Zwischen zwei Nächten - Edith Kneifl - E-Book

Zwischen zwei Nächten E-Book

Edith Kneifl

3,9

Beschreibung

DER RÄTSELHAFTE TOD IHRER BESTEN FREUNDIN FÜHRT ANN-MARIE AUS DEN USA IN IHRE HEIMATSTADT WIEN ZURÜCK ... Im Untersuchungsbericht heißt es: Fremdverschulden ausgeschlossen. Aber kann es wirklich Selbstmord gewesen sein? Ann-Marie kann an diese These beim besten Willen nicht glauben. Immerhin hatte Anna geplant, Mann und Leben in Wien hinter sich zu lassen und mit ihr gemeinsam in New York ein neues Leben zu beginnen. Einfühlsam und mit präziser Feder erzählt Edith Kneifl einen Kriminalroman, der an Spannung und subtiler Erotik nichts zu wünschen übrig lässt. In bester Thriller-Manier treibt sie die Handlung allein über die eindringlichen Dialoge voran und erzeugt bis zur letzten Seite Gänsehaut. "Zwischen zwei Nächten" - Edith Kneifls aufsehenerregendes Krimi-Debüt, ausgezeichnet mit dem GLAUSER-Preis. LESERSTIMME: "Eine Frauenfreundschaft zwischen Lebensträumen, Enttäuschungen und Freiheit … doch der unerwartete Tod einer der beiden Freundinnen wirft zahlreiche Fragen auf und eine spannende Spurensuche beginnt . Sehr lesenswert!"

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Titel

Edith Kneifl

Zwischen

zwei Nächten

Kriminalroman

Start

Unscharf und verschwommen sieht sie, wie der Sarg an dicken Seilen hinuntergelassen wird und in der Grube verschwindet. Sie will dieses Bild für immer im Gedächtnis behalten.

Die beklommene Stille weicht heftigem Schluchzen und Seufzern der Trauer oder der Erleichterung. Sie dreht sich um.

Groß und elegant stand Anna in der Tür. In den Händen hielt sie ein Tablett mit zwei Gläsern und einer Flasche Wein. Das Alter konnte ihr nichts anhaben, im Gegenteil, sie war attraktiver denn je. Die kantigen, scharf geschnittenen Züge paßten viel besser zu der vierzigjährigen Frau als zu dem jungen Mädchen, das immer ein wenig grobschlächtig und hölzern gewirkt hatte. Auch der strenge Knoten und die grauen Strähnen in ihrem dunkelblonden Haar standen ihr gut.

Die beiden Freundinnen hatten einander jahrelang nicht gesehen, zum letzten Mal anläßlich eines Kongresses in New York. Damals hatte sich Anna geweigert, bei ihrer Freundin, die eine kleine Wohnung mit zwei Männern teilte, abzusteigen und die sterile Atmosphäre eines first class Hotels bevorzugt. Ann-Marie war beleidigt gewesen, und sie hatten sich nur einmal auf einen schnellen Drink getroffen.

Dieses letzte Wiedersehen war für beide eine Enttäuschung gewesen. Sporadisch kam nachher noch Post über den Atlantik, geschmacklose Ansichtskarten von Anna, die irgendwo im Süden allein oder mit ihrem Ehemann Urlaub machte; zu Weihnachten traf regelmäßig ein großzügiger Scheck in New York ein, zum Geburtstag und zu Silvester ein Anruf. Und dann, vor einer Woche, dieser Brief.

Ann-Marie hatte noch seltener von sich hören lassen. Briefschreiben zählte nicht zu ihren Stärken. Sie schickte höchstens einmal ein Foto mit lieben Grüßen.

„Komm her, laß dich genauer ansehen.“

„Dasselbe wollte ich gerade zu dir sagen. Du hast dich kaum verändert“, meinte Anna verlegen.

Sie tauschten beinahe ängstliche Blicke aus.

Ann-Marie mißfiel der verhärmte Zug um Annas Mund.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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