ZUM WOHLE MEINES MIETERS / A BENEFICIO DEL MIO INQUILINO - TOPNR7 - E-Book

ZUM WOHLE MEINES MIETERS / A BENEFICIO DEL MIO INQUILINO E-Book

TOPNR7

0,0
6,99 €

oder
-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

Eine Wohnung schreibt kurz vor dem Abriss ihres Hauses ein Buch. Mit dem daraus erzielten Gewinn möchte sie ihren jetzigen Mieter finanziell unterstützen.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB

Veröffentlichungsjahr: 2023

Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



TOPNR7 ZUM WOHLE MEINES MIETERS

TOPNR7 A BENEFICIO DEL MIO INQUILINO

TOPNR7 ZUM WOHLE MEINES MIETERS

© 2023 TOP7

Lektorat Deutsch: Mag. Dr. Melanie Knünz, Text: Quell

Lektorat Italienisch: MMag. Simone Kellner

Coverdesign: Thomas Auer

Satz & Layout: Thomas Auer

Übersetztung: Micaela Canta

Druck und Distribution im Auftrag des Autors:

tredition GmbH, An der Strusbek 10, 22926 Ahrensburg, Germany

Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Für die Inhalte ist der Autor verantwortlich. Jede Verwertung ist ohne seine Zustimmung unzulässig. Die Publikation und Verbreitung erfolgen im Auftrag des Autors, zu erreichen unter: tredition GmbH, Abteilung „Impressumservice“, An der Strusbek 10, 22926 Ahrensburg, Deutschland.

Special Thanks to: Claudia F.

Inhalt

Cover

Halbe Titelseite

Titelblatt

Urheberrechte

VORWORT: NACHRICHT EINES KAFFEEHAUSES

ZUM WOHLE MEINES MIETERS

DER ANFANG VOM ENDE

DURCHGESICKERTE ABSICHTEN

FORSCHUNGSZENTRUM

VERNETZUNGSGRAD

EIN HAUS IN DEN ALPEN

STANDESAMT-AUSSENSTELLE

LEERSTANDSWOHNUNG

SITZMÖBELMANUFAKTUR

AGENTUR FÜR HOCHZEITSVARIANTEN

DIE DIALOGAGENTUR

FUSSBALLVERBAND – POSTEINLAUFSTELLE

EINE NICHT GANZ UNBEKANNTE WOHNUNG

DART-ARENA

KREATIVWERKSTATT

PARLAMENT – POSTEINLAUFSTELLE

FREIER RADIOSENDER

ZUM ABSCHIED BIST DU AUTOR

PREMESSA: MESSAGGIO DI UN BAR

A BENEFICIO DEL MIO INQUILINO

L’INIZIO DELLA FINE

INTENZIONI TRAPELATE

CENTRO DI RICERCA

GRADO DI INTERCONNESSIONE

UNA CASA NELLE ALPI

ANAGRAFE – SEDE DISTACCATA

APPARTAMENTO VUOTO

PRODUZIONE DI MOBILI PER SEDUTE

AGENZIA PER VARI TIPI DI MATRIMONIO

L’AGENZIA DEL DIALOGO

ASSOCIAZIONE CALCIO – UFFICIO POSTALE

UN APPARTAMENTO NON DEL TUTTO SCONOSCIUTO

ARENA DEI GIOCHI

LABORATORIO CREATIVO

PARLAMENTO – UFFICIO POSTALE

STAZIONE RADIO LIBERA

IL MIO REGALO DI ADDIO

ZUM WOHLE MEINES MIETERS

Cover

Titelblatt

Urheberrechte

ZUM WOHLE MEINES MIETERS

IL MIO REGALO DI ADDIO

ZUM WOHLE MEINES MIETERS

Cover

1

2

3

4

5

6

7

8

9

10

11

12

13

14

15

16

17

18

19

20

21

22

23

24

25

26

27

28

29

30

31

32

33

34

35

36

37

38

39

40

41

42

43

44

45

46

47

48

49

50

51

52

VORWORT: NACHRICHT EINES KAFFEEHAUSES

„Ich würde gerne wieder mal ein Buch lesen. Aber dazu fehlt mir die Zeit.“ Das höre ich von vielen unserer Gäste. Deshalb empfehle ich, ein 10-Minuten-Buch zu publizieren. Das passt auch zweisprachig in jede Handtasche. Ein literarischer Quickie eröffnet ein breites Feld an Käufern.

ZUM WOHLE MEINES MIETERS

Das zwischen Franz und mir war keine Liebe auf den ersten Blick. Ganz im Gegenteil. Beim Besichtigungstermin präsentierte ich mich abgefuckt. Den Zimmerdecken war anzusehen, dass mein voriger Bewohner starker Raucher war. Meine Wände hatten Fettspritzer, auch auf den Tapeten. Meine Holzböden zeigten sich stark verschmutzt. Die Fliesen in der kleinen Küche hatten Sprünge und Bruchstellen. Mein Bad hatte seine besten Zeiten hinter sich. Meine Fenster waren zugig. Es kam schon mal vor, dass der Wind eine Kerze auf dem Fensterbrett ausblies. Es sprach wenig für mich. Heutzutage werden Wohnungen wie ich vor einer neuen Vermietung generalsaniert. Deshalb steht unser Bau auch sehr gut da.

Franz war nach unserer ersten Begegnung irritiert. Er hatte eine andere Vorstellung von einer Wohnung, die ihm die Stadt zuteilte. Für mich sprach, dass ich sofort verfügbar war. Und meine Miete war und ist bis heute sehr günstig. Man bot Franz sofort einen unbefristeten Mietvertrag an. Da steht unter anderem drin, dass er ein Anrecht auf einen Kamin hat. Obwohl er den Mietvertrag unterschrieb, sah er mich als Übergangslösung. Er dachte dabei zuerst an drei Jahre.

Doch auch für diese Zeit wollte er mein Erscheinungsbild verbessern. Wenngleich mit möglichst geringem finanziellem Aufwand. Einige Freunde halfen ihm dabei. Sie schliffen mit geliehenen Maschinen die Holzböden ab. Sie entfernten die alten Tapeten und besserten meine Wände aus. Im Anschluss wurde ich neu tapeziert. Franz kaufte eine gebrauchte Küche. Leider musste nach kurzer Zeit auch der Boiler getauscht werden. Das mussten Mieter damals selbst zahlen. Franz war als junger Mensch eingezogen. Er hatte noch nicht die Chance, sich etwas beiseitezulegen. Für meine Verbesserungen und seine ersten Möbel brauchte er einen Kredit. Die Rückzahlung der Raten dauerte Jahre. Geld, mit dem er eigentlich reisen wollte.

Das ist lange her. Seit damals ist viel passiert. Franz hat mich stetig zu meinem Vorteil verändert. Er hat viel Liebe, Zeit und Geld in mich gesteckt. Oft, das gibt er auch gerne zu, hatte er finanzielle Unterstützung von seinem Opa.

Franz sagt immer: „Eine Stadtwohnung ist so sicher wie Eigentum. Da bekommt mich keiner raus, wenn ich es nicht will.“ Dementsprechend handelte er über die Jahre. In alle Räume kamen neue Leitungen. Überall wurden neue Böden verlegt. Franz ließ auch alle Fenster und Türen tauschen. Als sein Opa starb, kaufte er vom Erbe eine neue Küche und ließ mein Badezimmer sanieren. „In die Wohnung investiertes Geld ist gut investiertes Geld“, meinte er stets. Auch deshalb kann man mich wahlweise über Infrarotsäulen oder mit Holz heizen. Ein Schwedenofen gibt Sicherheit, falls mal im Winter der Strom ausfällt.

Ganz ehrlich. Ich sehe super aus. Die Komplimente, die ich in letzter Zeit erhalte, machen mich stolz. Und Franz genießt es, mich seine Wohnung zu nennen.

DER ANFANG VOM ENDE

Wenn man den Gerüchten Glauben schenkt, bin ich bald mit meinem Abriss konfrontiert. So steht es zumindest auf dem Plan einer Investmentgruppe. Sie ist an unserem Grundstück interessiert. Einer ihrer Mitarbeiter stand vor Kurzem unter meinem Balkon. Dort traf er sich mit einem Vertreter unserer gemeinnützigen Wohnbaugesellschaft. Das erhärtet meinen Verdacht, dass unser Gebäudekomplex verkauft werden könnte. Das wurde auch aus dem Umfeld vom Rathaus bestätigt. Man sah vermehrt einschlägige Lobbyisten mit politischen Entscheidungsträgern.

Ich bin Top Nummer 7. Eine Zweizimmerwohnung aus den 1960er Jahren, die mit Recht das Attribut „leistbares Wohnen“ trägt.

Dass meine Zerstörung ausgerechnet jetzt zur Debatte steht, ist ein Hohn. Niemals stand ich besser da. Ich wurde über Jahre hinweg liebevoll saniert. Franz machte das in dem Glauben, bis an sein Lebensende in mir wohnen zu können. Für ihn wäre die Rechnung bis jetzt aufgegangen. Meine Miete ist immer noch niedrig. Seine Investitionen in mich sind abgeschlossen. Er ist schuldenfrei. Dass ich jetzt vor ihm gehen werde, wird ihn treffen wie ein Keulenschlag.

DURCHGESICKERTE ABSICHTEN

Die ersten Pläne bestehen bereits. Es ist eines dieser Vorhaben, das die Stadt nachhaltig verändern soll. Wo unser Gebäudekomplex steht, will man Luxuswohnungen bauen. Das heißt, Kleinverdiener müssen das Feld für vermögende Menschen räumen. Das betrifft auch Franz. Ein Teil seines Lebensplans würde mit mir zerbröseln. Seine Investitionen würden in Staub aufgehen. Man möchte ihn in ein Hochhaus am Stadtrand übersiedeln. Stand jetzt wäre das seine einzige Option.

Nach all dem, was Franz für mich getan hat, darf ich das nicht zulassen. Jetzt ist es an mir, ihn zu unterstützen. Ich werde für ihn ein Einkommen erwirtschaften, das ihm viele Möglichkeiten offen lässt. Wie ich das anstellen möchte? Ich schreibe ein Buch, das in die Bestsellerlisten Einzug halten wird.