2 neue "Gracewood Hall" Geschichten für UrlaubsStrandTage - Sandra Rehle - E-Book

2 neue "Gracewood Hall" Geschichten für UrlaubsStrandTage E-Book

Sandra Rehle

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Beschreibung

Erlebe einen unvergesslichen Sommer voller Romantik, Sonne und prickelnder Gefühle mit dem neuen Geschichtenband für wundervolle Tage am Strand, im Garten oder auf dem Balkon! Tauche ein in die zauberhafte Atmosphäre von „Gracewood Hall“, dem wundervollen Herrenhaus im englischen Kent und erlebe gleich zwei Geschichten rund um die sympathischen Protagonisten der beliebten Reihe! In „Familienzeit auf Gracewood Hall“ begleitest du die Familie Bedford und ihre Freunde durch eine ganz besondere Zeit. Wenn du dich also schon immer gefragt hast, wie es mit Arthur und Nigel, Annie und Matt, Liz und Max und all den anderen weiterging, kannst du dich jetzt auf viele spannende und auch unerwartete Neuigkeiten freuen! Außerdem erfährst du in „Heart of Gold - Ein amerikanischer Sommer“ ganz exklusiv den Beginn von Viviens und Richard Liebesgeschichte aus den 1970ern!!! Gib es zu, du warst auch schon immer neugierig, wie die Beiden sich kennengelernt haben. Noch kann ich dir nicht alles verraten, aber so viel kann ich sagen, es ist ein Vibe! Freu dich also auf endlose Strandtage, Schlaghosen und das wundervolle Gefühl von Freiheit!

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Inhaltsverzeichnis

Inhalt

Begrüßung

„Familienzeit auf Gracewood Hall“

Italien

Kapitel 1

Italien – Teil 2

Französische Atlantikküste

Kapitel 2

Französische Atlantikküste – Teil 2

Kroatien

Kapitel 3

Kroatien – Teil 2

Yosemite-Nationalpark

„Heart of Gold - Ein amerikanischer Sommer“

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Danksagung

Sandra Rehle

2 „Gracewood Hall“

Geschichten für UrlaubsStrandTage

Für meine Leserinnen

Das Buch – zwei Geschichten

Was gibt es Neues auf „Gracewood Hall“? Diese Frage wird in der ersten Geschichte „Familienzeit auf Gracewood Hall“ beantwortet. Freu dich auf ein Wiedersehen mit der Familie Bedford im Frühjahr nach dem letzten Roman „Herbstversprechen auf Gracewood Hall“!

Die zweite Geschichte erzählt endlich von der Zeit, in der alles seinen Anfang nahm. In „Heart of Gold - Ein amerikanischer Sommer“ erfährst du wie sich Vivien und Richard in den 1970ern kennengelernt haben. Freu dich auf Strand, Schlaghosen, wilde Frisuren und das absolute Gefühl von Freiheit!

Die Autorin

Die Liebe zu Büchern zieht sich wie ein roter Faden durch das Leben von Sandra Rehle. Daher war es ganz natürlich, dass sie alles über Bücher und Geschichten lernen wollte. Nach vielen Jahren als Verlagskauffrau und Historikerin schreibt sie jetzt eigene Geschichten.

Ihre „Gracewood Hall“ Reihe umfasst mittlerweile 5 Bände. Alle Teile können unabhängig voneinander gelesen werden. Ihr sechstes Buch „Winterlichter über Blåbärsskog“ spielt im weihnachtlichen Schweden.

Sie lebt und liebt mit ihrem Mann und ihren zwei Kindern im schönen Hamburg.

Sandra Rehle

2 „Gracewood Hall“

Geschichten für UrlaubsStrandTage

© 2023 Sandra Rehle, Minsbekweg 17, 22399 Hamburg [email protected]

Covergestaltung: Sandra Rehle, Hamburg

Covermotiv: © canva.com ISBN: 9798398188028 Imprint: Independently published

Inhalt

Begrüßung 6

„Familienzeit auf Gracewood Hall“ 8

Italien 8

Kapitel 1 11

Italien – Teil 2 40

Französische Atlantikküste 49

Kapitel 2 50

Französische Atlantikküste – Teil 2 56

Kroatien 58

Kapitel 3 60

Kroatien – Teil 2 70

Yosemite-Nationalpark 73

„Heart of Gold - Ein amerikanischer Sommer“ 75

Kapitel 1 75

Kapitel 2 85

Kapitel 3 94

Kapitel 4 115

Danksagung 123

Begrüßung

Hallo meine Liebe,

ich hoffe, es geht es gut! Du hast vermutlich eine ganze Weile nichts mehr von mir gelesen, es sei denn du hast meinen Newsletter abonniert, dann hast du in den letzten Monaten regelmäßig Post bekommen.

Dort habe ich viel über die aktuelle Zeit geschrieben und Tipps, Tricks und Strategien geteilt, wie meine Leserinnen die beste Zeit ihres Lebens haben können, auch wenn die Umstände nicht gerade rosig sind. Wenn du neugierig bist, wie das geht, dann schau hier sandrarehle.de/kontakt und schon bekommst du Post von mir.

Jetzt aber genug von mir.

Denn hier geht es um dich! Diesen Geschichtenband gibt es nur für dich, weil ich weiß, dass du sehnsüchtig auf neuen Lesestoff und Neuigkeiten aus „Gracewood Hall“ wartest.

Und um dir die Zeit bis zum nächsten Roman zu versüßen, habe ich beschlossen, diese zwei Geschichten aus meinem Herzen und meinem Computer zu befreien, damit du sie lesen und dich daran erfreuen kannst.

In der ersten Geschichte erfährst du Neuigkeiten aus „Gracewood Hall“. Wenn du dich gefragt hast, was dort los war, wie es mit Liz, Max und dem Baby weiterging & ob Nora jetzt professionelle Sängerin ist und was Nigel, Arthur, Annie, Matt und die Cuthberts machen, dann ist „Familienzeit auf Gracewood Hall“ genau das Richtige für dich. Erzählt wird in Rückblenden, denn auch auf „Gracewood Hall“ war nicht alles immer einfach. Aber gemeinsam geht eben doch vieles leichter.

Ganz besonders freue ich mich, dir ganz exklusiv den Beginn von Viviens und Richard Liebesgeschichte aus den 1970ern zu präsentieren!!! Gib es zu, du warst auch schon immer neugierig, wie die Beiden sich kennengelernt haben. Noch kann ich dir nicht alles verraten, aber so viel kann ich sagen, es ist ein Vibe! Freue dich auf „Heart of Gold - Ein amerikanischer Sommer“ und auf endlose Strandtage, Schlaghosen und das wundervolle Gefühl von Freiheit!

Freue dich also auf ganz viel Lesestoff, um deinen Tag am Strand besser zu machen,

ganz liebe Grüße,

deine Sandra

„Familienzeit auf Gracewood Hall“

Italien

2022

Liz ließ ihren Blick schweifen und seufzte. Gott, war das Leben schön! Sie war soooo unendlich froh, hier zu sein. Sie konnte ihre Dankbarkeit kaum ausdrücken. Das Wetter war einfach nur herrlich, die Aussicht unglaublich beruhigend und die Luft roch so sehr nach allem, was sie liebte und von dem sie gar nicht bemerkt hatte, wie sehr es ihr gefehlt hatte. Denn ursprünglich hatte sie gar nicht herkommen wollen, aus welchem Grund auch immer. Aber wenn sie sich jetzt so umsah - die dunkelgrünen Zypressen, das Blau des glitzernden Wassers, das durch die Bäume schimmerte, die Berge am Horizont - konnte sie das kaum noch nachvollziehen! Aber allein die Entscheidung zu fällen, hatte sich wie ein unüberwindlicher Berg angefühlt. Etwas, was sie von sich so gar nicht kannte. Aber nun war dieses innere Durcheinander und die noch schlimmere Lethargie so weit weg, als wären sie nie dagewesen. Wenn sie jetzt daran dachte, kam sie sich auch ziemlich albern vor. Schließlich waren Reisen bis vor ein paar Jahren für sie das Normalste auf der Welt gewesen. Sie war eigentlich ständig unterwegs, hatte so viel gesehen und erlebt.

Und dann war sie Max begegnet und ihr Leben hatte sich komplett gedreht und gerade als sie dachte, jetzt hätte sie einen Weg, eine Art Rezept für dieses neue Leben gefunden, kam dieser unsägliche Virus und wieder stand alles Kopf.

Und anscheinend hatte das zusammen mit der Mutterschaft sie auf eine beinahe beängstigend schleichende Weise mehr verändert, als sie es selbst bemerkt hatte. Dieser ganze Druck, der auf ihr gelastet hatte! Zum Teil hatte sie sich den selbst gemacht, aber er war auch an sie herangetragen worden. Dieser Drang alles hinkriegen zu müssen und das auch noch mit Leichtigkeit! Es war ja nicht so, dass sie nicht darum gewusst hatte. Immer und immer wieder hatte sie jedem gesagt, dass Blogs und Social Media nur einen Teil der Welt darstellten. Aber irgendwie war sie mit der ganzen Muttersache doch darauf hereingefallen. Erst hier und jetzt in dem wunderschönen Garten des italienischen Palazzo, begann sie zu merken, wie stark sie in den letzten Monaten – sie fasste sich kurz an den Kopf, als sie feststellte, dass es eigentlich eher Jahre als Monate waren – unter Druck gestanden hatte und wie sehr ihr das zugesetzt hatte! Es war ja nicht so, dass sie nur die Zeit mit Baby Ben genießen und alles richtig hatte machen wollen. Sie hatte auch den Blog nahtlos weitergeführt. Und auch wenn sie für die ersten sechs Wochen alle Kooperationen auf Eis gelegt hatte, hatte sie doch ihre Follower auf dem Laufenden gehalten. Allein dafür waren täglich mindestens zwei, drei Stunden draufgegangen.

Liz schüttelte seufzend den Kopf. Sie hatte diese Auszeit dringend gebraucht! Und Max hatte das erkannt und deswegen auf einem Urlaub bestanden, auf einen wirklichen, ohne Blog und Social Media. Sie hatte das zunächst anders gesehen und ihm das auch gesagt. Und so hatten sie sich zum ersten Mal so richtig gestritten. Liz wusste nicht, ob sie sich schämen oder doch eher belustigt sein sollte. Denn wenn sie sich jetzt so umsah – das wunderschöne Hotel, wo ihnen jeder Wunsch von den Lippen abgelesen wurde und das auch für Kinder ausgelegt war – und in sich hineinfühlte, konnte sie kaum glauben, was sie ihm alles an den Kopf geworfen hatte. Dass er das alles ertragen hatte, zeigte ihr, dass er sie wirklich liebte.

Damit ihr das Abschalten auch wirklich gelang, hatte sie sich Handyfreie Zeiten verordnet und das Gerät in den Hotelsafe eingeschlossen. Ab und zu zuckten ihre Hände zwar noch nach ihrem Smartphone, aber allmählich genoss sie die Freiheit, die dies mit sich brachte.

Denn jetzt lag sie hier auf der Liege im Schatten, weit genug entfernt von den anderen Familien, dass sie es ruhig hatte und fühlte sich endlich wieder wie sie selbst. Sie hatte ein kühles Getränk, ein gutes Buch und Max war mit Kinder unterwegs. Was konnte sie sich noch wünschen?

Ein glücklicher Seufzer entfuhr ihr. Jetzt in diesem Moment unter der perfekten toskanischen Sonne kamen ihr die wilden letzten Jahre beinahe unwirklich vor und gleichzeitig spürte sie erst jetzt wie anstrengend die Zeit gewesen war, obwohl sie doch alle gemeinsam ihre ganze Kraft und Liebe und Zuversicht zusammengeworfen hatten, um das Beste daraus zu machen.

Kapitel 1

März 2020

„Du weißt, dass ihr herkommen könnt. Wir haben, weiß Gott, genug Platz.” 

Liz nickte zerstreut. Sie überlegte, wo sich Lilly jetzt wieder versteckt hielt, sie sollte doch noch das Arbeitsblatt für die Schule beenden…, bevor ihr einfiel, dass Vivien sie ja nicht sehen konnte, weil sie über die Festnetzleitung sprachen. 

“Ja, ich weiß. Das ist wirklich lieb von euch…“ Wo steckte die Süße denn? „Lilly!“, rief Liz. „Du musst noch Mathe machen!“ Plötzlich hielt sie inne. „Moment! Was hast du gerade gesagt, Vivien?“

„Ich sagte, dass ihr den Lockdown bei uns und mit uns gemeinsam verbringen könnt“, antwortete Vivien geduldig. Sie hatte bemerkt, dass Liz nicht bei der Sache war. Abgesehen davon hatte sie dieses Gespräch heute schon einmal geführt mit Nora und es war ähnlich chaotisch abgelaufen. Sie hatte sich unwillkürlich in die Zeiten zurückversetzt gefühlt, als Claire und Henry noch ganz klein gewesen waren und Nora kaum einen vollständigen Satz am Telefon formulieren konnte, ohne unterbrochen zu werden. Sowohl Nora und Tim, als auch Max und Liz hatten entschieden die Kinder nicht mehr in die Nachmittagsbetreuung zu geben, um so das Risiko zu minimieren. Auch wenn diese neue Krankheit wie es aussah – Gott sei Dank – nicht die Kinder am schlimmsten traf.

„Meinst du das ernst?“, rief Liz aus und ließ sich überrascht auf den nächstbesten Stuhl fallen. „Das geht doch nicht!“ Dass noch gar kein offizieller Lockdown ausgesprochen worden war, führte sie nicht an. Sie war genauso überzeugt wie Vivien, dass einer kommen würde.

„Wieso soll das nicht gehen? Wir leben in einer Demokratie, oder etwa nicht?!“

„Ja, schon, aber…“ Liz stockte. Sie wusste nicht, was sie sagen sollte. Ständig kamen neue Nachrichten, dazu die täglichen Infos ihrer Mutter und Schwester zur Lage in Deutschland und ihr Gedächtnis war dank der Schwangerschaft ohnehin schon nicht mehr das, was es mal war. Sie atmete tief ein in der Hoffnung einen klaren Gedanken fassen zu können.

„Aber habt ihr keine Angst, dass wir euch anstecken könnten?“, sprach sie den ersten vernünftigen Satz aus, der ihr einfiel.

„Nein, meine Liebe, haben wir nicht. Richard, die Cuthberts und ich sind kerngesund und haben keine dieser Vorerkrankungen und SO alt sind wir auch noch nicht. Frag mich nicht, woher ich das weiß, aber ich weiß, dass wir in nächster Zeit nicht sterben werden.“

„Hm”, machte Liz unbestimmt. Auch wenn sie Vivien glaubte, schließlich verließ sie sich auch immer zu 100 Prozent auf ihre Intuition, wollte sie diese Entscheidung nicht einfach so treffen. 

„Richard und ich könnten euch beim Homeschooling helfen“, fuhr Vivien fort. „Du kannst es dir vielleicht nicht vorstellen, aber Richard hat unendlich viel Geduld bei sowas.“

„Echt?“ Liz staunte. So hätte sie ihn gar nicht eingeschätzt. Sicher, er las den Kindern gern Geschichten vor, aber sie hatte immer gedacht, dass er es ebenso liebte seine Ruhe zu haben.

„Ja, wirklich“, bestätigte Vivien. „Liz-Schatz, muss ich erst Mildreds Kochkünste als Argument anbringen? Soweit ich mich erinnere, habt ihr euch mehr als einmal gewünscht, dass sie euch im Alltag zur Seite steht.“

„Du hast uns ertappt.“ Liz lachte auf, wurde aber schlagartig wieder ernst. „Aber noch ist kein Lockdown. Ich kann Lilly doch nicht einfach so von der Schule nehmen.“

„Liz, Schatz, in England ist das anders als in Deutschland. Ihr könnt Lilly jederzeit von der Schule nehmen. Aber natürlich ist es eure Entscheidung!“

„Ja.“ Liz seufzte. „Natürlich muss ich mit Max reden. Und selbst wenn wir zustimmen, dann müssen wir hier noch unglaublich viel organisieren. Ich habe noch einige offene Werbeaufträge, für die ich noch keine Fotos und Videos habe, ich kann nicht einfach nur den Laptop mitnehmen und fürs Baby habe ich auch noch nicht alles. Ich weiß nicht mal, was ich noch brauche und… ach, ich weiß gar nichts mehr. In meinem Kopf herrscht ein solches Chaos“, brach es aus ihr heraus und sie ließ den Kopf hängen. Auf einmal schien die Welt aus den Fugen zu geraten! Auch wenn sie sowieso die meiste Zeit von Zuhause aus arbeitete, aber ihr eigentlicher Job, das Reisen, hatte sie wegen Lilly und Max bereits letztes Jahr deutlich eingeschränkt und natürlich wegen des Krümels, der in ihrem Bauch wuchs. Wenn sie daran dachte wie sehr sich ihr Leben in den letzten 15 Monaten bereits verändert hatte und nun diese Pandemie. Kein Wunder, dass ihr beinahe schwindlig wurde, wenn sie nur daran dachte, was alles passiert war.

Also dachte sie meistens nicht daran und wenn, dann rief sie sich in Erinnerung, mehr im Moment zu sein und zu leben. Weil in diesem Moment ja alles gut war. Sie waren alle gesund und erst im Dezember waren sie für fast drei Wochen in Deutschland bei ihrer Familie und ihren Freunden gewesen. Und bei ihrem Frauenarzt! Da hatte sie das erste Mal den Krümel in ihrem Bauch gesehen. Die Vorsorgeuntersuchungen waren in England so anders…

„Ach Süße! Ich verstehe dich gut, das kannst du mir glauben. Gerade wenn man das erste Mal schwanger ist, möchte man sich sicher und aufgehoben fühlen und nicht ständig von irgendwelchen Nachrichten beunruhigen lassen“, tröstete Vivien Liz und dachte einen Moment an die ersten ungewissen Wochen ihrer eigenen Schwangerschaft mit Nora. „Da fällt mir ein, ich habe Agatha getroffen, zufällig beim Einkaufen.“

Liz runzelte die Stirn, wer war jetzt noch mal Agatha? Sie konnte sich nicht erinnern, wusste aber auch nicht, ob sie den Namen überhaupt schon einmal gehört hatte. Diese Schwangerschaftshormone machten ihrem Gedächtnis wirklich zu schaffen. Noch nie in ihrem Leben hatte sie sich so viel aufschreiben müssen, um nicht ständig alles zu vergessen. Aber bevor sie nachfragen konnte, erklärte Vivien: „Agatha war meine Hebamme, bei allen drei Kindern. Sie ist super! Du wirst sie mögen.“

„Ich werde sie mögen?“ Jetzt war Liz komplett verwirrt.

„Ja, sie ist toll! Sie weiß unglaublich viel, hat für jedes Wehwehchen ein Mittel und macht seit zwei Jahren Hausgeburten mit Dr. Baker zusammen. Er ist auch toll! Kompetent, jung, sieht super aus!“ Vivien lachte auf. „Ich meine, ich weiß natürlich nicht, wie er bei Geburten ist, aber ich war bei allen anderen Dingen bisher immer sehr zufrieden.“ Sie lachte wieder. „Du glaubst gar nicht, was für eine Aufregung das damals war, als er in Beddingsham seine Praxis eröffnet hat! Alle waren total aus dem Häuschen, ein junger, gutaussehender Arzt…“

„Ähm, Vivien, ich komme nicht mit!“, unterbrach Liz ihre schwärmerischen Gedanken. „Wozu brauche ich eine Hebamme und einen Arzt auf Gracewood?“

„Elizabeth, also wirklich!“, rief Vivien aus. Der verträumte Tonfall war verschwunden. „Glaubst du wirklich, ich lade euch ein bei uns zu wohnen ohne an deine Schwangerschaft zu denken?“

„Aber bis das Baby kommt, ist doch alles längst vorbei!“, antwortete Liz.

„Und was, wenn nicht? Du willst doch vorbereitet sein!“, hielt Vivien dagegen. „Und egal, wo und wann die Geburt stattfindet, wenn ihr länger hier seid, brauchst du jemanden, der nach dir und dem Baby sieht. Jemand Professionellen meine ich.“

Liz schluckte. Vivien hatte recht. Niemand wusste, wie es weiter ging und vor allem wie lange. Es konnte gut sein, dass die Politiker sich irrten, sowohl die englischen, als auch die deutschen. Nicht nur, weil sie auch Menschen waren, sondern weil auch sie noch keine Pandemie erlebt hatten. In diesem Fall waren sie alle Neulinge und die Bilder aus Italien waren wirklich erschreckend. Sie hatte sie nur einmal kurz gesehen, sofort losgeheult, weil sie am liebsten alle Krankenhausmitarbeiter in den Arm genommen und ihnen versichert hätte, dass alles wieder gut wird. Sie hatte ewig gebraucht, um wieder ihr inneres Gleichgewicht zu finden und seitdem die Nachrichten so gut es ging gemieden. Max berichtete ihr, was sie wissen musste. Sie seufzte, so hatte sie sich ihre Schwangerschaft nicht vorgestellt. Auf einmal fiel ihr ein, dass Vivien ja immer noch am Telefon war.

„Vivien?“, fragte sie.

„Ich bin noch dran“, antwortete diese sanft.

„Entschuldige, ich war in Gedanken.“

„Das habe ich gemerkt“, antwortete Vivien und Liz hörte förmlich, dass sie lächelte.

„Du hast recht, keiner weiß was kommt und wann es vorbei ist“, gab Liz zu. „Aber ist es denn sicher? Ich meine, wir wollen euch ja nicht anstecken und umgekehrt.“

„Selbstverständlich ist es das. Nochmal: Ja, wir möchten euch bei uns haben, eben weil wir wollen, dass es euch gut geht! Wir leben hier eingeigelt wie die… keine Ahnung. Wie so eine geheime Sekte. Es sind nur Arthur, Nigel, Richard und die Cuthberts hier. Annie kommt schon eine Weile nicht mehr her. Sie kümmert sich um ihr Café und Matt versorgt nur die Pferde und lässt sich im Haus nicht mehr blicken.“

„Und was ist mit Nora und ihrer Familie?“, wollte Liz noch wissen. Vivien und Richards ältestes Kind lebte mit Tim ihrem Mann und den Kindern Claire und Henry ebenfalls in London.

„Nora und ich hatten vor ein paar Tagen schon gesprochen, aber da war es furchtbar hektisch und sie wollte mich zurückrufen… Also, wenn du wissen willst, ob sie das Angebot annehmen werden, dann würde ich sagen ja.

---ENDE DER LESEPROBE---