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Ein Leitfaden, der nicht lange abschweift, sondern für die optimale Umsetzung der Klassiker zum Thema Erfolg sorgt! Der Autor beleuchtet die Grundlagen der Psyche neu. Frei von weltanschaulichen und religiösen Hintergründen, mit Hilfe seiner Praxiserfahrung in der Psychologie führt er den Leser zu einem neuen Verständnis des eigenen Lebens. Man lernt seine bisherigen Grundüberzeugungen und Prinzipien ungeschminkt kennen und programmiert sich dann in leicht nachvollziehbaren Schritten auf den Erfolg.
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Seitenzahl: 191
Veröffentlichungsjahr: 2013
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Clemens Maria Mohr
Aktiviere deine Kraft
DasGrundlagen-ProgrammzuGlück und Erfolg
Books on Demand
Einleitung
I. Die Grundlagen
Bewusstsein - Unterbewusstsein
Das gemeinsame Unterbewusstsein
Der Spiegel
Probleme
Der Zufall
Absolute Eigenverantwortlichkeit
Geben und Nehmen
Willkommen im Club
Der Test
II. Das Programm
Bilder
Leitsätze
Symbole
Meditation
Ziele
Grenzen
Potenzial-Analyse
Die Programmierung
Glaube
Literaturliste
Stichwortverzeichnis
Für alle meine Lehrer und Ausbilder,die mich an ihrem Wissenhaben teilhabenlassen.
Für alle Freunde und Kollegen,die mich in meinerEntwicklungunterstützen.
Für meine Frau Jeanette, die mir durch ihr Vertrauenund ihre unendlicheZuversicht meine Arbeiterst ermöglicht.
Die inzwischen untergehende Sonne schien mir von hinten über die Schulter und beleuchtete die Zeilen, die mich derart fesselten, wie es noch kein Buch zuvor getan hatte. Dass ich seit Stunden über einem Buch saß, war nicht unbedingt ungewöhnlich, nur dass die Sonne mich auf einem Balkon beschien, der zum Haus gehört, in dem meine Schwiegereltern wohnen - 300km weg von daheim.
Mitten in der dicksten Familienzusammenkunft - aus allen Teilen des Landes waren die Mitglieder anlässlich des Hohentwiel-Festes in Singen angereist - sitzt da einer im hintersten Eck, beteiligt sich an keinem Gespräch, gibt nur knappe Antworten und steckt immer wieder nur demonstrativ die Nase zwischen bedrucktes Papier. Dabei sieht er den Rest der Familie nur 1- bis 2-mal im Jahr, zu diversen Feiertagen oder aber eben oft auch zum traditionellen Burgfest auf dem Tafelberg am Bodensee.
Nein, es war keine Flucht aus familiären Pflichtveranstaltungen, dafür sind die in der Regel zu unterhaltsam. Es war wirklich tiefes Interesse für eine für mich völlig neue Problematik. Es war sogar Faszination.
Ich war in einem katholischen Elternhaus mit sehr enger Beziehung zur Kirche aufgewachsen. Mein Vater war nebenberuflich Verwalter der Kirchengemeinde. Diesen Job unterstützte natürlich die ganze Familie. Meine Mutter wusch die Messgewänder des Pastors und die Kinder waren Messdiener und halt Mädchen für alles - und immer an der Front.
Diese enge Bindung löste sich dann rasch mit zunehmendem Alter und somit wachsender Reife. Für mich stand die Lehre der Kirche zu wenig im Einklang mit dem Leben - mit dem, das die Kirchenoberen führten, und mit dem, was "der kleine Mann auf der Straße" führte. Lebenshilfe war gefordert, aber nicht gegeben.
Somit trennte ich mich auch rigoros von Begriffen wie Gott, Jesus oder sogar Glauben.
Ja, ich erinnere mich, dass ich irgendwann einmal fast erschrocken feststellte, dass ich an nichts glaubte.
Und dann dieses Buch!
Mein Weltbild und mein Glauben schienen sich in kürzester Zeit nochmals aufzurichten. Wenn auch beileibe nicht in der heutigen Form, aber für die damaligen Verhältnisse doch recht dramatisch.
Da erklärte ein gewisser Dr. Joseph Murphy, ein mir bis dahin gänzlich unbekannter Amerikaner, dass wir eine Instanz namens Unterbewusstsein in uns hätten, die unser Leben entscheidend leitet. Und dass wir dieses Unterbewusstsein programmieren, aufgrund unserer Gedanken.
So wie wir denken, so sind wir. Die Basis für unser gesamtes Leben - ob nun Gesundheit, Glück, Erfolg, Wohlstand, Liebe, Partnerschaft - seien unsere Gedanken.
Wir entscheiden über das was uns passiert, und sonst niemand.
Und dieses Unterbewusstsein setzte er auch als Synonym für Gott, die Schöpferkraft.
Glauben versetzt Berge - so stehe es schon in der Bibel.
Bei mir läuteten sofort alle Glocken Sturm.
"So ein Blödsinn", dachte ich. Da lernt man jahrelang in der Schule, man studiert, arbeitet, macht seine Erfahrungen, und dann kommt da einer, der erzählt einem, man müsse nur richtig denken. Das war doch nun wirklich zu einfach!
Oder doch nicht?
Die Idee war eigentlich zu primitiv, als dass man sie hätte erfinden können.
Und mit jedem Satz, den ich las, mit jeder Seite, die ich verschlang, wuchs in mir die Gewissheit: das ist es!
Der Gedanke ist die Basis! Wir sind in vollem Umfang eigenverantwortlich! Wir gestalten unser Leben durch die Art wie wir denken! Ich war begeistert.
In den Zwangslesepausen, in denen ich zum Essen musste - um den Familienfrieden nicht ganz zu stören, kam ich der Bitte nach - erzählte ich enthusiastisch von dem jeweils gerade Erfahrenen.
Für den Rest der Anwesenden war das Ganze ebenso neu, wie für mich.
Es mag an der Art meiner Übermittlung gelegen haben, aber die Reaktionen waren entweder zurückhaltend ("na ja?!") oder aber abweisend.
Besonders ein Schwager von mir befand sich deutlich auf der Stufe, auf der ich noch einige Seiten und Abschnitte zuvor war: "So ein Blödsinn!"
Plötzlich wurde zum allgemeinen Aufbruch geblasen.
"Was nun?", dachte ich. Doch dann erinnerte ich mich zwischen der Möglichkeit, seine Wünsche zu erfüllen und der Aussicht auf ständige Gesundheit hindurch an den eigentlichen Anlass unseres Besuches. Ach ja, das Hohentwiel-Fest.
Zur Erklärung: der Hohentwiel ist ein Tafelberg mit einer mittelalterlichen Burgruine. Jeden Sommer findet in den alten Gemäuern eine grandioses Volksfest statt. Unnütz zu sagen, dass sich eine schier unüberschaubare Menge Menschen ebendorthin bewegt.
Auch wir taten dies, mit Kindern und Kinderwagen, mit dem ganzen Anhang einer eigens angereisten Familienschar, und ich mit leichtem Wehmut. Das Buch hatte ich zu Hause gelassen - ich wollte den Familienfrieden nicht noch stärker strapazieren.
Um nun halbwegs ein Chaos auf dem Fest zu vermeiden, wird der ohnehin kleine Berg anlässlich des Festes für den Autoverkehr gesperrt und Autobusse bringen im Pendelverkehr die Massen nach oben.
Man stelle sich die Szene vor: alle paar Minuten kommt ein Bus angefahren, noch bevor er richtig zum Stillstand gekommen ist und die Türen wirklich offen sind, stürmt eine Menschentraube wildentschlossen nach vorne, drückt, schiebt, drängelt, presst sich in den Bus bis dieser übersatt die Türen schließt, wobei immer wieder ein paar arme Kerle feststellen, dass sie nach dem Türeschließen nicht innen, sondern dazwischen oder eben doch draußen sind.
Und wir in dieser Menge - mit Kinderwagen!
Nachdem wir mehrere erfolglose Versuche gestartet hatten - sperrige Mitbringsel eignen sich sehr schlecht zum erfolgreichen Drängeln - sagte mein besagter kritischer Schwager in einem der Situation angebrachten entnervten Ton zu mir: "Jetzt mach doch mal was mit deinem Positiven Denken! Mach doch mal, dass der Bus hier vor uns hält, und hier vor uns die Tür aufgeht!"
Ich fühlte mich etwas verkohlt ob der Aussichtslosigkeit der Situation. Und außerdem war ich ja noch Anfänger! Keine paar Stunden was davon gewusst und dann schon ein Wunder vollbringen, also wirklich!
Was also tun?
Auf der einen Seite sah ich das Chaos um mich herum, auf der anderen Seite war ich doch an meiner Ehre gepackt.
Also begann ich zu überlegen, wie ich das Unmögliche möglich machen könnte. Die Blöße wollte ich mir nicht geben!
Und tatsächlich kam mir eine Idee: Die Busse mussten in unserer Nähe wenden, um dann - bereits in Richtung nach oben – die Menschenmassen aufzunehmen. Bei diesem Wendevorgang lief ich zu einem der Busse, sprach den Fahrer an und erklärte ihm unsere etwas sperrige Transportsituation.
Und Bingo!
Ich konnte mir ein Grinsen nicht verwehren (in Wirklichkeit habe ich hämisch gelacht!) - der Bus hielt wirklich genau an der Stelle, an der es mein Schwager gefordert hatte.
Die Kraft der Gedanken?!
Ich war selbst erstaunt. Sollte dies wirklich auf mein Denken zurückzuführen sein?
Schließlich hatte ich ja mit dem Fahrer gesprochen. Aber dies änderte nichts an der Tatsache, dass ich es zunächst einmal gedacht hatte, und es dann wirklich so war.
Der Weg, wie man das Ziel erreicht - das lernte ich später noch genauer - ist sekundär. Und außerdem war ja nicht von Hokuspokus die Rede oder von gebratenen Tauben, die einem in den Mund fliegen. Hätte ich es nicht gedacht, wäre ich ja nie auf diese Idee gekommen.
Es war wirklich mein erstes Erfolgserlebnis mit der Methode!
Und von da an ließ mich das Thema nicht mehr los.
Mir schien die Darstellung von Joseph Murphy jedoch in vielen Bereichen etwas zu einfach. Der Grundgedanke war faszinierend, die erklärenden Hintergründe aber fehlten bzw. waren mir persönlich nicht exakt und wissenschaftlich genug. Es fehlte mir die logische Erklärung.
Ich hatte vor Kurzem ein sportwissenschaftliches Studium mit einem Diplom abgeschlossen und hier natürlich auch die Sportpsychologie mit dem allgemein bekannten Mentaltraining detailliert kennengelernt. Gab es hier Verbindungen? Zweifelsohne, aber wie waren sie zu erklären und was vor allem steckte dahinter.
Diesen Fragen wollte ich auf den Grund gehen.
Ich möchte Ihnen, die Sie jetzt genausowenig zufällig dieses Buch lesen wie ich damals das Buch "Die Macht des Unterbewusstseins" von Dr. Joseph Murphy las, meine Ergebnisse vorstellen.
Inzwischen habe ich daraus einen Beruf gemacht. Ich bin - 2003 - seit nunmehr 13 Jahren Management-Trainer zum Thema Motivation und Persönlichkeitsentwicklung.
Nachdem ich die wissenschaftlichen Hintergründe ergiebig erforscht hatte, war es relativ einfach, den Menschen diese Inhalte zu vermitteln und vor allem ihnen klare Handlungsanweisungen für ihre tägliche Praxis geben zu können. Es hat sich dabei gezeigt, dass selbst bei einer so relativ engen Zielsetzung, wie sie in Betrieben oft zu finden ist, nur ein ganzheitliches Vorgehen auf Dauer den Erfolg wirklich garantiert.
Noch eine Bitte vorneweg:
Picken Sie sich aus den Inhalten das für Sie heraus, was Ihnen nützlich scheint. Kombinieren Sie es mit Ihrer bisherigen Sicht des Lebens. Ich möchte Ihnen kein Fertigmenue anbieten, sondern eher die Grundlagen des Kochens beibringen, damit Sie sich selbst jederzeit Ihr Lieblingsgericht zubereiten können.
Oder lassen Sie es mich mit einem Bild meiner Kollegin Vera F. Birkenbihl sagen:
Sehen Sie dieses Buch wie einen Supermarkt. Alle Ideen, die ich hier vorstelle sind wie Waren, die in einem Supermarkt in die Regale gelegt werden. Sie haben nun einen großen Einkaufswagen und können all das einpacken und mitnehmen, was Ihnen gefällt. Sie können natürlich auch etwas liegen lassen.
Ich persönlich habe lange gebraucht, um alle Inhalte in meinen Wagen zu packen. Ich kann also gut verstehen, wenn Sie das ein oder andere noch liegen lassen wollen. Wichtig ist, dass Sie wissen, wo es liegt. Vielleicht gehen Sieja nach einiger Zeit wieder einmal durch die Regale und holen sich etwas Neues mit.
Und das Tolle an all dem: alle Waren, die Sie mitnehmen, sind schon bezahlt! Sie können also ruhig fleißig einpacken! Sie können dabei nur gewinnen!
Bevor es los geht:
Dies ist weniger ein Lese- als vielmehr ein Arbeits-Buch. Sie haben dann den größten Nutzen, wenn Sie die im Text vorgeschlagenen Übungen auch wirklich mitmachen.
Immer dann, wenn dieser Cartoon erscheint, ist dies die Bitte an Sie, in Bewegung zu kommen und einfach mitzumachen!
Wir sind das Produktunserer Gedanken.
Die Art unseres Denkens wirktverursachend inallen Bereichen unseres Lebens.
Ich werde in meiner Tätigkeit als Coach und Trainer zum Thema Erfolg und Motivation oft gefragt, warum denn der mentale, der geistige Bereich in meiner Arbeit so weit im Vorgrund stehe, warum ich mich mit dem "Denken" beschäftige, anstatt mit dem "Tun". Es wäre doch viel gescheiter, erfolgreich zu verhandeln, erfolgreich zu verkaufen, erfolgreich seine Mitarbeiter zu fuhren und zu motivieren, als nur erfolgreich zu denken!
Aber überlegen wir doch einmal:
Im Grunde ist doch alles - in der kleinsten Einheit - ein Gedanke.
Alles was wir tun, müssen wir zunächst einmal denken. Wir können noch nicht einen Schritt vor den anderen setzen, ohne es zu denken. Nicht unbedingt bewusst, aber zumindest unbewusst.
Alles was wir sagen, müssen wir zunächst einmal denken. (Auch wenn es sich zugegebenermaßen bei manchen nicht unbedingt so anhört!)
Alles was wir wahrnehmen mit unseren 5 Sinnen - also sehen, hören, riechen, schmecken und fühlen (im Sinne von tasten) - fällt ja nicht durch einen großen Trichter in uns hinein, sondern wir machen uns, wie man so schön sagt, darüber unsere Gedanken. Wir verarbeiten alle Wahrnehmungen zu eigenen Gedanken und erst diese werden dann gespeichert.
Aber auch alles, was heute existiert, musste ja auch irgend wann einmal gedacht werden. Jeder Gegenstand, jedes Projekt musste zunächst einmal als Idee vorhanden sein. Und aus dieser Idee, aus diesem Gedanken, wurde ein Plan und daraus erst die Realisierung. Und auch unser Gefühle, die wir normalerweise im "Bauch" empfinden, sind im Grunde ein Gedanke. Wenn wir an etwas Bestimmtes denken oder eine für uns wichtige Nachricht erhalten, reagieren wir mit Gefühlen.
Alles was ist, ist in der Urform ein Gedanke.
Und deshalb ist es einfach sinnvoll, sich mit dem Denken, dem mentalen Bereich zu beschäftigen. Dann hat man nämlich alle anderen Bereiche quasi "in einem Aufwasch" mit erledigt!
Wenn wir aber beim Thema "Denken" sind, sind wir natürlich auch ganz schnell bei unserem menschlichen Geist, der Psyche, die ja ganz offensichtlich dieses Denken zu Stande bringt.
Und dieser menschliche Geist splittet sich - grob - in 2 Bereiche:
Der erste Bereich, ist das, was wir als Verstand, als Logik bezeichnen. Unsere Ratio, die uns durch dieses Leben manövriert, indem wir Dinge wahrnehmen, sie bewerten, logische Schlüsse daraus ziehen und - wohlüberlegte - Entscheidungen treffen. Diesen Verstand haben wir in unserer Gesellschaftsform sehr lieb gewonnen. Wir sind stolz darauf, erziehen unsere Kinder schon früh zum "logischen Denken" und teilen sogar die Bevölkerung auf in verschiedene Klassen verstandesmäßigen Denkens.
Ganz oben stehen die Akademiker und wenn diese dann noch irgend welche Titel führen, womit sie nach außen deutlich zeigen, dass sie mehr "verstehen" als andere, dann setzen wir sie sogar noch auf einen schönen Thron - bildlich gesehen.
Es interessiert in der Regel nicht, wie lebenstüchtig ein solcher Mensch ist, welche Lebensqualität er hat, ob er glücklich oder unglücklich, zufrieden oder unzufrieden ist. Allein die Tatsache, dass er in der Lage ist, logisch zu denken, erhebt ihn über den Rest der Welt.
Die Dinge, die in diesem Teil unserer Psyche ablaufen, die "wissen" wir, wir sind uns ihrer be-"wusst". Deshalb nennt man diesen Teil auch das sogenannte "Bewusstsein".
Auf der anderen Seite gibt es aber ganz offensichtlich noch weitere Bereiche in unserer Psyche, von denen wir gar nicht so viel wissen. Etwas jenseits dieses Bewusstseins, an das wir irgend wie schlecht heran kommen. Da diese Teile scheinbar unter dem Bewusstsein liegen, wie wenn sie zugedeckt wären, nennen wir diese Teile gemeinschaftlich das sogenannte "Unterbewusstsein".
Das Unterbewusstsein ist sehr viel größer als das Bewusstsein.
Wollte man es grafisch darstellen, so käme die Form einer Pyramide wohl am nächsten.
Das Unterbewusstsein hat verschiedene Aufgaben, ohne die der Mensch nicht leben könnte.
Zum einen speichert das Unterbewusstsein alle Informationen, die wir je - auf welchem Wege auch immer - erhalten haben. Die moderne Hypnoseforschung hat bewiesen, dass tatsächlich alles, was wir im Laufe unseres gesamten Lebens je erlebt (also auch nur gesehen, gehört, getan, gesagt oder auch gedacht) haben, im Unterbewusstsein gespeichert wird. Es geht nichts verloren. Die Frage des Gedächtnisses (und deren Aufteilung in Langzeit-, Mittelzeit-, Kurzzeit- und Ultrakurzzeit-Gedächtnis) ist also nicht eine Frage, ob die Information da ist, sondern ob wir dran kommen.
In Hypnose kann man sich tatsächlich an Dinge erinnern, die man längst "vergessen" hatte, bis ins Detail. Unglaublich, aber wahr.
Es ist also zum einen ein phantastischer Vorratsraum.
Hierzu fällt mir ein Beispiel ein, das ich einmal auf einem meiner Seminare erlebt habe. Bei der Ausführung zu dem Thema Hypnose meldete sich ein Teilnehmer und erzählte, dass er einen damals 15-jährigen Sohn hat, der sehr große gesundheitliche Probleme hatte. Sie sind damals quasi von Arzt zu Arzt gelaufen und keiner konnte ihm so richtig helfen. Bis sie dann auch bei einem Psychologen waren, der den Jungen hypnotisierte. Und in dieser Hypnose erzählte der Junge - in Gegenwart des Vaters - was er zu seinem ersten Geburtstag geschenkt bekommen hatte, was er anhatte und wer zu Besuch da war. Und er konnte diese Informationen nicht aus Erzählungen oder sonstwoher kennen! Der Vater war natürlich völlig überrascht und Nachprüfungen der Angaben des Jungen mit Hilfe von Bildern, der Oma und anderen damals Anwesenden bestätigten deren Richtigkeit.
Ein sehr schönes Beispiel dafür, dass tatsächlich alles im Unterbewusstsein gespeichert wird.
Zum anderen besteht eine ganz wesentliche Aufgabe darin, Dinge, die wir im Leben oft brauchen, automatisch ablaufen zu lassen.
Wir haben von Haus aus eine ganze Reihe solcher Automatismen bereits gespeichert.
So laufen zum Beispiel sämtliche Körperabläufe im Innern - gesteuert über das sogenannte vegetative Nervensystem - automatisch. Herz-Kreislauf, Atmung, Verdauung sind nur einige deutliche Beispiele hierfür.
Müssten wir bewusst darauf achten, den nächsten Atemzug zu tun, wären wir vermutlich bereits ausgestorben.
Hinzu kommen eine Reihe anderer sogenannter Grundbedürfnisse, die wir in uns verankert haben.
Diese Grundbedürfnisse wurden von ABRAHAM HAROLE MASLOW, einem amerikanischen Psychologen des letzten Jahrhunderts, ebenfalls in Form einer Pyramide dargestellt.
An unterster Stufe stehen die sogenannten körperlichen Grundbedürfnisse wie Nahrung (Essen und Trinken), Atmung, Schlaf und Sexualität. Hier geht es förmlich ums "nackte Überleben" - des einzelnen aber auch der Gesellschaft als Ganzes.
Hören wir mit einem davon auf, sterben wir. Bei den ersten Punkten wir selbst, beim letzten die Menschheit.
Auf der zweiten Stufe folgt das Bedürfnis nach Sicherheit. Wenn also - auf der 1. Stufe - das Überleben gesichert ist, so will der Mensch dies aber auch möglichst sicher gestalten.
Dieses Sicherheitsbedürfnis geht nun aber weit über das Körperliche hinaus. So will man z.B. wissen, wer man ist, im Vergleich zu anderen. Man will wissen, wie man sich verhalten soll oder darf - besonders deutlich in fremden sozialen Gruppen oder Ländern festzustellen. Man will sich seines Wissens sicher sein, was oft eine gewisse geistige Unbeweglichkeit mit zunehmendem Alter zur Folge hat. Das Alte wird - der Sicherheit willen - mit allen Mitteln festgehalten. Und man will seine Zukunft abgesichert wissen - ein menschliches Grundbedürfhis also als Zugpferd für Sparbücher und Versicherungen.
Die dritte Stufe beschreibt die sozialen Bedürfnisse. Der Mensch ist seit jeher ein "Herden-Wesen" und für seine Entwicklung und sein Leben auf ein entsprechendes Umfeld angewiesen. Kleinkinder, denen nur die körperlichen Grundbedürfhisse erfüllt werden, sind nicht überlebensfähig ohne den direkten Kontakt zu anderen Menschen, sie sterben.
Aus diesem Bedürfnis erwachsen heute die Vereine und Clubs, nachdem die Großfamilie - zumindest in unseren Breiten - als soziales Umfeld nicht mehr existiert.
Wichtige Punkte sind hier auch die Möglichkeit der Kommunikation und das Gefühl der Geborgenheit.
Die vierte Stufe - und hier wird es eigentlich erst interessant - beschreibt die Ich-Bedürfnisse, also das Streben nach Anerkennung, Status, Macht und Geltung.
Und - wenn wir ehrlich sind - liegen unsere Ziele meist in diesem Bereich. Wobei hier eine Besonderheit zu beachten ist:
Die erste Stufe, die der körperlichen Grundbedürfnisse, ist in unseren Breiten heutzutage in der Regel gedeckt. Auf der zweiten und dritten Stufe ergeben sich aber ganz häufig Defizite, die, wenn sie auf der entsprechenden Stufe nicht ausgeglichen werden können, in andere Formen gelenkt werden.
Dies ist zum einen die Aggression. In diese Kategorie gehören die schreienden Chefs, die schlagenden Väter oder auch prügelnde Fußballfans.
Zum andern kommt es aber auch zur Depression, die Aggressionen wenden sich also nach innen. Drogenkonsum in jeder Form, also auch Zigaretten und Alkohol, bis hin zum Selbstmord sind hier oft angesiedelt.
Als letzte und häufig genutzte Möglichkeit, nicht erfüllte Bedürfnisse auszugleichen, gibt es die Kompensation, und zwar meist auf eben dieser 4. Stufe.
Einige Beispiele:
Ein Mann fühlt sich in seinem persönlichen Umfeld nicht wirklich geborgen und kompensiert dies durch enorme Arbeitsleistungen ("Workoholiker"), um so von Seiten der Firma die entsprechende Anerkennung zu bekommen.
Ein anderer weiß nicht so recht, was die Zukunft noch bringt, er fühlt sich unsicher und kauft sich dann ein sicheres Auto.
Eine Frau empfindet in ihrem Leben eine innere Leere und füllt diese mit Frustkäufen oder Frustessen.
Diese Kompensierung ist nichts Außergewöhnliches. Schätzungen sprechen davon, dass fast 2/3 (!) unseres Brutto-Sozial-Produktes durch eine solche Kompensierung zu Stande kommt.
Das ist mit folgendem Bild vergleichbar:
Sie haben Löcher in den Strümpfen und deswegen kalte Füße. Sie stopfen aber am Ellenbogen, weil Sie da besser ran kommen. Nur können
Sie an den Ellenbogen noch so viel stopfen, Sie werden davon nie warme Füße bekommen!
Und hier kommen wir zwangsläufig zum Thema Selbstwertgefühl. Ob die Bedürfnisse auf der 2. und 3. Stufe erfüllt sind, unterliegt zum größten Teil der subjektiven Einstellung eines jeden. Und je geringer das Selbstwertgefühl ausgeprägt ist, desto gravierender wird ein möglicher Mangel empfunden werden.
Jemand, der sich selbst ausreichend liebt, wird kein Status-Symbol in der Garage brauchen, um diese Liebe von außen zu bekommen.
Das deutliche Erkennen der einzelnen Bedürfnisse und die Befriedigung auf der entsprechenden Stufe sind Voraussetzung für ein zufriedenes Leben.
Nur so kann auch die 4. Stufe überwunden werden. Wenn allerdings immer neue Bedürfnisse sozusagen von unten nachschieben, wird die 5. Stufe nie erreicht werden.
Und diese 5. Stufe betrifft die Selbstverwirklichung.
Der Wunsch, sich selbst mit seinen persönlichen Talenten, Zielen, Idealen und Wünschen zu verwirklichen, ist also ein natürliches Grundbedürfnis. Es isttief in uns eingelegt und daher unbedingt auch zu beachten.
Wobei es hier nichtum die Realisierung von sogenannten Anerkennungs-Bedürfnissen geht, die gehören in die Stufe 4, sondern um Dinge, die man aus reiner Freude tut. So zum Beispiel das Ergreifen von sozialen Berufen (Starbeispiel Mutter Theresa) oder das Ausdrücken einer künstlerischen Begabung, ob nun in der Musik oder der bildenden Kunst.
(Hierzu mehr aber auch später im Kapitel "Ziele")
Die Reihenfolge, in der wir die MASLOW'sche Bedürfnispyramide durchlaufen müssen, ist immer von unten nach oben.
Solange wir wirklich Hunger leiden, werden wir uns keine Gedanken über gut-nachbarschaftliche Beziehung machen. Und solange wir Probleme in der Partnerschaft haben, werden wir uns nicht selbst verwirklichen können.
Ca. 90%unseres Verhaltenssind unterbewusstgesteuert,und diese Steuerungfolgt unserenvorherrschenden,bewusstenGedanken!
Automatismen
Soweit zu den im Unterbewusstsein abgelegten Grundbedürfnissen. Kommen wir zu einer weiteren Eigenart des Unterbewusstseins: häufig erhaltene Informationen werden als Muster oder Automatismus abgespeichert.
Wiederholung:
Da wirklich alles gespeichert wird, kann das Unterbewusstsein auch feststellen, wenn verschiedene Informationen mehrfach ankommen. Und wenn etwas oft genug wiederholt wurde, dann haben wir es "gelernt", es wird als Prägung, als Automatismus abgelegt und läuft in Zukunft praktisch von alleine.
Auch dies ist ein Beweis dafür, dass tatsächlich alles im Unterbewusstsein gespeichert wird. Würden die Informationen nämlich "durchfallen" wie durch ein Fass ohne Boden, dann könnten wir gar nicht bemerken, dass bestimmte Dinge schon einmal da waren. Es wäre alles neu und somit könnten wir überhaupt nicht lernen!
Wir alle kennen diesen Prozess aus dem Bereich der Bewegung. Ein Kind, das gerade dabei ist, das Laufen zu erlernen, muss jeden Schritt sehr bewusst und aufmerksam ausführen. Je öfter es aber richtige Schritte gemacht hat, je öfter also die richtige Information ins Unterbewusstsein gelangt ist, desto mehr wird sich der Automatismus festigen und schon einige Tage nach dem erfolgreichen Lernen fragt man sich, ob es denn je nicht laufen konnte.
Das gleiche gilt für das Autofahren. Wie konzentriert mussten Sie in Ihrer ersten Fahrstunde Bremse, Gas und Kupplung bedienen, und wie nebenbei läuft es heute.
Dieser Automatismus-Prozess ist also etwas ganz Nützliches und Sinnvolles. Alles was wir häufig brauchen wird sozusagen verselbständigt, damit wir den Kopf, das Bewusstsein, frei haben für andere Dinge.