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Als die Osteuropäer nach dem Zusammenbruch des Kommunismus in die Europäische Gemeinschaft aufgenommen werden wollten, waren ihre westlichen Nachbarn nicht wirklich begeistert. Nachdem nun auch noch die Türken behaupten, sie gehörten mit dazu, suchen sogar Ungläubige nach Europas christlichen Wurzeln. Zudem hat Europas Wirtschaftsunion Gegenwind bekommen: von den asiatischen Tigerstaaten mit ihren imposanten Wachstumsraten. Ein souveränes Machtzentrum können die vereinigten europäischen Staaten bis heute nicht vorweisen. Kein Vergleich mit der transatlantischen Bruder- und Supermacht im Westen. Doch dies, so belegen Otto Kallscheuers Essays zu den kulturellen und religiösen Traditionen des Abendlandes, muss kein Standortnachteil sein. Pluralismus und Multilateralismus sind schließlich Tugenden, die wir im neuen Jahrtausend noch brauchen werden. Nicht nur in Europa.
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Seitenzahl: 168
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Otto Kallscheuer
ZUR ZUKUNFT DES ABENDLANDES
Essays
Otto Kallscheuer, 1950 im Rheinland geboren, Politikwissenschaftler und Philosoph, derzeit Professor an der Universität Sassari, lebt in Sardinien und Berlin. Freier Autor u. a. für die FAZ, die NZZ, DIE ZEIT; Forschung und Lehre u. a. an der Freien Universität Berlin, dem Institute for Advanced Study Princeton, New Jersey; letzte Buchveröffentlichung: »Die Wissenschaft vom lieben Gott«. (2006).
Reihe zu Klampen Essay,
herausgegeben von Anne Hamilton
© 2009 zu Klampen Verlag · Röse 21 · D-31832 Springe
[email protected] · www.zuklampen.de
Satz: thielenVERLAGSBÜRO, Hannover
1. digitale Auflage: Zeilenwert GmbH 2016
Umschlag: Matthias Vogel (paramikron), Hannover,
unter Verwendung eines Fotos
von Lucky Dragon - Fotolia.com
ISBN 978-3-86674-210-9
Bibliografische Information Der Deutschen Bibliothek
Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der
Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische
Daten sind im Internet über ‹http://dnb.ddb.de› abrufbar.
Cover
Titel
Der Autor
Impressum
I. VORWORT
II. BYZANZ UND SEINE TRÜMMER
Von der Kehrseite des Abendlandes
Ägäische Kreuzfahrt
Partitio Romaniae
Das christliche Rom
Der Grundwiderspruch von Byzanz
Herbst der Patriarchen
Translatio Imperii
Autokephale Wendehälse
Symphonie und Autokratie
Leib und Seele
III. DREI REICHE – WIE VIELE ZIVILISATIONEN?
Rückblicke auf das Ende der Geschichte
Hegel in Washington – und in Paris
Culture Club
Zwei Politikberater
Offene Enden der Geschichte
Kirche und Reich
Kulturzonen und Ethnokratie
Wer ist mein Nächster?
IV. REFORMATION UND REVOLUTION
Novalis’ poetische Ökumene
Verfremdung und Zutrauen
Ein Text – Zwei Kontexte
Pfingsten oder die Ökumene
Politische Tristesse, poetische Revolte
Das untergehende Vaterland
Verratene Revolution – versteinerte Reformation
Es war einmal
V. DER ISLAM IN EUROPA
Kulturelle Minderheit oder Weltreligion?
Eine Religion wie jede andere?
Religion Oder Zivilisation?
Orientalische Fragen
Zweierlei Heimkehr der Kolonien
Ethnischer Islam …
… und virtuelle Ummah
VI. ALTERNATIVE ABENDLAND?
Zum politischen Status der Europäischen Union
Der Balkan und der Kontinent
Die Republik und das Monstrum
Bürgerreligion und Nationalstaat
Das Abendland oder Europa
Föderalismus Und Pluralismus
Kein Volk, Kein Kaiser, Kein Tribun
Literaturhinweise
Liegt das Abendland im Westen?
Wie deutlich die Welt
ist Im Fadenkreuz
des Theodoliten.
Das kühle Auge
der Dosenlibelle:
ein winziger Himmel.
Hans Magnus Enzensberger,
Blindenschrift (1960)
1
Vor zwanzig Jahren haben wir auf der Mauer getanzt. Die kleine Firma, bei der ich arbeitete, der Berliner Rotbuch Verlag, hängte am 9. November »aus aktuellem Anlaß« ein Pappschild an die Tür. Wir schlossen unsere Fabriketage an der Potsdamer Straße und gingen rüber zum Brandenburger Tor, um zu feiern. ›Drüben‹ im Osten, in der DDR, waren wir natürlich auch vorher häufig gewesen (wir konnten ja einreisen). Schon um unsere Autoren aus der Dissidenten- und Literatenszene zu besuchen. Später stellte sich freilich heraus, daß der allergrößte Zampano unter den kritischen Kritikern ein Stasi-Offizier war.
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
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