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"Du verstehst mich einfach nicht!" ist eine Aussage, die die meisten von uns schon oft gebraucht oder zumindest gehört haben. Das tägliche Miteinander - egal ob im Beruf oder im privaten Bereich - ist allzu oft unbefriedigend und problematisch. Wie können wir unsere Kommunikation verbessern? Wie schaffen wir ein harmonischeres Auskommen mit unseren Mitmenschen? Was können wir tun, damit der Andere uns endlich versteht? Dieser Ratgeber gibt hier konkrete Hilfestellung.
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Seitenzahl: 87
Veröffentlichungsjahr: 2013
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Clemens Maria Mohr
Endlich
verstehst
du mich…
Das kleine Handbuch
für erfolgreiche Kommunikation
in Beruf und Privatleben
Books on Demand
Vorwort
Zum richtigen Gebrauch dieses Buches
Sach- und Beziehungsebene
Teil I Die bewusste Ebene
Reden, reden, reden!
Lob und Tadel
Die »Sprache des anderen« sprechen
Den anderen »spiegeln«
Die fünf Sprachen der Liebe
Lächeln
Namen benutzen
Blickkontakt halten
»Bitte« und »Danke« sagen
Fragen und aktiv zuhören
Streit vermeiden
Die Meinung des anderen achten
Eigene Fehler zugeben
Den anderen als Persönlichkeit akzeptieren
Kommunikationskette beachten
Gefühle äußern
Wünsche äußern
Sich in den Standpunkt des anderen versetzen
Weniger »Du« / «Sie«, »man«, »wir«– mehr »ich«
Beschwerden sind Wünsche
Was trifft – trifft zu
Keine »unzulässigen Verallgemeinerungen«
Guten Verlauf vorher visualisieren
Meta-Ebene einnehmen
Sender und Botschaft trennen
Teil II Die unterbewusste Ebene
Der Filter
Unterbewusste Informationsübertragung
Energiegewinnung durch Kontroll-Dramen
Resonanzgesetz nutzen
Nachwort
Literatur
Das Buch ist in zwei Teile gegliedert: die bewusste und die unterbewusste Ebene.
In der bewussten Ebene geht es um das so genannte individuelle Bewusstsein. Jeder Mensch hat ein Bewusstsein – seinen Verstand, die Logik, die Ratio. Diese Dinge wissen wir, wir sind uns dessen bewusst.
Daneben gibt es eine unbewusste Ebene. Deren sind wir uns in der Regel nicht bewusst. Diese un- oder unterbewusste Ebene gibt es einmal ganz individuell, also für jeden Einzelnen. Sie existiert aber auch als Querverbindung zu allen andern. Deshalb spricht man hier auch – nach C.G. Jung – vom kollektiv Unbewussten oder vom gemeinsamen, kollektiven Unterbewusstsein.
(Näheres hierzu in meinen Büchern »Aktiviere deine Kraft« oder »Die MOHR-Methode« – gemeinsam mit Bärbel Mohr)
Im ersten Teil geht es darum, was wir auf dieser bewussten Ebene tun können, um das Miteinander mit unserem Umfeld zu verbessern.
Die Themen, die hier behandelt werden, entspringen dem »klassischen« Kommunikationstraining. Hier finden Sie Möglichkeiten, wie Sie direkte, zum Teil unmittelbare Veränderungen bewirken können.
Im zweiten Teil lernen Sie, die unterbewusste Verbindung, die zu allem und zu jedem besteht, zu nutzen. Kommunikation auf dieser Ebene wirkt langfristiger und subtiler – aber genau so effektiv.
Nur wenn wir beide Ebenen berücksichtigen, wird eine erfolgreiche Kommunikation nicht in Methoden und vielleicht »Tricks« stecken bleiben, sondern tief greifende Veränderungen bewirken können.
Ich erhebe nicht den Anspruch, dass hier alle Punkte aufgelistet sind, die für einen erfolgreichen Umgang mit Anderen Sinn machen.
Es handelt sich vielmehr um eine Sammlung, die sich über die vielen Jahre, die ich mit Menschen als Trainer und Vortragender arbeite, als sinnvoll und vor allem praktikabel erwiesen hat.
Es ist wie ein Buffet, an dem Sie sich bedienen können. Es sind vielleicht nicht alle Speisen darauf, die Sie gerne haben, aber alles Angebotene ist schmackhaft und bekömmlich. Wenn Ihnen das ein oder andere nicht schmeckt, lassen Sie es einfach liegen. Genau das ist vielleicht für einen anderen der Hit.
Auch möchte ich Ihnen die wichtigen Dinge im Miteinander in einer Form präsentieren, die so kurz wie möglich ist. Das erleichtert die schnelle Aufnahme und die konkrete Umsetzung
Um wirklich den vollen Nutzen von diesem Buch zu haben, empfehle ich die folgende Vorgehensweise:
Lesen Sie das Buch zunächst von vorne nach hinten einmal durch.
Versuchen Sie aber bitte nicht, alles auf einmal umzusetzen. Das geht in der Regel schief.
Nehmen Sie sich dann im zweiten Schritt jeweils ein Kapitel heraus, das Sie besonders angesprochen hat – und wenden Sie es an!
Zur regelmäßigen Erinnerung können Sie das zweite Inhaltsverzeichnis am Ende des Buches heraustrennen und irgendwo hin hängen oder hin legen, wo sie es häufig sehen. So können Sie sich selbst immer mal wieder an die wichtigen Punkt im Umgang mit anderen erinnern und so den einen oder anderen Punkt, der ihnen gerade wichtig erscheint, umsetzen.
Wenn Sie bestimmte Themen vertiefen und erweitern wollen, so finden Sie hierfür im Anhang empfohlene Literaturhinweise.
Noch eine Anmerkung vorweg:
Ich benutze in meinen Ausführungen und Beispielen – der Einfachheit halber – die männliche Form. Das dient dem Lesefluss und der Verständlichkeit.
Jede Art der Kommunikation läuft auf zwei Ebenen. Zum einen spricht man – quasi »oben rum« – über ein Thema, über irgendeine Sache. Diese Ebene nennt man die so genannte Sachebene.
Bei jeder Kommunikation gibt es aber auch eine Ebene, die eher »unten rum« läuft.
Jede Kommunikation läuft auch zwischenmenschlich auf der so genannten Beziehungsebene. Es gibt keine Kommunikation, auch wenn sie nur über Telefon, Brief, Fax oder e-mail geht, die nicht auch diese zwischenmenschliche Beziehungsebene beinhaltet.
Es gibt nun eine ganz wichtige Regel: Sobald und solange diese Beziehungsebene gestört ist, läuft auf der Sachebene gar nichts.
Dieses Problem tritt immer dann auf, wenn zwei Menschen nicht miteinander können, wenn sie Streit haben, wenn sie sich nicht leiden können.
Dann passiert es häufig, dass durchaus plausible Argumente von anderen abgelehnt werden, nicht der Argumente, sondern des Überbringers wegen. (Siehe auch Abschnitt »Sender und Botschaft trennen«)
Ein Großteil der Ausführungen in diesem Buch – in beiden Teilen – dienen dazu, diese Beziehungsebene herzustellen, zu kräftigen und quasi zu zementieren. Erst dann kann der Informationsfluss auf der Sachebene wirklich funktionieren.
Die erste – und sicher auch die wichtigste – Regel zum Thema Kommunikation ist diese:
Sprechen Sie miteinander!
Reden Sie auf Teufel komm raus!
Kommunizieren Sie was das Zeug hält!
Man kann es nicht oft genug sagen: Das Beste was Sie überhaupt tun können, um Ihr Miteinander zu verbessern ist reden, reden, reden.
Die größten Probleme, die größten Missverständnisse kommen immer dann, wenn man nicht miteinander redet.
Warum Menschen nicht oder zu wenig miteinander reden hat vielfältige Gründe.
Diesen möchte ich in diesem Buch mit entsprechenden Argumenten und dem richtigen Handwerkszeug begegnen.
Aber auch ohne dass Sie nur einen der nachfolgenden Tipps verwenden – wenn Sie mehr miteinander reden, wird es schon allein deshalb besser mit den andern laufen.
Wer kennt sie nicht, die viel zitierten Aussagen vieler Führungskräfte und Eltern: »Nicht gemeckert, ist gelobt genug!« oder auch »Solange ich nichts sage, ist alles in Ordnung!«.
Wir alle wissen, dass diese Sichtweise in unserer Gesellschaft schon fast normal ist, im Sinne von, dass sich die meisten eben so verhalten. Dass diese Einstellung aber keineswegs richtig und Erfolg versprechend ist, darüber sind sich in der Zwischenzeit alle Verhaltenspsychologen und Führungsspezialisten einig.
Warum so viel getadelt wird in unserer Gesellschaft hat vielfache Gründe.
Zum einen sind wir durch die Medien darauf konditioniert, immer nur das Negative, immer nur die Probleme zu sehen. Denken wir nur an den großen Negativgehalt unserer täglichen Nachrichten. Somit ist es also ganz natürlich, dass auch jeder einzelne sich zunächst einmal auf die Negativpunkte bei anderen Menschen konzentriert und somit logischerweise gar nichts findet, was er loben kann. (Siehe auch Abschnitt »Filter«)
Zum anderen lernen wir alle durch Imitation, durch Nachahmung. Wir ahmen unsere Eltern oder unsere ehemaligen Führungskräfte nach. Und oft genug müssen wir zugeben, dass diese Vorbilder in der Regel nicht gerade Profis im Loben waren.
Zum dritten ist es uns häufig aber auch peinlich zu loben, so dass wir unsere Mitmenschen eher vor dritten als persönlich loben.
Darüber hinaus haben wir alle nicht gelernt, Lob anzunehmen. Wenn uns jemand lobt, führt das entweder dazu, dass wir dieses Lob abtun, es als selbstverständlich bezeichnen, anstatt schlicht und ergreifend »Danke!« zu sagen. Und oftmals haben wir sogar Hintergedanken, wenn uns einer lobt, so nach dem Motto ›Der will jetzt bestimmt was von mir‹. Dabei ist häufiges regelmäßiges Lob für uns Menschen geradezu lebenswichtig.
Man weiß aus der modernen Psychologie, dass Anerkennung und Lob ein wichtiger Faktor der so genannten sozialen Grundbedürfnisse sind, also dessen, was uns im Zusammenleben mit anderen Menschen als wichtig erscheint. Wird dieses Lob nicht gespendet, so führt das häufig zu Problemen mit den anderen und auch mit sich selbst.
Die Beziehungsebene wird durch häufige Kritik gestört. Wenn die einzige Rückmeldung, die ich von einem Menschen bekomme, immer nur negative Bewertungen meiner Tätigkeiten oder meiner Person sind, wird das logischer Weise dazu führen, dass die Beziehung zwischen uns gestört ist. Und somit kann die Sachebene wiederum nur sehr schwer oder eben gar nicht funktionieren.
Regelmäßiges, häufiges Lob jedoch führt dazu, dass die Beziehungsebene gekräftigt, gestärkt wird. Dann kann man auch mal ein kräftiges Donnerwetter loslassen, wenn mal etwas nicht funktioniert hat. Wenn jedoch diese Negativkritik die einzige Rückmeldung ist, wird es problematisch.
Zu Problemen mit uns selbst führt all zuviel Kritik dadurch, da wir Menschen unser Selbstbild natürlich auch aus dem Feedback unserer Mitmenschen heraus bilden. Und wenn wir nun sehr viel Kritik, sehr viel Negativrückmeldung bekommen, wird sich das natürlich auf unser Selbstbild auswirken und wir kommen vielleicht irgendwann zu der Erkenntnis, dass »wir ja gar nichts richtig machen«, dass »wir immer nur Fehler machen« oder wir »sicher selbst nie etwas erreichen «. Dieses Selbstbild wiederum ist aber entscheidend für unser gesamtes Leben, denn das Selbstbild steuert unser Verhalten, steuert unsere Wahrnehmung und alle Prozesse in der Kommunikation mit anderen Menschen.
Häufiges Lob hingegen kann uns helfen, ein positives Selbstbild und somit auch positive Verhaltensweisen zu entwickeln, die dann auch zu positiven Ergebnissen führen können.
Es gibt hierzu ein hochinteressantes Experiment aus den USA. An einer Schule hat man zwei Klassen der gleichen Altersstufen zu einem Experiment zum Thema Lob und Tadel herangezogen. Die Lehrer der ersten Klasse wurden angehalten, wie üblich, immer nur die Negativpunkte herauszustellen und sie zu kritisieren. Die Lehrer der zweiten Klasse wurden angewiesen, nicht die Negativbereiche zu fixieren, sondern sich auf die positiven Dinge, also auf die Dinge, die die Schüler richtig machen, zu konzentrieren. Bereits nach wenigen Wochen gab es eklatante Unterschiede zwischen den Leistungen der beiden Klassen. Die Lob-Klasse hatte ihre Leistungen signifikant verbessert, wobei die Tadel-Klasse dagegen weit zurück blieb.
Dieses Phänomen ist natürlich auch eins zu eins in unser tägliches Leben zu übertragen. Ob im privaten Bereich, also in der Partnerschaft, in der Familie oder unter Freunden sowie auch im beruflichen Bereich zwischen Kollegen, zwischen Vorgesetzten und Mitarbeitern kann ein häufig ausgesprochenes Lob die Kommunikation deutlich verbessern, langfristig die Beziehungsebene zwischen den betroffenen Personen stärken und somit auf beiden Seiten zum positiven Miteinander führen.