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Ziele erreichen ist eine Frage der richtigen Strategie. Denn Erfolg ist kein Glück, sondern durchaus planbar. Obwohl alle zu wissen scheinen, dass strategisches Denken und Handeln wichtig ist, nutzen es die wenigsten Menschen. Machen Sie es besser und werden Sie einzigartig! Leadership Coach Dagmar Gerigk liefert Ihnen mit diesem Leitfaden die nötigen Werkzeuge, um Ihre Ziele erfolgreich zu erreichen. Sie lernen, Strategie-Blockaden abzulegen, eine tragfähige Vision zu kreieren und Schritt für Schritt Ihre individuelle Strategie zu entwickeln. Sie definieren OKR (Objektives and Key Results), setzten sich realistische SMART-Ziele und kontrollieren Ihren Erfolg mittels festgelegten KPI (Key Performance Indicators). Die vorgestellten Methoden funktionieren für Führungskräfte, Unternehmer, Gründer, Selbstständige, Privatpersonen - kurz für alle, die etwas bewegen wollen. "Als Gründerin und Mutter ist effiziente Planung wichtig. Dagmars Buch wurde für mich zu einem Kompass für durchdachte Unternehmensplanung. Es lehrte mich, mit wenig Zeit effizient Ziele zu erreichen und Strategie über Hast zu stellen." - Jen Martens, Gründerin & CEO OMAKA Naturkosmetik "Gerade für Selbstständige ein wichtiger Leitfaden, um sich von Anfang an zu fokussieren statt zu verzetteln. Dagmars Ansätze helfen, sich klare Ziele zu stecken, zu planen, zu justieren und immer wieder zu reflektieren: Bin ich noch auf Kurs oder muss ich handeln? Praktisch, wirkungsvoll und sofort anwendbar. Absolut empfehlenswert!" - Christian Steiger, Geschäftsführer Lexware
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Seitenzahl: 142
Veröffentlichungsjahr: 2024
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Für alle, die ihr Schicksal selbstbewusst steuern wollen, statt machtlos in der Opferrolle zu verharren
Vorwort
I. Strategie-Blockaden ablegen
1. Vorurteile überwinden
2. Das nötige Mindset aneignen
3. Prokrastination besiegen
II. Vision: Das große Ganze
4. Persönliche Ziele erkennen
5. Berufliche Ziele definieren
III. Strategie: Die Weichen stellen
6. Strategie und Taktik trennen
7. Flexibilität sicherstellen
8. Konsequent Zeit nehmen
9. Typische Fehler vermeiden
IV. Maßnahmen wirksam umsetzen
10. Ziele und Prioritäten setzen
11. Reden, reden, reden Sie
12. Kontrolle ist essenziell
Fazit
Nachwort
Workbook zum Buch
Literatur
Dank
Über die Autorin
Buchreihe
Ich will offen mit Ihnen sein, ich fand das Leben persönlich nie einschüchternder als heute: Jeder sagt Ihnen, was Sie tun sollen: Geld sparen, auf die Gesundheit achten, im Nebenerwerb selbstständig werden – und das alles am besten während eines Yoga-Retreats.
Wer soll da noch durchblicken? Zumal es angesichts der vielen Möglichkeiten doch geradezu unmöglich scheint, sich für etwas zu entscheiden, für das es sich auch lohnt, die persönliche Kompassnadel zu setzen. Ich habe das Privileg, das Geleitwort für ein Buch zu schreiben, das mehr als nur »Nice to have« ist – es ist DIE Anleitung für das, womit wir alle straucheln, nämlich Ziele zu setzen.
Ich habe in meinem Leben viele hoch dotierte Leute getroffen, die an ihren Zielen scheiterten. Ebenso traf ich Menschen, die Ziele setzten und erreichten. Dabei ist das Geheimnis einfach: Ziele setzen ist untrennbar mit der Fähigkeit verbunden, Entscheidungen zu treffen. Oder anders: Jedes Ziel beginnt mit einer Entscheidung. Aber soll eine Entscheidung auch Tat werden, brauchen Sie ein klares, konkretes, kompromissloses Ziel.
Warum das so ist, haben viele kluge Menschen vor mir beantwortet, unter anderem Lewis Carroll in Alice im Wunderland: Alice hat sich im Wunderland verlaufen und trifft auf ihrem Weg eine Katze, die sie nach der richtigen Richtung fragt: »Würdest du mir bitte sagen, wie ich von hier aus weitergehen soll?« »Das hängt zum großen Teil davon ab, wohin du möchtest«, sagt die Katze. Uns Lesenden wird sofort klar: Ohne Zielangabe ist auch keine Richtungsangabe und ebensowenig eine Hilfestellung durch andere möglich.
Ziele geben uns Sinn, Richtung, Auswahl aus dem Meer der Möglichkeiten. Aber mehr als das ist es wichtig zu wissen, WIE Sie Hürden überwinden, Rückschläge als Lerngelegenheiten betrachten, wie Sie aus dem Weg zum Ziel für das Ziel selbst lernen und vielleicht sogar den Kurs korrigieren.
Ob Ihre Motivation nun eher ein »von etwas weg« oder »zu etwas hin« ist, Sie brauchen ein neues Kapitel, ein neues Ziel. Und darum ist Dagmars Buch für Sie perfekt: Es ist ein persönlicher Ratgeber, der Sie nicht nur lehrt, wie man Ziele setzt, sondern auch, wie man sie mit Bestimmtheit verfolgt – eben klar, konkret, kompromisslos.
Dann fallen auch Entscheidungen leichter. Dann fällt das Nein-Sagen leichter und das Einhalten von Vorsätzen, unsere Selbstfürsorge sowie Verantwortung in der Führung. Denn in einer unsteten Welt ist es etwas Besonderes und Wertvolles, jeden Tag an der eigenen Vision, dem eigenen Ziel, zu arbeiten und diesem einen Schritt näher zu kommen.
Viel Freude und Erfüllung mit diesem Buch und dem begleitenden Workbook. Setzen Sie sich Ziele und treffen Sie weise Entscheidungen.
Dr. Johanna Dahm, Dahm International Consulting
Ziele erreichen ist eine Frage der richtigen Strategie. Denn Erfolg ist durchaus planbar. Weshalb denken und handeln nur so wenige Menschen strategisch?
Strategisches Denken ist selbst bei Führungskräften und sogar in vielen Unternehmen eher selten anzutreffen. Dabei scheint paradoxerweise vermeintlich jeder zu wissen, dass Strategie wichtig ist. Zumindest halten die meisten Menschen ein strategisches Vorgehen im Beruf für sinnvoll. Denn gezieltes Agieren führt in der Regel eher zum Erfolg als bloßes Reagieren.
Unternehmen, die strategisch vorgehen, genießen gesellschaftliches Ansehen und erwirtschaften in der Regel überproportionale Gewinne. Selbst für Privatpersonen zahlt sich eine Strategie in Wohlstand sowie mehr Freizeit und Zufriedenheit aus.
Strategie ist wichtig, oder?
Dennoch scheint es einige Hürden auf dem Weg zur Strategiearbeit zu geben. Viele Menschen nehmen sich zwar Ziele vor, schaffen es allerdings nicht, sie auch umzusetzen. Außerdem verknüpfen einige neben den positiven Aspekten auch hemmende Assoziationen mit dem Begriff. Die Gründe sind vielfältig, wie ich aus zahlreichen Gesprächen mit Kunden und Geschäftspartnern erfahren habe. Hier sind einige Beispiele:
1. Keine Zeit
Das Leben heutzutage ist schnelllebig. Sowohl in der Geschäftswelt als auch im Privatleben werden wir permanent vor neue Herausforderungen gestellt. Viele ungeplante Dinge prasseln täglich auf uns ein.
Zusätzlich haben viele Menschen Erwartungen und Wünsche an uns. Führungskräfte jonglieren tagtäglich mit dem operativen Tagesgeschäft, dauerhaften Veränderungen, Fachkräftemangel und Krankenstand. Ständig müssen sie sich kümmern oder es bleibt etwas liegen. Da ist gefühlt kaum Zeit für den strategischen Blick auf das große Ganze.
Schließlich bedürfen sorgfältige Reflexion und Planung der nötigen Muße und Zeit. Und Zeit ist knapp. Die Balance zwischen operativer und strategischer Arbeit will gelernt sein. Außerdem sollen zusätzlich noch Zeit und Energie für Familie, Freunde und Hobbies zur Verfügung stehen.
2. Kurzfristiger Fokus
Die heutige Welt ist von schnellen Erfolgen und sofortiger Befriedigung geprägt. Deshalb ist die Versuchung oft groß, kurzfristigen Ergebnissen den Vorzug vor langfristigen Zielen zu geben.
Das Belohnungssystem der meisten Unternehmen befeuert dieses Vorgehen zusätzlich. Denn kurzfristige Umsatzziele und Jahresboni verleiten nicht gerade zu strategischem Weitblick. Zu allem Überfluss kreieren diese kurzfristigen Erfolgserlebnisse ein Gefühl von »Es läuft doch auch so«. Damit gibt es keinen Leidensdruck, Zeit in Strategiearbeit zu investieren.
3. Fehlender Entscheidungswille
Da Strategie langfristig angelegt ist, wird sie häufig als kompliziert wahrgenommen. Viele Menschen haben nämlich Hemmungen, sich derart lange festzulegen. Sie befürchten, umsonst Zeit zu investieren, falls sich ihre strategischen Schritte später als falsch erweisen sollten.
Folglich zögern Führungskräfte, Risiken einzugehen oder strategisch zu denken. Ja selbst das Formulieren von klaren Zielen fällt vielen Menschen schwer. Nicht selten höre ich in meinen Coachings Sätze wie »Ein klares Ziel zu definieren, ist schwer« oder »Alles zu planen, nimmt mir die Flexibilität«.
Andere bringen es deutlicher auf den Punkt, indem sie sagen »Ich habe Sorge vor dem Danebenliegen«, oder ein Unternehmer gab zu »Strategie erzeugt Druck. Druck, den man sich selber macht«. Im Kern steckt dahinter also die gute alte Versagensangst, die es zu überwinden gilt.
4. Unklare Vision
Oft höre ich von Führungskräften, dass im Unternehmen eine klare Vision fehle. Ohne definierte Zielvorstellung könnten sie daher nicht strategisch handeln. Schließlich bräuchten Führungskräfte einen Fahrplan, der sie dabei unterstütze, Entscheidungen zu treffen. Sie könnten ansonsten schlechterdings zum Gesamtbild beitragen. Sätze wie »Weil die Unternehmensstrategie fehlt, kann ich immer nur reagieren« oder »Es ist schwierig, weil ich vieles nicht alleine bestimmen kann«.
Sicher ist es zutreffend, dass Unternehmen häufig keine klare Vision und Zielvorstellung haben. Dennoch ist es gewiss einfacher, die Schuld bei anderen zu suchen, statt selbst aktiv zu werden. In der Komfortzone zu verharren und den Mangel an Strategie zu beklagen, ist sicher bequem. Bequemer jedenfalls, als zu versuchen, im Strategie-Vakuum selbst Zeichen zu setzen.
5. Fehlende Ausbildung
Strategisches Denken ist eine Fähigkeit, die weder in Schule, Ausbildung noch Studium gelehrt wird. Gewiss werden manche Theorie-Konzepte vermittelt. Allerdings greift das zu kurz, da der Fokus meist auf Großunternehmen liegt.
Viele Führungskräfte – ganz zu schweigen von Privatpersonen – haben keine angemessene Schulung erhalten, um diese Fähigkeit zu entwickeln. Kein Wunder also, dass sie Hemmungen haben, strategisch zu denken und zu handeln.
Dieses Buch schafft Abhilfe. Es zeigt auf einfache und pragmatische Art und Weise, wie Sie Ihre eigene Strategie entwickeln und erfolgreich umsetzen können. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um Ihr persönliches oder berufliches Fortkommen handelt. Denn ein strategisches Vorgehen hilft Ihnen in jedem Fall, bessere Ergebnisse zu erzielen. Außerdem erhalten Sie dadurch mehr Zeit für »Ihr Ding« – was auch immer es sein mag. Das ist Ihre Passion, Ihre Leidenschaft, das, wofür es sich lohnt, morgens aufzustehen. Wäre das nicht wundervoll? Die meisten Menschen finden ihr Ding nämlich niemals.
Fünf einfache Schritte
Damit Strategiearbeit gelingt, braucht es fünf einfache Schritte. Diese Prinzipien funktionieren gleichermaßen für Führungskräfte, Selbstständige, Unternehmer oder Unternehmerinnen wie Privatpersonen.
Machen Sie sich frei von Vorurteilen und Blockaden. Eignen Sie sich ein strategisches Mindset an.
Entwickeln Sie eine emotional starke Vision von Ihrer Zukunft. Sie ist es, die Sie und ggf. Ihr Team durch mögliche Motivationstiefs zieht.
Stellen Sie die Weichen so, dass sie diese Vision mit möglichst geringem Aufwand erreichen. Dazu überlegen Sie sich, was Sie tun und vor allem was Sie nicht tun wollen.
Danach folgen konkrete Umsetzungsziele und Maßnahmen mit entsprechenden Prioritäten.
Zu guter Letzt sind regelmäßige Kontrollen und kontinuierliche Verbesserung der Garant für nachhaltigen Erfolg.
Dieses Buch ist mir ein Herzensprojekt, weil ich am eigenen Leib erfahren habe, dass Strategie vieles im Leben leichter macht. So akquiriere ich beispielsweise seit mehreren Jahren keinerlei Aufträge mehr. Neue Aufträge fallen mir quasi auf die Füße und zwar so viele, dass mein Geschäft jährlich zweistellig wächst. Das empfinde ich als puren Luxus, denn Kaltakquise war tatsächlich nie mein Ding.
Allerdings hat strategisches Vorgehen mir auch im Privatleben geholfen und zwar bei der Kindererziehung. Unsere beiden erwachsenen Söhne gehen heute selbstständig und selbstbewusst ihren Weg, worauf ich unendlich stolz bin. Selbst die Schule verlief reibungslos.
Hausaufgaben und Lernen waren schon sehr früh Selbstläufer. Von Klassenarbeiten oder Tests habe ich erst im Nachgang erfahren, wenn ich sie unterzeichnen sollte. Strategisches Denken und Handeln hat mir an vielen Stellen das Leben erleichtert. Deshalb möchte ich es möglichst vielen Menschen zugänglich machen.
Workbook-Charakter
Das Buch liefert pragmatische Tipps und eine simple Vorgehensweise. Damit gelingt es Ihnen spielend leicht, strategisches Denken und Handeln in Ihren Alltag zu integrieren. Es ist als Arbeitsbuch gedacht. Sie dürfen und sollen sogar nach Herzenslust darin markieren, kommentieren und Ihre Gedanken niederschreiben. Denn Wissen ist die eine Sache, Umsetzung die andere. Ein Buch zu lesen, bringt Ihnen (lediglich) einige neue Erkenntnisse. Erfolgreich werden Sie allerdings erst, wenn Sie diese anschließend auch in die Tat umsetzen.
Bitte nutzen Sie zur Bearbeitung des Buches die Kommentar- oder Notizfunktion Ihres e-Readers oder ein seperates Blatt Papier.
Dreiteilige Struktur
Jedes Kapitel besteht aus drei Teilen – zu erkennen an den zugeordneten Symbolen:
Die Sprechblase symbolisiert die Geschichte1, das Plus-Zeichen den Know-how-Teil und das Häkchen steht für den Praxistransfer. Manchmal mag der Impuls einer Geschichte genügen, um eigene Erkenntnisse zu gewinnen. Und manchmal möchten Sie einen Aspekt lieber von A bis Z durcharbeiten, um ihn im Alltag anzuwenden. Jedes Kapitel stellt eine geschlossene Einheit dar. Das bedeutet, es kann unabhängig von den anderen gelesen werden.
Folglich können Sie den Detailgrad eines jeden Themas individuell selbst bestimmen. Auf dass Sie schnell Erfolgserlebnisse haben, die Sie motivieren, am Ball zu bleiben! Und jetzt lassen Sie uns starten.
Dagmar Gerigk
linkedin.com/in/dagmargerigk
PS: Ergänzend zum Buch steht Ihnen außerdem unter vamos.coach/ziele-erreichen ein Workbook zum Download zur Verfügung. Es enthält zusätzliche Werkzeuge. Die einzelnen Kapitel enthalten jeweils entsprechende Hinweise darauf.
1 Ähnlichkeiten mit lebenden oder toten Personen sind rein zufällig.
»Das darf doch wohl nicht wahr sein!«, dachte Anna verzweifelt. Das war nicht fair nach so viel Aufwand. Sie hatten auf Hochtouren gearbeitet. Sie hatten Angebote eingeholt, Ware geprüft, Ladeneinrichtung bestellt, mit Banken über Kredite verhandelt und daneben noch all die administrativen Dinge erledigt, die zu einer Geschäftseröffnung dazu gehörten.
Stolze achtzig Personen waren zur Eröffnungsfeier von ADA, Annas Damenausstatter, gekommen. Danach folgten einige sehr zähe Monate mit nur wenigen Umsätzen. Jetzt, nach einem guten Jahr, schien das Geschäft langsam Fahrt aufzunehmen.
Dann das: Genau neben ihrem Ladenlokal würde im kommenden Monat eine Filiale einer großen Modekette eröffnen. Das Ladenlokal war fünfmal so groß wie ihres. Und das Werbebudget eines solchen Konzerns überstieg ihres um ein Vielfaches. Wie sollte sie da mithalten können?
»Na toll, es fühlt sich an, als hätten wir gerade den Freischwimmer gemacht und würden direkt in ein Haifischbecken geworfen. Ausgerechnet jetzt, wo es gerade zaghaft anfängt, ein wenig zu laufen, verlieren womöglich einen Großteil der Kundinnen an die Kette. Da kann ich den Laden lieber gleich wieder zumachen«, klagte sie.
»Klar, kannst du das tun«, meinte ihre Freundin Miriam. »Aber dafür bist du doch nicht angetreten. Was war nochmal dein Ziel mit deiner Modeboutique?«, fragte sie.
»Nun, ich will mit meinem Team typgerechte Mode für Frauen anbieten, die chic, nachhaltig und gut zu kombinieren ist. Durch gute Beratung und individuelle Anpassung will ich dazu beitragen, dass weniger Kleidung online bestellt, retourniert und vernichtet wird. Außerdem möchte ich es Frauen ermöglichen, mit wenig Zeitaufwand stets gut gekleidet zu sein«, erwiderte Anna.
»Na bitte«, sagte Miriam aufmunternd. »Das willst du doch nicht hinschmeißen, nur weil es jetzt erstmal nicht wie geplant weitergeht. Gut, du hast demnächst Konkurrenz von einer Modekette. Und? Was ist deine Strategie? Wie positionierst du dich mit deinen Stärken dagegen?«
»Wie, meine Strategie? Dafür habe ich keine Zeit. Schließlich muss ich mich um Wareneinkauf, Marketing und Verkauf kümmern. Ganz zu schweigen von Mitarbeitersuche«, beteuerte Anna. »Außerdem bin ich eher der spontane Typ. Ich will nicht alles in eine Schablone pressen.«
»Darum geht es bei strategischem Handeln auch nicht«, warf Miriam ein. »Vielmehr geht es um dich, darum nämlich, was dich und dein Team für deine Kundinnen besonders macht. Was unterscheidet dich von der Kette? Weshalb sollten Kunden bei dir und eben nicht nebenan kaufen?«
»Ah, ich verstehe, worauf du hinaus willst. Was macht ADA einzigartig, so dass es egal ist, wer oder was neben mir eröffnet«, dämmerte es Anna.
»Richtig. Weshalb sollte ich also bei dir statt woanders einkaufen? Denk mal scharf nach. Und jetzt komm mir nicht mit dem Argument, weil ich deine Freundin bin«, lachte Miriam. »Tu so, als wäre ich eine fremde Kundin, die du zum Fan machen willst.«
»Ok, ok, ich habe begriffen. Ich soll mir also im Vorfeld gut überlegen, wo meine Reise hingehen soll. Je besser mir das gelingt, desto eher kann ich auch mit Unwägbarkeiten umgehen, richtig?«, überlegte Anna.
»Genau so ist es«, bestätigte Miriam. »Das ist strategisches Denken und Handeln. Du überlegst dir, was dein übergeordnetes Ziel, deine Vision, ist und wie du sie erreichen willst.«
»Ok, verstanden. Dann ist Strategiearbeit nicht nur ein kompliziertes Vorgehen für große Unternehmen? Das habe ich jedenfalls bislang immer geglaubt. Daher habe ich mich auch nie dafür interessiert«, gab Anna offen zu.
»Nein, Strategie hilft tatsächlich jedem, die eigenen Ziele zu erreichen«, konterte Miriam. Dabei ist es egal, ob du es für berufliche oder private Zwecke nutzen willst. Wenn du magst, mache ich dich mit meinem Kumpel Max bekannt. Sein Business rockt richtig dank einer ausgeklügelten Strategie. Er hilft dir bestimmt bei Fragen.«
»Klasse, danke. Das Angebot nehme ich gerne an«, bedankte sich Anna bei ihrer Freundin.
Der Begriff Strategie polarisiert. Einerseits wird es vor allem für Führungskräfte und Unternehmen als unerlässlich angesehen, strategisch zu denken und zu handeln. Andererseits ruft der Begriff bei einigen Menschen durchaus negative Assoziationen hervor.
So wird Strategie unter anderem mit Leistungssport, Schach und Kriegsführung in Verbindung gebracht. Damit gehe immer ein Kräftemessen einher. Es sei stets ein Wettstreit, wo es Gewinner und Verlierer gebe.
Beide Parteien suchten gezielt nach den Schwächen des Gegenübers. Das grenze letztlich an Manipulation, meinten einige meiner Interviewpartner. Diese Analogie zu Macht und Machtmissbrauch empfanden sie als negativ.
Vorurteile gegenüber Strategie
Darüber hinaus halten sich weitere Vorurteile hartnäckig in den Köpfen vieler Leute. Im Folgenden schauen wir uns einige davon an. Wir untersuchen, woher sie stammen, um sie anschließend sukzessive zu entkräften.
Dadurch öffnen wir den Zugang zu strategischem Denken und Handeln. Prüfen Sie, welches der hier genannten Vorurteile Sie gegebenenfalls davon abhält, in Ihre eigene Strategie zu investieren.
1. Kompliziert und theoretisch
Häufig höre ich, dass Strategieentwicklung kompliziert sei. Man müsse umfangreich Ideen sammeln, alle Vor- und Nachteile und Marktgegebenheiten mit in die Überlegungen einfließen lassen. Es sei schwer, abstrakte Formulierungen in konkrete Ziele zu übersetzen. Außerdem müsse man alles mit Zahlen und Formeln unterlegen. Das sei anstrengend.
Deshalb ist Strategiearbeit für viele Menschen mit dem Stigma »nur für Intelligente« behaftet. Tatsächlich kann man beim Recherchieren von »strategischer Planung« den Überblick verlieren. Als Ergebnis erhält man alles zwischen drei bis neun Planungsphasen. Dabei geht es in einer wirksamen Strategie lediglich um vier Schritte:
Erstens die übergeordnete Vision, das Warum unseres Tuns
Zweitens die eigentliche Strategie, die definiert, wie wir diese Vision erreichen wollen
Drittens konkrete Ziele und Maßnahmen, um die Strategie in die Tat umzusetzen
Viertens die Kontrolle und ggf. Korrektur, um auf dem richtigen Weg zu bleiben
2. Nur für große Unternehmen
Ein weiteres Vorurteil hält sich hartnäckig: Strategie sei nur etwas für große Firmen oder Konzerne. Außerdem müsse eine Strategie immer mit teuren externen Beratern entwickelt werden.
Folglich seien kleine Unternehmen, Selbstständige oder gar Einzelpersonen damit überfordert, da Strategie »so hoch aufgegangen« sei. In Wirklichkeit profitieren Unternehmen jeder Größe und sogar jede Einzelperson von strategischem Vorgehen. Denn es besagt nichts weiter, als dass man überlegt ein übergeordnetes Ziel verfolgt. Indem alle Aktivitäten auf das Ziel ausgerichtet und gebündelt werden, wird ein effizienteres Agieren ermöglicht.
Stringentes Planen, Umsetzen, Kontrollieren und Korrigieren sorgen dafür, dass langfristige Ziele wirklich erreicht werden. Ohne ein strukturiertes Vorgehen bleiben sie leider häufig lediglich Wunschvorstellungen.