Alles über das Sternzeichen Krebs - Erich Bauer - E-Book

Alles über das Sternzeichen Krebs E-Book

Erich Bauer

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Beschreibung

Alles über das Sternzeichen Krebs von Erich Bauer - ein Muss für alle Sternen-Jünger! »Harte Schale – weicher Kern« - so lassen sich die meisten Krebse gut beschreiben. Dieses Wasserzeichen gilt als gesellig und als guter Zuhörer. Vor allem die Familie ist ihm wichtig, bei welcher er seine gefühlvolle Seite zeigen kann. Trotzdem muss man sich es verdienen, in sein Herz geschlossen zu werden. Ob Widder, Waage, Wassermann - die 12-bändige Reihe enthüllt alles Wissenswerte zu den einzelnen Sternzeichen. Wissenschaftlich fundiert und unterhaltsam geschrieben erläutert der bekannteste Astrologe Europas persönliche Stärken und Chancen und gibt wichtige Hinweise für Liebe, Gesundheit und Beruf. Mit Grafiken, Tabellen, Checklisten und pfiffigen Illustrationen.

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Seitenzahl: 220

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Erich Bauer

Alles über das Sternzeichen Krebs

22.6.–22.7.

Knaur e-books

Über dieses Buch

Alles über das Sternzeichen Krebs von Erich Bauer – ein Muss für alle Sternen-Jünger!

Inhaltsübersicht

KrebsDie FaktenVorwortEinleitung: Eine kurze Geschichte der AstrologieDer UrsprungDie BlüteDer NiedergangDer NeubeginnTeil I Das TierkreiszeichenWichtiges und GrundsätzlichesWie wird man ein Krebs?Liebe, Sex und PartnerschaftWie klappt’s mit den anderen Sternzeichen?Der Krebs und seine GesundheitDie Schwachstellen von KrebsgeborenenVorbeugung und HeilenBeruf und KarriereAuf den Energiefluss kommt es anAndere betüternDas Arbeitsumfeld und die BerufeTest: Wie »krebshaft« sind Sie eigentlich?Teil II Die ganz persönlichen EigenschaftenDer Aszendent und die Stellung von Mond, Venus & Co.VorbemerkungDer Aszendent – Die individuelle NoteDer Mond – Die Welt der GefühleMerkur – Schlau, beredt, kommunikativ und göttlich beratenVenus – Die LiebeMars – Potent, sexy und dynamischJupiter – Innerlich und äußerlich reichSaturn – Zum Diamanten werdenZum Schluss
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Krebs

22. Juni bis 22. Juli

Die Fakten

ElementWasser

Gefühlshaftigkeit und seelische Tiefe, aber auch Unsichersein und Verlorenheit.

 

QualitätKardinal

Stärke bis hin zu Verbissenheit.

 

PolungMinus

Weiblich, Yin, passiv, nach innen, mütterlich, empfangend.

 

Symbolik Das Tier Krebs als Symbol für Wasser, Seele, Geborgenheit, (innere) Empfindsamkeit und (äußeren) Schutz.

 

Zeitqualität

22. Juni bis 22. Juli

Die Umkehr der Sonne symbolisiert den Weg allen Seins zurück zum Ursprung.

 

HerrscherplanetMond als Symbol des Gefühlshaften und Seelischen.

 

Stärken

Gefühlvoll, häuslich, sensibel, fürsorglich, gemütlich

 

Reiseziele

Stadt Lüneburg, Venedig, Tunis

Land Holland, Paraguay, Mauritius

Landschaft Seenlandschaft

 

Magische Helfer

Farbe Blau

Stein Mondstein

Baum Weide

Tier Reh

Duft Jasmin

 

Die Persönlichkeit

 5 Durchsetzung

 10 Besitzstreben

 2 Kontakt

 10 Familie

 6 Genuss

 7 Pflicht

 8 Liebe

 9 Bindung

 5 Ideale

 4 Ehrgeiz

 6 Originalität

 8 Transzendenz

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Vorwort

Astrologie ist eine wunderbare Sache

Sie verbindet den Menschen mit dem Himmel, richtet seinen Blick nach oben in die Unendlichkeit. Vielleicht steckt hinter dem Interesse an ihr zutiefst die Sehnsucht nach unserem Ursprung, unserem Zuhause, nach Gott oder wie immer man das Geheimnisvolle, Unbekannte nennen will.

Astrologie ist uralt und trotzdem hochaktuell

Die ersten Zeugnisse einer Sternenkunde liegen Tausende von Jahren zurück. Und dennoch ist sie brandneu. Es scheint, als hätte sie nichts von ihrer Faszination verloren. Natürlich hat sich die Art und Weise astrologischer Beschäftigung verändert. Während früher noch der Astrologe persönlich in den Himmel schaute, studiert er heute seinen Computerbildschirm. Damals konnte man nur von einem Kundigen eingeweiht werden, heute finden sich beinah in jeder Zeitung astrologische Prognosen.

Astrologie ist populär

Jeder kennt die zwölf Tierkreiszeichen. Man kann eigentlich einen x-beliebigen Menschen auf der Straße ansprechen und ihn nach seiner Meinung fragen: Er weiß fast immer Bescheid, sowohl über sein eigenes Sternzeichen als auch über die meisten anderen. Die zwölf astrologischen Zeichen sind Archetypen, die im Unterbewusstsein ruhen und auf die man jederzeit zurückgreifen kann.

Astrologie schenkt Sicherheit

Der Einzelne findet sich eingebettet in einer gütigen und wohlwollenden Matrix, ist aufgehoben, hat seinen Platz, so wie auch alle anderen ihren Platz haben.

Astrologie kann gefährlich sein

Die Astrologie liefert ein perfektes System. Konstellationen, die sich auf Bruchteile von Sekunden berechnen lassen, blenden und machen glauben, man habe es mit einer exakten Wissenschaft zu tun. Genau das ist aber falsch. Die Astrologie ist viel eher eine Kunst oder eine Philosophie. Ihre Vorhersagen sind immer nur ungefähr, zeigen eine Möglichkeit, sind aber kein Dogma. Astrologen wie Ratsuchende driften, wenn sie nicht achtgeben, leicht in eine Pseudowelt ab. In ihr ist zwar alles in sich stimmig, allein es fehlt am validen Bezug zur Wirklichkeit.

Ich bin Astrologe aus Passion

Ich lebe in dieser Welt, aber ich weiß auch, dass sie nicht alles offenbart. Ich freue mich, die Gestirne als Freunde zu haben, und glaube, dass ich so mein Schicksal gütig stimme. Das ist eine Hoffnung, kein Wissen.

 

Ich wünsche Ihnen beim Lesen Spaß und Spannung – und dass Sie sich selbst und andere besser verstehen.

Erich Bauer, im Frühjahr 2010

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Einleitung: Eine kurze Geschichte der Astrologie

Am Anfang jeder Geschichte der Astrologie steht das Bild des nächtlichen, mit Sternen übersäten Himmels. Der Mensch früherer Zeiten hat ihn sicher anders erlebt als wir. Er wusste nichts von Lichtjahren und galaktischen Nebeln. Er erschaute das Firmament eher vergleichbar einem Kind. Und als Kind der Frühzeit sah er sich nicht, wie wir heute, als getrennt von diesem Himmel, sondern als eins mit ihm. Er fand sich in allem und fand alles in sich. Und er folgte dem Rhythmus dieses großen Ganzen, ähnlich wie ein Kind seiner Mutter folgt. Dabei fühlte er sich wohl getragen und geborgen.

Wann die Menschheit anfing, sich aus diesem Gefühl der Allverbundenheit zu lösen, ist schwer zu sagen. Die überlieferten Zeichen sind rar und rätselhaft. Aber als der Homo sapiens begann, die Sterne zu deuten, war er dem großen Ozean seit Äonen entstiegen, er sah sich und den Himmel längst als getrennte Einheiten. Doch kam es irgendwann dazu, dass der Mensch Beziehungen zwischen den Sternbildern und dem Leben auf der Erde wiederentdeckte, deren Kenntnis er eigentlich schon immer besaß. Beispielsweise erlebte er, dass ein Krieg ausbrach, während am Himmel ein Komet auftauchte und die normale Ordnung der Sterne störte. Oder er empfand großes Glück, während sich am Firmament zwei besonders helle Lichter trafen. Er begann, solch auffällige Lichter mit Namen zu versehen: »Helios« beispielsweise – oder »Jupiter«, »Mars« oder »Venus«. Er ging sogar dazu über, bestimmte Sterne als Gruppen (Sternbilder) zusammenzufassen und ihnen Namen zu geben, etwa »Widder« oder »Großer Wagen«. Immer wieder beobachtete er typische Gestirnskonstellationen, die parallel zu markanten Ereignissen auf der Erde auftraten. Nach den Gesetzen der Logik entwickelte er aus diesen Zusammenhängen mit der Zeit eine Wissenschaft, die Astrologie, die ihm zum Beispiel die Schlussfolgerung erlaubte, dass auf der Erde Gefahr droht, wenn Mars in das Tierkreiszeichen Skorpion eintritt. So fand der Mensch allmählich seine verlorene Einheit wieder und baute eine Brücke, die ihn mit seinem Urwissen verband, das er im Inneren seiner Seele aber nie wirklich verloren hatte.

Der Ursprung

Die Urheimat der Sternkunde war nach heutigem Erkenntnisstand Mesopotamien, das Land zwischen den Flüssen Euphrat und Tigris, das jetzt »Irak« heißt. Dort war der menschliche Geist wohl am kühnsten und vollzog als Erster endgültig die Trennung zwischen Mensch und Schöpfung. Die Sterne am Himmel bekamen Götternamen, etwa den des Sonnengotts Schamasch und der Göttin Ischtar, die auch als Tochter der Mondgöttin verehrt wurde und die sich als leuchtender Venusstern offenbarte. Da der Mond, die Sonne und einige andere Lichter im Vergleich zu den Fixsternen scheinbar wanderten, nannte man diese Planeten »umherirrende« oder »wilde Schafe« und unterschied sie von den »festgebundenen« oder »zahmen Schafen« – den Fixsternen, die vom Sternbild Orion, dem »guten Hirten«, bewacht wurden. Der größte Planet des Sonnensystems, mit heutigem Namen »Jupiter«, war im Land zwischen den zwei Strömen ein Sinnbild des Schöpfergottes Marduk. Sein Sohn und Begleiter hieß »Nabu« und wurde später zu »Merkur«. Das rötlich funkelnde Gestirn Mars wiederum war die Heimat des Herrn der Waffen, der genauso als Rachegott angesehen wurde. Saturn war ebenfalls bereits entdeckt worden und wurde als eine »müde Sonne« betrachtet. Außerdem galt Saturn als Gott der Gerechtigkeit, Ordnung und Beständigkeit. Gemeinsam mit anderen Göttern erhob sich schließlich der Rat der zwölf Gottheiten, und damit hatten auch die zwölf verschiedenen astrologischen Prinzipien ihren Auftritt. Zu all diesen Erkenntnissen kam man im Zweistromland etwa zwischen dem 7. und 4. vorchristlichen Jahrhundert.

Man hat Tafeln aus dem 2. Jahrhundert vor Christus gefunden, auf denen Beobachtungen über den Lauf von Sonne, Mars und Venus eingezeichnet waren. Auch Zeugnisse von ersten Geburtshoroskopen stammen aus dieser Zeit. Im Jahr 1847 wurden bei den Ruinen von Ninive 25 000 Tontafeln ausgegraben. Man datierte sie ins Jahr 600 vor Christus. Auf einem Teil dieser Tafeln befinden sich Weissagungen, die, mit etwas Zeitgeist aufgefrischt, ohne weiteres der astrologischen Seite einer modernen Tageszeitung entstammen könnten: »Wenn Venus mit ihrem Feuerlicht die Braut des Widders beleuchtet, dessen Schwanz dunkel ist und dessen Hörner hell leuchten, so werden Regen und Hochflut das Land verwüsten.«

Das ist eine »professionelle« astrologische Vorhersage. Damit war Spezialistentum an die Stelle einer ganzheitlichen Naturerfahrung getreten. Denn inzwischen hatte nur der fachkundige Astrologe die Zeit und das Wissen, den Himmel zu studieren, um daraus Rückschlüsse auf die Ereignisse im Weltgeschehen zu ziehen. Bald musste dieser Fachmann auch nicht einmal mehr den Himmel selbst beobachten. Spätestens im 1. Jahrhundert vor Christus gab es Ephemeriden. Das sind Bücher, aus denen die Stellung der Gestirne zu jeder beliebigen Zeit herausgelesen werden kann. Die Astrologie, wie sie auch heute noch betrieben wird, war damit endgültig geboren.

Die Blüte

In den nun folgenden anderthalbtausend Jahren erlebte die Astrologie eine Blütezeit kolossalen Ausmaßes. Dafür steht ein so bedeutender Name wie Claudius Ptolemäus. Er lebte im 2. Jahrhundert nach Christus und vertrat das geozentrische Weltbild mit der Erde im Mittelpunkt, auf das sich die Menschheit nach ihm noch länger als ein Jahrtausend beziehen sollte. Er war Geograph, Mathematiker und ein berühmter Astrologe und Astronom, der das bis in unsere Zeit fast unveränderte Regelwerk der Astrologie verfasste, den Tetrabiblos, welcher aus vier Büchern besteht. Darin riet er zu einer sorgfältigen Gesamtschau des Geburtshoroskops. Er erwähnte auch, dass man bei der Beurteilung eines Menschen ebenso dessen Milieu und Erziehung berücksichtigen solle, was einer modernen ganzheitlichen psychologischen Betrachtungsweise entspricht.

Eine spätere Berühmtheit in der Geschichte der Astrologie war Philippus Theophrastus Bombastus von Hohenheim (1493–1541), der sich selbst stolz »Paracelsus« nannte. Er war Arzt, Alchemist sowie Philosoph, und von ihm stammt jener von Astrologen so viel zitierte Satz: »Ein guter Arzt muss immer auch ein guter Astronomus sein.« Dazwischen lebte der Bischof Isidor von Sevilla (560–636). Er schrieb, ein Arzt solle immer auch sternkundig sein. Erwähnt werden muss natürlich die berühmte weibliche Vertreterin einer sternenkundigen Heilkunst, Hildegard von Bingen (1098–1179). Sie war fasziniert von den Analogien zwischen Himmel und Erde, sammelte Kräuter, pflanzte sie im Klostergarten an und schrieb über die Wirkung der Mondphasen. Sicher war die heilige Hildegard nicht der einzige weibliche astrologisch denkende Mensch. Aber ihr Name sei hier stellvertretend genannt für all die Frauen, die als Tempelpriesterinnen, Nonnen und angebliche Hexen ihr ganzheitliches Wissen über die Jahrhunderte hinweg weitergegeben haben.

Bis ins 16. Jahrhundert dauerte die Hoch-Zeit der Astrologie. Beinah alle angesehenen Denker – wie Platon und Aristoteles im Altertum, Naturwissenschaftler wie Nikolaus Kopernikus (1473–1543), Johannes Kepler (1571–1630) und Galileo Galilei (1564–1624) – dachten astrologisch und berechneten auch Horoskope. Am bekanntesten ist das von Kepler angefertigte Horoskop Wallensteins aus dem Jahr 1608. Die Astrologie wurde an den Universitäten gelehrt, und auch viele Bischöfe und einige Päpste förderten die Sternkunde. Wie es heute selbstverständlich ist, dass ein Naturwissenschaftler Einsteins Relativitätstheorie kennt und versteht, so war damals jeder denkende Kopf in der Astrologie bewandert.

Der Niedergang

Bereits Ende des 16. Jahrhunderts hatte die Astrologie ihren guten Ruf in vielen Ländern Europas verloren. Es gab päpstliche Anordnungen wie die Bulle »Constitutio coeli et terrae« von 1586, in der ein Verbot der Astrologie ausgesprochen wurde, und die meisten Universitäten schafften ihren Lehrstuhl für Astrologie ab.

Worauf war dieser rapide Niedergang zurückzuführen? Es gibt sicher zahlreiche Gründe. Der wichtigste ist, dass sich der menschliche Geist von den Fesseln tradierter Vorstellungen zu befreien begann. Er löste sich mit der Reformation von Rom und später mit der Französischen Revolution von seinen königlichen und kaiserlichen »Göttern«. Da war es nur konsequent, sich auch von den »Göttern am Himmel« loszusagen. Der zweite Grund war der, dass sich im Laufe der Zeit grobe Fehler astrologischer Vorhersagen herumsprachen. So hatte es wohl keine Prophezeiung gegeben, die den Dreißigjährigen Krieg oder die Pest rechtzeitig in den Sternen sah. Der dritte Grund wird häufig von den professionellen Astrologen angeführt. Sie behaupten, dass die falschen Propheten, also die unseriösen Astrologen, der wahrhaften Sterndeutekunst das Aus bescherten. Eine Kunst wie die Astrologie lockt natürlich auch faustische Gestalten an, die davon besessen sind, dem Schicksal einen Schritt voraus zu sein. Solche Schwarmgeister und falsche Propheten haben der Astrologie bestimmt geschadet, besonders auch, weil durch die Erfindung der Buchdruckerkunst jede selbst noch so törichte Prophezeiung in einer hohen Auflage verbreitet werden konnte. Aber den guten Ruf der Astrologie haben letztlich auch sie nicht ruiniert.

Nein, es waren die Astrologen selbst. Als im 16. und 17. Jahrhundert durch immer neue Entdeckungen die Erde ihre zentrale Stellung verlor und sich ein völlig neues naturwissenschaftliches Verständnis durchsetzte, versuchte die Astrologie, mitzuhalten, und verlor wegen ihrer unhaltbaren Thesen jeden Kredit in den gelehrten Kreisen. Schon Kepler, der seiner Zeit um Jahrzehnte voraus war, hatte die Astrologen gewarnt und ihnen geraten, ihre Kunst nicht auf einen naturwissenschaftlichen, sondern auf einen philosophischen Boden zu stellen. Er sagte, es sei unmöglich, zu denken, dass die Sterne mittels irgendwelcher Strahlungen die menschliche Seele berühren könnten. Er sprach in diesem Zusammenhang von einem astrologischen Instinkt, der im menschlichen Geist verankert sei. Aber sein »psychologischer Ansatz« wurde überhört und ging schließlich völlig unter. Die Astrologen sahen sich im Gegenteil dazu veranlasst, immer hanebüchenere »wissenschaftliche« Thesen aufzustellen. Die Folge war ein gewaltiges Gelächter der gesamten gelehrten Welt im 17. Jahrhundert, das bis heute noch nicht verklungen ist.

Der Neubeginn

Erst im 19. und dann besonders im 20. Jahrhundert besann sich der Mensch wieder vermehrt seiner fernen Vergangenheit. Der Schweizer Psychiater C. G. Jung etwa sagte, dass die Astrologen endlich darangehen müssten, ihre Projektionen, die sie vor Jahrtausenden an den Himmel geworfen hätten, wieder auf die Erde zurückzuholen. In jeder menschlichen Seele seien die Kräfte der astrologischen Archetypen, der archaischen Urbilder, enthalten und dort wirksam. So wird der Raum am Himmel mit den Zeichen und Planeten zu einer Landkarte menschlicher Anschauung. Dabei ist es nicht so, dass zum Beispiel der Planet Mars die Geschicke bestimmt, sondern er zeigt durch seine Position den Gesetzen der Analogie folgend auf, was in der menschlichen Seele vor sich geht.

Nach seiner jahrtausendelangen Reise heraus aus der Allverbundenheit hat der Mensch also begonnen, den Bezug zu seinen Ursprüngen wiederherzustellen. Er besinnt sich als kritischer und freier Geist darauf, was schon immer in ihm vorhanden war. Damit beginnt die Ära einer psychologischen oder philosophischen Astrologie. Und das ist auch die Geburtsstunde einer Astrologie, die ganzheitlich denkt und arbeitet.

In etwa parallel zu dieser allmählichen Hinwendung zur Psychologie und Philosophie übernahmen Computer mit entsprechender Software den komplexen Rechenvorgang zur Erstellung eines Geburtshoroskops. Bis vor vielleicht zehn, zwanzig Jahren gehörte es zum Standardkönnen eines jeden Astrologen, Horoskope zu berechnen und zu zeichnen. Dies ist sehr wahrscheinlich einer der Gründe, warum Frauen unter den Sterndeutern damals deutlich in der Minderzahl waren. Es ist einfach nicht ihr Metier, sich mit trockenen Zahlen und komplizierten Berechnungen herumzuschlagen, wo es doch um seelische Vorgänge geht – und diese Feststellung ist in keiner Weise abwertend gemeint, denn heute sind Frauen unter den Astrologen bei weitem in der Überzahl.

Der PC spuckt nach Eingabe von Name, Geburtsdatum, -ort und -zeit in Sekundenschnelle das Horoskop aus. Die astrologische Kunst scheint jetzt »nur« noch darin zu bestehen, die Konstellationen richtig zu deuten. Und auch hier ersetzt der Computer mehr und mehr den Astrologen. Es gibt schon seit einigen Jahren Programme, die mit entsprechenden Textbausteinen zu bemerkenswert treffenden Aussagen kommen. Ist dies nun das Ende der Sterndeuter? Ich meine: im Gegenteil! Überlassen wir dem »Computer-Astrologen« ruhig die Grundarbeit. Das spart Zeit. Dafür kann der »Mensch-Astrologe« die einzelnen Fakten im Sinne einer ganzheitlichen Schau zusammentragen und sich völlig dem Verständnis der einmaligen, individuellen Persönlichkeit widmen. Ebendafür ist ein großes Maß an Intuition, die ja gerade eine weibliche Stärke ist, mit Sicherheit von Vorteil.

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Teil I Das Tierkreiszeichen

Wichtiges und Grundsätzliches

Die Erde dreht sich bekanntlich einmal im Jahr um die Sonne. Von uns aus gesehen, scheint es aber so zu sein, dass die Sonne eine kreisförmige Bahn um die Erde beschreibt. Der Astrologie wird vielfach vorgeworfen, sie ignoriere diesen grundlegenden Unterschied. In Wirklichkeit ist er für die astrologischen Horoskopdeutungen jedoch nicht von Bedeutung.

Diesen in den Himmel projizierten Kreis nennt man »Ekliptik«. Die Ekliptik wird in zwölf gleich große Abschnitte gegliedert, denen die Namen der zwölf Stern- bzw. Tierkreiszeichen zugeordnet sind. Zwischen dem 22. Juni und dem 22. Juli durchläuft die Sonne gerade den Abschnitt Krebs, weswegen dieses Tierkreiszeichen auch das »Sonnenzeichen« genannt wird.

Beginnen wir jetzt mit der Betrachtung des Sonnen- oder Tierkreiszeichens, dem dieser Band gewidmet ist, um zunächst einmal herauszufinden, was denn nun »typisch Krebs« ist.

Wie wird man ein Krebs?

Kinder des Himmels

Wer Anfang Februar um Mitternacht in den Himmel blickt, kann in südlicher Richtung das Sternbild Krebs erkennen. Es ist recht unscheinbar, und man braucht einige Zeit, um es zu entdecken. Aber wem es gelingt, die richtigen Gestirne mit Linien zu verbinden, sieht eine Art Spinnennetz, in dessen Mitte sich ein Sternhaufen mit bloßem Auge erkennen lässt. Sein Name: »Praesaepe« bzw. »Praesepe« oder – übersetzt – »die Krippe«. Unter dem unendlichen Sternenhimmel mag dem nächtlichen Betrachter jetzt der Gedanke kommen, dass er einen Blick in die Wiege des Kosmos wirft, und er könnte sich fragen, was ihm Wörter wie »Geburt«, »Ursprung«, »Kindheit«, »Heimat« und »Mutter« bedeuten.

Das Himmelszeichen Krebs führt den Menschen in sehr tiefe und verborgene Räume seiner Seele. Es ist nicht einfach, darüber zu sprechen; man braucht vor allem Zeit und Offenheit. Aber wer sich einlässt, dem offenbart sich sein allerinnerstes Sein.

Kinder ihrer Jahreszeit

Am 21. Juni beginnt für die nördliche Halbkugel der Sommer. An einem klaren Morgen steigt die Sonne fast senkrecht in den azurblauen Himmel und erwärmt rasch die Luft. Die Natur versteckt sich: Üppiges Grün verwächst zu unzugänglichen Büschen und Hecken, gestaltet sich unter Bäumen zu unsichtbaren Höhlen. Der Wald wird zum Dom, der die Stille fängt. An den Blättern vorbei bricht sich das helle Licht der Sonne – wärmt die Schatten der Geborgenheit. Draußen auf den weiten Feldern schwillt das Korn, und auf manchen Bäumen reifen die ersten Früchte. Das Lied der Lerche weckt Sommerträume.

Beim Eintritt in das Krebszeichen erreicht die Sonne ihren höchsten Punkt. Dann kehrt sie um und steht nun jeden Tag ein Stück weniger hoch am Himmel. Aber überall hinterlässt sie ihre Spur: Die ganze Natur ist zur großen Mutter geworden – und zu einem Sinnbild für Reifung, Geborgenheit und Geburt; denn überall in den Leibern der weiblichen Tiere oder in den Nestern und Schlupfwinkeln der Vögel keimt neues Leben.

Kinder der Kultur

In der Nacht vom 21. auf den 22. Juni, auch in den Nächten davor und darauf, werden in vielen Ländern Europas die Sonnwend- oder Johannisfeuer angezündet. Gegen Ende springen die mutigsten Burschen und Mädchen über die noch brennende Glut. Symbolisch soll das Feuer reinigen und stählen; und wer es durchspringt, wird damit zu einem Mann oder einer Frau. In Österreich, zum Beispiel im Kaisergebirge, entzündet man auf hohen Bergzinnen mehrere kleine Feuer, deren Schein weit in die Täler dringt. Mancherorts werden auch Feuerräder geflochten und brennend ins Tal hinuntergelassen.

Zwischen Juni und Juli finden vielerorts Dorf- und Städtegründungsfeste statt, man feiert die Geschichte. Als Beispiel sei die Dinkelsbühler Kinderzeche angeführt. Alljährlich Mitte Juli drehen sich die Uhren bis ins Mittelalter zurück. Damals wurde die Stadt wie durch ein Wunder vor der Zerstörung bewahrt. Andere bekannte Feste sind das »Kaltenbacher Ritterturnier«, die »Landshuter Hochzeit« oder der »Schwedentrunk in Rothenburg«. Der Sinn dieser Veranstaltungen ist eigentlich immer der gleiche: Man geht zurück in der Zeit – zu den Anfängen und Wurzeln der Stadtgeschichte – und feiert aus Dankbarkeit und zur Erinnerung ein Fest.

Auch der Geburtstag eines jeden Menschen, gleich, ob er nun im Februar oder im Oktober stattfindet, ist eigentlich ein ausgesprochenes Krebsritual: Man feiert den Tag, an dem einem das Leben geschenkt wurde.

In den Monaten Juni und Juli beginnen in allen europäischen Ländern die großen Ferien. Der Staat (Steinbock) überlässt der Familie (Krebs) ihre Kinder. Weder Schule noch Arbeit sollen jetzt das Familienglück stören.

Kinder der Tierwelt

Krebse sind Wassertiere, und die meisten von ihnen leben im Meer. Sie haben fast immer zwei Paar Fühler, und der Körper ist von einem dicken Panzer aus Chinin umhüllt. Um wachsen zu können, müssen sie diesen sprengen und abwerfen, also sich häuten. So ist die Entwicklung von der kleinen Krebslarve mit nur einem Auge und wenigen Füßen bis zum erwachsenen Krebs mit vielen Gliedern und den großen Facettenaugen ein kontinuierlicher Vorgang der Verwandlung.

Der Krebs ist ein unglaublich scheues Tier. Nur im Gefühl vollkommener Sicherheit wagt er sich aus dem Wasser. Bei der leisesten Bewegung oder bei einem leichten Schatten huscht er in sein schützendes Versteck zurück. Manche Krebstiere der Meere legen sich neben ihrem eigenen Panzer eine zusätzliche Schutzmaßnahme zu und nisten sich in einer Muschelschale ein.

Krebse haben einen seltsamen Gang. Sie gehen oft seit-, manchmal sogar rückwärts. Manche Astrologen sehen darin eine Verbindung zur Sonne, die, wenn sie das Krebszeichen betritt, wieder »rückwärts«-läuft, das heißt täglich weniger hoch in den Himmel steigt. Aber auch mit dem Mond besteht ein enger Zusammenhang; dieser klettert täglich ungefähr eine dreiviertel Stunde später über den Horizont.

Zurück zum Krebs: Der gefährlichste und gleichzeitig von Feinschmeckern begehrteste Teil eines Krebses ist seine Zange oder Schere, die bei manchen, im tiefen Meer beheimateten Tieren unglaubliche Ausmaße annehmen kann. Der Muskel zum Öffnen und Schließen der Schere ist so stark wie bei einer Muschel. Wenn der Krebs nicht freiwillig loslässt, muss man mit Brachialgewalt die ganze Schere zerbrechen.

Ich fühle, also bin ich

Mit dem vierten Zeichen des Tierkreises oder Zodiaks, dem Krebs, beginnt eine völlig neue symbolische Seinsebene: Jetzt geht es nicht mehr um die Eroberung (Widder), Inbesitznahme (Stier) und die Erforschung (Zwillinge) des äußeren, sondern des inneren Raumes. Der Krebs ist das erste Wasserzeichen im astrologischen Tierkreis. Man kann daher sagen, der Mensch, der sich bisher das Feuer (Widder) zu eigen gemacht, sich dann die Erde (Stier) angeeignet und zuletzt das Element Luft (Zwillinge) erobert hat, steht im Abschnitt Krebs vorm Wasser. Begibt er sich hinein, betritt er diese geheimnisvolle Welt, in der die Seele »wohnt«. Er beginnt eine Reise in sein Inneres, ins Land der Träume, Mythen und Märchen – und damit ins Reich der Flüchtigkeit.

Wasser kann man fühlen, ja, sogar kosten, aber es hat keine eigene Form, sondern fügt sich jedem Behältnis, füllt das Flussbett und ergießt sich schließlich ins weite Meer. Wasser ist in der Astrologie und in allen anderen esoterischen Anschauungen ein Bild für die Seele. Also müssen wir uns die Seele so ähnlich wie Wasser vorstellen: Wir können sie – bildlich – »ertasten«, sie sogar »kosten«, aber sie rinnt davon, schmiegt sich in jede Form und verströmt sich irgendwann im Unbestimmten.

Krebsmenschen sind »Seelentaucher«. So wie der Widder den äußeren Raum erobern will und mit jedem in der Außenwelt errungenen Sieg seine Bestimmung erfüllt, so tauchen Krebse in den Raum der Seele.

Eine berühmte Krebspersönlichkeit war Hermann Hesse. In all seinen Erzählungen und vielen seiner Gedichte ist diese Suche nach der Seele zu spüren. Man denke an das Glasperlenspiel oder Narziss und Goldmund. Hesse zu lesen heißt, in eine andere Wirklichkeit zu tauchen. Sie ist nicht auf einem fremden Planeten, nicht einmal in einem anderen Land. Sie beginnt unmittelbar im eigenen Selbst.

Ein weiterer Krebs war Marcel Proust. Nach dem Tod seiner Mutter zog er sich wegen seines schweren Asthmaleidens fast völlig aus der Gesellschaft zurück. Er verbrachte den Rest seines Lebens in einem schalldichten, mit Korkplatten isolierten Raum am Pariser Boulevard Haussmann. Dort widmete sich Proust über fünfzehn Jahre lang dem siebenteiligen Romanzyklus Auf der Suche nach der verlorenen Zeit. Sowohl das Thema seines Romans wie auch die Art der Entstehung sind sozusagen »klassisch Krebs«.

Der berühmte Maler und Krebsgeborene Rembrandt van Rijn zeigte im 17. Jahrhundert eine andere Seite von Krebsen: ihre fortwährende Selbstbespiegelung. Seine genialen Bilder lassen auf ein komplexes Verständnis der Seele schließen, aber seine zahlreichen, teilweise phantastischen oder mythologisch überhöhten Selbstporträts zeugen auch von einem lodernden Interesse an sich selbst.

Zu Hause in einer anderen Realität

Der sogenannten Realität stehen Krebse misstrauisch gegenüber. Das kann einfach nicht alles sein! Märchen, Träume, Poesie, ein Gemälde, Musik, Ahnungen, Phantasie – sind dies nicht ebenso Wirklichkeiten? Man denke an den Song »Morning has broken« des Krebsmusikers Cat Stevens (der irgendwann »untergetaucht« ist und für Außenstehende unvorhergesehen ein überzeugter Moslem wurde). Man denke an die »Tragische« des Komponisten und Krebses Gustav Mahler oder den Film »La belle et la bête« (»Es war einmal«) des Regisseurs Jean Cocteau, ebenfalls ein Krebs.

»Wenn ich nicht träume, bin ich nicht …!« Das ist Krebsphilosophie! Jeder Krebsgeborene ist »süchtig« nach diesem Raum der Phantasie und der Gefühle. Er braucht nur die Augen zu schließen, um in ihm zu sein. Er muss lediglich innehalten, um darin zu versinken, ein Buch lesen, Musik hören, ein Bild betrachten … Ja, er schwelgt in diesen Räumen. Er braucht sie – so, wie richtige Krebstiere das Wasser benötigen.

Ist Ihnen auch schon mal aufgefallen, wie schnell und plötzlich Krebse aus der Gegenwart »abtauchen« können? Wie häufig wirft man ihnen vor, sie seien nicht richtig anwesend? Ich traf einst eine Krebsgeborene und gute Bekannte auf der Straße. Sie lief an mir vorbei, höchstens zwei, drei Meter entfernt. Ihre Augen nahmen zwar auf, was in ihrem Umfeld geschah, aber nur so weit, dass sie die Orientierung nicht verlor. In ihren Gedanken war sie ganz woanders. Vielleicht hat sie in diesem Augenblick – in ihrer Welt – an mich gedacht (wenigstens behauptete sie dies später, als wir uns wieder einmal trafen), aber sie hat mich nicht »wirklich« gesehen. Das ist jedenfalls typisch für Krebse.

Jeder Mensch taucht nachts ab in seine Krebswelt, in das Reich der Träume, des Unbewussten, der Phantasie. Krebse befinden sich jedoch auch während des Tages immer an der Grenze zu dieser Dimension – und schreiten leichten Trittes hinüber und ebenso leicht wieder zurück.

Zuweilen verschwinden sie jedoch für längere Zeit in ihrer Welt: Wenn ein Krebs sich in sein Inneres zurückzieht und unerreichbar ist, kann das die Menschen in seinem Umfeld mitunter zur Verzweiflung bringen. Tagelang schafft er es, sich zu verkriechen, ist da und dennoch nicht anwesend. Dann verdauen Krebse das »normale« Leben. Sie brauchen das.

Die Seelenwächter