für die Reinigung und so. Es geht uns natürlich nichts an, was Sie da auf dem Zimmer machen, aber …“
Bei den Worten „Gäste“ und „Reinigung“ hatte er mit jeweils zwei Fingern Anführungszeichen angedeutet. Klar, alles klar, auch Männer, die nur so wegen eines Hotels fragten. Wie konnte sie nur so naiv sein?
„Und der wäre?“
„Alles zusammen 120 Euro pro Tag. Und wenn Sie weiterhin das Frühstück dabeihaben wollen, wären das noch …“
„Nein, nein, das geht schon. Also sagen wir … noch zwei Tage.“
„Sehr gut!“
Irgendwie erinnerte sie sein kurzes Lächeln an jemand, aber ein guter Schauspieler war er nicht. Wortlos klatschte sie das Geld auf den Tisch, das er dezent mit zwei Fingern an sich nahm. Gab es da nicht noch ein echtes Stundenhotel in der Gegend? Obwohl, wahrscheinlich gab es in ihrem auch einen Stundentarif, wenn sie fragte. Nur, wo sollte sie dann wohnen? Vielleicht einmal wie eine richtige Nutte stylen, wie eine von den besseren, und dann jemand anquatschen. In einer dieser Bars, wo die Leute einen Martini nach dem anderen bestellten, und nicht alle hinein durften.
An der bekannten Stelle präsentierten sich diesmal weniger Damen. Am Vormittag herrschte wohl noch nicht so große Nachfrage, oder sie schliefen noch und erholten sich von einer langen Nacht. Sie konnte ja wieder dort drüben stehenbleiben, ganz zufällig, und eine Weile warten.