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Loos Digger

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Beschreibung

Es gibt Sex an außergewöhnlichen Orten und es gibt Sex an Orten, die so gewöhnlich außergewöhnlich sind, dass jeder Erotikautor, der etwas auf sich hält, so eine in Petto haben muss. Sex im Flugzeug zum Beispiel (aber ich fliege nicht so gerne) und Sex im Zug natürlich auch. Voilà. Mit dem Harten über die Weichen, oder so. Boy meets Girl im Inter-City Night Line. Unüberraschend vorhersehbar und in dessen Grenzen überraschend unvorhersehbar. Eine nächtliche Begegnung mit gar nicht müden Dialogen und dank des Erreichens eines Gipfels ziemlich befriedigend.

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EPUB

Seitenzahl: 29

Veröffentlichungsjahr: 2018

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Abgefahren

Von Loos Digger

Buchbeschreibung:

Es gibt Sex an außergewöhnlichen Orten und es gibt Sex an Orten, die so gewöhnlich außergewöhnlich sind, dass jeder Erotikautor, der etwas auf sich hält, so eine in Petto haben muss. Sex im Flugzeug zum Beispiel (aber ich fliege nicht so gerne) und Sex im Zug natürlich auch. Voilà. Mit dem Harten über die Weichen, oder so. Boy meets Girl im Inter-City Night Line. Unüberraschend vorhersehbar und in dessen Grenzen überraschend unvorhersehbar. Eine nächtliche Begegnung mit gar nicht müden Dialogen und dank des Erreichens eines Gipfels ziemlich befriedigend.

Über den Autor:

Er fährt nicht oft Zug, doch wenn, dann denkt er ausschließlich daran, wie er jemals die Fanatsie mit der Realität wird in Einklang bringen können. Aussichtslos. Die Vorstellung, eine willige Tramperin mitzunehmen, ist da schon erfolgversprechender. Hat aber auch noch nie geklappt, obwohl er im Auto schon mehrfach die Welt umrundet hat, kilometermäßig.

Abgefahren

aus dem Inneren

Von Loos Digger

Neopubli GmbH

Köpenicker Straße 154a

10997 Berlin

[email protected]

1. Auflage, 2018

© 2018 Alle Rechte vorbehalten.

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10997 Berlin

Neopubli, Berlin

[email protected]

Um kurz nach neun abends fror ich mir auf dem Bahnsteig des Mannheimer Hauptbahnhofs den Arsch ab. Es war einer jener Novembertage, an denen die Suizidraten unter Normalsterblichen im Allgemeinen und unter Skandinaviern im Besonderen spürbar anstiegen. Na klasse, und ich musste ausgerechnet nach Skandinavien, ich hoffte nur, mein dortiger Besuch hatte sich nicht umgebracht, aber vielleicht war das Wetter an der Ostsee ja sogar besser.

Ich war für einen neuen Krimi auf Recherchereise nach Dänemark und Südschweden und dummerweise war mein Führerschein zum ersten Mal nach sechsundzwanzig Jahren in Polizeigewahrsam. Das war nur gekommen, weil ich angetrunken in meinem Auto beim Sex erwischt wurde und den Beamten nicht glaubhaft versichern konnte, dass ich an demselben Ort auch wieder hatte ausnüchtern und schlafen wollen. Den Einspruch gegen das Fahrverbot einzulegen, hatte ich verpennt und so stand ich jetzt auf dem feuchten, zugigen, von Menschen verlassenen Bahnsteig in Nordbaden und wartete auf den Nachtzug.

Ich hätte drinnen warten können, aber ich musste rauchen, so lange es ging und so fror ich eben. Insgeheim befürchtete ich, dass durch das immer weiter um sich greifende Rauchverbot mehr Menschen an Unterkühlung sterben würden, als der Lungenkrebs je dahingerafft hatte, aber gegen allgemeines Gutmenschentum kam man in Zeiten grassierender Political Correctnes als einzelner nicht an.

»Achtung auf Gleis drei, es hat Einfahrt der Intercity Night Line ›Aurora‹ von Basel nach Kopenhagen.«, schnarrte der Bahnsteiglautsprecher. Aha, Aurora die Morgenröte, die Namensgeber der Bahn waren ja manchmal einfallslos, zuweilen geschmacklos, aber wenn die Göttin der Morgenröte Namenspatron eines Nachtzuges wurde, war das durchdacht. Beim Fahrplanwälzen hatte ich mir kurzzeitig überlegt, den Nachtzug von Innsbruck nach Kopenhagen zu nehmen, der hieß Hans Christian Andersen und seine Märchen hatten mich durch die Kindheit begleitet. Aber meine Tochter, die, und deren Freund – mit(!) Führerschein – mich zum Bahnhof gebracht hatten, wollten sich anschließend lieber Mannheim als Nürnberg ansehen und so fror ich eben hier und nicht in Franken.