Adam's Link - Barry Jünemann - E-Book

Adam's Link E-Book

Barry Jünemann

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Beschreibung

Stellen Sie sich vor, Ihnen würde jemand erzählen, was die Menschen in wenigen Jahren zu erwarten haben. Eine Reduktion der Weltbevölkerung auf nur noch 500 Millionen Menschen. Es gibt nur noch eine Weltregierung. Es existiert kein Bargeld mehr. Die Menschen arbeiten für Brot und Unterkunft. Sie arbeiten nur noch zur Wartung und Betreuung von Energieeinrichtungen und Nahrungsproduktionsstätten für eine selbsternannte Elite. Es gibt nur noch eine Weltreligion. Es gibt u.a. keine freie Meinungsäußerung mehr. Gesellschaftliche Aktivitäten, Urlaub oder Reisen sind verboten. Namen werden durch persönliche Nummern ersetzt. Kinder dürfen nur mit Erlaubnis der Regierung geboren werden. Menschen leben gemeinsam in großen Wohnunterkünften. Es gibt kein Privatleben mehr. Stellen Sie sich weiter vor diese Person würde Ihnen glaubwürdig erklären, dass sie aus der Zukunft kommt und Ihnen Wissen übermitteln will, wie man dieses Schicksal der Menschheit vielleicht noch verhindern könnte. Stellen Sie sich vor dieser Zeitreisende steht nicht physisch vor Ihnen, sondern ist als reines Bewusstsein im Körper Ihres sechsjährigen Sohnes materialisiert. Erleben Sie die packende und mitreißende Geschichte von Adam, Chester und Julia Partridge, Mitch Campbell und Jiao Choi, und werden Sie ein Teil derer, die das Wissen mit ihnen zukünftig teilen.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
MOBI

Seitenzahl: 610

Veröffentlichungsjahr: 2015

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Barry Jünemann

Adam’s Link

Hilfeschrei aus der Zukunft

Sachroman

»Deine Erfahrungen sind der Beweis, dass deine Vergangenheit Realität war.«

- Barry Jünemann -

Barry Jünemann

Adam’s Link

Hilfeschrei aus der Zukunft

Sachroman

Alle Rechte nach dem Panamerikanischen und Internationalen Urheberrechtsabkommen sind vorbehalten. Kein Abschnitt dieses Werks, auch nicht nur Auszugsweise, darf in irgendeiner Form, Druck, Fotokopie, Mikrofilm, Scan, Digitalfotografie, Tonaufnahmen, Informationsspeicherungs- und oder Wiedergewinnungsverfahren oder irgendeinem anderen, zum Zeitpunkt der Veröffentlichung noch nicht bekanntem Verfahren, ohne ausdrückliche vorherige schriftliche Zustimmung und Genehmigung des Autors reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden. Öffentliche und oder gewerbliche Lesungen, die den Inhalt zum Vortrage bringen sind nicht erlaubt. Jede Zuwiderhandlung wird strafrechtlich verfolgt!

Alle in diesem Buch geschilderten Ereignisse und Personen sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen wären rein zufällig und nicht beabsichtigt.

Die von mir eventuell verwendeten oder abgebildeten Markennamen und Warenzeichen sind gesetzlich geschützt und Eigentum des jeweiligen Rechteinhabers. Sie dienen lediglich der Beschreibung und Identifikation des Produktes und sollen keine Verletzung von Schutzrechten darstellen.

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.dnb.de abrufbar.

Copyright: © 2015 Barry Jünemann

Umschlag: © 2015 Barry & Sharon Jünemann, VisualAdWorks

1. Auflage: November 2015 Verlag: tredition GmbH, Hamburg

ISBN: 978-3-7323-7135-8 (Paperback)

ISBN: 978-3-7323-7136-5 (Hardcover)

ISBN: 978-3-7323-7137-2 (E-Book)

Inhaltsverzeichnis

Vorwort

Jim Penniston USAF a.D.

Kapitel 1

Lonesome

Kapitel 2

Mushnick’s Bar

Kapitel 3

Die kleine Hütte am Mount Whitney

Kapitel 4

Die lange Nacht bei Mushnick

Kapitel 5

Ein Zimmer im Hard Rock Cafe

Kapitel 6

Sie schreiben gerne Kurzgeschichten?

Kapitel 7

Die Partridge Family?

Kapitel 8

Einstein’s BBQ

Kapitel 9

Der erste Schultag

Kapitel 10

Indigo und hochbegabt?

Kapitel 11

Ich bin 2.24.129.215

Kapitel 12

Der Vertraute

Kapitel 13

Zeitreise in die Vergangenheit

Kapitel 14

Zeitreisen und Contraver

Kapitel 15

Trivial Pursuit mit der Zukunft

Kapitel 16

Es begann in der Gegenwart

Kapitel 17

Frieden in der Einsamkeit

Kapitel 18

Das laute Schweigen der Menschen

Kapitel 19

Die königliche Elite

Kapitel 20

500.000.000

Kapitel 21

Das Perpetuum Mobile

Kapitel 22

Wo ist Mason?

Kapitel 23

Der alte Addy

Kapitel 24

Mitch Holmes & Chester Watson

Kapitel 25

Das können sie so nicht schreiben!

Kapitel 26

Who’s that knocking at your door?

Kapitel 27

Der letzte Abend in Belhaven

Kapitel 28

Erwachen aus der Schlaflosigkeit

Kapitel 29

Die leere Hütte

Kapitel 30

Ein stummer Schrei aus Briarwood

Nachwort

des Autors

Vorwort – Jim Penniston

Jim Penniston, USAF a.D. Damaliger Staff-Sergeant und beteiligter Augenzeuge des Rendlesham Forest Zwischenfalls am 26. und 28. Dezember 1980 in Großbritannien. Der Rendlesham Zwischenfall gilt, neben dem UFO Absturz in Roswell, als absoluter Meilenstein unter den Ufologen, da hier sogar hochrangiges Militärpersonal involviert war.

Ich fragte meinen Freund, Jim Penniston: „Jim, was ist deine Meinung zur Existenz außerirdischen Lebens?“

Jim’s Antwort: „Barry, I believe it is quite possible that life is abundant in the universe… but mankind, I think the answer to the alien question, clearly rests in our past.“

(Übersetzung: „Barry, ich glaube, dass es durchaus möglich ist, dass es reichlich menschenähnliches Leben im Universum gibt. Ich denke, die Antwort auf die Frage außerirdischen Lebens, liegt eindeutig in unserer Vergangenheit.“)

Kapitel 1 – Lonesome

Hätte mir jemand vor zwei Jahren gesagt, dass ich es irgendwann einmal vorziehen werde fernab von jeglicher Gesellschaft zu leben, dann hätte ich ihm wohl einen Vogel gezeigt. Nein, ich meine nun nicht die typischen Burnouter, die gebeutelt vom Misserfolg oder Stress ihrer Arbeit meinen, ihr Leben wäre in eine Sackgasse gefahren, aus der sie nur wieder herauskommen, wenn sie sich von allen Menschen isolieren oder sich in ihr eigenes Schneckenhaus zurückziehen und von nun an nur noch gegen Wände starren. Ich meine auch nicht die, die sich als Lebenslooser in ihre vier Wände zurückgezogen haben und nunmehr ein Liebesleben mit ihrer Tennissocke führen, weil sie so gut wie nie eine Frau abbekommen haben. Oder aber sie sind schwul oder lesbisch und haben sich nie getraut ihre Gefühle nach außen zu zeigen und leben nun ihre Gefühle in einsamen Nächten auf irgendwelchen Pornoseiten vor dem Computer aus.

Nein. Ich gehöre zu keiner dieser Gruppen.

Ach ja, ich bin Mitch Campbell, ich bin heute 56 Jahre, und würde mein Leben heute zu Ende gehen, würde ich unter Garantie nicht zu denen gehören, die mit Trauer auf ihr Leben zurückblicken und sich die Frage stellen, ob das denn wirklich schon alles gewesen sein soll. Ich habe gelebt. Ich habe wirklich gelebt.

Warum mir das so wichtig ist zu betonen, werden Sie am Ende meiner kleinen Geschichte verstehen. Kleine Geschichte… nun ja, ich will nicht gleich mit der Tür ins Haus fallen. Sie würden das Buch sonst wahrscheinlich direkt zuklappen und es ganz weit von sich weglegen, weil sie von dem, was ich Ihnen erzählen will, nichts hören wollen. Ich war mir anfangs nicht einmal sicher, ob ich Ihnen dies überhaupt alles erzählen soll. Vielleicht sollte ich es für mich behalten und Sie in Ihrem Dämmerschlaf lassen. Zumindest tue ich mir selbst damit einen Gefallen. So kann niemand sagen, er hätte nichts davon gewusst!

Sie sollten sich zu Beginn die Frage stellen, ob Sie zu den Menschen gehören, für die die Welt aus rosa Wölkchen bestehen oder ob Sie überhaupt bereits dazu sind, Dinge zu hören, die Sie sonst vielleicht nur in einem Science Fiction Film erwarten würden.

Gehören Sie zu den Angstdenkern, die alles was ihnen Angst macht kategorisch ablehnen oder ignorieren? Dann legen Sie das Buch weg und verschenken es.

Gehören Sie zu den Wunschdenkern, die die Realität ausblenden und durch ihre eigene Wunschwelt ersetzen? Auch dann sollten Sie das Buch weglegen, es verschenken und sich Ihrer Realitätsverweigerung hingeben.

Gehören Sie zu den Paradigmendenkern, die jegliche Veränderung ihres Umfeldes ablehnen und sich alles damit erklären, dass es doch immer schon so war und warum es sich nun geändert haben sollte? Dann müssen Sie das Buch sogar zum Selbstschutz weglegen, da nach diesem Buch für Sie nichts mehr so sein wird wie es zuvor war.

Sollten Sie sich selbst als objektiv und vorurteilsfrei einschätzen, so haben Sie während meiner Geschichte noch genügend Möglichkeiten, Ihre eigene kognitive Dissonanz zu prüfen.

Meine Geschichte wird Sie mit Ihren tiefsten Ängsten konfrontieren. Sie wird vielleicht auch Ihre Träume zerstören. Zumindest wird es das Weltbild, was Sie vielleicht derzeit noch mit sich herumtragen, ins Wanken bringen.

Allerdings werden auch wenige unter Ihnen sein, die sich nach meiner Geschichte bestätigt fühlen, ja sich sogar befreit fühlen. Befreit von dieser ewigen Ungewissheit. Diese Befreiung wird soweit gehen, dass Sie sich von allen Glaubensgefängnissen erlösen können. Sie werden wahrscheinlich dann erst richtig anfangen zu leben. Ich wünsche es Ihnen von ganzem Herzen, wirklich.

Im Augenblick sitze ich an meinem kleinen Schreibtisch und blicke durch das Fenster meiner kleinen Hütte am Rande des Mount Whitney.

Der Mount Whitney ist der höchste Berg in Kalifornien, eigentlich in den USA, wenn man den Mount McKinley in Alaska einmal nicht dazu rechnet.

Ich lebe hier in absoluter Abgeschiedenheit; Und das, obwohl die nächste Ortschaft, Lone Pine, nur eine gute halbe Autostunde entfernt ist. Und ob Sie es mir nun glauben oder nicht, ich bin hier absolut glücklich.

Aber ich sollte vielleicht alles Schritt für Schritt erzählen.

Wo fange ich an? Vielleicht mit mir. Ich bin Mitch Campbell und 56 Jahre alt. Ok, das habe ich Ihnen auch schon gesagt. Vielleicht kennen Sie meinen Namen auch bereits. Ich bin der Mitch Campbell, den Sie auf den Romanheften von L.A. Moon, also Los Angeles Moon, als Autor lesen können. Für die, die L.A. Moon nicht kennen, eine kleine Erklärung. L.A. Moon erzählt die Geschichten von Brad Bateman, einem kleinen Versicherungsangestellten, der sich jedoch zu jedem Vollmond in einen Werwolf verwandelt. Unentdeckt erlebt er, immer auf der Suche nach einer Lösung seines Problems, immer neue Gräueltaten, aus deren Aufklärung er sich jedoch immer wieder raus winden kann. So bleibt seine zweite Identität ein Geheimnis zwischen ihm und den Lesern von L.A. Moon.

Diese Romanhefte erschienen alle 14 Tage. Jede Ausgabe hatte so gute 80 Seiten. Sie können sich vorstellen, dass ich da allerhand zu schreiben hatte. Den Job bekam ich von Chester. Chester ist ein liebgewordener Freund von mir, zu dem wir später kommen.

Geboren bin ich Bell County, Texas. Genau in Temple, mit immerhin 66.000 Einwohnern. Temple ist ein kleiner Ort, der seinen Namen dem Chefingenieur Bernard Temple verdankt, der federführend beim Bau der Missouri-Kansas-Texas-Railroad war. Wäre die Eisenbahn nicht gebaut worden, wäre Temple, oder wie es dann auch immer genannt worden wäre, wahrscheinlich ein Kuhkaff geblieben. Heute ist es ziemlich bekannt für die vielen medizinischen Zentren und Krankenhäuser.

Ich entdeckte relativ früh mein Interesse fürs Schreiben. Ich schrieb für 80 Bugs in der Woche die Unterhaltungsseite für die Temple Post Zeitung. Vor gut zwei Jahren las ich dann eine Anzeige im Internet. So kam ich nach Kalifornien. Das ist zumindest die Kurzfassung.

Nun sitze ich hier, sehe aus dem Fenster, und freue mich eigentlich über jeden Tag, den ich noch in Freiheit… oder sollte ich eher sagen, den ich noch lebendig… erlebe.

Eigentlich habe ich nur noch einen Menschen, dem ich vertraue. Ich lernte ihn vor gut einem Jahr kennen. Er ist Besitzer einer kleinen Bar in Lone Pine. Mein Freund Mushnick. Eigentlich heißt er Levi, Levi Mushnick, aber jeder nennt ihn nur Mushnick. Er ist einer der hilfsbereitesten Menschen, den ich je kennengelernt habe. Er ist der Dreh und Angelpunkt und gleichzeitige Nachrichtenzentrale in Lone Pine. Jeder, der etwas wissen oder über die neusten Gerüchte informiert werden will, geht zu Mushnick.

Seine Bar ist gerade mal 80m2 groß. Allerdings bekommt man bei ihm alles, was man sich nur vorstellen kann. Hinter der Bartheke steht sein Laptop, mit dem er Zutritt zu allen Informationen weltweit hat.

Nachdem ich ihm meine Geschichte erzählt hatte, beschloss ich, dass die Menscheit davon erfahren muss. So will ich auch dort mit meiner Geschichte beginnen.

Ob man das, was ich hier schreibe je lesen wird, kann ich zu diesem Zeitpunkt nicht einmal beantworten.

Kapitel 2 – Mushnick’s Bar

Lone Pine ist ein kleines verschlafenes Nest im Inyo County, Kalifornien. Es ist ein sogenannter »census designated place« mit gut 2.100 Einwohnern. Ein »CDP«, wie man es hier kurz nennt, ist ein politisch unselbstständiges Gebiet, was aufgrund seiner demografischen Merkmale von der Umgebung unterschieden werden kann. Diese Gebiete bekommen zwar einen eigenen Namen, haben jedoch keinerlei eigene Körperschaft. Lone Pine liegt im Owens Valley, östlich der Sierra Nevada am Fuß des Mount Whitney, des höchsten Berges der USA außerhalb Alaskas.

Die Ureinwohner des Owens Valley waren die Paiute Indianer. Allerdings wurden sie im Jahr 1860 in das 200 km südlicher gelegene Fort Tejon zwangsumgesiedelt.

Lone Pine ist durch den entlang des Tals verlaufenden U.S. Highway 395 mit der Außenwelt verbunden. Die Bewohner von Lone Pine leben hauptsächlich vom Tourismus. Motels, Restaurants und das im Jahr 2006 eröffnete Lone Pine Film History Museum, ziehen immer wieder Menschen an, die sich für das Western Genre interessieren. Lone Pine diente in den 30er, 50er und 60er Jahren für sehr viele Filme als Filmkulisse für bekannte Westernfilme. Im Museum können die wichtigsten Filmutensilien dazu bewundert werden. Viele Touristen und Freizeitcowboys buchen aber auch eine Tour in die Alabama Hills. Diese Hügelkette versetzt jeden Westernbegeisterten zurück in die Zeit, als der Westen noch erschlossen werden wollte.

Aber auch die, die nur mit der Kamera schießen wollen, kommen in Strömen nach Lone Pine. Der Grund dafür ist die zentrale Lage von Lone Pine, inmitten mehreren stark frequentierten Nationalparks. Last but not least kommen auch Bergsteiger auf ihre Kosten, die sich mit dem 4.421 m hohen Berg messen wollen. Alle wollen es A.H. Johnson, Charles Begole und John Lucas gleichtun, die ihn 1873 als erste Menschen bezwungen haben.

So verschlafen Lone Pine auch ist, bietet es alles, was man zur Versorgung benötigt. Medizinische Versorgung für den Notfall, eine Post, eine Bank, eine Elementary Schule, Kirchen, zahlreiche Geschäfte des täglichen Bedarfs, Restaurants, Cafés, Bars, ja selbst eine McDonalds Filiale findet man weniger Meter hinter dem Film Museum.

Mitten in Lone Pine, in der 226 North Main Street, liegt eine kleine Bar, Mushnick’s Bar. Auf gerade mal 80m2 wird einem hier alles geboten, was das Trinkerherz begehrt. Vor allem jedoch… Ambiente.

Im Stil eines alten Wild West Saloon’s war das gesamte Gebäude aus Holz gebaut. Das einzige was hier fehlte, waren die Zimmer in der ersten Etage, einem kleinen Zugang zu einem Speiseraum, wie es in klassischen Saloon’s üblich war, und der typischen Schwingtür im Eingang. Innen war die Aufteilung der Sitznischen, die an drei Seiten zur Längsseite der Bartheke zeigten, so durchdacht gewählt, dass jeder Gast den Eindruck hatte, er hätte den besten Platz im Saloon ergattert. Am Ende der Sitznischen, Links und rechts von der Theke, sowie direkt vor der Theke, standen schwere hölzerne Barhocker. Hinter der Bar war ein gut 6 mal 1,50 m großer Spiegel angebracht. Davor standen hunderte Flaschen. Jeder, der einen neugierigen Blick durch die mittig gelegene Eingangstür in die Bar warf, musste denken, dass es hier ein größeres Angebot an Getränken gab, als man es selbst im Plaza Las Vegas erwarten würde.

Die Bar war besonders zum Weekend der Dreh und Angelpunkt vieler Einheimischer. Hier tauschte man Informationen und auch so manchen verführerischen Blick mit einer der hübschen Frauen, die vom Inhaber selbst zum Wochenende eingeladen wurden. Meist waren es professionelle Frauen, die sich so entweder ein paar Dollar nebenbei verdienten oder aber auch einfach nur ihren Spaß haben wollten. Meist waren es mexikanische dunkelhaarige Schönheiten, deren Blicken man nicht lange Stand halten konnte. Ab und an waren auch afroamerikanische Frauen dabei, die die Mitte der Bar als Tanzfläche nutzten und so die Männer um den restlichen Verstand brachten.

Mushnick, der Inhaber, war der Sohn einer jüdischen Einwandererfamilie, die in den 30er Jahren nach Amerika kamen. Ohne einen Cent in der Tasche erarbeiteten sich Sichem, der Vater, und Mathel, die Mutter, ein kleines Vermögen mit einer kleinen Wäscherei und Bügelservice in Compton, Los Angeles. Levi selbst arbeitete bereits als kleiner Junge mit im elterlichen Betrieb. Er war der Lieferservice der Mushnick’s. Nach dem Tod der Eltern entschied sich Levi jedoch dazu, das Geschäft zu verkaufen und sich in einer anderen Branche selbständig zu machen. Er löste sich relativ früh von allen religiösen Vorschriften und eröffnete eine kleine Bar in Lone Pine. Mushnick’s Bar ist heute das, was man eine Goldgrube nennen würde.

Mushnick’s Hobby waren jedoch Nachrichten. Allerdings nicht die Nachrichten, die man im TV oder in der Presse lesen oder sehen konnte, sondern eher die unzensierten Nachrichten. Er war ein absoluter Fachmann in Sachen der Verschwörungsbeobachtungen. Geheimbünde, Schattenregierungen oder auch die Pläne zur New World Order waren seine tägliche Nahrung. Per Internet war er mit vielen Gleichgesinnten auf der ganzen Welt verbunden und erhielt so die neusten Informationen.

Er nutzte jede freie Minute dazu sich weiter zu informieren. Jeder der informiert sein wollte setzte sich zu ihm an die Theke und unterhielt sich mit ihm über die neusten Enthüllungen. Diese Gespräche konnten an Tagen, an denen das Geschäft ruhig war auch schon mal die ganze Nacht durch gehen. Mushnick wusste alles und konnte zu jeder Frage Rede und Antwort stehen. Nicht selten geschah es, dass sich so nach und nach weitere Personen dazu setzten und nur den Erzählungen folgen wollten. Mushnick erzählte und seine Gäste tranken.

»Komm Mushnick, gib uns noch zwei Shot und erzähl uns nochmal die Geschichte vom Ende der Welt«, lachte Wayne und wedelte mit den Armen.

Wayne und Brewster waren typische Sleepcheeps, wie Mushnick sie nannte, Schlafschafe. Ihr Leben bestand darin, von 8:00 AM bis 5.00 PM zu arbeiten. Nach Feierabend gönnt man sich dann eben schnell ein paar Shots bei Mushnick. Shots, so nennt man die typischen Dreifingergläser, die man mit drei Fingern hält. Bis zum Rand mit Whiskey gefüllt gibt man sich so das Gefühl sich etwas zu leisten, sich etwas zu gönnen… das Leben kann so schön sein. Nachdem sie das Glas auf ex geleert haben, kann man wieder in ihre leeren Augen, ich hätte fast gesagt, in ihre leeren Köpfen sehen.

»So, zweimal Mushnick’s Tafelwasser«, sagte Mushnick lachend und stellte zwei Shots Whiskey auf den Tisch und setzte sich dazu.

»Was soll ich euch erzählen. Für euch sind das doch nur Abenteuergeschichten. Ihr kommt doch aus eurem Gedankenstall nicht heraus. Ihr kennt nur das Dienen, das Nicken zu allem, was euch die Suits sagen«, erklärte Mushnick und sah beide fast mitleidsvoll an.

»Ach komm schon, Brewster kennt deine Geschichten noch nicht«, antwortete Wayne und deutete mit seinem Kinn auf Brewster.

»Wayne hat mir versucht etwas zu erzählen. Aber irgendwie kam dabei nur Unsinn heraus. Mich interessieren diese Dinge schon. Ich weiß, dass man uns nicht die Wahrheit sagt. Seit der 911 Sache ist mir das klar. Hier werden einem Flugzeuge verkauft, die gar nicht da waren. Es gibt sogar Filme im Internet, wo man genau sieht, wie alles gefaked wurde. Ich kenne da einen Film, bei dem man den linken Flügel eines der Flugzeuge, was ins WTC geflogen sein soll, hinter einem Gebäude verschwinden sieht, obwohl das Gebäude weit hinter den WTC steht. Aber was sind Suits?«, fragte Brewster neugierig.

»Na da ist ja jemand dabei aufzuwachen. Schön zu sehen, dass es nicht nur Schlafschafe gibt. 911, ja der nukleare Abriss dreier Gebäude. Man erzählt der dummen Bevölkerung, dass es Flugzeuge waren und schon schluckt man es. Alle meschugge. Es war nichts weiter, als eine nukleare Abrissoperation. Was viele nicht wissen ist, dass man zum Zeitpunkt der Erbauung des World Trade Centers neue Gesetze einführte. Neue Gesetze, die bei Gebäuden dieser Art einen späteren problemlosen Abriss garantieren sollten. Immerhin waren es doppelwandige gut 12 cm dicke Stahlträger. Alle im Abstand von nur einem Meter. Das gleiche nochmals im Inneren jeden Turmes. Man war sich im klaren, dass man dieses Konstrukt, dieses Stahlnetzkonstrukt, nicht mit herkömmlichen Bausprengungen zum Einsturz bringen könnte. Jedes Bauwerk hat irgendwann einmal ausgedient. Und dieses Stahlkonstrukt wäre, wie gesagt, nicht abreißbar. Also ließ man sich etwas Besonderes einfallen. Man platzierte unter allen 3 Gebäuden, also den Zwillingstürmen und dem WTC7 eine sogenannte „Zero Box“. Es ist mit Sicherheit nur Eingeweihten aufgefallen, dass man, beginnend mit der ersten Reporterin im TV, die Stelle als ground zero betitelte. Dieser Begriff „ground zero“, kleingeschrieben, bezeichnet genau die Stelle mit der größten Wirkung… einer atomaren Explosion. So konnte man es auch in allen Wörterbüchern vor 911 nachlesen. Erst nach dem besagten Tag wurden alle Wörterbücher geändert, bzw. um weitere Begriffe erweitert. Dann wurde aus dem kleingeschriebenen ground zero, der nun großgeschriebene Begriff, Ground Zero, der nun als die geografische Stelle des sogenannten Unglückes fungiert. Jedem Physikstudenten im ersten Semester wird klar sein, dass Aluminium kein Stahl durchschlägt, das ist blanker Unsinn. Weiter sind im Netzt auch die Originalaufnahmen aufgetaucht, in denen man sieht, dass gänzlich keine Flugzeuge an der Sache beteiligt waren. Auch sagten mehrere Zeugen, dass sie eben nur Explosionen gehört haben und keine Flugzeuge gesehen haben. Die, die direkt zu Beginn angebliche Flugzeuge gesehen haben wollen, sind ganz simpel gesagt, bezahlte Schauspieler gewesen. Na ja, um keine lange Geschichte daraus zu machen; Man bekam also so die Baugenehmigung für die Gebäude. Allerdings muss man davon ausgehen, dass zu diesen Zeiten noch jede Menge Asbest verbaut wurde. Später erst fand man heraus, dass Asbest u.a. auch Krebserregend ist. Eine Sanierung oder Erneuerung war undenkbar. Also schlug man mehrere Fliegen mit einer Klappe. Durch eine gezielte Explosion in den oberen Etagen wollte man den Menschen weißmachen, dass Flugzeuge in die Türme geflogen sein. Unabhängig davon, dass kurioserweise der Turm, der als zweiter, angeblich von einem Flugzeug getroffene Turm, als erster einstürzte, bemerkte man gute 12 Sekunden vor dem ersten Einsturz eines der Türme ein starkes Beben. Ein weiteres vor dem Einsturz des zweiten Turmes. Über 5.0 auf der Richterskala. Das war die unterirdische Explosion der „Zero Box“ unterhalb der Gebäude. Die physikalische Kraft erzeuge hier keinen klassischen Knall sondern zunächst nur ein Beben. Da der geringste Widerstand der Explosion nach oben ist, denn die jeweiligen Zero Boxen waren nur in geringer Tiefe unter den Gebäuden eingebaut worden, entstand so eine gewaltige Druck und Hitzewelle von mehreren tausend Grad. Die richtete sich nun nach oben und ging quasi Stockwerk für Stockwerk. Etwas über 350 Meter reicht solch eine Druck und Hitzewelle einer „Mini-Nuke“, einer Miniatombombe. Und wenn man sich den Teil ansieht, bei dem die Explosion in den oberen Etagen stattfand, es passt genau. Dies ist auch die Erklärung, weshalb fast alles pulverisieret. Zumindest bis zu 350 Meter aufwärts. Wie ein Stück Kohle, die durchgebrannt ist, hat das Gebäude zunächst noch seine Form, jedoch ist alles bereits pulverisiert. Dieses Spektakel dauert gut 12 Sekunden. Und auch hier passt alles wieder im Detail. Ein Beben und 12 Sekunden später stürzt alles in sich zusammen. Was nun logisch ist, denn die obersten Stockwerke wurden nicht pulverisiert. Der bereits pulverisierte Teil darunter konnte diese Last nicht mehr tragen. Man sieht auch ein zwei Aufnahmen, bei denen FBI Mitarbeiter total vermummt am Ground Zero sind. Warum wohl. Sie wussten, dass es dort nukleare tödliche Strahlungen gab. Und warum sind viele, die als Ersthelfer vor Ort waren an Krebs erkrankt? Ein Helfer musste sich sogar einer Knochenmarkverpflanzung unterziehen. Dies gibt es nur bei radioaktiver Verseuchung. Inzwischen sind bereits viele Filme und kleine Dokumentationen auf YouTube zu sehen, die ganz klar zeigen, dass die angeblichen Flugzeuge im Nachhinein per Layer eingefügt wurden. Aufgrund fehlender Zeit teils so schlecht, dass man sogar einen Flügel eines der angeblichen Maschine hinter einem Gebäude verschwinden sieht, was wesentlich weiter hinter dem Turm steht, in dem dieses Flugzeug dann angeblich einschlägt. Nochmal, wenn man für den 11 September nicht alle physikalischen Gesetze außer Kraft setzt, dann durchschlägt Aluminium nie Stahl! So erklärt sich auch das rätselhafte Zusammenfallen des WTC 7, des dritten Gebäudes, was von keinem Flugzeug getroffen wurde. Auch interessant; Es gibt eines Aufnahme, bei der man eine Frau genau da stehen sieht, wo das angebliche Flugzeug reingeflogen sein soll. Leider wird sie wenige Sekunden später beim Einsturz des Gebäudes getötet. Aber diese Frau dürfte nie dort gewesen sein. Denn dort soll das Kerosin des Flugzeuges eben alles in Brand gesetzt haben. Na ja, der Rest ist schnell erklärt. Man erfand noch zwei weitere Ablenkungsmanöver, in Shanksville und beim Pentagon, wo auch kein einziges Flugzeug beteiligt war, und man hatte die Geschichte. Schnell nutzte man die Gelegenheit um die Schuld einigen Menschen mit Teppichmessern in die Schuhe zu schieben, die dann, so lächerlich sich dies anhört, dieses Maschinen geflogen haben sollen. Man konnte einen Krieg anfangen, man entledigte sich aller Versicherungskosten für Geschädigte, die durch einen Terroranschlag entfallen und man hatte keine Asbest und Abrissprobleme mehr. So lösen die Suits Probleme. Suits? Ja, wo fang ich da an zu erzählen. Suits sind für mich die selbsternannten Herrscher, die selbsternannte Elite. Wenn ich dir sage, dass es die hybriden Königshäuser sind, wirst du mich wohl zunächst für durchgedreht halten, oder?«, fragte Mushnick.

»Ich kenne ein paar Aussagen, dass das irgendwie mit den Sumerern zusammenhängt, oder bin ich da jetzt ganz falsch?«, fragt Brewster zurück.

»Ganz genau. Vor sehr sehr langer Zeit, einer Zeit, wo es den modernen Menschen noch gar nicht gab, kamen außerirdische Besucher zur Erde. Einerseits sind sie auf ständiger Suche nach Ressourcen, wie Gold und Silber und andererseits erweitern sie so ihr Imperium. Die Rede ist von den Draconianern aus dem Alpha Draconis Sternensystem. Hier bei uns kennt man sie auch als Anunnaki. Der Anführer ist Anu. Anunnaki bedeutet dabei so viel wie die, die dem Anu folgen. Man findet zwar einige Beiträge im Internet, in denen es heißt, dass es die, die vom Himmel zur Erde kamen bedeuten soll, was jedoch falsch ist. Man kann es mit dem Begriff der Freudianer, nach Sigmund Freud, vergleichen. Also die Anunnaki, die vom Himmel zur Erde kamen. Es ist verständlich, dass die, ich nenne sie mal vereinfacht Urmenschen, noch keine Vokabeln wie Außerirdische oder UFOs kannten. Dazu muss man sagen, dass diese Außerirdischen natürlich sehr viel weiter entwickelt sind als wir Menschen. Geschweige denn als die Menschen zur damaligen Zeit. DNS Veränderungen und Genmanipulationen sind bei ihnen seit langer Zeit bekannt. So veränderten sie die DNS der Urmenschen für ihre Zwecke. Das Ziel war eine Arbeiterrasse zu kreieren, die den Anunnaki zu Diensten sein sollte. Man setzte sie anfangs für den Abbau des Goldes ein. Wie wir uns Esel für Pack und Tragedienste dressieren. Nur sind sie etwas weiter. Das, was man uns immer noch als den unbekannten Missing Link vormacht, war nichts anderes, als die Genmanipulation am Urmenschen. Zwei Genome spielten dabei eine besondere Rolle. HAR 1 und FOX P 2, einmal die schnelle Entwicklung des Gehirnes und die Ausbildung unseres Sprechapparates. So konnten wir ab diesem Moment Befehle entgegennehmen, sie ausführen und Bericht erstatten. Man brachte uns die Sprache bei. Sumerisch. Noch zwei Whiskey bevor ich weitererzähle?«, fragte Mushnick.

»Was, ja… klar, zwei Shots«, antwortete Wayne.

»Cheers. Nun ja, für die Menschen waren diese Anunnaki, Übermenschen, so betitelten sie sie auch als Übermenschen, als Götter. Die Anunnaki waren gute 3 Meter groß, von kräftiger Statur. Sie waren hochintelligent und wahrscheinlich auch mit telepathischen Kräften ausgestattet. Natürlich hatten sie auch eine entsprechende Technologie vorzuweisen. Sie brachten den Menschen alles bei. Von einfachsten handwerklichen oder landwirtschaftlichen Dingen, Mathematik, bis hin zu astronomischen Wissen. So waren die Sumerer auch im Stande unser Sonnensystem in Stein zu meißeln. Die Sonne in der Mitte und die Planten im relativen Abstand zueinander. Aber das überzeugendste daran; Sie bildeten auch den Neptun und den Pluto ab. Wie konnten sie davon wissen? Den Neptun sieht man nur mit einem starken Teleskop. Den Pluto kennen wir erst seit den 1930er Jahren durch unsere Satellitentechnologie. Den kann man weder mit dem bloßen Auge, noch mit einem Teleskop sehen. Und was sagen die Sumerer dazu. Sie sagen, dass ihnen dass die Götter, die Anunnaki, gesagt haben. Wer nun etwas kriminologisch denkt, wird hier sehen, dass wir hier einen Beweis zur Aussage der Sumerer haben. Eure Gläser sind schon wieder leer, noch zwei oder könnt ihr mir dann nicht mehr folgen«, fragte Mushnick.

»Am besten bringst du die Flasche her, dann musst du deine Geschichte nicht immer unterbrechen«, sagte Brewster lachend.

»Nein, ich muss mich jetzt auch mal wieder um meine anderen Gäste kümmern. Ihr müsst mal eine Weile ohne mich auskommen«, antwortete Mushnick, stellte zwei weitere Shots auf den Tisch und ging zurück zur Bar.

»Was darf es sein, Fremder? Ihrem Hut nach zu urteilen wäre das bei ihnen die richtige Frage, oder?«, fragte Mushnick einen neuen Gast, der es sich gerade an der Bar bequem machte.

Er war hochgewachsen, braungebrannt und von kräftiger Statur. Mitte 50. Mit seinem kleinen Oberlippenbärtchen erinnerte er einen an Clarke Gable in seinen besten Jahren. Er trug typische texanische Westernboots und eine Blue Jeans mit Umschlag. Darüber ein verwaschenes hellblaues Jeanshemd und eine noch verwaschenere blaue Jeansjacke. In seinem Hosenbund hatte er ein paar Arbeitshandschuhe geklemmt. Um den Hals hatte er ein blaues Bandana mit einem Squareknot, einem vierfach geknüpften Knoten. Auf dem Kopf trug er einen beigen Stetson, einen typischen Cowboyhut. Alles in allem hatte man bei ihm den Eindruck, er wäre aus den Filmkulissen eines alten Wild Westfilmes übriggeblieben. Allerdings trug er seinen Hut mit einer Selbstverständlichkeit, so dass man sich nicht über ihn lächerlich machten, sondern ihn eher als einen der noch letzten echten Männer bewunderte.

»Hey, geben sie mir einen Bourbon, haben sie einen Moonshine?«, fragte er und zündete sich eine Zigarette an.

»Kommt sofort«, antwortete Mushnick.

»Ich nehme an, dass sie sich hier nicht die alten Filmkulissen ansehen wollen, haben sie hier beruflich zu tun?«, fragte Mushnick und stellte das Glas Moonshine ab.

»Nein, ich will einfach nur meine Ruhe, mehr nicht«, antwortete er.

»Entschuldigung, ich wollte mich ihnen nicht aufdrängen, ich bin schon wieder weg«, sagte Mushnick und wollte sich gerade umdrehen, als der Mann ihn aufhielt.

»Nein, nicht dass sie mich missverstehen. Ich meine nicht sie. Ich meinte es allgemein. Manchmal ist einem das Leben einfach zu viel und man will nur noch seine Ruhe haben«, antwortete er.

»Oh ja, dass verstehe ich nur zu gut. Wenn ich mir ansehe, was auf der Welt passiert, aber vor allem, wie blind und desinteressiert die Menschen nur noch funktionieren, dann möchte auch ich nur noch davonlaufen«, antwortete Mushnick.

»Mitch Campbell, aber sie können Mitch sagen. Geben sie mir noch einen Moonshine und dann das, was sie trinken«, sagte Mitch.

»Levi Mushnick, aber jeder nennt mich Mushnick, einfach nur Mushnick. Ich habe mich schon daran gewöhnt. Ich nehme auch einen Moonshine. Normalerweise trinke ich nur Absinth, aber dazu muss ich auch die entsprechende Ruhe haben«, antwortete Mushnick.

»Absinth, sehr ungewöhnlich. Ich dachte, man hätte ihn verboten. Ich muss es auch irgendwann einmal probieren«, antwortete Mitch und prostete Mushnick zu.

»Das sollten sie, es ist wirklich eine besondere Erfahrung. Natürlich kennen sich viele damit gar nicht aus. So schwebt immer noch eine Art Mythos über dieses wundervolle Getränk. Dabei ist es so einfach erklärt. Absinth ist einfach nur ein Kräuterextrakt, hauptsächlich aus Wermut, Anis, Fenchel, Melisse und Ysop. Manchmal findet man auch Beimischungen, wie Enzian, Pfefferminze, Engelswurz oder Koriander. Traditionell hat der Absinth ein klares chlorophyllgrünes Aussehen. Er wird dann nach der Zugabe von geeistem Wasser opak milchig. Je nach Kräuterinhalten, kann die Trübung weißlich, gelblich, bläulich oder klassisch grünlich aussehen. Ich bevorzuge jedoch den sanften grünen Nebel. Der Wirkstoff des Absinth selbst, das Thujon, wird aus dem Wermut gewonnen. Das ätherische Öl Thujon ist bis heute wenig erforscht. Sicher ist nur so viel, als dass Thujon sich wohl der gleichen Rezeptoren im menschlichen Gehirn bedient wie das THC, dem Wirkstoff von Cannabis. Thujon soll in geringen Dosen sogar bewusstseinserweiternd wirken. Man sagt dem Thujon nach, dass Farben, Töne, die Zeit und der Raum, aber auch Gespräche und Eindrücke vertieft werden. Frühere Absinthe hatten teils einen wesentlich höheren Thujongehalt und galten damit sogar als Halluzinogen. Das Wissen um die medizinische und aphrodisierende Wirkung des Wermut reichte bis in die Frühzeit. Schon im alten Ägypten trank man ein mit Beeren und Honig versetztes wermutartiges Bier gegen Verdauungsstörungen. In der römischen Frauenheilkunde war er auch dafür bekannt, dass Frauen ihn bei Menstruationsbeschwerden und zur Schwangerschaftsunterbrechung nutzten. In der jüdischen Kabbala, in der Bibel und in magisch alchimistischen Texten des Mittelalters soll Wermut häufig erwähnt worden sein. Die Geschichten gehen soweit, dass französische Seefahrer und Kolonialsoldaten ihr Trinkwasser mit Absinth desinfiziert haben sollen und so der Ruhr und Gelbsucht vorbeugten. Selbst zur Malariaprophylaxe soll es ein probates Mittel gewesen sein. Viele sehen im Bitterstoff Absinthin ein ausgezeichnetes Mittel bei Magen, Darm, Gallenbeschwerden oder auch zur Appetitanregung. Die originale Rezeptur des Absinth soll vor gut 200 Jahren auf die Schweizerin, Henriette Henriod, zurückgehen. Im schweizerischen Val-de-Traves, kreierte sie Absinth als eine Art Allheilmittel bei verschiedensten Wehwechen. So erhielt der Absinth den lieben Kosenamen „La Fee verte“ - „Grüne Fee“. Dieses Rezept übernahm dann später Henri-Louis Pernod, der dann erstmals industriellen Absinth brannte. Als „Petite bleue“ oder „Fee verte“ trat der Absinth seinen Siegeszug bei vielen Intellektuellen und Künstlern an. Auch selbstbewusste Frauen ließen sich diesen Genuss nicht entgehen und trafen sich zur „grünen Stunde“, also zum Absinthtrinken allein in Cafés. Die Hochburg des Absinths wurde jedoch Frankreich. Im „Finde-Siecle“, also Ende des 19. Jahrhunderts. Das Paris der Bohemiens, Cabarets und der vielen kleinen Tanztheater und Straßencafés eröffneten die „Grüne Stunde“ mit dem Absinthzeremoniell das allabendliche Amüsement. Jedes Vergnügen hat aber auch seine Gegner. Hier war es im Speziellen die Weinlobby, das Militär und natürlich auch die Kirche. Das war zum Anfang des 20. Jahrhunderts. Sie schafften es sogar, dass man Absinth fast weltweit verboten hatte. Es war gegen 1915, dass Absinth in vielen europäischen Ländern aber auch in den USA verboten war. Später konnten moderne und wissenschaftliche Studien den Vorwurf, dass Absinth schädlich sei, jedoch nicht bestätigen. So wurde das generelle Verbot ad absurdum geführt. Der Thujongehalt der damaligen Absinthvarianten unterscheidet sich dabei kaum von den heutigen Absinthsorten. Man erkannte, dass die gesundheitlichen Schäden eher an der Auswahl des minderwertigen Alkohols und dem übermäßigen Alkoholkonsum generell lag. Seit 1998 ist der Absinth in den meisten Ländern wieder frei verkäuflich. Ich liebe die französische Art des Absinthtrinkens, was auch eigentlich als original angesehen werden kann. Ich benutze dazu eine sogenannte Absinthfontäne. Man nimmt zwei bis drei Stückchen Würfelzucker, legt sie auf einen Absinthlöffel, der über ein Absinthglas liegt. Um den Zucker nun aufzulösen, lässt man die Zuckerwürfel mithilfe eines dünnen Wasserstrahls aus der Absinthfontäne tropfenweise auflösen. Man mischt es 1 zu 3, ein Teil Absinth und 3 Teile eisgekühltes Wasser. Je nach Absinth trübt sich das Gemisch nun zu einem grünen Nebel. Es gab eine ganze Reihe berühmter Absinthtrinker. Zu den berühmten Absinth- Trinkern zählen unter anderem Charles Baudelaire, Paul Gauguin, Van Gogh, Ernest Hemingway, Edgar Allan Poe, Arthur Rimbaud, Toulouse- Lautrec oder auch Oscar Wilde, um nur einige zu nennen. Ich lade sie gern einmal dazu ein. Es ist eine ganz besondere Erfahrung. Man ist nicht betrunken und dennoch spüren sie eine Art von Bewusstseinserweiterung. Ich vergleiche es irgendwie immer im weitesten Sinn mit einem Joint. Seitdem ich Absinth das erste Mal getrunken habe, gönne ich mir jeden Abend meine grüne Stunde. Und seltsamerweise kommen mir genau da immer die besten Ideen. Na ja, wie auch immer. So hat jeder seine Vorlieben. Ich hoffe, dass ich sie meiner kleinen Vorliebe nicht zu sehr gelangweilt habe«, beendete Mushnick seinen kleinen Vortrag.

»Wow, sie wissen wirklich eine Menge darüber. Und ja, beim nächsten Besuch würde ich es gern einmal probieren. Heute muss ich noch einkaufen«, antwortete Mitch.

»Sind sie denn neu in Lone Pine, ich habe sie hier noch nie gesehen?« fragte Mushnick.

»Yupp«, antwortete Mitch sehr kurz.

»Sie sind aber nicht auf der Flucht, oder? Ich meine… mir wäre es egal. Ich kann verstehen, wenn jemand vor den Suits flüchtet«, antwortete Mushnick und stellte Mitch noch ein Shot vor die Nase.

»Suits, sind sie sowas wie ein Anhänger von Verschwörungsszenarien?«, fragte Mitch und kippte das Glas in einem Zug weg.

»Sie kennen sich aber gut aus, sie müssen sich auskennen, wenn sie diese Schlussfolgerung ziehen. Ja, ich beschäftige mich mit den Machenschaften dieser Elite, richtig«, erwiderte Mushnick.

»Ja, die Welt ist klein. Das ist eigentlich genau der Grund warum ich hier bin, also die Abgeschiedenheit suche. Ich habe sowas von die Schnauze voll, ich… aber nein, das ist eine lange Geschichte«, unterbricht Mitch seine Rede.

»Ich habe viel Zeit, mein Leben spielt sich hier ab, in meiner Bar. Ich höre ihnen zu. Und sie können sicher sein, dass alles, was sie erzählen, auch bei mir bleibt. Also ich biete es ihnen nur an«, antwortete Mushnick und stellte ein neues Glas auf die Theke.

»Der geht aufs Haus«, sagte er.

»Können sie mir sagen, wo ich hier Lebensmittel einkaufen kann, ich will vor allem Beef Jerky kaufen?«, fragte Mitch und kippte den Bourbon weg.

»Sie leben in den Bergen, am Mount Whitney, richtig?« fragte Mushnick.

»Ich weiß nicht warum, aber ich vertraue ihnen. Ja, ich lebe mit meiner Frau am Mount Whitney. Also wir sind nicht verheiratet, wir leben zusammen. Was ich erlebt habe, lässt sich nicht in der kurzen Zeit erzählen. Ich kann nur sagen, dass nichts auf dieser Welt so ist, wie man es uns erzählt«, sagte Mitch.

»Mushnick, das „sie“ können wir lassen«, sagte Mushnick und stellte ein weiteres Glas auf die Theke.

»Mitch, Mitch Campbell, also einfach Mitch. Das ist aber auch das letzte Glas. Ich habe Joe gesagt, dass ich in gut einer Stunde zurück bin«, erklärte Mitch.

»Joe? Mir soll es egal sein, aber bist du…«, konnte Mushnick gerade noch sagen, als Mitch ihn unterbrach.

»Hahaha, nein, Jiao ist eine Frau, eine zauberhafte kleine Chinesin, meine Freundin, ich nenne sie Joe«, lächelte Mitch.

»Ok Mitch. Ja, hier gleich um die Ecke ist Wendell’s Butcher Shop. Der hat das beste Fleisch aus eigener Schlachtung. Sag ihm du kommst von mir, dann macht er die einen guten Preis«, antwortete Mushnick.

»Ok, … Mushnick, dann sag ich mal bis nächste Woche. Ich werde jetzt mein Zeug einkaufen und dann ab in meine Welt. Ich bin sicher, dass wir Zeit finden, nächste Woche, dann erzähl ich es dir. Ach, noch etwas; Gibt es hier sowas wie ein Internetcafé, ich muss da ein paar Dinge auf meine Seite hochladen?«, fragte Mitch.

»Auch das haben wir. Du siehst, wir sind hier eine echte Metropole, ein Schmelztiegel, hahahaha«, lachte Mushnick laut.

»Statt Big Apple eine Big Plum, oder wie?«, fragte Mitch lachend zurück,

»Nur 20 Meter weiter findest du das „Little In Café“, ein kleines Internetcafé mit ganzen drei Internetplätzen. Wenn du Cajut, das ist der Inhaber, ein alter Paiute Indianer, sagst, dass du von mir kommst, dann lässt er dich sogar frei an den Rechner, er macht es eigentlich nur als Hobby, er freut sich immer wieder, wenn sich jemand bei ihm verläuft«, erklärt Mushnick.

»Ich danke dir mein Freund«, antwortete Mitch und zog ab.

Kapitel 3 – Die kleine Hütte am Mount Whitney

Das war mein erstes Zusammentreffen mit Mushnick. Er war mir auf Anhieb sympathisch. Seine offene Art zu reden und einem dabei ehrlich in die Augen zu sehen gefiel mir. Ich ging zu meinem alten verrosteten 66er Chevy Pick Up, den ich vor 6 Monaten gegen meinen fast neuwertigen 2011er Ford Lincoln Town Car tauschte und fuhr das kleine Stück zu Wendell’s Fleischerei.

Was sollte ich nach all dem, was ich erfahren hatte und was passieren würde, … und es wird passieren, noch mit einem Luxuswagen? Ich wollte einen unauffälligen Pritschenwagen, einen Pick Up. Und so alt und verrostet mein beiger Chevy auch aussieht, ist er generalüberholt. Alle Motorenteile ausgetauscht und mit einem größeren Tank versehen. Die Reifen sind neu und mit diesem neuartigen Schaum befüllt, die jedem Nagel trotzen. Die Roststellen sind entfernt und mit einem rötlichen Rostschutzlack vorbehandelt. Würde man ihn aufmöbeln und neu lackieren, würde man wahrscheinlich sogar mehr Geld damit machen, als ich für meinen Lincoln in ein paar Jahren bekommen würde. Eigentlich ein absolutes Sammlerauto. Und ich habe noch 15.000 Bugs obendrauf bekommen. Zusammen mit meinem Erspartem sind das mal eben 69.000 wunderbare US Dollar.

Davon habe ich gut 30.000 Bugs für Silbergranulat gebraucht. Wenn alles crashen wird, dann ist das Papiergeld nicht einmal mehr die Farbe wert, mit der es bedruckt ist. Viele denken, sie würden sich Rücklagen für diesen Fall schaffen, indem sie Goldmünzen oder Barren kaufen und die nun Zuhause horten. Die werden sich wundern. Wenn man seine Lebensmittel kaufen will, dann wird der Händler mit Sicherheit nichts von einer Münze oder Barren abkratzen wollen. Gegen was wollen die dann ihre Rücklagen eintauschen? Nein, ich habe einen Tipp von jemanden bekommen, der sich damit auskennt. Silber in kleinen Einheiten, also auch hier keine Münzen oder Barren, sondern Granulat. Das lässt sich fast in Milligramm abgeben. Damit könnte ich im Ernstfall sogar nur eine Packung Zigaretten kaufen. Aber das soll jeder machen, wie er es für richtig hält.

Ich weiß noch wie ich mir alles zusammensuchte, was ich brauchte um dieser Zivilisation den Rücken zuzukehren.

Am Anfang sieht man noch nicht die wirklich wichtigen Dinge. Ich hatte mich da mit einigen Typen im Internet ausgetauscht. Die meisten machten auf mich wirklich den Eindruck, als würden sie versuchen ihre Kindheit nachzuholen. Von einer Winchester, einer Pump Gun, bis hin zu vollautomatischen Gewehren, es war alles dabei. Auf meine Frage, was sie denn ab dem Zeitpunkt machen, wenn man die letzte Patrone verschossen hätte, trat meist betretenes Schweigen ein.

Nein, nachdem ich mich lange und eingehend mit dieser Thematik auseinandergesetzt hatte, sah meine Einkaufsliste ganz anders aus. Ok, ich muss zugeben, dass es schon an die Jugendzeit, besser gesagt an die Pfadfinderzeit, erinnerte. Nur hatte ich jetzt das Geld um mir die Dinge einfach zu kaufen. Mein Hauptgedanke war immer der, dass es die beste Qualität sein musste, es sollte langlebig sein. Der Jagdausrüster hatte an diesem Tag wohl seinen umsatzstärksten Tag. Ich begann mit einem Bowie Messer, einem Böker mit einer 6,4 mm dicken Klinge mit einer Klingenlänge von 19,8 cm, einer Gesamtlänge von 32,5 cm und einem wunderschönen Nussbaumgriff. Das ganze aus bestem rostfreiem 4034 Stahl. Das Ganze für mal eben 300 Bugs. Das ging a gut los. Aber ok, es war mir egal. Was sein muss, muss sein. Meine nächste Anschaffung war ein 1860 Heavy Cavalry Saber, einem Säbel, wie man ihn zur Zeit des Amerikanischen Bürgerkrieges benutzt hatte. Klingenlänge 91,44 cm aus bestem 1055er Karbon Stahl. Wieder 300 Bugs. Die Klinge des Bowies und des Sabers waren so scharf, dass ich mich damit hätte rasieren können. Bereits vor längerer Zeit habe ich mir einmal ein japanisches Katana, ein Langschwert gekauft. Das war zwar zum damaligen Zeitpunkt eher zu Dekorationszwecken gedacht, würde aber im Ernstfall sehr gute Dienste leisten. Meine nächste Wahl betraf einen Langbogen.

Ich wählte hier einen Yellow Trophy Langbogen, mit dem schon die Ureinwohner Nordamerikas zur Jagd gingen. Ich legte mir auch gleich mehrere Ersatzsehnen zu. Dazu ein Kontingent an Pfeilen. Da ich mich nicht entscheiden konnte überkaufte ich mich natürlich. Ich hatte zum Ende so gut 100 Pfeile. Einige aus Karbon, andere aus bestem Holz. Dass man die Pfeile immer wieder einsammeln kann, kam mir erst später in den Sinn. Na gut, besser zu viel, als zu wenig.

Weiter ging es mit einem Riflemans Hawk, einem Tomahawk. Ebenfalls aus bestem 1055 Karbon Stahl, zum Rasieren scharf. Der Vorteil hierbei ist, dass man die Rückseite gleichzeitig als Hammer nutzen kann. Hinzu kommt, dass es auch als Wurfaxt einzusetzen ist. Das Gesicht des Verkäufers wurde immer zufriedener, als ich ihm sagte, dass ich all diese Dinge im zweifacher Ausfertigung haben möchte. Letztendlich musste ich auch an Joe denke.

Hinzu kamen Dinge wie, ein Grilldreibein, Töpfe, Pfannen, Becher, Besteck, Wasserflaschen, Vorratsbehälter, Decken, Schlafsäcke, ein Zelt, Petroleumlampen, Ropes, zwei Holzkisten zum Verstauen, Wasserfilterpumpen, robuste Kleidung, sowie medizinisches Versorgungsmaterial. Hierbei verlies ich mich zum größten Teil auf mein Wasserdesinfektionsmittel, CLO2, was mir schon sehr gute Dienst leistete. Seit ich dies benutze, und das sind nun schon gute 10 Jahre, war ich keinen Tag krank. Und wollte sich mal etwas anmelden, habe ich ein paar Tropfen CLO2 in Wasser genommen und das Thema war gegessen.

Meine einzige technische Einrichtung waren meine 6 Sonnenkollektoren mit Akkubatterie, mein Laptop, sowie mein CB Funkgeräte und mein Mobiltelefon, mein BlackBerry. Alles konnte ich an meine Akkubatterie zum Laden anschließen und aufladen. Ich muss dazu sagen, dass ich eine Cashkarte für mein Mobiltelefon nutze und das Telefon so gut wie nie in Betrieb habe. Es ist eigentlich nur für eventuelle Notfälle gedacht. Wenn ich mit Joe unterwegs bin, haben wir unsere Walky Talkies dabei. An guten Tagen hatten wir schon selbst bei fast 30 Km Entfernung besten Empfang. Aber auch das war eher zum Testen der Geräte. Die meiste Zeit sind wir zusammen, entweder in der Hütte oder aber auch auf der Jagd. Wobei ich gestehen muss, dass sie mit dem Bogen fast besser trifft als ich.

Angekommen bei Wendell’s Fleischerei, parkte ich direkt vor dem Geschäft. Es war eine kleine Fleischerei. Nur eine Verkäuferin und Wendell selbst bedienten dort.

»Guten Tag, mein Name ist Campbell, Mitch Campbell. Mushnick sagte mir, dass sie die beste Fleischerei hier in Lone Pine sind«, begrüßte ich beide beim Betreten des Geschäftes.

»Die Beste und auch die einzige, wenn sie mal das Fertigfutter aus dem Supermarkt vergessen«, lachte Wendell freundlich.

»Ich hätte gern eine Speckseite und Beef Jerky?«, sagte ich und sah ihn fragend an.

»BBQ, Teriyaki, süßsauer oder ohne alles?«, fragte Wendell und zeigte auf seine Auslage.

»BBQ und süßsauer, jeweils 10 Kilo. Und eine Speckseite, auch so 10 Kilo«, antwortete ich.

»Na dann kann ich ja heute mal früher Feierabend machen. Haben sie eine Großveranstaltung oder gehen sie auf Bergtour?«, fragte Wendell, während er die Pakete abpackte.

»Ich habe eine kleine Hütte hier am Mount Whitney. Ich komme nur selten in die Stadt. Geben sie mir gleich noch einen 20 Kilo Sack Bohnen und je 10 Kilo Mehl und Zucker dazu. Sie haben ja fast alles hier, was man braucht«, sagte ich zufrieden.

»Ja, bei den ganzen Supermärkten muss man einfach breiter gefächert sein. Wer da wegen ein paar Bohnen zum Supermarkt muss, ist schnell abgewandert. Darf es sonst noch etwas ein, Haushaltsartikel, Tabak oder Alkohol?«, fragte Wendell.

»Hahahaha, ja tatsächlich. Geben sie mir noch 2 Pakete Kerzen, zwei 10 Liter Kanister Petroleum, 1 Paket Seife, 5 Pakete American Spirit Tabak, 5 Päckchen Red Man Kautabak, 200 Swisher Sweets, Schokolade und Erdbeere und zwei Gläser Moonshine Whiskey«, dann habe ich alles auf einen Streich. Ich denke, das wird der Beginn einer langen Freundschaft, oder wie heißt es in Casablanca?«, fragte ich.

»Ich würde mich freuen. Red Man, den Golden Blend oder den Regular?«, fragte Wendell.

»Regular, ich liebe den Rosinengeschmack«, antwortete ich.

»Ok, ich mach die Rechnung fertig, während sie alles einladen, ok?«, fragte Wendell freundlich.

»So machen wir’s«, antwortete ich und belud meinen Truck.

Nachdem ich meine Rechnung gezahlt hatte, verabschiedete ich mich und ging zum Little In Café. Es sah eher wie ein Diner aus. Nur statt der typischen Fensterplätze befanden sich dort 3 Nischen mit Computer. Zu meiner Verwunderung waren alle Rechner auf dem neusten Stand der Technik. Alle ausgestattet mit dem Windows 7 Betriebssystem und viel Software, die man so brauchte.

»Hallo, ich bin Mitch Campbell, Mushnick sagte mir, dass ich hier ins Internet könnte«, fragte ich den Mann hinter dem Tresen.

»So so, Mushnick, ja, das geht hier, wenn sie es wollen. Ich bin Cajut. Meine Urgroßväter lebten schon hier. Erst wollte man mich auch von hier vertreiben, wie man es mit meinen Vätern gemacht hat. Aber so leicht lässt sich Cajut nicht verscheuchen. Mit mir nicht. Möchte sie einen Kaffee? Ach ja, Internet, natürlich. Nehmen sie die 1, da fällt das Licht nicht so auf den Bildschirm. Ich bringe ihnen gleich ihren Kaffee, setzen sie sich schon mal, setzen sie sich, ich bin gleich wieder zurück«, sprudelt es aus Cajut.

»Ja Mushnick, Kaffee, was?«, fragte ich verwirrt zurück.

»Ich hole den Kaffee, setzen sie sich einfach an den Computer. Sie machen, was sie machen müssen. Cajut holt den Kaffee«, plapperte er, während er zur Kaffeetheke ging.

Ich setzte mich an den Computer. Ich war erstaunt. Entgegen dem alten Cajut waren die Computer wirklich auf dem neusten Stand. Ich loggte mich in mein Email Account ein. Hier hatte ich alle Einzelheiten als Textdatei gespeichert. [email protected]. Mir gefiel diese Emailadresse. Eigentlich bedeutete es Mitch Campbell Los Angeles, aber man lass zwangsläufig Mitch Camp Bella. Das hatte was. Ich richtete für alle eingehenden Emails eine automatische Antwort ein. Die wenigen Freunde, die mir noch geblieben sind sollten wissen, dass es mir gut geht. Das Gleiche machte ich auch für Joe. Sie notierte mir ihre Nachricht in Chinesisch auf Papier, die ihre Familie und Freunde dann lesen konnten.

Jiao and me are not around at the moment. We’ll come back to you as soon as possible. Mitch.

我們很好.我們在那裡沒有人會找到我們.

Jiao.

Ich markierte die automatische Rückantwort und wählte das Datum, den 31 Dezember 2025. Sollten wir zu diesem Zeitpunkt noch frei sein oder leben, könnte ich es immer noch ändern. Ich nahm meinen USB Stick und kopierte die Pdf Datei mit meiner ganzen Geschichte als Anhang in eine Email, die ich dann zu meinem Kontakt nach Deutschland schickte, den ich von einem Freund bekam, zu dem ich später noch komme.

Dann loggte ich mich aus meinem Emailkonto aus.

Ok, das wars. Die Geschichte ist raus. Er würde wissen, was damit zu tun ist. Wie auch immer, die Menschen müssen davon erfahren. Ich zündete mir eine Zigarette an, kurbelte das Fenster meines Chevy runter und blies den Rauch meiner Spirit nach einem tiefen Lungenzug ganz langsam aus. Ich wollte gerade den Zündschlüssel drehen, als ich auf der linken Seite einen Barber Shop sah. Ich war nun nicht der Typ, der regelmäßig alle 14 Tage zum Friseur rennt, um sich nun einen Zentimeter Haare abschneiden zu lassen. Aber inzwischen sind sie doch etwas länger geworden. Ich habe zwar graues, aber immer noch volles Haar. Mit meinem leicht grauen Clarke Gable Bärtchen sah ich irgendwie wie eine verunglückte Mischung aus Richard Gere und eben Clarke Gable aus. Nein, entweder oder. Ich lachte laut beim Aussteigen und ging quer über die Straße zum Friseur.

»Hallo, jemand Zuhause?«, fragte ich laut beim Betreten des leeren Geschäftes.

»Ja, ich komme schon«, tönte es aus dem Hinterzimmer. Vor mir stand ein gerade mal 1,50 Meter großer Mexikaner mit viel zu viel Pomade im Haar.

»Ich bin little Chico. Mir gehört der Laden, aber alle sagen nur Little zu mir. Was kann ich für sie tun?«, fragte er in perfektem Englisch.

»Nun ja, ich habe es gern kurz. Die Seiten ausrasiert und oben was zum Festhalten. Kriegen sie das hin?«, lachte ich ihn an.

»Si, setzen sie sich bitte«, antwortete er und umhüllte mich bereits mit einem beigen, nach billigem Rasierwasser duftenden, Umhang ein. Er ließ den Sitz ganz nach unten fahren. Dann nahm er eine Sprühflasche und nebelte mich mit Wasser ein, bis meine Haare gut feucht waren, um nicht zu sagen eher klitschnass waren. Während er nun meine Haare striegelte beobachtete ich die Wassertropfen, wie sie den Umhang herunterliefen. Das ganze hatte etwas von einem japanischen Restaurant. Man kennt bestimmt diese Nippon Restaurants, bei denen der Koch die Speisen am Tisch zubereitet. Viele legen dabei mehr Wert auf eine Zirkusreife Vorführung ihrer Geschicklichkeit im Umgang mit den Messern und Hebern, als wirklich auf den Geschmack zu achten. Nach einer gefühlten halben Stunde Messergeklapper, landet irgendwann einmal ein Stück Fisch im hohen Bogen auf den Teller. Ich hatte dabei immer das Gefühl, als würde man einem Hund ein Stück Fleisch zuwerfen. Genau so klappert nun little Chico mit seiner Schere. Im Spiegel konnte ich beobachten, wie meine Haare links und rechts immer kürzer wurden. Dann war Ruhe. Oder doch nicht. Die Ruhe wurde jäh vom Brummen des Haarschneiders unterbrochen. Nach wenigen Minuten drehte er mich mit dem Rücken zur Spiegelseite, an der ein Waschbecken angebracht war. Ok, es schien, als wäre wir fast fertig. Mit einem Schwung drehte er mich in meine Ausgangslage zurück und nahm ein Haarwasser. Er füllte sich eine gehörige Menge in seine Hände und verrieb das triefende Haarwasser in seine Hände. Dann massierte er mir meinen Kopf. Das war der Moment, wo ich mich in ihn verliebte. Nein, Spaß beiseite. Mal ganz abgesehen vom Service selbst, nicht in vielen Friseursalons bekommt man eine Kopfmassage, hatte er magische Hände. Ich hatte das Gefühl, dass er mir alle Sorgen aus den Kopf massieren würde. Und wenn ich ehrlich bin, wäre ich fast eingeschlafen. Es war einfach nur grandios. Little Big Man.

Zum Abschluss nahm er einen Föhn und trocknete mir die Haare, indem er mir die Haare gleichseitig nur mit den Fingern frisierte. Dann nahm er etwas Frisierreme und legte letzte Hand an. Während er mit der linken Hand den Umhang entfernte, hatte er mit seiner rechten Hand bereits einen Pinsel mit langen Wedeln gegriffen und mich von Haarresten befreit.

»Fertig Señor«, sagte er mit einem breiten Grinsen.

Ich sah in den Spiegel. Mich strahlte ein junger Clarke Gable an. Na also, geht doch, dachte ich und strahlte ihn an.

»Perfekt Chico«, antwortete ich immer noch etwas benommen von der Kopfmassage.

»Dann bekomme ich 12 Dollar Sir«, antworte er und ging zur Ladentheke mit der alten hölzernen Kasse.

»Sie sind nicht nur sehr gut, sondern auch preiswert. Ein Mann wie sie gehört nach Los Angeles. Da könnten sie richtig Geld verdienen«, sagte ich ihm.

»Haare sind Haare und Geld ist nur Geld. Hier kenne ich alle. Und das ist mir viel wichtiger«, antwortete er mit einem ehrlichen Lächeln.

»Sie haben recht, ja, sie haben wirklich recht. Was rede ich da. Sie machen es genau richtig. Danke nochmal«, antwortete ich ihm, legte ihm 15 Dollar auf die Theke und verabschiedete mich.

Es war fast zu schade meinen Stetson aufzusetzen. Aber wir wollen nun auf unsere Tage nicht eitel werden. Wieder saß ich meinem Chevy und kurbelte erneut das Fenster runter.

»Was für ein friedliches Städtchen«, sagte ich zu mir und blickte mich nach allen Seiten um. Ich stellte meinen Gang auf D, für Drive, und fuhr in Richtung Mount Whitney. Ich freute mich schon auf Joe, auf die Hütte und auf die Ruhe.

Ich verließ Lone Pine in Richtung des Mount Whitney. Auf der Whitney Portal Road fuhr ich, eigentlich immer parallel zum Lone Pine Creek. Nachdem man die Hogback Road gekreuzt hat, beginnt eine kurvenreiche Fahrt bergauf. Am Ende der Mount Whitney Road beginnt der Mount Whitney Trail. Ein kleiner Weg, der gerade noch mit einem Auto befahren werden kann. Wenn ich ehrlich bin, hatte ich dies zu dem Zeitpunkt, als ich mir meinen 66er Chevy kaufte, nicht bedacht. Eine Geländewagen wäre zweifelsfrei besser gewesen. Aber mein beiger verrosteter Freund meisterte das auf einem Reifen. Ich muss sagen, dass es eine gute Idee war, ein verstärktes Fahrwerk einbauen zu lassen. Nachdem man nun noch den Carillion Creek und den North Fork Lone Pine Creek überquert hat, war man fast am Ziel. Es lag noch eine 6 fache Zickzackfahrt vor einem. Dann nach wenigen Metern, ging ein kleiner Feldweg nach links zum Lone Pine Lake. Etwa 60 Fuß Luftlinie waren es von der kleinen Hütte zum See. Vielleicht waren es auch weniger. Aber es war eine traumhafte Lage. Im Rücken die Bäume und der Blick nach vorn direkt zum See.

Es war schon eine seltsame Geschichte, wie ich an diese Hütte gekommen bin. Als dieses Gebiet noch nicht unter Naturschutz stand, errichtete ein Boyscout Verein dort ein Camp. Aufgrund des traditionellen Hintergrundes eines Pfadfindervereins, duldete man später die Hütte. Man erklärte diese Gebiet, also genau diese gut 2 Hektar Land, als Privatbesitz. Wenige Jahre später löste sich der Verein auf. Immer weniger waren daran interessiert sich in einer Pfadfindergruppe zu engagieren. Na ja, als ich bei Chester im Verlag arbeitete, lag mein Büro genau gegenüber der Anzeigenannahme. Lorna, die Frau, die für die Anzeigenaufnahme im Verlag zuständig war, rief irgendwann zu mir rüber, ob ich keine kleine Hütte am Mount Whitney haben wollte. Natürlich fragte sie nur aus Spaß. Sie konnte zu diesem Zeitpunkt noch nicht wissen, wie ernst es mit meinen Absichten war, diesem System den Rücken zuzukehren. Ich ließ mir die Kontaktdaten geben und kontaktierte den Besitzer.

»Bemis, mit wem sprech ich?«, fragte eine ältere männliche Stimme aus dem Hörer. »Campbell, Mitch Campbell, sie haben eine Anzeige aufgegeben, sie wollen eine kleine Hütte verkaufen«, antwortete ich zurück.

»Ja, ich bin zu alt geworden. Und wer hat noch Interesse an der Natur. Heute wollen alle nur noch Spielekonsolen oder Smartphones. Da kann ein Pfadfinderverein nicht mithalten. Sehen sie, der Paiute Boy Scouts ist immerhin 147 Jahre geworden. So lange hat er durchgehalten. Aber nachdem wir keine Mitglieder mehr bekamen, kostet alles nur noch Geld. Keine Einnahmen, kein Pfadfinder Verein, keine Hütte. Und nachdem ich nun der einzige bin, der von den Gründern übrig geblieben ist, kann ich es nicht mehr allein tragen. Mein Vater hat diesen Verein mit gegründet. Damals, zusammen mit meinem Großvater und zwei weiteren Freunden. Keiner mehr da. Und ehe die Hütte nun verrottet, verkaufe ich sie. Sie ist wunderschön, nur wenige Meter vom See entfernt. Sie sind dort ganz allein. Und trotzdem ist die nächste Stadt nur wenige Minuten entfernt. So allein und doch so nah«, sinnierte Mr. Bemis.

»Das hört sich sehr gut an. Haben sie sich schon Gedanken gemacht, für wieviel sie die Hütte verkaufen wollen?«, fragte ich vorsichtig.

»Ja, ich dachte so an 7.500 Dollar, oder ist es ihnen zu viel, dann können wir darüber reden. Wir haben damals einen eigenen Brunnen gegraben, sie haben also bestes Wasser. Selbst diesen modernen Schnickschnack, wie Internet oder Mobiltelefone haben dort Empfang. Die Funkanlage von Lone Pine reicht bis zur Hütte. Und als Stromversorgung dient ein Generator mit Diesel. Alles tadellos. Sehen sie, ich bin schon 74 und einfach nur noch müde. Ich werde ins Sunnyville Elders Residential gehen. Das ist ein Seniorenheim. Da werde ich mir meine restlichen Tage verschönen. Die Jahreskosten liegen bei 1.500 Dollar. Ich dachte mir, dass ich so die nächsten 5 Jahren meine Ruhe habe. Und was danach kommt, wird man dann sehen«, sagte er mir mit ruhiger Stimme, als wäre dies ein fester zeitlicher Plan seinerseits.

»Nein, der Preis ist gut und die Hütte ist es mit Sicherheit jeden Dollar wert. Wann kann ich zu ihnen kommen, dass wir die vertragliche Dinge regeln können?«, fragte ich abschließend.

Na ja, und nun steh ich vor der Hütte, meiner Hütte. Ich habe mich noch lange mit Mr. Bemis unterhalten. Er war ein sehr intelligenter Mensch mit sehr viel Lebenserfahrung. Ich bekam die Besitzurkunde und er, ja er bekam seine 5 Jahre Aufenthalt im Seniorenwohnheim.

Als ich die Hütte das erste Mal sah, war ich sofort verliebt.

Der kleine Weg zur Hütte endet in einem Wendekreis, vom dem links ein Fußweg, so circa 5 Meter, zur Hütte führt. Die Hütte liegt dann auf der linken Seite des Weges mit der Vorderseite zum See. Rechts davon ist eine Art Terrasse mit großem Grillplatz, einer Essecke und einem Räucherhaus. Links vor dem Haus ist der Brunnen. Als ich mir einmal in der Drogerie Teststreifen zum Testen der Wasserqualität besorgte, ergab das Prüfergebnis nur reinstes frisches sauberes Wasser. Man kann es direkt aus dem Brunnen trinken. Das ist noch unverfälschte Natur.

Ich hatte vergessen zu fragen aus welchem Holz die Hütte ist. Eines steht jedoch fest, sie ist aus massivem Holz. Dickes dunkles Holz. Eine Hütte für die Ewigkeit.

Die Grundfläche der Hütte ist etwa 65 m2 und besteht im Groben aus drei Räumen. Aus dem Wohnraum mit offenem Kamin und offener Küche, aus einem Bade und Toilettenraum und einer Schlafkammer.

Die Frontansicht der Hütte lies mein Herz bereits höher schlagen. Zunächst betrat man, mittig der Hütte, über vier Stufen eine ungefähr 2 mal 8 Meter große Veranda. Überdacht vom tiefer gezogenem Dach, was an der Vorderseite durch vier dicke Holzbalken gestützt wurde. In der Mitte der Vorderseite ist eine Doppeltür. Links und rechts davon je ein großes Fenster. Vor dem rechten Fenster steht ein großer Holztisch. Direkt am Fenster eine Holzbank. Um die Vorderseite des Tisches stehen vier Holzstühle, zwei an jeder Kopfseite und zwei gegenüber der Bank. An der linken Seite stehen zwei hölzerne Schaukelstühle. Was mich daran immer wieder verwundert, ist die Tatsache, dass keiner von ihnen beim Schaukeln quietschte oder auch nur irgendein knarrendes Geräusch machte. Die Unterseite der halbmondförmigen Schaukelkufen waren mit Gummi aus alten Autoreifen versehen. Wer einmal dort drin sitzt, möchte nicht wieder aufstehen. Geräuschlos wippt man sanft vor und zurück. Alles was man hört, ist nur das Singen der Vögel und das Rauschen des Windes in den Nadelbäumen.

Links neben dem Haus war der Parkplatz für mein Chevy. Es war nur eine nichtüberdachte, mit Kies aufgeschüttete Stellfläche. Rechts neben dem Haus sieht man einen großen Haufen Brennholz für den Kamin und für den Herd, der mit Feuer betrieben wurde. Dahinter sah man den steingemauerten Kamin.

Hinter dem Haus führte ein langes Rohr zu einer Sickergrube. Hier verschwand alles das, was aus Richtung Toilette oder Badewanne kam. Eine Toilettenspülung, die unterhalb der Decke angebracht ist, sorgt dabei für Ordnung. Über eine Regenwassertonne, die auf der Hinterseite des Daches angebracht ist und die man von vorn nicht sehen kann, wird so für immer frisches Toilettenwasser gesorgt. Sollte es einmal eine Zeit nicht regnen, muss diese Tonne allerdings von Hand aufgefüllt werden.

Auch das Badewasser muss per Hand vom Brunnen ins Badezimmer gebracht werden. Dabei wird gut die Hälfte der Wanne zunächst mit kaltem Wasser befüllt. Das warme oder heiße Wasser kommt dann von der Feuerstelle in der Küche. Dazu gibt es einen großen 25 Liter Topf. Alles in allem, bis das Feuer richtig brennt und das Wasser im Pott kocht, vergehen da schon so gut eine halbe Stunde. Allerdings muss ich dazu sagen, dass man in den Sommermonaten die Badeaktivitäten eher direkt in den See verlegt. Man schwimmt am Morgen ein paar Züge. Etwas Kernseife dabei, und man verbindet das Morgenbad mit dem