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Bye bye Zucker! Dein Weg zur zuckerfreien und gesunden Ernährung in nur 14 Tagen.
Dieses Buch setzt neue Maßstäbe für abwechslungsreiche Ernährungspläne und leckere Rezeptideen. Ein zuckerfreies Leben bedeutet mehr Leistungsfähigkeit, Wohlempfinden und Gesundheit. Der glykämische Index und der Insulinausstoß im Körper werden in die richtige Balance gebracht, wodurch auch das Abnehmen gelingt. Ob mit Blumenkohl-BBQ-Wings, einem Green-Pepper-Steak oder Süßkartoffel-Quiche, einer Blumenkohl-Pfanne mit Knoblauchpilzen oder Mandelschnitten zum Nachtisch – hier findet sich alles, was für die Ernährung ohne Weizen, Zucker und ohne Kuhmilch notwendig ist, mit schnellen Tipps bei Heißhungerattacken und für den Einkauf. Gesund leben ist einfacher als man denkt.
Gesund leben ist für jeden möglich und kann mit dem Kochbuch als Turbo-Programm starten – der Erfolg ist garantiert! Das Buch bietet Hilfe und Unterstützung, dem Zucker in Form von Fruktose und Glukose den Kampf anzusagen. Es punktet nicht nur mit inspirierenden Rezeptideen, sondern beinhaltet auch eine geballten Ladung an Wissen zu einer zuckerfreien Ernährung.
Es gibt zahlreiche Alternativen zum Zucker, mit denen bei einer Ernährungsumstellung kein Verzichtsgefühl aufkommt. Dabei ist die Umstellung auf eine zuckerfreie Ernährung in nur 14 Tagen möglich. Mit über 50 alltagstauglichen Rezepten, sinnvollen Wochenplänen und Einkaufslisten ist die Sucht nach Zucker ausgelöscht und wird durch die besten Zuckeralternativen ersetzt, die dazu auch fantastisch schmecken. Gleichzeitig ist die Entgiftung, Entlastung und Stärkung des Körpers möglich, während Beschwerden und Krankheiten vorgebeugt wird, darunter Diabetes, eine Fettleber oder Adiposites.
Gesunder Verzicht muss dabei nicht langweilig sein. Dafür sprechen Köstlichkeiten wie Sweet-Thai-Thempeh oder Grünes Tamari-Shakshuk, die sich neben Süßigkeiten wie Mandelschnitten oder Coco-Bites reihen, ergänzt durch gesunde Zwischenmalzeiten, zu denen ein schmackhafter All-good-Greens-Smoothie oder eine Frozen Bowl gehören. Neben diesen fein abgestimmten Rezeptideen finden sich Tipps und Informationen zum Thema „Süßmacher und Co“. Durch das praktische Hintergrundwissen lernt man, versteckten Zucker in den Inhaltsstoffen zu erkennen und stattdessen geeignete Zuckeralternativen auf den Speiseplan zu setzen. So kommt man der zuckerfreien Ernährung schon einen guten Schritt näher. Denn eine zuckerfreie Ernährung im Alltag ist leichter als man denkt.
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Seitenzahl: 136
impressum
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Bei der Verwendung im Unterricht ist auf dieses Buch hinzuweisen.
EIN E-BOOK DER EDITION MICHAEL FISCHER
2. Auflage 2023
© 2021 Edition Michael Fischer GmbH, Donnersbergstr. 7, 86859 Igling
Projektleitung und Redaktion: Diana Jedrzejewski Layout: Pia von Miller Covergestaltung und Satz: Sonja Bauernfeind
Herstellung: Laura Denke
Fotografie:Lena Pfetzer, Waghäusl. außer S. 31: Lisa Föllinger, Stuttgart, S. 121, 125: Maria Panzer, Offenburg und S. 143: Marina Scholze, Feldgeding
Illustrationen: Shutterstock/©anfisa focusova, ©Aliaksei Design, ©Marie Nimrichterova, ©OLEG525, ©Oleg7799, ©Tartila
ISBN 978-3-7459-0545-8
www.emf-verlag.de
Inhalt
Vorwort
Zucker –Basics
Gut und böse
Ohne Zucker geht nichts
Gesundheitsbilanz unter der Lupe
Zucker macht krank
In der Süße liegt die Kraft
Süß ist nicht gleich süß
Natur pur?
Zucker, so weit das Auge reicht
Das Experten-Interview mit Dr. med. Thomas Bacharach
Gesundheit und Konsum im Einklang
Das gesunde Maß finden
Es geht auch ohne
Raus aus der Zuckerfalle
Gute Platzhalter
FAQs rund um das Thema Zucker
Die Challenge
Das A und O –Die Vorbereitung
In 14 Tagen zuckerfrei
Mein Einkaufszettel
SOS-Tipps Für den Ernstfall
Mein Plan für 14 Tage
Rezepte
Frühstück
Frühstückskekse mit Kakao-Nibs
The-Basic-One- Porridge mit orientalischem Twist
Saaten-Kerne-Brot mit Erdnuss-Bananen-Topping
Geschmorte Tomaten mit Spiegelei
Beeriges Ofen-Oatmeal
Hash Browns Mit Süßkartoffel und Pulled Lachs
All-good-Greens-Smoothie
Carrot-Cake- Smoothie
Buchweizen-Granola mit frischen Früchten
Süßes Kumpir mit Granola
Hash Browns mit Blumenkohl und Roter Bete
Probiotische Smoothie-Bowl
Eier Benedict mit Zitronen-Spargel
Sweet Eggs mit gebratener Birne
Hauptgerichte
Veganes Kichererbsen-„Thunfisch“-Sandwich
Frittata mit Spinat und Feta
Caesar Salad mit Dinkel-Croûtons
Gebackene Süßkartoffelscheiben mit Dip
Gnocchi im Alfredo-Style
Geschmorte Zucchini und Tomaten
Gerösteter Brokkoli-Salat mit Feta
Nudelauflauf mit Kürbis und Oliven
Veganes Mac’n’Cheese
Süsskartoffel-Quiche
Italienischer Kürbis-Reis-Salat
Gemüsepflanzerl mit Buchweizen und Champignons
Ofen-Wurzelgemüse mit Petersilien-Tahin-Dip
Geröstete Tomaten-Basilikum-Suppe
Herzhafte Muffins auf Rucola-Kerne-Salat
Hähnchenbrustfilet mit Gurken-Radieschen-Salat
Auberginen-BLT mit Oliven-Mandel-Creme
Grünes Tamari-Shakshuka
Ofen-Süßkartoffel im Mexico-Style
Green-Pepper-Steak mit frischen Tomaten
Hähnchen süß-sauermit Naturreis
Blumenkohl im „Chicken Wings“-Style
Knuspiger Feta mit gebratenem Radicchio
Sweet-Thai-Tempeh mit Blumenkohlreis
Easy Chili-„Cheese“-Fries
Blumenkohl-Pfanne mit Knoblauch-Pilzen
Fisch aus dem Ofen
Feldsalat-Suppe mit grünen Erbsen
Desserts & Snacks
Schoko-Birnen-Muffins
Knusper-Kichererbsen italienische Variante
Knusper-Kichererbsen Sweet-Cinnamon-Variante
Samenmix-Cracker
Mousse au Chocolat aus Aquafaba
Coconut-Bites
Cremige Mandelschnitten
Ahornsirup-Möhren mit Zimt
Eingelegte Salzgurken
Vegane Cookie-Dough-Bällchen
Wärmender Chai Latte
Orangen-Minz-Infused-Water
Gerösteter Nuss-Snack
Apfel-Zimt-Kompott mit Banane
Gesunde Apfel-„Donuts“
Was ist danach?
Schlusswort
Quellenverzeichnis
Danksagung
Über die Autoren & noch mehr Wissen
Vorwort
La Dolce Vita?
Die Süße ist in unserer Generation der Inbegriff des entspannten Lebens. Wer nascht, der ist sich aber darüber bewusst, dass er Zucker konsumiert. Der Verbraucher kann also entscheiden, ob er ihn verzehren möchte, oder eben nicht. Er vertraut aber auch darauf, dass die Industrie ihn nicht krank machen will. Jedoch sind ca. 80 Prozent des von uns konsumierten Zuckers in „versteckter“ Form anzutreffen, also auch in Produkten enthalten, in denen wir z. B. keinen Zucker erwarten.
Weltweit werden im Jahr unglaubliche 165 Millionen Tonnen Zucker verbraucht, was etwa einer Güterzug-Kette entspricht, die zweimal um die Welt reicht. Wir merken gar nicht, wie schnell die empfohlene Tagesdosis an Zucker erreicht ist, weil bereits 1 Becher Fruchtjoghurt diese übertrifft. Obwohl dieser Joghurt doch – gesund interpretiert – als gut für die Verdauung deklariert wird, kann er genau das Gegenteil bewirken. Warum das so ist, werden wir Ihnen noch genauer erläutern. Aber auch diverse moderne Softdrinks enthalten pro Liter etwa 106 Gramm Zucker, die binnen kürzester Zeit getrunken sind, obwohl der von der WHO empfohlene Tagesbedarf an Zucker bei 25–50 Gramm pro Tag liegt.
Beim sogenannten „Ernährungsübergang“ („Nutrition transition“) unserer Generation verlagerte sich die traditionelle, ausgewogene Küche zu einer Einheitskost, die aufgeladen ist mit Zucker. So ist Zucker nicht mehr nur ein Genussmittel und Freudenspender, der gezielt konsumiert wird, sondern ein allgegenwärtiges Suchtmittel, das in vielen Lebensmitteln steckt und auch unbewusst verzehrt wird. Viele Forscher und Ärzte sind sich mittlerweile einig, dass Zucker unter anderem die Ursache für verschiedene Erkrankungen wie Diabetes, Übergewicht, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Schlaganfall, aber auch chronische Stoffwechselkrankheiten sein bzw. diese begünstigen kann. Wie genau das mit Zucker zusammenhängt, und wie man dem Risiko vorbeugen kann, erläutern wir Ihnen genauer in diesem Buch.
Zuckerfrei mit Epi-Food
Die hier vorgestellten Leitprinzipien, Tipps und Rezepte basieren auf dem von uns, Alexandra Stech und Felicitas Riederle, entwickeltem, nährstoffbasierten Ernährungskonzept „Epi-Food“. Die Grundlage dieses Konzepts und der Begriff „Epi” stammen von der Epigenetik, einer Wissenschaft, ab, die sich mit der Frage beschäftigt: Welche externen Faktoren können unsere Gene beeinflussen?
Sie ist Teil einer neuen Heilkunst: der sogenannten „Frohmedizin“. Diese Medizin will nicht nur gesund machen, sondern auch mehr Lebensenergie und Lebensfreude erreichen. Der Gegensatz zur „Frohmedizin“ ist übrigens die „Drohmedizin“, bei der einem die Angst vor Krankheiten vermittelt wird.
Durch Charles Darwin und Gregor Mendel geprägt, halten wir meist an der Annahme fest, dass Gene etwas Fixes, etwas Festes, etwas Unwiderrufliches sind. Moderne Genforscher sind aber mittlerweile der Auffassung, dass nur 2 Prozent unserer Gene unveränderlich sind. Die restlichen 98 Prozent warten auf ein Kommando und sind abänderbar. Und genau dieses Kommando sind die externen Faktoren, mit denen sich die Epigenetik u. a. beschäftigt. Denn Gene sind abhängig von unserem Lebensstil und unserer Umwelt: Sitzen wir jobbedingt den ganzen Tag? Betreiben wir Hochleistungssport? Sind toxische Stoffe in der Luft? Aber eben auch: Wie ernähren wir uns? – Und das betrifft alle von uns. Wer also seine Gene umschmeichelt, der wird auch seine Gesundheit positiv beeinflussen können.
Nach unserem „Epi“-Credo wird bei der Ernährung auf Weizen, Kuhmilch und raffinierten Zucker verzichtet, aber auch künstliche Aroma- oder Konservierungsstoffe finden in unseren Rezepten keinen Platz. Was aber nicht bedeutet, dass Sie süßen Versuchungen und anderen genussvollen Gerichten keinen Platz einräumen können – im Gegenteil. Aber Ihre Ernährung sollte so natürlich wie möglich gestaltet sein.
14 Tage ohne Zucker
Mit der Zuckerfrei-Challenge für 14 Tage wollen wir Ihnen helfen, das Bewusstsein für Ihren Zuckerkonsum und die daraus resultierenden Folgen zu stärken. Außerdem möchten wir zeigen, dass Genuss auch ohne zugesetzten, industriellen Weißzucker möglich ist und dabei unsere Tipps und Tricks weitergeben, die Ihnen helfen, den Alltag zuckerfrei zu meistern. Die Challenge soll Ihnen außerdem zeigen, dass der industriell zugesetzte Zucker physiologisch sinnfrei ist, denn die für unseren Körper notwendige Energie bekommen wir auch ausreichend durch eine frische und nährstoffreiche Ernährung gedeckt, die nicht von der Industrie verarbeitet werden muss – quasi von Natur aus gut! Ein guter Nebeneffekt dabei: Es werden auch unnötige Pfunde purzeln! Also nehmen Sie Ihre Gesundheit in die Hand und starten Sie jetzt.
Ihre Alexandra Stech und Felicitas Riederle (Epi-Food)
Zucker – Basics
Die einen sagen, Zucker ist schlecht, und die anderen behaupten, dass wir ihn zum Leben brauchen. Beides ist richtig! Aber warum ist das so? Um das genauer zu erläutern, wird Ihnen hier das nötige Basiswissen in puncto Zucker vermittelt.
Süßes Gift – Ja oder Nein?
Gut und Böse
Ohne Zucker geht nichts
Gesundheitsbilanz unter der Lupe
Zucker macht krank
Gut und böse
Unser Gehirn macht nur 2 Prozent unseres Gewichts aus, verbraucht allerdings rund 20 Prozent unseres Energiehaushalts. Der Treibstoff heißt: Zucker. Diesen kann unser Körper aus fast jeder Nahrungsquelle aus der Natur beziehen. Hierzu gehören frisches Obst, Gemüse, aber auch indirekt tierische Produkte. Aber was ist eigentlich „guter“ und was ist „schlechter“ Zucker?
Kohlenhydrate – Je komplexer, desto besser
Kohlenhydrate sind chemisch gesehen Zucker, denn sie bestehen aus einer Verbindung von Kohlenstoff, Wasserstoff und Sauerstoff (Hydrate). Man erkennt sie an ihren lateinischen Begrifflichkeiten: Wenn das Kürzel „ose“ am Ende steht, ist es ein Zucker. Kohlenhydrate liefern unserem Körper die für ihn notwendige Energie, tragen maßgeblich zu unserer Sättigung bei und reihen sich neben unseren anderen Makro-Nährstofflieferanten ein, also Eiweißen (Proteine) und Fetten. Sie kommen je nach Anzahl ihrer Zuckerbausteine in unterschiedlicher Kettenlänge vor. Dabei unterscheiden wir folgendermaßen:
Monosaccharide (Einfachzucker, z. B. Traubenzucker/Glukose, Fruchtzucker/Fruktose, Schleimzucker/Galaktose, u. a. in Honig, Früchten und Milch enthalten)
Disaccharide (Zweifachzucker, z. B. Kristallzucker/Saccharose, Milchzucker/Laktose, Malzzucker/Maltose, u. a. in Haushaltszucker, Bier, Milchprodukten)
Oligosaccharide (Mehrfachzucker, z. B. Raffinose, u. a. in Hülsenfrüchten enthalten)
Sie sind alle wasserlöslich, haben einen süßen Geschmack und werden im engeren Sinne als „Zucker“ bezeichnet.
Polysaccharide (Vielfachzucker, z. B. Stärke in Pflanzen wie Kartoffeln, Getreide, Reis und Mais)
Sie sind oftmals schlecht bis gar nicht wasserlöslich und geschmacksneutral.
Komplexe Kohlenhydrate, also Polysaccharide, sättigen uns mehr als Mono- oder Disaccharide, denn während der Verdauung dieser Kohlenhydrate werden alle Bindungen der Zuckerbausteine erst nacheinander Stück für Stück gelöst. Diese Aufspaltung beginnt schon im Mund mithilfe der im Speichel enthaltenen Enzyme (Alpha-Amylasen) und wird mithilfe der Bauchspeicheldrüse durch weitere Enzyme (Beta-Amylasen) im Dünndarm fortgesetzt. Dort werden die Zuckermoleküle weiter aufgespalten, bis sie durch die Darmwand ins Blut geschleust werden. Die so durch die Aufspaltung entstandenen Einfachzucker werden nur sehr langsam ins Blut abgegeben, da der komplexe Verdauungsprozess viel länger als bei Einfach- oder Zweifachzuckern dauert. Auf diese Weise sättigen uns die Vielfachzucker länger und lassen auch unseren Blutzuckerspiegel nicht so stark ansteigen bzw. abfallen, denn ein starker Abfall des Blutzuckers ist für akute Heißhungerattacken verantwortlich. Aus diesem Grund sollte Energie in Form von „freiem“ Zucker – also Glukose, Fruktose, Galaktose, Saccharose, Laktose und Maltose – nur dann zugeführt werden, wenn wir diese auch wirklich brauchen. Grundsätzlich sollte die Zufuhr von „freiem“ Zucker laut der WHO auf 25 Gramm (maximal auf 50 Gramm) pro Tag beschränkt werden – allerdings nehmen viele von uns meist das Doppelte oder noch mehr auf.
Glukose – die universelle Währung
Glukose, also Traubenzucker, ist ein Monosaccharid. Mit ihr kann ATP (Adenosintriphosphat), der Hauptenergiespeicher der Zellen, hergestellt werden, welcher uns Energie für all unsere Körperfunktionen (z. B. Stoffwechsel, Verdauung, Konzentration) liefert. Benötigt der Körper sofort Energie, so wird Glukose direkt dafür abgebaut. Sobald die zersetzten Zuckermoleküle ins Blut gelangen, werden sie von dort mithilfe des Hormons Insulin, welches von der Bauchspeicheldrüse hergestellt wird, zu den verschiedenen Körperzellen, wie z. B. Muskel- oder Gehirnzellen, transportiert. Dies ist ein lebensnotwendiger Vorgang, denn unser Gehirn darf niemals an einer Energieunter- oder -überversorgung leiden Die Kontrollfunktion wird dabei vom Gehirn selbst sowie von den Organen Leber und Magen, die die Werte im Blutzuckerspiegel messen, übernommen. Neben Heißhungerattacken kann auch ein sogenannter „Brain Pull“ die Folge bei niedrigem Blutzucker sein. Da das Gehirn einen hohen Energiebedarf hat, beansprucht es diese für sich als Erstes, auch in einer Hungersnot. Das Gehirn „bestellt“ dann den Zucker in einer Art Vorratskammer im Körper. Auf diese Weise wird das Gehirn mit mehr Zucker als alle anderen Organe in unserem Körper versorgt. Die Ausschüttung von Insulin in der Bauchspeicheldrüse wird gestoppt, und erst wenn genug Energie im Gehirn vorhanden ist, übernimmt das Gehirn wieder das Kommando über die Bauchspeicheldrüse und die Speicherung von Energie.
Einmal Zucker bitte!
„Brain Pull“, also die korrekte Zuckerbestellung im Gehirn, tritt bei manchen Menschen außer Kraft.
Typ-A-Menschen nehmen bei Stress ab: Das Gehirn nimmt sich jegliche Energie aus der Nahrung, plündert alle Fett- und Glykogenreserven, wohingegen Adrenalin und Cortisol auf ein gefährlich hohes Maß steigen, was auf Dauer eine erhöhte Gefahr für z. B. Herzinfarkte, Depressionen, Hauterkrankungen oder ausbleibende Regelblutungen sein kann.
Typ-B-Menschen fahren durch ihre Dauerbelastung ihr Stresssystem herunter. Der Körper schüttet weniger Stresshormone aus und hält so den Cortisolwert im Blut auf einem niedrigen Niveau. Sie werden jedoch dick: Das Gehirn fordert zu viel Zucker. Das lässt auf Dauer nicht nur unsere Geschmacksknospen abstumpfen, sondern auch die Sucht immer stärker werden.
Fruktose – derProblemverursacher
Fruchtzucker – also Fruktose – gehört ebenfalls zu den Monosacchariden und ist nahezu in allen Obst- und Gemüsesorten in unterschiedlicher Konzentration enthalten. Besonders Fruchtsäfte, aber auch Trockenfrüchte, verschiedene Dicksäfte und Sirupe sowie Honig weisen einen hohen Anteil an natürlicher Fruktose, aber auch zahlreiche Nähr- und Vitalstoffe auf. Im Gegensatz dazu steht die industriell hergestellte Fruktose in Form von Haushaltszucker (Kombination aus je 50 Prozent Glukose und Fruktose) oder Glukose-/Fruktose-sirupen.
Besonders der Fruktose-Glukose-Sirup, der im US-Raum auch als „High fructose corn sirup“ bezeichnet wird, hat einen 55–90-prozentigen Anteil an künstlicher Fruktose. Ihre Verwendung hat mehrere Gründe: Fruktose ist doppelt so süß wie Glukose, wirkt als Geschmacksverstärker, hat eine gute Löslichkeit, kann kostengünstig hergestellt und sparsam verwendet werden. Im Gegensatz zur Glukose ist unser Körper nicht auf die Zufuhr von Fruktose angewiesen, daher gelangt diese nur sehr langsam ins Blut und wird auch insulinabhängig verstoffwechselt. Aufgrund dessen wurde sie lange Zeit auch als gesunde Süße verkauft: zum Abnehmen in Diätprodukten und in Süßigkeiten für Zuckerkranke.
Für den Abbau von moderaten Fruktosemengen, wie sie in Obst und Gemüse auf natürliche Weise vorkommen, ist der Körper gerüstet, nicht aber für hohe Mengen, wie sie in Getränken, Süßwaren oder Fertigprodukten zugesetzt sind. Der Dünndarm ist in diesem Fall schnell überfordert und kann folglich die Fruktose nicht mehr ans Blut weitergeben. Auf diese Weise gelangt ein Teil der Fruktose in den Dickdarm, wo sie für die dort ansässigen Bakterien ein regelrechtes Festmahl darstellt und zu einer Vermehrung der Bakterien führt, die wiederum verstärkt Säuren und Gase produzieren. Die Folgen davon sind Beschwerden wie Bauchschmerzen, Blähungen oder Durchfall.
Zudem kann Fruktose nur von der Leber in verwertbare Energie abgebaut werden. Ist diese allerdings überfordert, durch einen zu hohen Fruktosekonsum, kann das zu einem Kollaps der Leber führen, denn ein Übermaß von Fruktose wird im Körper in Fett umgewandelt. Die industrielle Fruktose macht also nicht nur dick, sondern auch krank, indem sie direkt in unsere Körperfunktionen eingreift und die Mechanismen im Körper durcheinanderbringt. Sie wirkt auf verschiedene Hormone und drosselt die Reaktion auf das Sättigungshormon Leptin – ergo wir verspüren schneller Hunger. Forschungsergebnissen nach zu urteilen, ist die industrielle Fruktoseflut die Ursache für die Zuckerkrankheit, Übergewicht und Herz-Kreislauf-Probleme.
Ist zu viel Obst ungesund?
Wenn Obst verzehrt wird, dann wird der Fruchtzucker immer in Kombination mit pflanzlichen Faserstoffen aufgenommen. Eben diese Ballaststoffe sorgen dafür, dass nicht so viel Zucker verstoffwechselt wird und ins Blut übergeht. Sie verhindern so die Überdosierung von Fruktose im Körper. Langfristig wird aber eine ausgewogene Ernährung empfohlen, die sich wie die erste Woche dieser Challenge gestaltet (siehe hier).
Ohne Zucker geht nichts
Zucker ist wie die geballte Energie der Sonne. Sie treibt uns an, doch zu viel kann schädliche Folgen haben. Sie ist allgegenwärtig, und manchmal kommt man einfacht nicht drum herum. Aber warum ist das so?
Zucker ist überlebenswichtig
Unser Körper kann nicht nur Zucker in Fett umwandeln, sondern auch Fett in Zucker. Letzteres nennt sich „Glukoneogenese“, wobei es sich um einen Stoffwechselweg zur Synthese von Glukose aus Nicht-Kohlenhydraten handelt und der Aufrechterhaltung eines konstanten Blut-Glukose-Spiegels auch in Hunger- und Fastenzeiten dient – eine Zuckerneuentstehung also. So betreibt unser Körper seine eigene Vorratswirtschaft, wenn es mal ernst wird.
Macht Zucker süchtig?
Zucker stimuliert das mesolimbische System. Dabei handelt es sich um eine Region tief im Inneren des Gehirns, wo sich die Rezeptoren für das Hormon Dopamin befinden. Werden ebendiese stimuliert, lösen sie Glücksgefühle in uns aus. Im Volksmund kennt man es auch als das „Belohnungszentrum“, welches ein Wohlgefühl wie beim Essen oder beim Sex, also Tätigkeiten der Selbst- und Arterhaltung, verschafft. Eine zuckerreiche Ernährung führt folglich zu übermäßigen Hirnreaktionen, die unsere Selbstkontrollmechanismen „überrollen“ und so zur Sucht führen können. Hinzu kommt eine Vielzahl an Lebensmitteln mit versteckten Zuckern, die noch unbewusst den Blutzuckerspiegel immer weiter in die Höhe schießen lassen. Ein wahrer Teufelskreis also!
Zucker in Zahlen
Noch im Jahr 1800 lag die jährliche Weltzuckerproduktion bei 0,25 Mio. Tonnen und stieg bis 1993 auf über 101 Mio. Tonnen an. Außerdem wurde seit 1900 auch eine kontinuierlich ansteigende Häufigkeit von Übergewicht festgestellt. Im Jahr 2019 wurde in Deutschland pro Kopf durchschnittlich 30,93 Kilogramm Zucker pro Jahr verzehrt. Zu erwähnen ist, dass Deutschland noch weit unter dem Wert manch anderer Länder lag. So wurde 2014/2015 in Australien ein Pro-Kopf-Verbrauch Zucker pro Jahr von 59,2 kg gemessen. Der gemessene Zuckerkonsum von Amerika liegt hingegen unter